Verfahren zur Sanierung einer Schotterbettung eines Gleises
[001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung einer Schotterbettung eines Gleises, wobei durch eine - bezüglich einer Arbeitsrichtung - erste Räumvorrichtung eine obere, wieder verwertbare Bettungslage aufgenommen und einer Reinigung zugeführt wird, während parallel dazu durch eine nachfolgende zweite Räumvorrichtung unter
Schaffung eines Erdplanums eine an die obere Bettungslage angrenzende untere Bettungslage aufgenommen und entsorgt wird, wobei bei der Reinigung anfallender Kies als auf das Erdplanum abgeworfene Kieslage einer Wiederverwertung zugeführt wird.
[002] Gemäß EP 2 025 810 ist es bekannt, eine oberste Schichte der
Schotterbettung für eine Wiederverwertung aufzunehmen. Der dabei bei der Reinigung anfallende Kies wird auf die restliche
Schotterbettung abgeworfen und durch eine nachfolgende zweite Räumvorrichtung gemeinsam mit wieder verwertbarem Kies aufgenommen. Dieser wird hinter einer dritten Räumvorrichtung auf das freigelegte Erdplanum zur Bildung einer untersten Schichte der neu gebildeten und gereinigten Schotterbettung abgeworfen.
[003] Durch EP 2 257 673 ist es auch bekannt, den bei einer ersten Reinigung anfallenden Kies auf der Schotterbettung zwischen zu lagern. Dieser wird zusammen mit noch verwertbarem Kies der Schotterbettung aufgenommen
und zur Bildung einer Kiesschicht auf ein freigelegtes Erdplanum abgeworfen.
[004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Verfahrens der eingangs genannten Art, mit dem auf effiziente Weise im Zuge einer Schotterreinigung wieder verwertbarer Kies aus der
Schotterbettung gewonnen werden kann.
[005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der
gattungsgemäßen Art durch folgende Merkmale gelöst:
[006] a) als Folge eines ersten Reinigungsvorganges der oberen Bettungslage von wieder verwertbarem Schotter ausgesiebter Kies wird in Arbeitsrichtung hinter der zweiten Räumvorrichtung zur Herstellung der Kieslage auf das Erdplanum abgeworfen, planiert und verdichtet,
[007] b) parallel dazu wird in Folge von weiteren Reinigungsvorgängen des - durch die erste Räumvorrichtung aufgenommenen - wieder verwertbaren Schotters anfallender Restkies in Arbeitsrichtung vor der ersten
Räumvorrichtung auf das Gleis abgeworfen und in Verbindung mit der oberen Bettungslage durch die erste Räumvorrichtung aufgenommen.
[008] Mit einem derartigen Verfahren kann auf besonders einfache und effiziente Weise sowohl der zu reinigende Schotter als auch der wieder verwertbare Kies gemeinsam aufgenommen werden. Durch den sofortigen Abtransport des beim ersten Reinigungsvorgang anfallenden Kieses ist eine verbesserte Reinigung des verbleibenden Schotter - Kiesgemisches möglich. Der bei
diesem nachfolgenden Reinigungsvorgang anfallende Restkies kann durch die Zwischenlagerung auf der Bettung unter Vermeidung von zusätzlichem Konstruktionsaufwand problemlos für eine weitgehend vollständige
Wiederverwertung aufgenommen werden.
[009] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
Zeichnungsbeschreibung. Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 und 2 je eine vereinfachte Seitenansicht eines - bezüglich einer Arbeitsrichtung - vorderen bzw. hinteren Abschnittes einer Anlage zur Sanierung einer Schotterbettung.
[010] Eine in den Fig. 1 und 2 dargestellte Maschine 1 zur Sanierung einer
Schotterbettung 2 setzt sich aus mehreren miteinander gekuppelten, auf einem Gleis 3 verfahrbaren Fahrzeugen 4 zusammen. Es ist eine - bezüglich einer Arbeitsrichtung 5 der Maschine 1 - erste Räumvorrichtung 6 zur Aufnahme einer oberen, wieder verwertbaren Bettungslage 7 der
Schotterbettung 2 vorgesehen. Außerdem ist nachfolgend eine zweite Räumvorrichtung 8 angeordnet, mit der unter Schaffung eines Erdplanums 9 eine an die obere Bettungslage 7 angrenzende untere Bettungslage 10 aufnehmbar ist. Beide Räumvorrichtungen 6, 8 sind hier beispielsweise als endlose, um das Gleis 3 herumgeführte Räumketten ausgebildet.
[01 1] Unmittelbar hinter der ersten Räumvorrichtung 6 befindet sich eine, durch ein Förderband 11 beschickbare erste Siebanlage 12, die zweckmäßigerweise
als rotierbare Rollen aufweisendes Sieb ausgebildet ist. Bei dieser ersten Siebanlage 12 als Ausscheidung anfallender Kies 16 wird über eine Anzahl von Förderbändern 11 zu einer ersten Abwurfstelle 13 gefördert, die sich - bezüglich der Arbeitsrichtung 5 - unmittelbar hinter der zweiten
Räumvorrichtung 8 befindet. Im Bereich der Abwurfstelle 13 ist eine Planier- und Verdichteinrichtung 14 zur Herstellung einer auf dem Erdplanum 9 aufliegenden Kieslage 15 vorgesehen.
[012] Bei der ersten Siebanlage 12 nach Ausscheidung von Kies 16 verbleibender wieder verwertbarer Schotter 17 wird über weitere Förderbänder 11 einer zweiten, dritten, vierten und fünften Siebanlage 18 bis 21 zugeführt. Für eine gründliche Reinigung, d.h. eine weitestgehende Ausscheidung von noch im Schotter verbliebenem Kies 16, sind diese Siebe 18 bis 21 unterschiedlich ausgebildet. Außerdem ist zwischen der dritten und vierten Siebanlage 19, 20 eine Brecheranlage 22 für eine Anschärfung des Schotters 17
vorgesehen. Der schließlich nach der fünften Siebanlage 21 anfallende und somit gründlich gereinigte Schotter 17 gelangt über eine Vielzahl von
Förderbändern 11 zu einer Abwurfstelle 23, die hinter der zweiten
Räumvorrichtung 8 positioniert ist.
[013] Unmittelbar vor der fünften Siebanlage 21 befindet sich eine Kiesabwurfstelle 24 zum Abwurf des bei den Siebanlagen 18 bis 21 und der Brecheranlage 22 als Ausscheidung anfallenden Restkieses 25 auf das Gleis 3.
[014] Im Folgenden wird das Verfahren zur Sanierung der Schotterbettung 2 mit Hilfe der beispielsweise beschriebenen Maschine 1 näher erläutert.
[015] Die Maschine 1 wird kontinuierlich auf dem Gleis 3 in der Arbeitsrichtung 5 verfahren. Die erste Räumvorrichtung 6 ist bezüglich der Vertikalen derart eingestellt, dass lediglich die wieder verwertbare obere Bettungslage 7 der Schotterbettung 2 aufgenommen wird. Die nachfolgende zweite
Räumvorrichtung 8 ist derart eingestellt, dass die verbleibende untere Bettungslage 10 der Schotterbettung 2 unter Schaffung des Erdplanums 9 aufgenommen und entsorgt wird.
[016] Im Rahmen eines in der ersten Siebanlage 12 stattfindenden ersten
Reinigungsvorganges wird Kies 16 vom wieder verwertbaren Schotter 17 der oberen Bettungslage 7 ausgesiebt. Dieser wird sofort in Arbeitsrichtung 5 hinter der zweiten Räumvorrichtung 8 durch die erste Abwurfstelle 13 auf das Erdplanum 9 abgeworfen und zur Herstellung der Kieslage 15 planiert und verdichtet.
[017] Der durch die erste Siebanlage 12 vorgereinigte Schotter 17 wird sukzessive in den nachfolgenden Siebanlagen 18 bis 21 weiter intensiv gereinigt, angeschärft und gewaschen. Durch diese Reinigungsvorgänge anfallender und wieder verwertbarer Restkies 25 wird in Arbeitsrichtung 5 vor der ersten Räumvorrichtung 6 über die Kiesabwurfstelle 24 auf das Gleis 3 abgeworfen und in weiterer Folge gemeinsam mit der oberen Bettungslage 7 durch die erste Räumvorrichtung 6 aufgenommen. Mit der ersten Reinigung durch die
erste Siebanlage 12, die man auch als Vorreinigung bezeichnen kann, wiederholt sich der beschriebene Reinigungszyklus.
[018] Parallel dazu erfolgt durch die zweite Räumvorrichtung 8 eine kontinuierliche Aufnahme der verbleibenden unteren Bettungslage 10, die über
Förderbänder 11 nicht dargestellten Speicherwagen zur Entsorgung zugeführt wird.
[019] Auf die inzwischen hergestellte Kieslage 15 wird in einem nicht näher
dargestellten Speicher vorgelagerter neuer Schotter abgeworfen und planiert. Schließlich wird - über die Abwurfstelle 23 - auf diese Neuschotter-Lage der aus der Schotterbettung 2 stammende und gereinigte Schotter 17
abgeworfen und das Gleis 3 auf die neugebildete Schotterbettung abgelegt.