Aufblasbares Rettungsfloß mit Einstiegsöffnung
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft ein aufblasbares Rettungsfloß mit wenigstens einem als hochbordiger Schwimmkörper über den Umfang des Rettungsfloßes verlaufenden aufblasbaren Schlauch und mit einem von dem Schwimmkörper umschlossenen und von dem Schlauch gehalterten Boden zur Aufnahme wenigstens einer in den von dem Schlauch und dem Boden umschlossenen Innenraum des Rettungsfloßes verbrachten Person.
Ein Rettungsfloß der vorgenannten Art ist beispielsweise aus der GB 1 266 753 bekannt; der Schwimmkörper dieses Rettungsfloßes besteht aus zwei übereinander angeordneten und miteinander verbundenen Schläuchen, die einen geschlossenen Ring oder ein geschlossenes Nieleck ausbilden und einen zur Aufnahme einer zu rettenden Person vorgesehenen Innenraum schaffen. In dem von den beiden Schläuchen gebildeten Zwickel ist der Boden des Rettungsfloßes angesetzt und mit dem Schlauch bzw. den Schläuchen verbunden.
Mit dem bekannten Rettungsfloß ist der Nachteil verbunden, daß die jeweils zu rettende Person über den umlaufenden, hochbordigen Schwimmkörper hinüber bewegt werden muß, was insbesondere bei bewußtlosen und/oder unterkühlten Personen mit eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten schwierig und in manchen Rettungssituationen kaum zu bewerkstelligen ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Rettungsfloß mit den eingangs genannten Merkmalen das Hineinbringen von zu rettenden Personen in den von dem Rettungsfloß gebildeten Innenraum zu verbessern.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.
Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, daß das Rettungsfloß mit seinem umlaufenden Schwimmkörper die Form eines symmetrischen Trapezes ausbildet und an seiner kurzen Grundlinie durch Unterbrechung des hochbordigen Schwimmkörpers mit einer niederbordigen Einstiegsöffnung versehen ist, wobei die Einstiegsöffnung durch einen sich zwischen den Enden der Schenkel des hochbordigen Schwimmkörpers längs der kürzeren Grundlinie des Trapezes erstreckenden Stützschlauch mit einer geringer als die Höhe des hochbordigen Schwimmkörpers ausgelegten Höhe unterstützt ist.
Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, daß eine zu rettende Person über die in dem Rettungsfloß ausgebildete Einstiegsöffnung in den Innenraum des Rettungsfloßes "eingeschwommen" werden kann, ohne daß
ein hochbordiger Schwimmkörper überwunden werden muß. Der im Bereich der Einstiegsöffnung angeordnete Stützschlauch dient der Formstabilisierung des Rettungsfloßes in diesem Bereich, entfaltet aber einen nur so geringen Auftrieb, daß dieser beim Hineinschieben der zu rettenden Person leicht überwunden wird und der entsprechenden Bewegung keinen hindernden Widerstand entgegensetzt. Mit der Trapezform des Rettungsfloßes wird dem Umstand Rechnung getragen, daß die zu rettende Person mit den Füßen zuerst durch die Einstiegsöffnung in das Rettungsfloß eingeschoben wird, wobei der Oberkörper aufgrund der Trapezform durch die aufgrund der beiderseits der Einstiegsöffnung heranreichenden Enden der Trapezschenkel des Schwimmkörpers bewirkte Verengung des Innenraums des Rettungsfloßes fixiert wird. Die Beine werden auf dem hochbordigen Rand des Rettungsfloßes aufgelagert, damit die Blutzirkulation zum Kopf hin unterstützt ist. Aufgrund der Trapezform des Rettungsfloßes besteht im Bereich des Unterkörpers der zu rettenden Person ausreichend Platz, weitere Rettungsmittel abzulegen, oder es kann sich eine rettende Begleitperson dort aufhalten.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß im Bereich der längeren Grundlinie an der Unterseite des Schwimmkörpers ein Behälter mit komprimiertem Gas als Aufblasmedium gehaltert ist; hiermit ist der Vorteil verbunden, daß der Behälter das Hineinschieben der zu rettenden Person nicht stört oder behindert.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß der Behälter gemeinsam mit dem nicht-aufgeblasenen Rettungsfloß in einer Packhülle verpackt und der Behälter zusätzlich zu seiner Halterung am Schwimmkörper mit der Packhülle derart verbunden ist, daß nach dem Entfalten des Rettungsfloßes aus der Packhülle heraus die Packhülle mit
dem Rettungsfloß verbunden bleibt und einen im Wasser hängenden Kenterschutz bildet; hiermit ist in vorteilhafter Weise vermieden, daß die Packhülle nach der Entfaltung des Rettungsfloßes abtreibt, so daß die Packhülle auch wiederverwendet werden kann.
Das "Einschwimmen" der zu rettenden Person wird nach einem Ausführungsbeispiel dadurch erleichtert, daß die Enden der in Richtung der Einstiegsöffnung weisenden Enden der Trapezschenkel des den Schwimmkörper bildenden Schlauches in ihrer Höhe keilförmig ausgebildet sind derart, daß der Stützschlauch an der Unterkante des Schwimmkörpers angesetzt ist und seinerseits mit seiner Unterkante mit der Unterkante des Schwimmkörpers fluchtet.
Um bei einer auf dem Rettungsfloß befindlichen Person den Oberkörper ausreichend zu fixieren, kann vorgesehen sein, daß die in Richtung der Einstiegsöffnung weisenden Enden der Trapezschenkel des den Schwimmkörper bildenden Schlauches sich an ihrer den Innenraum des Rettungsfloßes umschließenden Seite zu einem parallelen Verlauf verjüngen und somit einen an die Einstiegsöffnung anschließenden rechteckigen Einstiegsbereich ausbilden.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn in dem vom Stützschlauch und dem Boden gebildeten Zwickel ein keilförmiges Kissen zur Lagerung des Kopfes einer zu rettenden Person angeordnet ist.
Hinsichtlich der Formgebung des Rettungsfloßes kann vorgesehen sein, daß die zwischen den beiden Trapezschenkeln und der längeren Grundlinie befindlichen Ecken des Schwimmkörpers abgeschrägt sind.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Boden des Rettungsfloßes als Netzboden ausgebildet ist.
Es kann vorgesehen sein, daß an dem Rettungsfloß weitere Hilfs- und Handhabungsmittel angeordnet sind, so eine auf dem Umfang des hochbordigen Schwimmkörpers umlaufende Halteleine, auf der Oberseite des Schwimmkörpers über dessen Umfang verteilte Haltegriffe und/oder auf der Außenseite des hochbordigen Schwimmkörpers angeordnete, aus Netzmaterial bestehende Taschen. Die Haltegriffe können dabei derart stabil ausgebildet sein, daß sie als Anschluß von bei der Luftverlastung des Rettungsfloßes notwendigen Tragleinen dienen können, mittels derer das Rettungsfloß ggf. einschließlich einer darin befindlichen Person beispielsweise durch Hubschrauber transportiert werden kann.
Zur Stabilisierung des Rettungsfloßes kann vorgesehen sein, daß auf der Unterseite des Schwimmkörpers wenigstens eine Kenterschutzvorrichtung angebracht ist.
Es kann zweckmäßig sein, den hochbordigen Schwimmkörper aus einer Mehrzahl von miteinander verbundenen Schläuchen auszugestalten, so daß dadurch eine Redundanz der Mehrzahl von Auftriebskörpern entsteht und dadurch die Sicherheit des Rettungsfloßes erhöht wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
Fig. 1 ein aufgeblasenes Rettungsfloß in einer Draufsicht,
Fig. 2 das Rettungsfloß gemäß Figur 1 in einer Vorderansicht,
Fig. 3 das Rettungsfloß gemäß Figur 1 in einer Seitenansicht.
Das in der Zeichnung dargestellte Rettungsfloß 10 besteht aus einem aus einem umlaufenden Schlauch gebildeten, hochbordigen Schwimmkörper 1 1 , der zu einer Trapezform mit einer längeren Grundlinie 12, einer kürzeren Grundlinie 15 und dazwischen verlaufenden Trapezschenkeln 13 geformt ist. Die zwischen den Trapezschenkeln 13 und der längeren Grundlinie 12 des Trapezes befindlichen Ecken 14 sind abgeschrägt.
Im Bereich der kürzeren Grundlinie 15 ist eine Einstiegsöffnung 19 angeordnet, wobei im Bereich der Einstiegsöffnung 19 sich der hochbordige Schwimmkörper 1 1 nicht fortsetzt, sondern durch einen die Enden 16 der Trapezschenkel 13 des Schwimmkörpers 1 1 verbindenden Stützschlauch 17 -unterstützt ist. Wie sich hierzu aus Figuren 2 und 3 ergibt, ist einerseits der Stützschlauch 17 mit einer geringer als die Höhe des hochbordigen Schwimmkörpers 1 1 ausgelegten Höhe ausgebildet, wobei die Enden 16 der in Richtung der Einstiegsöffnung 19 weisenden Enden der Trapezschenkel 13 des Schwimmkörpers 1 1 in ihrem Höhenverlauf keilförmig ausgebildet sind derart, daß der Stützschlauch 17 an der Unterkante des Schwimmkörpers 1 1 angesetzt ist und seinerseits mit seiner Unterkante in etwa mit der Unterkante des Schwimmkörpers 1 1 fluchtet. Der von den Schwimmkörpern 1 1 und dem Stützschlauch 17 eingeschlossene Boden 18 ist als Netzboden ausgebildet.
Weiterhin verjüngen sich die in Richtung der Einstiegsöffnung 19 weisenden Enden 16 der Trapezschenkel 13 des Schwimmkörpers 1 1 an ihrer den Innenraum des Rettungsfloßes 10 umschließenden Seite zu einem parallelen Verlauf und bilden somit einen an die Einstiegsöffnung 19 anschließenden, in etwa rechteckigen Einstiegsbereich 20 aus.
Wie sich aus Figuren 2 und 3 ergibt, ist im Bereich der längeren Grundlinie 12 an der Unterseite des Schwimmkörpers 1 1 ein Behälter 23 mittels einer Haltelasche 24 festgelegt, wobei der Behälter 23 ein komprimiertes Gas als Aufblasmedium zum Aufblasen des Rettungsfloßes enthält. Ferner sind an dem Rettungsfloß eine außen umlaufende Halteleine 26, mehrere aus Netzmaterial bestehende Taschen 27 zur Aufbewahrung weiterer Rettungsmittel sowie auf der Oberseite des Schwimmkörpers 1 1 Haltegriffe 21 angebracht, die auch dem Anschluß von Tragleinen dienen können, mittels derer das Rettungsfloß, ggf. einschließlich einer darin befindlichen Person, transportabel ist. An der Unterseite des Schwimkörpers 1 1 befindet sich zudem wenigstens eine Kenterschutzvorrichtung 28.
Aus Figur 3 läßt sich weiterhin entnehmen, daß das nicht aufgeblasene Rettungsfloß 10 einschließlich des Behälters 23 in einer Packhülle 25 untergebracht ist. Der mittels der Haltelasche 24 an dem Schwimmkörper 1 1 festgelegte Behälter 23 ist zusätzlich in geeigneter Weise mit der Packhülle 25 verbunden, so daß nach dem Entfalten des Rettungsfloßes 10 aus der Packhülle 25 heraus die Packhülle 25 mit dem Rettungsfloß 10 verbunden bleibt und einen zusätzlichen, im Wasser hängenden Kenterschutz bildet. Es ist angedeutet, daß die Packhülle 25 im Bereich der Flaschenhalterung mit einer Klappe 29 versehen ist, wobei über die aufgeklappte Klappe 29 ein Ventil 30 zugänglich ist, mittels dessen der Behälter 23 geöffnet und somit das Rettungsfloß aufgeblasen wird. Dabei entfaltet sich das Rettungsfloß 10 unter Aufreißen vorgesehener Verschlüsse der Packhülle 25, beispielsweise in Form von Velcro- Verschlüssen, aus der Packhülle 25 heraus.
Beim Einsatz des in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Rettungsfloßes wird die zu rettende Person mit den Füßen zuerst in die Einstiegsöffnung 19
und über den Stützschlauch 17 hinweg in den Innenraum des Rettungsfloßes 10 geschoben, wobei die Beine auf dem hochbordigen Schwimmkörper 1 1 aufgelagert und der Oberkörper im Einstiegsbereich 20 ausgerichtet und der Kopf auf dem nicht dargestellten, am Stützschlauch 17 vorgesehen Kissen aufgelagert wird. In dieser Stellung ist dann das Rettungsfloß 10 über die an ihm angebrachte Halteleine 26 und die Haltegriffe 21 im Wasser zu bewegen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen, untereinander für die -Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.