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Verfahren zur Reinigung von Pektinlösungen durch Entfernmg von Trübstoffen.
Man hat bereits vorgeschlagen, Pektinlösungen aus stärkehaltigen Ausgangsstoffen zu gewinnen und die Stärke, welche störend wirkt, aus der Lösung zu entfernen. Die Entfernung der Stärke erfolgt
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Enzymen, z. B. Malzdiastase, in Zucker Überführt.
Dieses Verfahren bietet jedoch wesentliche technische Nachteile. Durch die Behandlung mit Enzymen ist einerseits keine restlose Entfernung der Trübstoffe möglich. Ausserdem greifen Enzyme die Pektinstoffe an, so dass eine Verminderung der Ausbeute erfolgt. Ferner werden die Abbauprodukte der Stärke aus der Lösung überhaupt nicht beseitigt, so dass dieses Verfahren keine restlose Lösung des Problems darstellt.
Bei der warmen Extraktion von Pektinstoffen aus Apfeltrestern oder ähnlichen Pflanzengeweben geht nämlich ein erheblicher Anteil der in den Zellen enthaltenen Stärke zuerst in Quellung und durch anhaltende weitere Erhitzung, infolge Säurewirkung, in eine richtige Lösung über.
Während dieses Prozesses wird das ursprünglich aus zwei Anteilen bestehende Stärkekorn ge-
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Anteil, die Amylose, frei. Das Amylopektin fängt sofort an, sich zu zersetzen und geht in Spaltprodukt3 über, die heute mit dem Sammelnamen Trisaccharid bezeichnet werden. Die Amylose zerfällt ihrerseits wiederum in Disaccharide. Die Lösung stellt zum Schluss ein Gemisch von Spaltprodukten dar, aus welchen das ursprüngliche Stärkekorn nicht mehr wiedergewonnen werden kann. Diese dextrinartigen Stoffe trüben Pektinlösungen sehr stark. Zur Gewinnung reiner Pektinlösungen ist es daher unumgänglich nötig, diese Trübstoffe so vollständig wie möglich zu entfernen.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass eine vollständige Entfernung dieser Stoffe dadurch gelingt, dass man die Pektinlösungen einer starken Abkühlung unterwirft. Durch Abkühlung unter 0 lassen sich nämlich, wie erfindungsgemäss festgestellt wurde, die Spaltprodukte der Stärke aus diesen Flüssigkeiten quantitativ ausscheiden, u. zw. geht anscheinend eine Art Polymerisation vor sich, indem aus einfacheren Verbindungen solche mit höherem Molekulargewicht entstehen. Diese Stoffe scheiden sich in fester Form aus, sie sind daher sehr leicht von der Flüssigkeit zu trennen.
Dieser physikalisch-chemische Vorgang ist von der Bildung von Eis vollständig unabhängig. Er würde auch bei Unterkühlung stattfinden, also ohne dass die Flüssigkeit tatsächlich gefriert.
Man hat zwar bereits vorgeschlagen, Obstsäfte durch Gefrieren zu konzentrieren. Bei diesem Verfahren kommt es aber lediglich auf eine Entfernung des Wassers in Form von Eiskristallen an. Hier ist also die Bildung von Eis die einzig angestrebte Wirkung des Gefrierens. Bei diesem Verfahren wird daher auch keine Rücksicht darauf genommen, ob die ausgeschiedenen Stoffe durch Erwärmen wieder
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Eis samt der Mutterlauge in einen warmen Raum gebracht. Bei Erwärmung gehen aber die ausgeschiedenen Abbauprodukte der Stärke wieder in Lösung. Für das vorliegende Verfahren ist es daher wichtig, dass gerade eine Wiedererwärmung vermieden wird.
Praktisch kann das Verfahren folgendermassen ausgeführt werden : Das Pflanzengewebe (z. B.
Apfeltrester) wird einer Laugung mit Wasser unterworfen. Die gewonnene Flüssigkeit, welche das Pektin, zugleich aber auch die Dextrine und andere Trübstoffe enthält, wird z. B. während drei bis vier Stunden einer Temperatur von 6 bis 10 C. unter Null ausgesetzt.
Hiebei retrogradieren die Spaltprodukte der Stärke und scheiden sich neben anderen Stoffen in fester Form aus.
Werden nun die festen Bestandteile von den flüssigen getrennt, so erhält man eine Pektinlösung, die vollständig frei von Dextrinen bzw. Stärkespaltsprodukten ist. Das Absondern der festen Bestandteile von den flüssigen kann durch Filterpressen, Schleudertrommeln, Saugfilter und andere ähnliche Vorrichtungen geschehen.
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