-
Titel: Stabilisierungs- und Aufrichtsystem für
-
Wasserfahrzeuge, insbesondere für Rettungsschwimmkörper
Stabilisierungs-
und Aufrichtsystem für Wasserfahrzeuge, insbesondere für Rettungsschwimmkörper Die
Erfindung betrifft ein Stabilisierungs- und Aufrichtsystem für ein Wasserfahrzeug,
wobei das Wasserfahrzeug unter der Wasseroberfläche angeordnete Ballastbehälter
derart aufweist, daß bei einer Bewegung des Fahrzeugs um die Quer- oder Längsachse
mindestens einer mindestens teilweise aus dem Wasser herausgehoben wird und daß
das Gewicht jedes Behälters geringfügig über oder unter dem des durch den Behälter
verdrängten Wasser liegt oder diesem praktisch entspricht, nach Patentanmeldung
P 33 36 183.5.
-
Für den Fachmann überraschend ist es mit dem System nach der Stammanmeldung
möglich, ohne eine Gewichtserhöhung des eigentlichen Wasserfahrzeuges eine erhebliche
Stabilisierungsverbesserung zu erreichen.
-
Wie für den Fachmann bekannt ist, ist es ein großes Problem bei der
Verwendung von Rettungsinseln und dergleichen, daß diese bei Wellengang nur eine
unzureichende Stabilität aufweisen und sich ohne weiteres bei schwerer See überschlagen
können. Die Insassen einer
solchen Rettungsinsel werden deshalb
stark physisch und psychisch belastet und die Rettungsinsel kann speziell aus diesem
Grund nicht als ideales Rettungsmittel angesehen werden, obwohl sie lange Zeit dazu
erklärt wurde.
-
Es ist jetzt Aufgabe der Erfindung, gemäiJ den Maßnahmen der Stammanmeldung
Rettungsinseln und andere Rettungsfahrzeuge mit oder ohne eigenen Antrieb, derart
zu stabilisieren, daß ihr Gebrauchswert erheblich steigt und daß ein Überschlagen
in schwerer See ausgeschlossen wird. Auch die verbesserte Stabilisierung bei normalen
Seegangsverhältnissen ist Aufgabe der Erfindung und insbesondere soll weiterhin
eine Stabilisierung beim Besteigen der Rettungsinsel derart erfolgen, daß ein Wassereintritt
sicher vermieden wird, wodurch sich sonst später für die Insassen des Rettungsmittels
erhebliche Unterkühlungsprobleme ergeben können.
-
Im weiteren soll das erfindungsgemäße Rettungsmittel auch dann verwendbar
sein, wenn es nach dem Einsatz in das Wasser über Kopf schwimmt und die erfindungsgemäße
Lösung soll weiterhin einfach durchführbar und handhabbar sein, sowie geringe Aufwendungen
bei gleichzeitig größter Sicherheit benötigen, wobei die Eigenstabilität von dem
Grad der Beladung durch schiffbrüchige Personen unabhängig sein soll.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem eingangs genannten System
dadurch gelöst, daß die Ballastbehälter zusammen mit mit ihnen verbundenen Auftriebskörpern
einen umlaufenden Rahmen für eine dessen Innenraum überspannende, bei Beladung absenkbare
Plattform bilden.
-
Vorteilhaft zur leichteren Beibringung des notwendigen Balastes können
die Behälter mit Wasser gefüllt sein und dieses Wasser kann mit dem Außenwasser
über ein Ventil in. Verbindung stehen, wodurch die entsprechenden Behälter wahlweise
entweder mit Wasser gefüllt zur Stabilisierung verwendet werden können oder bei
einer Füllung mit Luft als Auftriebskörper dienen können.
-
Insbesondere um einen möglichst starren Rahmen des Rettungsfahrzeuges
bilden zu können, sind neben den mit Luft gefüllten Auftriebskammern solche vorhanden,
die mit Kunststoffschaum gefüllt sind oder füllbar sind, so daß der Rahmen vorteilhaft
im Gebrauchsfall starr oder halbstarr ist. Die Plattform kann dabei zur VergröSerung
des Auftriebes bei steigender Beladung mit Hilfe eines Faltenbalges je nach Beladungszustand
vertikalen Abstand von dem Rahmen einnehmen.
-
Die Erfindung bietet mit Hilfe des neuartigen Stabilisierungssystems
eine wesentliche Verbesserung im Gebrauch
von Rettungsfahrzeugen
oder -inseln, ohne daß ein erheblicher Aufwand getrieben werden meute oder die Mitführbarkeit
und Verwendbarkeit beeinträchtigt würde.
-
Es kann also von einer idealen Lösung der anstehenden Probleme gesprochen
werden.
-
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen: Figur 1 im Schnitt eine unbeladene Rettungsinsel
mit den Maßnahmen der Erfindung, Figur 2 die Insel gemäß Figur 1 im halbbeladenen
Zustand und Figur 3 die Rettungsinsel im vollbeladenen Zustand.
-
Das allgemein mit 1 bezeichnete erfindungsgemäße Wasserfahrzeug besteht
aus einem starren oder halbstarren Rahmen 5, der zur Verkleinerung des Packvolumens
aufblasbar bzw. für den Gebrauchs fall mit Schaum füllbar ist. Er weist in diesem
Zusammenhang drei Behälter auf, von denen der unterste 2 mit Wasser gefüllt ist,
während der darüber angeordnete Auftriebskörper 7 mit Kunststoffschaum gefüllt ist
und darüber ein weiterer, mit Luft gefüllter Auftriebskörper 3 angeordnet ist.
-
Für den Fall, daß beim Einsetzen ins Wasser das Wasserfahrzeug 1 über
Kopf liegen bleibt, können die Behälter 2 und 3 auch vertauscht werden, der sonst
mit Luft gefüllte Behälter 3 füllt sich mit Wasser und es sind Mittel vorhanden,
um dann nicht den Behälter 3, sondern den Behälter 2 als Auftriebskörper aufzublasen.
-
Um das Füllen mit Wasser und die Verbindung mit dem Außenwasser sicherzustellen,
können die Behälter 2 und 3 ein Ventil 8 aufweisen, welches je nach Füllart des
Behälters geschlossen oder geöffnet ist.
-
Den Innenraum des Rahmens 5 überspannt eine Plattform 4, die starr
oder ebenfalls aufblasbar sein kann. Die Plattform 4 kann gegenüber dem Rahmen 5
durch Beladung abgesenkt werden, wobei die Verbindung zwischen dem Rahmen 5 und
der Plattform 4 durch einen Faltenbalg 6 aus flexiblem Material hergestellt wird,
der zwar ein Absenken der Plattform 4 erlaubt, einen Wassereintritt aber gleichwohl
sicher verhindert. Für den Gebrauchsfall kann dieser Faltenbalg 6 ebenfalls mit
Luft befüllbar sein, um dem äußeren Wasserdruck entsprechenden Widerstand entgegen
zu setzen.
-
Die mittlere Kammer 7, die insbesondere den starren oder halbstarren
Rahmen zu bilden vermag, kann entweder konstant
mit einem leichten
Kunststoffschaum gefüllt sein, sie kann aber auch aus flexiblem ;laterial bestehen
und im Nicht-Gebrauchs fall zusammengefaltet sein und lediglich Einrichtungen zum
Füllen mit z. B. Polyurethanschaum aufweisen, wobei die Komponenten des Schaumes
bereits vorliegen und lediglich aus Druckbehältern unter Aufschäumung eingefüllt
werden. Die Kammern 2 und 3 bestehen ebenfalls aus flexiblem Material und je nachdem,
wie die Rettungsinsel auf dem Wasser aufliegt, wird die jeweils untere mit Wasser
gefüllt und tritt über das Ventil 8 mit dem Außenwasser in Verbindung, während die
obere Kammer 3 aufgeblasen wird und als Auftriebskörper dient, nachdem das entsprechende
Ventil 8 geschlossen wurde. Ist die Rettungsinsel bzw. das Fahrzeug andersherum
aufgekommen, so dreht sich auch die Verwendung der Kammern 2 und 3 um.
-
Je nachdem, wie stark die Beladung der Rettungsinsel erfolgt, senkt
sich die Plattform 4 ab, wodurch aber der Auftrieb erhöht wird, so daß die Ballastbehälter
2 weiterhin unterhalb der Wasseroberfläche, mit ihrer Oberseite gerade mit dieser
fluchtend, schwimmen. Aufgrund dieses Effektes ist ihre Stabilisierungswirkung maximal
und auch bei Besteigung der Rettungsinsel, selbst bei erheblichem Seegang, wird
nicht nur ein Umkippen
der Insel vermieden, sondern auch ein Wassereintritt
verhindert, der in nördlichen Breiten für die Benutzer der Insel erhebliche Nachteile
mit sich bringt.