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Rohrpostanlage mit einer offenen Stelle im Fahrrohr Es sind Rohrpostanlagen
mit einer offenen Stelle im Fahrrohr bekannt, bei welchen die Abstellung der Druckluft
und die Anstellung der Saugluft durch einem oder mehrere an der offenen Stelle angeordnete
elektrische Fahrrohrkontakte veranlaßt wird.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine solche Rohrpostanlage und bezweckt,
die Sendedichte wesentlich heraufzusetzen. An sich bekannte Schaltmittel werden
gemäß der Erfindung mit den Apparaten einer Rohrpostanlage derart vereinigt, daß
vom. :einer Mehrzahl von Büchsen, die nacheinander einem Sender übergeben werden
und sich dann gleichzeitig im Fahrrohr befinden, die erste die offene Stelle durchfahrende
Büchse das Gebläse der vorliegenden Betriebsstelle .selbsttätig auf Saugluft schaltet,
während die letzte die offene Stelle .durchfahrende Büchse das Gebläse der zurückliegenden
Betriebsstelle abschaltet. Dabei wird außerdem durch die erste in den Sender eingeführte
Büchse das Gebläse der sendenden Betriebsstelle selbsttätig eingeschaltet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäP.en
Rohrpostanlage schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt den Rohrplan einer Rohrpostanlage mit Wendebetrieb, Abb.
z einen Sender mit der Sperreinrichtung, Abb.3 die Schaltungsanordnung für die Rohrpostanlage
nach Abb. i.
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Jede Betriebsstelle besitzt einen Sender S und einen Empfänger E.
Die Betriebsstelle A kann nach Stelle R senden, wenn die Strecke frei ist; dabei
wird der Sender in der BetriebsstelleB gesperrt. Es sei vorausgesetzt, daß die Fahrrohrstrecke
a-b so lang ist, daß auf jeder Betriebsstelle ein Gebläse aufgestellt werden muh.
Zur Erzielung einer größeren Fahrgeschwindigkeit ist daher die Strecke in der Mitte
durch ein Trennstück T unterbrochen, das den ungehinderten Zutritt oder Austritt
der Luft gestattet. Kurz vor oder hinter dem Trennstück T befindet sich je ein Fahrrohrkontakt
h'- und k2.
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Will die Betriebsstelle A nach B senden, so fahren die Sendungen
von A bis T mit Druckluft des Gebläses G der Stelle A. Sobald die
Trennstelle T von einer Büchse erreicht wird, wird in der Betriebsstelle B das Gebläse
G' auf Saugluft geschaltet. Die in beiden Betriebsstellen befindlichen Gebläse G
und G' können sowohl auf Druckluft- als auch auf Saugluftbetrieb geschaltet werden.
Die Steuerung der Gebläse auf Saugen oder Drücken geschient elektrisch. Erfindungsgemäß
kann von einem Sender aus eine Mehrzahl von Büchsen in kurzen Zeiträumen hintereinander
gesandt werden. Wenn beispielsweise die Strecke von A nach T iooom
lang ist, und es können die Büchsen beispielsweise in einem Abstand von 2o Sekunden
hintereinander abfahren, so kann die Strecke A-T fünf Büchsen gleichzeitig aufnehmen.
Dann wird der Sender selbsttätig gesperrt. Diese Sperrung gehört nicht zum Wesen
der Erfindung und ist daher nicht dargestellt.
Es mögen jetzt die
Vorgänge beim Senden. von Betriebsstelle A nach B erläutert werden; für Sendungen
in entgegengesetzter Richtung sind die Vorgänge gleichartig.
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Der Beamte der Betriebsstelle A führt die erste Büchse in den Sender
S ein. Die Betrdebsstelle B möge sich in Ruhelage befinden. Beim Einführen einer
Büchse in den Sender wird der Vorbereitungskontakt vle, der im Senderohr sitzt,
geschlossen und die Büchse durch den um die Achse P drehbaren Ankerhebel. a vermittels
seiner Nase c festgehalten. Jetzt wird (Abb.3) über Batterie, Relais V Wicklung
I, Arbeitskontakt vk, Ruhekontakte s3, d'3, v'3, Erde das Relais V in Stelle A erregt.
Dieses erregt mit seinem Kontakt 0 das langsam ansprechende Relais H und trennt
am Arbeitskontakt v3 den Kreis für Relais V' Wicklung I der Betriebsstelle. B auf,
so daß dort das Relais V' durch Einführen einer Büchse in den Sender S' beim Schließen
des Kontaktes vk' nicht ansprechen kann. Hiermit ist der Sender der Betriebsstelle
B gesperrt. Das Relais H beeinflußt mit seinem Kontakt h den Magneten M des Senders
S in Stelle A, sobald das Zeitschaltwerk Z Erde anlegt. Hierdurch wird der Ankerhebel
a des Senders S durch den Magneten M angezogen und .die Nase e dies Ankerhebelsa
aus dem Senderohr herausgezogen und gleichzeitig die Nase d in das Rohr eingedrückt.
Hierdurch kommt die in dem Sender S befindliche Büchse in Bewegung, durchfährt die
Ventile I( und gelangt in das Fahrrohr a-b. Durch die Nase d, die bei Bewegung
des Hebels a in das Rohr des Senders S eindringt, wird die Eiinführung einer weiteren
Büchse verhindert. Beim Herausfahren der Büchse wird der Einfahrkontaktek geschlossen,
noch bevor der Vorbereitungskontakt vk geöffnet wird. Hierdurch kommt die Erregung
des Relais Fe über Erde, Arbeitskontakt ek, Relais Fe, Batterie zustande, und sein
Arbeitskontakt f e bringt den Eingangssteuerschalter Se und das Wiählerkontrollrelais
WI( zum Ansprechen. Der Steuerschalter Se stellt seinen Schaltarm se einen Schritt
vorwärts, und das Relais WK erregt über Kontakt tvk die Relais B Wicklung I, Druckluftrelais
D Wicklung I und hält Relais V über Wicklung II. Das Relais B bindet sich über seine
Wicklung II und Arb.eitskontakt b1, während das Relais D sich über seine Wicklung
I1 und die Arbeitskontakte d' und b2 hält. Das Druckluftrelai,s schaltet
außerdem mit .dem Arbeitskontakt d5 das Anlaßrelais AnD für die Druckluft ein. Dieses
Relais setzt das Gebläse in Richtung für Druckluft in Gang. Die Ventilkombination
I( sperrt das Fahrrohr gegen .Austritt der Druckluft nach dem Sender. Seine Wirkungsweise
gehört nicht zum Gegenstand der Erfindung und wird daher hier nicht näher erläutert.
Der Aa bedtskontakt ek wird nach dem Durchfahren der Büchse wieder geöffnet, daher
fällt das I:elais Fe und der Steuerschaltermagnet Se sowie das Relais WI( wieder
ab. Ebenso fallen. die Relais V durch öffnen des Arbeitskontaktes vk und Relais
H nach Stromloswerden des Relais V wieder ab, während das Druckluftrelais D und
das Druckanlaßrelais AnD erregt bleiben. Der Arbeitskontakt dz läßt die Lampe SL
aufleuchten zum Zeichen, daß sich die Betriebsstelle im Sendezustand befindet. Nach
Ablauf von i o bis. 2o Sekunden. je nach der Einstellung des Zeitschalt-,verkes
Z, kann nun, nachdem durch Einführen einer zweiten Büchse der Arbeitskontakt vk
wieder geschlossen wurde und durch ihn die Relais V und H wieder :erregt wurden,
der Sendesperrmagnet M wieder betätigt werden. Es wiederholt sich jetzt der Vorgang
wie bei der Abfahrt der ersten Büchse. Der Arm se des Eingangssteuerschalters Se
stellt sich auf den zweiten Kontakt. In der gleichen Weise fahren auch die übrigen
Büchsen ab, indem jede den Eingangssteuerschalter Se um einen Schritt weiterschaltet.
Nachdem eine bestimmte Anzahl von Büchsen in das Rohr eingefahren ist, möge der
Sender in irgendeiner Weise gegen weitere Sendungen gesperrt werden. Nun soll die
zuerst abgesandte Büchse den Kontakt k1 (der sich in einem entsprechenden Abstanide
vor der Trennstelle T befindet) bei; ihrer Durchfahrt betätigen. Dadurch wird über
Erde, Ruhekontakt d'4, Arbeitskontakt k1, Relais Fa, Batterie des Relais Fa in der
Betriebsstelle A erregt. Sein Arbeitskontakt fa .erregt den Ausgangsschalter
Sa und stellt seinen Schaltarm sa uni einen Schritt weiter. Der Schaltarm sa des
Ausgangssteuersehalters Sa nimmt in der Ruhelage dieselbe Stellung (Schaltschritt)
ein wie der Schaltarm se des Eingangssteuerschalters Se. Parallel zu dem Relais
Fa in der Betriebsstelle A wird in der Stelle B das Relais Fe' erregt.
Hierdurch wird der Eingangssteuerschalter Se' der Betriebsstelle B und das Relais
WI(' erregt. Der Arb:citskontakt tvk' erregt in diesem Falle, da das Relais V' Wicklung
I nicht angesprochen hatte, das Saugluftrelais S' Wicklung I und das Relais
B' Wicklung I. Das Relais B' bin, det sich mit seiner Wicklung II
über den Kontakt b'1 und das Saugluftrelais S' Wicklung II über die Arbeitskontakte
b'2, s'2. Über den Arbeitskontakt s'4 wird das Anlaßrelais AnS' erregt, welches
das Gebläse mit Saugluft an das Rohr a'-b' anschaltet. Bei Vorbeifahren aller in
den Sender S bei der Betriebsstelle A eingeführten Büchsen an dem Kontakt k1 wird
jedesmal der Schaltarm sa des
Ausgangssteuerschalters Sa der Betriebsstelle
A um einen Schritt weitergeschaltet. Nach Durchfahrt aller Büchsen steht also der
Schaltarm sa auf demselben Arm wie der Schaltarm se. Dadurch wird das Relais B der
BetriebsstelleA kurzgeschlossen und fällt ab; ferner fallen auch das Druckluftrelais
D und das Druckluftanlaßrelais A%ZD ab. Hiermit ist das Gebläse der Betriebsstelle
A zur Ruhe gesetzt, da jetzt alle Büchsen den Abschnitt des Fahrrohres a-b der Strecke
A-T verlassen haben.
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Sobald die :erste Büchse aus dem Empfänger E' der Betriebsstelle B
herausfährt, schließt sie den Ausschleuskontakt uk' und erregt damit das Relais
Fa'. Sein Kontakt fa' schaltet den Arm sa' des Au.sgangssteuerschalters Sa' der
Betriebsstelle B um einen Schritt weiter. Nachdem alle Büchsen aus dem Empfänger
E' herausgefahren sind, hat der Arm sa' des Steuerschalters Sa' dieselbe Stellung
wie der Schaltarmse' des Eingangssteuerschalters Se' in der BetriebsstelleB. Dadurch
wird auch hier das Relais B' durch Kurzschluß zum Abfallen gebracht. Danach fallen
auch das Saugluftrelais S' und das Saugluftanlaßrelms AitS' ab. Nach Ausfahrt der
letzten Büchse wird also auch hier das Gebläse stillgesetzt.
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Sobald die letzte Büchse dien Streckenabschnitt A-T verläßt, fiel,
wie schon erwähnt, das Druckluftrelais D in der BetriebsstelleA ab. Über dem Ruhekontakt
d3 war der Stromkreis zum Einschalten des Relais V' Wicklung I in der BetriebsstegeB
geöffnet und damit der Sender S' in Stelle A gesperrt worden.
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Bei Eintritt der ersten Büchse in den Streckenabschnitt T-B wurde,
wie .ebenfalls erwähnt, das Relais S' Wicklung I in der Betriebsstelle B erregt.
Nun übernimmt dieses Relais durch seinen geöffneten Ruhekontakt s'3 die Sperrung
des eigenen Senders, bis die letzte Büchse aus dem Streckenabschnitt T-B beim Empfänger
E' herausgefahren ist. Die Schaltung der Abb. 3 ist für eine Wendebetriebsanlage
entworfen, die auch von B nach A zu senden gestattet. Bei Verkehr
in dieser Richtung spielt der Kontakt k= dieselbe Rolle wie hl bei Betrieb von A
nach B; jedoch bezieht die Erfindung sich auch auf einseitig gerichtete Rohrpostanlagen,
ist also von der Betriebsart unabhängig.