Beschreibung
Titel
Handwerkzeugmaschine mit einem vibrationsgedämpften, mit einem Schalter versehenen Handgriff
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handwerkzeugmaschine, insbesondere einen Bohr- und/oder Schlaghammer, mit einem Gehäuse und einem vibrationsgedämpften, in Bezug zum Gehäuse beweglichen und federnd abgestützten U-förmigen Bügelhandgriff gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
Insbesondere bei Handwerkzeugmaschinen mit einem schlagenden Antrieb, wie zum Beispiel bei Bohrhämmern, Meißelhämmern und dergleichen, kann die Handwerkzeugmaschine beträchtlichen Vibrationen ausgesetzt sein. Wenn diese Vibrationen auf einen zum Anpressen der Handwerkzeugmaschine gegen ein Werkstück dienenden Handgriff übertragen werden, wird dies vom Bediener nicht nur als unangenehm empfunden, sondern kann bei längerer Exposition auch Gesundheitsschäden zur Folgen haben. Daher werden zur linearen Vibrationsdämpfung von Bohrhämmern bisher zumeist Doppelschalengehäuse verwendet, bei denen der gesamte Hammer in seiner Arbeitsrichtung federnd in einer äußeren Schale aufgehängt ist. Diese Konstruktion ist jedoch verhältnismäßig aufwändig und daher auch teuer.
Aus der EP 1 529 603 ist bereits eine Handwerkzeugmaschine bekannt, die einen vibrationsgedämpften, über Federn in Bezug zum Gehäuse abgestützten Bügelhandgriff aufweist. Bei dieser Handwerkzeugmaschine erstrecken sich Verlängerungen von zwei Schenkelteilen des Bügelhandgriffs bis in einen Hohlraum des Gehäuses, wo sie über Verbinder auf Schwenkarme einwirken, deren Bewegung durch Federn gedämpft wird. Zur Synchronisierung der Bewegung der Schwenkarme und damit der beiden Schenkelteile sind die
beiden Schwenkarme durch ein Koppelglied in Form einer Achse verbunden. Innerhalb des hohlen Handgriffs ist dort ein Schalter zum Ein- und Ausschalten der Handwerkzeugmaschine angeordnet.
Aus der DE 101 38 123 A1 ist bereits eine Handwerkzeugmaschine der eingangs genannten Art mit einem vibrationsgedämpften Bügelhandgriff bekannt, bei dem sich einer der beiden Schenkelteile über eine Feder gegen das Gehäuse abstützt und bei dem die Bewegung der beiden Schenkelteile durch zwei gelenkig mit dem Handgriff und dem Gehäuse verbundene Koppelglieder synchronisiert wird, von denen eines platzsparend im Inneren des hohlen Jochteils untergebracht ist.
Darüber hinaus wurde auch in den beiden noch unveröffentlichten Deutschen Patentanmeldungen der Anmelderin eine Handwerkzeugmaschine der eingangs genannten Art vorgeschlagen, bei der im Inneren des Jochteils eines hohlen Bügelhandgriffs zwei Koppelglieder angeordnet sind.
Durch die Unterbringung von einem oder mehreren Koppelgliedern im Inneren des hohlen Bügelhandgriffs kann der Platzbedarf im Inneren des Gehäuses der Handwerkzeugmaschine und damit deren Baulänge verringert werden, wodurch wiederum der zur Handhabung der Handwerkzeugmaschine erforderliche Kraftaufwand verringert werden kann. Jedoch war eine solche Anordnung bisher nur bei solchen Handwerkzeugmaschinen möglich, bei denen am Bügelhandgriff kein Schalter vorgesehen war, da das Platzangebot im Inneren desselben nicht ausreichend war, um sowohl die Unterbringung eines nach innen ragenden Gehäuses des Schalters als auch von einem oder mehreren Koppelgliedern zu ermöglichen.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu finden, die es gestattet, den Bügelhandgriff von Handwerkzeugmaschinen der eingangs genannten Art mit einem Schalter zu bestücken, ohne die Funktion eines im Bereich des Schalters angeordneten Koppelgliedes zu beeinträchtigen.
Offenbarung der Erfindung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Anspruch 1 gelöst. Indem man das Koppelglied im Bereich des Schalters mit einer Ausnehmung versieht, in die ein ins Innere des Bügelhandgriffs ragendes Schaltergehäuse des Schalters eintauchen kann, lässt sich der Schalter mit einfachen Mitteln ohne jegliche Beeinträchtigung der Funktion des Koppelgliedes am Handgriff anbringen.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Koppelglied auf einem Teil seiner Länge als seitlich offenes Hohlprofil ausgebildet ist, während der Rest des Koppelgliedes entweder als massives Bauteil oder als allseitig geschlossenes Hohlprofil ausgebildet sein kann, um dem Koppelglied eine hohe Biegesteifigkeit zu verleihen.
Vorzugsweise ist das Koppelglied mindestens auf einem Teil seiner Länge als rechteckiges Kastenprofil ausgebildet, dessen entgegengesetzte Seitenwangen zweckmäßig parallel zueinander und zu benachbarten Außenseiten des Schaltergehäuses ausgerichtet sind, während der Boden des Kastenprofils auf der vom Schaltergehäuse abgewandten Seite des Koppelgliedes angeordnet ist. Auf diese Weise kann das Schaltergehäuse weit in das Koppelglied eintauchen, das in seiner Längsrichtung trotz der Ausnehmung eine hohe Biegesteifigkeit besitzt und daher die Übertragung beträchtlicher Anpresskräfte aus dem Bügelhandgriff in das Gehäuse der Handwerkzeugmaschine gestattet.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Schalter in der Nähe eines Schwenkgelenks des Koppelgliedes angeordnet, wo sich dieses innerhalb des Handgriffs abstützt und durch die Abstützung zusätzlich versteift ist und wo der Bewegungsweg des Koppelgliedes während einer Relativbewegung des Bügelhandgriffs in Bezug zur Handwerkzeugmaschine am geringsten ist, wodurch sich die Eintauchtiefe des Schaltergehäuses in die Ausnehmung und damit auch deren Tiefe verringern lässt.
Um für eine gute Abstützung des Koppelgliedes im Schwenklager zu sorgen, weist das Koppelglied vorteilhaft zwei fluchtende, zur Schwenkachse des Schwenklagers koaxiale Schwenkzapfen auf, die über die entgegengesetzten
Seitenwangen des Kastenprofils überstehen und jeweils in gegenüberliegende Lageröffnungen des Bügelhandgriffs ragen.
Vorzugsweise ist der Schalter in eine Öffnung einer dem Gehäuse der Werkzeugmaschine zugewandten vorderen Begrenzungswand des
Bügelhandgriffs eingesetzt und weist ein über den Jochteil des Bügelhandgriffs überstehendes, entgegen der Kraft einer Feder in Bezug zum Schaltergehäuse verschwenkbares Betätigungselement auf, das in eine Grifföffnung zwischen dem Bügelhandgriff und dem Gehäuse ragt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 : eine vereinfachte schematische Seitenansicht einer Handwerkzeugmaschine;
Fig. 2: eine teilweise geschnittene vergrößerte Seitenansicht eines hinteren Griffbereichs der Handwerkzeugmaschine aus Fig. 1 bei unbelastetem Handgriff;
Fig. 3: eine vergrößerte Schnittansicht entlang der Linie Ill-Ill der Fig. 2.
Ausführungsform der Erfindung
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Handwerkzeugmaschine 2 in Form eines Bohrhammers oder eines Schlaghammers besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse 4, einem Werkzeughalter 6 zur Aufnahme eines Werkzeugs 8, sowie einer vom Gehäuse 4 umschlossenen Antriebseinrichtung (nicht dargestellt) zum drehenden und schlagenden Antreiben des in den Werkzeughalter 6 eingesetzten Werkzeugs 8.
Die Antriebseinrichtung besteht in bekannter Weise aus einem elektrischen Antriebsmotor, der den Werkzeughalter 6 über ein Untersetzungs- bzw. Schaltgetriebe drehend antreibt, sowie einem ebenfalls vom Antriebsmotor
angetriebenen Schlagwerk, mit dem das Werkzeug 8 im Werkzeughalter 6 mit einer in einer Arbeitsrichtung A der Werkzeugmaschine 2 wirkenden Schlagkraft beaufschlagt werden kann.
Das Gehäuse 4 ist an seinem vom Werkzeughalter 6 abgewandten Stirnende mit einem Bügelhandgriff 10 versehen, der zusammen mit einem in der Nähe des Werkzeughalters 6 bei 12 lösbar am Gehäuse 4 angebrachten Zusatzhandgriff 14 zum Ergreifen und Halten der Werkzeugmaschine 2 dient. Der Bügelhandgriff 10 umschließt zusammen mit dem Gehäuse 4 eine Grifföffnung 16 für eine Hand eines Bedieners und erleichtert besonders im senkrechten Betrieb, das heißt bei vertikaler Arbeitsrichtung A und nach unten gerichtetem Werkzeug 8, das Festhalten und Führen der Werkzeugmaschine 2, während der Zusatzhandgriff 14 bevorzugt bei horizontal ausgerichteter oder flach geneigter Arbeitsrichtung A zum Einsatz kommt.
Auf seiner der Grifföffnung 16 zugewandten Seite ist der Bügelhandgriff 10 mit einem Schalter 18 versehen, mit dem sich die Handwerkzeugmaschine 2 ein- und ausschalten lässt, ohne dabei den Handgriff 10 loszulassen.
Wie am besten in Fig. 2 dargestellt, weist das Gehäuse 4 zwei parallele, nach hinten zu über das hintere Stirnende des Gehäuses 4 überstehende Fortsätze 20, 22 auf, die starr mit dem Gehäuse 4 verbunden sind und ins hohle Innere des Bügelhandgriffs 10 ragen.
Der Bügelhandgriff 10 besteht im Wesentlichen aus einem zur Arbeitsrichtung A der Handwerkzeugmaschine 2 senkrechten hohlen Jochteil 24, der zum Gebrauch der Handwerkzeugmaschine 2 vom Benutzer mit einer Hand ergriffen wird, sowie zwei zur Arbeitsrichtung A der Handwerkzeugmaschine 2 parallelen hohlen Schenkelteilen 26, 28, die an ihren zum Gehäuse 4 benachbarten Stirnenden offen sind, so dass die Fortsätze 20, 22 des Gehäuses 4 in die Schenkelteile 26, 28 eintauchen können.
Um zu vermeiden, dass zum Beispiel vom Schlagwerk der Werkzeugmaschine 2 hervorgerufene Vibrationen des Gehäuses 4 auf den Bügelhandgriff 10 übertragen werden, was vom Bediener nicht nur als unangenehm empfunden
wird, sondern bei längerer Exposition auch Gesundheitsschäden zur Folgen haben kann, tauchen die beiden Fortsätze 20, 22 des Gehäuses 4 mit großem seitlichem Spiel S in die hohlen Schenkelteile 26, 28 des Bügelhandgriffs 10 ein. Außerdem stützt sich der Bügelhandgriff 10 nicht direkt auf den Fortsätzen 20, 22 oder auf dem Gehäuse 4 ab, sondern über eine Schraubendruckfeder 30, die für eine Schwingungsentkopplung zwischen dem Bügelhandgriff 10 und dem Gehäuse 4 sorgt.
Um ein Verkanten oder Verkippen des derart vom Gehäuse 4 entkoppelten Bügelhandgriffs 10 zu vermeiden, wenn beim Arbeiten mit der
Handwerkzeugmaschine 2 in Arbeitsrichtung A eine Andruckkraft auf den Bügelhandgriff 10 aufgebracht wird und diese Andruckkraft entweder nicht ganz parallel zur Arbeitsrichtung A oder einseitig auf einer Seite einer Längsmittelebene 32 (Fig. 1 ) der Handwerkzeugmaschine 2 auf den Bügelhandgriff 10 aufgebracht wird, werden die Bewegungen der beiden hohlen Schenkelteile 26, 28 entlang der Fortsätze 20, 22 mit Hilfe zweier Koppelglieder 34, 36 synchronisiert.
Die beiden langgestreckten Koppelglieder 34, 36 sind im hohlen Inneren des Jochteils 24 des Bügelhandgriffs 10 untergebracht, wobei sie allgemein quer zur Arbeitsrichtung A und der Längsmittelebene 32 der Handwerkzeugmaschine 2 ausgerichtet sind. Jedes der beiden Koppelglieder 34, 36 ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet, der in der Nähe seiner Mitte in einem Schwenkgelenk 38 bzw. 40 gelagert ist, so dass er in Bezug zum Bügelhandgriff 10 verschwenkbar ist. Das von der Längsmittelebene 32 weg nach außen weisende Stirnende jedes Koppelgliedes 34, 36 ist über ein Schwenkgelenk 42 bzw. 44 am freien Ende des benachbarten Fortsatzes 20 bzw. 22 angelenkt, während die entgegengesetzten inneren Stirnenden der Koppelglieder 34, 36 ein Gabelgelenk 46 bilden. Zur Bildung des Gabelgelenks 46 ist das Stirnende des einen Koppelgliedes 34 als Gabel 48 ausgebildet, in die eine kugelige Verdickung 50 am Stirnende des anderen Koppelgliedes 36 beweglich eingreift. Das Gabelgelenk 46 ermöglicht eine gewisse Längsverschiebung der beiden Koppelglieder 34, 36 in Bezug zueinander, wenn diese bei einer Relativbewegung zwischen dem Bügelhandgriff 10 und dem Gehäuse 4 um die Schwenkachsen der Schwenkgelenke 38 und 40 verschwenkt werden.
Während das Koppelglied 36 als massive Koppelstange ausgebildet ist, die nicht nur an ihrem inneren Stirnende sondern zur Ausbildung der Schwenkgelenke 40, 44 auch in der Mitte und am äußeren Stirnende mit einer Verdickung versehen 5 ist, ist das Koppelglied 34 auf einem Teil seiner Länge zwischen seinem äußeren, am Fortsatz 20 angelenkten Stirnende und seinem inneren, gabelförmig ausgebildeten Stirnende als einseitig offenes hohles Kastenprofil mit zwei parallelen Seitenwangen 54 und einem dazu senkrechten Boden 56 ausgebildet, wie in Fig. 3 dargestellt. Darüber hinaus umfasst das Schwenkgelenk 40 einen io ins hohle Innere des Bügelhandgriffs 10 ragenden Vorsprung 51 einer dem Gehäuse 4 zugewandten vorderen Begrenzungswand 52 des Jochteils 24, während das Schwenkgelenk 38 des Koppelgliedes 34 zwei einander gegenüberliegende fluchtende zylindrische Lageröffnungen 62 in entgegengesetzten Begrenzungswandteilen des Bügelhandgriffs 10 sowie zwei
15 nach außen über die Seitenwangen 54 überstehende Lagerzapfen 60 umfasst, die in die Lageröffnungen 62 ragen.
Die beiden Seitenwangen 54 und der Boden 56 begrenzen eine im Querschnitt rechteckige, zur vorderen Begrenzungswand 52 des Jochteils 24 hin offene
20 Ausnehmung 58, die das nach innen über die Begrenzungswand 52 überstehende Schaltergehäuse 64 des Schalters 18 in einer solchen Weise aufnimmt, dass die Schwenkbewegung des Koppelgliedes 34 durch den Schalter 18 nicht behindert wird. Dazu erstreckt sich die Ausnehmung 58 vom Schwenkgelenk 38, dessen Schwenkachse 66 das Schaltergehäuse 64
25 durchsetzt, nach beiden Seiten etwas über die entgegengesetzten Stirnseiten des Schaltergehäuses 64 hinaus.
Um den Schalter 18 derart am Bügelhandgriff 10 zu befestigen, dass sein Schaltergehäuse 64 ins hohle Innere des Jochteils 24 bzw. in die Ausnehmung
30 58 des Koppelgliedes 34 ragt und ein in Bezug zum Schaltergehäuse 64 kipp- oder schwenkbares Betätigungselement 68 des Schalters 18 nach außen über die Begrenzungswand 52 in die Grifföffnung 16 hinein übersteht, weist das Schaltergehäuse 64 an seiner zum Betätigungselement 68 benachbarten Seite eine Abdeckplatte 70 auf, deren äußerer Rand über die Längsseiten und die
35 Stirnseiten des Gehäuses 64 übersteht und bei der Montage des Schalters 18 im
Bügelhandgriff 10 in eine komplementäre Ausnehmung 72 eingesetzt wird, die in einem Rand einer zur Aufnahme des Schalters 18 dienenden Öffnung 74 in der Begrenzungswand 52 ausgespart ist.
Um die Montage der Koppelglieder 34, 36 und des Schalters 18 im Bügelgriff 10 zu ermöglichen, besteht dieser aus zwei spiegelbildlichen Halbschalen 76, 78, die nach dem Einsetzen der Koppelglieder 34, 36 und des Schalters 18 in eine der beiden Halbschalen 76, 78 zusammengefügt und dann entlang einer Mittelebebene 80 des Bügelhandgriffs 10 miteinander verschweißt werden, wie in Fig. 3 dargestellt.
Die Erfindung ist in analoger Weise auch bei einer Handwerkzeugmaschine einsetzbar, deren Bügelhandgriff wie derjenige der Handwerkzeugmaschine aus der DE 101 38 123 A1 nur ein teilweise in den Handgriff ragendes Koppelglied aufweist.