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Zur Herstellung von Zellulosefolien aus Zelluloselösungen kommen heute zwei prinzipiell verschiedene Verfahren in Frage. Das eine dieser Verfahren besteht darin. dass man die Zelluloselosungen
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es erforderlich ist. die Durchführung durch die weiteren Hä@tungsbädermit Hilfe von sehr vielen eng aneinanderliegenden Walzen vorzunehmen. Hiebei bietet die Lagerung der zahlreichen Walzen, welche zum Teil innerhalb von saueren Flüssigkeiten geschehen muss. äusserst grosse Schwierigkeiten. Ausserdem weisen die nach diesem Verfahren hergestellten Zellulosefolien infolge unregelmä#iger Schrumpfung beim Koagulieren starke Schlieren auf. was verschiedene Nachteile z. B. optische und mechanische Inhomo- genität zur Folge hat.
Die andern Verfahren unterscheiden sieh von dem ersten prinzipiell dadurch, dass mit Hilfe einer
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einen glänzenden und recht homogenen Film. Diese Verfahren mit Giessunterlage hatten jedoch den Nachteil, dass die technische Durchführung äusserst schwierig war. Zu leicht bleiben von dem zu fällenden Material Reste, welche nicht vollkommen bis zu Ende durchgefällt : : ind. auf der gie#unterlage haften. Man hat deshalb versucht, alle möglichen Reinigungsvorrichiungen an der Gie#unterlage anzubringen. z. B. Schaber und Bürste. Ebenso benutzt man sehr komplizierte Kratzreinigungsvorrichtungen.
En@ weiteres Verfahren will ein Haftenbleiben von Verunreinigungen dadurch vermeiden. dass die Giessunterlage vor dem Aufbringen der Zelluloselösung mit Fett eingerieben wird. Diese Rrinigungsvorrieh- tungen erschweren natürlich das Arbeiten ganz erheblich und bringen niemals einen vollen Erfolg, da schon ganz geringe Reste von z. B. halbdurchgefälltem Material oder stellenweise durchdiffundiertes Fällbad genügen, um den ganzen Arbeitsproze# zu stören.
Der Nachteil des Haftenbleibens kann in bekannter Weise dadurch vermieden werden, dass die Giessunterlage vor dem Aufbringen der Zelluloselösung gleichmässig mit Fällmittel benetzt wird, so dass beim Aufbringen der Zelluloselösung gleich eine Fällung von unten her eintritt. was ein Anhaften an der Giessunterlage vermeiden soll. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass es besonders bei höheren
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muss verhindert werden, dass nicht durch die Benetzung unter dem Giesstrichter eine so starke Fällung eintritt. dass die Düse des Trichters sich verstopft.
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benen einfachen Verfahren geführt, welches auch mit Giessunterlage arbeitet und keinen der beschriebenen Mängel erkennen lässt.
Es stellt deshalb ein äu#erst einfaches und techni@ch leicht durchführbares Verfahren dar.
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Es wurde nämlich beobachtet, dass bei der Bildung des Films nach der vollständigen Durchkoagulierung eine Zeitspanne vorhanden ist, in der die Giessunterlage trotz dieser Durchkoagulierung der Folie und des gleichzeitigen Vordringens des Fällmittels bis zur Giessunterlage vollkommen trocken ist. Diese Erscheinung beruht offenbar darauf, dass durch die osmotische Druckdifferenz zwischen Fällbad und Viskose anfänglich eine Entwässerung des sich bildenden Gels stattfindet, wodurch ein Ausscheiden von Fällmitteln auf der Giessunterlage vermieden wird. Da aber gleichzeitig in die koag11- lierte Schicht auch Fällmittel hineindiffundiert. ist die Gelschicht bald so mit Fällmitteln gefüllt, dass keine osmotische Druckdifferenz vorhanden ist.
Dann wird Fällmittel auf die Giessunterlage vordringen.
Dieser osmotische Druckausgleich und damit das Hindurchdiffundieren von Fällmitteln durch die Gelschicht nach der Giessunterlage geht in verhältnismässig kurzer Zeit vor sich. Daher bleibt die Giessunterlage nach der Durchkoagulierung der Folie nur während einer kurzen Zeitspanne trocken. Gerade diese Zeitspanne wird erfindungsgemäss ausgenutzt, um die Folie von der Unterlage abzunehmen.
Wie sich nämlich gezeigt hat, löst sich die Folie in diesem Zeitintervall leicht und ohne Hilfsmittel von der Giessunterlage ab.
Bei Überschreitung dieses Zeitintervalles dringt bald soviel Fällmittel auf die Giessunterlage. dass eine Neubenutzung der Unterlage ohne vorherige Reinigung ausgeschlossen ist. Bei rechtzeitiger Abnahme im Sinne der Erfindung dagegen, bleibt keinerlei Verunreinigung auf der ganz trockenen Giessunterlage zurÜck, die daher ohne jede Reinigung von neuem mit Zelluloselösung beschickt werden kann.
Dass dieses so geführte Verfahren zur Herstellung endloser Folien sich bedeutend einfacher gestaltet als die bisherigen Arbeitsweisen, dürfte ohne weiters einleuchten.
Im einzelnen sind für das Auftreten dieses Zeitintervalls die für die Folienherstellung massgebenden Faktoren, wie die Bewegungsgeschwindigkeit der Giessunterlage, Zusammensetzung und Temperatur des Fällbades, Zusammensetzung und Reifegrad der Zelluloselösung bestimmend. Durch geeignete Wahl und zweckmässige gegenseitige Abstimmung dieser Faktoren hat man es in der Hand, den Prozess so zu leiten, dass bei gegebener Apparatur die Filmabnahme von der Giessunterlage innerhalb des erwähnten Zeitintervalls erfolgt.
Die Folie wird dann weiter durch die bekannten Reinigungs-und Waschbäder geführt, von wo aus sie über Trockenkalander läuft ; im Bedarfsfalle kann vor der Trocknung noch ein Bad mit Weichmaehungsmittel eingeschaltet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von Folien, Films, Bändern u. dgl. aus Viskose und ähnlichen Zelluloselösungen mit Hilfe einer in das Fällbad eintauchenden Giessunterlage, dadurch gekennzeichnet, dass man die sich bildende Schicht nach der Koagulierung von der Giessunterlage in dem Zeitintervall, während dessen die Unterlage trotz dieser Koagulierung der Folie vollkommen trocken ist, abnimmt und frei durch die weiteren Bäder führt.