Vorrichtung zur Befestigung trocken verlegter Firstziegel
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Bis vor vergleichsweise kurzer Zeit wurden Firstziegel, nachdem sie auf dem First verlegt worden waren, an ihren Längsrändern, die horizontal und parallel zu den Dachlatten verlaufen, in ein Mörtelbett gesetzt und auch durch das beiderseits durch¬ laufende Mörtelbett gegenüber Schnee und Eis, Regen, Sturm usw. abgedichtet, nachdem der Mörtel abgebunden hatte.
Auch heute noch wird vielfach diese Verlegungsart angewendet. Der Mörtel ist in vie¬ lerlei Hinsicht unzuverlässig, zumal ein Dach durchaus eine Lebenserwartung von einhundert Jahren haben kann. Das Mörtelbett muss innerhalb dieses Zeitraums mehrmals erneuert, repariert und auch sonst verwendungsfähig gemacht werden.
Man kam daher im Laufe der Zeit auf die Trockenverlegung der Firstziegel. Diese haben im Querschnitt bogenförmige Gestalt. Bei der Trockenverlegung ist es jedoch genauso wie bei der Verlegung im Mörtelbett notwendig, die Firstziegel mit einer Kraft von etwa 0,6 kN/m nach unten zu ziehen und zwar ohne sich auf die Haltekraft der Mörtelverbindungen oder dergleichen verlassen zu müssen.
Jeder Firstziegeltyß hat andere geometrische Formen, denn er muss ja zu den Dachziegeln passen. Man hat seither das Problem so gelöst, dass man im Überlap¬ pungsbereich der Firstziegel in dem ganz oben liegenden Außenbereich gegebenen¬ falls eine flache Vertiefung vorgesehen hat, welche die bogenförmigen Ablaufrinnen in ihrem Querschnitt belassen haben. Das die Firstziegel nieder haltende Bauele¬ ment war ein stufenförmig abgebogener Aluminium-Blechstreifen, der mehrere 90°- Abwinklungen hatte. Um diesen Blechstreifen seinerzeit zu befestigen hat man First¬ latten zusätzlich zu den beiden obersten Dachlatten vorgesehen. Diese zusätzliche Firstlatte lag zwischen den beiden obersten Dachlatten mit ihrem länglich¬ rechteckigen Querschnitt. Die Oberseite dieser Firstlatte hat dann für die unterste Treppe des Blechstreifens eine Anlagefläche geboten. Da die unterste Stufe zwei Durchgangslöcher hat, wurde vom Dachdecker die Firstklammer mit zwei Holzge¬ windeschrauben befestigt. Hierzu hatte der Dachdecker eine elektrische batteriebe¬ triebene Schraubwerkzeug-Vorrichtung mitzuführen. In dem Futter des Akkuschrau- bers steckte ein Schraubbit, passend zum Kopf der Holzschraube. Man hat dann die unterste Stufe des Blechwinkels auf der Oberseite der Dachlatte angeschraubt.
Wenn nun die Oberseite der Firstlatte den richtigen lichten Abstand zum Ende des jeweiligen Firstziegels hatte, dann hat mit der notwendigen nach unten ziehenden Kraft dieser Winkel mit der Unterfläche seiner obersten horizontalen Stufe den First¬ ziegel nach unten vorgespannt. Außerdem hat man dann in die obere, etwa U- förmige Klammer den Endbereich des den ersten Dachziegel überdeckenden zwei¬ ten Firstziegels hinein geschoben, so dass auch dieser mit der notwendigen Spann¬ kraft festgehalten wurde.
Es waren damit eine ganze Menge Bedingungen notwendig, damit die nach unten gerichtete Kraft zuverlässig und im Massenbetrieb erzeugt werden konnte.
Dies alles hat man in Kauf genommen, obwohl die Anzahl der zu verlegenden First¬ ziegel hoch in die Millionen geht. Trotz dieses Aufwandes verdrängt die Trockenver¬ legung der Firstziegel mehr und mehr die Verlegung im Mörtelbett.
Nachteilig an dieser Lösung ist die zusätzliche Firstlatte, die aufgeständert werden muss, in ihrer Höhe passen muss und bei der Ausschreibung erwähnt werden muss.
Ferner kann ein Akfcuschrauber den Händen des Dachdeckers entgleiten. Das Schraubbit kann herausfallen. Die Holzschrauben können verloren gehen. Es ist trotz allem auch möglich, dass die nach unten gerichtete Kraft zu klein ist, was schlimmer ist, als wenn sie zu groß wäre.
Hat die Oberseite der Firstlatte einen zu kleinen Abstand von dem betreffenden Firstziegel, dann muss man die Oberseite an dieser Stelle mit einem Hobel abho¬ beln.
Die allgemein verwendeten Firstklammem sind aus Aluminium und beiderseits mit Farbe beschichtet, so dass sie sich in der Ästhetik einfügen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bauelement anzugeben, das keine Schraubenbe¬ festigung benötigt, mit den hiermit verbundenen Vorteilen, ohne ein diesbezügliches Werkzeug auf dem Dachfirst arbeiten zu können.
Dabei soll möglichst wenig an der altbekannten Technik verändert werden, so dass vertraute Gegenstände weiterhin verwendet werden können.
Weiterhin ist es einem Dachdecker geläufig, Sturmklammern anzuwenden,, die z.B. aus Zial (Zinkaluminium) bestehen, um damit bei Sturm die Dachziegel zu sichern. Eine solche Sturmklammer hat auf ihrer innen zu verwendenden Seite Biegungen ähnlich einem U mit einer am freien Endbereich angeformten Aufgleitflanke.
Am anderen Ende ist ein Haken vorgesehen, mit dem man üblicherweise in einen Dachziegelfalz greift. An einer Dachlatte im Innern des Daches eingehängt zieht der im Endbereich der Sturmklammer vorhandene Haken die Sturmklammer nach unten. Beide Bauelemente gehören seit langem zum Befestigungsmaterial, mit dem Dach¬ decker umgehen.
Die Erfindung wird nunmehr an Hand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele be¬ schrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine seither als Firstklammer verwendete Vorrichtung in der Seitenansicht
Fig. 2 die Draufsiέht auf eine solche Firstklammer
Fig.3 die bekannte Firstklammer, in der Weise, in ihrem nach unten ragenden
Bereich gerade gebogen, so dass in eines der unteren Löcher die seither für andere Zwecke verwendete Seitenfalzklammer eingehängt werden kann,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer Seitenfalzklammer, aus abgebogenem Draht bestehend,
Fig. 5 die Seitenfalzklammer (Sturmklammer), eingehängt in eine Dachlatte gemäß der seitherigen Verwendung in perspektivischer Ansicht, die in glei¬ cher weise an einer Dachlatte eingehängt wird, wobei der obere Haken der Seitenfalzklammer in die Firstziegelklammer eingehängt ist.
Fig. 6 einen lotrechten Schnitt durch ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 7 die Draufsicht auf eine weitere Firstklammer.
Wie seither liegt die Firstziegelklammer 11 mit dem unteren Schenkel 12 des U 13 auf dem äußeren, stirnseitigen Rand 14 eines Firstziegels 16 auf. Senkrecht hierzu erstreckt sich ein weiterer Schenkel 17 und parallel zur ersten Stufe erstreckt sich ein Schenkel 18, der einen angedeutet dargestellten Firstziegel 22 fasst.
Während man nun seither den die beiden Durchgangsbohrungen 19, 21 tragenden Schenkel 24 an den zugehörigen Bereich einer Firstlatte anschraubt, wird im vorlie¬ genden Fall von unten her gerechnet das erste Knie, das zweite Knie und auch das dritte Knie der Firstziegelklammer 11 geradlin ig gestreckt. Es weist dann der untere Bereich der gestreckten Firstklammer in den Spalt zwischen den beiden obersten Dachlatten jeder Dachhälfte. Daraufhin hängt man die an sich bekannte Sturmklam¬ mer 31 (Seitenfalzklammer 31) mit ihrem oberen Haken dort ein und befestigt in an sich bekannter Weise die U-Abwinklung der Seitenfalzklammer 31 an einer Dachlatte 29, vorzugsweise der obersten Dachlatte.
Sollte die Zugrichtung der Seitenfalzklammer 31 zu unsymmetrisch zu derjenigen Seite tendieren, die zu der Einhängedachlatte gehört, dann kann man eine zweite Seitenfalzklammer 31 am zweiten Loch 21 einhängen, so dass der gestreckte Teil der Dachklämmer mittensymmetrisch zu den beiden Dachhälften nach unten gezo¬ gen wird.
Man kann hier also*'die an sich bekannte Firstklammer 1 1 wenig modifiziert verwen- den. Ferner kann man die Seitenfalzklammer 31, (Sturm klammer) mit der im Dachde¬ ckergewerbe bekannten Art einhängen, nachdem oben der Haken in das jeweils zu¬ gehörige Loch der Firstziegelklammer 11 eingehängt worden ist.
Man kann sich also zur Erfindung der bekannten Bauteile und Montagearten bedie¬ nen, ohne dass ein Werkzeug notwendig würde.
Darüber hinaus kann man beide Bauteile in der bekannten, seither vertrauten Weise verwenden und gegebenenfalls - ohne die stufenförmigen Biegungen geradezubie¬ gen - in gewohnter Weise als Firstklammern 11 verwenden. Gleiches gilt für die Sei¬ tenfalzklammer 31.
Dadurch werden die Bauteile auch billig, weil man bekannte Gegenstände weiter verwenden kann. Außerdem kann man auf bekannte Technologien zurückgreifen, die bislang vertraut waren. Schließlich kann man die Vorratshaltung verringern und die Komponenten in der erfindungsgemäßen oder aber auch in der traditionellen Weise weiterverwenden.
Ein ganz erheblicher Vorteil der Erfindung ist auch, dass zum Beispiel bei Dachsa¬ nierungen, vorzugsweise alter Dächer, von der Mörtelverlegung der Firstziegel ohne weiteres auf die Lüfterfirst-Technik umgestellt werden kann. Dies deshalb, weil nun¬ mehr keine Firstplatten mehr notwendig sind, die man nach dem Abdecken der First¬ ziegel hätte bisher vorsehen müssen, um die Firstziegel nieder zu halten. In vielen Fällen dürfte dies sogar billiger sein, als die Verwendung der alten Mörtelbett- Technik.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel hat der Firstziegel 51 in seinem linken überdeck¬ ten Bereich ein senkrechtes Durchgangsloch 52. Dieses ist im Durchgang kleiner als diejenigen Durchgangslöcher, durch die ein Gewindeschraubenschaft hindurch¬ gesteckt werden kann. Ein kleineres Durchgangsloch, das einen Runddraht oder ei¬ nen Flachdraht aufnimmt, ist naturgemäß auch flüssigkeitsdichter.
Der den linken Bereich des Firstziegels 51 überlappende Bereich 53 des nieder zu haltenden Firstziegels 54 wird in seinem überlappenden Teil des Bereichs 53 von einer verkürzten Firstklammer 57 gefasst. Mit ihren beiden oberen Fingern 58, 59 übergreift sie die Oberseite des Bereichs 53 (oberer Schenkel). Der Quersteg 61 liegt vor der nach rechts gerichteten Stirnfläche des Firstziegels 54. Nach einem 90°- Knick 62 liegt der untere Schenkel 63 zwischen dem Bereich 53 und der dortigen Oberseite des Firstziegels 51. Wie aus Figur 6 hervorgeht, hat die Firstklammer 57 eine Formgebung, die Federeigenschaften bedingt. Der untere Schenkel 63 reicht bis über die linke Stirnfläche des Firstziegels 51 hinaus.
Der untere Schenkel 63 hat ein Langloch 64, das Toleranzen in der Positionierung in Längsrichtung ermöglicht. Das Langloch 64 ist schmal, reicht jedoch mit seinem ei¬ nen Endbogen 66 bei weitem nicht bis zum Knick 62, so dass auf der Oberseite des Schenkels 63 ein bei Zug nach unten sich nicht deformierendes Winkelstück 67 be¬ lastbar aufliegen kann. Dieses Winkelstück 67 liegt damit ziwischen dem Schenkel 63 und der 12 Uhr-Unterseite des Firstziegels 54. Wie man sieht, kann das Langloch 64 der Länge nach Toleranzen aufnehmen. Außerdem sieht man zwischen den beiden Fingern 58, 59 hindurch auf das Langloch 64.
Senkrecht nach unten durchquert nun ein Runddraht/Flachidraht die Durchgangsboh¬ rung 62. Nach einem unter der Unterseite des Firstziegels liegenden Knick 68 er¬ streckt sich in einer Länge von 10 bis 15 cm der Runddraht/Flachdraht bis zur Dach¬ latte 69 und wird dort in bekannter Weise eingehängt.
Es werden also auch hier an sich bekannte Montagetechniken verwendet. Die ver¬ kürzte Firstklammer 57 braucht somit nicht nach unten abgebogen werden. Eine Auf- ständerung ist nicht notwendig. Auch ältere Dächer können somit als Lüfterfirstzie¬ gel-Dächer nachträglich eingedeckt werden.
Wenn im Vorstehenden von „Ziegeln" die Rede war, so sind damit auch alle anderen äquivalenten Bauelemente gemeint wie zum Beispiel Firststeine, Endplatten usw. Bei Firststeinen besteht sogar der Vorteil, dass diese stets und von vornherein ein Durchgangsloch analog dem Durchgangsloch 52 haben.