DE2705274A1 - Verfahren zum modifizieren proteinhaltiger fasern - Google Patents
Verfahren zum modifizieren proteinhaltiger fasernInfo
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Description
United States Department of Commerce, Washington, D.C, U.S.A.
Verfahren zum Modifizieren proteinhaltiger Fasern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Modifizieren proteinhaltiger
Fasern.
Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren zua schnellen Färben von Stoffen anzugehen.
In der folgenden Beschreibung werden Teile und Prozentsätze auf Gewichte bezogen angegeben, wenn es nicht anders gekenn
zeichnet i3t.
Man weiß, daß viele Textilien entweder vor oder nach der
Verarbeitung zu nutzbaren Produkten gefärbt werden müssen,
über Jahrhunderte wurde das Textilfärben in wäßrigen Lösungen durchgeführt. Gegenwärtig werden Textilfasern gewerblich durch
Bewegen der Textilfasern in wäßrigen Färblösungen gefärbt, die über einen Zeitraum von einer Stunde oder länger bei Kochtem-
717
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t,Mür.ctwi
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peratur gehalten werden. Diese Verfahren erfordern große Nengen von Wasser, und zwar gewöhnlich das. 10- bis 50-fache
des Gewichtes des Gev/ebes. Das Ablassen der übrigbleibenden,
verbrauchten Lösung verursacht beträchtliche Umweltvers chin utzungs prob leine, deren Vermeidung wiederum die Kosten
erhöht.
Versuchs, das Wasser durch organische Lösungsmittel, wie
Perchloräthylen, das leicht durch Destillation zurückgewonnen werden kann, zu ersetzen, wurden bereits durchgeführt.
Es gibt jedoch mehrere Nachteile beim Färben mit derartigen Lösungsmitteln. Einmal lösen solche Lösungsmittel polare oder
ionische Farbstoffe nicht auf, die in wäßrigen Lösungen benutzt werden und die bei bestimmten Fasern vorteilhaft
sind. Beispielsweise sind saure Farbstoffe, die gewöhnlicherweise beim Wollfärben benutzt werden, in solchen organischen
Lösungsmitteln nicht lösbar. Die Benutzung von Lösungsmittelfärbsystemen
erfordert die Entwicklung von geeigneten lösungsmittellöslichen, nicht-polaren Farbstoffen. Da bei Farbstoffen
ein wesentlicher Teil ihrer Haftfähigkeit an Fasern von ihrer Polarität herrührt, wird die Entwicklung geeigneter
nicht-polarer Farbstoffe ziemlich schwierig. Weiterhin sind die Destillationsverfahren zur Rückgewinnung des Lösungsmittels
aus der verbrauchten Lösung teuer und verursachen gewöhnlicherweise einen Materialverlust in die Atmosphäre, der wiederum
Verschmutzungsprobleme aufwirft.
Das Färben von Polyesterfaser oder Geweben in Wasser erfordert
die Benutzung eines Trägerstoffes, um die Reaktion der Faser mit dem Farbstoff zu erleichtern. Im allgemeinen wird hierzu
ein Arylphenol, wie O-Phenylphenol, benutzt. Wenn das Färben
bei Atmosphärendruck erfolgt, ist ein wesentlicher Anteil des Trägermaterials notwendig, beispielsweise 10% oder mehr
des Gewichtes der Fasern. Das Färben von Polyestern kann
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bei überdruck ausgeführt werden, wobei weniger Trägerstoff
erforderlich ist. Allerdings ist dieses Verfahren teuer. Außerdem stellen die Trägerstoffe ein Verschmutzungsproblem
dar, und das Ablassen der verbrauchten Lösung ist schwierig. Das Färben von Polyesterstoffen erfordert die gleiche Zeit
wie das Färben von Naturfasern in wäßriger Lösung, d.h. eine Stunde oder mehr.
Erfindungsgemäß werden diese Probleme dadurch behoben, daß die Fasern mit einer Lösung eines Modifikationsmittels in
Ä'thylenglykol in Gegenwart einer Säure bei einer Temperatur von 110 bis 165°C in Kontakt gebracht werden.
Die Fasern werden also in einem Bad gefärbt, in dem der Farbstoff in Ä'thylenglykol gelöst ist. Das Verfahren nach der
Erfindung hat vor allem den Vorteil, daß das Färben in sehr kurzer Zeit durchführbar ist. Die Färbzeit kann von einer
Stunde oder länger bis auf 2 bis 10 Sekunden reduziert werden. Schnelles, kontinuierliches Arbeiten ist weniger kostspielig
als langsames, kontinuierliches Arbeiten oder langsames, postenweises Arbeiten.
Das erfindungsgemäße Merkmal des äußerst schnellen Färbens ist vollständig unerwartet, denn beim Ersetzen des Wassers
durch andere organische Lösungsmittel verändert sich die Färbzeic gegenüber gewöhnlichem Färben in wäßriger Lösung
nicht.
Ein weiterer Vorteil ist, daß Ä'thylenglykol im Gegensatz zu
anderen organischen Lösungsmitteln, wie Kohlenwasserstoffen und chlorierten Lösungsmitteln, die Fasern anschwellen läßt
und dem Farbstoff einzudringen erlaubt, so daß der Farbstoff sofort einwirkt*
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Äthylenglykol die Farbstoffe löst, die gewöhnlicherweise für Textilien benutzt
werden. Andere organische Lösungsmittel, insbesondere Kohlenwasserstoff- und chlorierte Lösungsmittel, lösen nur sehr
wenig Farbstoffe, wenn die Farbstoffe nicht chemisch so modifiziert sind, daß sie lösbar werden.
Ein weiterer erfindungsgemäßer Vorteil besteht darin, daß
Polyester ohne Zusatz von Trägerstoffen und ohne Anwendung hoher Drücke gefärbt werden können- Ein anderer Vorteil ist,
daß die Textilstoffe ohne Verschlechterung der wünschenswerten
Eigenschaften der Stoffe gefärbt werden, wie z.B. Griffigkeit, Elastizität, Durchlässigkeit, Beweglichkeit,
Zugfestigkeit und Tragbeständigkeit.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die gefärbten Stoffe ihre Farben auch nach wiederholtem Waschen behalten. Beim
gewöhnlichen Färben sind verlängertes Kochen oder andere Extrembedingungen notwendig, um Waschechtheit zu erzielen.
Unter diesen Bedingungen besteht aber die Gefahr, daß die Fasern zerstört werden.
Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß das Färbbad nach Regenerierung mit zusätzlichem Farbstoff
erneut benutzt werden kann, und daß das Glykol zurückgewinnbar ist. Jegliches zurückbleibendes Lösungsmittel mit
verbrauchten Farben und ähnlichem kann in geeigneter Weise ohne Schaden für die Umwelt beseitigt werden.
Ein anderer Vorteil besteht darin, daß sich das erfindungsgemäße
Verfahren unter leichter Änderung üblicher Färbeinrichtungen, die sich in jeder Textübearbeitungsfabrik
befinden, anwenden läßt.
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Auch kann das erfindungsgemäße Verfahren bei Stoffen angewandt werden, die vollständig aus Proteinfasern bestehen
(z.B. Wolle, Mohair, Seide, Kamel- oder andere Tierhaare; regenerierte Proteinfasern wie solche, die aus Kasein, Sojabohnen,
Erdnußproteinen, Zein, Gluten, Eialbumyin, Kollagen, oder Karatinen wie Federn, Tierhuf oder Horn, usw. gewonnen
wurden). Das erfindungsgemäße Verfahren kann ebenso auf Stoffe angewandt werden, die aus synthetischen oder nicht
proteinhaltigen Naturfasern wie Baumwolle, Leinen, Hanf, Jute, Chinagras, Sisal, Celluloseacetat, Celluloseacetatbuthyrat,
verseifte Ä'thylencellulose, Polyurethan, Polyacrylnitril,
Polyester wie Polyathylenterephthalat, Polyamide wie PoIyhexamethylenadipinsäureamid,
Polycaprolactam, Polyolefine wie Polypropylen und Polyvenylchlorid und ähnlichem bestehen.
Mischungen von proteinhalten und anderen Fasern wie synthetischen oder nicht proteinhaltigen Fasern können auch benutzt werden.
Die Stoffe können in der Form von Stapelfasern, Garnen, Fasern, Rovings, Spinnband, Gewebe, Band oder gewebten oder
geknüpften Stoffen, Kleidungsstücken, Kleidungsstückteilen oder nicht gewebten Faseranordnungen, wie beispielsweise Filz,
vorliegen.
Ein sehr wichtiges Merkmal der Erfindung liegt darin, daß andere chemische Behandlungen der Textilien wie die Anwendung
von Schutzmitteln, in Verbindung mit dem Färbvorgang durchgeführt werden können. Die folgenden Schutzarten können
beispielsweise aufgewandt werden: Schrumpfschutz, Schrumpfwiderstand, Flankenschutz, Flammenbeständigkeit, Mottenschutz,
Schmutzwiderstandsfähigkeit, Schmutzablösbarkeit, Wasserdichtigkeit, ölabstoßende Mittel, antistatische Mittel, weichmachende
Duftmittel, Mittel für Dauerbügelfalten, Knitterschutz, usw. Solche Behandlungen können ebenfalls schneller in Äthylenglykol
als in gewöhnlichen Lösungsmitteln durchgeführt werden.
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Die Anwendung der Schutzmittel kann auch in Äthylenglykol
in Abwesenheit jedes Farbstoffes durchgeführt werden. Bas Verfahren bietet ebenso die unerwarteten Vorteile schneller
Behandlung, Dauerhaftigkeit, usw.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß zwei verschiedene Fasern gleichzeitig im gleichen Färbbad gefärbt, also überkreuz
gefärbt werden können. Die zwei Fasern müssen in ihrem Reaktionsverhalten gegenüber den verwendeten Farbstoffen
differieren, indem jede nur auf einen der Farbstoffe anspricht. Die gefärbten Fasern behalten ihre Farbintensität
selbst nach wiederholtem Waschen in Wasser.
Das erfindungsgemäße Fäben geht im wesentlichen wie gewöhnliches Färben vor sich, mit einigen Ausnahmen. Es wird
eine unterschiedliche Temperatur des Färbbades benutzt. Jedoch v/erden der jeweilige Farbstoff, die Regenerierungsmittel und
die jeweiligen Mengen der verschiedenen Mittel in Übereinstimmung nit üblichen Färbprinzipien ausgesucht. Dies kann
in einem weiten Bereich verändert werden, aber die Färbezeit ist wesentliche geringer.
Die stärkste Abweichung von gewöhnlichen Verfahren "besteht
darin, daß das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise kontinuierlich
statt postenweise durchgeführt wird, wegen der sehr kurzen Färbzeit der Textilstoffe. So kann wesentlich
mehr Stoff in einer kürzeren Zeit als mit üblichen Methoden behandelt werden.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgeiaäßen
Verfahrens werden die folgenden Verfahrensschritte ausgeführt:
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I. Ein Färbbad wird unter Auflösung der geeigneten Art und Menge des Farbstoffs in Äthylenglykol angesetzt. Wenn ein
Zusatzmittel wie Natriumsulfat, Natriumchlorid, Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Benetzungsmittel usw. benutzt werden, werden sie gleichzeitig der Lösung zugeführt. Ebenso wird gegebenenfalls
ein Schutzmittel dem Färbbad zugefügt. Soll nur ein Schutzmittel aufgebracht werden, werden keine Farben benutzt;
nur das geeignete chemische Mittel wird dem Äthylenglykol in Verbindung mit notwendigen oder gewünschten Zusatzmitteln
wie Säuren oder Benetzungsmitteln und ähnlichem zugefügt.
Die gesamte Menge des Färbbads wird im allgemeinen 10 bis 100 Teile Athylenglykol pro Teil Fasermaterial ausmachen. Die
Lösungsmittelmenge muß ausreichen, um die gesamten Fasern zu durchnässen. Die Farbstoffmenge wird mit verschiedenen Faktoren
wie Farbstoffart, Faser und gewünschte Färbintensität
variieren. In vielen Fällen werden 0,1 bis 5% wirksame Farben auf einer Gewichts-Volumen-Basis benutzt. Beispielsweise
werden für helles Färben 0,01 bis 0,05% benutzt. Für
mittleres Färben etwa 0,05 bis 0,1%; für starkes Färben von 0,1
bis Λ% oder mehr. Auf jeden Fall sollte genügend Farbe benutzt
werden, um 0,1 bis 10% Aufnahme durch die Faser zu erreichen (relativ zum Gewicht der Faser).
II. Nach Ansetzen des geeigneten Färbbads wird dessen Temperatur auf einen Wert zwischen 110 und 165°C erhöht und während
des Färben auf diesem Wert gehalten. Das zu färbende Textilmaterial
wird dann in das Färbbad eingetaucht. Es ist notwendig, engen Kontakt zwischen den Fasern und der Färblösung
über eine ausreichend lange Zeit zu halten, um den gewünschten Färbungsgrad zu erzielen. Die Färbdauer kann beispielsweise
zwischen 2 Sekunden und 10 Minuten schwanken. Je höher die Temperatur des Färbbades ist, desto kürzer ist die erforderliche
Zeit.
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Das erfindungsgemäße Färbverfahren kann kontinuierlich
durchgeführt werden. Die Textilfaser oder das Textilgewebe wird dann für die zur Färbung notwendige Zeitperiode durch
die Färblösung gezogen. Die Faser, wie Kammgarn, oder das Gewebe können auf zwei Rollen liegen, von denen die eine
angetrieben wird, uhi die Faser oder das Gewebe durch das
Färbbad zu ziehen, obwohl offensichtlich ebenso kontinuierliche Verfahren, wie solche, die Siebe, Riemen oder Walzen
benutzen, verwendet werden können. Zusätzlicher Farbstoff muß der Färblösung während des kontinuierlichen Färbvorganges
zu verschiedenen Zeiten zugeführt werden, um die Farbkonzentration
aufrechtzuerhalten.
Einige der Textilien erfordern engeren Kontakt mit der Färblösung.
Dann kann das Färbbad umgerührt, geschüttelt und umgewälzt werden, oder aber das Fasermaterial kann im Bad hin-
und herbewegt werden. Vorteilhafterweise bringt man das Bad durch das Fasermaterial zum Zirkulieren. Beispielsweise
können Hochdruckstrahlen der Färbbadlösung auf eine Seite des eingetauchten Gewebes gesprüht werden, so daß dieses vollständig
gefärbt wird. Ebenso können andere Methoden angewandt werden.
III. Nach Beendigung der Färbung wird das Gewebe aus dem Färbbad herausgenommen und zum Befreien von überschüssiger
Flüssigkeit behandelt. Beispielsweise kann das Gewebe durch Preßrollen geführt werden. Die so entfernte überschüssige
Farblösung kann zurückgeführt oder aber zur Wiedergewinnung des Äthylenglykols behandelt werden. Die Textilie wird dann
in üblicher Weise getrocknet.
Alternativ hierzu kann das Gewebe durch Preßrollen geführt und dann mittels eines organischen Lösungsmittels, wie
Methanol, ausgewaschen werden, um überflüssiges Äthylenglykol
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und nicht eingedrungenen Farbstoff zu entfernen. Das Gewebe wird dann in üblicher Weise getrocknet. Die ausgewaschene
Flüssigkeit kann destilliert werden, um das Methanol von der Farblösung zu trennen, die dann wiederum benutzt werden kann.
Ebenso kann das Gewebe mit Wasser vor oder nach dem Durchführen durch die Preßrollen gewaschen werden, um überflüssige
Farblösung zu entfernen. Das nasse Gewebe wird gepreßt, um überflüssiges Wasser zu entfernen, und daraufhin getrocknet.
Dieses Verfahren ist bei Großanlagen weniger vorteilhaft, weil die Wiedergewinnung des Äthylenglykols usw. aus der
wäßrigen Flüssigkeit schwierig ist.
Obwohl die Benutzung von Äthylenglykol als Färbbadlösungsmittel herausgestellt wurde, schließt der Erfindungsgedanke ebenso
die Verwendung von Glycidol, Propylenglykol, Glycerin oder Diäthylenglykol als Lösungsmittel ein.
Weitere erfindungsgemäße Merkmalsausprägungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen. Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert.
Das Verhältnis der verschiedenen Bestandteile wird als Prozentsatz auf der Basis- des Gewichts der Bestandteile
zum Äthylenglykolvolumen mit der Abkürzung "W/V" ausgedrückt.
Einige Versuchsstücke wurden mit Wasser in einer Haushalts-Bottich-Waschmaschine
gewaschen unter Verwendung einer 3-Liter-Füllung, einer Wassertemperatur von ca 4-O0C (1O5°F) und eines
schwachschäumenden Waschmittels in einer Konzentration von 0,1% in der Waschflüssigkeit. Der Waschvorgang selbst dauerte
15 Minuten, worauf Klarspülen und Schleudertrocknen folgten.
In mehreren Fällen wurde dies wiederholt. Das feuchte Material
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wurde dann in einem Haushaltswäschetrockner getrocknet.
Das Färbbad enthielt 0,2% (W/V) helles Echtrot (Säurerot mit Farbindex 37) und 0,6% (W/V) Phosphorsäure in 10 ml Äthylenglykol.
Die Temperatur des Farbbades wurde bis auf 1500C
erhöht und aufrechterhalten. Ein Prüfstück von lockerem, sauberem Wollfaden (1 g) wurde in die Farblösung 30 Sekunden eingetaucht,
herausgenommen, sofort unter Wasser gereinigt und getrocknet.
Das oben beschriebene Experiment wurde mit den folgenden Farbstoffen wiederholt:
Handelsüblicher Farbstoff Direktes Alizarinblau Alizarin Himmelsblau
Yijlos an Grün Lanasolblau 3G
Lanasolrot G Lanasolgelb Helles Echtrot Helles Echtgelb Lanasyn Brillantgelb Supralanblau
Färbindexbezeichnung
Säureblau 4-1 Säureblau 232
Säuregrün 25 Reaktivblau Reaktivrot 37 Reaktivgelb Säurerot 37
SäuregeIb 17
Säuregelb 127 Säureblau 179
Anthrachinon Anthrachinon Anthrachinon Anthrachinon Monoazo
Azo
Azo
Azo
Azo
Monoazo-1-2-Metall-Komplex
Die Prüfung des Querschnitts der derart gefärbten Fasern zeigte, daß der Farbstoff tiefer eingedrungen war als in Prüfstücken,
die nach gegenwärtig üblichen Verfahren in wäßriger Farblösung gefärbt waren.
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.Färben von Wollgewebe
Ein ungefärbtes Wollgewebeprüfstück (2 g) wurde derart geschnitten
(ungefähr 5,2 cm (2 Zoll) im Durchmesser), daß es auf einen Büchner-Trichter aus gesintertem Glas paßte. Der
Trichter wurde auf 150° erhitzt und auf einem Filterkolben (1 Liter) befestigt, der wiederum mit einem Wasserabsauger
verbunden war.
Das Färbbad (100 ml), das helles Echtrot enthielt, wurde wie
im Beispiel 1 angesetzt. Die Wolle wurde in den Trichter gelegt und das Wasseransaugvakuum angelegt. Die heiße (1500C) Farblösung
wurde fortlaufend für 30 Sekunden über die Wollscheibe gegossen. Das Prüfstück wurde in Wasser gewaschen und getrocknet.
Die Färbung wurde wiederholt mit den Farben des Beispiels
Ein Fadenquerschnitt jedes Prüfstücks wurde mittels eines Hardymikrotoms genommen. Die Prüfung der Fäden ergab, daß
die Färbung gleichmäßig und durchgängig war.
Eine 5% (W/V) Lösung von Tetrabromophtalanhydrid (TBPA) in
2800 ml Ä'thylenglykol wurde angesetzt und auf 150°C erhitzt.
Wolltücher (etwa 28 χ 40 cm (11 χ 16 Zoll), 28 g) wurden für
30 Sekunden in die heiße Lösung getaucht. Das Gewebestück wurde aus der Lösung genommen, in Wasser gereinigt und getrocknet.
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Um das Schrumpfen einiger Prüfstücke während wiederholten
Prüfens zu verhindern, wurden diese Prüfstücke durch übliche Behandlung mit 4 bis 5 % Pherchloräthylenlösung eines handelsüblichen
Wollschrumpfschutzharzes (Dow Corning Superwash DG 109)
schrumpfbeständig gemacht.
Flammenprüfungen wurden gemäß einem modifizierten AATCC-34-1969-Verfahren
durchgeführt, das im AATCC Technical Manual, Band 43, Seiten 201 - 202 (1972) veröffentlicht ist. Prüfstücke
(5,5 x 10 Zoll, entsprechend ca. 9 χ 25 cm)-auf ca. 200C
(70 F) gebracht und mit einer relativen Feuchtigkeit von 65% - wurden einer Flamme für 12 Sekunden ausgesetzt. Die
Behandlung wird als wirksam betrachtet, wenn die mittlere verkohlte Länge weniger als 7 Zoll (entsprechend etwa 18 cm)
beträgt und das Nachglühen im Mittel weniger als 12 Sekunden nach Entfernen der Wärmequelle beträgt.
Die Prüfung würde mit ungewaschenen Prüfstücken mit 1,5 10 mal gewaschenen Prüfstücken gemäß Haushaltswaschvorgängen
durchgeführt (diese Prüfstücke wurden, wie oben erklärt, nicht-schrumpfend gemacht). Außerdem wurde die Prüfung
mit einem Prüfstück durchgeführt, das fortlaufend über 8
Stunden mit heißem Methanol in einer Zentrifuge extrahiert worden
Im folgenden sind die Ergebnisse aufgelistet:
Behandlung; | Nachglühen | Verkohlte | Länge |
( in Sek.; | Cin Zoll; | Cin cm) | |
TBPA | 0,7 | 2,3 | 5,8 |
TBPA + DC 109 | 0,7 | 2,8 | 7,6 |
TBPA + DC 109 (1 χ gewaschen) |
0,8 | 3,0 | 7,6 |
TBPA + DC 109 (5 Waschungen) |
0,7 | 4,4 | 11,2 |
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(in Sek.) (in Zoll} (in cm)
TBPA + DC 109 n ο , (- ΛΛ r,
(10 Waschungen) °'8 4»6 11»"
TBPA (nach 8
Stunden Extraktion 0,8 2,6 6,6
mit Methanol)
Es ist wichtig festzustellen, daß nach üblichen Verfahren mit TBPA flammenwiderstandsfähig gemachte Wolle ihre flammenwiderstehenden
Eigenschaften nach Trockenreinigung behält, aber diese Eigenschaften schnell nach normaler Wasserwaschung
verliert.
Das Verfahren des Beispiels 3 wurde durchgeführt mit der Ausnahme, daß 0,1% (W/V) Lanasolblau 3 G (Parbindex reaktives
Blau 69) mit dem TBPA zum Glykol zugefügt wurde.
Die Prüfstücke zeigten ausgezeichnete Färbung und Flammenbeständigkeit.
Ungefärbte Baumwollprüfstücke (4x5 Zoll, entsprechend etwa
10,1 χ 12,7 cm, 3 g) wurden in folgendermaßen angesetzte Farbbäder
eingetaucht: Jeweils 1, 2 oder 3 g Echtrot HL wurden in 400 ml Äthylenglykol aufgelöst. Die Lösungen wurden erhitzt
und bei 150°C gehalten.
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Die Prüfstücke wurden jeweils für 30 oder 60 Sekunden eingetaucht,
unter Wasser gewaschen und getrocknet.
Eine Prüfung der Prüfstücke ergab,' daß die Färbung gleichmäßig
und durchgängig war. Farben von Rosa bis Leuchtendrot wurden erhalten in Abhängigkeit von der Intensität der Behandlung.
Ein Farbbad mit 0,1% (W/V) "Lathyl"-Blau (ein Dispersionsfarbstoff
von Du Pont) in 50 ml Äthylenglykol wurde angesetzt.
Die Temperatur wurde erhöht und bei 1500C gehalten. Ein Prüfstück
(1 g) aus Polyester-Dacron-Stapelfäden (3 Denier) wurde
für 30 Sekunden in die Prüflösung getaucht, herausgenommen, sofort unter Wasser gereinigt und in Luft getrocknet.
Dies wurde mit mehreren Fäden und unter verschiedenen Bedingungen wiederholt. Die Ergebnisse sind im folgenden dargestellt.
Handelsfarbstoff
V/o)
Lathyl-Blau 0,1
0,2
0,4
0,8
Temperatur | 150 | Zeit | 30 | Ergebnis |
0C | (Sek.) | 30 | ||
30 | 30 | mitteltiefes Blau | ||
155 | 60 | 30 | mitteltiefes Blau | |
300 | mitteltiefes Blau | |||
160 | 2 | mitteltiefes Blau | ||
150 | 5 | mitteltiefes Blau | ||
150 | mitteltiefes Blau | |||
150 | Tiefblau | |||
noch tieferes Blau | ||||
tiefstes Blau |
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Handelsfarbstoff
Name
Name
/1> | Zeit | 2705274 |
Temperatur | TSek.) | Ergebnis |
0C | 30 | |
150 | 30 | Tiefbraun |
150 | 120 | Orange |
110 | 300 | Hellviolett |
110 | 60 | Mittelviolett |
140 | 60 | Tiefviolett |
150 | Tiefviolett | |
Lathyl-Braun MS 0,2
Lathyl-Orange 0,2
Lathyl-Orange 0,2
Lathyl-Violett BN 0,2
Nach Behandlung in Übereinstimmung mit dem obigen Verfahren wurden die Prüfstücke visuell und mikroskopisch geprüft.
Die Tiefe des Farbtons variierte nicht signifikant über den Temperaturbereich. Die Farbeindringtiefe war durchgängig. Die
Farbtontiefe variierte beträchtlich mit der Farbkonzentration; je größer die Konzentration des Farbstoffs im Äthylenglykol
war, desto tiefer war der Farbton. Die Tiefe des Farbtons war etwa das Zweifache eines unter normalen wäßrigen Bedingungen
mit gleicher Farbkonzentration gefärbten Prüfstücks.
Ein Farbbad mit 0,2 (W/V) "Sevron"-Blau EG (Du Pont) in 250 ml
Äthylenglykol wurde angesetzt. Die Temperatur wurde erhöht und bei 150°C gehalten. Ein 1 g-Prüfstück aus Acrylyc-(Orlon-)
Stapelfaser wurde 10 Sekunden eingetaucht, herausgenommen, sofort unter Wasser gereinigt und in Luft getrocknet.
Das obige Experiment wurde für 30 Sekunden wiederholt. Visuelle Prüfung zeigte, daß die Farbtontiefe der beiden Prüfstücke
nicht signifikant verschieden war, Mikroskopische Untersuchungen des Querschnitts zeigten vollständige Farbstoffeindringung.
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AS
Färbung von Nylonfäden ·
Ein Farbbad mit 0,2 (W/V) Alizarindirektblau ARS (ein gemahlener
Säurefarbstoff) in 250 ml Äthylenglykol wurde angesetzt.
Die Temperatur wurde erhöht und bei 150 C gehalten.
Ein 1-g-Prüfstück von ungefärbtem Nylon (3 Denier) wurde für 10 Sekunden eingetaucht, ein weiteres Prüfstück für 30
Sekunden. Die Prüfstücke wurden aus dem Bad herausgenommen, unter Wasser gereinigt und an Luft getrocknet.
Das obige Experiment wurde wiederholt, wobei allerdings 0,6% (W/V) Phosphorsäure zu dem oberen Farbbad hinzugefügt wurden.
Visuelle Prüfung zeigte, daß die Farbtontiefe für die gefärbten Prüfstücke nicht signifikant verschieden war. Die Farbeindringung
war durchgängig.
Ein Färbbad wurde vorbereitet durch Auflösen von 1,5 g
"Sevron"-Rot (Eationischer Farbstoff von Du Pont) und 1,5 g
Lanasol-Blau (Reaktivfarbstoff von Giba-Geigy) in 750 ml
Ä'thylenglykol. Hierzu wurden 3 ml Phosphorsäure hinzugefügt.
Ein 1-g-Prüfstück von Wolle (lose Faser) und ein 1-g-Prüfstück
von Acryl- (orlon-) Stapelfaser wurden für 30 Sekunden eingetaucht,
herausgenommen, in Wasser gereinigt und an Luft getrocknet.
Die Wolle war tiefblau gefärbt, wogegen das Orlon tiefrot
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gefärbt war. Die Farbeindringung war vollständig, und die
Farben behielten ihre Intensität über 20 Vaseerwaschvorgänge.
Dem Verfahren des Beispiels 9 wurde gefolgt. Die benutzten
Farben waren 0,5% (V/V) "Lathy1"-Gelb (Dispersionsfarbe für
Polyester von Du Pont) und 0,5% (V/V) Lanasol-Blau (Faserreaktivfarbstoff
von(Ciba-Geigy). Die Prüfstücke waren 1 g Volle (lockere Fasern) und 1 g Polyester (Dacron) Stapelfaser
( 3 Denier).
Die Volle wurde tiefblau gefärbt, das Dacron tiefgelb. Die
Färbeindringung war vollständig, und die Farben waren auch
noch nach 20 Vaschungen waschfest.
Ein Färbbad mit 0,7g Lanasol-Scharlachrot 2E (Farbindex
reaktives Rot 78) und 3 ml Phosphorsäure in 750 ml Glycerin
wurde angesetzt. Die Temperatur wurde erhöht und bei 160 C gehalten. Ein Prüfstück (2 g) loser Vollfasern wurde für
20 Sekunden in die Lösung eingetaucht, herausgenommen, in Vasser gereinigt und getrocknet.
Das Prüfstück war tiefrot gefärbt, und die Farbe war gleichmäßig
verteilt.
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BOEHMERT & BOEHMERT JCO
Ein Färbbad wurde unter Auflösung von 3,75 g Latyl-Kirschrot
(ein Anthrachinonfarbstoff, der auch als Dispersionsrot 59
bekannt ist) in 750 ml Äthylenglykol angesetzt und auf 155°C erhitzt. Wollkammgarn (5 g) wurde kontinuierlich durch die
Lösung gezogen, so daß die Wolle im Bad eine Aufenthaltszeit
von 12 Sekunden hatte. Das Garn wurde in Wasser gewaschen und getrocknet. Das Garn war in einem vorteilhaften, tiefen
Kirschrosa gefärbt.
Ein Färbbad wurde durch Auflösung von 0,5 g Lebensmittelorange
5 (ein oranger Farbstoff mit dem Farbindex Nr. 40800) in 50 ml Äthylenglykol angesetzt und auf 135°C erhitzt. Prüfstücke
aus Polypropylenfasern (1 g) wurden für jeweils 13, 30 und
Sekunden eingetaucht.
Die so gefärbten Prüfstücke waren tiefgelb. Die Farbe widerstand
Waschen in fließendem Wasser über 30 Minuten.
Das oben beschriebene Verfahren wurde mit Naturorange 4- (Farbindex
Nr. 75120), Naturrot 1 (Farbindex Nr. 75100) und Sudan IV (Bot) wiederholt.
Ein Färbbad wurde mit 0,6 (W/V) Alizarindirektblau ARA (ein
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BOEHMERT & BOEHMERT
saurer Egalisierfarbstoff) und 0,6% (W/V) Phosphorsäure
in 500 ml Athylenglykol angesetzt. Die Temperatur des
Bades wurde erhöht und auf 145 C gehalten. Ein Prüfstück
von lockeren, sauberen Wollfasern (1 g) wurde in der Farbstoff lösung für 10 Sekunden eingetaucht, herausgenommen,
sofort mit Wasser gereinigt und getrocknet.
Das oben beschriebene Experiment wurde mit den folgenden Farbstoffen wiederholt:
Nylosan Grün 3FGL (ein saurer Egalisierfarbstoff)
Supralan Gelb Nu (ein neutraler vormetallisierter Farbstoff)
Lanasol Rot 5B (faserreaktiver Farbstoff).
Zum Vergleich wurden die obigen Färbversuche mit den gleichen Bedingungen wiederholt, nur daß die Phosphorsäure weggelassen
wurde.
In allen Fällen zeigten die nach dem vorliegenden erfindungs-•geniäßen
Verfahren gefärbten (in Gegenwart von Säure) Prüfstücke einen viel tieferen Farbton als Prüfstücke, die ohne Säure
gefärbt wurden.
Eine Prüfung der Querschnitte der in Gegenwart von Säure gefärbten
Fasern zeigte, daß der Farbstoff vollständig und gleichmäßig eingedrungen war. Andererseits zeigten die Prüfstücke
die ohne Säure gefärbt wurden, ein ungleichmäßiges und nicht durchgängiges Eindringen des Farbstoffes bei der Untersuchung.
Der Farbstoff war im wesentlichen nur auf der Oberfläche der Fasern zurückgeblieben.
Die in der vorstehenden Beschreibung sowie in den nachfolgenden
" 19 ' 709833/1012
BOEHMERT &
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Claims (1)
- BOEHMERT & BOEHMERTUX 106Ansprüche1. Verfahren zum Modifizieren proteinhaltiger Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Pasern mit einer Lösung eines Modifikationsmittels in Äthylenglykol in Gegenwart einer Säure bei einer Temperatur von 110 bis 165 C in Kontakt gebracht werden.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Modifikationsmittel ein Farbstoff ist.3- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Modifikationsmittel ein Finisher ist.4-, Verfahren nach Anspruch 2, zum Schnellfärben proteinhaltiger Fasern in Abwesenheit von Wasser, dadurch gekennzeichnet, daßa) die Fasern bei einer Temperatur von 110 bis 165° mit einem Färbbad in Kontakt gebracht werden, welches Farbstoff, eine
Säure sowie A'thylenglykol als Lösungsmittel enthält; daßb) der KontaktVorgang bis zu einer gewünschten Farbtiefe fortgeführt wird; und daßc) die gefärbten Fasern anschließend aus dem Färbbad entnommen werden.5- Verfahren nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern mit dem Färbbad durch kontinuierliches Durchziehen der Fasern durch das Färbb'ad in Kontakt gebracht werden.6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakt der Fasern mit dem Färbbad zwischen 2 und 10709833/1012ORIGINALINSPECTEDBOEHMERT & BOEHivlERT270527ASekunden aufrechterhalten wird.7· Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbbad zusätzlich ein Schutzmittel enthält.8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Säure im Schritt a) 0,6% basierend auf dem Säuregewicht im Verhältnis zum Äthylenglykolvolumen, beträgt.9· Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure Phosphorsäure ist.10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure Schwefelsäure ist.11. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbbad zu geeigneten Zeiten mit frischer Farbe aufgefüllt wird, um den gewünschten Farbton der Fasern aufrechtzuerhalten.12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die proteinhaltigen Fasern Wollfasern sind.15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die proteinhaltigen Fasern mit anderen Textilfasern gemischt sind.709833/1012
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