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Verfahren zur Herstellung einer festen, künstlichen Masse bzw. von Gebrauchs- gegenständen aus derselben.
Es ist bekannt, dass tierische Eiweissstoffe, mit mineralischen Stoffen vereinigt, ein sehr gutes
Klebemittel bzw. eine plastische Masse ergeben, die zu einem festen, harten Stoff eintrocknet. Derartige
Massen haben den Nachteil, dass sie einerseits nicht genügend dauerhaft sind, d. h. ihre wertvollen Eigen- schaften nicht genügend lang beibehalten, anderseits zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen nur derart Verwendung finden können, dass sie in ihrem plastischen Zustande geformt werden, was, wie bei jeder plastischen Masse, mit den durch das Trocknen bedingten, die Qualität der erzeugten Gebrauehs- gegenständen schädlich beeinflus enden bekannten Nachteilen verbunden ist.
Den Gegenstand der Erfindung bildet nun ein Verfahren, mit welchem ebenfalls aus tierischen
Eiweissstoffen (Albuminaten, Proteinen) eine kÜnstliche Masse erzeugt werden kann, die im Gegensatze zu den bisherigen, einerseits äusserst dauerhaft ist, anderseits schon in trockenem Zustande, d. h. ohne vorherige Überführung in den plastischen Zustand, in die gewünschte Gebrauchsform gepresst werden kann. Die derart erzeugten Gegenstände sind in ihrer äusseren Erscheinung bis zur Verwechslung Porzellan- gegenständen gleich, stellen sich aber in der Erzeugung bedeutend billiger und besitzen eine grössere
Bruchfestigkeit.
Dies wirdim Sinne der Erfindung hauptsächlich dadurch erreicht, dass die zu verarbeitenden Eiweiss- stoffe behufs Vermeidung ihrer Zersetzung, im Laufe des Verfahrens entsprechend konserviert werden, ferner der aus den Eiweissstoffen erzeugten Masse schon in ihrem getrockneten, gepulverten Zustande eine derart erhöhte Kleb-bzw. Bindefähigkeit verliehen wird, dass dieselbe im gepulverten Zustande, also ohne vorher plastisch gemacht zu werden, mittels Druck zu einer einheitlichen, festen und äusserst dauerhaften Kunstmasse komprimiert werden kann.
Das Verfahren besteht in folgendem : Ein tierischer Eiweissstoff wird zunächst behufs Lösung der in ihm enthaltenen organischen Verbindungen mit einem Oxyd oder Hydroxyd eines Metalles (wie Magnesium, Kalzium, Lithium, Natrium,
Kalium), ferner mit Ammoniak zusammengebracht. Das Metalloxyd gelangt in gepulvertem Zustande und das Metallhydroxyd in der Form einer konzentrierten wässerigen Lösung zur Verwendung. Die derart erhaltene laugenartige, flüssige Substanz, die ein sehr hohes Klebevermögen besitzt, wird mit Azethylsalizylsäuie vermengt, wodurch der tierische Eiweissstoff konserviert und gegen Zersetzung in erhöhtem Masse geschützt wird, da durch die Spaltung obgenannter Verbindung Salizylsäure im statu naseendi zur Einwirkung gelangt.
Die derart erhaltene Mischung wird nun vollkommen getrocknet, nachher pulverisiert und schliesslich der Einwirkung von Säuredämpfen so lange ausgesetzt, bis eine gelöste Probe neutrale Reaktion zeigt.
Das derart erhaltene Pulver, das ohne jede Zersetzung und Umwandlung beliebig lange Zeit aufbewahrt werden kann, wird behufs Erzeugung von Gebrauchsgegenständen mit Formaldehyddämpfen behandelt, wodurch das Kleb-und Bindevermogen desselben noch weiter derart erhöht wird, dass die gewünschten Gegenstände aus dem erhaltenen Pulver ohne weiters unmittelbar gepresst werden können.
Die erzeugten Gegegenstände sind gleich nach dem Pressen, aber noch mehr nach einigen Tagen vollkommen fest und gebrauchsfähig.
Neben den erwähnten Stoffen können beliebige, in der keramischen Industrie und bei der Erzeugung von künstlichen Massen gebräuchliche Füllstoffe, wie Kaolin, Bolus, Kreide, Silikate usw. Verwendung finden. Die erzeugten Gegenstände sind neben allen äusseren Eigenschaften auch hinsichtlich des Glanzes dem Porzellan gleich und wenn in Betracht gezogen wird, dass die im vorstehenden erwähnten Vorteile mit einem für sich höchst einfachen Verfahren und unter Vermeidung eines Brennvorganges und von Glasierungsarbeiten erreicht werden, so ergibt sich die Tragweite der Erfindung von selbst.
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