Wasserstoffspeicherelement für einen Wasserstoffspeicher
Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung 10 2014 006 372.0 in Anspruch, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme zum Gegenstand der vorliegenden Patentanmeldung gehört. Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wasserstoffspeicher umfassend eine wasserstoffdurchlässige Struktur sowie eine Verfahren zur Herstellung einer Schichtstruktur.
Bekannt ist es, dass eine Speicherung von Wasserstoff in zylindrischen Gefä- ßen erfolgt, in die Scheiben eines Metallhydrid/Graphit-Verbundwerkstoffs gesetzt werden. Diese Scheiben müssen radial eine hohe Wärmeleitfähigkeit haben, um beim Hydrieren die entstehende Wärme abzuführen - exotherme Einlagerung . Bei einem Dehydrieren muss diese Wärme wieder zugeführt werden - endotherme Vorgang . Da Metalle zwar gut Wärme leiten, ihre Hydride aller- dings extrem schlecht Wärme leiten, ist es nötig, sie so einzubauen, dass ein Wärmefluss durch ein zweites Material gewährleistet wird. Dazu wird das Metall oder das Metallhydrid mit beispielsweise Graphit vermischt, wobei der Graphit die Funktion der Wärmeleitung übernimmt. Dieses Gemisch wird beispielweise axial zu Zylindern bzw. Scheiben oder Blöcken bzw. Platten ge- presst und in ein Gefäß, insbesondere einen Tank eingesetzt. Dafür wird eine Mischung aus expandiertem Graphit mit sehr niedriger Dichte mit dem hydrierbaren Metall oder dem Metallhydrid gemischt, so dass sich der expandierte Graphit durch das axiale Pressen quer/rechtwinklig zur Pressrichtung ausrichtet. Dadurch entsteht eine hohe Wärmeleitfähigkeit quer zur Pressrichtung.
Aus EP-A-1 348 527, EP-A-2 221 131, EP-A-1 407 877 und JP-A-60162702 sind Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Bauteilen unter Verwendung von Formgebungswerkzeugen bekannt, bei denen Pulver mindestens zweier unterschiedlicher Zusammensetzungen in ein Formgebungswerkzeug bzw. in eine Kavität eines Formgebungswerkzeugs eingefüllt werden, weitere derartige Verfahren sind beispielsweise in DE-B-10 2009 005 859, DE-A-10 2010 015 016, DE-T-60 2004 005 070 und WO-A-2013/036982 bekannt.
Weitere Wasserstoffspeicher-Ansätze und -Konstruktionen sind aus DE-A-10 2011 103 490, DE-T-600 30 221, US-B-6 318 453, US-A-2011/0142752 und US-A-2006/0030483 bekannt. Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Materialstruktur zu schaffen, bei der eine Wärmeleitung sichergestellt ist, insbesondere zur Vermeidung einer Überhitzung oder eine Unterkühlung beim Dehydrieren mit dabei einhergehendem Verlust einer Funktion des Wasserstoffspeichers. Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Wasserstoffspeicherelement für einen Wasserstoffspeicher mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Merkmale, Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung, den Figuren wie auch aus den Unteransprüchen hervor, wobei einzelne Merkmale einer Ausgestaltung nicht auf diese beschränkt sind . Vielmehr sind ein oder mehrere Merkmale einer Ausgestaltung mit einem oder mehreren Merkmalen einer anderen Ausgestaltung zu weiteren Ausgestaltungen der Erfindung verknüpfbar. Insbesondere sind die jeweiligen unabhängigen und abhängigen Ansprüche auch jeweils miteinander kombinierbar. Auch sollen die Formulierung des unabhängigen Anspruchs nicht als Beschränkung des zu beanspruchenden Gegenstands verstanden werden. Ein oder mehrere Merkmale der Anspruchsformulierungen können daher ausgetauscht wie auch weggelassen werden, ebenso aber auch zusätzlich ergänzt werden. Auch können die anhand eines speziellen Ausführungsbeispiels angeführten Merkmale auch verallgemeinert beziehungsweise bei anderen Ausfüh- rungsbeispielen, insbesondere Anwendungen ebenfalls eingesetzt werden.
Nach der Erfindung weist das Wasserstoffspeicherelement ein wärmeleitendes Material auf, das in thermischem Kontakt mit dem wasserstoffspeicherfähigen ersten Material steht. Hierbei greifen diese beiden Materialien ineinander, d.h. sie liegen nicht als reine Schichten nebeneinander. Das wärmeleitende zweite Material ragt in Teilbereichen in das wasserstoffspeicherfähige erste Material hinein, weist also insoweit eine unterschiedliche dreidimensionale Verteilung innerhalb des Wasserstoffspeicherelements auf. Diese dreidimensionale Verteilung kann ihrerseits wiederum regelmäßige, sich wiederholende Strukturen
aufweisen, was aber nicht notwendigerweise der Fall sein muss. So ist es beispielsweise denkbar, dass das zweite Material eine Folie oder ein Band ist, das abschnittsweise aus der Folien- bzw. Bandebene herausragt. Durch die erfindungsgemäße dreidimensionale Verteilung des wärmeleitenden zweiten Mate- rials vergrößert sich somit dessen in thermischem Kontakt zum wasserstoff- speicherfähigen ersten Material stehenden Oberfläche, was für eine gute Abfuhr von Wärme beim Hydrieren bzw. Zufuhr von Wärme beim Dehydrieren führt. Die Erstreckung des wärmeleitenden zweiten Materials innerhalb des Pressling erfolgt also sowohl in X- und Y-Richtung, also in Richtung der Lage des zweiten Materials, als auch in Z-Richtung, d .h. in Richtung der Aufeinanderfolge mehrerer Schichten aus erstem und zweiten Material . Besonders vorteilhaft sind unterschiedliche dreidimensionale Verteilungen des zweiten Materials, wenn dieses eine Helix-Form aufweist. Das helix- bzw. wendeiförmige zweite Material durchzieht sozusagen den Pressling und steht damit über einen großen Oberflächenkontakt in thermischer Verbindung mit dem wasserstoffspeicherfähigen ersten Material.
Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung wird ein Wasserstoffspeicher vorgeschlagen, der eine wasserstoffdurchlässige Struktur vorzugsweise eine poröse Struktur aufweist, die als verpresste Komponente im Wasserstoffspeicher enthalten ist und dem Hindurchströmen eines wasserstoffhaltigen Gases dient.
Die Erfindung betrifft insbesondere einen geschichteten Aufbau von Wasserstoffspeichern, vorzugsweise Metallhydridspeichern mit gut wärmeleitenden Graphitlagen, so dass der Graphit die großen Wärmemengen beim Hydrieren des Wasserstoffspeichers abführen und beim Dehydrieren zuführen kann. Eine der Schichten des geschichteten Aufbaus weist hauptsächlich zumindest eine der folgenden Funktionen aufweist: primäre Wasserstoffspeicherung, primäre Wärmeleitung und/ oder primäre Gasdurchführung. Dabei ist unter den Funktionen "primäre Wasserstoffspeicherung", "primäre Wärmeleitung" und/ oder
"primäre Gasdurchführung" zu verstehen, dass die jeweilige Schicht zumindest eine dieser Funktionen als eine Hauptaufgabe in dem einen Bereich des Ver- bundmaterial-Presslings wahrnimmt. So ist es möglich, dass eine Schicht primär zur Wasserstoffspeicherung genutzt wird, gleichzeitig aber auch in der Lage ist, zumindest eine gewisse Wärmeleitfähigkeit zur Verfügung zu stellen. Dabei kann vorgesehen sein, dass zumindest eine andere Schicht vorhanden ist, die primär eine Wärmeleitung übernimmt, was bedeutet, dass über diese Schicht größtenteils die Wärmemenge aus dem verpressten Materialverbund abgeleitet wird. Hierbei kann wiederum die primär gasdurchführende Schicht genutzt werden, durch die zum Beispiel der Wasserstoff in den Materialverbund hineingeleitet aber auch zum Beispiel heraus geleitet wird. Hierbei kann über das durchströmende Fluid aber auch Wärme mitgenommen werden.
Der Begriff Wasserstoffspeicher beschreibt einen Vorratsbehälter, in dem mit- tels wasserstoffspeichernden Elementen oder Komponenten, die größtenteils eigenformstabil bleiben und z.B. in Scheiben-, Block-, Tabletten- oder Pellet- Form vorliegen, Wasserstoff gespeichert werden kann. Dabei können konventionelle Methoden zur Speicherung und Lagerung von Wasserstoff verwendet werden, beispielsweise Druckgasspeicherung, wie Speicherung in Druckbehäl- tern durch Verdichten mit Kompressoren oder Flüssiggasspeicherung, wie Speicherung in verflüssigter Form durch Kühlung und Verdichten. Weitere alternative Formen der Speicherung von Wasserstoff basieren auf Feststoffen oder Flüssigkeiten, beispielsweise Metallhydridspeicher, wie Speicherung als chemische Verbindung zwischen Wasserstoff und einem Metall bzw. einer Le- gierung, oder Adsorptionsspeicherung, wie adsorptive Speicherung von Wasserstoff in hochporösen Materialien. Weiterhin sind für Lagerung und Transport von Wasserstoff auch Wasserstoffspeicher möglich, die den Wasserstoff temporär an organische Substanzen binden, wobei flüssige, drucklos speicherbare Verbindungen entstehen, so genannter "chemisch gebundener Wasserstoff".
Mit "Element" und "Komponente" ist jeweils ein Wasserstoffspeicherfähigkeit aufweisendes Bauteil beliebiger Geometrie, z. B. in Scheiben-, Zylinder-, Block-, Platten- o.dgl. Form gemeint. Ein oder mehrere derartige vorgefertigte Wasserstoffspeicherbauteile sind in dem (Druck-)Behälter eines Wasserstoff- Speichers platziert.
Der Begriff Schichten beschreibt, dass vorzugsweise ein Material, aber auch zwei oder mehr Materiallagen angeordnet sind und sich diese Materiallagen von ihrer direkten Umgebung abgrenzen lässt. So können beispielsweise unterschiedliche Materialien nacheinander lose übereinander aufgeschüttet wer- den, so dass benachbarte Schichten sich unmittelbar berühren. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die hydrierbare Schicht unmittelbar benachbart zu einer wärmeleitfähigen Schicht angeordnet, so dass die entstehende Wärme bei der Wasserstoffaufnahme und/oder Wasserstoffabgabe von dem hydrierbaren Material direkt an die benachbarte Schicht abgegeben werden kann.
Eine der Schichten kann zum Beispiel durch Aufsprühen erzeugt werden. Hierzu eignet sich beispielweise ein Verfahren, was in anderen Bereichen unter der Bezeichnung Wet Powder Spraying bekannt ist. Im Rahmen der Offenbarung wird beispielhaft auf den Artikel "Wet powder spraying - a process for the pro- duction of coatings" von A. Ruder, H. P. Buchkremer, H. Jansen, W. Mallener, D. Stöver in "Surface and Coatings Technology", Volume 53, Issue 1, 24 July 1992, Pages 71-74 erschienen ist. Aus der WO-A-2008 006 796 wiederum geht hervor, wie denn ein Material aufbereitet werden kann . Dort ist allerdings kein hydrierbares Material verwendet worden, geschweige denn ein Wasser- Stoffspeicher oder eine Schicht dafür hergestellt worden. Prinzipiell zeigt aber auch diese Druckschrift, wie ein Aufsprühen ermöglicht werden kann. Ebenfalls werden dort auch andere Verfahren zur Schichtenbildung genannt. Neben einem Spritzsprühen kann aber auch eine Abscheidung elektrochemischer Natur erfolgen, um eine gewünschte Schichtbildung zu erhalten. Auch kann eine Schichtbildung beispielsweise mittels Siebdruck erfolgen.
Die Inhalte der vorstehend genannten bzw. gegebenenfalls noch genannten Druckschriften bzw. Literaturquellen gehören hiermit durch Bezugnahme zum Gegenstand der vorliegenden Patentanmeldung.
Eine weitere Möglichkeit, wie eine Schicht gebildet werden kann, sieht vor, dass bevorzugt oberflächenbeschichtete Fasern zu Bündeln zusammengefasst werden. Diese Bündel werden beispielweise verstreckt und anschließend geschnitten, um beispielsweise eine Schicht mit Kurzfasern zu erhalten. Die Oberflächenbeschichtung ist vorzugsweise wasserstoffdurchlässig . Sofern das Material der Fasern wasserstoffspeichernd ist, kann die Beschichtung insbesondere einen Schutz gegen Oxidation bilden.
Bevorzugt ist ein Wasserstoffspeicher vorgesehen, der ein erstes Material und ein zweites Material örtlich getrennt zueinander aufweist, die jeweils separate Schichten bilden, die benachbart zueinander sind, vorzugsweise aneinander stoßen, wobei das erste Material ein primär wasserstoffspeicherndes Material umfasst, und das zweite Material ein primär wärmeleitendes Material ist, wobei sich das primär wärmeleitende Material bevorzugt vom Inneren des Wasserstoffspeicherelements nach außen hin erstreckt.
Eine Weiterbildung des Wasserstoffspeichers sieht beispielsweise vor, dass zwischen der ersten und der zweiten Schicht ein Gradient ausgebildet ist, entlang dessen sich ein Übergang von der ersten zu der zweiten Schicht über eine Änderung des jeweiligen Materialanteils (Dichteanteils) des ersten und des zweiten Materials vollzieht. Ein Gradient kann beispielsweise durch Verfahren eines Stabes, bei mehreren Stäben durch einen Kamm oder durch allgemein ein Einwirkelement mit einer anderen Geometrie in den Materialen der ersten und der zweiten Schicht bewirkt werden, wenn diese noch nicht weiterverarbeitet, z. B. noch nicht miteinander verpresst abgelegt sind. Durch die gezielte Gradientenbildung gelingt es insbesondere, eine große Wärmeübergangsfläche zwischen dem ersten und dem zweiten Material zur Verfügung stellen zu können.
Eine weitere Ausgestaltung des Wasserstoffspeichers weist Komponenten in Form einer Kern-Mantel-Struktur auf, bei der der Kern ein erstes Material um- fasst und der Mantel ein davon verschiedenes zweites Material umfasst, wobei das erste Material und/oder das zweite Material ein wasserstoffspeicherndes Material aufweisen, wobei die Komponenten vorzugsweise aus der Gruppe umfassend Pulver, Granulen, Flocken, Fasern und/oder andere Geometrien ausgewählt sind.
Weiterhin bevorzugt ist es, wenn das Wasserstoffspeicherelement das zweite Material des Mantels in Form eines Polymers aufweist, das zumindest wasserstoffdurchlässig gestaltet ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Wasserstoffspeicherkomponente eine Struktur aufweist, bei der der Kern ein primär wärmeleitendes Material aufweist und der Mantel ein primär wasserstoffspeicherndes Material.
Eine Weiterbildung sieht vor, dass der Kern ein primär wasserstoffspeicherndes Material aufweist und der Mantel ein primär wärmeleitendes Material, wobei das wärmeleitende Material wasserstoffdurchlässig ist. Bevorzugt weist das wasserstoffspeichernde Material eine wasserstoffdurchlässige Beschichtung auf, die eine Oxidation des wasserstoffspeichernden Materials verhindert, wobei die Beschichtung vorzugsweise wasserstoffspeichernd ist. Diese Beschichtung kann alternativ zur Oxidationsverhinderung oder auch zusätzlich dazu dem Zusammenhalt, also der mechanischen Verbindung des z.B. in Partikelform vorliegenden hydrierbaren Materials dienen.
Durch die Verwendung mindestens eines Polymers können durch die Matrix dem Material gute optische, mechanische, thermische und/oder chemische Eigenschaften zugewiesen werden. Beispielsweise kann der Wasserstoffspei- eher durch das Polymer eine gute Temperaturbeständigkeit, eine Resistenz gegenüber das umgebende Medium (Oxidationsbeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit), eine gute Leitfähigkeit, eine gute Wasserstoffaufnahme- und -Speicherfähigkeit oder andere Eigenschaften, wie beispielsweise eine mechanische Festigkeit aufweisen, welche sonst ohne das Polymer nicht möglich wä- ren. Es können auch Polymere zum Einsatz kommen, die zum Beispiel keine Speicherung von Wasserstoff aber dafür eine hohe Dehnung ermöglichen, wie beispielsweise Polyamid oder Polyvinylacetate.
Erfindungsgemäß kann das Polymer ein Homopolymer oder ein Copolymer sein. Copolymere sind Polymere, die aus zwei oder mehr verschiedenartigen Monomereinheiten zusammengesetzt sind. Copolymere, die aus drei verschiedenen Monomeren bestehen, nennt man Terpolymere. Erfindungsgemäß kann das Polymer beispielsweise auch ein Terpolymer umfassen. Bevorzugt weist das Polymer (Homopolymer) eine Monomereinheit auf, die vorzugsweise neben Kohlenstoff und Wasserstoff weiterhin wenigstens ein He- teroatom, ausgewählt aus Schwefel, Sauerstoff, Stickstoff und Phosphor aufweist, so dass das erhaltene Polymer im Gegensatz beispielsweise zu Polyethylen nicht vollständig unpolar ist. Auch kann wenigstens ein Halogenatom, ausgewählt aus Chlor, Brom, Flour, Jod und Astat, vorhanden sein. Bevorzugt ist das Polymer ein Copolymer und/oder ein Terpolymer, in welchem wenigstens eine Monomereinheit neben Kohlenstoff und Wasserstoff weiterhin we-
nigstens ein Heteroatom, ausgewählt aus Schwefel, Sauerstoff, Stickstoff und Phosphor aufweist und/oder wenigstens ein Halogenatom, ausgewählt aus Chlor, Brom, Flour, Jod und Astat, vorhanden ist. Dabei ist es möglich, dass auch zwei oder mehr Monomereinheiten ein entsprechendes Heteroatom und/oder Halogenatom aufweisen.
Das Polymer weist bevorzugt hinsichtlich des Wasserstoffspeichermaterials adhäsive Eigenschaften auf. Dies bedeutet, dass es am Wasserstoffspeichermaterial selbst gut haftet und damit eine Matrix ausbildet, die auch unter Be- lastungen, wie sie während der Wasserstoffspeicherung auftreten, stabil am Wasserstoffspeichermaterial haften.
Die adhäsiven Eigenschaften des Polymers ermöglichen ein stabiles Einbringen des Materials in einen Wasserstoffspeicher und das Positionieren des Materials an einer definierten Stelle im Wasserstoffspeicher über einen möglichst langen Zeitraum, also über mehrere Zyklen der Wasserstoffspeicherung und Wasserstoffabgabe hinweg . Ein Zyklus beschreibt dabei den Vorgang einer einmaligen Hydrierung und anschließenden Dehydrierung. Dabei sollte das Wasserstoffspeichermaterial bevorzugt über wenigstens 500 Zyklen, insbesondere über wenigstens 1000 Zyklen stabil sein, um das Material wirtschaftlich einsetzen zu können. Stabil im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass die Menge an Wasserstoff, die gespeichert werden kann, und die Geschwindigkeit, mit der der Wasserstoff gespeichert wird, auch nach 500 beziehungsweise 1000 Zyklen im Wesentlichen den Werten zu Beginn des Einsatzes des Was- serstoffspeichers entspricht. Insbesondere bedeutet stabil, dass das hydrierbare Material zumindest in etwa an der Position innerhalb des Wasserstoffspeichers gehalten wird, an der es ursprünglich in den Speicher eingebracht wurde. Stabil ist insbesondere dahingehend zu verstehen, dass es keine Entmischungseffekte während der Zyklen auftreten, bei denen feinere Partikel sich von gröberen Partikeln abtrennen und entfernen .
Das Wasserstoffspeichermaterial der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein Niedertemperaturwasserstoffspeichermaterial . Bei der Wasserstoffspeicherung, welche ein exothermer Prozess ist, treten daher Temperaturen von bis zu 150 °C auf. Ein Polymer, welches zur Matrix eines entsprechenden Wasserstoffspeichermaterials eingesetzt wird, muss bei diesen Temperaturen stabil sein. Ein bevorzugtes Polymer zersetzt sich daher nicht bis zu einer Tempera-
tur von 180 °C, insbesondere bis zu einer Temperatur von 165 °C, insbesondere von bis zu 145 °C.
Insbesondere ist das Polymer ein Polymer, welches einen Schmelzpunkt von 100 °C oder mehr, insbesondere von 105 °C oder mehr, aber weniger als 150 °C, insbesondere von weniger als 140 °C, besonders von 135°C oder weniger aufweist. Bevorzugt beträgt die Dichte des Polymers, bestimmt gemäß ISO 1183 bei 20 °C, 0,7 g/cm3 oder mehr, insbesondere 0,8 g/cm3 oder mehr, bevorzugt 0,9 g/cm3 oder mehr jedoch maximal 1,3 g/cm3, bevorzugt nicht mehr als 1,25 g/cm3, insbesondere 1,20 g/cm3 oder weniger. Die Zugfestigkeit nach ISO 527 liegt vorzugsweise im Bereich von 10 MPa bis 100 MPa, insbesondere im Bereich von 15 MPa bis 90 MPa, besonders bevorzugt im Bereich von 15 MPa bis 80 MPa. Das Zug-E-Modul nach ISO 527 liegt bevorzugt im Bereich von 50 MPa bis 5000 MPa, insbesondere im Beriech von 55 MPa bis 4500 MPa, besonders bevorzugt im Bereich von 60 MPa bis 4000 MPa. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass Polymere mit diesen mechanischen Eigenschaften besonders stabil und gut zu verarbeiten sind. Insbesondere ermöglichen sie einen stabilen Zusammenhalt zwischen der Matrix und dem darin eingebetteten hydrierbaren Material, so dass das hydrierbare Material über mehrere Zyk- len hinweg lange an der gleichen Position innerhalb des Wasserstoffspeichers bleibt. Hierdurch wird eine lange Lebensdauer des Wasserstoffspeichers ermöglicht.
Besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung ist das Polymer ausgewählt aus EVA, PMMA, EEAMA sowie Mischungen dieser Polymere.
Mit EVA (Ethylvinylacetat) wird eine Gruppe von Copolymeren aus Ethylen und Vinylacetat bezeichnet, welche einen Anteil von Vinylacetat im Bereich von 2 Gew.-% bis 50 Gew.-% aufweisen. Geringere Anteile an Vinylacetat führen zur Ausbildung von harten Filmen, während höhere Anteile zu einer größeren Adhäsivität des Polymers führen. Typische EVA sind bei Raumtemperatur fest und weisen eine Zugdehnung von bis zu 750% auf. Zudem sind EVA span- nungsrissbeständig. EVA weist die folgende allgemeine Formel (I) auf:
(Formel (I))
EVA im Sinne der vorliegenden Erfindung weist bevorzugt eine Dichte von 0,9 g/cm3 bis 1,0 g/cm3 (nach ISO 1183) auf. Die Streckspannung nach ISO 527 liegt insbesondere bei 4 bis 12 MPa, bevorzugt im Bereich von 5 MPa bis 10 MPa, besonders von 5 bis 8 MPa. Insbesondere geeignet sind solche EVA, welche eine Zugfestigkeit (nach ISO 527) von mehr als 12 MPa, insbesondere mehr als 15 MPa, und weniger als 50 MPa, insbesondere weniger als 40 MPa, besonders von 25 MPa oder weniger aufweisen. Die Reißdehnung (nach ISO 527) liegt insbesondere bei >30% oder >35%, besonders bei >40% oder 45%, bevorzugt bei >50%. Dabei liegt der Zug-E-Modul bevorzugt im Bereich von 35 MPa bis 120 MPA, besonders von 40 MPa bis 100 MPa, bevorzugt von 45 MPa bis 90 MPa, insbesondere von 50 MPa bis 80 MPa. Geeignete EVA werden beispielsweise von der Firma Axalta Coating Systems LLC unter dem Han- delsnamen Coathylene® CB 3547 vertrieben.
Polymethylmethacrylat (PMMA) ist ein synthetischer, transparenter, thermoplastischer Kunststoff mit der folgenden allgemeinen Struktuformel (II) :
Die Glasübergangstemperatur liegt abhängig von der Molmasse bei etwa 45 °C bis 130°C. Die Erweichungstemperatur beträgt bevorzugt 80 °C bis 120 °C, insbesondere 90 °C bis 110 °C. Das thermoplastische Copolymer zeichnet sich durch seine Beständigkeit gegenüber Witterung, Licht und UV-Strahlung aus.
PMMA im Sinne der vorliegenden Erfindung weist bevorzugt eine Dichte von 0,9 bis 1,5 g/cm3 (nach ISO 1183), insbesondere von 1,0 g/cm3 bis 1,25 g/cm3 auf. Insbesondere geeignet sind solche PMMA, welche eine Zugfestigkeit (nach ISO 527) von mehr als 30 MPa, bevorzugt von mehr als 40 MPa, insbe- sondere mehr als 50 MPa, und weniger als 90 MPa, insbesondere weniger als 85 MPa, besonders von 80 MPa oder weniger aufweisen. Die Reißdehnung (nach ISO 527) liegt insbesondere bei < 10%, besonders bei <8%, bevorzugt bei <5%. Dabei liegt der Zug-E-Modul bevorzugt im Bereich von 900 MPa bis 5000 MPa, bevorzugt von 1200 bis 4500 MPa, insbesondere von 2000 MPa bis 4000 MPa. Geeignete PMMA werden beispielsweise von der Firma Ter Hell Plastics GmbH, Bochum, Deutschland, unter dem Handelsnamen 7M Plexiglas® Granulat angeboten
EEAMA ist ein Terpolymer aus Ethylen-, Acrylester- und Maleinsäureanhydrid- Monomereinheiten. EEAMA weist einen Schmelzpunkt von etwa 102°C auf, in Abhängigkeit von der Molmasse. Bevorzugt weist es eine relative Dichte bei 20 °C (DIN 53217/ISO 2811) von 1,0 g/cm3 oder weniger und 0,85 g/cm3 oder mehr auf. Geeignete EEAMA werden beispielsweise unter dem Handelsnamen Coathylene® TB3580 von der Firma Axalta Coating Systems LLC vertrieben.
Bevorzugt umfasst das Verbundmaterial im Wesentlichen das Wasserstoffspeichermaterial sowie die Matrix. Der Gewichtsanteil der Matrix bezogen auf das Gesamtgewicht des Verbundmaterials beträgt bevorzugt 10 Gew.-% oder weniger, insbesondere 8 Gew.-% oder weniger, besonders bevorzugt 5 Gew.-% oder weniger und beträgt vorzugsweise wenigstens 1 Gew.-% und insbesondere wenigstens 2 Gew.-% bis 3 Gew.-%. Es ist wünschenswert, den Gewichtsanteil an der Matrix möglichst gering zu halten. Auch wenn die Matrix in der Lage ist, Wasserstoff zu speichern, so ist die Wasserstoffspeicherfähigkeit dennoch nicht so ausgeprägt wie die des Wasserstoffspeichermaterials selbst. Die Matrix ist jedoch notwendig, um einerseits eine gegebenenfalls auftretende Oxidation des Wasserstoffspeichermaterials gering zu halten oder vollständig zu vermeiden und einen Zusammenhalt zwischen den Partikeln des Materials zu gewährleisten. Es ist bevorzugt, dass die Matrix ein Polymer mit einer geringen Kristallinität ist. Durch die Kristallinität des Polymers können sich die Eigenschaften eines Materials erheblich verändern. Die Eigenschaften eines teilkristallinen Werk-
Stoffes werden sowohl von den kristallinen als auch von den amorphen Bereichen des Polymers bestimmt. Dadurch ist ein gewisser Zusammenhang mit Kompositmaterialien zu sehen, die ebenfalls aus mehreren Substanzen aufgebaut sind. Beispielsweise nimmt bei Zunahme der Dichte die Dehnungsfähig- keit der Matrix ab.
Die Matrix kann auch in Form von Prepregs vorliegen. Prepreg ist die englische Kurzform für preimpregnated fibres (amerikanisch : preimpregnated fibers), zu Deutsch : "vorimprägnierte Fasern". Prepregs sind mit einem Polymer vorim- prägnierte (englisch : pre-impregnated) textile Halbzeuge, die zur Herstellung von Bauteilen unter Temperatur und Druck ausgehärtet werden. Geeignete Polymere sind solche mit einer hochviskosen, jedoch nicht polymerisierten duroplastischen Kunststoffmatrix. Die gemäß der vorliegenden Erfindung bevorzugten Polymere können auch in Form eines Prepregs vorliegen.
Die im Prepreg enthaltenen Fasern können als reine unidirektionale Schicht, als Gewebe oder Gelege vorliegen. Die Prepregs können erfindungsgemäß auch zerkleinert werden und als Flakes oder Schnipsel zusammen mit dem hydrierbaren Material zu einem Verbundwerkstoff verarbeitet werden.
Das Polymer kann erfindungsgemäß entweder in Form einer Flüssigkeit vorliegen, welche mit dem hydrierbaren Material in Kontakt gebracht wird. Flüssigkeit bedeutet dabei, dass entweder das Polymer geschmolzen wird. Erfindungsgemäß ist jedoch auch umfasst, dass das Polymer in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst wird, wobei das Lösungsmittel nach Herstellung des Verbundmaterials wieder entfernt wird, zum Beispiel durch Verdunstung. Es ist jedoch auch möglich, dass das Polymer in Form eines Granulats vorliegt, welches mit dem hydrierbaren Material gemischt wird. Durch das Verdichten des Verbundmaterials erweicht das Polymer, so dass es zur Ausbildung der Matrix kommt, in welche das hydrierbare Material eingebettet ist. Wird das Polymer in Form von Teilchen, also als Granulat, eingesetzt, so weisen diese bevorzugt eine x50-Teilchengröße (Volumenbasierte Teilchengröße) im Bereich von 30 pm bis 60 pm, insbesondere von 40pm bis 45 pm auf. Die x90 Teilchengröße liegt insbesondere bei 90 pm oder weniger, bevorzugt bei 80 pm oder weniger.
Das hydrierbare Material kann den Wasserstoff aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Material
partikuläre Materialien in einer beliebigen 3-dimensionalen Ausgestaltung, wie Partikel, Granulate, Fasern, vorzugsweise geschnittene Fasern, Flakes und/oder sonstige Geometrien. Insbesondere kann das Material auch platten- förmig oder pulverartig ausgebildet sein. Dabei ist es nicht notwendig, dass das Material eine gleichmäßige Ausgestaltung aufweist. Vielmehr kann die Ausgestaltung regelmäßig oder unregelmäßig sein. Partikel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise annähernd sphärische Partikel ebenso wie Partikel mit einer unregelmäßigen, eckigen äußeren Gestalt. Die Oberfläche kann glatt sein, es ist jedoch auch möglich, dass die Oberfläche des Mate- rials rau ist und/oder Unebenheiten und/oder Vertiefungen und/oder Erhebungen aufweist. Erfindungsgemäß kann ein Wasserstoffspeicher das Material in nur einer spezifischen 3-dimensionalen Ausgestaltung aufweisen, so dass alle Partikel des Materials die gleiche räumliche Ausdehnung aufweisen. Es ist jedoch auch möglich, dass ein Wasserstoffspeicher das Material in unterschiedli- chen Ausgestaltungen/Geometrien umfasst. Durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Geometrien oder Ausgestaltungen des Materials kann das Material in einer Vielzahl an unterschiedlichen Wasserstoffspeichern verwendet werden.
Vorzugsweise weist das Material Hohlkörper auf, zum Beispiel Partikel mit ein oder mehreren Aushöhlungen und oder mit einer Hohlform, beispielsweise eine Hohlfaser oder einen Extrusionskörper mit Hohlkanal. Der Begriff Hohlfaser beschreibt eine zylinderförmige Faser, die im Querschnitt einen oder mehrere durchgängige Hohlräume aufweist. Durch die Verwendung einer Hohlfaser, können mehrere Hohlfasern zu einer Hohlfasermembran zusammengefasst werden, wodurch eine Aufnahme und/oder Abgabe des Wasserstoffs aus dem Material auf Grund der hohen Porosität erleichtert werden kann.
Bevorzugt weist das hydrierbare Material eine bimodale Größenverteilung auf. Hierdurch kann eine höhere Schüttdichte und damit eine höhere Dichte des hydrierbaren Materials im Wasserstoffspeicher ermöglicht werden, wodurch die Wasserstoffspeicherkapazität, also die Menge an Wasserstoff, die im Speicher gespeichert werden kann, erhöht wird.
Das hydrierbare Material kann erfindungsgemäß wenigstens ein hydrierbares Metall und/oder wenigstens eine hydrierbare Metalllegierung umfassen, vorzugsweise daraus bestehen.
Als hydrierbare Materialien können auch zum Einsatz kommen :
- Erdalkalimetall- und Alkalimetallalanate,
- Erdalkalimetall- und Alkalimetallborhydride,
- Metal-Organic-Frameworks (MOF's) / Metall-organische Gerüste, und/oder
- Clathrate, sowie natürlich jeweilige Kombinationen aus den jeweiligen Materialien.
Das Material kann erfindungsgemäß auch nichthydrierbare Metalle oder Metalllegierungen umfassen.
Das hydrierbare Material kann erfindungsgemäß ein Niedertemperaturhydrid und/oder ein Hochtemperaturhydrid umfassen. Der Begriff Hydrid bezeichnet dabei das hydrierbare Material, unabhängig davon, ob es in der hydrierten Form oder der nicht-hydrierten Form vorliegt. Niedertemperaturhydride speichern Wasserstoff vorzugsweise in einem Temperaturbereich zwischen -55°C bis 180°C, insbesondere zwischen -20 °C und 150 °C, besonders zwischen 0 °C und 140 °C. Hochtemperaturhydride speichern Wasserstoff vorzugsweise in einen Temperaturbereich ab 280°C und mehr, insbesondere ab 300 °C und mehr. Bei den genannten Temperaturen können die Hydride nicht nur Wasserstoff speichern sondern auch abgegeben, sind also in diesen Temperaturbereichen funktionsfähig .
Werden in diesem Zusammenhang 'Hydride' beschrieben, so ist hierunter das hydrierbare Material in seiner hydrierten Form als auch in seiner nicht- hydrierten Form zu verstehen. Erfindungsgemäß können bei der Herstellung von Wasserstoffspeichern hydrierbare Materialien in ihrer hydrierten oder nicht-hydrierten Form eingesetzt werden.
Bezüglich Hydride und deren Eigenschaften wird auf die Tabellen 1 bis 4 in S. Sakietuna et al, International Journal of Energy, 32 (2007), S. 1121-1140 im Rahmen der Offenbarung verwiesen.
Die Wasserstoffspeicherung (Hydrierung) kann bei Raumtemperatur erfolgen. Die Hydrierung ist eine exotherme Reaktion. Die entstehende Reaktionswärme
kann abgeführt werden. Im Gegensatz hierzu muss für die Dehydrierung Energie in Form von Wärme dem Hydrid zugeführt werden. Die Dehydrierung ist eine endotherme Reaktion. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass ein Niedertemperaturhydrid mit einem Hochtemperaturhydrid zusammen eingesetzt wird. So kann gemäß einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass beispielweise das Niedertemperaturhydrid und das Hochtemperaturhydrid gemischt in einer Schicht eines zweiten Bereichs vorgesehen sind. Auch können diese jeweils getrennt voneinander in unterschiedlichen Schichten oder Bereichen, insbesondere auch in unterschiedlichen zweiten Bereichen angeordnet sein. So kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass zwischen diesen zweiten Bereichen ein erster Bereich angeordnet ist. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass ein erster Bereich eine Mischung aus Nieder- und Hochtemperaturhydrid in der Matrix verteilt auf- weist. Auch besteht die Möglichkeit, dass verschiedene erste Bereiche entweder ein Niedertemperaturhydrid oder ein Hochtemperaturhydrid aufweisen.
Bevorzugt umfasst das hydrierbare Material ein Metall, ausgewählt aus Magnesium, Titan, Eisen, Nickel, Mangan, Nickel, Lanthan, Zirkonium, Vanadium, Chrom, oder eine Mischung aus zwei oder mehreren aus diesem Metallen. Das hydrierbare Material kann auch eine Metalllegierung aufweisen, die wenigstens eines der genannten Metalle umfasst.
Besonders bevorzugt umfasst das hydrierbare Material (Wasserstoffspeicher- material) wenigstens eine Metalllegierung, die bei einer Temperaturen von 150°C oder weniger, insbesondere in einem Temperaturbereich von -20°C bis 140°C, insbesondere von 0°C bis 100°C in der Lage ist, Wasserstoff zu speichern und wieder abzugeben. Die wenigstens eine Metalllegierung ist dabei vorzugsweise ausgewählt aus einer Legierung des AB5-Typs, des AB-Typs und/oder des AB2-Typs. Dabei bezeichnen A und B jeweils voneinander verschiedene Metalle, wobei A und/oder B insbesondere ausgewählt sind aus der Gruppe, welche Magnesium, Titan, Eisen, Nickel, Mangan, Nickel, Lanthan, Zirkonium, Vanadium und Chrom aufweist. Die Indizes stellen das stöchiomet- rische Verhältnis der Metalle in der jeweiligen Legierung dar. Dabei können die Legierungen erfindungsgemäß mit Fremdatomen dotiert sein. Der Dotierungsgrad kann erfindungsgemäß bis zu 50 Atom-%, insbesondere bis zu 40 Atom- % oder bis zu 35 Atom-%, vorzugsweise bis zu 30 Atom-% oder bis zu 25
Atom-%, besonders bis zu 20 Atom-% oder bis zu 15 Atom-%, bevorzugt bis zu 10 Atom-%oder bis zu 5 Atom-% von A und/oder B betragen. Die Dotierung kann beispielsweise mit Magnesium, Titan, Eisen, Nickel, Mangan, Nickel, Lanthan oder andere Lanthanide, Zirkonium, Vanadium und/oder Chrom erfol- gen. Dabei kann die Dotierung mit einem oder mehreren unterschiedlichen Fremdatome erfolgen. Legierungen des AB5-Typs sind leicht aktivierbar, das heißt die Bedingungen, welche zur Aktivierung notwendig sind, ähneln denen im Betrieb des Wasserstoffspeichers. Sie weisen zudem eine höhere Duktilität auf als Legierungen des AB- oder AB2-Typs. Legierungen des AB2 beziehungs- weise des AB-Typs weisen hingegen eine höhere mechanische Stabilität und Härte gegenüber Legierungen des AB5-Typs auf. Beispielhaft können hier FeTi als Legierung des AB-Typs, TiMn2 als Legierung des AB2-Typs und LaNi5 als Legierung des AB5-Typs genannt werden. Besonders bevorzugt umfasst das hydrierbare Material (Wasserstoffspeichermaterial) eine Mischung aus wenigstens zwei hydrierbaren Legierungen, wobei wenigstens eine Legierung des AB5-Typs und die zweite Legierung eine Legierung des AB-Typs und/oder des AB2-Typs ist. Der Anteil der Legierung des AB5-Typs beträgt insbesondere 1 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 Gew.-% bis 30 Gew.-% und besonders 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des hydrierbaren Materials.
Das hydrierbare Material (Wasserstoffspeichermaterial) liegt vorzugsweise in partikulärer Form (Partikel, Teilchen) vor.
Die Teilchen weisen insbesondere eine Teilchengröße x50 von 20 pm bis 700 pm, bevorzugt von 25pm bis 500 pm, besonders von 30pm bis 400 pm, insbesondere von 50 pm bis 300 pm auf. Dabei bedeutet x50, dass 50% der Teil- chen eine mittlere Partikelgröße aufweisen, die gleich oder kleiner dem genannten Wert ist. Die Teilchengröße wurde mittels Laserbeugung bestimmt, kann aber beispielsweise auch durch Siebanalyse erfolgen. Die mittlere Partikelgröße ist vorliegend die Gewichtsbasierte Partikelgröße, wobei die Volumenbasierte Partikelgröße vorliegend gleich ist. Angegeben ist hier die Teil- chengröße des hydrierbaren Materials bevor es zum ersten Mal einer Hydrierung unterworfen wird. Während der Wasserstoffspeicherung treten Spannun-
gen im Material auf, was dazu führen kann, dass während mehrerer Zyklen eine Verringerung der x50 Teilchengröße erfolgt.
Vorzugsweise ist das hydrierbare Material derart fest eingebunden in der Mat- rix, dass es sich bei einer Speicherung von Wasserstoff zerkleinert. Bevorzugt werden daher Partikel als hydrierbares Material eingesetzt, welches aufbricht, während die Matrix zumindest zum überwiegenden Teil unzerstört bleibt. Dieses Ergebnis ist überraschend, da davon ausgegangen war, dass die Matrix bei einer Dehnung durch Volumenzuwachs des hydrierbaren Materials während der Speicherung von Wasserstoff eher zum Zerreißen neigen würde, wenn eine hohe Dehnung aufgrund des Volumenzuwachses erfolgt. Es wird momentan davon ausgegangen, dass die auf die Partikel einwirkenden Kräfte von außen durch die Anbindung in der Matrix bei der Volumenzunahme zusammen mit den Spannungen innerhalb der Partikel durch die Volumenzunahme zu einem Aufbrechen führen. Ein Aufbrechen der Partikel konnte bei Einbindung in Polymermaterial in der Matrix besonders deutlich aufgefunden werden. Die Matrix aus Polymermaterial war in der Lage, auch die derart aufgebrochenen Partikel stabil ortsfest positioniert zu halten. Tests haben im Übrigen ergeben, dass bei Nutzung eines Binders, insbesondere eines Klebebinders in der Matrix zur Fixierung dieser Partikel eine besonders gute ortsfeste Positionierung innerhalb der Matrix ermöglicht wird . Ein Bindergehalt kann vorzugsweise zwischen 2 Vol-% und 3 Vol-% des Matrixvolumens betragen.
Bevorzugt erfolgt eine Änderung einer Partikelgröße aufgrund von Aufbrechen der Partikel durch die Speicherung von Wasserstoff um den Faktor 0,6, mehr bevorzugt um den Faktor 0,4, bezogen auf die x50 Teilchengröße zu Beginn und nach 100 Speichervorgängen.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass ein Niedertemperaturhydrid mit einem Hochtemperaturhydrid zusammen eingesetzt wird . So kann gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass beispielweise das Niedertemperaturhydrid und das Hochtemperaturhydrid gemischt in einer Schicht eines zweiten Bereichs des Wasserstoffspeicherelements vorgesehen sind. Auch können diese jeweils getrennt voneinander in unterschiedlichen Schichten, insbesondere auch in unterschiedlichen Bereichen ein und derselben
Schicht des Wasserstoffspeicherelements angeordnet sein. So kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass zwischen diesen Bereichen ein anderer Bereich angeordnet ist. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass ein Bereich eine Mischung aus Nieder- und Hochtemperaturhydrid in einer Matrix verteilt auf- weist. Auch besteht die Möglichkeit, dass verschiedene Bereiche des Elements entweder ein Niedertemperaturhydrid oder ein Hochtemperaturhydrid aufweisen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Wasserstoffspei- eher einen Hochtemperaturhydridbehälter und einen Niedertemperaturbehälter aufweist. Die Hochtemperaturhydride können Temperaturen von über 350 °C erzeugen, welche abgeführt werden müssen . Diese Wärme wird sehr schnell freigesetzt und kann zum Beispiel zu einer Aufheizung von einer Komponente genutzt werden, die in thermischer Verbindung mit dem Wasserstoffspeicher- element steht. Als Hochtemperaturhydrid kann beispielweise Metallpulver auf der Basis von Titan genutzt werden. Das Niedertemperaturhydrid hingegen nimmt Temperaturen in einem Bereich vorzugsweise zwischen -55°C und 155°C an, insbesondere bevorzugt in einem Temperaturbereich zwischen 80°C Und 140°C an. Ein Niedertemperaturhydrid ist beispielsweise Ti0,8 Zr0,2 Cr Mn oder Ti0,98 Zr0/02 V0/43 Cr0/05 Mni/2. Eine Ausgestaltung sieht vor, dass Wasser¬ stoff vom Hochtemperaturhydridbehälter in den Niedertemperaturhydridbehälter übergeht oder umgekehrt, und jeweils dort gespeichert wird. Beispielhaft und zur Offenbarung der vorliegenden Patentanmeldung gehörend wird diesbezüglich auf DE-C-36 39 545 verwiesen.
Des Weiteren kann zum Beispiel als Matrix eine Carbonmatrix genutzt werden, in die das Niedertemperaturhydrid eingelassen ist. Zum Beispiel geht aus der Dissertation an der Universität Utrecht mit dem Titel "Carbon matrix confined sodium alanate for reversible hydrogen storage" von J. Gao, abrufbar unter http ://dspace.library.uu.nl/handle/1874/256764 hervor, wie das zu verwendende hydrierbare Material und die Matrix aufeinander abgestimmt werden können, so dass auch bei niedrigeren Temperaturen ein Wasserstoffspeicherelement betrieben werden kann. Bezüglich Hydride und deren Eigenschaften wird auf die Tabellen 1 bis 4 in B. Sakietuna et al ., International Journal of Energy, 32 (2007), S. 1121-1140 verwiesen. Beide Druckschriften bzw. Literaturstellen gehören hiermit durch Bezugnahme zur Offenbarung der vorliegenden Patentanmeldung.
Des Weiteren wird vorgeschlagen, den expandierten Graphit weitestgehend zu ersetzen, indem durch eine spezielle Fülltechnik Schichten von wasserstoffspeicherndem Material, vorzugsweise einem Hydrid, und einem wärmeleitenden Material wie Graphit in ein Formwerkzeug gefüllt werden, um dann mitei- nander verpresst eine Sandwichstruktur zu ergeben, in der der Graphit wiederum die Wärmeleitung übernimmt. Dazu kann beispielsweise ein wärmeleitendes Metallpulver und/oder normaler natürlicher Graphit genutzt werden, dessen linsenförmige Partikel beim Füllen vorzugsweise horizontal ausgerichtet werden, so dass die gute Wärmeleitung in Richtung der hexagonalen Gitter- struktur gut genutzt werden kann. Alternativ können Folien oder Folienstücke aus gewalztem expandierten Graphit oder Flocken aus diesem Material oder auch Graphitgewebe verwendet werden. Gleichzeitig können Lagen porös bleibender Materialien als Gasleitschichten dazwischen gefüllt und mit gepresst werden.
Insbesondere besteht die Möglichkeit, zumindest das erste und das zweite Material zusammen aber getrennt voneinander die Kavität eines Formwerkzeugs zu füllen, diese gleichzeitig zu befüllen, wobei zwischen der Kavität und dem zuzuführenden ersten und zweiten Material eine Relativbewegung erfolgt. Da- durch können unterschiedliche Muster hergestellt werden, zum Beispiel Wellenschichten, Helix- wie auch Schraubengeometrien und anderes.
Ein weiteres Befüllen einer Kavität erfolgt beispielsweise in eine Pressenkavi- tät, die einen Unter- und einen Oberstempel aufweist. So kann zum Beispiel ein schichtweises Befüllen der Kavität vorgenommen werden, wobei zum Beispiel nach jeder neuen oder jeder zweiten oder jeder dritten neuen Schicht eine sofortige Verdichtung mittels Ober- und Unterstempel erfolgt. Das erlaubt eine besondere enge Verbindung von zum Beispiel dem primär wärmeleitenden Material und dem primär wasserstoffspeicherndem Material .
Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines Wasserstoffspeicherelements, bevorzugt eines Wasserstoffspeicherelements wie oben beschrieben, vorgeschlagen, wobei getrennte Schichten von einem wasserstoffspeicherndem Material und einem wärmeleitenden Material in ein Presswerkzeug gefüllt werden, diese zur Erzeugung einer Sandwichstruktur miteinander verpresst werden, wobei das wärmeleitende Material bei Einsatz der Sandwichstruktur als Wasserstoffspeicherelement eine
Wärmeleitung bevorzugt in einer Richtung quer zur Aufeinanderfolgerichtung der Schichten des Wasserstoffspeicherelements übernimmt.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht nach einer Ausgestaltung vor, dass ein Metallpulver und/oder normaler natürlicher Graphit als wärmeleitendes Material genutzt werden, wobei bei einer Nutzung des normalen natürlichen Graphits bevorzugt dessen linsenförmige Partikel beim Füllen vorzugsweise horizontal ausgerichtet sind, so dass eine Wärmeleitung in Richtung einer hexagonalen Gitterstruktur der Graphitstruktur genutzt werden kann .
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass alternativ oder zusätzlich ein oder mehrere Folien aus einem gewalzten expandierten Graphit, Flocken aus einem gewalzten expandierten Graphit und/oder ein Graphitgewebe als wärmeleitendes Material in die Sandwich- struktur eingebracht werden/sind .
Auch kann vorgesehen sein, dass ein oder mehr Schichten eines porös bleibenden Materials als Gasleitschichten in die Sandwichstruktur eingebracht und mit gepresst werden.
Ebenfalls kann bei einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass mehrere Sandwichstrukturen getrennt voneinander gepresst und anschließend in einem gemeinsamen Behälter angeordnet werden. Bevorzugt erfolgt eine Kompaktierung der Schichten mittels einer Presse wie z.B. einer Rundläuferpresse oder einer Umlaufpresse. Das Prinzip einer Rundläuferpresse geht zum Beispiel aus DE-B-10 2010 005 780 wie auch aus DE-B- 10 2005 019 132 hervor. Die dabei jeweils vorgestellten Vorrichtungen können auch für die Herstellung von Schichten eines Wasserstoffspeichers genutzt werden.
Vorzugsweise werden die erste und die zweite Schicht miteinander verpresst und bilden die Sandwichstruktur. Das Verpressen kann zum Beispiel mit Hilfe eines Ober- und eines Unterstempels durch Druck erfolgen. Weiterhin kann das Verpressen über ein isostatisches Pressen erfolgen. Die isostatische Pressmethode beruht auf dem physikalischen Gesetz, dass sich der Druck in Flüssigkeiten und Gasen allseitig gleichmäßig fortpflanzt und auf den beauf-
schlagten Flächen Kräfte erzeugt, deren Größen direkt proportional zu diesen Flächen sind. Die zu verpressenden Materialien können beispielsweise in eine Gummiform in den Druckbehälter einer Pressanlage gebracht werden. Der Druck, der über die Flüssigkeit im Druckbehälter allseitig auf die Gummiform wirkt, komprimiert die eingeschlossenen Materialien (zumindest erste und zweite Schicht) gleichmäßig. Auch kann eine Vorform enthaltend zumindest die erste und die zweite Schicht in die isostatische Presse eingelegt werden, zum Beispiel in eine Flüssigkeit. Durch Aufprägung von hohen Drücken, vorzugsweise in einem Bereich von 500 bis zu 6000 bar, kann die Sandwichstruk- tur hergestellt werden. Die hohen Drücke beim isostatischen Pressen erlauben es zum Beispiel, dass neue Werkstoffeigenschaften im Verbundmaterial entstehen können.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass alternativ oder zusätzlich ein oder meh- rere Folien aus einem gewalzten expandierten Graphit, Flocken aus einem gewalzten expandierten Graphit und/oder ein Graphitgewebe als wärmeleitendes Material in die Sandwichstruktur eingebracht werden.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass ein oder mehr Lagen eines porös bleibenden Materials als Gasleitschichten in die Sandwichstruktur eingebracht und mit gepresst werden. Bevorzugt werden mehrere Sandwichstrukturen getrennt voneinander gepresst und anschließend in einem gemeinsamen Behälter angeordnet. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen wie auch Merkmale gehen aus den nachfolgenden Figuren und der dazugehörigen Beschreibung hervor. Die aus den Figuren und der Beschreibung hervorgehenden einzelnen Merkmale sind nur beispielhaft und nicht auf die jeweilige Ausgestaltung beschränkt. Vielmehr können aus ein oder mehrere Figuren ein oder mehrere Merkmale mit anderen Merkmalen aus der obigen Beschreibung zu weiteren Ausgestaltungen verbunden werden. Daher sind die Merkmale nicht beschränkend sondern beispielhaft angegeben. Es zeigen :
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Abschnitts eines Wasserstoffspei- chers, der alternierende Schichten aufweist,
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Abschnitts eines anderen Wasserstoffspeichers bzw. einen anderen Teil des Wasserstoffspeichers nach Fig. 1 mit einer schematischen Darstellung einer anderen Schichtanordnung, die eine nichtebene 3D-Form aufweist, und
Fig. 3 eine schematisch dargestellte erste und zweite Schicht, die einen
Gradienten aufweisen.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausschnitts eines Schichtensta- pels eines Wasserstoffspeichers 1, der mehrere zyklisch wiederkehrende Schichtenfolgen aus ein oder mehreren Wasserstoffspeicherkomponenten aufweist. So sind zum Beispiel eine erste Schicht 2, eine zweite Schicht 3 und eine dritte Schicht 4 jeweils abwechselnd angeordnet. So wie in diesem Beispiel dargestellt, weist die erste Schicht 2 zum Beispiel ein wasserstoffspeicherndes Material auf, die zweite Schicht 3 ein wärmeabführendes Material und die dritte Schicht 4 ein gasdurchlässiges Material als Gasleitschicht. Durch eine Ver- pressung, insbesondere eine isostatische Verpressung ist ermöglich, dass ein sehr inniger Kontakt insbesondere zwischen der wärmeleitenden Schicht und der wasserstoffspeichernden Schicht vorliegt.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt 5 eines anderen bzw. des gleichen Wasserstoffspeichers mit einer schematischen Darstellung einer anderen Schichtanordnung, die nichteben ist. Wie oben erläutert, kann beispielweise eine Materialzuführung derart sein, dass eine Relativbewegung zwischen Kavität und Mate- rialzuführung ausgeführt wird . Auf diese Weise kann wie dargestellt, eine he- lixförmige Schicht in einer sie umgebenden Stützschicht erzeugt werden. Auch andere Geometrien können somit entlang einer Achse der Kavität erzeugt werden. Die Helix-Schicht weist Wärmeleit- und/oder Gasführungseigenschaften auf. Zur Herstellung einer Helix- oder einen sonstigen Struktur wird vor- zugsweise eine Vorrichtung und ein Verfahren eingesetzt, wie es zum Beispiel aus der DE 10 2014 006 374 hervorgeht, auf die im Rahmen der Offenbarung hingewiesen wird.
Fig . 3 zeigt einen Ausschnitt aus einer verpressten Sandwichstruktur 6 mit ei- ner ersten 7 und einer zweiten 8 Schicht. Zwischen der ersten 7 und der zweiten 8 Schicht ist mittels eines durch die beiden Schichten hindurchgezogenen Körpers eine Furche 9 gezogen worden, die zu einer Gradientenbildung 10 in
der Sandwichstruktur geführt hat. Die Gradientbildung ist durch die feinere Strichelung angedeutet. Durch ein anschließendes Verpressen dieser beiden Schichten vor erneuter Zuführung von weiterem schichtbildenden Material gelingt eine besonders intensive "Sicherung" des Gradienten in der Sandwich- struktur.
Die Erfindung und diverse Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend angegebenen Merkmalsgruppen, wobei einzelne Merkmale der einen Gruppe mit einzelnen Merkmalen der anderen Gruppen und/oder mit Merkmalen von anderen in der obigen Beschreibung der Erfindung offenbarten Ausführungsformen und Ausgestaltungen kombiniert werden können (Ergänzung und Weglassungen).
1. Wasserstoffspeicher umfassend eine wasserstoffdurchlässige Struktur, vorzugsweise eine poröse Struktur, die als Komponente im Wasserstoffspeicher enthalten ist, zum Hindurchströmen eines wasserstoffhaltigen Gases.
2. Wasserstoffspeicher vorzugsweise nach Ziffer 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieser ein erstes Material und ein zweites Material örtlich getrennt zueinander aufweist, die jeweils separate Schichten bilden, die benachbart zueinander sind, vorzugsweise aneinander stoßen, wobei das erste Material ein primär wasserstoffspeicherndes Material umfasst, und das zweite Material ein primär wärmeleitendes Material ist, wobei das primär wärmeleitende Material sich bevorzugt von einem Inneren des Wasserstoffspeichers zu einem Äußeren des Wasserstoffspeichers erstreckt.
3. Wasserstoffspeicher nach den Ziffern 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten und der zweiten Schicht sich ein Gradient aus- bildet, entlang dem ein Übergang von der ersten zu der zweiten Schicht sich über eine Änderung des jeweiligen Materialanteils des ersten und des zweiten Materials vollzieht.
4. Wasserstoffspeicher vorzugsweise nach den Ziffern 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserstoffspeicher Komponenten in Form einer Kern-Mantel-Struktur aufweist, bei der der Kern ein erstes Material umfasst und der Mantel ein davon verschiedenes zweites Material um-
fasst, wobei das erste Material und/oder das zweite Material ein wasserstoffspeicherndes Material aufweisen, wobei die Komponenten vorzugsweise aus der Gruppe umfassend Pulver, Granulen, Flocken, Fasern und/oder andere Geometrien ausgewählt sind.
5. Wasserstoffspeicher nach Ziffer 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Material des Mantels ein Polymer aufweist, das zumindest wasserstoffdurchlässig gestaltet ist. 6. Wasserstoffspeicher nach Ziffer 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern ein primär wärmeleitendes Material aufweist und der Mantel ein primär wasserstoffspeicherndes Material .
7. Wasserstoffspeicher nach Ziffer 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern ein primär wasserstoffspeicherndes Material aufweist und der Mantel ein primär wärmeleitendes Material, wobei das wärmeleitende Material wasserstoffdurchlässig ist.
8. Wasserstoffspeicher nach einer der vorhergehenden Ziffern, dadurch ge- kennzeichnet, dass das wasserstoffspeichernde Material eine wasserstoffdurchlässige Beschichtung aufweist, die ein Oxidation des wasserstoffspeichernden Materials verhindert, wobei die Beschichtung vorzugsweise wasserstoffspeichernd ist. 9. Verfahren zur Herstellung eines Wasserstoffspeichers, bevorzugt eines Wasserstoffspeichers nach einer der vorherigen Ziffern, wobei getrennte Schichten mit wasserstoffspeicherndem Material und wärmeleitendem Material in ein Presswerkzeug gefüllt werden, diese miteinander verpresst werden zur Erzeugung einer Sandwichstruktur, wobei das wärmeleitende Material bei Einsatz der Sandwichstruktur als Wasserstoffspeicher eine
Wärmeleitung bevorzugt in den Ausdehnungsrichtungen der wärmeleitenden Schicht des Wasserstoffspeichers übernimmt.
10. Verfahren nach Ziffer 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Metallpulver und/oder normaler natürlicher Graphit als wärmeleitendes Material genutzt werden, wobei bei einer Nutzung des normalen natürlichen Graphits bevorzugt dessen linsenförmige Partikel beim Füllen vorzugsweise hori-
zontal ausgerichtet werden, so dass eine Wärmeleitung in Richtung einer hexagonalen Gitterstruktur der Graphitstruktur genutzt werden kann.
Verfahren nach Ziffer 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass alternativ oder zusätzlich ein oder mehrere Folien aus einem gewalzten expandierten Graphit, Flocken aus einem gewalzten expandierten Graphit und/oder ein Graphitgewebe als wärmeleitendes Material in die Sandwichstruktur eingebracht werden.
Verfahren nach einer der vorhergehenden Ziffern, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehr Schichten eines porös bleibenden Materials als Gasleitschichten in die Sandwichstruktur eingebracht und mit gepresst werden. 13. Verfahren nach einer der vorhergehenden Ziffern, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sandwichstrukturen getrennt voneinander gepresst und anschließend in einem gemeinsamen Behälter angeordnet werden.
14. Verfahren nach einer der vorhergehenden Ziffern, dadurch gekennzeich- net, dass eine Kompaktierung der Schichten mittels einer Rundläuferkompression oder einer Umläuferpresse erfolgt.
15. Verfahren nach einer der vorhergehenden Ziffern, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten isostatisch verpresst werden.
16. Verfahren nach einer der vorhergehenden Ziffern, dadurch gekennzeichnet, dass für das wasserstoffspeichernde Material zumindest ein Niedertemperaturhydrid und/oder ein Hochtemperaturhydrid verwendet wird .
BEZUGSZEICHENLISTE Wasserstoffspeicherelement
erste Schicht des Wasserstoffspeicherelements zweite Schicht des Wasserstoffspeicherelements dritte Schicht des Wasserstoffspeicherelements Abschnitt eines Wasserstoffspeichers
Sandwichstruktur
erste Schicht der Sandwichstruktur
zweite Schicht der Sandwichstruktur
Furche
Gradientenbildung in der Sandwichstruktur