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Verfahren zur Darstellung einer trockenen Formaldehydverbindung.
Die Darstellung der bisher bekannten Verbindungen von Formaldehyd mit den Zuckerarten der Rohrzuekergruppo bietet insofern eine Schwierigkeit, als derartige Verbindungen nur äusserst schwer in trockenem Zustande zu erhalten sind.
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weinsaurem Kali usw.
Bekannt ist ferner die Darstellung einer Milchzucker-Formaldehyd-Verbindung gemäss der Patentschrift Nr. 33597, wobei diese Verbindung nur dadurch völlig zum Trocknen gebracht werden kann, dass dauernd ein Strom von scharf vorgetrockneter Luft hindurchgeleitet wird.
Es hat sich nun herausgestellt, dass Malzextrakt mit Formaldehyd eine Verbindung eingeht, welche diese Schwierigkeit nicht zeigt. Insbesondere sind weitere Zusätze oder die dauernde Anwendung eines Stromes scharf vorgetrockneter Luft nicht notwendig. Wenn man nämlich Malzextrakt mit Formaldehydtösung oder Trioxympthyien oder einem Formaldehyd abspaltenden Körper im Vakuum bei RO bis 70 erwärmt, so erhält man ohneweiters eine feste pulverisierbare Verbindung von Malzextrakt mit Formaldehyd.
Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber dem bereits Bekannten besteht darin, dass das Trocknen im Vakuum in einer Manipulation einfacher ist als alle bisher angewandten Methoden und dass hiebei die schädliche Einwirkung der Luft auf das noch Formaldehyd enthaltende Rohprodukt vermieden wird. Ausserdem erstarrt die Malzextrakt-FormaldehydVerbindung im Gegensatz zu der Michzucker-Formaldehyd-Verbindung im Vakuum schaumig, wodurch das Trocknen wesentlich erleichtert wird und das Endprodukt eine lockere Konsistenz annimmt, welche das Herausnehmen aus den Apparaten bedeutend vereinfacht.
Die Verbindung ist ein gelbliches, lockeres Pulver, welches in trockenem Zustande nicht nach Formaldehyd riecht. Sie ist in Wasser leicht löslich, hygroskopisch und spaltet bei Temperaturen unter 1000 sowie unter der Einwirkung von Feuchtigkeit den Formaldehyd wieder ab.
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derartige, dass je 100 g Malzextrakt stets genau 35 g Formaldehydr aufnehmen, was einem Gehalt von 2ii-90 Formaldehyd entspricht.
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folgendermassen :
5 Teile trockenen Malzextraktes oder die entsprechende Menge flüssigen oder syrupösen Malzextraktes werden mit 7#5 teilen 40%iger Formaldehydlösung auf 60 erwärmt und im Vakuum bei 60 bis 700 die Flüssigkeit abdestilliert.
Die Formaldehyd-MalzextraktVerbindung hinterbleibt biebei als feste pulverisierbare Masse.
Was die Verwendung von Trioxymethyten und anderen, Formaldehyd abspaltenden Stoffen zur Darstellung der Malzextrakt-Formaldehyd-Verbindung anbelangt, so ist zu bemerken, dass eine Lösung von Formaldehyd in Wasser nicht als eine einheitliche Substanz
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aufzufassen ist, sondern eben bereits Trioxymethylen enthält, dem auch noch andere Polymerisationsprodukte beigemengt sein können (siehe"Pharmazeutische Centralhalle" XLVII, Nr. 4 vom 25. Jänner 1906, Seite fiS, Spalte 2, Zeile 8 und 30/31). Eine derartige Lösung ist natürlich ebenfalls zur Darstellung der Malzextrakt-FormaldehydVerbindung zu verwenden.
Da sich die Polymerisationsprodukte beim Erwärmen in einfachen Formaldehyd zersetzen, so sind auch die bei Anwendung von Tryoxymethylen und anderen, Formaldehyd abspaltenden Stoffen erhaltenen Produkte dieselben wie diejenigen, welche bei Verwendung von einfachem Formaldehyd entstehen.
Die neue Verbindung soll als Medikament Verwendung finden und bietet in dieser Beziehung ausser dem bereits erwähnten technischen Vorteil, dass sie leicht in trockener Form erhalten wird, noch den besonderen Vorzug, dass sie die antiseptischen Eigenschaften des leicht abspaltbaren Formaldehyds mit der bekannten schleimlösenden Wirkung des Malzextraktes vereinigt.