Elektromagnetisch betätigbare Stellvorrichtung und Verfahren zum Betreiben der Stellvorrichtung • -
Beschreibung ~~
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer elektromagnetisch betätigbaren Stellvorrichtung, insbesondere ein periodisch betriebenes Gaswechselventil für Brennkraft- maschinen, sowie eine Stellvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
Elektromagnetisch betätigbare Stellvorrichtungen, insbesondere Stellvorrichtungen zur Betätigung von Gaswechselventilen an Brennkraftmaschinen, sind in der Literatur bekannt. In der US-A-5, 636,601 ist ein Steuerungsverfahren für eine derartige Stellvorrichtung offenbart. Die Stellvorrichtung besteht aus einem Stößel, der auf das Stellorgan einwirkt und der mit einem Anker verbunden ist, der zwischen Polflächen von zwei in axialem Abstand angeordneten Elektromagneten axial bewegbar geführt ist. Zwei gegensinnig arbeitende Stellfedern halten den Anker bei stromlos geschalteten Elektromagneten in einer Zwischenstellung in etwa in der Mitte zwischen den Polflächen der Elektromagnete. Mit der Steuerung soll bewirkt werden, den Betrieb der Stellvorrichtung an unterschiedliche Betriebsbedingungen anzupassen.
In der EP 0 11 038 A2, von der die Erfindung ausgeht, ist ein Verfahren zum Betreiben einer Stellvorrichtung offenbart, bei der ein Positionssensor zur Bestimmung der Ventilposition eingesetzt wird. Die Ein- der Ausschaltdauer des Schließer- und/oder Öffnermagneten wird aus verschiedenen Betriebsparametern abgeleitet, wie etwa dem Stellwinkel der Kurbelwelle, der Fahrpedal-Stellung oder dem Luft-Brennstoff-Verhältnis. Der Positionssensor registriert die Stellung des Ventils, um etwaige Koliisionen mit dem Kolben zu vermeiden.
Ungelöst ist jedoch das Problem, den Einfluß betriebsbedingter Störgrößen, insbesondere Temperaturschwankungen, Viskositätsänderungen des Öls bei Gaswechselventilen, Verschleiß der Stellvorrichtung oder Verschmutzung der Stellvorrichtung, in der Steuerung zu
BESTÄTIGUMGS OPIE
eliminieren. Dies kann zu einer Fehlfunktion der Stellvorrichtung führen, insbesondere zu erhöhtem Verschleiß der Stellvorrichtung, unerwünschter Geräuschentwicklung und überhöhtem Energieverbrauch. Ein sicherer Dauerbetrieb der Stellvorrichtung ist damit nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Steuern einer Stellvorrichtung sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, womit ein sicherer Dauerbetrieb der Stellvorrichtung ermöglicht wird und der Verschleiß der Stellvorrichtung verringert ist.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterführende und vorteilhafte Ausgestaltungen sind den weiteren Ansprüchen und der Beschreibung zu entnehmen.
In einem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Stromfluß durch die Elektromagnete so eingestellt, daß der Anker und/oder das Stellorgan sich entlang einer vorgegebenen Positi- ons-Geschwindigkeitskennlinie bewegt.
Bevorzugt wird die Position des Stellorgans und/oder des Ankers mit einem Wegsensor erfaßt und/oder aus der Position die Geschwindigkeit des Stellorgans und/oder des Ankers bestimmt wird und Position und/oder Geschwindigkeit einer Regel- und Steuereinheit zugeführt werden, welche unter Berücksichtigung aktueller Stellgrößen der Stellvorrichtung, die von einer Datenquelle zur Verfügung gestellt werden, die Signale zu einem Ansteuersignal für die Elektromagnete verarbeitet und mit dem Ansteuersignal der Stromfluß durch die Elektromagneten beeinflußt wird.
Besonders bevorzugt ist die Bestimmung von Position und/oder Geschwindigkeit durch Bestimmung der Induktivität und/oder der Induktivitätsänderung einer Spule, die als Wegsensorelement eingesetzt wird. Bevorzugt ist die Spule Bestandteil eines Schwingkreises, des- sen Frequenz ein Maß für die Induktivität der Spule ist. Günstigerweise ist die Frequenz ein Maß für die Position des Ankers und/oder des Stellorgans, insbesondere ist die Frequenzänderung ein Maß für die Geschwindigkeit des Ankers und/oder der Stellvorrichtung.
Günstig ist, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der Stromfluß durch die Elektromagnete so eingestellt wird, daß der Anker und/oder das Stellorgan sich sicher entlang einer vorgegebenen Positions-Geschwindigkeitskennlinie bewegt. Insbesondere wird der Stromfluß durch die Elektromagnete so eingestellt, daß die Aufsetzgeschwindigkeit des Ankers auf der Polfläche geringer als 3 m/sec ist.
Zweckmäßigerweise wird die Form der Spule so gewählt, daß der Positions-Frequenz- Zusammenhang zumindest näherungsweise linear ist. Eine bevorzugte Form für die Spule ist eine Schneckenform. Eine weitere bevorzugte Form ist die Zylinderform.
Die elektromagnetisch betätigbare Stellvorrichtung weist ein Stellorgan auf, insbesondere ein periodisch betriebenes Gaswechselventil für Brennkraftmaschinen, und einer mit diesem kraftschlüssig verbundenen Schubstange, die einen quer zu deren Längsachse befestigten Anker aufweist, welcher innerhalb einer Magneteinheit zwischen sich gegenüberliegenden Polflächen zweier in axialem Abstand angeordneter Elektromagnete bewegbar ist, wobei zwei in axialer Richtung wirkende Rückstellfedern an der Stellvorrichtung angeordnet sind, so daß der Anker in stromlosem Zustand der Elektromagnete in einer Mittellage zwischen den Elektromagneten ist. Erfindungsgemäß ist die Stellvorrichtung zumindest mittelbar mit einem Wegsensorelement verbunden, das die aktuelle Position des Ankers und/oder des Stellorgans bestimmt.
Vorzugsweise wird aus der Position die Geschwindigkeit des Stellorgans und/oder des Ankers mittels eines Wegsensors bestimmt. Vorzugsweise ist der Wegsensor der Schubstange der Stellvorrichtung zugeordnet, mit diesem in Verbindung und/oder Bestandteil von die- sem.
In einer bevorzugten Ausführung ist das Wegsensorelement an dem stellorganfemen Schubstangenende angeordnet. In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist das Wegsensorelement eng benachbart zur Magneteinheit angeordnet. In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist das Wegsensorelement innerhalb eines im wesentlichen magnetfeldfreien Bereichs des Elektromagneten, insbesondere innerhalb des dem Schubstangenende nächsten Elektromagneten, angeordnet. Besonders bevorzugt ist das Wegsensorelement zwischen den Polfächen der Elektromagnete angeordnet.
In einer bevorzugten Ausführung ist der Wegsensor ein Halbleitersensor, insbesondere ein Hallsensor. In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist der Wegsensor ein magnetischer Sensor. In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist der Wegsensor ein optischer Sensor. In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist der Wegsensor ein kapazitiver Sensor.
Besonders bevorzugt weist das Wegsensorelement eine Spule auf, deren Induktivität durch die Schubstange zumindest mittelbar veränderbar ist. In einer besonders bevorzugten Ausführung ist der Wegsensor durch eine Spule gebildet, in die der Schubstange der Stellvorrichtung zumindest zeitweise eintauchen kann. Zweckmäßigerweise ist die Schubstange so ausgebildet, daß durch die Schubstange die Induktivität der Spule beeinflußt wird.
Zweckmäßigerweise weist das stellorganferne Schubstangenende Metall und/oder magnetisches Material und/oder Ferritmaterial auf.
Besonders vorteilhaft ist, daß mittels des Wegsensors zusätzlich die tatsächliche Aufsetzposition und/oder der Aufsetzzeitpunkt des Ankers genau bestimmbar ist.
Die Stellvorrichtung kann mit einer Steuer- und Regeleinheit verbunden sein, welche zur Verarbeitung von Signalen des Wegsensorelements und von Betriebsparametern einer mit der Stellvorrichtung in Verbindung stehenden Maschine vorgesehen ist.
Im folgenden sind die Merkmale, soweit sie für die Erfindung wesentlich sind, eingehend erläutert und anhand von Figuren näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung, Fig. 2 eine erfindungsgemäße Anordnung mit Wegsensor,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung mit Steuer- und Regeleinheit, Fig. 4 ein Flußdiagramm eines erfindungsgemäßen Steuer- und Regelverfahrens, Fig. 5 ein Weg-Zeitdiagramm einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung.
Entscheidend für einen sicheren Dauerbetrieb und die Funktion einer Stellvorrichtung, bei der sich ein mit dem Stellorgan verbundener Anker zwischen den Polflächen zweier gegenüberliegender Elektromagnete bewegt, ist die Aufsetzgeschwindigkeit des Ankers auf die
Polflächen des jeweiligen Elektromagneten. Der Anker ist dabei insbesondere an einer kraftschlüssig mit dem Stellorgan verbundenen Schubstange angeordnet.
Ist die Aufsetzgeschwindigkeit des Ankers zu hoch, so prallt der Anker von der Polfläche ab, und der Anker kann nicht vom Elektromagneten gehalten werden. Ein Gaswechselventil kann in diesem Fall nicht schließen und/oder öffnen. Die Wucht beim Aufprallen des Ankers führt gleichzeitig zu einem erhöhten Verschleiß des Stellorgans der Stellvorrichtung. Ist die Aufsetzgeschwindigkeit hoch, jedoch gerade noch niedrig genug, um den Anker gegen die Federkraft durch die magnetische Anziehung noch an der Polfläche zu halten, führt der gro- ße Impuls des Ankers im Auftreffpunkt ebenfalls zu erhöhtem Verschleiß und Materialermüdung von Stellorgan und Anker.
Ist die Aufsetzgeschwindigkeit des Ankers vor der Polfläche zu gering, so kehrt der Anker seine Bewegungsrichtung um, ohne die Polfläche zu berühren, da er von den Stellfedern in eine Mittellage zwischen den Poiflächen zurückgezogen wird. Das Magnetfeld des Elektromagneten ist zu schwach, um die Federkraft der Rückstellfedern in diesem Fall zu übertreffen.
Wünschenswert ist es, eine möglichst geringe Aufsetzgeschwindigkeit des Ankers zu errei- chen. Im Idealfall ist eine Geschwindigkeit von 0 m/s beim Aufsetzen des Ankers auf die Polfläche angestrebt, vorzugsweise ist die Geschwindigkeit des Ankers beim Aufsetzen auf eine Polfläche geringer als 3 m/s. Damit kann ein etwaiges Gaswechselventil sicher schließen und öffnen, außerdem wird das Material der Stellvorrichtung vor erhöhtem Verschleiß geschützt, eine unerwünschte Geräuschentwicklung bei der Bewegung des Ankers und/oder des Stellorgans ist vermieden, ebenso ist der Energieverbrauch vorteilhaft vermindert.
Erfindungsgemäß ist die Stellvorrichtung zumindest mittelbar mit einem Wegsensor verbunden, mit dem sich die Position und/oder die Geschwindigkeit des Ankers bestimmen läßt. Ist die Position des Ankers bekannt, ist vorzugsweise gleichzeitig die Position des Stellorgans bekannt. Eine Steuer- und Regeleinheit nimmt diese Signale des Wegsensors auf und regelt den Stromfluß durch die Elektromagnete so, daß die Aufsetzgeschwindigkeit im Aufsetzpunkt eine vorgegebene Grenze unterschreitet.
Die Stellvorrichtung ist beispielhaft anhand eines Gaswechselventils insbesondere für eine Brennkraftmaschine dargestellt, die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Anwendung beschränkt. Insbesondere ist das erfindungsgemäße Verfahren für Stellvorrichtungen geeignet, die mittels Elektromagneten betrieben werden.
Ein erfindungsgemäße Anordnung ist in Fig. 1 dargestellt. Die Stellvorrichtung 1 besteht aus einem Stellorgan 2, insbesondere einem Ventil, mit einer Schubstange 3 und einem quer zur Schubstange angeordneten Anker 4. Die Schubstange 3 ist mit dem Ventil 2 kraftschlüssig verbunden. Die Schubstange 3 ragt in eine Magneteinheit 5 hinein. In der Magneteinheit 5 sind zwei Elektromagnete 6 und 7 axial zur Schubstange 3 angeordnet, deren Polflächen 6.1 und 7.1 sich gegenüberliegen. Der Anker 4 ist zwischen dem unteren und dem oberen Elektromagneten 6 und 7 in axialer Richtung bewegbar. Zwei gegensinnig wirkende Rückstellfedern 8.1 und 8.2, welche zwischen dem Ventil 2 und der Magneteinheit 5 angeordnet sind und die den unteren Bereich der Schubstange 3 der Verstelleinheit 1 umgeben, bewirken, daß der Anker 4 im stromlosen Zustand der Elektromagnete 6 und 7 in etwa in einer Mittelstellung zwischen den Polflächen 6.1 und 7.1 verweilt. Die Federn können auch beiderseits des Ankers 4 innerhalb der Magneteinheit 5 angeordnet sein. Indem die Elektromagnete 6, 7 abwechselnd von elektrischem Strom durchflössen werden, wird der Anker 4 abwech- selnd von einer der Polfläche 6.1, 7.1 des jeweils bestromten Elektromagneten 6, 7 angezogen. Der Anker bewegt sich periodisch hin und her und bewegt dadurch das Stellorgan 2.
Wird der Elektromagnet 7 eingeschaltet, kommt der Anker 4 an dessen Polfläche 7.1 zur Anlage, wobei das Federelement 8.2 zusammengedrückt und das Federelement 8.1 im we- sentlichen entlastet wird. In dieser Stellung ist das Ventil 2 geöffnet. Zum Schließen des Ventils 2 wird der Elektromagnet 7 abgeschaltet und der Elektromagnet 6 eingeschaltet. Der Anker 4 wird nicht mehr an der Polfläche 7.1 gehalten, sondern von der Federkraft des Federelements 8.2 und die Anzugskraft des Elektromagneten 6 in die Richtung der Polfläche 6.1 gezogen. Dabei schwingt das System Anker/Feder über die Mittellage hinaus bis zur Polfläche 6.1 und wird dort vom bestromten Elektromagneten 6 an seiner Polfläche 6.1 gehalten. In dieser Stellung ist das Federelement 8.1 zusammengedrückt und das Federelement 8.2 im wesentlichen entlastet. Das Ventil 2 ist geschlossen.
Ein Wegsensorelement 9 ist im oberen Bereich der Schubstanges 3 der Stelleinrichtung 1 angeordnet. Das Wegsensorelement 9 weist einen Wegsensor oder mehrere Wegsensoren auf. Die Wegsensoren können gleich oder verschiedenartig sein. Im folgenden ist nur ein Wegsensor 9 beschrieben. Der Wegsensor 9 registriert vorzugsweise die Position der Schubstange 3 und damit gleichzeitig die Position des Ankers 4 und des Stellorgans 2.
Das Positionssignal des Wegsensors 9 wird vorzugsweise in einer Einheit 10 aufbereitet, insbesondere wird aus Positionssignalen s ein Geschwindigkeitssignal v bestimmt, und von dort in eine Steuer- und Regeleinheit 1 1 eingegeben werden. Es ist auch möglich, die Aufbe- reitung der Sensorsignale direkt in der Steuer- und Regeleinheit 1 1 durchzuführen; in dieser Ausführung ist eine gesonderte Aufbereitungseinheit 10 nicht notwendig.
Aus dem Sensorsignal läßt sich auf einfache Weise die Geschwindigkeit des Ankers 4 be¬ stimmen, indem vorzugsweise zeitdiskret, insbesondere in kurzem zeitlichen Abstand vergli- chen mit der Gesamtdauer, die der Anker von einer Polfläche zur anderen Polfläche 6.1, 7.1 braucht, die Position des Ankers 4 bestimmt wird, insbesondere ist damit auch der zurückgelegte Weg des Ankers 4 und/oder des Stellorgans 2 bestimmt. Zweckmäßig ist eine Zeitdifferenz von wenigen zehntel oder hundertstel Millisekunden zwischen den Meßpunkten.
In der Steuer- und Regeleinheit 1 1 erfolgt die Auswertung und/oder Weiterverarbeitung des Positionssignals der Stellvorrichtung 1 und führt zu einer gezielten Beeinflussung der Endstufen 12 und 13 für die beiden Elektromagnete 6 und 7. Zweckmäßigerweise kann die Steuer- und Regeleinheit noch über eine Leitung 14 mit einer zentralen Steuerungseinheit der Einrichtung, insbesondere der Brennkraftmaschine, verbunden sein, welche mit der Stellvorrichtung 1 ausgestattet ist. Die zentrale Steuerungseinheit ist nicht gesondert dargestellt.
Eine solche etwaige Steuerungseinheit kann Stellgrößen enthalten, insbesondere Betriebsparameter wie Öffnungs- und/oder Schließwinkel, Öffnungs- und/oder Schließzeiten, Dreh- zahl und/oder Last einer Brennkraftmaschine, Temperaturwerte von Kühl- und Schmiermitteln und/oder Temperaturwerte von Halbleiterschaltern. Diese Stellgrößen werden zweckmäßigerweise der Steuer- und Regeleinheit 1 1 zur Verfügung gestellt und mit dem Positionswert und/oder der daraus abgeleiteten Geschwindigkeit der Stellvorrichtung 1 zu einem
Ansteuersignal für die Elektromagnete 6, 7 der Stellvorrichtung 1 verarbeitet. Das Ansteuersignal ist so beschaffen, daß die Aufsetzgeschwindigkeit des Ankers 4 auf den Polflächen 6.1 , 7.1 minimal ist, vorzugsweise geringer als 3 m/s.
Vorzugsweise wird der Wegsensor 9 in den Endlagen des Ankers 4, d.h. in den Aufsetzpositionen des Ankers 4 auf den jeweiligen Polflächen 6.1 und 7.1 und/oder in der Ruhelage des Ankers 4 mittels der Steuer- und Regeleinheit 1 1 kalibriert.
Vorzugsweise ist der Wegsensor 9 ein Halbleitersensor, insbesondere ein Hallsensor, ein magnetischer Sensor, ein optischer Sensor oder ein kapazitiver Sensor. Günstig sind alle Arten von Wegsensoren, die eine Taktfrequenz vorzugsweise im Bereich von zehntel bis hundertstel ms zum Auslesen der Positionen des Ankers 4 ermöglichen.
In einer besonders bevorzugten Ausführung ist der Wegsensor 9 durch eine Spule gebildet, in die die Schubstange 3 der Stellvorrichtung 1 zumindest teilweise eintauchen kann. Zweckmäßigerweise ist die Schubstange 3 so ausgebildet, daß dabei die Induktivität der Spule verändert wird. Die Induktivität der Spule wird vorzugsweise mit einer Frequenzmessung, insbesondere in einem Schwingkreis, gemessen. Die gemessene Frequenz ist ein Maß für die Position und die Frequenzänderung ein Maß für die Geschwindigkeit des Ankers 4.
Die Bauform der Spule 9 wird vorzugsweise so gewählt, daß der Zusammenhang zwischen dem vom Anker 4 zurückgelegten Weg und der Frequenz des die Spule 9 enthaltenden Schwingkreises möglichst linear oder zumindest annähernd linear ist. Damit wird die Auswertung der Positionssignale und die Regelung und/oder Steuerung besonders einfach und zuverlässig. Da aus der Position auch die Geschwindigkeit des Ankers 4 bestimmbar ist, ist damit auch der Zusammenhang zwischen Geschwindigkeits und Frequenzänderung zumindest annähernd linear.
Zweckmäßigerweise sind die bewegten Teile der Stellvorrichtung 1, insbesondere die Schubstange 3 zumindest in den Bereichen, die von der Meßspule erfaßt werden können, aus Materialien gefertigt, welche die Induktivität der Spule 9 verändern können. Bevorzugt sind die von der Meßspule 9 erfaßbaren Bereiche elektrisch leitfähig, besonders bevorzugt metallisch. Bevorzugt ist die Schubstange 3 selbst zumindest bereichsweise metallisch.
Vorteilhaft ist, die Meßspule 9 mit einem Wechselstrom ausreichend hoher Frequenz zu betreiben, insbesondere > 1 MHz, so daß die mit zunehmenden Wirbelströmen in der Schubstange 3 abnehmende Induktivität der Meßspule 9 erfaßt wird.
Besonders vorteilhaft ist es, die Induktivität der Spule 9 zu bestimmen, indem die Induktivität in einen Schwingkreis integriert ist, wo sie zusammen mit einer "Kapazität und einer üblichen aktiven Entdämpfung einen Oszillator bildet, dessen Schwingfrequenz von einer Pha- senregelschleife erfaßbar ist. Dies ist vorzugsweise in Element 10 enthalten. Die Phasenre- gelschleife enthält vorzugsweise einen spannungsgesteuerten Oszillator, dessen Steuer- Spannung als Ausgangssignal dient. Die Spannung des Ausgangssignals der Frequenzmessung in 10 ist ein Maß für die Position des Ankers 4 in der Stellvorrichtung 1.
In Fig. 2 ist ein Schnitt durch eine besonders bevorzugte Anordnung einer Stellvorrichtung mit einem Wegsensor 9 gemäß der Erfindung dargestellt. Als Stellorgan 2 ist hier ein Gas- wechselventil einer Brennkraftmaschine dargestellt. Die Meßspule 9 ist im Joch 7.2 des oberen Elektromagneten 7 angeordnet, wo sie im wesentlichen unbeeinflußt von einer etwaigen Bestromung des Elektromagneten 7 ist und so eine weitgehend ungestörte Messung der durch das periodische Eintauchen der Schubstanges 3 in die Spule 9 hervorgerufenen Induktivitätsänderung der Spule 9 ermöglicht. Das Schubstangenende ist vorzugsweise me- tallisch. In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist das Schubstangenende ein magnetisches Material auf. In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist das Schubstangenende Ferrit auf. Die Schubstange 3 kann insbesondere selbst aus einem die Induktivität der Spule 9 verändernden Material gebildet sein. Eine weitere bevorzugte Anordnung ist, an einer Schubstange 3 Mittel vorzusehen, welche die Induktivität der Spule 9 beeinflussen.
Eine günstige Ausführungsform ist, an ein Stellorgan 2 aus Keramik eine Schubstange aus einem anderen Material zu befestigen.
Die Magneteinheit 5 ist mit einer Hülse 15 umgeben. Die Elektromagnete 6, 7 bestehen aus den Polflächen 6.1 , 7.1 , den Wicklungen 6.3, 7.3 und deren zugehörigem Joch 6.2, 7.2. Die Schubstange 3 der Stellvorrichtung 1 wird mit Gleitlagern 16.1 , 16.2 in den Elektromagneten 7 und 6 und das Ventil 2 mit einem Gleitlager 16.3 im Zylinderkopf 18 gelagert. Die Hülse 15 ist mit dem Zylinderkopf 18 verbunden.
Die Rückstellfedern 8.1 und 8.2 sind innerhalb der Hülse 15 und unterhalb der Magneteinheit 5 um die Schubstange 3 angeordnet und auf tellerförmigen Ansätzen 17.1 und 17.2 zwischen den beiden Federn 8.1 , 8.2 abgestützt. Der Ansatz 17.1 ist mit der Schubstange 3, der Ansatz 17.2 ist mit dem Zylinderkopf 18 verbunden.
Der Vorteil dieser Anordnung ist, daß die bezüglich der Spule 9 induktivitätsändernde Wir¬ kung des Schubstangenendes 3 besonders einfach von der Meßspule 9 zu erfassen ist und daß die gesamte Anordnung kompakt und störunempfindlich ist. Der Einbauort des Wegs- ensors 9 ist auch für andere Sensortypen geeignet, insbesondere für Halbleitersensortypen.
Aufgrund der Trägheit der elektromagnetischen Stellvorrichtung 1 , insbesondere aufgrund der Induktivität der Elektromagneten 6, 7, ist es nicht ausreichend, ausschließlich einen Regler zum Betreiben der Stellvorrichtung 1 zu verwenden. Erfindungsgemäß wird daher eine Steuerung mit aufgesetzter Regelung zum Betreiben der Stellvorrichtung 1 verwendet. Die Stellvorrichtung 1 wird in ihrer Bewegung ständig durch die Regelung mit den Sollkennlinien abgeglichen und nicht ihrer Eigendynamik überlassen. Damit wird erreicht, daß kleinere Abweichungen von Sollvorgaben aufgrund von im Betrieb der Stellvorrichtung 1 auftretenden Störgrößen sicher mit der Regelung ausgeglichen werden können. Da nur kleine Ab- weichungen durch die Regelung ausgeregelt werden müssen, ist die Regelung schnell genug.
In Fig. 3 ist eine bevorzugte Steuer- und Regeleinheit 1 1 gemäß der Erfindung skizziert. Die Steuer- und Regeleinheit 1 1 besteht aus einer Kontrolleinheit 1 1.1 , einer Multiplexereinheit 1 1.2, einem Datenspeicher 1 1.3 und einer Pulsweitenmodulationseinheit 1 1.4.
Als Positionssensor 9 wird eine Meßspule verwendet. Die Position des Ankers 4 wird mittelbar über die Eintauchtiefe der Schubstange 3 in die Meßspule 4 bestimmt, indem die Induktivität der Spule 9 registriert wird. Die Spule 9 bildet zusammen mit einer Kapazität in Ele- ment 10.1 einen Oszillator, insbesondere mit einer üblichen Entdämpfung. In Element 10.2 wird die Schwingfrequenz des Oszillators in eine Spannung oder einen Strom umgewandelt, insbesondere mittels einer Phasenregelschleife. Verändert sich die Eintauchtiefe des Schubstangenendes in die Spule 9, wird die Frequenz des Oszillators verstimmt, was zu
einer Änderung des Ausgangssignals von Element 10.2 führt. Aus zwei eng benachbarten Positionsmessungen des Ankers 4 läßt sich auf einfache Weise dessen Geschwindigkeit v durch zeitliche Differenzierung, insbesondere durch zeitdiskrete Differenzierung bestimmen.
Das Ausgangssignal des Elements 10.2 wird in die Multiplexereinheit 1 1.2 der Steuer- und Regeleinheit 1 1 geführt. Die Kontrolleinheit 1 1.1 ruft die Daten aus der Multiplexereinheit 1 1.2 ab. Die Kontrolleinheit 1 1.1 erhält zusätzlich Daten aus einer nicht dargestellten zentralen Steuereinheit, die über die Datenleitung 14 in die Steuer- und Regeleinheit 1 1 gelangen. Diese Daten enthalten vorzugsweise Angaben über den Betriebszustand der Brenn- kraftmaschine, sowie die gewünschten Steuerwinkel für die Gaswechselventile. Die Kontrolleinheit 1 1.1 verknüpft die Positions- und/oder Geschwindigkeitsdaten und/oder Stromdaten aus der Multiplexereinheit 1 1.2 mit den Betriebsparametern und den Kennliniendaten des Datenspeichers 1 1.3 und bildet daraus ein Steuersignal für die Pulsweiten- modulationseinheit 1 1.4. Diese steuert die Endstufen 12 und 13 an, welche den durch die Elektromagnete 6 und 7 fließenden Strom messen und an die Multiplexereinheit 1 1.2 weiterleiten.
Die Datenleitung 14 kann vorteilhafterweise dazu verwendet werden, nicht nur Betriebsparameter von der zentralen Steuereinheit zur Steuer- und Regeleinheit 1 1 , sondern auch Diagnosedaten zu der zentralen Steuereinrichtung zurück zu übertragen. Vorzugsweise beinhalten diese Diagnosedaten Angaben über die Verfügbarkeit der Stellvorrichtung 1 oder alle anderen der Steuer- und Regeleinheit 1 1 bekannten Daten. Die Regel- und Steuereinheit 1 1 kann damit zweckmäßig zur Unterstützung etwaiger vorhandener Steuereinrichtungen herangezogen werden. Die Diagnosedaten enthalten vorzugsweise Informationen über etwaige Fehlfunktionen der elektromagnetischen Stellvorrichtung 1 und/oder Statusinformationen, die von der etwaigen zentralen Steuereinheit verarbeitet werden können. Damit ist es möglich, z.B. fehlerhafte Stellvorrichtungen abzuschalten und/oder Fehlermeldungen in einen Speicher abzulegen und/oder den Benutzer der Brennkraftmaschine über die Fehlfunktion zu informieren.
Das erfindungsgemäße Steuer- und Regelverfahren der Stellvorrichtung 1 beruht auf dem Prinzip der Trajektorienregelung. Es wird angestrebt, die Stellvorrichtung 1 so zu steuern, daß die Bewegung des Ankers 4 einer vorgegebenen Weg-Zeitkennlinie folgt. Damit ist auch
die Geschwindigkeits-Zeitkennlinie des Ankers 4 und damit des Stellorgans 2 festgelegt. Dazu wird in einem Datenspeicher 1 1.3 eine Kennlinie oder eine Kennlinienschar abgelegt, die die Position s des Ankers 4 mit seiner Soll-Geschwindigkeit v verknüpft, insbesondere bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine oder der von der Stell- 5 • Vorrichtung 1 beeinflußten Komponente.
Eine Sollkennlinie in der s-v-Ebene liefert den Geschwindigkeits-Soilwert v zu jedem möglichen Istwert der Ankerposition s. Die Abweichung zwischen dem Istwert und dem Sollwert der Geschwindigkeit v sowie der Istwert der Position s des Ankers 4 werden einem Regler
10 zugeführt, insbesondere einem Dreipunktregler. Ist die Abweichung negativ, d.h. die Geschwindigkeit des Ankers 4 zu gering, wird der Regierausgang den vorgesteuerten Strom der Wicklungen des entsprechenden anziehenden Elektromagneten 6 oder 7 erhöhen, um den Anker 4 durch das zusätzliche, stärkere Magnetfeld anzuziehen. Bei einer positiven Ab¬ weichung bewirkt der Reglerausgang eine Senkung des Stroms durch die Wicklung des an-
15 ziehenden Magneten und/oder eine Erhöhung des Stroms durch den zweiten Elektromagneten, um den Anker 4 abzubremsen. Innerhalb von bei einem Dreipunkteregler gegebenen Toleranzgrenzen kann günstigerweise die Vorsteuerung, insbesondere Ein- und Ausschaltzeitpunkte der Bestromung der Elektromagnete 6, 7, unverändert bleiben.
o o Die Verwendung eines einfacheren Zweipunktreglers ist ebenfalls möglich, um etwaige Abweichungen des Ankers 4 von seiner vorbestimmten Positions-Geschwindigkeitskurve auszugleichen. Der Aufbau ist weniger aufwendig und kostengünstig.
Besonders vorteilhaft ist, das Regel- und Steuerverhalten der Stellvorrichtung 1 adaptiv zu 25 verändern und bei im wesentlichen gleichartigen, über längere Zeit auftretenden Regelabweichungen die Parameter der Steuerung anzupassen, um die Regelabweichungen zu minimieren. Insbesondere werden häufige, gleichartige Regelabweichungen von der Steuer- und Regeleinheit 1 1 registriert und die Steuerung durch Korrekturkennfelder im Datenspeicher 1 1.3 adaptiert. Damit gelingt es, längerfristige Änderungen der Betriebsbedingungen auszu- 30 gleichen, insbesondere bei Alterung und/oder Verschleiß der beteiligten Komponenten.
Zur Anpassung des Regel- und Steuerverhaltens werden zweckmäßigerweise regelmäßige, insbesondere automatische, Kalibrierschritte durchgeführt. Befindet sich der Anker 4 an
einer Polfläche 6.1 , 7.1 eines der Elektromagneten 6, 7, so regelt die Steuer- und Regeleinheit 1 1 den Strom durch den jeweiligen Elektromagneten 6, 7 auf eine Stärke, die zum dauerhaften Halten des Ankers 4 ausreichend ist. Die Kontrolleinheit 1 1.1 kalibriert den Wegsensor 9 in den beiden Endlagen des Ankers 4 an den Polflächen 6.1 , 7.1 , da hier die Position des Ankers 4 wohlbekannt und reproduzierbar einstellbar ist. Damit gelingt es einfach und zuverlässig, Fehler durch Temperatureinflüsse und/oder Alterung zu "eliminieren.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung sind Ein- und Ausschaltzeitpunkte der Elektromagnete 6, 7, Sollkennlinien des Geschwindigkeits-Positions-Verlaufs des Ankers 4 und Sollkennlinien des Strom-Positions-Verlaufs insbesondere in digitaler Form gespeichert. Zweckmäßig ist, für unterschiedliche Betriebsbedingungen, insbesondere Last-, Drehzahl- und/oder Temperaturbereiche unterschiedliche Schaltzeitpunkte und/oder Sollkennlinien zu speichern. Der Vorteil ist, daß die Stellvorrichtung bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen optimal gesteuert werden kann.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist, daß das Anschwingen des Anker/Federsystems aus der Ruhelage heraus durch einen eigenen Start-Modus von der Steuer- und Regeleinheit 1 1 selbständig durchgeführt werden kann. Da gemäß der Erfindung die aktuelle Position des Ankers 4 bekannt ist, kann die notwendige Energie zu den optimalen Zeitpunkten in das System eingekoppelt werden. Der Anker 4 kann so mit hoher Zuverlässigkeit und geringem Energieaufwand in eine der beiden Endlagen auf den Polflächen 6.1 , 7. 1 der beiden Elektromagnete 6, 7 gebracht werden.
In Fig. 4 ist ein Ablaufschema des bevorzugten Steuer- und Regelverfahrens für ein Gas- wechselventil einer Brennkraftmaschine dargestellt. Zunächst werden Betriebsdaten der von der Stellvorrichtung 1 versorgten Komponente, insbesondere Öffnungs- und Schließwinkel des Ventils 2 über die Datenleitung 14 in die Steuer- und Regeleinheit 1 1 eingelesen. Dies erfolgt von einem etwaigen Datenspeicher oder von einer etwaigen zentralen Steuereinheit oder einer anderen verfügbaren Datenquelle. Zusätzlich wird vorzugsweise eine Information über zu erwartende Gegenkräfte, insbesondere den Abgasgegendruck, übermittelt. Mit dem Betrag der zu erwartenden Gegenkräfte wird aus dem Datenspeicher 1 1.3 der Steuer- und Regeleinheit 1 1 eine Kennlinie ausgewählt, die einen Bewegungsablauf des Ankers 4 mit möglichst optimalem Energieverbrauch und geringem Verschleiß ermöglicht.
Aus diesen Daten werden die Ein- und Ausschaltzeitpunkte der Elektromagneten 6, 7 bestimmt. Damit ist es insbesondere möglich, die Elektromagnete 6, 7 bereits zeitlich vor der eigentlichen Bewegung des Ankers 4 auf den entsprechenden Magneten hin einzuschalten. Das Ablaufschema gerät an eine Schleife, die erst mit dem Erreichen der Polfläche 6.1 oder 7.1 des anziehenden Elektromagneten 6 oder 7 durch den Anker 4" endet. Dabei wird wiederholt die Position s, die Geschwindigkeit v und der Strom i durch den Magneten gemessen.
Solange die Position s des Ankers 4 keiner Aufsetzposition auf der Polfläche entspricht, wird der Sollverlauf der Ankergeschwindigkeit v-.»(s) und der Sollverlauf des Stromes (s) aus den ausgewählten Kennlinien im Datenspeicher 1 1.3 ausgelesen.
Die Soll- und Istdaten werden verglichen und daraufhin die Energie im Elektromagneten 6, 7 verringert, erhöht oder gehalten. Anschließend wird die Schleife wiederholt.
Wird die Aufsetzposition des Ankers 4 auf einer Polfläche 6.1 oder 7.1 erkannt, so wird der Ablauf in einer Stromregelschleife fortgesetzt. Der Strom durch den haltenden Elektromagneten 6 oder 7 wird gemessen, mit einem Sollwert verglichen und gemäß den Regel- Vorgaben entsprechend erhöht oder verringert oder gehalten. Dabei kann insbesondere die Pulsweite mittels einer Pulsweitenmodulation angepaßt werden. Vorzugsweise wird in der Aufsetzposition des Ankers 4 die Aufsetzposition kalibriert.
In Fig. 5 sind Weg- und Geschwindigkeitskennlinien als Funktion der Zeit dargestellt. Die Zeitachse ist normiert. Die Minimalposition entspricht der ersten Polfläche, die Maximalposition der gegenüberliegenden Polfläche der beiden Elektromagneten. Das schwingungsfähige System Anker/Feder weist im Idealfall bei vernachlässigter Reibung und ideal schnell schaltbarem Magneten einen sinusförmigen Verlauf von Position und Geschwindigkeit des Ankers über der Zeit auf. Da im realen Betrieb die Reibung nicht vernachlässigbar ist, kompensiert die Steuer- und Regeleinheit 1 1 diese durch Energiezumessung zu den Elektromagneten 6, 7 zu den jeweils optimalen Zeitpunkten. Damit kann sich das System Anker/Feder dem idealen Verlauf von Position und Geschwindigkeit über der Zeit stark annähern.
Da die Reibungskompensation aufgrund der Systemträgheit nicht vollständig gelingen und insbesondere der Aufbau des magnetischen Feldes im Elektromagneten nicht beliebig schnell erfolgen kann kann, sind für unterschiedliche Betriebspunkte vorzugsweise unter- sohiedliche Kennlinien einzusetzen, die den für den jeweiligen Betriebspunkt optimalen Verlauf bezüglich Verschleiß und Energieverbrauch darstellen.
Mit der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung und dem erfindungsgemäßen Steuer- und Regelverfahren gelingt es, die Aufsetzgeschwindigkeit des Ankers 4 auf die jeweiligen Polflä- chen 6.1 , 7.1 auf eine Geschwindigkeit unter 3 m/s, insbesondere bis unter 1 m/s zu reduzieren. Damit ist der Betrieb der Stellvorrichtung 1 , insbesondere der Dauerbetrieb, verbessert und der Verschleiß der Stellvorrichtung verringert.