Gefärbte Polyolefin-Fasern. deren Verwendung sowie Verfahren zu deren Herstellung
Die Erfindung betrifft mit Küpenfarbstoffen gefärbte Polyolefin-Fasern, deren Verwendung zur Ausbildung eines Textils sowie ein Verfahren zur Herstellung derartiger gefärbter Polyolefin-Fasern bzw. gefärbter Gewebe auf der Basis von Polyolefin-Fasern bzw. von Textilien auf der Basis von gefärbten Polyolefin-Fasern.
Entsprechend ihrem breiten Eigenschaftsprofil erfreuen sich Polypropylenfasermaterialien steigender Beliebtheit und zwar in verschiedensten textilen Bereichen (H. -J. Kos- lowski in Chemical Fibers Intern. 54 (2004), 272). Größter Nachteil der PP-Faser und damit stärkstes Hemmnis für eine weitereichende Einführung im Heimtextil- und Bekleidungssektor ist ihre sehr schlechte Anfärbbarkeit. Dies hat seine Ursache zum einen in der geringen Affinität der meisten Farbstoffe zur völlig unpolaren PP- Faseroberfläche, zum anderen diffundieren Farbstoffe, in erster Linie handelt es sich um Dispersionsfarbstoffe, die in der Faser nach dem bekannten Lösemechanismus nach Nernst eingebunden sind, aufgrund der auch bei relativ tiefen Temperaturen vorherrschenden hohen Beweglichkeit der Makromolekülketten des Polypropylens sehr leicht wieder aus der Faser heraus. Dies hat schlechte Nassechtheiten zur Folge. Entsprechende Verbesserungen konnten zwar durch Modifikation der Dispersionsfarbstoffe erreicht werden (siehe z.B. W. Oppermann et al. in Melliand Textilberichte 77 (1996), 588), doch besitzen diese Färbungen noch den weiteren Nachteil einer außergewöhnlich schlechten Lichtechtheit, die den Einsatz derartig gefärbter Polypropylen- Materialien praktisch ausschließt.
Es gibt eine Vielzahl von Lösungsansätzen, Polypropylen nachträglich zu färben, doch haben die beschriebenen Verfahren bis heute noch keinen Eingang in die Produktion gefunden. Der Zusatz von Farbstoffakzeptoren in die Spinnmasse, die Copolymerisation und Pfropfcopolymerisation sowie die chemische Modifizierung der Polymerkette sind bislang wenig erfolgreich, da es durch die Einführung polarer Gruppen auf diesen Wegen zu einem stark erhöhten Anschmutzverhalten der PP-Faser kommt und auch weitere Vorteile, die den Charme der PP-Faser ausmachen, verloren gehen.
Wenn man von der Pigmentfärbung absieht, wird Polypropylen heute fast ausschließlich spinngefärbt. Hierdurch werden zwar befriedigende Wasch- und insbesondere auch
Lichtechtheiten erreicht, doch hat dieses Verfahren den großen Nachteil, dass eine rasche Anpassung modebedingter Farbtöne nicht realisierbar ist. Um gute Lichtechtheiten auf PP zu erzielen, wurden auch bereits mehrere Versuche unternommen, PP mit Küpenfarbstoffen zu färben, wie in US 3,052,510 oder US 3,104,150 und JP 24957/65 beschrieben. Damit die relativ großen Moleküle von Küpenfarbstoffen ins Faserinnere eindringen können, wurde bevorzugt unter Hochtemperatur-Bedingungen gefärbt. Die nach diesen Vorschriften durchgeführten Färbungen zeigen gute Echtheiten, jedoch erscheinen die Färbungen trübe und sie besitzen eine schlechte Farbausbeute.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, vorteilhafte mit Küpenfarbstoffen gefärbte Polyole- fin-Fasern herzustellen, die sich durch ausgezeichnete Wasch-, Reib- und vor allem Licht-echtheits-Werte auszeichnen. Die Färbungen sollen mit Küpenfärbungen auf CeI- lulosefasern im Hinblick auf Farbton und Brillanz mit den entsprechenden Werten von Cellulosefasern, die mit Küpenfärbungen versehen sind, vergleichbar sein. Darüber hinaus soll ein besonders geeignetes Verfahren zur Herstellung derartiger mit Küpenfarbstoffen gefärbter Polyolefin-Fasern vorgeschlagen werden, wobei die Nachteile der bislang etablierten Verfahren ausgeschlossen werden sollen, wie die mangelnde Flexibilität der Spinnfärbung, die negative Beeinflussung des textilen Warengriffs einer Pigmentfärbung sowie deren schlechte Reibechtheiten und auch die schlechten Wasch- und Lichtechtheiten anderer Färbung auf gegebenenfalls modifiziertem Polypropylen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit Polyolefin-Fasern, die mit Küpenfarbstoffen gefärbt sind, gelöst, die gekennzeichnet sind durch eine Lichtechtheit nach DIN EN ISO 105-B02 (bei 500C und 144 h Belichtung) von mindestens 5, eine Waschechtheit nach DIN EN ISO 105-C08C von mindestens 4 sowie eine Reibechtheit nach DIN EN ISO 105-X12 trocken von mindestens 3.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Lichtechtheit der Polyolefin-Fasern gemäß der Erfindung mindestens etwa 6, deren Waschechtheit mindestens 4 bis 5 und/oder deren Reibechtheit mindestens etwa 4 beträgt.
Bei der Verwirklichung der vorliegenden Erfindung ist die besondere Art der Küpenfarbstoffe nicht von kritischer Bedeutung. Dem Fachmann steht es frei, hier mit geeigneten Vorversuchen solche Küpenfarbstoffe auszuwählen, die im Rahmen der Erfϊn- düng besonders vorteilhaft sind. Bevorzugt wird im Rahmen der Erfindung eine Fär-
bung mit Indanthren-Farbstoffen. Hierbei handelt es sich um Farbstoffe, die aus zwei oder mehr verbrückten Anthrachinon-Molekülen bestehen. Diese Farbstoffe erweisen sich bei der Verwirklichung der vorliegenden Erfindung als extrem licht-, wasch- und wetterecht. Als besonders geeigneter Anthrachinon-Farbstoff gilt Indanthren-Blau. Als weitere besonders geeignete Farbstoffe dieser Farbstoffgruppe können angegeben werden: Indanthren-Brillantgrün FFB, Indanthren-Brillantorange GK, Indanthren- Brillantorange, Indanthren-Brillantrosa R5, Indanthren-Brillantviolett R, Indanthren- Dunkelblau BOA, Indanthren-Blau BC sowie Indanthren-Blau RS.
Die erfindungsgemäß angestrebten Effekte, wie sie oben aufgabengemäß zugrunde gelegt werden, werden insbesondere dann erzielt, wenn die Polyolefin-Fasern vor deren Einfärben mit einem Küpenfarbstoff einer Plasmabehandlung unterzogen worden sind. Hierdurch wird die Farbausbeute beim Einfärben bzw. Bedrucken, verglichen mit der nicht-plasmabehandelten Polyolefin-Faser um mindestens 55%, im Falle besonders geeigneter Farbstoffe um mindestens 120 % gesteigert. Dies bedeutet einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil. Die Art der Plasmabehandlung ist nicht kritisch. Sie kann im Atmosphärenplasma (Corona) oder im bevorzugten Fall im Niederdruckplasma erfolgen. In beiden Fällen werden vorzugsweise Sauerstoff- oder Luftplasmen eingesetzt. Die Plasmabehandlung der Polyolefinmaterialien wird so lange vollzogen, bis das Polyo- lefin eine mittels ESCA-Analyse (electron spectroscopy for chemical analysis) nachzuweisende Sauerstoffeinlagerung von mindestens 10%, insbesondere von mindestens 20% in der Oberflächenschicht aufweist, wobei die Schichtdicke mit 6 nm angegeben werden kann.
Die Erfindung bezieht sich also auf mit Küpenfarbstoffen gefärbte Polyolefin-Fasern. Der erfindungsgemäße Gedanke, der sich oben in den vorteilhaften Parametern niederschlägt, ist nicht kritisch davon abhängig, welcher Art das jeweils eingesetzte Polyolefin ist. Die Küpenfärbung kann auch vielfältig durchgeführt werden, wobei aber insbesondere nach dem Foulard-HT-Verfahren vorgegangen wird, das beispielsweise in H. -K. Rouette, „Lexikon für Textilveredelung", Laumann-Verlag, Dülmen, 1995, beschrieben wird. Das heißt, dass eine entsprechend konzentrierte Farbstoffflotte z.B. mittels eines Foulards auf das Material aufgebracht und der Farbstoff anschließend mit unter Einwirkung von z.B. Hochtemperatur- oder Sattdampf von der jeweiligen Faser aufgenommen wird.
Es hat sich gezeigt, dass es von Vorteil ist, wenn das Polyolefin in Form eines Homo- oder Copolymers von Ethylen, Propylen und/oder Butylen vorliegt, insbesondere in Form eines Homopolymers von Ethylen, Propylen und/oder Butylen.
Die erfindungsgemäßen mit Küpenfarbstoff gefärbten Polyolefin-Fasern lassen sich mit besonderem Vorteil zur Ausbildung eines Textils heranziehen. Die Art des Textils ist zur Erzielung der wünschenswerten Effekte nicht relevant. So können die erfindungsgemäßen Polyolefin-Fasern insbesondere in einem Textil in Form eines Gewebes, Gewirks, Vlieses oder Stoffes vorliegen. Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn derar- tige Textilien nicht nur die erfindungsgemäß gefärbten Polyolefin-Fasern eingebunden enthalten. Vielmehr ist es in Einzelfällen von besonderem Wert, zusätzlich andere Fasern mit einzubeziehen, d.h. in die Gewebe, Gewirke, Vliese oder Stoffe. Dabei kann es sich insbesondere um Cellulose-, Polyester- und/oder Polyamid-Fasern handeln. Hierbei sind die Cellulose-Fasern von besonderem Wert, insbesondere wenn sie in Form von Baumwolle oder Viskosefasern vorliegen. Gleichwohl ist das Verfahren aber auch für Fasern auf Basis von Celluloseestern, insbesondere Celluloseacetaten unterschiedlichsten Acetylierungsgrades geeignet.
Zielsetzung der vorliegenden Erfindung war es auch, für die erfindungsgemäßen Polyo- lefin-Fasern, die mit Küpenfarbstoffen gefärbt sind, ein geeignetes Herstellungsverfahren vorzuschlagen. Somit betrifft die Erfindung auch ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung gefärbter Polyolefin-Fasern bzw. gefärbter Gewebe auf der Basis von Polyolefin-Fasern bzw. von Textilien auf der Basis der gefärbten Polyolefin-Fasern, wie sie vorstehend umfänglich beschrieben worden sind, wonach die Polyolefin-Fasern bzw. Textilien auf Polyolefin-Faser-Basis vor dem Einfärben mit Küpenfarbstoffen einer Plasmabehandlung unterzogen werden. Das Einfärben der Polyolefin-Fasern mit Küpenfarbstoffen wird dabei vorzugsweise nach dem Pigment-Klotz-Verfahren durchgeführt. Die Plasmabehandlung erfolgt in der Form, wie sie vorstehend bereits behandelt worden ist, d.h. es erfolgt eine Sauerstoff- oder Luft-Plasmabehandlung. Dabei wird die Plasmabehandlung vorzugsweise so lange durchgeführt, bis sich der wünschenswerte Zustand eingestellt bzw. die besonderen Werte der Lichtechtheit, Waschechtheit und Reibechtheit, die die erfindungsgemäßen gefärbten Polyolefin-Fasern kennzeichnen, eingestellt hat.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind darin zu sehen, dass die nach vorhergehender Aktivierung einer Küpenfärbung unterzogenen Polypropylen- Fasermaterialien nach der Farbstofffixierung überragende Echtheiten bei gleichzeitig tiefen und brillanten Farbtönen aufweisen. Derartige Werte waren nach dem bislang bekannten Verfahren nicht erreichbar. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Möglichkeit, Fasermischungen von Polypropylen wie insbesondere Cellulose- Fasermaterialien in einem Schritt im Rahmen der Erfindung einzufärben.
Es hat sich gezeigt, dass bei den erfindungsgemäßen Polyolefin-Fasern die Farbaus- beute bei dem Einfärben, verglichen mit der nicht-plasmabehandelten Polyolefinfaser, um mindestens 55%, insbesondere um mindestens 120%, gesteigert werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Beispiele näher erläutert. Dabei werden insbesondere die Versuchsparameter des Verfahrens sowie die beim Verfah- rensendprodukt erzielten Farbtiefen und Echtheiten näher bezeichnet.
Beispiel 1:
Es wird ein Polypropylengewebe mit einem Flächengewicht von 130 g/m2 jeweils in der Dimension von 30 cm (Kette) x 15 cm (Schuss) verwendet. Das Gewebe wird bei 1300C 30 Sekunden lang in einem geeigneten Spannrahmen vorfixiert. Anschließend wird das fixierte Gewebe einer Plasmabehandlung unterworfen, wobei folgende Parameter verwendet wurden:
Plasmareaktor „Domino" der Fa. Bück Plasma-Electronic (Niederdruckplasma), Leistung: 200 W/s
Gasdruck: 80 Pa
Basisdruck: 40 Pa
Prozessgasstrom: 160 sccm Sauerstoff
Elektrodenabstand: 8 cm Dauer: 5 min
Farbstoffflotte: 43 g/l Küpenfarbstoff )Indanthren-Colloisol-Marken der Fa.
BASF AG Ludwigshafen) 2 g/l Dispergierhilfsmittel
Klotzen der Farbstoffflotte auf das Polypropylengewebe mittels eines Foulards: 1,4 bar Anpressdruck mit ca. 70% Abquetscheffekt, 200C,
Zwischentrocknen : 800C / 30 Sekunden in einem Labortrockner Typ LTE der Fa. Mathis, Schweiz)
Heißdampffixierung: 1300C / 1 min /5% Feuchte in einem Dampfer (Typ DHE der Fa. Mathis, Schweiz)
Waschen: 3 x bei 700C in einem Thermostatisierbad mit Zwischenschleudern.
Tabelle 1: (Farbtiefen der küpengefärbten Polypropylengewebe ohne und mit Plasma-Vorbehandlung)
Farbstoff K/S (Farbtiefe) K/S (Farbtiefe)
CI. = Colour Index-Nr. ohne Plasma- mit Plasma-
Vorbehandlung Vorbehandlung
CI. Vat Yellow 1 2,9 6,4
CI. Vat Orange 9 2,7 7,0
CI. Vat Red 32 4,9 9,3
CI. Vat Blue 4 3,4 9,5
CI. Vat Blue 14 2,9 9,7
CI. Vat Blue 5 (Indigo) 1,3 3,4
CI. Vat Blue 20 2,6 7,6
CI. Vat Blue 16 3,1 9,4
CI. Vat Brown 84 1,4 2,2
CI. Vat Black 9 1,9 4,2
Messung der Farbtiefe (K/S-Wert) bei folgenden Wellenlängen:
Gelb: 470 nm
Orange: 470 nm
Rot: 460 nm
Blau: 580 nm
Braun: 450 nm
Schwarz: 570 nm
Bestimmung der Waschechtheiten nach EN ISO 105-C08, 1997: Prüfung AlM mit Mehrfaser-Begleitgewebe 40 0C / 150 ml / 45 min / 10 Stahlkugeln 4 g/l Skip-Waschmittel (ohne opt. Aufheller)
Tabelle 2: (Waschechtheitsnoten für die Färbungen auf Polypropylengewebe)
Bestimmung der Lichtechtheiten nach DIN EN ISO 105-B02, Juli 2002: Gerät: Xenotest Beta LM der Fa. Atlas Heißlichtechtheit bei 50 0C
Prüfung auf Mindestanforderung des Lichtechtheitstyp 5 Bewertung nach 144 Stunden Belichtung Alle Färbungen nach Plasmavorbehandlung
Tabelle 3: (Lichtechtheitsnoten der plasmabehandelten und küpengefärbten PP- Gewebe)
Färbunq auf PP-Gewebe Lichtechtheitsnote
CI. Vat Yellow 1 5
CI. Vat Orange 9 5
CI. Vat Red 32 6-7
CI. Vat Blue 4 7
CI. Vat Blue 14 6
CI. Vat Blue 5 (Indigo) 4
CI. Vat Blue 20 5
CI. Vat Blue 16 6
CI. Vat Brown 84 6
CI. Vat Black 9 6
Bestimmung der Reibechtheiten nach EN ISO 105 - X12 Begleitgewebe Baumwolle, ISO 105 - F09
Tabelle 4: (Reibechtheitsnoten der plasmabehandelten und küpengefärbten PP- Gewebe)
Es wird ein Vliesstoff der Zusammensetzung 70 % Viskose / 30 % Polypropylen mit einem Flächengewicht von 60 g/m2 in der Dimension von 40 cm x 30 cm verwendet. Die Plasmabehandlung erfolgte analog Bespiel 1. Die Thermofusion erfolgte in einem Labortrockner TypLTE der Fa. Mathis, Schweiz bei 175°C über 2 min und einem Kalibrierspalt von 2 mm. Mittels eines Foulards werden jeweils Farbstoffflotten von CI. Vat Yellow 1, CI. Vat Red 32 und CI. Vat Blue 14 bei Raumtemperatur auf das Vlies aufgeklotzt (Anpressruck 1,0 bar). Die Zusammensetzung und Konzentration der Farbstoffflotten gestaltet sich analog Beispiel 1. Es wird 1 min bei 800C vorgetrocknet und anschließend im Heißdampf unter den in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen fixiert. Die Färbung wird 3 mal bei 700C nachgewaschen.
Tabelle 5: (Farbtiefen der küpengefärbten Vliesstoffe aus Viskose/Polypropylen ohne und mit Plasma-Vorbehandlung)
Farbstoff K/S (Farbtiefe) K/S (Farbtiefe)
CI. = Colour Index-Nr. ohne Plasma- mit Plasma-
Vorbehandlung Vorbehandlung
CI. Vat Yellow 1 0,27 0,40
CI. Vat Red 32 0,62 0,75
CI. Vat Blue 14 0,40 0,55
Beispiel 3:
Es wird ein Vliesstoff der Zusammensetzung 70 % Polypropylen / 30 % Polyethylen mit einem Flächengewicht von 50 g/m2 in der Dimension von 40 cm x 30 cm verwendet. Die Plasmabehandlung erfolgte analog Beispiel 1. Die Thermofusion erfolgte analog Beispiel 2, jedoch mit 3 mm Kalibrierspalt. Mittels eines Foulards wurde eine Farbstoff- flotte von CI. Vat Yellow 1 (Zusammensetzung und Konzentration siehe Beispiel 2) bei Raumtemperatur auf das Vlies aufgeklotzt (Anpressruck 1,0 bar). Die weiteren Arbeitsschritte erfolgten analog Beispiel 2.
Tabelle 6: (Farbtiefen der küpengefärbten Vliesstoffe aus Polypropylen/Polyethylen ohne und mit Plasma-Vorbehandlung)
Farbstoff K/S (Farbtiefe) K/S (Farbtiefe) CI. = Colour Index-Nr. ohne Plasma- mit Plasma- Vorbehandlung Vorbehandlung
CI. Vat Yellow 1 0,85 1,13
Beispiel 4:
Es wird ein vorfϊxiertes Polypropylengewebe analog der in Beispiel 1 genannten Spezifikation verwendet. Das Material wurde plasmabehandelt und zwar gemäß den in Beispiel 1 dargestellten Parametern. Plasmabehandelte Gewebestücke wurden jeweils mit den Küpenfarbstoffen CI. Vat Red 32, CI. Vat Blue 4 und CI. Vat Yellow 1 im Flachdruckverfahren bedruckt und die erhaltenen Farbtiefen und Echtheiten mit Drucken derselben Farbstoffe auf nicht-plasmabehandeltem Polypropylengewebe verglichen. Für die Druckversuche lagen folgende Parameter zugrunde:
Verdicker: Meyprogum R-600, Kernmehlether, a (Stamm: 14 %-ig) Druckpaste: 59 g Stamm
40 g demineralisiertes Wasser
1 g Küpenfarbstoff (Pulver)
Flachdruck: Rakel-Anpressdruck Einstellung «3 »
Rakel-Durchmesser: 1 cm
Rakel-Geschwindigkeit: Einstellung „100"
1 Rakelzug
Trocknen: 40 0C / 5 min / 1500 U/min
Fixieren: Heißdampf 130 0C / 10 min / Gebläse Einstellung „50"
Drucknachwäsche: 3 mal 90 0C / 2-3 min mit Zwischenschleudern
Tabelle 7: (Farbtiefen der mit Küpenfarbstoffen bedruckten Polypropylengewebe ohne und mit Plasma-Vorbehandlung)
Tabelle 8: (Waschechtheitsnoten für die Färbungen auf Polypropylengewebe (Bestimmung analog Beispiel 1)
Vat Red 32 Vat Red 32 Vat Blue 4 Vat Blue 4 Vat Yellow Vat Yellow
Waschechtheit
400C 1 1
Plasma Plasma Plasma
Wolle 4-5 4-5 5 5 5 5
Acryl 4 4-5 3-4 4-5 4-5 4-5
PET 4 4-5 3-4 4-5 5 5
PA 6.6 2-3 3 4 4-5 3-4 4
Bw 4 4 4 4-5 5 4-5
2,5 Acetat 2-3 3 4 4-5 3 3-4
Ändern der Farbe 4-5 4-5 4 4 4-5 4-5
Tabelle 9: (Lichtechtheitsnoten der plasmabehandelten und mit Küpenfarbstoffen bedruckten PP-Gewebe)
Druck auf PP-Gewebe Lichtechtheitsnote
CI. Vat Red 32 6-7
CI. Vat Blue 4 7
CI. Vat Yellow 1 5
* * *