TÜRMODUL MIT TURSCHLOSS UND TÜRAUSSENGRIFF FÜR EINE FAHRZEUGTÜR
Die Erfindung betrifft ein Türmodul für eine Fahrzeugtür mit einem Türschloß und einem Türaußengriff.
Ein derartiges Turmodul ist beispielsweise aus der EP 0 257 608 A2 bekannt. Dabei besteht das Türmodul aus einem U-formigen Modulträger, dessen erster Schenkel mit dem Lagerbügel des Türaußengriffes und dessen Stirnseite mit dem Türschloß fest verbunden ist. Zur Befestigung des Türmodules an der Fahrzeugtür werden sowohl der Modulträger über seinen zweiten Schenkel als auch das Türschloß und der Lagerbügel mit der Fahrzeugtur verbunden.
Nachteilig ist bei diesem bekannten Türmodul unter anderem, daß sein Einbau in eine entsprechende Fahrzeugtür außerordentlich zeitaufwendig ist, denn aufgrund der relativ großen Toleranzunterschiede zwischen den mit der Fahrzeugtür zu verbindenden Bauteilen ist dieses häufig nur möglich, wenn das Türschloß und der Lagerbügel zunächst nur lose an dem Modulträger vormontiert und erst nach ihrer Befestigung an der Fahrzeugtür mit dem Modul räger fest verbunden werden. Eine derartige aufwendige Montage setzt außerdem voraus, daß der Türinnenraum auch nach der Montage des Modulträgers von der inneren Türseite aus zugänglich bleibt. Ferner kommt es bei dieser Befestigung häufig zu Nerspan- nungen der Bauteile und zum Auftreten nicht axialer Kräften in den Wandbereichen der Fahrzeugtüren.
Aus der DE 41 39 192 AI ist femer ein Turmodul für eine Fahrzeugtür bekannt, welches einen etwa L-förmig ausgebildeten Modulträger umfaßt, dessen erster Schenkel mit dem Türschloß und dessen zweiter Schenkel mit dem Lagerbügel eines Klappengriffes fest verbunden ist. Da zur Befestigung dieses Türmodules das Türschloß stirnseitig mit der Innen-
schale der Fahrzeugtur und der Lagerbügel mit der Türaußenhaut verbunden werden muß, ist die Montage auch dieses bekannten Türmodules aufgrund der vorstehend beschriebenen Toleranzprobleme wiederum relativ zeitaufwendig.
Ausgehend von der DE 41 39 192 AI liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Türmodul mit einem Modulträger und daran befestigtem Türschloß und Lagerbugel anzugeben, welches schnell und auf einfache Weise mit der Fahrzeugtür verbindbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, den Lagerbügel des Türaußengriffes innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches vorzugsweise nach allen Seiten hin beweglich an dem zweiten Schenkel des mit dem Türschloß verbundenen Modulträgers zu befestigen. Dadurch erhält man eine vormontierbare Einheit, bei der sich auch nach der stimseitigen Befestigung des Türschlosses an der Fahrzeugtür der Lagerbügel noch nachträglich zur Berücksichtigung der stets vorhandenen Toleranzen seitlich verschieben läßt.
Durch die bewegliche Anordnung des Lagerbügels an dem Modulträger kann das Türmodul außerdem für Fahrzeugtüren mit unterschiedlichem Bauraum verwendet werden.
Um eine einfache Montage des Türmodules zu erreichen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, als Modulträger nicht ein separates Bauteil zu verwenden, sondern entweder die ohnehin benötigte Schloßplatte entsprechend auszugestalten oder das in der Regel aus Kunststoff bestehende und die elektrischen Komponenten des Türschlosses aufnehmende Gehäuse mit einer entsprechenden seitlichen Verlängerung zu versehen. Im zweiten Fall können dann vorteilhafterweise auch die von dem Türschloß, von dem Türgriff oder von einer anderen an dem Modulträger angeordneten elektrischen oder elektronischen Baueinheit kommenden elektrischen Leitungen in die aus Kunststoff bestehende Verlängerung integriert und z.B. zu den Kontakten eines ebenfalls mit dem Modulträger verbundenen Stekkergehäuse geführt werden.
Die bewegliche Anordnung des Lagerbügels an dem zweiten Schenkel des Modulträgers kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden. Als vorteilhaft hat es sich insbesondere
erwiesen, wenn der zweite Schenkel aus einem z.B. plattenfόrmigen Träger und zwei an dem Träger zum Lagerbügel hin gerichteten, flexibel ausgebildeten Haltearmen besteht, mit denen der Lagerbügel über zusätzliche Nerbindungsteile verbunden ist und die sowohl seitlich als auch hinsichtlich ihrer Höhe bewegt werden können.
Eine weitere Möglichkeit, den Lagerbügel beweglich anzuordnen, besteht darin, die Verbindungsteile zwischen den Haltearmen des Trägers und dem Lagerbügel entsprechend zu wählen. Dieses kann einerseits durch die Wahl des Materials erfolgen (z.B. durch einen relativ weichen Kunststoff, der eine entsprechende Verschiebung des Lagerbügels erlaubt) oder durch die Ausgestaltung und Art der Verbindung mit dem Lagerbügel.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
Fig.1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen an einer Fahrzeugtür montierten Türmodules mit Türschloß -von der Außenseite der Fahrzeugtür nach Abnahme der Außenhaut gesehen- und
Fig.2 die stirnseitige Ansicht auf das Türmodul von der in Fig.1 mit II bezeichneten Seite.
In den Fig.1 und 2 ist mit 1 ein an einer Fahrzeugtür 2 befestigtes Türmodul bezeichnet. Dabei sind die schloßseitige Stirnseite 3 der Fahrzeugtür 2 (Fig.1) sowie die Türinnenwand 4 und die Türaußenwand 5 (Fig.2) durch eine strichpunktierte Linie angedeutet.
Das Türmodul 1 umfaßt einen L-förmig ausgebildeten Modulträger 6, dessen erster Schenkel 7 die Schloßplatte eines hieran befestigten Türschlosses 8 bildet. An dem zweiten Schenkel 9 des Modulträgers 6 ist der Lagerbügel 10 eines Türaußengriffes 11 angeordnet.
Der zweite Schenkel 9 des Modulträgers 6 umfaßt einen plattenformigen Träger 12, zwei an dem Träger 12 zum Lagerbügel 10 hin gerichtete Haltearme 13, 14, wobei der Haltearm 14 flexibel ausgebildet ist, und einen Stützarm 15. Dabei sind die Enden 16, 17 der Haltearme 13, 14 über Verbindungsteile 18, 19 mit den Endbereichen 20, 21 des Lagerbügels 10 verbunden.
Das erste Verbindungsteil 18 besteht aus einem relativ weichen Kunststoff und ist fest mit dem z.B. eingeklebten zapfenformigen Ende des ersten Haltearmes 13 verbunden. Der erste Endbereich 20 des Lagerbügels 10 ist hingegen um eine Drehachse 18' schwenkbar in dem ersten Verbindungsteil 18 gelagert.
Das zweite Verbindungsteil 19 besteht aus einem harten Kunststoff und weist einerseits eine parallel zur Längsachse 22 des Lagerbügels 10 verlaufende erste Ausnehmung 23 auf, in der das ebenfalls parallel zur Längsachse 22 verlaufende Ende 17 des zweiten Haltearmes 14 verschiebbar gelagert ist. Dabei wird die Länge des Verschiebeweges durch einen an dem zweiten Haltearm 14 befestigten Stift 36, der in einer Nut 37 des zweiten Verbindungsteiles 19 eingreift, begrenzt. Andererseits besitzt das zweite Verbindungsteil 19 eine vertikal verlaufende zweite Ausnehmung 24, in der ein an dem zweiten Endbereich 21 des Lagerbügels befestigter Zapfen 25 eingreift.
Außerdem weist das zweite Verbindungsteil 19 auf seiner dem Träger 12 zugewandten Seite eine nutenformige Ausnehmung 26 auf (Fig.2), innerhalb der sich der Stützarm 15 befindet. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß bei der Montage des Türmodules 1 an der Fahrzeugtür 2 der relativ schwere Lagerbügel 10 durch sein Gewicht nicht zu weit in Richtung auf den Träger 12 des zweiten Schenkels gedrückt wird, da der zweite Haltearm in der Regel diese Kraft nicht vollständig aufzunehmen vermag. Durch die Seitenwände 27, 28 der nutenformigen Ausnehmung 26 wird überdies die Verschiebung des Lagerbügels 10 zwischen der Türi nenwand 4 und der Türaußenwand 5 begrenzt.
Da die mechanischen Verbindungen zwischen dem Lagerbügel und dem Türschloß an sich bekannt sind, wurden diese nur schematisch angedeutet. Dabei ist der mit dem nicht dargestellten Griffteil (Bügelgriff) zu verbindende und an dem Lagerbügel 10 schwenkbar gelagerte Umlenkhebel mit 30 bezeichnet. Dieser Umlenkhebel 30 ist über die Seele eines Bowdenzuges 31 mit einem entsprechenden Schloßhebel 32 verbunden. Dabei ist es wichtig, daß das Ende der Hülle des Bowdenzuges im Bereich des Umlenkhebels 30 entweder an einer entsprechenden Aufnahme des Lagerbügels oder -wie in den Fig.1 und 2 dargestellt- an einer Aufnahme 38 des Verbindungsteiles 19 befestigt ist. Dadurch wird gewährleistet, daß sich beim Einbau in die Tür keine Veränderung des Abstandes zwischen den Enden der Seele und der Hülle des Bowdenzuges ergibt und die gegenseitige
Schwenklage von Umlenkhebel 30 und Schloßhebel 32 sich nicht ändert.
Ein zweiter an dem Lagerbügel 10 befestigter Hebel 33, der durch einen an dem Lagerbügel 10 befestigbaren Schließzylinder betätigt wird, ist über ein Gestänge 34 mit dem Türschloß 8 verbunden.
Zur Montage des Türmodules 1 an der Fahrzeugtur wird zunächst der Modulträger (Schloßblech) durch eine Öffnung der Türinnenwand in das Innere der Fahrzeugtür eingeführt und mit der Stirnseite 3 der Fahrzeugtür 2 verschraubt. Anschließend erfolgt dann die Befestigung des Lagerbügels 10 an der Türaußenwand 5, wobei der Lagerbügel 10 entweder von der Türinnenseite oder durch eine entsprechende Öffnung der Türaußenwand 5 (z.B. für das Griffteil) in seine Montagestellung verschoben und dann mittels entsprechender Schrauben (nicht dargestellt) befestigt wird. Zur Befestigung des Lagerbügels 10 sind Gewindebohrungen 35 (Fig.1) vorgesehen, in die entsprechende Schrauben von der Außenseite der Türaußenwand 5 aus eingeschraubt werden. Die Bohrungen sind angesenkt und dienen zur Zentrierung des Lagerbügels an der Türaußenhaut.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So braucht es sich bei dem zweiten Schenkel nicht notwendigerweise um einen plattenförmigen Träger handeln, sondern es ist auch denkbar, daß der Träger z.B. einen stangenformigen Aufbau aufweist. Außerdem kann es sich bei dem zweiten Schenkel auch lediglich um eine seitliche Verlängerung des Schloßgehäuses handeln, die sowohl aus Metall als auch aus Kunststoff bestehen kann. Der erste Schenkel ist in diesem Fall integraler Bestandteil des Schloßgehäuses.
Bezugszeichenliste
Türmodul
Fahrzeugtür
Stirnseite
Türinnenwand
Türaußenwand
Modulträger erster Schenkel
Türschloß zweiter Schenkel
Lagerbügel
Türaußengriff
Träger erster Haltearm zweiter Haltearm
Stützarm
Ende (erster Arm)
Ende (zweiter Arm) erstes Verbindungsteil ' Drehachse zweites Verbindungsteil erster Endbereich (Lagerbügel) zweiter Endbereich (Lagerbügel)
Längsachse (Lagerbügel) erste Ausnehmung zweite Ausnehmung
Zapfen nutenfδrmige Ausnehmung ,28 Seiten wände
30 Umlenkhebel
31 Bowdenzug
32 Schloßhebel
33 zweiter Hebel
34 Gestänge
35 Gewindebohrungen
36 Stift
37 Nut
38 Aufnahme