AT114457B - Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen, schichtlosen Negativ- und Diapositivfilmen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen, schichtlosen Negativ- und Diapositivfilmen.

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AT114457B
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  • Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
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Description


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  Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen, schichtlosen Negativ-und Dia-   positivfilmen.   



    Bekannt ist die Herstellung eines schichtlosen, lichtempfindlichen Films aus Zellulosenatriumxanthogenat (Viskose), der nach Art der Salzpapiere in der Weise präpariert wird, dass fertiggestellte, bisher hauptsächlich als durchsichtiges Packmaterial verwendete Zellulosehäute nachträglich in einer oder mehreren wässerigen Lösungen gebadet werden, um sie mit lichtempfindlichen Stoffen zu imprägnieren. In jedem dieser Bäder quillt der Film auf und dehnt sich nach allen Richtungen aus, um nachher beim Trocknen sich wieder zusammenzuziehen, wobei ein Zurückgehen auf die ursprünglichen Ausdehnungen nur unter ganz besonders günstigen Umständen eintritt und um so unwahrscheinlicher bleibt, je zahlreicher die dem Film zugemuteten Quellungen waren.

   Ein Nachteil, welcher derartig lichtempfindlich gemachte Filme für gewisse phototechnische Zwecke, vor allem auf dem Gebiete der Kinematographie, ungeeignet macht. 



  Es ist auch schon vorgeschlagen worden, in fertigen Folien aus Zellulose, Nitrozellulose, Gelatine usw. unlösliche Niederschläge, z. B. von Halogensilber dadurch zu erzeugen, dass man die Folie zur Mittelwand eines Gefässes macht und in die so geschaffenen beiden Räume solche Lösungen (z. B. Silbernitratlösung in den einen, Bromnatriumlösung in den andern Raum) gibt, die bei ihrem Zusammentreffen in der Folie die gewünschte unlösliche Verbindung (z. B. von Bromsilber) bilden ; um dieses Verfahren insbesondere bei dicken Folien bzw. bei Folien mit sehr enger Porengrösse zu beschleunigen, ist hiebei die Anwendung eines elektrischen Potentialgefälles, welchem die Lösungen ausgesetzt werden, vorgesehen. 



  Während sich die vorstehend erwähnten Verfahren fertiger Filme, die den Fabrikationsprozess bereits verlassen haben, bedienen, wird durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein neuer Weg besehritten. 



  Das vorliegende Verfahren bezweckt die Herstellung eines schichtlosen, lichtempfindlichen Negativund Diapositivfilms, der geringeren Tensionsschwankungen unterworfen ist, als der nach den bisher bekannten Verfahren imprägnierte schichtlose Film. Das neue Verfahren besteht darin, dass im Gegensatz zu bekannten Verfahren-nach welchen der ohne Emulsionszusätze hergestellte verkaufsfertige Film nachträglich mit lichtempfindlichen Stoffen imprägniert wird-das Lichtempfindlichmachen der aus Zelluloseverbindungen erzeugten Filmasse schon im Verlaufe des sogenannten Filmgiessens erfolgt. Und zwar in der Weise, dass entweder alle Emulsionszusätze oder mindestens eine der zur Lichtempfindlichmaehung benötigten Komponenten schon während des Filmgiessens der noch im Kolloidalzustand befindlichen Filmasse einverleibt werden, z.

   B. vor oder nach einem Fällbad oder im unmittelbaren Anschluss an ein Reinigungsbad, wobei zweckmässig gleichzeitig oder in einem anschliessenden Verfahren durch Zuführung von gerbenden Stoffen eine weitere Herabsetzung der Wasserempfindlichkeit und eventuell auch der Feuergefährlichkeit der Filmasse herbeigeführt wird. 



  Das vorliegende Verfahren kann bei der Herstellung von schichtlosem, lichtempfindlichem Film, beispielsweise aus wasserempfindlichem Zellulosenatriumxanthogenat, derart ausgeführt werden, dass der Filmasse nach einem Reinigungsbad z. B. ein Eisensalz (Ammoniumferrizitrat od. dgl.) zugesetzt wird. Das Lichtempfindlichmachen der Filmasse mit Halogensilber kann in der Weise erfolgen, dass vor oder nach einem der Fällbäder oder im Anschluss an ein Reinigungsbad beispielsweise vorerst eine Halogenverbindung (z. B. Chlornatrium, Bromammonium od. dgl. ) zugesetzt wird, worauf die mit dieser Komponente geladene Filmhaut entweder nach erfolgtem Trocknen oder direkt (eventuell unter Zwischen-   
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 wird, um die Bildung des Halogensilbers in der Filmmasse herbeizuführen. 



   Eine Gerbung der Filmasse wird entweder im Verlaufe des Filmgiessens in entsprechendem, z. B. Alaun, Ammonsalze, Wolfram od. dgl. enthaltenden Bad veranlasst, oder aber sie erfolgt im Anschluss an den   Filmguss   durch Räucherung der lichtempfindlich gemachten Filmhaut, beispielsweise in Formaldehyd-Dämpfen. Die völlige Trocknung des lichtempfindlichen Films kann zweckmässig auch durch eine Behandlung mit nicht zu heissen Wärmewalzen erreicht werden. 



   Der auf diesem Wege fertiggestellte   sehichtlose,   lichtempfindliche Film unterscheidet sich von den nach den bisherigen Tränkungsverfahren hergestellten Filmen nicht nur dadurch, dass die Durchsetzung der Filmasse mit den lichtempfindlichen Stoffen eine gründlichere und   gleichmässigere   ist, sondern auch dadurch, dass durch den Wegfall der nachträglichen, dem fertiggestellten Film wiederholt auferlegten, zum Teil während längerer Zeit andauernden Bäder und der damit verbundenen, wiederholten Quellungen und Trocknungen eine Einschränkung der störenden Flächenveränderungen ermöglicht wird.

   Zudem ermöglicht dieses verbesserte Verfahren in stärkerem Masse als die bisherigen auch die Beeinflussung wichtiger mechanischer Eigenschaften, wie Härte, Dehnbarkeit usw., ferner der Brenn- 

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 barkeit und Feuergefährlichkeit des fertigen Films sowie die Erzielung einer für die besonderen photographischen Zwecke notwendigen Keimfreiheit und grösseren Reinheit der Filmasse. 



   Das vorliegende Verfahren bezweckt ferner im besonderen auch noch die Herstellung von völlig transparentem, sehichtlosem Film, der selbst im lichtempfindlichen Zustand glashell durchsichtig ist und deswegen vor allem für die speziellen Zwecke der Reflexkopie entschieden einen erheblichen technischen Fortschritt bedeutet. Die bisher bekannten Verfahren beschränken sich darauf, wasserdurchlässige Zellulosefilme nach Art der Salzpapiere zu tränken oder durch Imprägnieren in Halogensilberbädern die Bildung von Chlorsilber, Bromsilber usw. im Innern des Films herbeizuführen, wobei eine 
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 bezweckt und erzielt wird.

   Das vorliegende Verfahren aber bezweckt und ermöglicht dagegen die Herstellung von schichtlosen Negativ-und Diapositivfolien, welche nicht nur eine bestimmte Lichtempfindlichkeit besitzen, sondern gleichzeitig ungemein lichtdurchlässig, bis zur Glasklarheit durchsichtig sind und eben vermöge ihrer ausserordentlichen Durchsichtigkeit alles durchgehende und zurückgestrahlte Licht bedeutend weniger absorbieren, als das bisherige Kopiermaterial und für die speziellen Zwecke der Reflexkopie, namentlich im Auskopierverfahren sich darum im besonderen Masse eignen. 



   Die bisherigen Filmfolien aus wasserempfindlicher Zellulose, welche nach den bisher bekannten Arten imprägniert wurden, weisen mehr oder weniger starke Trübungen der Durchsichtigkeit auf, die nicht nur durch ungenügendes Eindringen der lichtempfindlich machenden Lösungen in das Innere des Films oder durch die Abscheidung von Silbersalzen an den Grenzzonen zwischen ungleich gequollenen Schichten bedingt sind, sondern auch durch Fällungserscheinungen zwischen Silber und Chlor mit geringerem Dispersitätsgrad sowie durch Überschreitungen eines bestimmten Optimums der Silberkonzentration verursacht werden.

   Die Herstellung glasheller lichtempfindlicher Filmfolien gemäss dem vorliegenden Verfahren erfolgt in nachstehender Weise : Nach der völligen Durchsetzung der Filmasse mit einer geeigneten Chlorverbindung, beispielsweise Chlornatrium   (4%),   wird die Imprägnierung mit der Silbersalzlösung, beispielsweise mit   10% gem   Silbernitrat, nur dann ohne   Zwischenbad   vorgenommen, wenn die chlorierte Filmasse nach vorübergehendem Trocknen wasserhell geblieben ist, nicht opalisiert. Die nachfolgende Silberung darf nur so lange dauern, als keine Bildung von stärkeren, die Durchsicht trübenden Massenkomplexen erfolgt, was beispielsweise bei einer Silberung in 10% iger Silbernitrat- 
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 der Fall ist.

   Wenn die Durchsicht der Filmasse nach erfolgter Chlorierung getrübt erscheint, so ist dem Imprägnieren mit der Silbersalzlösung ein entsprechend kurzes Wasserbad vorzuordnen. 



   Die Herstellung der im vorliegenden Verfahren bezwecken glashell lichtempfindlich gemachten Filmfolien bedeutet einen technischen Fortschritt und ist für die speziellen Zwecke der Reflexkopie von grösster Wichtigkeit. Die Verwendung derartiger, neuer Kopierfilmfolien gewährt auch dort einen erheblichen Vorteil, wo es sich um die Herstellung von äusserst   lichtdurchlässigen   und gleichzeitig   massstäblich   zuverlässigeren Kopien und Diapositiven handelt, weil derartige glashelle, lichtempfindliche, schichtlose Filmfolien eine einfachere, raschere Behandlung im   Entwicklungs- und Fixierungsprozess   und darum eine geringere Abhängigkeit vom Quellungseinfluss des Wassers ermöglichen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen, schichtlosen, keiner besonderen Trägerschicht bedürfenden Negativ-und Diapositivfilmen, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtempfindlichen Stoffe oder mindestens eine der zum Lichtempfindlichmachen der Filmasse benötigten Komponenten schon im Verlaufe des Filmherstellungsprozesses einer aus Zelluloseverbindungen erzeugten Filmmasse einverleibt werden, z. B. vor oder nach einem Fäll-oder Koagulierungsprozess, zweckmässig im unmittelbaren Anschluss an das Auswaschen des Films.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Herstellung von wasserhell durchsichtigem, mit Silbersalzen lichtempfindlich gemachtem Film nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man auf die mindestens einen Bestandteil der Emulsion, beispielsweise eine Halogenverbindung enthaltende Filmasse eine zugehörige, z. B. die Bildung von Halogensilber herbeiführende Emulsionskomponente, beispielsweise Silbersalzlösung, nur so lange einwirken lässt, als die Filmasse glasklar bleibt, so dass der fertige Film auch nach erfolgtem Trocknen keine Trübung der Durchsichtigkeit aufweist.
AT114457D 1926-05-21 1927-05-19 Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen, schichtlosen Negativ- und Diapositivfilmen. AT114457B (de)

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