Epilationsgerät
Die Erfindung betrifft ein Epilationsgerät zum Auszupfen von Haaren aus der menschlichen Haut, das ein Gehäuse aufweist, in welchem ein durch Antriebsmittel angetriebener, Zupfelemente tragender Epilierkopf gelagert ist, wobei im Bereich des Epüierkopfes beweglich gelagerte, angetriebene Mittel zur mechanischen stimulierenden Beaufschlagung der Haut durch ein Kontaktelement vorgesehen sind.
Ein derartiges Epilationsgerät ist beispielsweise aus der WO 97/19613 bekannt. Dieses Dokument zeigt, einen in ein Epiliergerät integrierten Massagearm mit der Haut zugewandten elastischen Vorsprüngen aus weichem Material, der durch zwei Lenker geführt und durch einen Exzenter angetrieben parallel zur Gehäuselängsachse hin und her bewegt wird. Der Exzenter beaufschlagt den Massagearm über eine Schraubenfeder und bewirkt ein sich in der Richtung wechselndes Moment auf den Massagearm. Die Höhe der vom Exzenter auf den Massagearm übertragenen Kraft ist durch die Einspannverhältnisse und die geometrischen Abmessungen festgelegt und somit ist auch die Stimulation der Haut des Benutzers durch den Massagearm stets konstant. Die geradlinige Bewegung des Masagearmes birgt darüber hinaus in Verbindung mit der gewölbten Außenkontur des Gehäuses die Gefahr des Einklemmens der Haut des Benutzers.
Auch aus der EP A 760 219 ist eine in ein Epilationsgerät integrierter Stimulationseinrichtung für die Haut des Benutzers zur Schmerzreduktion bekannt. Das dort dargestellte Stimulationsmittel besteht aus einem am Gehäuse schwenkbar gelagerten U-förmigen Bügel, der unmittelbar durch auf der Epilierwalze angeordnete Nocken bei Rotation dieser Walze schwingend angetrieben wird. Bei dieser Anordnung ist sowohl Hub als auch Frequenz des Stimulationsmittels konstant, so daß auch bei diesem Gerät die Intensität der Hautstimulation fest vorgegeben ist.
Ein weiterer Nachteil, der beiden bekannten Epilationsgeräten gemein ist, ist die spezielle, aufwendige Antriebsmechanik für das angetriebene Hautstimulationsmittel
Bekanntlich dienen die Stimulationsvorrichtungen der Epilationsgeräte der Reduktion des subjektiven Schmerzempfindens beim Auszupfen von Körperhaaren. Dies wird dadurch erreicht, daß dem durch das Auszupfen der Haare bedingten Schmerz ein zusätzlicher Reiz,
dessen Intensität geringer als der Auszupfschmerz ist bzw. der physiologisch weniger unangenehm ist, überlagert wird. Es hat sich nun gezeigt, daß der zu überlagernden Reiz für eine optimale Schmerzreduktion in extrem starkem Maße von den individuellen Eigenschaften und der unterschiedlichen Sensibilität des jeweiligen Benutzers abhängt. Dies ist bei den bekannten Epilationsgeräten nicht berücksichtigt, so daß die Schmerzreduktion durch diese Geräte für viele Benutzer nicht ausreichend ist.
Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Epiliergerät zu schaffen, das bei einfachem Aufbau und auf kostengünstige Weise für unterschiedliche Benutzer mit individuellem Schmerzempfinden eine optimale Schmerzreduktion ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mittel zur mechanischen stimulierenden Beaufschlagung der Haut derart ausgebildet sind, daß die Intensität der Beaufschlagung durch den Benutzer veränderbar ist.
Eine alternative Lösung dieser Aufgabe wird erreicht, wenn diese Mittel mindestens ein federndes Bauteil aufweisen, welches das Kontaktelement elastisch in Richtung auf die Haut vorspannt, und daß der Antrieb dieser Mittel durch ein Ankoppeln an den Epilierkopf erfolgt. Diese Lösung trägt in verstärktem Maße dem Aspekt der besonders niedrigen Herstellkosten und des extrem geringen baulichen Aufwands Rechnung, da für den Antrieb des Hautstimulationsmittels kaum zusätzliche Bauteile benötigt werden.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die Intensität der Beaufschlagung in Abhängigkeit vom Anstellwinkel zwischen dem Epilationsgerät und der Haut veränderbar ist, da hierbei der Benutzer des Epilationsgerätes ohne Unterbrechung während des Epilationsvorganges auf einfachste Bedienungsweise und ohne manuelle Einstellungen vornehmen zu müssen, den Stimulationseffekt an seine individuellen Bedürfnisse anpassen kann. Dies ist auch bei einer Ausführungsform der Erfindung möglich, bei welcher die Intensität der Beaufschlagung in Abhängigkeit vom Anpreßdruck zwischen Epilationsgerät und Haut veränderbar ist.
Für eine effektive und deutlich spürbare Schmerzreduktion während des Epilierens ist es von besonderem Vorteil, wenn die Beaufschlagung der Haut impulsartig erfolgt. Dies läßt sich
auf einfache Weise und mit geringem Aufwand dadurch realisieren, daß die Mittel zur mechanischen stimulierenden Beaufschlagung der Haut mindestens ein elastisch vorgespanntes Kontaktelement aufweisen. Idealerweise ist dieses Kontaktelement elastisch in Richtung auf die Haut vorgespannt.
Als besonders geeigente Kontaktelemente haben sich Stößel oder Walzen, insbesondere Stachel- oder Zahnradwalzen, die auf der Haut abrollen, herausgestellt.
Wird das Kontaktelement derart geführt, daß seine Bewegungsbahn einen konzentrisch zum Epilierkopf verlaufenden Bogen darstellt, so wird zum einen eine besonders Feinfühlige Intensitätssteuerung der Hautbeaufschlagung ermöglicht und darüber hinaus ist sichergestellt, daß durch den gleichbleibenden Abstand zwischen Epilierkopf und Hautstimulationsmittel sich die Haut nicht zwischen dem Kontaktelement und dem Epilierkopf einklemmen kann.
Eine nahezu vollständige Schmerzreduktion ist mit einer Ausführungsform der Erfindung möglich, bei welcher zusätzlich zu den angetriebenen Mitteln zur stiumulierenden Beaufschlagung der Haut noch mindestens ein weiteres nicht angetriebenes Hautstimulationsmittel vorgesehen ist. Die praktische Ausführung einer solchen Bauart könnte derart ausgestaltet sein, daß beispielsweise der zu epilierende Hautabschnitt vor dem Zupfvorgang durch ein oder mehrere angetriebene Kontaktelemente beaufschlagt wird, um einen physiologisch weniger unangenehmen Reiz hoher Intensität aufzubringen, während der Hautabschnitt nach Durchführung des Auszupfens durch ein oder mehrere nicht angetriebene Kontaktelemente beaufschlagt wird, der einen Reiz deutlich geringerer Intensität in die Haut einleitet.
Zum einfachen Aufbau des erfindungsgemäßen Epilationsgerätes trägt in besonderem Maße bei, daß die Mittel zur mechanischen stimulierenden Beaufschlagung der Haut durch die Antriebsmittel des Epilierkopfes, also ohne eigenen separaten Antrieb, betätigt werden, wobei es antriebstechnisch besonders günstig ist, wenn diese Mittel unmittelbar durch den Epilierkopf betätigt werden. Da eine impulsartige Beaufschlagung der Haut für eine optimale Schmerzreduktion entscheidend ist, sieht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, daß die Betätigung der Mittel zur mechanischen stimulierenden Beaufschlagung der Haut über elastisch verformbare Übertragungselemente erfolgt. Hierdurch wird ein schlagar-
tiges Freisetzen der Beaufschlagungsenergie nach Überschreiten einer vordefinierten Verformung des Übertragungselementes auf besonders einfache Art ermöglicht.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung, welche jedoch auch gleichzeitig als eigenständige Erfindung angesehen wird, sieht vor, daß die Mittel zur stimulierenden Beaufschlagung der Haut in einem Aufsatzteil vorgesehen sind, das einen Grundkörper zum Befestigen am Gehäuse und im Grundkörper beweglich gelagerte Mittel zur stimulierenden Beaufschlagung der Haut aufweist, die mit Ankoppelelementen zum Ankoppeln an die Antriebsmittel versehen sind. Diese auch für sich genommen erfinderische Lösung schafft die Möglichkeit, die Mittel zur Schmerzreduktion als Zubehörteile zu benutzen, welche der Anwender des Epilationsgerätes nach Bedarf einsetzen kann. Hierdurch ist es auch möglich, bereits bestehende Epilationsgeräte mit einer Schmerzreduktionseinrichtung nachzurüsten, ohne daß ein besonders aufwendiger Umbau mit kostspieligen Veränderungen am Epilationsgerät nötig ist. Gerade bei der Ausführung des Schmerzreduktionsmittels als nachrüstbares Zubehör eignet sich besonders die Ausführungsform, bei welcher die Mittel zur mechanischen stimulierenden Beaufschlagung der Haut unmittelbar durch den Epilierkopf betätigt werden.
Der Grundkörper des Aufsatzteiles läßt sich formschlüssig oder aber auch kraftschlüssig am Gehäuse befestigen; besonders günstig in Bezug auf die Paßgenauigkeit und Stabilität ist jedoch eine Ausführungsform, bei der der Grundkörper durch eine lösbare Arretierung mit dem Gehäuse verbindbar ist.
Weitere vorteilhafte Merkmale sowie die Funktion der Erfindung werden im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Dabei bilden alle beschriebenen oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand vorliegender Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Hierzu zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Epilationsgerätes,
Fig. 2 ein vom Epilationsgerät abgenommenes Aufsatzteil in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 und
Fig. 4 jeweils eine Schnittdarstellung durch das Epilationsgerät in zwei unterschiedlichen Anstellwinkeln zur Hautoberfläche,
Fig. 5 ein Kontaktelement,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie A-A gemäß Fig. 5,
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform eines Aufsatzteils und
Fig. 8 einen Schnitt durch ein Aufsatzteil gemäß Fig. 7.
Für einander entsprechende Teile werden in der Zeichnung und in der nachstehenden Beschreibung in allen Figuren die selben Bezugszeichen verwendet.
Das in Fig. 1 dargestellte Epilationsgerät besitzt ein nur teilweise dargestelltes Gehäuse 1 , in dem ein Epilierkopf 2 drehbar gelagert ist. Das Gehäuse 1 nimmt darüber hinaus in seinem zeichnerisch nicht dargestellten Teil, welcher auch dem Ergreifen und Halten durch die Hand des Benutzers dient, einen ebenfalls nicht dargestellten Elektromotor und die zugehörigen Drehmomentübertragungselemente, das sind insbesondere Zahnradgetriebe, zum rotierenden Antrieb des Epilierkopfes 2 auf. Der Epilierkopf gemäß dem Ausführungsbeispiel ist als Drehzylinder ausgebildet, wie er aus der WO 98/05234 bekannt ist. Auf den Offenbarungsgehalt dieser internationalen Patentanmeldung wird ausdrücklich Bezug genommen. Der Epilierkopf 2 wird derart angetrieben, daß sein Drehsinn der Richtung des Pfeiles 3 entspricht. Dies ist auch die Richtung, in welcher das Epilationsgerät zum Auszupfen der Haare über die Haut geführt wird. Der Epilierkopf 2 ist mit mehreren im wesentlichen in Umfangs- richtung verlaufenden Einfädelnuten 4 versehen, welche die auszuzupfenden Haare den Klemmelementen 5 zuführen.
Die Klemmelemente 5 werden durch zeichnerisch nicht dargestellte längs im Epilierkopf 2 verlaufende Stößel mittels seitlich neben dem Epilierkopf 2 angeordneter Nocken betätigt. Diese zeichnerisch ebenfalls nicht dargestellten Nocken sind so angeordnet, daß etwa in dem in der Draufsicht gemäß Fig. 1 sichtbaren Bereich von etwa einem Viertel der Um- fangsfläche der eigentliche Zupfbereich des Epilierkopfes gebildet ist. In diesem Zupfbereich werden die pinzettenartigen Klemmelemente 5, welche diesen Zupfbereich in geöffneter
Stellung erreichen, allmählich geschlossen und nachdem sie um einen bestimmten Drehwinkel in geschlossene Stellung weitergedreht wurden, wieder geöffnet, um das während des Schließens erfaßte und während der Weiterdrehung herausgezupfte Haar wieder auszuwerfen.
Bevor jedoch die Haut mit dem die Haare auszupfenden Epilierkopf in Kontakt kommt, erfährt sie eine mechanische Stimulation durch die auf ihr abrollende erste Stachelwalze 6. Der mit der ersten Stachelwalze 6 aufgebrachte Reiz hat zur Folge, daß der durch das anschließende Auszupfen der Haare bedingte Schmerz als weniger stark empfunden wird. Um den durch die erste Stachelwalze 6, die parallel zur Längsachse des Epilierkopfes verläuft, aufgebrachten mechanischen Reiz zu erhöhen, ist diese, wie später noch ausgeführt wird, in eine im wesentlichen senkrecht zur Hautoberfläche liegende Richtung schwingend angetrieben. Ebenfalls parallel zur Längsachse des Epilierkopfes verläuft auf dessen anderer Seite eine zweite Stachelwalze 7, deren Funktion die Straffung der Haut im Epilationsbereich ist, um das Greifen der Haare durch die Klemmelemente zu verbessern. Die Stachelwalzen 6 und 7 sind aus einzelnen auf einer gemeinsamen Achse 8 bzw. 9 aufgereihten Ringen gebildet, wobei sich die Ringe unabhängig voneinander drehen können. Jeder einzelne Ring ist mit acht gleichmäßig am Umfang verteilten kegelförmigen Stacheln versehen, welche sich nach außen hin verjüngen.
Fig. 2 zeigt das als Aufsatzteil ausgebildete Mittel zur Schmerzreduktion, welches auf das Gehäuse 1 aufsetzbar ist, als separat dargestelltes Einzelteil. Dieses Aufsatzteil besteht aus einem Grundkörper 10, dessen Innenkontur an die Außenkontur des Gehäuses 1 des Epilationsgerätes angepaßt ist. Der Grundkörper ist einstückig ausgeführt und kann durch seine konische Innenkontur durch einfaches Aufdrücken auf das Gehäuse 1 kraftschlüssig mit dem Epilationsgerät verbunden werden. Der Grundkörper 10 trägt die beiden Stachelwalzen 6 und 7, deren jeweilige Achsen 8 bzw. 9 mit ihren Endabschnitten jeweils in Armen 11 gelagert sind, die verschiebbar in einem Schacht 12 des Grundkörpers 10 geführt sind. Aus Stabilitätsgründen sind die beiden jeweils eine Achse 8 bzw. 9 tragenden Arme 11 an ihren den jeweiligen Achsen 8 bzw. 9 gegenüberliegenden Enden einstückig mit einem Träger 13 verbunden.
Wie in Fig. 3 zu erkennen ist, weist der Schacht 12 im Grundkörper 10 einen bogenförmig gekrümmten Verlauf auf. Die Kreisbogen der beiden Schächte 12 sind dabei konzentrisch zur Drehachse A des Epilierkopfes.
Zwischen dem Boden des Schachtes 12 und jeweils einem Arm 11 ist eine Druckfeder eingesetzt, welche die Arme 11 und damit auch die Stachelwalzen 6 und 7 in Richtung auf die zu epilierende Haut 15 vorspannt. Dadurch ist dafür gesorgt, daß die Stachelwalzen auch bei unterschiedlicher Winkellage des Gehäuses 1 des Epilationsgerätes zur Oberfläche der zu epilierenden Haut 15 stets an letztere angedrückt werden.
Während die Stachelwalze 7 lediglich mit der durch die Druckfeder 14 bestimmten Kraft an der Haut anliegt und darauf abrollt, wird die Stachelwalze 6 zusätzlich noch schwingend in Richtung des Pfeiles B angetrieben, so daß dem mechanischen Reiz, der durch die Stacheln der Stachelwalze erzeugt wird, noch eine Vibration überlagert wird. Hierzu sind an den beiden Endbereichen des Epilierkopfes 2 jeweils mehrere - in diesem Fall sind es vier - rippen- förmige Mitnehmer 16 gleichmäßig am Umfang verteilt angeordnet, welche mit zwei jeweils als Blattfedern 17 ausgebildeten Ankoppelelementen zusammenwirken, welche am Träger 13 oder am Arm 11 befestigt sind. Die beiden Blattfedern 17 sind dabei mit einem einstückig mit ihnen ausgebildeten Streifen 18 an ihrem von der Stachelwalze 6 weg weisenden Seite miteinander verbunden. Das der Stachelwalze 6 zugewandte Ende der Blattfedern 17 ist hakenförmig nach innen, d.h. in Richtung auf den Epilierkopf, umgebogen. Ein U-förmig verlaufender Endabschnitt der Blattfeder greift somit in den zwischen zwei benachbarten Mitnehmern 16 ausgesparten Bereich am Umfang des Epilierkopfes 2 ein und liegt somit in der Umlaufbahn der Mitnehmer 16.
Sobald der Mitnehmer 16 die Blattfeder 17 beaufschlagt, wie dies in Fig. 6 durch den Pfeil C angedeutet ist, werden die beiden Arme 11 bogenförmig innerhalb des Schachtes 12 nach unten gedrückt und die Druckfeder 14 wird komprimiert. Aufgrund der progressiven Kennlinie der Druckfeder 14 steigt nun die zwischen dem Mitnehmer 16 und der Blattfeder 17 wirkende Reaktionskraft an, bis ab einem bestimmten Schwellwert, der durch die Federsteifigkeiten der Druckfeder 14 und der Blattfeder 17 bestimmt ist, der hakenförmige Abschnitt der Blattfeder 17 um den Drehpunkt D nach unten verschwenkt wird. Unmittelbar nach diesem Verschwenken schnappen die Blattfedern 17 über die entsprechenden Mitnehmer 16, so daß die Arme 11 und damit die Stachelwalze 6 angetrieben durch die Vorspannung der Druckte-
der 14 impulsartig nach oben springen. Diese Aufwärtsbewegung wird selbstverständlich durch einen zwischen den Armen 11 und dem Grundkörper 10 wirkenden Anschlag begrenzt. Nach dem Überspringen des Mitnehmers 16 schwenkt das hakenförmige Ende der Blattfeder 17 entgegen dem Uhrzeigersinn wieder um den Drehpunkt D in seine Ausgangslage zurück und es erfolgt eine erneute Beaufschlagung durch den Mitnehmer 16.
Wird nun, wie in Fig. 4 dargestellt, der Anstellwinkel zwischen dem Epilationsgerät und der Oberfläche der Haut 15 verändert, so werden die Arme 11 durch den höheren Kontaktdruck zwischen der Haut 15 und der Stacheiwalze 6 gegen die Kraft der Druckfedern 14 in den Schacht 12 hineingedrückt. Die Vorspannkraft der Federn 14 erhöht sich dann proportional zur Absenkung der Arme 11 gegenüber der in Fig. 3 dargestellten Lage. Aufgrund dieser höheren Vorspannkraft schnappt nun der hakenförmige Endbereich der Blattfeder 17 bereits nach einer kürzeren durch den Mitnehmer 16 verursachten Verschiebung nach Verschwen- kung um den Drehpunkt D über den Mitnehmer 16, so daß die Schwingung mit einem verringerten Hub ausgeführt wird.
Auf diese Art ist es für den Benutzer möglich, das für ihn individuell angenehmste Verhältnis zwischen (konstantem) Anpreßdruck durch die Stachelwalzen 6 und Vibrationsintensität durch entsprechendes Einstellen des Anstellwinkels zwischen Epilationsgerät und Haut stufenlos einzustellen. Sobald der Benutzer den Anpreßdruck zwischen der Stachelwalze und der Haut erhöht, verringert sich die Vibrationsintensität und umgekehrt. Der geringere Hub der Stachelwalzen 6 ist in Fig. 4 durch den gegenüber Fig. 3 kleineren Doppelpfeil B dargestellt.
Bei einer praktischen Ausführungsform der Erfindung ist der Hub B der Schwingung der Stachelwalze 6 zwischen 0,1 und 0,7 mm einstellbar. Der Anstellwinkel zwischen der Haut 15 und dem Epüationsgerät wird dabei um ca. +/- 15° verändert. Dies ist auch der Zupfbereich, in welchem die Klemmelemente 5 den optimalen Arbeitsbereich besitzen.
Die Ausbildung des Schmerzreduktionsmittels als Aufsatzteil mit dem direkten Antrieb über die Epilationswalze stellt, wie klar ersichtlich, eine besonders günstige und auch als Nach- rüstteil benutzbare Ausführungsform der Erfindung dar. Allerdings ist bei anderen, zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsformen der Erfindung vorgesehen, daß die Betätigung der Stachelwalze 6 durch einen separaten Antrieb oder durch einen zusätzlichen im Gehäu-
se 1 integrierten Abtrieb des Antriebsmittels des Epilierkopfes 2 in Form einer Kurbel- oder Nockensteuerung ausgebildet ist.
Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein als Aufsatzteil ausgebildetes Mittel zur Schmerzreduktion, das auf das Gehäuse 1 aufsetzbar ist, in perspektivischer Darstellung. Zur näheren Erläuterung ist in Fig. 8 ein Schnitt durch ein solches Aufsatzteil dargestellt. Entsprechend dem Aufsatzteil gemäß Fig. 2 zeigt auch dieses Aufsatzteil einen Grundkörper 10, in welchem Stachelwalzen tragende Arme 11 verschiebbar und elastisch in Richtung auf die zu epilierende Haut vorgespannt gelagert sind. Wie bei dem bereits zuvor beschriebenen Aufsatzteil ist auch hier die in der Abbildung links dargestellte Stachelwalze 6 über die Blattfeder 17, welche mit den Mitnehmern 16 am Epilationskopf zusammenwirkt, antreibbar. An der Achse 9 der gegenüberliegenden Stachelwalze 7 ist eine Trägerplatte 21 gelagert, welche ihrerseits eine weitere Stachelwalze 20 trägt. Da - wie bereits zuvor beschrieben - die Stachelwalzen aus einzelnen aufeinanderfolgenden Ringen zusammengesetzt sind, ersetzen die Trägerplatten 21 zwei sonst an dieser Stelle vorgesehene Stachelwalzenringe. Durch die Anlenkung der Stachelwalze 20 an die Achse 9 ist sie gemeinsam mit der Stachelwalze 7 verschiebbar und elastisch vorgespannt im Grundkörper 10 gelagert. Darüber hinaus ist die Stachelwalze 20, welche ebenfalls aus einzelnen Ringen aufgebaut ist, aufgrund der Elastizität der Trägerplatten 21 auch gegenüber der Stachelwalze 7 verschwenkbar gelagert.
Durch die zusätzliche Stachelwalze 20 ist eine noch bessere Hautstimulation möglich, wobei jedoch das gesamte Epüationsgerät immer noch einfach und komfortabel in der Handhabung bleibt.
Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Trägerplatte 21 und die Stachelwalze 20 auch an der die Stachelwalze 6 tragenden Achse 8 in gleicher Weise angelenkt werden kann. In diesem Falle sind dann zwei angetriebene Stachelwalzen 6 und 20 vorhanden, wobei die Stachelwalze 20 auch noch schwenkbar in Bezug auf die Stachelwalze 6 ist. Diese nicht dargestellte Ausführungsform mit zwei angetriebenen Stachelwalzen ermöglicht eine besonders starke Stimulation der Haut vor dem eigentlichen Haarausrupfvorgang, während die dargestellte Ausführungsform für eine verstärkte Hautstimulation nach dem Epiliervorgang sorgt. Eine besonders hohe Schmerzmaskierung und Hautentspannung nach der Epilation wird erreicht, wenn sowohl die angetriebenen als auch die nicht angetrie-
benen Hautstimulationsmittel jeweils zwei Kontaktelemente, insbesondere Stachelwalzen, aufweisen. Die Anzahl der angetriebenen und nichtangetriebenen Kontaktelemente und die Reihenfolge ihrer Anordnung am Epilationsgerät kann frei entsprechend der gewünschten Stimulationswirkung gewählt werden.
Dadurch, daß die Stachelwalzen 6, 7, 20 sowohl relativ zum Grundkörper 10 als auch relativ zueinander lageveränderlich, d.h. zueinander absenkbar bzw. verschwenkbar sind, ist eine optimale Anpassung an die Kontur der zu epilierenden Haut, insbesondere im Bereich hautnaher Knochen oder Gelenke sichergestellt.