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Verfahren zur Herstellung von Folien aus Lösungen von Zelluloseverbindungen, Gelatine u. dgl.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Folien aus Lösungen von Zelluloseverbindungen, Gelatine u. dgl. und bezweckt auf möglichst kurzem Wege und in möglichst kurzer Zeit mit einfachen Mitteln eine Folie zu schaffen, die so weit koaguliert ist, dass sie frei in den weiteren Fällbädern fortbewegt werden kann. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Giessunterlage vor dem Aufbringen der Lösungen mit einem Füllmittel benetzt wird. Die vorherige Benetzung der Giessunterlage kann durch eine besondere Düse erfolgen, mittels deren das Fällmittel aufgespritzt wird.
Es ist bei der Herstellung von Folien aus Zelluloselösungen bereits bekannt, die Lösung auf eine teilweise in das Fällbad eintauchende Giessunterlage aufzubringen. Bei diesen Verfahren wird aber gerade Wert darauf gelegt, eine vom Fällmittel befreite gut gereinigte Unterlage für das Auftragen der Lösung zu haben und es wird zu diesem Zweck die Giessunterlage sogar mit einer das Fällbad neutralisierende Flüssigkeit eigens gewaschen und darauf mit einer erwärmten Walze getrocknet, bevor die Zelluloselösung aufgebracht wird. Alle diese Massnahmen und Vorrichtungen fallen bei dem Verfahren nach der Erfindung weg, bei dem die Lösung auf eine mit Fällmittel benetzte Unterlage aufgebracht wird.
Gleichzeitig ergibt sich der weitere technisch bedeutende Vorteil, dass die Folien nach dem Abnehmen von der Giessunterlage bereits genügend fest sind, um sie freihingend durch die weiteren Bäder zu führen.
Bei dem Verfahren beginnt die Fällung schon in dem Augenblick, wo z. B. die Viskose, aus dem Giesser kommend, auf die benetzte Giessu. nterlage a'iffliesst. Diese Koagulierung setzt sich auf dem weiteren Wege der Giessunterlage oder Förderbahn durch das Fällbad fort, wobei eine beidseitige Fällung erfolgt. Bei entsprechender Längenbemessung und Bewegtmgsgeschwindigkeit der Giessunterlage zeigt die beiderseits gefällte Viskosehaut im Vergleich zu der einseitig gefällten eine solche Festigkeit, dass sie leicht von der Giessunterlage abgenommen und freihängend weitergeleitet werden kann.
Man hat bereits gegossene Bänder einer beiderseitigen Behandlung z 1 unterwerfen versucht, indem man die Zellulose- lösung in Gestalt einer dünnen zusammenhängenden Flachschicht aus einem Trichter in das Fällbad fliessen lässt. Dieses Verfahren ist praktisch kaum durchzuführen, da die dünne Flachsehieht dauernd reisst. Dieses unliebsame Reissen wird bei der Erfindung dadurch vermieden, dass die Fällung auf einer benetzten Unterlage vorgenommen wird, auf welche die Lösung aufgegossen wird. Dadurch, dass die Fällung sofort beim Aufgiessen der Lösung auf die Giessunterlage beginnt, u. zw. zuerst von unten her, wird ausserdem jedes Anhaften von Lösung, z.
B. von Viskose an der Giessunterlage, wie dies bei den bis herigen Verfahren der Fall ist, leicht vermieden, so dass ein Abschaben des Bandes an der Ablösestelle der Giessunterlage sowie eine Reinigung der Unterlage hinter dieser Stelle sich erübrigt.
Das Abnehmen des koagulieren Bandes kann vorteilhaft unterhalb des Fällbadspiegels erfolgen.
In diesem Falle kann die Benetzung der Förderbahn durch eine besondere Düse wegfallen, wenn eine entsprechende freie Bahnlänge zwischen Ablösestelle und Fällbadspiegel vorgesehen wird. Die Wirkung des Verfahrens kann dadurch begünstigt werden, dass man die Förderbahn zweckmässig im Bereich des Giessers anwärmt, wodurch eine beschleunigte Fällung der Viskose erreicht wird, was das Arbeitsverfahren beschleunigt. Dies ist bei den hier in Betracht kommenden geringen Geschwindigkeiten der Förderbahn von wesentlicher Bedeutung.
Die Zeichnung zeigt das Verfahren nach der Erfindung schematisch in mehreren Ausführung- beispielen in Fig. 1 bis 3.
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Gemäss Fig. 1 ist in dem das Fällbad aufnehmenden Behälter 1 an einem Ende eine Trommel 2 drehbar angeordnet, die auf irgendeine geeignete Weise in Umlauf versetzt wird. Auf die Trommel 2 wird die Viskoselösung aus dem Gefäss 3 mittels des Giessers 4 aufgebracht. Die Düse 6, die zweckmässig entgegengesetzt der Drehrichtung der Trommel 2 geneigt ist, dient dazu, Fällmittel auf die Trommel aufzubringen und ist zwischen dem Fällbadspiegel und dem Giesser angeordnet, so dass die Trommel bereits mit Fällmittel benetzt ist, wenn sie unter den Giesser kommt.
Die Abnahme des koagulieren Bandes 7 erfolgt oberhalb des Fällbadspiegels und das Band wird dann über weitere Walzen 8 freihängend durch das Fällbad hindurchgeführt. Innerhalb der Trommel 2 können im Bereiche des Giessers 4 Heizrohre 10 angeordnet sein, welche die durch die Trommel 2 gegebene Förderbahn anwärmen. Das Fällbad kann eines der üblichen Fällbäder, z. B. Ammoniumchlorid sein.
Bei der Anordnung nach Fig. 2 erfolgt die Abnahme des koagulieren Bandes von der Trommel 2 unterhalb des Fällbadspiegels, und die besondere Zuführung eines Fällmittels durch eine Düse ist hier weggelassen. Die Trommel 2 benetzt sich innerhalb des Fällbades bei geeigneter Bemessung des zwischen Ablösestelle des Bandes und Fällbadspiegels liegenden Trommelumfanges mit einer hinreichenden Schicht von Fällmittel so, dass auch hier das aus dem Giesser 4 austretende Viskosebard sofort von unten gefällt wird. Die Anordnung der Fig. 2 ist im übrigen die gleiche wie bei Fig. 1.
Die Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung mit einer bandförmigen Förderbahn. Das
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kann zur Unterstützung der Wirkung des Verfahrens mit Heizröhren 17 im Bereiche des Giessers 15 ausgerüstet sein. Die Trommeln 12, 13 werden in üblicher Weise angetrieben.
PATENT-AN SPRÜCHE : l. Verfahren zur IIerstelLtng von Folien aus Lösungen von Zelluloseverbindungen, Gelatme d. dgl. mit Hilfe einer teilweise in das Fällmittel eintauchenden Giessunterlage, dadurch gekennzeichnet, dass die Giessunterlage vor dem Aufbringen der Lösungen mit einem Fällmittel benetzt wird.