DE2156351B2 - Verfahren zum Klären von Pflanzenauszügen - Google Patents
Verfahren zum Klären von PflanzenauszügenInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Klären von Pflanzenauszügen, die durch Extrahieren mit
50- bis 7()volumprozentigem. wäßrigem Äthanol erhalten worden sind und die Trübungen oder Fällungen
verursachende Stoffe enthalten, um auf diese Weise klare und stabile Extrakte zu erhalten. Die Erfindung
ist anwendbar auf Auszüge aus Drogen und Getränke und liefert Produkte mit ausgezeichneter
Haltbarkeit.
Durch Kochen oder Auspressen erhaltene Pflanzenextrakte enthalten gewöhnlich Substanzen, die schwierig
abzutrennen sind und leicht Fällungen, wie Proteine. Glucoproteine und hochpolymere Kohlenhydrate
in kolloidaler Form, bilden. Diese Substanzen werden häufig zusammen mit den wertvollen Pflanzeninhaltsstoffen
extrahiert. Dies hängt von den Exiraktionsmethoden und -bedingungen, z. B. den verwendeten
Lösungsmitteln, der Temperatur und dem pH-Wert, ab. Häufig verursachen diese Substanzen
eine Trübung in den Extrakten, oder beim Stehenlassen scheiden sich Fällungen ab. Es sind mehrere
Verfahren zum Klären und Stabilisieren von Extrakten
bekannt, z. B. das Stehenlassen, das Aussalzen,
das Eindampfen und Filtrieren des Konzentrats, die Verwendung von Klärmitteln, die Ultrafiltration
und die Abtrennung diesei Substanzen durch Zentrifugieren. Das einfache Stehenlassen der Pflanzenauszüge
ist zeitraubend, das Aussalzen erfordert die spätere Entsalzung, das Konzentrieren und die Filtration
sind nicht nur umständlich, sondern auch verlustreich, und die Qualität und der Geschmack
der Pllanzenextrakte leidet.
Als Beispiel für das Konzentrieren und Filtrieren wird auf die entsprechenden Stufen des in der FR-PS
1501439 beschriebenen Verfahrens hingewiesen. Das an Hand von Kaffeeauszügen mit Wasser erläuterte
Verfahren sieht ein Abschrecken der heißen Extrakte auf Temperaturen nahe des Gefrierpunktes vor. um
Wachse. Teere und Gummis auszufällen, die abgetrennt
werden. Man kann auch im Anschluß daran die Extrakte auf Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes
senken, um weitere Wachse. Teere und Gummis abzuscheiden, doch muß man sich hüten.
Aromastoffe mit auszufällen. Zweckmäßigerweise «erden
vor dem Abtrennen dieser unerwünschten Stoffe uebildeie Eiskristalle aufgetaut.
" Ferner hat man nach dem in der DT-PS ?3l M)] angegebenen Verfahren zum Entfernen von dextrinartit-en. eiweißartigen oder ähnlichen Trubstoffen aus'durch warmes Extrahieren von Apfeltrestern mit W-isser erhaltene Pektinlösungen letztere auf Temperaturen von -6 bis -10 C unterkühlt u ' die ausgeschiedenen Trübstoffe abgetrennt. Hie· ist ein ^Gefrieren sorgfältig zu vermeiden, denn dabei können auch Pektinstoffe ausgefroren werden, die beim Auftauen nicht wieder in Lösung gehen, wie dies aus dem Buch »Die moderne Fruchtsafiindusirie·· von E. Walter. Berlin 1957. S. 47. bekannt ist.
" Ferner hat man nach dem in der DT-PS ?3l M)] angegebenen Verfahren zum Entfernen von dextrinartit-en. eiweißartigen oder ähnlichen Trubstoffen aus'durch warmes Extrahieren von Apfeltrestern mit W-isser erhaltene Pektinlösungen letztere auf Temperaturen von -6 bis -10 C unterkühlt u ' die ausgeschiedenen Trübstoffe abgetrennt. Hie· ist ein ^Gefrieren sorgfältig zu vermeiden, denn dabei können auch Pektinstoffe ausgefroren werden, die beim Auftauen nicht wieder in Lösung gehen, wie dies aus dem Buch »Die moderne Fruchtsafiindusirie·· von E. Walter. Berlin 1957. S. 47. bekannt ist.
Bei Verfahren unter Verwendung von Klärmitieln. wie sauren Tonen, Aktivkohle. Diatomeenerde. Aluminiumoxid
und Filterpapier, werden häufig auch in uewissem Ausmaß wertvolle Stoffe absorbiert. Die
Dialyse und Ultrafiltration kann ebenfalls nicht al> befri'edieend aneesehen werden, weil es schwierig ist.
stabile Fiitrierrnembranen zur Verfügung zu stellen und bei der Filtration einen hohen Wirkungsgrad
zu erreichen.
Aufüube der Erfindung war es daher, ein einfaches
und wirksames Verfahren zum Klären von durch Extrahieren mit 50- bis 70volumprozentigem wäßrigen
Äthanol erhaltene Pflan/enauszügen /u schaffen,
die Trübungen oder Fällungen verursachende Substanzen enthalten, bei dem die wertvollen Bestandteile
in den Pflanzenauszügen nicht verlorengehen und der Geschmack nicht beeinträchtigt wird. Diese Aufgabe
wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Klären von Pflanzenauszügen, die durch Extrahieren
mit 50- bis 70volumprozentigem. wäßrigem Äthanol erhalten worden sind und die Trübungci
oder Fällungen verursachende Stoffe enthalten, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man die Pflanzenausziiiie
durch Abkühlen auf - 12 C oder darunter vollständig gefriert, dann die Temperatur der gefrorenen
Pflanzenauszüge zum Auftauen auf etwa + 5 C ansteigen läßt und die Fällungen bzw. Trübungsstoffe
nach bekannten Methoden aus den aufgetauten Pflanzenauszügen abtrennt.
Beim Gefrieren eines wäßrigen Pflanzenauszugs, der kolloidale Substanzen enthält, auf eine Temperatur
unter -12 C. gefriert das Wasser, und gleichzeilig
erfolgt um die kolloidalen Teilchen eine Entwässerung." wodurch Proteine oder hochpolymere
Kohlenhydrate in den Pflanzenauszügen koagulieren. Wenn man anschließend den gefrorenen rohen Pflanzenauszug
bei einer Temperatur von etwa 5 C auftauen läßt und zentrifugiert oder filtriert, lassen sich
die Fällungen leicht ohne irgendwelche anderen Zusätze und ohne Erwärmen abtrennen. Einige
Pflanzenextrakte enthalten allerdings kolloidale Substanzen, die nicht so einfach durch Gefrieren koaguliert
werden können. In diesem Fall können diese kolloidalen Stoffe dadurch abgetrennt weiden, daß
man den rohen Pflanzenauszug langsam gefriert. hierdurch eine koaguliert Masse der kolloidalen
Teilchen bildet, anschließend den gefrorenen Pflanzenauszug rasch auftaut und die Fällung bei
möglichst niedrigen Temperaluren abtrennt. Vorzugsweise 'vird die Abtrennung durch Zentrifugieren durcheeführt.
Aufdiese Weise wird die überwiegende Menge der kolloidalen Teilchen aus dein Pflanzenextrakt
entfernt, bevor sie zu kleineren Teilchen wieder zerfallen.
Die Gefriertemperatur im erfmdungsgemäßen Verfahren
hängt von der Konzentration der Pfianzenauszüge, dem Gehalt an Lösungsmittel, das zum
Extrahieren der Pflanzen bzw. Drogen verwendet wurde, sowie von der Art der kolloidalen Substanzen
in den zu behandelnden Pflanzenauszügen ab. Es kann erforderlich sein, den pH-Wert der Pflanzenauszüge,
die Gefrierbedingungen, die Gefriertemperatur und die Geschwindigkeit des Auftauens aufeinander
abzustimmen, um die Trübungen oder Fällungen bildenden Stoffe wirksam abzutrennen. Dies läßt
sich jedoch durch einfache Vorversuche feststellen. Bei einigen Pflanzenauszügen kann es zweckmäßig
sein, die Gefriertemperatur zu ändern, um die Fällungen
verursachenden Substanzen wirkungsvoll abzutrennen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
400 g entfettetes Kakaopulver werden mit 4 1 einer 50volumprozentigen wäßrigen Lösung von Äthanol
versetzt. Das Gemisch wird 1 Stunde auf 55 Cerwärmt und gerührt. Danach wird das Gemisch durch ein
Filtertuch einer lichten Maschen weite von 0.147 mm filtriert. Das Filtrat wird 24 Stunden bei 20 C stehengelassen,
5 Minuten bei 3000 U min zentrifugiert und anschließend unter vermindertem Druck in
einem Dreh verdampfer bei einer Temperatur unterhalb 40 C auf 400 g eingedampft. Das Konzentrat
wird 10 Minuten bei 30(K) U/min zentrifugiert und der überstand dekantiert. Der überstand wird innerhalb
2 Stunden auf - 15 C abgekühlt und 15 Stunden
in gefrorenem Zustand stehengelassen. Danach wird die gefrorene Masse innerhalb 10 Minuten auf 5 C
erwärmen gelassen. Hierauf wird die Flüssigkeit auf einen pH-Wert von 5 eingestellt und 5 Minuten bei
5 C und 3000 U/min zentrifugiert. Die erhaltene Fällung wird getrocknet und gewogen.
Noch bessere Ergebnisse werden erhalten, wenn der pH-Wert des Uberstands mit verdünnter Salzsäure
auf einen Wert unterhalb 5,0 eingestellt wird.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammen mit einem Vergleichsversuch angegrben. bei dem das
Filtrat 17 Stunden bei 5 C stehengelassen und anschließend zentrifugiert wurde. Die Fällung wurde
getrocknet und gewogen. Das Gewicht in Milligramm stellt die Menge an erhaltener Fällung pro I Oc
Extrakt dar.
PH | Vergleich: Kühlen auf 5 C |
Hrfindunu; Gefrieren auf - 15 C und Auftauen |
5.0 | SO mg | 500 ms |
4.0 | 110 mg | 610 mg |
3.0 | 105 mil | 630 m.ü |
Die in diesem Versuch erhaltene Fällung besitzt keinen Kakaogeschmack und besieht vermutlich aus
einem hochpoK nieren Kohlenhydrat oder PoK phenol.
B e i s ρ i e 1 2
400 g Zimtpulver werden mit 2 1 einer 70volumprozentigen
wäßrigen Lösung von Äthanol versetzt und 3 Stunden auf 55 C unter Rühren erwärmt.
Danach wird das Gemisch 12 Stunden bei 20 C siehengelassen. Die Flüssigkeit wird durch ein Filtertuch
der lichten Maschenweite 0.147 mm filtriert und das Filtrat gemäß Beispiel 1 aufgearbeitet.
Der erhaltene Zimtextrakt wird in 2 Portionen unterteilt. Der eine Teil wird innerhalb 2 Stunden auf
—12 C und der andere auf —30 C abgekühlt. Die beiden Extrakte werden 4. 20. 100 und 240 Stunden
stehengelassen. Danach wird die gefrorene Masse innerhalb 1 Stunden auf 5 C erwärmen gelassen und
unmittelbar danach 5 Minuten bei 5 C und 3000 U min zentrifugiert. Die Fällung wird abgetrennt, getrocknet
und gewogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
In der Tabelle ist die Menge der Fällung in Milligramm
pro 10 g Extrakt ausgedrückt. Die in diesem
Beispiel erhaltenen Fällungen besitzen nicht den Zimtgeschmack und bestehen vermutlich aus hochmolekularen
Kohlenhydraten oder Polyphenolen.
S'.ch/cii
(Stunden)
20
100
100
240
- 12 | hrlindung; | C | - 30 | C" | |
Vergleich: suhlen auf 5 C |
31 | Gefrieren und Auftauen |
mg | 37 | mg |
35 | Gefrieren bei | mg | 44 | mg | |
46 | mg | 45 | mg | ||
11 mg | 50 | mg | 62 | mg | |
13 mg | |||||
13 mg | |||||
18 mti | |||||
Claims (2)
1. Verfahren zum Klaren \ on Pflanzenauszügen,
die durch Extrahieren mit 50- bis 7()volumprozentigem, wäßrigem Äthanol erhalten worden sind
und die Trübungen oder Fällungen verursachende Stoffe enthalten, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Pflanzenauszüge durch Abkühlen auf —12 C oder darunter vollständig
gefriert, dann die Temperatur der gefrorenen Pflanzenauszüge zum Auftauen auf etwa +5 C
ansteigen läßt und die Fällungen bzw. Trübungsstoffe nach bekannten Methoden aus den aufgetauten
Pflanzenauszügen abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man kolloidale Substanzen enthaltende Pflanzenauszüge langsam gefriert, anschließend
rasch auftaut und die Fällungen bei möglichst niedrigen Temperaturen abtrennt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=14270672
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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GB8710041D0 (en) * | 1987-04-28 | 1987-06-03 | Cadbury Schweppes Plc | Viscosity reducing agent |
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US20060013925A1 (en) * | 2004-07-13 | 2006-01-19 | Bauman Michael N | Vacuum puffed and expanded fruit |
-
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- 1971-11-12 FR FR7140614A patent/FR2114637A5/fr not_active Expired
- 1971-11-12 DE DE2156351A patent/DE2156351C3/de not_active Expired
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---|---|
FR2114637A5 (de) | 1972-06-30 |
DE2156351C3 (de) | 1975-10-23 |
US3792184A (en) | 1974-02-12 |
DE2156351A1 (de) | 1972-05-25 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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