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Schaltungsanordnung für Förderanlagen mit wahlweisem Betrieb, insbesondere für
Rohrpostanlagen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für Förderanlagen mit wahlweisem Verkehr, bei denen unter Benutzung einer gemeinsamen Förderstrecke von jeder beliebigen Sendestelle zu einer beliebigen Empfangsstelle Sendungen geschickt werden.
Als Anwendungsgebiet für die Erfindung kommen alle Förderanlagen in Betracht, bei denen ein Kreisverkehr durchgeführt werden kann, wie Rohrpost-und Seilpostanlagen ; auch für Forderbandanlagen und Paternosteraufzüge lässt sich die vorliegende Schaltung mit Vorteil verwenden. Um bei derartigen Anlagen einen vollen wahlweisen Verkehr durchführen zu können, muss die Schaltung so beschaffen sein, dass die Sende-und Empfangseinrichtungen nur betätigt werden, wenn die zwischen wählender und gewählter Stelle liegende Förderstrecke frei ist.
Ein bekanntes Mittel, den Zustand der Förderstrecke zu kennzeichnen, besteht darin, an den Sendestellen optische Signale erscheinen zu lassen oder die Sendestellen durch elektrisch gesteuerte Sperreinrichtungen zu verriegeln, bis die zu benutzende Strecke frei geworden ist.
Es sind auch bereits Schaltungen bekannt geworden, z. B. für Weichenrohrpostanlagen, bei denen eine vorbereitende Sendestellung vorgesehen ist, die gestattet, dass auch bei besetzter Förderstrecke die Rohrpostbüchse in den Sender eingeführt werden kann, da die Büchse an der Abfahrt bis zum Freiwerden der Fahrrohrstrecke durch einen Sperrmagneten gehindert wird. Auch die vorliegende Schaltung ermöglicht, bei besetzter Förderstrecke eine Sendung vorzubereiten. Gegenüber den bekannten Schaltungsanordnungen zeichnet sich die vorliegende Erfindung dadurch aus, dass auch bei gleichzeitiger Betätigung der Wähleinrichtungen an verschiedenen Sendestellen die Sende-und Empfangseinrichtungen in eindeutiger Weise gesteuert werden.
Erreicht wird dies dadurch, dass besondere Prüf-und Sperrstromkreise vorgesehen sind, wobei die Prüfstromkreise, die den zu durchfahrenden Streckenabschnitt auf Freisein prüfen, nicht nur abhängig sind von dem Zustand des Streckenabschnittes, sondern auch unter dem Einfluss einer Verteilereinrichtung stehen, so dass zur Verhütung von Falschsendungen nie gleichzeitig von verschiedenen Sendestellen der Zustand des zu durchfahrenden Streckenabschnittes ausgeprüft werden kann. Der Wert dieser Verteilereinrichtung tritt nicht nur in Erscheinung, wenn gleichzeitig mehrere Wähleinrichtungen betätigt werden, sondern wenn bei besetzter Förderstrecke mehrere Sender zur Vorbereitung beschickt werden.
Da jeder Station dieselben Schaltelemente zugeordnet sind, so kann durch Zusammenfassung dieser zu Einheiten die Gesamtanlage jederzeit in einfachster Weise erweitert werden.
Als Ausführungsbeispiel für die Erfindung ist eine Weichenrohrpostanlage angenommen, wie sie schematisch in Fig. 2 dargestellt ist. Um bei Rohrpostanlagen einen vollen selbsttätigen wahlweisen Verkehr unter Benutzung eines gemeinsamen Förderrohres durchführen zu können, muss eine in sich geschlossene Rohrleitung verwendet werden.
In der Fig. 2 ist eine Anlage mit 6 Stationen gezeigt, die mit den Sendern A und den Empfängern B ausgerüstet sind. Der Sender und der Empfänger werden durch Kraftmagnete VM und Ifjtf gesteuert. An jeder Station befindet sich eine Wähleinrichtung, mit deren Hilfe
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die Empfängerweiche der gewünschten Station eingestellt wird. Ein von dem Motor M angetriebenes Gebläse G saugt an dem Schleusenkasten S die Luft an, so dass sich die in den Sender eingeführten Patronen in Richtung der Pfeile durch die Rohrleitung bewegen. Der Schleusenkasten S ist so ausgebildet, dass er von einer Patrone ohne weiteres durchfahren werden kann, wenn z. B. eine Patrone von der Station 3 zu Station 1 geschickt wird.
In Fig. 1 ist die Schaltung für die Steuerung der ganzen Anlage dargestellt. Es ist jedoch nur die Schaltung für die Stationen 1, 2 und 6 gezeigt, da die Schaltelemente für die zwischenliegenden Stationen die gleichen sind und sinngemäss ergänzt werden können. Nachstehend sei die Wirkungsweise der Schaltung im einzelnen eingehend beschrieben.
I. Vorbereitung.
Die Auswahl der gewünschten Station erfolgt durch Einstellung einer der Tasten Tj !-Tss.
Als Beispiel soll eine Sendung von Station 1 nach Station 6 geschildert werden. Zunächst wird der Sender in Station 1 geöffnet und eine Büchse in das Förderrohr gesteckt. Die Büchse wird zunächst durch eine Haltevorrichtung festgehalten, die von einem Verriegelungsmagneteu 17114 ausgelöst werden kann. Durch Einführen der Büchse in den Sender wird ein Kontakt kl I in der Rohrseitenwand geschlossen. Nun wird an der Station 1 die der Station 6 entsprechende Taste T 6 gedrückt. Die Tasten sind sperrend und werden durch einen besonderen Magneten AM1 wieder ausgelöst. Gleichzeitig werden, wenn eine der Tasten Tl- T6 gedrückt wird, die Kontakte ski I und ski Il betätigt. Folgender Stromkreis kommt dadurch zustande :
1. Erde, sk1 Ii, Widerstand Wi, Relais R, Batterie.
Relais R schaltet mit seinem Kontakt r ZI die Verteilerrelaiskette ein, die aus den jeder Station zugeordneten V-Relais besteht. Zunächst wird das V-Relais der Station 1 erregt :
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Y 1 schaltet mit seinem Kontakt v 1 III das Relais V2 ein :
3. Batterie, -07, F. S, Erde.
V 2 schaltet V 3 an und sofort bis V 5, V 6 erregt. Durch das letzte Relais der Verteilerkette, in unserem Falle V6, wird das Relais R über Kontakt v 6 III kurzgeschlossen, so dass es abfällt. Darauf fällt auch Relais V1 ab. Während dieser Abfallzeit wird über die
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V1 I erst öffnet, nachdem Kontakt V1 II schon zurückgefallen ist. Obwohl die Zeit, in der die beiden Kontakte gleichzeitig geschlossen sind, nur kurz ist, so genügt sie doch, um das Relais JPJ'anziehen zu lassen :
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spielsweise durch den Gebläsemotor angetrieben wird, um die Anzugsstromkreise der Prüfrelais P der einzelnen Stationen nacheinander anzuschalten.
P 1 schliesst für sich einen Haltestromkreis :
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6. Erde, a 6 T, WMf6, Batterie.
Relais A 6 legt über Kontakt a 6I Erde an den Haltekreis für das Prüfrelais, so dass die Erregung der Relais P1 und A6 unabhängig wird von der Einstellung der Wähleinrichtung an der Sendestelle.
7. Batterie, P1 II, p1, I, a2 III, P2I, a III und p I, Kontakte der weiteren Stationen,
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Über Kontakt P1 SI ist gleichzeitig das Anlassrelais An erregt worden, das seinerseits mit Hilfe seines Kontaktes ein Starkstromschütz (nicht gezeigt) steuert, um den Motor für das Gebläse in Gang zu setzen.
II. Sperrung der zu befahrenden Rohrstrecke.
Der zu befahrende Streckenabschnitt muss so gesperrt sein, dass
1. Sendungen von Stationen, die im befahrenden Streckenabschnitt liegen, nicht stattfinden können.
2. Sendungen von aussenliegenden Stationen zu einer im befahrenden Streckenabschnitt liegenden Stationen verhindert werden,
3. Sendungen über den befahrenden Streckenabschnitt hinweg nicht möglich sind.
Zu 1. Durch Ansprechen des Relais A der Empfangsstation werden über den Kontakt a II die Sperrelais Sp der in dem befahrenden Streckenabschnitt liegenden Stationen erregt,
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Stationen abtrennt. Die Anzugsstromkreise der Prüfrelais der Zwischenstationen sind an den Kontakten sp I durch die Erregung der Sp-Relais unterbrochen (s. Stromlauf 4).
Zu 2. Die A-Relais der im befahrenden Streckenabschnitt liegenden Stationen sind bei sp III abgetrennt, so dass kein A-Relais einer Zwischenstelle zur Einstellung der Weiche erregt werden kann. Würde der Kontakt sp III nicht vorgesehen sein, so könnte nämlich durch Betätigung der Wähleinrichtung einer aussenliegenden Station, die in dem befahrenden Streckenabschnitt hineinsenden will, das A-Relais einer Zwischenstelle erregt werden, obwohl der Prüfstromkreis für die aussenliegende Station bei Kontakt p 1 der bereits sendenden Stelle aufgetrennt ist. Es sei folgendes Beispiel angenommen : Station 2 sende nach Station 5, so dass der Streckenabschnitt 2 nach 5 gesperrt ist. Station 1 bereite eine Sendung nach Station 3 vor. Da das Sperrelais der Station 1 nicht erregt ist. wird der Anzugsstromkreis für das Prüfrelais P 1 der Station 1 geschlossen.
Es würde also folgender Stromkreis für das A. 3-Relais der Station 3 zustande kommen, wenn der sp 3 771 nicht vorhanden wäre :
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z 111, p 1111, Erde.
Zu 3. Das Prüfrelais einer Station, das über den befahrenden Abschnitt hinwegsenden will, kann sich nicht halten und das A-Relais der eingestellten Station kann nicht erregt werden, da das P-Relais der bereits sendenden Station und das A-Relais der empfangenden Station ein dem befahrenden Streckenabschnitt entsprechendes Stück vom Prüfstronikreis bei p I und a III abschalten.
III. Sendung.
Da auch das Relais Sp 1 der sendenden Station 1 durch das Relais A 6 der Empfangsstelle über Kontakt a 6 rI erregt wird, so wird der Verriegelungsmagnet VM 1 über Kontakt spi 77 eingeschaltet :
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Durch VM 1 wird die Sperreinrichtung im Sender ausgelöst. so dass die Patrone abfahren kann. Beim Verlassen des Senders schliesst die Büchse den Fahrrohrkontakt kl II kurzzeitig, über den das Relais Z 1 erregt wird :
9, Batterie, Z 1, kl II, Erde.
Relais Z 1 hält sich über den eigenen Kontakt z1 II, bis die Büchse an der Bestimmungs- station ankommt und P 1 abfällt.
10. Batterie, Z1, z1 II, p1 III, Erde.
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die Ruhelage zurückkehrt.
Der Fahrrohrkontakt k 1 I kehrt nach Abfahrt der Büchse gleichfalls in die Ruhelage zurück, so dass der Auslösemagnet für den Tastensatz anzieht :
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Die gedrückte Taste T 6 kehrt dadurch in die Ruhelage zurück, wobei auch gleichzeitig die Kontakte sk1 I und sk1 II sich wieder öffnen.
Obwohl die abgesandte Büchse noch nicht an der Bestimmungsstation angekommen ist, kann bereits eine neue Sendung vorbereitet werden. Durch Kontakt Z1 III ist der Stromkreis für das Relais Sp 1 unterbrochen, so dass eine neu eingeführte Büchse an der Abfahrt gehindert ist, da der Verriegelungsmagnet Fj) 77 über Kontakt SP1 II noch nicht erregt werden kann.
Der Prüfstromkreis (s. Stromlauf 7) bleibt so lange bestehen, bis die Rohrpostbüchse an der Bestimmungsstation ankommt. Bei Ankunft der Büchse in der Empfangsstelle wird der Ausschleuskontakt tk 6 kurz geöffnet. Relais P 1 und A 6 fallen ab. Die Weiche in der Station 6 kehrt in die Ruhelage zurück, da der Magnet WM 6 durch Öffnung des Kontaktes a 6 IV seine Erregung verliert. Gleichfalls wird durch Kontakt a 6 11 der Stromkreis für die Sperrelais der Zwischenstellen im vorliegenden Falle Sp 2 bis Sp 5 unterbrochen.
Wie eingangs erwähnt, ist die Schaltung in ihrer Anwendung nicht nur auf Rohrpostanlagen der eben beschriebenen Art beschränkt. Wenn beispielsweise die Schaltung für eine Seil. postanlage Verwendung finden soll, würde durch den Verriegelungsmagneten VM eine Sendetasche zu steuern sein, während durch den Empfängermagnet WM die Empfangseinrichtungen zu betätigen sind. Die Kontakte k I und k II und tk werden durch entsprechende Schienenkontakte ersetzt.
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