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Verfahren und Vorrichtung zum Schwefeln von Wein od. dgl. auf der Flasche..
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine zu seiner Ausführung geeignete Vorrichtung, welche es ermöglichen, bestimmt abgemessene Mengen von schwefeliger Säure in mit Wein oder ähnlichen Flüssigkeiten gefüllte oder zu füllende Flaschen einzubringen.
'In der Kellerpraxis hat man es in den letzten Jahrzehnten als ein dringendes Bedürfnis empfunden, die auf die Flaschen abgezogenen Weine, dem Geschmack der Zeit entsprechend jugendlich und frisch zu erhalten. Dieses Ziel hat man dadurch erreicht, dass man den abzufüllenden Weinen geringe Mengen schwefeliger Säure (SO2) zuführt.
Die Methoden, die der Kellertechnik zu diesem Zweck bisher zur Verfügung standen, waren meist so unzulänglich, dass von einer gleichmässigen Schwellung keine Rede sein konnte.
Sie heruhten in der Hauptsache darauf, dass man die leeren gespülten Flaschen vor dem Abfüllen mit einer verdünnten, wässerigen Lösung von SO : ; nochmals ausspulte und die wässerige Säure aus der Flasche auslaufen liess. Es blieb dann in der Flasche immer noch soviel SO. zurück, dass der dann einfliessende Wein schwach geschwefelt wurde.
Auf diese Weise lässt sich jedoch, wie die Erfahrung gezeigt hat, eine gleichmässige Schwefelung nicht erzielen, u. zw. aus dem Grunde nicht, weil beim Umfüllen der wässerigen S02 von Flasche zu Flasche der'Gehalt der Flüssigkeit an S02 sich ständig vermindert u. zw. einmal durch Verdunstung des Gases und anderseits durch Verdünnung der Lösung durch Aufnahme von Spülwasserresten aus den Flaschen.
Um eine genaue Dosierung der schwefeligen Säure zu ermöglichen, war man bisher darauf angewiesen, die Dosierung im Fass selbst vorzunehmen unter Verwendung teurer Apparaturen. Die geringe, für die Schwefelung einer einzelnen Flasche in Betracht kommende Menge konnte jedoch nicht mit der erforderlichen Genauigkeit abgemessen werden.
Diesen Übelstand beseitigt die Erfindung, welche darin besteht, dass man eine kleine abgemessene Menge des abzufüllenden Weins oder Wasser mit einem ebenfalls abgemessenen Quantum SO., versetzt und von dieser Flüssigkeit, deren SO. ;-Gehalt genau bekannt ist, genau abgemessene Mengen in die zu füllenden Flaschen einbringt.
Auf diese Weise ist auch der Ungeschulte ohne weiteres in der Lage, zur Schonung der Art des Weins jedes Quantum SO, bis zum Milligramm pro Liter herunter einem schon auf der Flasche befindlichen Wein zuzuführen u. zw. dergestalt. dass unter Innehaltung der jeweiligen Arbeitsweise eine unbegrenzte Anzahl von Flaschen mit genau derselben Menge schwefeliger Säure versehen werden kann.
Zur Erläuterung der Arbeitsweise diene folgendes Beispiel :
Es sei beabsichtigt, ein Halbstück Wein (600l) abzufüllen und ihn so zu schwefeln, dass ein Liter Wein 10 mg S02 enthalte. Eine Weinflasche hat 0-71 Inhalt ; die zuzusetzende Menge SO2 beträgt also 0.007g = 7mg. diese sollen in 2'5 cm3 des vordosierten Weins enthalten sein. Eine einfache Rechnung ergibt. dass zwei Liter Wein ausreichend für 800 Flaschen = ein Halbstück mit 5'6 g S02 vorzudosieren sind. Werden dann je 2'5cl des so vordosierten Weins in jede Flasche gebracht. dann enthältschliesslich der Wein in den Flaschen 7mg SO2 = 10mg/1.
Zur Ausführung des Verfahrens bedient man sich zweckmässig einer Vorrichtung, die es gestattet, automatisch die jeweils erforderliche Flüssigkeitsmenge abzumessen und der Flasche
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selbstverständlich je nach der Grösse der Flaschen und der Art des Weines variiert, ist es wünschenswert, das Fassungsvermögen veränderlich zu gestalten. Eine hiezu geeignete Vorrichtung ist in der beigegebenen Zeichnung veranschaulicht.
Der vordosierte Wein oder Wasser befindet sich in einem hochgestellten Behälter 1 und gelangt durch die Leitung 2 und das Anschlussstück 3 bei entsprechender Stellung des doppelt durchbohrten Hahns 4 nach dem Messrohr 5.
Der Flüssigkeitsst'aid'in diesem regelt sich automatisch, indem der'Überschuss an vordosiertem Wein durch die Kapillare 6 in den Tropfenfänger 7 steigt und von dort durch den Ablauf S fortgeleitet wird. Nach Drehung des Hahns 4 um 1800 fliesst dann das
Quantum vordesierten Weins aus dein Messrohr 5 durch den Stutzen 9 in die Flasche 10.
'Durch Verstellen der Kapillare 6 in der Längsrichtung kann das Fassungsvermögen des Messbehälters 5 geändert werden.