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Elektromotorisch angetriebene Ankerspulenwickelmaschine.
Wickelmaschinen für die Bewicklung von Feldspulen, Magnetspulen, Ankerspulen od. dgl. sind bereits bekannt. Die vorliegende Erfindung hat eine Wickelmaschine zum Gegenstand, die wesentlich einfacher als die bekannten Maschinen gebaut ist und die eine sehr geringe Zahl von Bedienungsteilen besitzt. Die Zugänglichkeit und die Handhabung der Maschine ist ausserdem wesentlich vereinfacht und die Leistungsfähigkeit vermehrt.
Die erwähnten Vorteile werden dadurch erreicht, dass gen äss der Erfindung die Arbeitswelle der Maschine in Abhängigkeit von ihrer Umdrehungszahl selbsttätig stillgesetzt wird. Die Anordnung ist ausserdem so getroffen, dass die Stillsetzung der Arbeitsmaschine vorher eingestellt werden kann. Für den Fall, dass als Antriebsmotor für die Arbeitsmaschine ein Elektromotor verwendet wird, ordnet man am zweckmässigsten eine Druckknopfsteuerung zum Anlassen für den Elektromotor an. Um ausserdem die Anzahl der Umdrehungen der Arbeitsmaschine und damit die Anzahl der aufgewickelten Spulen-
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verwendet man mit besonderem Vorteil ein mit der Arbeitsmaschine zusammengebautes Zählwerk. Dieses Zählwerk wird mit einer Kontaktvorrichtung ausgerüstet, die die Arbeitsmaschine nach der erwünschten, vorher einstellbaren Umdrehungszahl stillsetzt.
Das Zählwerk ist ausserdem so beschaffen, dass es vor Beginn eines neuen Arbeitsvorganges in seine Nullage zurückgebracht werden kann. Die Rückstellung des Zählwerkes erfolgt am besten selbsttätig, z. B. durch die Kraft einer Feder, die beim Auslösen einer Hebelvorrichtung freigegeben wird. Um die Geschwindigkeit des Wickelvorganges den Betriebsbedingungen anpassen zu können, sind ausserdem besondere Regelmittel, wie Elektromagnetbremsen für den Arbeitsmotor od. dgl., vorgesehen. Um ferner einen einfachen Aufbau der Wiekelmaschine zu erzielen, ordnet man den Antriebsmotor gleichachsig zu der eigentlichen Arbeitswelle der Arbeitsmaschine an.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden. Die Fig. 1 dieser Zeichnung stellt einen Aufriss, die Fig. 2 den zugehörigen Grundriss der neuen Wickelmaschine dar, während die Fig. 3 und 4 eine Teilansicht, u. zw. die Einspannvorrichtung für den zu bewickelnde Körper in vergrösserter Darstellung erkennen lassen. In der Fig. 5 ist das Schaltschema für die elektrische Anordnung der neuen Maschine gegeben. In allen Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Mit 1 ist das Gestell und mit 2 der sogenannte Wiokelkopf der Arbeitsmaschine bezeichnet. Der Wickelkopf umfasst den Elektromotor 3, der eine verlängerte Motorwelle 4 und ein Schwungrad 5 besitzt, ferner die Bremsvorrichtung 6 und die dazugehörigen Elektromagnetbremsspulen 7 und 8, wovon die Spule 7 das Anziehen und die Spule 8 das Lüften der Bremse bewirkt.
Gleichachsig mit der Motorwelle ist die eigentliche Arbeitsspindel 9 angeordnet, deren eines Ende in dem auf dem Gestell ruhenden Beitstoek-M gellgert ist. Die Arbeitsspindel trägt den einen Teil eines Futters 11. Zwischen diesem Futter und dem Bund 13 ist eine Feder 12 angeordnet, die sich am Bund und damit am Reitstock 10 abstützt. Das andere Ende der Arbeitsspindel 9 trägt eine Scheibe 14, die
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Der Lenker steht unter der Druckwirkung der Feder 19, die sich gegen das Gestell der Arbeitsmasehine abstützt und so das Anpressen der Rolle 16 an die Scheibe 14 aufzuheben sucht.
Die Arbeitsspindel 9 ist ferner mit einer Schnecke 20 versehen, die zwischen den lotrechten Stützarmen des Reitstocks 10 angeordnet ist. Die Schnecke steht in Eingriff mit dem Schneckenrad 21, das quer zur Achse der Spindel 9 drehbar gelagert ist. Mit 23 ist eine Feder angedeutet, die das Schneckenrad 21 in seine Ursprungslage zurückdreht, wenn ihr Eingriff mit der Schnecke 20 gelöst wird. Das eine Ende dieser Feder ist mit der Kurbel 24 verbunden, die im Normalfall durch einen Stift 25 der lotrechten
Stange 26 festgehalten wird. Das untere Ende dieser Stange ist mit einer Stütze 27 verbunden, die um den am Gestell gelagerten Gelenkzapfen 28 schwingen kann.
Durch Drücken gegen die Fläche 29 dieser
Stütze wird der Eingriff zwischen dem Schneckenrad 21 und der Schnecke 20 gelöst und dem Zählwerk durch Entspannen der Feder 23 die Rückkehr in seine Nullage gestattet. Das Schneckenrad 21 ist mit einer Skala 30 versehen, die die Anzahl der zurückgelegten Umdrehungen der Arbeitsspindel und damit die Anzahl der aufgewickelten Drahtwindungen angibt. In ihm sind ferner Löcher 31 angebracht, die zur Aufnahme des verstellbaren Anschlages 32 dienen. Sobald die Wickelmaschine die gewünschte Anzahl von Umdrehungen zurückgelegt hat, legt sich der verstellbare Anschlag an den Kontakthebel 33 an, wodurch unter anderm der Motorstromkreis unterbrochen und damit die Maschine stillgesetzt wird (Fig. 2 und 5).
Die verlängerte Motorwelle 4 trägt den Futterteil 34, der dem Futterteil 22 gegenübersteht. Zwischen beiden Futterteile ist der zu bewickelnde Körper, der Anker 35, eingespannt. Beide Teile sind, wie besonders aus der vergrösserten Darstellung der Fig. 3 und 4 hervorgeht, zylindrisch ausgehöhlt, um den dazwischenliegenden Anker möglichst gut fassen zu können. Der Futterteil 11 ist ausserdem mit einem Halter 36 versehen, der eine Öffnung 37 zur Aufnahme des einen Endes der Ankerwelle 38 sowie einen Anschlag 39 für das andere Wellenende besitzt. Der Futterteil 11 ist ausserdem mit einer Öffnung versehen, durch die der Finger 40 hindurchragt, der in eine der Nuten 41 des Ankers 35 eingreift. Der Finger 40 ist an einem Kolben 42 befestigt, den die Feder 43 nach abwärts zu bewegen sucht.
Einer der Zähne des Ankers 35 ragt in die Öffnung 44 der Daumenlasche 45 hinein, die in dem Futterteil 34 drehbar gelagert ist. Diese Lasche muss ausser Eingriff mit dem Anker gebracht werden, wenn der Anker durch den unter Federdruck stehenden Kolben 42 in eine neue Einspannlage gebracht werden soll.
Der Futterteil 34 trägt einen mit Rillen od. dgl. versehenen Führungsteil 46, um den Leitungs-
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Spannvorrichtung für den Wickeldraht bezeichnet. Die Haspel 49 ist in dem lotrechten Ständer 50 drehbar gelagert, der auf dem Gestell der Arbeitsmasehine ruht. 48a ist-eine Feder, die dem von der Haspel 49 ablaufenden Leitungsdraht 51 die erforderliche Spannung erteilt.
In dem in der Fig. 5 dargestellten Schaltschema ist als Antriebsmotor 3 ein Drehstrommotor mit Kurzschlussläufer gewählt, dessen Ständer an die Netzleitungen L, L, Lg angeschlossen ist. Die eine der Statorwicklungen ist über den Regelwiderstand 55 mit der Netzleitung L ; und die beiden ändern Statorwicklungen über die Relaiskontakte 56 mit der Netzleitung LI und La verbunden. Mit 57 ist eine Druckknopfschaltstelle angedeutet und mit 58 eine Relaisspule. 59 und 60 sind Stromkontakte für den Kontakthebel 33, der normalerweise am Kontakt 59 anliegt und der durch den Anschlag 32 (Fig. l und 2) des Zählwerkes nach Zurücklegung der gewünschten Umdrehungen der Arbeitsspindel an den Kontakt 60 angelegt wird.
Mit 7 ist auch hier wiederum die zum Anlegen und mit 8 die zum Lüften der Bremse dienende Elektromagnetspule bezeichnet.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :
Der zu bewickelnde Anker 35 wird zuerst in die Futterteile 11 und 34 eingespannt und das eine Ende des Drahtes 51 mit ihm verbunden. Durch Schliessen des Anlassschalter (linker Schalter) der Druckknopfschaltstelle 57 wird der Lüitungsmagnet 8 und die Relaisspule 58 an die Netzleitung gelegt (Fig. 5).
Der Strom fliesst dann von der Netzleitung La über den Kontakthebel 33, den Kontakt 59, die Magnetspule 8, den Anlassschalter der Druckknopfschaltstelle 57 zu der Netzleitung LI, Ein zweiter Stromkreis fliesst von der Netzleitung Lg über den Kontakthebel 33, den Kontakt 59, die Relaisspule 58, den Ausschaltdruckknopf (rechter Schalter) und den Einsehaltdruckknopf der Schaltstelle 57 zur Netzleitung Li. Damit wird der Motor 3 über die Relaiskontakte 56 an die Netzleitung gelegt und so angelassen und die Bremse durch die Lüftmagnetspule 8 in der Öffnungslage gehalten (Fig. 5).
Die Motorwelle 4 und damit die Arbeitswelle 12 (Fig. 1 und 2) läuft nun so lange, bis der Anschlag 32 der Zähl- einrichtung mit dem Kontakthebel 33 in Berührung kommt. In diesem Augenblick wird die Kontaktverbindung dieses Hebels mit dem Kontakt 59 gelöst und mit dem Kontakt 60 hergestellt (Fig. 5). Die Folge davon ist, dass die Relaisspule 58 und die Lüftungsmagnetspule 8 stromlos werden und damit der Motor 3 vom Netz getrennt wird. Durch Berühren des Kontakthebels 33 mit dem Kontakt 60 wird der Stromkreis von der Netzleitung Lg über den Kontakthebel 33, den Kontakt 60, die Elektromagnetspule 7, die Schaltstelle 57 über die Netzleitung Li geschlossen.
Beim Stromloswerden der Bremsspule 8 wird ein Einfallen dieser Bremse und damit ein allmähliches Stillsetzen des Motors bewirkt, während beim Anschliessen der Bremsspule 1 an die Netzleitung eine zusätzliche Bremswirkung und damit ein augenblickliches Stillsetzen des Antriebsmotors erzielt wird.
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Durch Andrücken an die Fläche 29 der schwenkbar gelagerten Stütze 27 wird erreicht, dass die Feder 23 des Zählwerkes freigegeben wird und in ihre Nullage zurückkehren kann. Ausserdem wird durch diese Feder bewirkt, dass der Kontakthebel 33 den Kontakt 60 verlässt (Fig. 5) und die Verbindung mit dem Kontakt 59 wieder herstellt. Damit ist der ursprüngliche Zustand wieder erreicht und der Motor kann durch Drücken des Anlassknopfes der Druckknopfschaltstelle 57 wieder angelassen werden.
Durch Drücken des nicht dargestellten Fusstritthebels und damit durch Abwärtsbewegen der Zugstange 18 wird mit Hilfe des Lenkers 17 ein seitliches Verschieben der Scheibe 14 und so eine Längsverschiebung der Arbeitsspindel 9 nach rechts entgegen der Kraft der Feder 12 bewirkt. Hiebei wird der Eingriff der Daumenhsche 45 mit der entsprechenden Nut des Ankers 35 gelöst und dann der Anker durch den unter Federdruck stehenden Kolben 42 in eine neue Wickellage gebracht. Sobald der Fusstritthebel wieder freigegeben wird und damit die Arbeitswelle 9 infolge der Kraft der Feder 12 in ihre Ursprungslage zurückkehrt, wird der Anker in der neuen Wickellage festgehalten. Dieses Arbeitsspiel wiederholt sich so lange, bis sämtliche Nuten 41 des Ankers 3 5 bewickelt sind.
Durch den Anhsswiderstand 55 (Fig. 5), das Schwungrad 5 (Fig. 1) und die Bremsmagneten 7 und 8 kann die Wicklungshöchstgeschwindigkeit entsprechend den Betriebsbedingungen, z. B. entsprechend der gegebenen Spulengrösse und Drahtstärke, eingestellt werden. Das Schwungrad 5 ist ausserdem als Handrad ausgebildet, um so eine grössere Sicherheit gegen Abreissen des Drahtes insofern zu erzielen, als der Bedienungsmann jederzeit die Möglichkeit hat, die Spannung des Wickeldrahtes 51 durch Bedienung des Handrades beim Anlassen und Stillsetzen der Arbeitsmaschine zu verändern.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektromotorisch angetriebene Ankerspulenwiokelmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor nach einer einstellbaren, der Windungszahl der Spule entsprechenden Anzahl von Umdrehungen der Arbeitswelle selbsttätig abgeschaltet und letztere elektromagnetisch abgebremst wird.