PLUS PLAN Kunststoff- und Verfahrenstechnik GmbH
Kunststoffenster mit einem Blendrahmen aus Kunststoffhohlprofilabschnitten und einem Flügelrahmen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kunststoffenster mit einem Blendrahmen aus Kunststoffhohlprofilabschnitten und einem Flügelrahmen, wobei der Blendrahmen zur Verankerung an einer an das Kunststoffenster angrenzenden Wand vorgesehen ist und wobei der Flügelrahmen über mindestens eine Dichtung von innen an den Blendrahmen anschlägt und eine mindestens eine Scheibe aufweisende Verglasung hält. Insbesondere betrifft die Erfindung ein solches Kunststoffenster, daß für Gebiete mit extremen Außentemperaturen, daß heißt sowohl für Gebiete mit großer Kälte als auch großer Hitze, geeignet ist.
Die eingangs beschriebene Art entspricht dem Stand der Technik von üblichen Kunststoffenstern, deren Blend- und Flügelrahmen aus Kunststoffhohlprofilabschnitten aus hartem PVC ausgebildet sind. Dabei sind, um ein Verziehen des Kunststoffensters auch aufgrund von thermischen Einflüssen zu verhindern, üblicherweise metallene Armierungen in die Kunststoffhohlprofile des Blend- und Flügelrahmens eingeschoben, obwohl diese Armierungen als Kältebrücken wirken und damit die Wärmedämmwerte des jeweiligen Kunststoffensters grundsätzlich verschlechtern.
Unter der Produktbezeichnung "Artline" ist ein weiterentwickeltes Kunststoffenster der eingangs beschriebenen Art von der Firma VEKA bekannt. Dieses Kunststoffenster weist einen Blendrahmen aus Kunststoffhohlprofilabschnitten mit einer besonders großen Tiefe zwischen der Innenseite und der Außenseite des Kunststoffensters auf. Allerdings weist dabei
auch die metallene Armierung des Blendrahmens eine vergrößerte Tiefe zwischen der Innenseite und der Außenseite des Kunststoffensters auf, so daß der Blendrahmen über seine wesentliche Tiefe durch eine Kältebrücke überbrückt ist. Zwischen dem Blendrahmen und dem ebenfalls aus Kunststoffhohlprofilabschnitten bestehenden Flügelrahmen sind zwei Dichtungen angeordnet, die sich beide noch vor der Verglasung des Flügelrahmens befinden. Dabei ist eine Dichtung außen zwischen dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen im Bereich des sichtbaren Umfangs der Verglasung vorgesehen. Das heißt, der Blendrahmen deckt fast den ganzen Flügelrahmen nach außen hin ab, und er ist am freien Ende der Überdeckung gegenüber dem Flügelrahmen abgedichtet. Auf diese Weise ist die Profiltiefe des Kunststoffensters auch im Bereich des Flügelrahmens relativ groß. Allerdings nutzt die Anordnung der Dichtungen diese Profiltiefe nicht vollständig aus. Insgesamt werden daher trotz der großen Profiltiefe des Kunststoffensters "Artline" keine wesentlichen Verbesserungen der Wärmedämmwerte gegenüber herkömmlichen Kunststoffenstern erreicht.
Es sind Fenster mit Blend- und Flügelrahmen aus Holz bekannt, bei denen zumindest der Blendrahmen auf der Außenseite der Fenster mit einer Verkleidung aus Aluminiumprofilabschnitten abgedeckt ist. Eine Abdichtung dieser Verkleidung gegenüber dem Blendrahmen oder auch dem Flügelrahmen ist nicht vorgesehen. Die Verkleidung dient als reiner Wetter- und Sichtschutz für den Blendrahmen, um insbesondere ein regelmäßiges Streichen des Blendrahmens aus Holz zu ersetzen.
Bei Aluminiumfenstern mit einem Blendrahmen und einem Flügelrahmen aus Aluminiumhohlprofilabschnitten, wobei der Blendrahmen zur Verankerung an einer das Kunststoffenster angrenzenden Wand vorgesehen ist, wobei der Flügelrahmen über mindestens eine Dichtung von innen an den Blendrahmen anschlägt und eine mindestens eine Scheibe aufweisende Verglasung hält und wobei die Aluminiumhohlprofilabschnitte des Blendrahmens und des Flügelrahmens zwischen der Innenseite und der Außenseite des
Aluminiumfensters eine Mehrzahl von Hohlkammern aufweisen, ist es bekannt, den Blend- und Flügelrahmen zwischen der Innenseite und der Außenseite des Aluminiumfensters zu unterteilen. Das heißt, er wird jeweils durch zwei zwischen der Innenseite und der Außenseite des Aluminiumfensters hintereinander angeordneten Aluminiumhohlprofilabschnitten ausgebildet, die keinen direkten Kontakt aufweisen. Vielmehr ist eine Verbindung der beiden Aluminiumhohlprofilabschnitte durch einen Kunststoffprofilabschnitt vorgesehen, dessen Material eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit als Aluminium aufweist. Hierdurch werden zwar die Wärmedämmwerte gegenüber herkömmlichen Aluminiumfenstern verbessert, aber auch diese verbesserten Wärmedämmwerte reichen nicht an die Wärmedämmwerte herkömmlicher Kunststoffenster mit guten Wärmedämmwerten heran. Die von Aluminiumfenstern bekannte Unterteilung des Blend- und Flügelrahmens in jeweils zwei hintereinanderliegende Hohlprofilabschnitte ist zur Verbesserung der dort schon besseren Wärmedämmwerte nicht auf Kunststoffenster übertragbar, da bei Kunststoffenstern bereits die gegenüber Aluminium schlechtere Wärmeleitfähigkeit über die gesamte Tiefe des Blend- bzw. Flügelrahmens ausgenutzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kunststoffenster der eingangs beschriebenen Art aufzuzeigen, das gegenüber herkömmlichen Kunststoffenstern mit geringem zusätzlichen Aufwand bereitstellbar ist und dabei ganz hervorragende Wärmedämmwerte aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Kunststoffenster der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß vor den Blendrahmen ein Dämmrahmen aus Kunststoffhohlprofilabschnitten vorgesetzt ist, an denen zwei in einem Abstand parallel zueinander verlaufende stegförmige Abstandhalter mit sich zu ihrem freien Ende hin verjüngenden Querschnitt ausgebildet sind, wobei der Dämmrahmen über die stegförmigen Abstandhalter guasi linienförmig an dem Blendrahmen anliegt und wobei der Flügelrahmen und/oder die Verglasung über mindestens eine Dichtung an den Dämmrahmen anschlägt.
Bei der Erfindung wird nicht die Profiltiefe des Blendrahmens selbst erhöht. Vielmehr kann zur Ausbildung des neuen Kunststoffensters auf einem herkömmlichen Kunststoffenster aufgebaut werden. Vor den Blendrahmen des herkömmlichen Kunststoffensters wird der Dämmrahmen vorgesetzt. Dabei sorgt die spezielle Ausbildung der Abstandhalter zwischen dem Dämmrahmen und dem Blendrahmen zum einen für die Ausbildung einer zusätzlichen Hohlkammer zwischen dem Dämmrahmen und dem Blendrahmen einerseits und den beiden Abstandhaltern andererseits. Zum anderen wird der mögliche Wärmeübertrag zwischen dem Blendrahmen und dem Dämmrahmen minimiert, indem nur ein möglichst linienförmiger Kontakt zwischen dem Blendrahmen und dem Dämmrahmen gegeben ist. Dies bedeutet eine möglichst weitgehende thermische Trennung des Dämmrahmen und des Blendrahmens, in dem der Widerstand für den Wärmetransport zwischen dem Blendrahmen und dem Dämmrahmen durch eine nur kleine hierfür zur Verfügung stehende Kontaktfläche maximiert wird. Eine etwaige metallene Armierung des Blendrahmens wird dabei nicht bezüglich ihrer Tiefe zwischen der Innenseite und der Außenseite des Fensters vergrößert, so daß die zusätzliche Profiltiefe aufgrund des Dämmrahmens auch nicht durch eine Kältebrücke überbrückt wird. Indem der Flügelrahmen über die Dichtung direkt an den Dämmrahmen anschlägt, wird auch eine Verbesserung der Wärmedämmung durch eine Vergrößerung der Profiltiefe im Bereich des Flügelrahmens erzielt. Dabei ist es möglich, den Anschlag für die Dichtung an dem inneren freien Ende des Dämmrahmens an der Verglasung vorzusehen, die von dem Flügelrahmen gehalten wird. Auf diese Weise wird dann die bekannte Kältebrücke im Bereich des Rands der Verglasung, die im wesentlichen aufgrund der dort vorgesehenen Abstandhalter gegeben ist, weitgehend ausgeschaltet.
Eine Kontaktfläche zwischen dem Dämmrahmen und dem Blendrahmen an dem freien Ende der Abstandhalter weist bei dem neuen Kunststoffenster vorzugsweise eine maximale mittlere Breite von 1,0 mm auf. Besonders bevorzugt ist eine maximale mittlere Breite von 0,5 mm. Die maximale mittlere Breite der Kontaktfläche hängt von der Ausbildung der Abstandhalter an ihrem freien Ende ab.
Nach unten ist sie dadurch begrenzt, daß die Abstandhalter bei der Herstellung und Handhabung der Kunststoffhohlprofilabschnitte für den Dämmrahmen und beim Anbringen des Dämmrahmens an dem Blendrahmen formstabil sein müssen.
In konkreten Ausführungsformen des neuen Kunststoffensters kann der Querschnitt mindestens eines Abstandhalters an dessen freien Ende durch einen Kreisbogen, eine Parabel oder zwei unter einem Winkel von weniger als 120° aufeinander zu laufende Schenkel begrenzt werden, wobei eine zwischen den Schenkeln gebildete Spitze gegebenenfalls abgeflacht oder abgerundet ist. Derartige Querschnittsformen für die Abstandhalter können beim Extrudieren der Kunststoffhohlprofilabschnitte für den Dämmrahmen nach dem eigentlichen Extrudierschritt präzise kalibriert werden.
Die Tiefe der Abstandhalter zwischen der Innenseite und der Außenseite des Fensters bestimmt die Tiefe der zwischen dem Dämmrahmen und dem Blendrahmen ausgebildeten Hohlkammer. Sie beträgt vorzugsweise 4 bis 10 mm. Besonders bevorzugt ist eine Tiefe von 6 mm. Diese Tiefe ist für eine Hohlkammer eines Kunststoffensters vergleichsweise gering. Sie trägt aber dem Gesichtspunkt Rechnung, daß die Abstandhalter möglichst schmal ausgebildet sein sollen und daher eine ausreichende Stabilität nur bis zu einer gewissen maximalen Tiefe aufweisen.
Der Abstand der Abstandhalter an dem Dämmrahmen ist bezüglich der Breite einer Außensichtflache an dem Blendrahmen möglichst maximal, um den Bereich des Blendrahmen, der von dem Dämmrahmen und der zwischen dem Dämmrahmen und dem Blendrahmen ausgebildeten Hohlkammer abgeschirmt wird, möglichst groß zu halten.
Um die bekannte Kältebrückenwirkung einer Armierung des Blendrahmens bei dem neuen Kunststoffenster möglichst auszuschalten, liegt vorzugsweise keiner der Abstandhalter des Dämmrahmens im Bereich vor einer solchen metallenen Armierung des Blendrahmens an dem Blendrahmen an. So wird verhindert, daß die von der Armierung übertragene Wärme direkt auf den Dämmrahmen übertragen
werden kann.
Der Dämmrahmen des neuen Kunststoffensters wird mit dem Blendrahmen in der Regel starr verschraubt. Hierbei sind Schrauben aus Edelstahl bevorzugt, weil Edelstahl im Vergleich zu anderen Stahlsorten eine relativ geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist, so daß die durch die Schrauben gebildeten Kältebrücken nicht so ausgeprägt sind. Darüberhinaus ist die Auswirkung der Schrauben auf die Wärmedämmwerte des gesamten Fensters sowieso begrenzt, weil sie nur lokal für einen beschleunigte Wärmefluß sorgen.
Zwischen den Abstandhaltern an dem Dämmrahmen kann mindestens eine parallel zu den Abstandhaltern verlaufende Rippe an den Kunststoffhohlprofilabschnitten ausgebildet sein, deren Tiefe kleiner als die Tiefe der Abstandhalter ist. Eine solche Rippe dient zur Beschränkung der Luftzirkulation in der zwischen dem Dämmrahmen und dem Blendrahmen gebildeten Hohlkammer und damit des Wärmeübertrags zwischen dem Blendrahmen und dem Dämmrahmen aufgrund von Konvektion. Darüberhinaus kann eine solche Rippe auch zur Anlage eines Dichtungsbands dienen, das zwischen dem Dämmrahmen und dem Blendrahmen angeordnet wird, um das Eindringen von Feuchtigkeit durch den Übergangsbereich zwischen dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen bis in das angrenzende Mauerwerk zu verhindern.
Die Verglasung des Flügelrahmens kann in einer speziellen Ausführungsform des neuen Kunststoffensters mindestens eine an ihrem Umfang von dem Flügelrahmen begrenzte Scheibe und eine mit Abstand von außen vor den Flügelrahmen vorgesetzte Vorsatzscheibe aufweisen, wobei der Flügelrahmen im Bereich der Vorsatzscheibe über die Dichtung an den Dämmrahmen anschlägt. Die Vorsatzscheibe kann dabei abnehmbar an dem Flügelrahmen gelagert sein, um den Freiraum zwischen der Vorsatzscheibe und der anderen Scheibe zu reinigen. In diesem Freiraum kann auch ein Lichtschutzrollo oder eine Jalousie geschützt angeordnet werden. Bei einem Lichtschutzrollo besteht dann die Möglichkeit, eine Licht- und Wär edurchtrittsrichtung je nach Jahreszeit
festzulegen, so daß im Sommer eine besonders gute Abschattung gegenüber Licht und Wärme erreicht wird, während im Winter ein Treibhauseffekt gezielt ausgenutzt wird.
Ein Kunststoffhohlprofil zur Ausbildung eines Dämmrahmens für ein erfindungsgemäßes Kunststoffenster mit einem Dämmrahmen und einem eine Verglasung haltenden Flügelrahmen ist seinerseits erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zwei in einem Abstand parallel zueinander verlaufende stegförmige Abstandhalter mit sich zu ihrem freien Ende hin verjüngenden Querschnitt vorgesehen sind, über die der Dämmrahmen quasi linienförmig an den Blendrahmen anlegbar ist, und das eine Nut zur Befestigung einer Dichtung vorgesehen ist, über die der Flügelrahmen oder die Verglasung an den Blendrahmen anschlagbar ist. Für die Bereitstellung des neuen Kunststoffensters muß nur dieses Kunststoffhohlprofil zusätzlich hergestellt und gegebenenfalls bevorratet werden. Bei allen anderen Bestandteilen des neuen Kunststoffensters kann es sich um sowieso im Bestand befindliche Bestandteile herkömmlicher Kunststoffenster handeln.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert und beschrieben. Dabei zeigt:
Figur 1 einen Querschnitt durch einen seitlichen Bereich einer ersten Ausführungsform des neuen Kunststoffensters,
Figur 2 einen vergrößerten Querschnitt durch einen Abstandhalter eines Dämmrahmen des neuen Kunststoffensters in der Ausführungsform gemäß Figur 1,
Figur 3 einen vergrößerten Querschnitt durch den Abstandhalter des Dämmrahmens einer gegenüber Figur 1 abgewandelten Ausführungsform des neuen Kunststoffensters,
Figur 4 einen vergrößerten Querschnitt durch den Abstandhalter des Dämmrahmens einer weiteren gegenüber Figur 1 abgewandelten Ausführungsform des Kunststoffensters,
Figur 5 einen Figur 1 entsprechenden Querschnitt durch eine weitere gegenüber Figur 1 abgewandelte Ausführungsform des Kunststoffensters,
Figur 6 einen Querschnitt durch einen unteren Bereich der abgewandelten Ausführungsform des neuen Kunststofffensters gemäß Figur 5,
Figur 7 einen Querschnitt durch einen seitlichen Bereich einer zweiten Ausführungsform des neuen Kunststoffensters und
Figur 8 einen Querschnitt durch einen unteren Bereich der Ausführungsform des neuen Kunststoffensters gemäß Figur 7.
Das in Figur 1 teilweise dargestellte Kunststoffenster 1 weist einen Blendrahmen 2 und einen Flügelrahmen 3 auf. Auf der Außenseite 4 ist an den Blendrahmen 2 ein Dämmrahmen 5 angesetzt, der in horizontaler Richtung auch den Flügelrahmen 3 im wesentlichen abdeckt. Von der Innenseite 6 schlägt der Flügelrahmen 3 über zwei Dichtungen 7 und 8 an dem Blendrahmen 2 und über eine weitere Dichtung 9 an den Dämmrahmen 5 an, die dort in einer Nut 63 gehalten wird. Der Blendrahmen 2 und der Flügelrahmen 3 bestehen jeweils im wesentlichen aus Kunststoffhohlprofilabschnitten 10 bzw. 11, in die Armierungen 12 bzw. 13 aus Stahl eingeschoben sind. Der Flügelrahmen 3 begrenzt darüberhinaus eine Verglasung 14, die hier zwei Scheiben 15 aufweist. Die Verglasung 14 wird an dem Flügelrahmen 3 zwischen einer Dichtung 40 an dem Kunststoffhohlprofilabschnitt 11 und zwei Dichtlippen 53 an einer Glasleiste 16 gehalten, die als Kunststoffhohl- profilabschnitt ausgebildet ist. Auch der Dämmrahmen 5 besteht aus Kunststoffhohlprofilabschnitten 17. Die Kunststoffhohl- profilabschnitte 10, 11 und 17 des Blendrahmens 2, des Flügelrahmens 3 und des Dämmrahmens 5 weisen jeweils eine Mehrzahl von Hohlkammern 18 auf, die in horizontaler Richtung hintereinander angeordnet sind. Die Unterteilung des Inneren der Kunststoff-
hohlprofilabschnitte 10, 11, 17, dient zur Begrenzung der Luftzirkulation innerhalb der Kunststoffhohlprofilabschnitte und verbessert damit die Wärmedämmung zwischen der Innenseite 6 und der Außenseite 4 des Kunststoffensters 1. Eine weitere Hohlkammer 20 ist zwischen dem Dämmrahmen 5 und dem Blendrahmen 2 ausgebildet, da der Dämmrahmen 5 über Abstandhalter 21 und 22 an einer Außensichtflache 62 des Blendrahmens 2 anliegt. Die Abstandhalter 21 und 22 verlaufen parallel zueinander und sind an dem Kunststoffhohlprofil 17 des Dämmrahmens 5 ausgebildet. Ein Abstand 56 der beiden Abstandhalter 21 und 22 ist bezüglich der Breite der Außensichtflache 62 maximal. Das heißt, der Abstandhalter 21 ist im Bereich des Innenumfangs des Blendrahmens 2 und der Abstandhalter 22 im Bereich des Außenumfangs des Blendrahmens 2 vorgesehen. Die Kontaktfläche zwischen dem Dämmrahmen 5 und dem Blendrahmen 2 an den freien Enden der Abstandhalter 21 und 22 ist bei dem neuen Kunststoffenster 1 möglichst klein, um einer Wärmeübertragung zwischen dem Blendrahmen 2 und dem Dämmrahmen 5 einen möglichst großen Widerstand entgegenzusetzen. Aus diesem Grund befindet sich auch keiner der beiden Abstandhalter 21 oder 22 im Bereich vor der Armierung 12 des Blendrahmens 2, die eine bekannte Kältebrücke darstellt. Die Befestigung des Dämmrahmens 5 an dem Blendrahmen 2 erfolgt über Schrauben 19, die in vorgebohrte Löcher in dem Dämmrahmen 5 und dem Blendrahmen 2 eingreifen. Die Schrauben 19 stellen allenfalls lokale Kältebrücken dar, da sie nur in gewissen Abständen entlang des Blend- und Dämmrahmens vorgesehen sein müssen. Zudem sind sie aus Edelstahl ausgebildet, der eine gegenüber anderen Stahlsorten bekanntermaßen geringere Wärmeleitfähigkeit aufweist. Die in den Ecken 5 des Dämmrahmens zusammenstoßenden Kunststoffhohlprofilabschnitte 17 können bei dem neuen Kunststoffenster 1 starr verschweißt sein, wie dies in den Ecken des Blendrahmens 2 und des Flügelrahmens 3 üblich ist. Eine in die Kunststoffhohlprofilabschnitt 17 des Dämmrahmens 5 eingeformte Nut 27 dient zur optischen Unterbrechung des Dämmrahmens 5 auf der Außenseite 4 und damit zur ästhetischen Aufwertung des Dämmrahmens 5.
In den Figuren 2 bis 4 sind verschiedene Ausführungsformen für den Querschnitt 23 der Abstandhalter 21, 22 dargestellt, die an dem Dämmrahmen 5 vorgesehen sind und die bei dem Kunststoffenster 1 an dem Blendrahmen 2 anliegen. Dabei entspricht Figur 2 der Ausführungsform gemäß Figur 1, während die Figuren 3 und 4 jeweils eine Abwandlung dieser Ausführungsform wiedergeben. Gemäß Figur 2 ist der Querschnitt der Abstandhalter 21, 22 zunächst konstant. An dem freien Ende der Abstandhalter 21, 22 nimmt der Querschnitt 23 jedoch ab, indem er durch einen Kreisbogen 57 begrenzt wird. Durch diesen Kreisbogen wird die effektive Kontaktfläche 54 zwischen dem Dämmrahmen 5 und dem Blendrahmen 2 festgelegt. Die Breite 55 der Kontaktfläche 54 liegt bei dem neuen Kunststoffenster bei maximal 1 mm. Vorzugsweise ist sie nicht größer als 0,5 mm. Durch diese kleine Kontaktfläche 54 wird der Widerstand für einen Wärmeübertrag zwischen dem Blendrahmen 2 und dem Flügelrahmen 3 maximiert. Insoweit liegt eine thermische Trennung des Dämmrahmens 5 von dem Flügelrahmen 3 vor. Die Tiefe 24 der Abstandhalter 21, 22 beträgt typischerweise 6 mm. Die damit übereinstimmende Tiefe der Hohlkammer 20 gemäß Figur 1 ist für eine typische Hohlkammer eines Kunststoffensters relativ klein. Dies trägt aber der Tatsache Rechnung, daß die Abstandhalter 21, 22 aufgrund ihres geringen Querschnitts nur bis zu einer gewissen maximalen Tiefe 24 für die Lagedefinition des Dämmrahmens 5 gegenüber dem Blendrahmen 2 ausreichend stabil sind.
Gemäß Figur 3 werden die Abstandhalter 21, 22 durch zwei Schenkel 60 begrenzt, die unter einem spitzen Winkel 59 aufeinander zu laufen. Die zwischen den Schenkeln 60 gebildete Spitze 61 ist abgeflacht, wobei die Abflachung die Kontaktfläche 54 mit der Breite 55 maximal 1 mm definiert.
Gemäß Figur 4 sind die Abstandhalter 21, 22 in ihrem Querschnitt 23 durch eine Parabel 58 begrenzt, die an dem freien Ende der Abstandhalter 21, 22 ebenfalls für eine Kontaktfläche 54 geringer Breite 55 sorgt.
Eine hier nicht dargestellten Variante des Kunststoffensters 1 unterscheidet sich von derjenigen gemäß Figur 1 durch einen direkten Anschlag der Dichtung 9 an der Verglasung 14 des Flügelrahmens 3. Dabei sollte aber nicht nur der Dämmrahmen 5 weiter nach innen gezogen, sondern auch die Glasleiste 16 beispielsweise durch eine Zwischenleiste aufgestockt sein. Im Ergebnis ergibt sich dann zwar eine kleinere Durchsichtöffnung des Kunststoffensters 1 durch die Verglasung 14. Gleichzeitig ist aber eine Kältebrücke durch einen Abstandhalter 43 und eine an einem Abstützprofilabschnitt 41 anliegende Abstützung 44 für die Scheiben 15 ausgeschaltet. Die Abdichtung der Verglasung 14 erfolgt beiderseits mit Abstand zu dem Abstandhalter 43 und der Abstützung 44.
Die gegenüber Figur 1 abgewandelte Ausführungsform des Kunststoffensters 1 gemäß Figur 5 weist zusätzliche Rippen 26 auf, die zwischen den Abstandhaltern 21, 22 an dem Kunststoffhohl- profilabschnitt 17 des Dämmrahmens 5 ausgebildet sind und die dazu dienen, eine Luftzirkulation in der Hohlkammer 20 und damit einen Wärmeübertrag zwischen dem Blendrahmen 2 und Dämmrahmen 5 durch Konvektion zu reduzieren. Die Rippen 26 weisen gegenüber den Abstandhaltern 21, 22 eine geringere Tiefe auf und reichen nicht bis an die Außensichtflache 62, d. h. nicht bis an den Blendrahmen 2 heran. Sie stellen damit keine Möglichkeit eines zusätzlichen direkten Wärmeübertrags zwischen dem Blendrahmen 2 und dem Dämmrahmen 5 dar.
Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch die Ausführungsform eines Kunststoffensters 1 gemäß Figur 5 im unteren Bereich. Dabei sind Durchbrechungen 29 schwarz hervorgehoben, die lokal in den Kunststoffhohlprofilabschnitten 10, 11, 17 vorgesehen sind, um einen Wasserablauf in Richtung der Pfeile 28 zu ermöglichen. Die Entwässerung erfolgt hier zwischen dem Blendrahmen 2 und dem Dämmrahmen 5 nach unten, beispielsweise auf eine bis dorthin eingezogene, aber hier nicht dargestellte Fensterbank.
Die Ausführungsform des Kunststoffensters 1 gemäß Figur 7 weist einen Flügelrahmen 3 auf, der zwar ebenfalls aus üblichen Kunststoffhohlprofilabschnitten 11 gebildet ist, der aber im Gegensatz zu der bisher beschriebenen Ausführungsform den vorderen Bereich des Blendrahmens 2 vor der vorderen Dichtung 8 nicht übergreift. So bleibt dort zwischen dem Dämmrahmen 5 und dem Flügelrahmen 3 Platz für eine zusätzliche, an dem Flügelrahmen 3 gelagerte Vorsatzscheibe 45. Die Lagerung der Vorsatzscheibe 45 an dem Flügelrahmen 3 erfolgt über Befestigungselemente 50, die mit Schrauben 48 an die Kunststoffhohlprofilab- schnitte 11 des Flügelrahmens angeschraubt sind. Die Schrauben 50 greifen bis in die Armierung 13 des Flügelrahmens 3 ein, um den Befestigungselementen 50 eine sichere Verankerung zu geben. An die Befestigungselemente 50 sind Befestigungselement 51 abnehmbar angehängt, die ihrerseits an eine Einfassungsleiste 52 für die Vorsatzscheibe angeschraubt sind. Die Dichtung 9 des Dämmrahmen 5 schlägt an der Einfassungsleiste 52 der Vorsatzscheibe 45 an. Die Vorsatzscheibe 45 bewirkt durch einen zusätzlichen Freiraum 47 zwischen ihr und der äußeren Scheibe 15 nicht nur eine zusätzliche Wärmeisolierung im Bereich der Verglasung 14. Der Freiraum 47 kann auch zum Anbringen einer Jalousie 46 genutzt werden. Die Jalousie 46 in dem Freiraum 47 bleibt durch Abnehmen der Vorsatzscheibe 45 zugänglich und kann dann beispielsweise wie der Freiraum 47 selbst gereinigt werden. Der Dämmrahmen 5 stellt mit seinem Übergriff über die Einfassungsleiste 52 der Vorsatzscheibe 45 absolut sicher, daß die Vorsatzscheibe 45 selbst nach Ablösung von dem Flügelrahmen 3 nicht zur Außenseite 4 wegfallen kann.
Figur 8 zeigt das Kunststoffenster 1 in der Ausführungsform gemäß Figur 7 in einem Querschnitt durch den unteren Bereich des Kunststoffensters 1. Dabei sind zwei Details bemerkenswert. Zum einen ist die Einfassungsleiste 52 der Vorsatzscheibe 45 am unteren Rand der Vorsatzscheibe 45 nur auf Abstützwinkeln 42 abgestützt, die mit Schrauben 48 an den unteren Kunststoffhohlprofilabschnitt 11 des Flügelrahmens 3 angeschraubt sind. Zum
anderen ist gemäß Figur 8 eine andere Entwässerung des Kunststoffensters 1 vorgesehen, als dies gemäß Figur 6 der Fall ist. Konkret läuft das Wasser gemäß Figur 8 weiter auf der Außenseite 4 des Kunststoffensters 1 ab. Hierzu ist in der Hohlkammer 20 zwischen dem Blendrahmen 2 und dem Dämmrahmen 5 ein Dichtungsband 25 angeordnet, das sich nach oben an der unteren Rippe 26 abstützt. So wird verhindert, daß Wasser zwischen dem Blendrahmen 2 und dem Dämmrahmen 5 nach unten abläuft. Das Wasser wird vielmehr in Richtung der Pfeile 28 durch die Durchbrechnungen 29 in dem Dämmrahmen 5 ganz nach vorne laufen, bevor es nach unten ablaufen kann. Diese Anordnung ist beispielsweise sinnvoll, wenn eine Fensterbank nicht bis hinter den Übergang zwischen dem Dämmrahmen 5 und dem Blendrahmen 2 von der Außenseite 4 des Fensters her eingezogen ist.
B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E
1 — Kunststoffenster
2 - Blendrahmen
3 - Flügelrahmen
4 - Außenseite
5 - Dämmrahraen
6 - Innenseite
7 - Dichtung
8 - Dichtung
9 - Dichtung
10 — Kunststoffhohlprofilabschnitt
11 - Kunststoffhohlprofilabschnitt
12 - Armierung
13 - Armierung
14 - Verglasung
15 - Scheibe
16 - Glasleiste
17 - Kunststoffhohlprofilabschnitt
18 - Hohlkammer
19 - Schraube
20 - Hohlkammer
21 — Abstandhalter
22 - Abstandhalter
23 - Querschnitt
24 - Tiefe
25 - Dichtungsband
26 - Rippe
27 - Nut
28 - Pfeil
29 - Durchbrechung
40 - Dichtung
41 Abstützprofilabschnitt
42 Abstützwinkel
43 Abstandhalter
44 Abstützung
45 Vorsatzscheibe
46 Jalousie
47 Freiraum
48 Schraube
49 Schraube
50 Befestigungselement
51 Befestigungselement
52 Einfassungsleiste
53 Dichtlippe
54 Kontaktfläche
55 Breite
56 Abstand
57 Kreisbogen
58 Parabel
59 Winkel
60 Schenkel
61 Spitze
62 Außensichtflache
63 Nut