Verfahren und Vorrichtung zum Verhindern einer unkontrollierten Puderausbreitung in einer Druckmaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verhindern einer unkontrollierten Puderausbreitung in einer Druckmaschine. Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren, bei dem in einer Bogendruckmaschine bedruckte Bogen mittels einer Bogenfördereinrichtung durch eine Bogenauslage über einen Bogenablagestapel gefördert und dabei mit einem Puder bestäubt werden und bei dem eine unkontrollierte Ausbreitung von überschüssigem Puder verhindert wird, sowie eine Vorrichtung zum Verhindern einer unkontrollierten
Ausbreitung von Puder in einem Gehäuse einer Bogenauslage einer Bogendruckmaschine, das eine Bogenfördereinrichtung zum Transport von bedruckten Bogen über einen Bogenablagestapel und eine Bestäubungseinrichtung zum Bestäuben der bedruckten Bogen mit einem Puder umgibt. Die Erfindung betrifft darüber hinaus eine Bogenauslage für eine Bogendruckmaschine und eine Bogendruckmaschine mit einer derartigen Vorrichtung.
Beim Bogenoffsetdruck in größeren Bogenoffsetdruckmaschinen werden die ein- oder beidseitig bedruckten Papierbogen nach ihrem Durchlauf durch die Druckwerke der Druckmaschine gewöhnlich von einem Kettenförderer der Papier- oder Bogenauslage, d.h. einem Kettenförderer mit zwei parallelen, durch Auslagegreifersysteme oder Bogengreifer verbundenen Ketten aufgenommen und innerhalb eines die Bogenauslage und die Druckwerke der Druckmaschine umschließenden Gehäuses über einen Bogenstapel transportiert, auf dem sie anschließend übereinander abgelegt werden. Da die Druckfarbe beim Übereinanderstapeln der Bogen noch nicht vollständig getrocknet ist, wird bei den meisten auf dem Markt befindlichen Bogenoffsetdruckmaschinen mindestens eine Oberfläche jedes Bogens vor dem Ablegen auf dem Stapel mit einem Puder bestäubt, der auf den bedruckten Partien der
BESTÄTIGUNGSKÖPIE
Papierbogen haftet und ein Ablegen, d.h. ein Zusammenkleben der Papierbogen im Bogenstapel verhindert. Als Puder werden gewöhnlich feinpulverige Kartoffelstärke oder andere pulverförmige Stärkeprodukte verwendet. Zum Aufbringen des Puders dient ein sogenannter Puderapparat oder eine andere
Bestäubungseinrichtung, die in der Regel in einem Zwischenraum zwischen dem die Bogen transportierenden vorlaufenden Fördertrum und dem rücklaufenden Leertrum des Kettenförderers angeordnet ist und die auf dem unten liegenden Fördertrum des Kettenförderers vorbeitransportierten Bogen von oben her mit dem Puder bestäubt.
Schnellaufende Bogenoffsetdruckmaschinen für den Druck hoher Auflagen, wie beispielsweise die unter der Bezeichnung Heidelberg Speedmaster von der Fa. Heidelberger Druckmaschinen AG verkauften Bogenoffsetdruckmaschinen, sind gewöhnlich mit einer Hochstapelbogenauslage versehen, um mehr Bogen stapeln zu können. Bei derartigen Bogenauslagen erstreckt sich das Fördertrum des Kettenförderers zuerst schräg nach oben und wird dann in die Horizontale umgelenkt, um die bedruckten
Bogen vor der Freigabe über dem Bogenablagestapel horizontal auszurichten. Die Bestäubungseinrichtung ist dort gewöhnlich kurz vor dem oberen Ende des schrägen Teilstücks des Fördertrums im Zwischenraum zwischen diesem und dem Leertrum des Kettenförderers angeordnet.
Beim Betrieb derartiger Bogenoffsetdruckmaschinen hat man festgestellt, daß erheblich mehr Puder verbraucht wird, als zum Bestäuben der Papierbogen eigentlich erforderlich ist. Gleichzeitig weist die Umgebungsluft um die Bogenauslage herum einen stark erhöhten, durch Puderpartikel verursachten Staubgehalt auf, während sich im Inneren des Gehäuses der Bogenauslage auf beweglichen und unbeweglichen Teilen verstärkt Puderablagerungen bilden. Der höhere Staubgehalt in der Umgebungsluf , der teilweise fast als Pudernebel bezeichnet werden kann, wird vom Bedienungspersonal als äußerst unangenehm empfunden, während Puderablagerungen im
Inneren des Gehäuses, insbesondere auf beweglichen Teilen, einen erhöhten Verschleiß und längere Stillstandszeiten der Maschine infolge häufiger Reinigungs- und Wartungsarbeiten zur Folge haben.
Bei Untersuchungen des Anmelders zur Klärung der Ursachen der puderbedingten Staubbelastung in der Umgebungsluft sowie der Puderablagerungen im Gehäuse der Bogenauslage wurde festgestellt, daß in den Bogenauslagen herkömmlicher Offsetdruckmaschinen in großem Umfang Luftturbulenzen auftreten. Diese Luftturbulenzen werden unter anderem dadurch verursacht, daß jeweils unter- und oberhalb des Fördertrums und des Leertrums des Bogenauslegers durch die Sogwirkung der sich bewegenden Bogengreifer und Ketten Luft in Bewegungsrichtung des jeweiligen Trums mitgerissen wird, daß vom Fördertrum mitgeführte bedruckte Bogen flattern oder beim Umlenken aus der Schräge in die Horizontale mit ihrem hinteren Rand nach oben wippen (sogenannter Peitschen- oder Fahnen- Effekt) , sowie dadurch, daß aus dem sogenannten Bogenleitblech Luft von unten her gegen den Bogen geblasen wird, um diesen berührungsfrei über das Leitblech zu führen, wobei jedoch ein Teil dieser Luft zwischen den benachbarten Bogen sowie seitlich an den Bogen vorbei nach oben strömt.
Durch diese Luftturbulenzen wird ein großer Teil des aus der
Puderbestäubungseinrichtung austretenden Puders verwirbelt und von der Luft mitgerissen, so daß er nicht wie gewünscht unmittelbar unterhalb der Puderbestäubungseinrichtung auf die Oberfläche des Bedruckstoffs gelangt. Statt dessen wird der Puder durch die Luftströmungen, insbesondere diejenigen entlang der beiden Trume des Bogenauslegers, über den gesamten Innenraum der Bogenauslage verteilt. Dies führt nicht nur zu einem erhöhten Verschleiß an beweglichen Teilen und längeren Stillstandszeiten zur Reinigung der Bogenauslage, sondern auch zu einer Belästigung des Bedienungspersonals, weil der aufgewirbelte Puder außerdem durch sämtliche Öffnungen der Bogenauslage, insbesondere durch die Bogenaustrittsöffnung und
Luftaustrittsgitter auf der Oberseite des Gehäuses, in die Umgebung austritt.
Um die hohe Staubbelastung der Umgebungsluft zu verringern und weitere, durch überschüssigen Puder verursachte Probleme zu beseitigen, wird in der US 5,265,563 eine oberhalb des Bogenstapels und einer Bogenaustrittsöffnung angeordnete Absaughaube vorgeschlagen, die dazu dient, puderbelastete Luft nach oben durch das Leertrum hindurch abzusaugen, um sie dann zu reinigen. Ein Teil der puderbelasteten Luft wird jedoch beim Hindurchtritt durch das Leertrum durch den Sog desselben mitgerissen und strömt entlang des Leertrums in Richtung der Druckmaschine .
Weiter ist in der DE 42 07 118 AI eine Bogenauslage einer
Bogendruckmaschine offenbart, in deren Gehäuse in der Nähe der Puderbestäubungseinrichtung über dem Fördertrum Vorrichtungen vorgesehen sind, um überschüssigen Puder abzusaugen und damit dessen unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern. Derartige Vorrichtungen saugen einen Großteil des ausgebrachten Puders sofort wieder ab, was jedoch häufig zur Folge hat, daß das Bedienungspersonal die Puderzufuhr steigert und so noch mehr Puder verbraucht wird. Das Problem einer Puderverbreitung durch einen Luftsog im Inneren des Gehäuses wird hingegen nicht gelöst.
Außerdem ist in der DE AS 2 148 757 eine Bogenauslage einer Druckmaschine offenbart, bei der entlang eines oberen horizontalen Teilstücks des Leertrums eines Bogenförderers eine Reinigungsvorrichtung vorgesehen ist, die ein Gehäuse, mehrere im Gehäuse angeordnete Bürsten und eine Absaugvorrichtung umfaßt, um den durch die Bürsten von den Ketten und Greifersystemen abgereinigten Puder abzusaugen. Jedoch wurde dort weder das Problem einer Puderausbreitung durch die vom Sog des Leertrums mitgerissene puderbelastete
Luft erkannt, noch ist die beschriebene Reinigungsvorrichtung geeignet, einen Transport von puderbelasteter Luft in Richtung
der Druckmaschine zu verhindern, da sowohl zwischen dem Gehäuse der Reinigungsvorrichtung und den benachbarten Wänden der Bogenauslage als auch innerhalb des Gehäuses auf beiden Seiten der Bürsten breite offene Strömungsguerschnitte vorhanden sind, die einen Hindurchtritt von puderbelasteter Luft entlang des Bewegungspfades des Leertrums ermöglichen.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine nachträglich montierbare und/oder fabrikmäßig montierte Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, die während des Druckbetriebs eine Verringerung der Staubbelastung in der Umgebung der Druckmaschine ermöglicht und die Bildung von Puderablagerungen innerhalb des Gehäuses weitgehend verhindert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den beiliegenden Patentansprüchen 1 für das Verfahren, 16 für die Vorrichtung, sowie 35 und 36 für die Bogenauslage bzw. die Bogenoffsetdruckmaschine angegebenen Merkmalskombinationen gelöst. Danach wird eine im Gehäuse der Bogenauslage entlang eines Leertrums der Bogenfördereinrichtung in Richtung der Druckmaschine verlaufende, durch den vorangehenden Vorbeitritt an der Bestäubungseinrichtung mit überschüssigem Puder belastete Luftströmung an mindestens einer Unterbrechungsstelle zwischen dem freien Ende der Bogenauslage und der Druckmaschine unterbrochen, um einen Transport von mitgeführtem Puder in Richtung der Druckmaschine zu verhindern.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht daher vor, daß jeglicher entlang des Bewegungspfades des Leertrums vorhandene Strömungspfad, durch den puderbelastete Luft vom freien Ende der Bogenauslage zur Druckmaschine strömen kann, an mindestens einer Stelle zwischen dem freien Ende der Auslage und der Druckmaschine versperrt wird, um damit die Ausbildung einer in Richtung der Druckmaschine verlaufenden Luftströmung und damit einen Transport von Puder in dieser
Luftströmung zur Druckmaschine zu verhindern. Dazu ist es erforderlich, an der Unterbrechungsstelle den gesamten freien Strömungsquerschnitt zwischen einer oberen Wand des Gehäuses, den beiden Seitenwänden des Gehäuses und einer im Zwischenraum zwischen dem Leertrum und dem Fördertrum angeordneten Trennwand oder dergleichen im wesentlichen vollständig zu versperren, so daß ein Hindurchtritt von puderbelasteter Luft durch diesen Abschnitt des Strömungspfades nahezu vollständig unterbunden wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Luftströmung möglichst nahe am freien Ende der Bogenauslage unterbrochen, d.h. zweckmäßig in einem oberen horizontalen Teilstück der Bogenauslage und bevorzugt oberhalb von einer Antriebswelle eines Hubmechanismus für den
Bogenablagestapel, wo ausreichend Platz für die benötigten Einrichtungen vorhanden ist. Da sich die Antriebswelle sehr langsam dreht, kann sie zudem gut als Auflager oder Träger für einen Teil der Einrichtungen dienen.
Die Unterbrechung der Luftströmung kann mit pneumatischen und/oder mit mechanischen Mitteln erfolgen, wobei eine Kombination bevorzugt wird. Bei einer Unterbrechung mit pneumatischen Mitteln wird bevorzugt Luft an der Unterbrechungsstelle so aus dem Gehäuse abgesaugt und/oder ein Strom sauberer, d.h. nicht mit Puder belasteter Luft so in das Gehäuse der Bogenauslage zugeführt, daß der Strömungspfad durch einen Luftvorhang oder Luftstrom versperrt wird, der das Leertrum durchsetzt und ausreichend breit und tief ist, um einen Hindurchtritt von puderbelasteter Luft zwischen der oberen Wand des Gehäuses, den beiden Seitenwänden des Gehäuses und der zwischen Leertrum und Fördertrum angeordneten Trennwand oder dergleichen zu verhindern.
Dazu umfassen die zur Unterbrechung der Luftströmung dienenden Einrichtungen vorzugsweise eine Luftzufuhreinrichtung, welche aus der Umgebung angesaugte und nicht mit Puder belastete Luft
so in das Gehäuse leitet, daß sie das Leertrum quer zu dessen Bewegungsrichtung vertikal durchströmt, und/oder eine Luftabsaugeinrichtung, die quer zur Bewegungsrichtung des Leertrums Luft aus dem Strömungspfad saugt, vorzugsweise gegenüber von der Luftzufuhreinrichtung, um mindestens einen Teil der eingeleiteten Luft zusammen mit dem von den Ketten und Bogengreifern der Fördereinrichtung abgeduschten Puder nach dem Hindurchtritt durch den Strömungspfad abzusaugen und zweckmäßig in einem nachgeschalteten Abscheider von mitgeführtem Puder zu reinigen.
Die zugeführte Luft wird bevorzugt von oben her in das Gehäuse geleitet und unterhalb des Leertrums abgesaugt, um abgeduschten Puder in Richtung der Schwerkraft abzuführen. Eine umgekehrte Anordnung ist jedoch ebenfalls denkbar.
Um eine möglichst ungestörte Ausbildung des Luftvorhangs sicherzustellen, sind vorzugsweise in Bewegungsrichtung des Leertrums vor der Luftzufuhreinrichtung mehrere Bürsten vorgesehen, die sich über die gesamte Breite des vorhandenen Strömungspfades erstrecken und deren Borsten von oben und unten in den Bewegungspfad des Leertrums ragen und sich dort berühren oder überlappen, um so den Strömungspfad auch über seine gesamte Höhe und zwischen den einzelnen Bogengreifern zu versperren und gleichzeitig die Bogengreifer und Ketten von anhaftendem Puder zu reinigen.
Die Reinigung der Ketten und Bogengreifer ist für eine Verhinderung der Puderausbreitung ebenfalls von Bedeutung, da sich auch vom Kettenförderer mitgeführter und später durch Vibrationen oder dergleichen freigesetzter Puder im Gehäuse der Bogenauslage ablagert und besonders in der Nähe einer letzten Druckstation der Druckmaschine zu einem erhöhten Verschleiß an empfindlichen Bauteilen sowie zu einer schlechteren Druckqualität führen kann.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird hinter einem Bürstenpaar Luft aus der Umgebung oder Atmosphäre von oben her durch das Leertrum hindurch in das Gehäuse der Bogenauslage eingeblasen und mindestens ein Teil der eingeblasenen Luft unterhalb des Leertrums wieder abgesaugt, so daß durch die Bürsten hindurchgetretene puderbelastete Luft durch die von oben zugeführte Luft nach unten mitgerissen und unterhalb des Leertrums zusammen mit dem durch die Bürsten vom Kettenförderer gelösten und/oder durch die Lufteinblasung abgeduschtem Puder abgesaugt wird.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß im Bereich der Unterbrechungsstelle oder in Bewegungsrichtung des Leertrums dahinter nicht mit Puder belastete Luft von außen in das Gehäuse zugeführt wird.
Dadurch wird verhindert, daß sich in Bewegungsrichtung des Leertrums hinter der Unterbrechungsstelle ein Unterdr ck ausbildet, der wiederum zu einer Ansaugung von puderbelasteter Luft in diesen Bereich führen könnte. Alternativ oder zusätzlich können die Luftzufuhr und ggf. die Luftabsaugung im Bereich der Unterbrechungsstelle auch so eingestellt werden, daß die zugeführte Luftmenge größer als die abgesaugte Luftmenge ist, um dadurch die Entstehung eines Unterdrucks zu vermeiden.
Außerdem kann durch die Zufuhr der nicht mit Puder belasteten Luft der vom Leertrum erzeugte Luftsog genutzt werden, um diese Luft ggf. zusammen mit der an der Oberseite einer auch als Trennwand wirkenden Absaug- und Luftablenkeinrichtung umgelenkten eingeblasenen Luft oberhalb der
Bestäubungseinrichtung vorbei in Richtung der Druckmaschine zu leiten. Diese nicht mit Puder belastete Luft bildet dann zwischen der Bestäubungseinrichtung und dem Leertrum sowie zwischen der Bestäubungseinrichtung und der Druckmaschine ein Luftpolster, das ebenfalls mit dazu beiträgt, eine Ausbreitung des Puders bis in die Nähe der Druckmaschine zu verhindern.
Darüber hinaus kommt es an der Unterseite des Luftpolsters zur Ausbildung von Luftwirbeln, an deren Unterseite Frischluft zurück in Richtung des freien Endes der Auslage strömt. Dies wiederum bewirkt, daß zwischen der Bestäubungseinrichtung und der Absaugeinrichtung ein Teil des aufgewirbelten Puders zu einer oder mehreren Ansaugöffnungen am hinteren Rand der Absaugeinrichtung gelenkt wird, wo er abgesaugt werden kann. Zwischen der Bestäubungseinrichtung und der Druckmaschine strömt hingegen Frischluft an der Unterseite der Wirbel zurück in Richtung der Bestäubungseinrichtung, wodurch der aufgewirbelte Puder unmittelbar oberhalb der bedruckten Bogen in Richtung des freien Endes der Auslage gedrückt wird. Überraschenderweise konnte dadurch eine gleichmäßigere beidseitige Bestäubung der Bogen erreicht werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine schematische teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bogenoffsetdruckmaschine;
Fig. 2: eine vergrößerte teilweise geschnittene Seitenansicht einer gegenüber Fig. 1 etwas abgewandelten Bogenauslage;
Fig. 3: eine perspektivische Ansicht einer etwas kürzeren erfindungsgemäßen Bogenauslage mit abgenommenem Gehäuse und ohne Luftzufuhreinrichtung;
Fig. 4: eine Draufsicht von oben auf eine in Fig. 2 und 3 dargestellte kombinierte Absaug- und Luftablenkwanne;
Fig. 5: eine Schnittansicht der Absaug- und Luftablenkwanne entlang der Linie V-V der Fig. 4;
Fig. 6: eine Unterseitenansicht eines über der Absaug- und Luftablenkwanne angeordneten Düsenkastens;
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Fig. 7: eine Längsseitenansicht des Düsenkastens aus Fig. 6;
Fig. 8: eine Stirnseitenansicht des Düsenkastens aus Fig. 6.
In der in Fig. 1 der Zeichnung sche atisch dargestellten Zweifarben-Bogenoffsetdruckmaschine 2 werden Papierbogen nacheinander mittels einer automatisierten Bogenzufuhr 4 von einem in einer Bogenanlage 6 der Druckmaschine 2 angeordneten Papierstapel 8 an eine Anlegetrommel 10 eines ersten
Druckwerks 12 übergeben und dann durch das erste Druckwerk 12 und ggf. ein zweites Druckwerk 14 transportiert, um sie ein- oder beidseitig ein- oder mehrfarbig zu bedrucken.
Von einem Gegendruckzylinder 16 des zweiten Druckwerks 14 übernehmen Auslagegreifersysteme 18 eines Kettenförderers 20 einer Bogenauslage 22 der Druckmaschine 2 die bedruckten Bogen und transportieren sie durch ein Gehäuse 24 der Bogenauslage 22 bis über einen Bogenablagestapel 26, auf dem die Bogen dann übereinander abgelegt werden. Der Kettenförderer 20 besteht im wesentlichen aus zwei in gegenüberliegenden seitlichen Führungsschienen 28 (Fig. 3) geführten parallelen Ketten (nicht dargestellt) , welche in regelmäßigen Abständen durch die auch als Bogengreifer bezeichneten Greifersysteme 18 verbunden sind. Der Kettenförderer 20 weist ein unteres, die Bogen transportierendes Fördertrum (vorlaufendes System) 30 auf, das sich von den beiden Kettenrädern 31 einer Auslagetrommel 32 aus schräg nach oben bewegt und dann in die Horizontale umgelenkt wird, bevor es zwei Antriebskettenräder 34 am freien Ende der Bogenauslage 22 erreicht. Sein oberes Leertrum (rücklaufendes System) 36 bewegt sich von den Kettenrädern 34 aus horizontal in Richtung der Druckmaschine 2, bevor es schräg nach unten umgelenkt und zur Auslagetrommel 32 zurückgeführt wird.
Nach der Übergabe an die Bogengreifer 18 wird jeder Bogen in Bewegungsrichtung des Fördertrums 30 durch Bogenleitbleche 38
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berührungslos an seitlich verstellbaren Leitbügelbläsern 40 vorbei und über eine dahinter angeordnete Bogenbremse 42 geführt und erreicht anschließend eine Bogenaustrittsöffnung 44 auf der Unterseite des horizontalen Teilstücks des Gehäuses 24 der Bogenauslage 22. Dort werden die seitens der Greifer 18 an die Bogenbremse 42 übergebenen und abgebremsten Bogen mit Hilfe mehrerer, über der Austrittsöffnung 44 angeordneter Auslagelüfter 46 nach unten auf den Bogenablagestapel 26 geblasen. Dieser ruht auf einem Hubmechanismus 48, der den Stapel 26 synchron zur Geschwindigkeit der Bogenzufuhr absenkt .
In der Nähe des oberen Endes des schrägen Teilstücks des Kettenförderers 20 kurz vor der Umlenkung des Fördertrums 30 in die Horizontale ist oberhalb desselben ein Puderapparat 50 im Zwischenraum 52 zwischen dem Fördertrum 30 und dem Leertrum 36 angeordnet. Der Puderapparat 52 bestäubt die Oberseite der von den Bogengreifern 18 des Fördertrums 30 gehaltenen druckfeuchten Bogen mit einem feinpulverigen Stärkepuder, um ein Zusammenkleben (Anlegen) der Bogen beim anschließenden
Übereinanderstapeln zu verhindern. Der Puderapparat 50 besteht im wesentlichen aus einem quer zur Bewegungsrichtung des Kettenförderers 20 durch den Zwischenraum 52 verlaufenden Rohr 54, das auf seiner Unterseite mehrere Puderaustrittsschlitze aufweist. Der Stärkepuder wird mit Hilfe eines mit dem Rohr 54 verbundenen Gebläses (nicht dargestellt) zugeführt, wobei die Dosierung von der Größe und Farbintensität der bedruckten Flächen abhängig ist. Dabei werden allerdings nicht nur die bedruckten Bogen, sondern auch die Ketten und die Bogengreifer 18 des Kettenförderers 20 mit dem Puder bestäubt.
Die vom Kettenförderer 20 mitgeführten Papierbogen werden in Bewegungsrichtung des Fördertrums 30 unmittelbar hinter dem Puderapparat 50 aus der Schrägen in die Horizontale umgelenkt. Dabei kommt es zu dem eingangs bereits erwähnten Peitschenoder Fahnen-Effekt, das heißt zu einem Hochwippen oder Flattern der hinteren Ränder der Papierbogen 1. Dies wiederum
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bewirkt, daß der aus dem Puderapparat 50 austretende Puder unmittelbar nach dem Austritt stark verwirbelt wird. Dieser aufgewirbelte Puder wird vom Sog des Kettenförderers 20 erfaßt und durch eine vom Sog hervorgerufene, in Bewegungsrichtung des Kettenförderers 20 verlaufende Luftströmung mitgeführt.
Um eine Verbreitung des aufgewirbelten Puders innerhalb des Gehäuses 24 der Bogenauslage 22 und insbesondere entlang des Bewegungspfades des Leertrums 36 in Richtung der Druckmaschine 2 zu verhindern, die durch Öffnungen des Gehäuses 24 austretenden Pudermengen zu reduzieren und die mit Puder bestäubten Ketten und Bogengreifer 18 des Kettenförderers 20 zu reinigen, ist in Bewegungsrichtung des Fördertrums 30 hinter dem Puderapparat 50 eine von oben her durch das Leertrum 36 hindurch mit Frischluft beaufschlagbare kombinierte Absaug- und Luftablenkwanne 56 im Zwischenraum 52 zwischen dem Fördertrum 30 und dem Leertrum 36 angeordnet. Die Zufuhr der nicht mit Puder belasteten Frischluft erfolgt durch einen Düsenkasten 58, der über der Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 in die im Bereich des Düsenkastens 58 geschlossene obere Wand des Gehäuses 24 eingesetzt ist und die Frischluft nach unten bläst, um die in Richtung der Druckmaschine verlaufende puderbelastete Luftströmung zu unterbrechen und so den Transport von mitgeführtem Puder in Richtung der Druckmaschine zu verhindern.
Die Puderabsaug- und Luftablenkwanne 56 und der Düsenkasten 58 sind hinter der Stelle angeordnet, an der das Fördertrum 30 in die Horizontale umgelenkt wird, wobei sie bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel in Bewegungsrichtung des Fördertrums 30 vor der Bogenaustrittsöffnung 44 und den darüber angebrachten Auslagelüftern 46 angeordnet sind, während sie sich bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel mit kürzerer Bogenauslage 22 unmittelbar darüber befinden.
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In beiden Fällen wird die Absaug- und Luftablenkwanne 56 von einer im Zwischenraum 52 zwischen dem Leertrum 36 und dem Fördertrum 36 angeordneten quer verlaufenden Antriebswelle 60 des Hubmechanismus 48 getragen.
Wie am besten in den Figuren 3, 4 und 5 dargestellt, besteht die Absaug- und Luftablenkwanne 56 im wesentlichen aus einem dünnwandigen flachen Gehäuse 62. Das Gehäuse 62 erstreckt sich unterhalb der seitlichen Führungen des Leertrums 36 über die gesamte lichte Weite des Gehäuses 24 der Bogenauslage 22 und bildet eine durchgehende Trennwand zwischen einem unteren, entlang des Fördertrums 30 verlaufenden Strömungspfad und einem darüber angeordneten Bewegungspfad des Leertrums 36. Diese Trennwand verhindert über gesamte Erstreckung den Hindurchtritt von Luft von oben nach unten und umgekehrt.
Das Gehäuse 62 besitzt eine in Bewegungsrichtung des Kettenförderers 20 mehrfach abgeknickte obere Gehäusewand 64, so daß zwei flache Mulden 66 gebildet werden, die durch eine dazwischen angeordnete Erhebung 68 voneinander getrennt sind. Die obere Gehäusewand 64 ist weiter mit im Abstand voneinander angeordneten Reihen von Ansaugschlitzen 70 versehen. Während sich benachbarte mittlere Reihen von Ansaugschlitzen 70 jeweils an den tiefsten Stellen der Mulden 66 befinden, sind äußere Reihen in unmittelbarer Nähe der entgegengesetzten
Außenränder des Gehäuses 62 angeordnet. Jede der Schlitzreihen ist durch einen innerhalb des Gehäuses 62 angeordneten Saugkanal 72 mit je einem Saugstutzen 74 verbunden, die an einem der Außenränder angeordnet sind. Die Saugstutzen 74 sind jeweils über Wege- und Druckregelventile zur Steuerung der abgesaugten Luftmengen und des angelegten Unterdrucks mit einem Sauggebläse verbunden, dem ein Staubabscheider mit einer Zentrifuge und einem Feinfilter (nicht dargestellt) vorgeschaltet ist. Von den Reihen von Ansaugschlitzen 70 werden die Schlitze 70 an dem Außenrand auf der Seite des Puderapparats 50 am stärksten mit Unterdruck beaufschlagt.
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Auf der Oberseite der oberen Gehäusewand 64 ist weiter eine Reinigungsbürste 76 angebracht, die sich über die gesamte lichte Weite des Gehäuses 62 erstreckt, wobei sich ihre nach oben weisenden und in Bewegungsrichtung des Leertrums 36 etwas angewinkelten Borsten 78 bis in den Bewegungspfad des Leertrums 36 erstrecken. Die Bürste 76 befindet sich in derjenigen Mulde 66, die von dem über das Gehäuse 62 hinwegtretenden Leertrum 36 des Kettenförderers 20 zuerst überstrichen wird.
Das Gehäuse 62 besitzt weiter eine untere Gehäusewand 80, die zwischen den beiden Mulden 66 und unterhalb der Erhebung 68 der oberen Gehäusewand 64 mit einer nach oben eingetieften Ausbuchtung 82 versehen ist, deren Querschnitt die Form eines umgekehrten U besitzt. Im Bereich dieser Ausbuchtung 82 umschließt die Gehäusewand 80 die zwischen dem Leertrum 36 und dem Fördertrum 30 angeordnete quer verlaufende Antriebswelle 60, deren Oberseite das Gehäuse 62 trägt. Zur Minderung der Reibung zwischen der langsam laufenden Antriebswelle 60 und der unteren Gehäusewand 80 ist diese im Bereich der
Ausbuchtung 82 mit einem Teflonüberzug versehen.
Das heißt, die Absaug- und Luftablenkwanne 56 stützt sich auf der Antriebswelle 60 ab, so daß sie nur mit wenigen Befestigungsschrauben an gegenüberliegenden Seitenwangen des Kettenförderers 20 befestigt werden muß, um sie in ihrer Lage zu halten.
Wie am besten in den Figuren 5 bis 7 dargestellt, besteht der als Luftzufuhreinrichtung dienende Düsenkasten 58 aus einem flachen Metallgehäuse, das auf seiner dem Leertrum 36 zugewandten ebenen Unterseite mit einer Vielzahl von Luftaustrittsdüsen 86 versehen ist, durch welche die unter dem Düsenkasten 58 hindurchtretenden Bogengreifer 18 des Kettenförderers 20 mit Luft beduscht werden können. Die
Luftaustrittsdüsen 86 sind in parallelen Reihen angeordnet,
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von denen die mittlere genau über der Erhebung 68 auf der Oberseite der Absaug- und Luftablenkwanne 56 liegt.
Ein an die ebene Unterseite angrenzender Rand 88 eines kleineren Unterteils des Düsenkastens 58 ist abgeschrägt und an seinen schmaleren Stirnseiten jeweils mit einer Reihe von Düsenöffnungen 90 versehen, die zum Beduschen der Ketten des Kettenförderers 20 dienen. Der größere Oberteil des Düsenkastens 58 ist mit einer umlaufenden Schulter versehen, deren schmale Stirnenden auf den Seitenwangen des
Kettenauslegers aufliegen. Auf der Unterseite der Schulter ist eine Bürste 92 angebracht, deren Borsten 94 sich nach unten bis in den Pfad des Leertrums 36 erstrecken. Die Bürste 92 erstreckt sich ebenfalls über die gesamte lichte Weite des Kettenauslegers bzw. des Gehäuses 24 und ist in
Bewegungsrichtung des Leertrums 36 unmittelbar hinter der Bürste 76 der Absaug- und Luftablenkwanne 56 angeordnet.
Von dem Düsenkasten 58 bzw. einer um diesen herum angeordneten geschlossenen oberen Gehäusewand oder Abdeckung, der Absaug- und Luftablenkwanne 56 im Zwischenraum zwischen dem Leertrum 36 und dem Fördertrum 30 und den beiden, die Führungen 28 tragenden Seitenwänden der Bogenauslage 22 wird unterhalb des Düsenkastens 58 ein Strömungspfad begrenzt, der quer zur Bewegungsrichtung des Leertrums 36 durch die Bürsten 76, 92 und einen vom Düsenkasten 58 zur Absaug- und Luftablenkwanne 56 strömenden Luftvorhang vollständig versperrt wird, wobei die Begrenzungen des Strömungspfades ein seitliches Ausweichen der puderbelasteten Luftströmung verhindern.
Die Beaufschlagung des Düsenkastens 58 mit Druckluft mit einem Druck zwischen 1,5 und 3,5 bar erfolgt durch zwei Luftzufuhrstutzen 96 auf der Oberseite des Düsenkastens 58, die jeweils mit einem Teil der Düsenreihen 86 kommunizieren. Die zugeführte Luftmenge ist so bemessen, daß nur ein Teil wieder durch die Ansaugschlitze 70 der Absaug- und Luftablenkwanne 56 angesaugt werden kann, während die übrige
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Luft an der Oberseite der Absaug- und Luftablenkwanne 56 in Richtung der Druckmaschine abgelenkt wird.
Während des Betriebs der Druckmaschine 2 und der Bogenauslage 22 wird die Luft mit einem verhältnismäßig geringen Druck von 1,5 bis 2 bar zugeführt, während der Luftdruck bei einer nachgeschalteten Reinigung der Bogenauslage 22 auf 3 bis 3,5 bar erhöht wird. Wegeventile in den zu den Luftzufuhrstutzen 96 führenden Luftzufuhrleitungen (nicht dargestellt) gestatten eine getaktete Luftzufuhr bzw. eine wahlweise Luftzufuhr zu jedem einzelnen der beiden Luftzufuhrstutzen 96 oder zu beiden gemeinsam, d.h. zu jeweils einem Teil der Düsen 86 oder zu sämtlichen Düsen 86.
Die aus dem Düsenkasten 58 nach unten geblasene Luft strömt an den Bogengreifern 18 und an den Ketten des Kettenförderers 20 vorbei, und beduscht diese mit sauberer Frischluft, wobei anhaftende Puderpartikel nach unten mitgeführt werden, so daß sie vom Leertrum 36 nicht weiter in Richtung der Druckmaschine 2 transportiert werden können. Gleichzeitig bildet der nach unten geführte Luftstrom in diesem Bereich der Bogenauslage 22 zwischen der geschlossenen Gehäuseoberseite, den Seitenwänden der Bogenauslage 22 und der Absaug- und Luftablenkwanne 56 auf der Unterseite eine Sperre, die verhindert, daß durch die Bürsten 76, 92 hindurchgetretene puderbelastete Luft entlang des Leertrums 36 in Richtung der Druckmaschine 2 strömt.
Während ein Teil der zugeführten Luft mit den abgereinigten Puderpartikeln durch die Ansaugschlitze 70 der beiden mittleren Schlitzreihen auf der Oberseite der Absaug- und
Umlenkwanne 56 und die zugehörigen Saugkanäle 72 abgesaugt und im nachgeschalteten Staubabscheider gereinigt wird, wird bei der Bogenauslage 22 in Fig. 1 die restliche Luft an der Oberseite der Wanne 56 in Bewegungsrichtung des Leertrums 36 umgelenkt, wobei sie oberhalb des Puderapparats 50 vorbei in Richtung der Druckmaschine strömt. Dadurch wird zwischen dem zum Puderapparat 50 benachbarten Außenrand der Absaug- und
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Luftablenkwanne 56 und der Oberseite des Puderapparats 50 unterhalb des Leertrums 36 ein Frischluftpolster gebildet (in Figuren 1 durch Pfeile dargestellt) , das sich über den Puderapparat 50 hinaus bis weit in das schräge Teilstück des Kettenauslegers hinein erstreckt und die Ausbreitung von aufgewirbeltem Puder in dieser Richtung verhindert.
Zwischen dem Puderapparat 50 und der Druckmaschine 2 bilden sich an der dem Fördertrum 30 zugewandten Unterseite des Luftpolsters Luftwirbel aus, vermutlich infolge des Luftsogs des Fördertrums 30, die unmittelbar über den bedruckten Bogen eine Umkehr der Frischluftströmung in Richtung des freien Endes der Auslage 22 zur Folge haben und den aus dem Puderapparat 50 austretenden Puder in der Nähe des Fördertrums 30 von der Druckmaschine 2 weg in Richtung der Umlenkung des Fördertrums 30 drücken. Dadurch wird auch dort eine Ausbreitung von aufgewirbeltem Puder sicher verhindert und der Puder in der Nähe des Puderapparats gehalten.
Zwischen dem Puderapparat 50 und den auf dem benachbarten Außenrand der Absaug- und Luftablenkwanne 56 angeordneten Ansaugschlitzen 70 bilden sich infolge des dort angelegten Unterdrucks ebenfalls Frischluftwirbel aus, an deren Unterseite die Luft ebenfalls in umgekehrter Richtung zur Wanne 56 zurück nach vorne strömt und einen Teil des aufgewirbelten Puders mit sich führt, so daß dieser durch die Ansaugschlitze 70 am benachbarten Außenrand der Wanne 56 abgesaugt werden kann.
Durch die Unterbrechung der Luftströmung entlang des Leertrums 36 kann es druckmaschinenseitig von den Bürsten 76, 92 zur Entstehung eines Unterdrucks Kommen, dessen Stärke von der durch den Düsenkasten 58 zugeführten Luftmenge abhängt. Um zu verhindern, daß durch diesen Unterdruck puderbelastete Luft von der Puderbestäubungseinrichtung her angesaugt wird, ist bei der in Fig. 2 dargestellten Bogenauslage 22 am oberen Ende des schrägen Teilstücks des Gehäuses 24 in der oberen Wand des
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Gehäuses 24 ein Lüftungsgitter 95 angeordnet, durch das aus der Umgebung der Bogenauslage 22 nicht mit Puder belastete Luft ins Innere des Gehäuses 24 gesaugt werden kann. Der größte Teil der angesaugten Luft wird vom Sog des Leertrums 36 entlang desselben in Richtung der Druckmaschine 2 mitgeführt, während ein kleinerer Teil hinter dem als Luftweiche wirkenden Luftabsaugrohr 75 nach unten und druckmaschinenseitig entlang des Puderapparats 50 nach unten strömt. Der an der Oberseite der Absaug- und Luftablenkwanne 56 umgelenkte Teil der durch den Düsenkasten 58 eingeblasenen Luft strömt auf der von der Druckmaschine 2 abgewandten Seite des Puderapparats 50 nach unten, wobei die beiden Luftströmungen ebenfalls dazu beitragen, den Puder aus dem Puderapparat nach unten zur Oberfläche der vorbeitransportierten Bogen zu fördern und eine Aufwirbelung und Ausbreitung von Puder zu verhindern.
An Stelle eines über der Absaug- und Luftablenkwanne 56 angeordneten Düsenkastens 58 zum Einblasen von Luft und einer im Abstand dahinter angeordneten Lufteintrittsöffnung 95 kann auch eine oberhalb der Absaug- und Luftablenkwanne 56 angeordnete Lufteintrittsöffnung (nicht dargestellt) vorgesehen sein. Infolge der Luftansaugung auf der Unterseite des Leertrums 36 wird durch diese Öffnung nicht mit Puder belastete Luft aus der Umgebung der Bogenauslage 22 ins Innere des Gehäuses 24 angesaugt, worauf sie den Bewegungspfad des Leertrums 36 in vertikaler Richtung durchströmt.
Weiter kann zusätzlich auch vor den Bürsten 76, 92 Luft abgesaugt werden, so daß durch einen dort entstehenden Unterdruck ein kleinerer Teil der hinter den Bürsten 76, 92 zugeführten Luft nach vorne durch die Bürsten 76, 92 gesaugt wird. Weiter können die Bürsten 76, 92 auch weggelassen und die entlang des Leertrums 36 verlaufende Luftströmung allein durch Zufuhr und/oder Absaugung von Luft unterbrochen werden.
Durch die vorangehend beschriebenen Maßnahmen wird insbesondere verhindert, daß aufgewirbelter Puder durch den
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Sog des Kettenförderers 20 mitgerissen und von einer über und unter dessen Leertrum 36 erzeugten Luftströmung innerhalb des Gehäuses 24 der Bogenauslage 22 in Richtung der Druckmaschine 2 transportiert wird. Die Ausbreitung von Puder wird im wesentlichen auf den Bereich unterhalb des Puderapparats 50 und oberhalb der darunter vorbeitretenden bedruckten Bogen begrenzt, wodurch zum einen der Puderverbrauch erheblich verringert werden kann und zum anderen sowohl die Staubbelastung in der Umgebungsluft als auch im Inneren des Gehäuses bedeutend niedriger ist. Durch die Beschränkung des Puders auf den genannten Bereich kann außerdem bei beidseitig bedruckten Bogen die gleichmäßige Bestäubung von deren Vorder- und Rückseite verbessert werden.
Weiter beschleunigt das Frischluftpolster zwischen dem
Fördertrum 30 und dem Leertrum 36 auf der der Druckmaschine 2 zugewandten Seite des Puderapparats 50 die oxidative Trocknung der Druckfarben durch die stetige Frischluftzufuhr in diesen Bereich.
Durch die Beduschung mit Luft bleiben darüber hinaus die Ketten und Führungsschienen 28 des Kettenförderers 20 sauber und mit Fett gesättigt, so daß ein puderbedingter Verschleiß verhindert werden kann.
Mit Hilfe der beiden Bürsten 76 und 92 werden fester an den Ketten oder Bogengreifern 18 anhaftende Puderpartikel oder Puderagglo erate abgebürstet, die dann nach unten in die Mulden 66 der Absaug- und Luftablenkwanne 56 fallen und durch die beiden Ansaugschlitze 70 der beiden mittleren Schlitzreihen abgesaugt werden.