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Einrichtung zur Regelung der Baumwollverteilung auf mehrere Maschinensätze
zum öffnen und Reinigen der Baumwolle Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur
Regelung der Baumwollverteilung auf mehrere, unabhängig voneinander arbeitende,
je einen Kastenspeiser als erste Maschine aufweisende Maschinensätze zum öffnen
und Reinigen der Baumwolle, welche mit einem gemeinsamen Voröffnersatz über einen
Verteilerkasten durch eine pneumatische Förderanlage verbunden sind.
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Es ist bereits bekannt, bei Maschinenanlagen zum öffnen und Reinigen
von Baumwolle zwischen dem Voröffnersatz und zwei von ihm gespeisten öffnersätzen
einen Sammelbehälter einzuschalten, dessen eine Rückwand pendelnd aufgehängt ist
und mit der Schaltvorrichtung für den Antrieb des Voröffnersatz.es so verbunden
ist, daß bei gefülltem Sammelbehälter der Voröffnersatz stillgesetzt wird. In den
Kastenspeisern der Maschinensätze selbst sind Fühlplatten angeordnet, welche je
nach dem Füllungsgrade den Antrieb der von dem Sammelbehälter zu den Kastenspeisern
führenden Fördertücher ein- oder ausschalten. Bei dieser Einrichtung wird also der
Voröffnersatz nicht von den Fühlplatten der Kastenspeiser gesteuert, sondern von
einer besonderen Platte im Sammelbehälter. Diese Steuerung würde bei pneumatischer
Förderung der Baumwolle keine gleichmäßige und regelmäßige Verteilung der Baumwolle
ergeben, auch könnte leicht eine Verstopfung der Förderanlage eintreten.
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Bei der Einrichtung nach der Erfindung besteht das Neue nun darin,
daß. die in dem Verteilerkasten vor den zu den Ka.stenspeisern führenden Abzweigleitungen
angeordneten Absperrklbppen und der Ausrücker für die Lieferung des Voröffnersatzes
je mit einer elektrischen Steuervorrichtung (Elektromagnet) verbunden sind, deren
Selbstschalter mittels von den in dem Füllkasten der Kastenspeiser angeordneten
Fühlplatten betätigter Schalter so gesteuert sind, daß bei gefüllten Kästen der
Kastenspeiser die Lieferung des Voröffnersatzes ° unterbrochen ist und die Absperrklappen
in einer den Durchgang
zu den Kastenspeisern freigebenden Stellung
stehen und bei alsdann in einem der Kastenspeiser auftretenden Fasergutmangel die
Lieferung des Voröffnersatzes eingeschaltet wird und gleichzeitig die die Baumwollzufuhr
nach den anderen Kastenspeisern regelnden Klappen in die Absperrstellung umgelegt
werden.
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Baumwollverteilungsanlagen mit pneumatischer Förderung, bei denen
sowohl der Ausrücker für die Lieferung als auch die Absperrklappen mit elektromagnetischer
Steuervorrichtung ausgerüstet sind, sind bereits bekannt. Aber bei dieser bekannten
Einrichtung ist kein gemeinsamer Verteilerkasten vorgesehen, und mittels der Schaltklappen
können nicht mehrere Maschinensätze gleichzeitig beschickt werden. Bei der bekannten
Einrichtung kann das Rohmaterial immer nur einer Maschine zu einem bestimmten Zeitpunkt
zugeführt werden. Erst wenn die erste Maschine eines Satzes genügend Material erhalten
hat, kann die nächste Maschine das Fasermaterial erhalten usw. Der Nachteil dieser
bekannten Einrichtung besteht also darin, daß die einzelnen Maschinen eines Maschinensatzes
nicht nach Bedarf wieder gespeist werden können, so daß hierdurch die Aufgabe, die
sich die Erfindung stellt, nicht gelöst wird. Die Tatsache, daß die Speisung der
einzelnen Maschinen nicht von dem Bedarf, sondern von der Aufeinanderfolge der einzelnen
Maschinen abhängt, ist natürlich ein großer Fehler. Nach der Erfindung kann das
Rohmaterial jeder Maschine zugeführt werden, die neues Material braucht, so daß
also auch mehrere Maschinen gleichzeitig gespeist werden können. Man kann den Unterschied
am schärfsten vielleicht in der Weise kennzeichnen, daß bei einer Gruppe von Arbeitsmaschinen
bei der bekannten Einrichtung die Schaltung reihenweise, nach der Erfindung dagegen
parallel erfolgt; so daß sämtliche Arbeitsmaschinen gleichzeitig beschickt werden
können.
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Im folgenden sei zur Erläuterung der Erfindung eine möglichst einfache
Ausführung beschrieben, die durch die Zeichnung beispielsweise wiedergegeben ist.
In dieser zeigt Fig. i einen Aufriß des Voröffnermaschinensatzes, der in Verbindung
mit zwei Maschinensätzen zum Öffnen und Reinigen der Baumwolle steht, - Fig. 2 eine
Vorderansicht des Verteilerkastens, Fig.3 einen Grundriß der Einrichtung nach Fig.
i, Fig. 4 einen Schnitt durch den Verteilerkasten, Fig. 5 eine Endansicht des Verteilerkastens,
Fig. 6 eine Vorderansicht des Verteilerkastens in größerem Maßstabe, Fig. 7 _ einen
Schnitt von Teilen nach" Fig. 6, Fig.-8 einen Grundriß von Fig. 7, Fig. 9 die Fühlplatte
in der Reservekammer eines Kastenspeisers, Fig. io eine Seitenansicht von Fig. 9,
Fig. i i einen Quecksilberschalter in der Ausschaltstellung und Fig. 12 in der Einschaltstellung,
Fig. 13 den Elektromagneten zur Steuerung des Riemens am Kastenspeiser des Voröffnersatzes,
Fig. 14 eine Seitenansicht zu Fig. 13, Fig. 15 eine ähnliche Ansicht
wie Fig. 13, Fig. 16 ein Schaltungsschema für die Steuerung der Elektromagnete,
wobei ein Drehstromnetz angenommen ist.
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In dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung ist als ein geeigneter Voröffnersatz
eine Maschinengruppe gewählt, die einen Kastenspeiser 3 mit Speiselattentuch 4 und
ein endloses Zuführlattentuch 5 umfaßt, auf dem die Baumwolle zugeführt wird. Der
Kastenspeiser 3 fördert zu einem Voröffner 6, von diesem wird das Fasergut pneumatisch
durch die Wirkung der Sauggebläse x in bekannter Weise längs eines Rohres 7 zu einem
Crightonöffner 8 weitergefördert und von diesem durch ein Röhr 9 über einen Staubkasten
io und dann längs der Hauptförderleitung i i zu einer Verteilerstelle bzw. dem Verteilerkasten
i2 mit zwei Abzweigleitungen 13, 14- Jedes dieser beiden Rohre 13, 14 führt
zu einem Siebtrommelabscheider 15, i5x, der oberhalb eines Kastenspeisers
angeordnet ist, wobei der Kastenspeiser bei 15 mit Nr. i und der unterhalb i 5#w
liegende mit Nr. 2 bezeichnet ist. Diese Kastenspeiser Nr. i und Nr. 2 speisen je
einen Maschinensatz beliebiger Zusammenstellung; nach der Zeichnung ist ein Doppeltrommelöffner
mit Wickelvorrichtung vorgesehen.
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Der Verteilerkasten 12 besitzt ein Einlaßrohr 16, das in seitlicher
Richtung eingestellt werden kann und nach- unten senkrechte, unabhängig voneinander
einstellbare Reglerplatten 16x besitzt; seine waagerechte Grundplate 17 ist mittels
Schlitze und Bolzen bei i8 seitlich einstellbar, während die Platten 160 senkrecht
einstellbar sind durch die Schlitze und Bolzen i9. Die anpassungsfähige Ausbildung
des Zuführungsrohres i i erlaubt jede beliebige Einstellung des unteren Endes 16
des Einlaßrohres in bezug auf die Verteilerstelle.
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Durch die Einstellung des Mundstückes 16 des Rohres i i und der Platten
160 kann die Größe der Durchgangsöffnungen zu den Rohren 13, 14 bzw. die
Stärke der Saugluft geregelt werden, so daß die beiden Kastenspeiser Nr. i und Nr.
2 mit gleichen oder verschiedenen Baumwollmengen gespeist werden können. Infolgedessen
kann man durch diese Einstellung auch verschieden schwere Wickel gleichzeitig erzeugen,
indem durch die entsprechende Regelung der Saugwirkung und
der Verteilung
der Baumwolle dem einen Kastenspeiser mehr 'Baumwolle zugeführt wird-als dem anderen.
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Zum Verschließen der beiden Auslaßrohre 13, 14 der Verteilungsstelle
i2 sind zwei Absperrglieder oder Klappen 2o, 2i vorgesehen, die bei 2ox und 2ix
drehbar gelagert sind, für jedes Auslaßrohr 13, 14 also je eine Klappe, Diese
Klappen 2o, 21 werden zweckmäßig elektrisch geschlossen und durch ihr Gewicht geöffnet.
Jedoch könnte auch .die umgekehrte Anordnung vorgesehen sein. Die Federn a2, b2
(Fig. 5 und 6) sichern das gute Schließen der Klappen in dem Verteilerkasten 12.
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-Mit diesen Klappen sind elektrische Steuervorrichtungen, Elektromagnete
oder Solenoide verbunden. In den Fig. 5 und 6 sind die Solenoide a und b dargestellt.
Die Spindeln a1, b1 ihrer Anker sind mit den Hebelarmen 22, 23 verbunden, die an
den Achsen Zo0,,2io der Klappen 20, 21 befestigt sind.
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Wenn. das eine oder das andere dieser Solenoide erregt wird, wird
die eine oder andere der Klappen geschlossen; ebenso wird die eine oder andere Klappe
durch ihr Gewicht herabfallen, Renn ihr Solenoid nicht mehr erregt ist. Eine Schalttafel
oder ein verschließbares Gehäuse 24 für die elektrische Ausrüstung ist an den Trägern
des Verteilerkastens i2 angebracht. Der Erregerstrom der Solenoide, a und b wird
durch die Menge der Baumwolle in jeder Reservekammer der beiden Kastenspeiser Nr.
r und Nr. 2 gesteuert.
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In jeder Reservekammer oder jedem Füllkasten der Kastenspeiser Nr.
i und Nr. 2 ist eine Fühlplatte 25 (Fig. i und 9) angeordnet, die bei 26 drehbar
gelagert ist. Diese Fühlplatte ist durch einen Hebel ?-7 mit einstellbarem Gewicht
28 ausbalanciert und wird durch das Gewicht oder die Menge des Fasergutes in der
Reservekammer beeinflußt. In Fig. g geben die strichpunktierten Linien die Stellung
der Fühlplatte 25 in der Tiefstellung an, wenn die Reservekammer einen Überschuß
an Baumwolle enthält, während die gestrichelten Linien die obere Lage anzeigen,
wenn in der Reservekammer zu wenig Baumwolle ist. Jede Fühlplatte 25 für jeden Kastenspeiser
Nr. i und Nr. 2 wird dazu verwendet, um einen Quecksilberschalter f, g zu bewegen,
der entsprechend drehbar gelagert ist.
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Der Quecksilberschalter f und die Verbindung zwischen ihm und der
Fühlplatte 25 ist durch die Fig. 9 bis 12 dargestellt. Der andere Schalter, g, und
seine Verbindungen sind die gleichen. Der Schalter f ist bei f l in
dem Gehäuse f- drehbar gelagert, und ein Hebelarm f3
ist über eine einstellbare
Verbindungsstange 29 mit einem Winkelhebel 30 verbunden, der an der Achse
26 der Fühlplatte 25 befestigt ist. Wenn in einem Kastenspeiser Nr. i oder Nr. 2
die Reservekammer leer wird, wird der Stromkreis des Solenoides für die Klappe in
dem entsprechenden Speiserohr unterbrochen, und die Klappe fällt in die Offenstellung
herab; solange dies der Fall ist, wird Baumwolle dem- Siebtrommelabscheider 15 oder
15x zugeführt und fällt in die Reservekammer des Kastenspeisers Nr. i oder Nr. 2.
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Wenn beide Kastenspeiser Baumwolle brauchen, sind beide Klappen 2o
und 21 in . dem Verteilerkasten 12 für die beiden Rohre 13 und 14 offen.
Wenn die eine Reservekammer genügend voll ist, beeinflußt die Bewegung der betreffenden
Fühlplatte 25 bzw. 25' den Quecksilberschalter f bzw. g und bringt ihn in die Ausschaltstellung
(Fig. i i), und sofort wird das Solenoid für diese Klappe erregt und die Klappe
elektrisch geschlossen in einer Weise, die später noch erläutert wird. Die Baumwollzufuhr
dauert jedoch durch das Hauptrohr i i und die zu dem anderen Kastenspeiser führende
Abzweigleitung an, der auf diese Weise die gesamte Zufuhr von dem Voröffnersatz
über das Hauptrohr i i erhält.
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Es ist nötig, in der Beschreibung zunächst zu diesem Voröffnersatz
nach den Fig.i und 3 zurückzukehren und zu erläutern, wie dessen Antrieb geregelt
wird. Dies ist in den Fig. 13, 14 und 15 dargestellt. Nach diesem Ausführungsbeispiel
wird der Kastenspeiser 3 von einem Riemen 31 angetrieben, der auf einer Festscheibe
32 läuft. Ferner ist eine Losscheibe 33 vorgesehen. Eine Riemengabel 3q., die bei
35 drehbar ist, ist mit einem Hebel 36 vereinigt, der ein einstellbares Gewicht
37 trägt.
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Ein Solenoid c ist auf einem Lager in der Nähe des Kastenspeisers
3 angebracht, und sein Anker cl ist belastet und. durch den Hebel 36 mit der Riemengabel
34 ' verbunden. Wenn das Solenoid c erregt wird, zieht der Kern cl den Hebel 36
unter Mitwirkung des Gewichtes 37 hoch, und die Riemengabel 34 schiebt den Riemen
31 von der Los- auf die Festscheibe 32 (Fig. i3). Hierdurch wird der Kastenspeiser
3 angetrieben und .liefert Baumwolle. Wenn das Solenoid c nicht mehr erregt wird,
verursacht die Freigabe und die Abwärtsbewegung des Kernes cl, daß die Riemengabel
3 4 den Riemen 31 auf die Losscheibe 33 verschiebt (Fig. i5), so daß der Antrieb
des Kastenspeichers 3 aufhört.
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Wenn das Solenoid c nicht mehr erregt ist, werden weitere Kontakte
unterbrochen, oder ein Hilfsschalter in dem elektrischen Steuerstromkreis wird geöffnet,
um diejenige der Klappen 20 oder 21 für die beiden Speiserohre
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bzw. 14, die vorher geschlossen war, sofort zu öffnen.
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Der Zweck dieser Ausrückvorrichtung ist folgender: Falls etwa beide
Klappen sich schließen würden, wenn die beiden Kastenspeiser vollkommen gefüllt
sind, und falls der Kastenspeiser 3 des Voröffnersatzes fortfahren würde, die Fasern
in das Hauptrohr ii zu fördern, so würde im Rohr i i schnell ein Verstopfen eintreten.
Da nun, aber der Kastenspeiser 3 oder der Voröffnersatz stillgesetzt wird, wenn
die Reservekammer auch des zweiten Kastenspeisers völlig aufgefüllt ist, d. h: wenn
beide Reservekammern von Nr. i und Nr.2 voll sind, würde andererseits die Baumwolle
auf ihrem Wege im Hauptrohr i i, wenn beide Klappen 2o und 21 geschlossen wären,
nicht vorwärts zu den Reservekammern der Kastenspeiser Nr. i und Nr. 2 sich bewegen
können und würde so in dem Rohr ii liegenbleiben. Um dies zu vermeiden, ist deswegen
die Anordnung so getroffen, daß, wenn zunächst der eine der Kastenspeiser
N r. i oder Nr. 2 genügend. mit Fasern angefüllt ist, seine Fühlplatte die
Klappe in dem zugehörigen Speiserohr schließt und die Faserzufuhr daher zu dem anderen
Kastenspeiser gerichtet ist. Wenn dieser andere Kastenspeiser alsdann gleichfalls
voll ist, öffnet seine Fühlplatte den zugehörigen Quecksilberschalter, und der gesamte
elektrische Stromkreis wird unterbrochen, weil dann beide Quecksilberschalter in
der Ausschaltstellung liegen. Auf diese Weise wird das Solenoid c für die Verschiebung
des Riemens des Voröffnersatzes stromlos, und der Riemen 31 wird von der Gabel 34
auf die Losscheibe 33 geschoben. Ebenso wird der Strom von den Solenoiden a und
b abgeschaltet, welche für das Schließen der beiden Klappen 2o und 21 dienen,- so
daß die Klappe, die vorher geschlossen wurde, als der erste Kastenspeiser voll beladen
war, jetzt herabfällt und sich öffnet. Beide Klappen liegen dann in der Offenstellung.
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Das Ergebnis hiervon ist, daß die Zufuhr von dem Kastenspeiser 3 des
Voröffnersatzes aufhört, während die in dem Hauptrohr i i befindliche Baumwolle
an den beiden offenen Klappen 2o, 21 vorbei auf die beiden Kastenspeiser Nr. i und
Nr. 2 noch verteilt und das Hauptspeiserohr ii geleert oder jedenfalls genügend
geleert wird. Dieser Zustand dauert so lange, bis der eine oder andere der beiden
Kastenspeiser Nr. i und Nr. 2 eine weitere Zufuhr verlangt, wenn die zugehörige
Fühlplatte 25, indem sie sich aufwärts in die gestrichelte Lage (Fig. 9) bewegt
und so den Quecksilberschalter in die Stellung nach Fig. 12 umlegt, in dem Sinne
wirksam wird, daß sie den elektrischen Stromkreis wieder einschaltet, worauf das
Solenoid c durch den Hebel 36 die Riemengabel 34 betätigt und den Riemen 31 auf
die Festscheibe verschiebt; hierdurch wird der Kastenspeiser 3 des Voröffnersatzes
wieder angelassen, und die Baumwolle bewegt sich längs des Hauptrohres i i und weiter.
zu dem Verteilerkasten 12, um nach dem Siebtrommelabscheider des betreffenden Kastenspeisers
zu gelangen und in die Reservekammer zu fallen. Die Klappe dagegen, welche die Zufuhr
zu dem anderen Kastenspeiser regelt, wird dabei gleichzeitig so lange geschlossen,
bis auch dieser Kastenspeiser neue Baumwollzufuhr verlangt.
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Um klar zu machen, wie die gesamte Einrichtung elektrisch gesteuert
werden kann, ist in Fig. 16 ein Schaltungsschema wiedergegeben. Es ist hierbei angenommen,
daß Dreiphasenstrom (Drehstrom) zur Verfügung steht. Die dicken Linien geben den
Hauptstromkreis wieder und die dünnen den Spulenstromkreis. Der Hauptschalter ist
-mit s bezeichnet, der Quecksilberschalter für den Kastenspeiser Nr. i mit f und
für den Kastenspeiser Nr. 2 mit g. Die entsprechenden Elektromagnete sind wie in
den anderen Abbildungen mit a und b bezeichnet. Das Solenoid für den Kastenspeiser
3 ist mit c bezeichnet.
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Die Relais, die durch die Quecksilberschalter f und g gesteuert
werden, heißen d und e, während die Schalter für die Solenoide a und
b mit l und in und die diese Schalter betätigenden Spulen mit
l' und in' bezeichnet sind. Der Schalter für das Solenoid c des Kastenspeisers
3 ist mit ?a und seine Spule mit n' bezeichnet, wobei der Schalter ya den Hilfsschalter
lt mitbewegt. Die Rückleitung oder Nulleitung ist mit r bezeichnet.
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Bei der in Fig. 16 dargestellten Lage der Schalter besitzt jeder Kastenspeiser
Nr. i und Nr. 2 einen überfluß an Baumwolle; die Fühlplatten 25 liegen in der Tiefstellung,
die durch strichpunktierte Linien wiedergegeben ist, und die beiden Quecksilberschalter
f undg sind offen und demnach auch die Klappen 2o und 21. Das Solenoid c ist außer
Tätigkeit, und der Kastenspeiser 3 wird nicht angetrieben und Baumwolle zum Rohr
i i nicht zugeführt.
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Wenn man nun annimmt, daß der Kastenspeiser Nr. i Baumwolle braucht,
hat sich seine Fühlplatte 25 aufwärts in die Leerstellung bewegt, wie in Fig.9 gestrichelt
dargestellt ist, und die Verbindungsstange 29 hat dadurch den Quecksilberschalter
f geschlossen (Fig. 12). Die Wirkung hiervon ist die, daß der Strom zu dem Relais
d fließt, das den Kontakt an der linken Seite öffnet und damit den Stromkreis für
die Spule Z' und den Schalter Z unterbricht, gleichzeitig aber den Kontakt auf der
rechten Seite schließt, so daß
der Strom zu der Spüle ri fließt
und diese den Schaltern schließt, wodurch das Solenoid c erregt und der Riemen 31
auf die Festscheibe 32 geschoben und der Kastenspeiser 3 angetrieben wird, um Baumwolle
wieder dem Rohr i i zuzuführen. Gleichzeitig mit dem Schließen des Schalters n ist
der mit ihm verbundene Hilfsschalter h geschlossen worden, so daß der Strom über
den Spulenstromkreis zu dem Relais e, aber nicht zu dem Relais
d
fließen kann und so zur Spule m' gelangt, um dien Schalter m zu betätigen
und das Sölenoid b zu erregen, wodurch die Klappe 21 geschlossen wird, die das Rohr,
14 steuert, das zu dem Kastenspeiser Nr. 2 führt. Hieraus ergibt sich, daß die Zufuhr
längs des Rohres i i begonnen hat, die zum Kastenspeiser Nr. 2 gehörende Klappe
2 1 geschlossen worden ist und die Baumwolle vollständig zu dem Kastenspeiser Nr.
i gelangt.
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Wenn jetzt der Kastenspeiser Nr. 2 Baumwolle brauchen sollte, so hat
seine Fühlplatte 25 die Leerstellung eingenommen, der Quecksilberschalter g wird
geschlossen und das Relais e betätigt, dieses unterbricht den Strom zu der Spule
m', so daß der Schalter in sich öffnet (Fig. 16) und das Solenoid b nicht mehr erregt
ist und folglich die Klappe 2i in die offene Stellung herabfällt.
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Wenn bei der in Fig. 16 dargestellten Lage, welche, wie bereits angegeben,
die ist, daß beide Kastenspeiser Nr. i und Nr. 2 einen Überschuß an Baumwolle besitzen
und der Kastenspeiser Nr.3 stillgesetzt ist, der Kastenspeiser Nr.2 zuerst eine
Zufuhr verlangen sollte, ist der Schaltvorgang umgekehrt dem eben beschriebenen.
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Wenn einer der beiden Quecksilberschalter f, g oder wenn beide geschlossen
sind, ist das Solenoid c erregt; wenn aber beide offen sind, ist es nicht erregt,
der Spulenstromkreis ist dann unterbrochen, und alle Solenoide a, b
und c
sind außer Tätigkeit.
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Sollten beide Kastenspeiser Nr. i und Nr. 2 Baumwolle verlangen, so
bleibt das Solenoid c eingeschaltet, weil j a der Spulenstromkreis geschlossen ist.
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Wenn nur ein Quecksilberschalter geschlossen ist, ist das Solenoid
c erregt, und das Solenoid, zum anderen Kastenspeiser gehörend, entweder a oder
b, wird erregt, um die zugehörige'Klappe 2o bzw. 21 zu schließen.
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Die Relais d und e werden durch die Quecksilberschalter
f und g gesteuert; wenn also der Quecksilberschalter f oder g sich schließt, öffnet
sich das Relais d oder e auf der linken Seite und schließt sich auf der .rechten
Seite, während beim öffnen der Quecksilberschalter f oder g die Relais
d oder e sich auf der linken Seite schließen und rechts öffnen oder
sich in die Stellung nach Fig. 16 bewegen. Es ist wichtig hierbei, daß die beiden
Klappen 2o und 2z niemals gleichzeitig geschlossen sind.
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Wichtig ist auch, daß bei der beschriebenen Anordnung eine doppelte
Einschaltmöglichkeit für die Zufuhr vorhanden ist; die Zufuhr kann nämlich von dem
einen oder anderen Kastenspeiser N r. i oder Nr. 2 aus angelassen werden, entsprechend
dem Falle eines Überschusses in einem von ihnen.
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Es kann unter manchen Verhältnissen zweckmäßig sein, zusätzliche Solenoide
in Verbindung mit den unteren Enden der an den Ankern der Solenoide a und b sitzenden
Stangen zu verwenden, wenn man ein beschleunigtes bzw. genaueres Schließen der Klappen
2o und 21 wünscht. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Baumwolle eine
beträchtliche Entfernung von dem Voröffnersatz zurücklegen muß; die Gebläse der
Siebtrommelabscheider müssen in diesem Falle einen starken Saugluftstrom erzeugen,
und dieser könnte auf das Herabfallen der Klappen durch ihre Schwere allein störend
wirken.