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Verfahren zum Bleichen von technisch verwertbaren Haaren, Borsten od. dgl.
Um Haare zu bleichen, wird das gut entfettete Material in üblicher Weise in eine mit Ammoniak neutralisierte Wasserstoffsuperoxydlösung eingelegt und bis zur Erzielung genügender Bleichwirkung in dem Bade belassen. Auch schwach alkalische Wasserstoffsuperoxydlesungen pflegt man zum Bleichen von Ross- oder Kuhhaar zu verwenden, u. zw. unter Zusatz von Ammoniak, Borax, phosphorsaurem Natron oder Ammoniumkarbonat bei einer Temperatur von 30 bis 40 C. Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, dass ein grosser Anteil des freiwerdenden Sauerstoffs unausgesgenützt bleibt, indem sich die Wasserstoffsuperoxydlösung schon vor demEinbringen des Bleichgutes zu zersetzen beginnt und auch während der Behandlung selbst eine grosse Menge Sauerstoff verlorengeht.
Diese Übelstände, die sich in gleicher Weise beim Bleichen von spinnbaren Faserstoffen mit alkalisehen Wasserstoffsuperoxydlösungen fühlbar machen, konnte man für die Behandlung solchcr Faserstoffe dadurch beseitigen, dass das Bleichgut vorerst mit verdünnter, aber noch nicht alkalisch gemachter Ha O-Losung getränkt, hernach ausgequetscht und erst die von den Fasern aufgenommene Lösung alkalisch gestellt wurde, indem man das Bleichgut in einen mit heissen Ammoniakdämpfen erfüllten Raum einbrachte. Bei diesem Verfahren findet das Freiwerden des Sauerstoffs in und auf der Faser statt, so dass seine volle Ausnützung gewährleistet. ist und kein ungenützter Sauerstoff entweichen kann (D. R.
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Borsten anzuwenden, so kommt man gleichwohl nicht zu einem befriedigenden Ergebnis. Es beruht dies darauf, dass sich eine zureichend Bleichung von Materialien dieser Art in einem Arbeitgang nicht erzielen lässt, und, wenn die Behandlung wiederholt wird, wobei nach jeder Bleichoperation das Ammoniak aus dem Bléichgut herausgewaschen werden muss, ehe man dieses von neuen Wasserstoffsuperoxydlösungen aufsaugen lässt, das Eintreten einer übermässigen Quellung unvermeidlich ist, so dass das Bleich- gut überhaupt nicht mehr weiterverarbeitet werden kann, da es bei der geringsten Beanspruchung reisst, beim Bewegen der Waschflüssigkeit verfilzt und beim Trocknen zusammenklebt.
Es hat sich nun herausgestellt, dass sich dieser Übelstand dadurch vermeiden lässt, dass man die
Haare und Borsten bei der Bleichung mit Wasserstoffsuperoxydlösung, die erst in und auf dem Bleichgut durch Einwirkung von heissem gasförmigen Ammoniak alkalisch gemacht wird, zwischen den einzelnen
Bleichoperationen jedesmal trocknet. Erst hiedurch gelingt es, alle Vorteile des für die Behandlung von spinnbaren Faserstoffen bekannten Verfahrens (bessere Ausnutzung der H202-Lösung, Abkürzung der Behandlungsdauer, Schonung des Materials) auch für die Behandlung von technisch verwertbaren
Haaren und Borsten auszunützen. Durch diese wiederholte Bleichung mit eingeschalteter Zwischen- trocknung werden bei diesen schwer bleichbaren Materialien sehr befriedigende Bleichwirkungen erzielt.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden die Haare und Borsten vor dem ersten Einbringen in die Wasserstoffsuperoxydlösung unter Vakuum gesetzt, um die in ihnen ent- haltenen Luftblasen zu entfernen. Hiedurch wird bewirkt, dass die aufgesaugt H Os-Losung die Haare und Borsten ganz gleichmässig durchdringt. Ebenso empfiehlt es sich, zwischen den einzelnen Arbeits- stufen der fraktionierten Bleichung die in den Haaren und Borsten zurückgebliebenen Sauerstoffblasen durch Evakuierung abzusaugen, indem diese Sauerstoffblasen beim Trocknen ein Brüchigwerden der
Haare und Borsten hervorrufen.
Ausführungsbeispiel :
Rosshaare werden nach einer Vorbehandlung im Vakuum bis zur genügenden Quellung in eine neutrale 5% ige Wasserstoffsuperoxydlosung eingebracht, was je nach der Beschaffenheit der Haare etwa 10 bis 20 Minuten beansprucht. Nach dem Abtropfen der überschüssigen H2 02-Lösung werden die
Haare der Einwirkung von gasförmigem Ammoniak bei etwa 80 C ausgesetzt. Nach dem Auswaschen des Ammoniaks mit reinem Wasser werden die Haare getrocknet und abermals unter Vakuum gesetzt.
Diese Behandlung wird so oft wiederholt, bis die gewünschte Bleichwirkung erzielt ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Bleichen von technisch verwertbaren Haaren, Borsten od. dgl. mit Hilfe von
Wasserstoffsuperoxydlösung, die erst in und auf dem Bleichgut durch Einwirkung von heissem gas- förmigen Ammoniak alkalisch gemacht wird, dadurch gekenzeichnet, dass das Bleichgut bei wiederholter
Anwendung dieses Bleichverfahrens zwischen den einzelnen Arbeitsstufen getrocknet wird.
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