DE19825732A1 - Verfahren zum Betrieb eines elektromagnetischen Aktuators unter Berücksichtigung der Ankerbewegung - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines elektromagnetischen Aktuators unter Berücksichtigung der AnkerbewegungInfo
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Description
Ein elektromagnetischer Aktuator zur Betätigung eines Stell
gliedes weist wenigstens einen Elektromagneten auf, der über
eine Steuereinrichtung bestromt werden kann, sowie einen An
ker, der mit dem zu betätigenden Stellglied in Wirkverbindung
steht und der aus einer ersten Stellposition gegen die Kraft
einer Rückstellfeder bei der Bestromung des Elektromagneten
an der Polfläche des Elektromagneten in einer zweiten Stell
position zur Anlage gebracht werden kann. Wird der Elektroma
gnet stromlos gesetzt, fällt der Anker in seine erste Stell
position zurück.
Ähnliches gilt für einen elektromagnetischen Aktuator, bei
dem zwei Elektromagneten im Abstand zueinander angeordnet
sind, zwischen denen der Anker jeweils gegen die Kraft je
weils einer Rückstellfeder bei abwechselnder Bestromung der
Elektromagneten mit Hilfe einer Steuereinrichtung jeweils an
dem einen Elektromagneten in seiner ersten Stellposition und
an dem anderen Elektromagneten in seiner zweiten Stellpositi
on zur Anlage gebracht werden kann.
Für den Betrieb derartiger elektromagnetischer Aktuatoren ist
es wichtig, daß der Anker in der durch die Anlage an der
Polfläche des Elektromagneten definierten Stellposition sicher
zur Anlage kommt und auch sicher gehalten wird, solange der
Elektromagnet über die Steuereinrichtung bestromt wird.
Verwendet man beispielsweise Rückstellfedern mit linearer
Kennlinie, dann ergibt sich, daß bei der Annäherung des An
kers an die Polfläche des bestromten Elektromagneten der li
near ansteigend auf den Anker einwirkenden Rückstellkraft der
Feder eine progressiv ansteigende Magnetkraft entgegenwirkt,
so daß mit zunehmender Annäherung des Ankers an die Polfläche
sich seine Bewegungsgeschwindigkeit erhöht. Eine hohe Auf
treffgeschwindigkeit des Ankers auf die Polfläche macht sich
nicht nur in einer erhöhten Geräuschentwicklung bemerkbar,
sondern kann im Extremfall auch zu einem "Abprallen" des An
kers von der Polfläche führen, was günstigstenfalls zu einen
mehrmaligen Auftreffen des Ankers bis zur bewegungslosen An
lage führen kann. Ungünstigstenfalls kann das Abprallen so
stark sein, daß der Anker gar nicht zu endgültigen Anlage an
der Polfläche kommt, sondern unter dem Einfluß der Rückstell
kraft wieder in Richtung auf die erste Stellposition zurück
bewegt wird. Bei der Verwendung von Federn mit progressiver
Kennlinie kann dieser Effekt etwas gemindert werden, dennoch
bleibt gegen Ende der Ankerbwegung ein beachtlicher Überschuß
an Magnetkraft.
Durch eine entsprechende Steuerung der Bestromung bei der An
näherung des Ankers an die Polfläche des Elektromagneten ist
es nun möglich, entsprechend dem Maß der Annäherung die Ma
gnetkraft zu reduzieren, so daß der bremsende Einfluß der
Rückstellkraft der Rückstellfeder stärker zur Geltung kommen
kann und dementsprechend der Anker mit reduzierter Geschwin
digkeit auf die Polfläche "sanft" aufsetzen kann. Damit ist
nicht nur die Geräuschentwicklung reduziert sondern gleich
zeitig auch die Gefahr des Abprellens praktisch ausgeschlos
sen.
Um nun die Bestromung des Elektromagneten über die Steuerein
richtung so zu führen, daß ein sicheres Fangen des Ankers an
dem Elektromagneten gewährleistet ist, muß die Bewegung des
Ankers erfaßt werden und im gleichen Bewegungszyklus die Ma
gnetkraft beeinflußt werden. Dies ist beispielsweise durch
die Anordnung von elektrisch induktiven Sensoren möglich, die
den Vorbeiflug des Ankers in einem vorgegebenen Abstand von
der Polfläche des fangenden Elektromagneten erfassen, so daß
über diesen Sensor ein Signal ausgelöst werden kann, das dann
eine Reduzierung der Bestromung des Elektromagneten um ein
vorgegebenes Maß und damit eine Reduzierung der Magnetkraft
bewirkt. Bei diesem Verfahren kann jedoch nur der Zeitpunkt
des Vorbeifluges des Ankers, jedoch nicht die Bewegungsge
schwindigkeit des Ankers erfaßt werden. Treten beispielsweise
zusätzlich zu der der Bewegung des Ankers entgegenwirkenden
Kraft der Rückstellfeder im weiteren Verlauf der Bewegung zu
sätzliche gleich- oder gegengerichtete Kräfte auf, so bei
spielsweise Reibungskräfte aus der Ankerführung oder auf das
betätigende Stellglied einwirkende stochastisch bedingte Ge
genkräfte, so kann die Fluggeschwindigkeit des Ankers bereits
derart reduziert sein, daß er an sich die volle Magnetkraft
benötigen würde, um überhaupt an der Polfläche des Elektroma
gneten zur Anlage zu kommen. Wird nun zum Zeitpunkt des Vor
beifluges an dem Sensor über eine entsprechende Änderung in
der Bestromung die Magnetkraft reduziert, dann kann durchaus
der Fall eintreten, daß die Magnetkraft nicht mehr ausreicht,
um den Anker überhaupt zu fangen, so daß er sich in Richtung
auf seine erste Stellposition zurückbewegt.
Eine derartige "statische" Erfassung der Ankerposition mit
tels eines Sensors ist daher unbefriedigend, so daß man über
zusätzliche Sensoren und eine Zeiterfassung die tatsächliche
Ankergeschwindigkeit zu messen versucht hat, um hieraus einen
entsprechenden Korrekturwert zur Beeinflussung der Bestromung
zu gewinnen. Ebenso wurde vorgeschlagen, die elektrisch in
duktiven Rückwirkungen, die sich aus der Annäherung des An
kers an den Elektromagneten ergeben, für Korrektursignale ab
zuleiten, die dann zur einer Änderung der Bestromung und da
mit zu einer Änderung der Magnetkraft verwendet werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zur Lösung des Pro
blems ein anderer Weg vorgeschlagen, nämlich, daß zumindest
während eines Teils der Ankerbewegung die Änderung der Stell
kraft der Rückstellfeder erfaßt wird und hieraus in der Steu
ereinrichtung die jeweilige Position des Ankers und/oder sein
Bewegungsgeschwindigkeit abgeleitet und der abgeleitete Wert
zur Kontrolle und/oder zur Beeinflussung der Ansteuerung des
Elektromagneten verwendet wird. Diese Lösung geht von der Er
kenntnis aus, daß die sich laufend verändernde Position des
Ankers im Verhältnis zum Elektromagneten von einer durch die
Federkonstante vorgegebenen proportionalen Änderung der Rück
stellkraft ableiten läßt. Damit ist auch ein "Meßwert" gege
ben, der unmittelbare Rückschlüsse über die jeweilige Positi
on des Ankers auf seinem Weg aus der ersten Stellposition in
die zweite Stellposition ermöglicht, da die Größe der Rück
stellkraft in der ersten Stellposition, die Größe der Rück
stellkraft in der zweiten Stellposition, d. h. bei Anlage des
Ankers an der Polfläche des Elektromagneten, sowie die Feder
kennlinie in diesem Bereich bekannt sind. Die Größe der Rück
stellkraft ist hierbei ausschließlich von der Stellung des
Ankers abhängig, so daß zusätzlich auftretende, der Ankerbe
wegung entgegengerichtete Kräfte nicht als Störeinflüsse in
das "Meßergebnis" eingehen. Somit ist es möglich, durch die
Vorgabe einer einem Mindestabstand des Ankers von der Polflä
che entsprechenden Kraft ein Stellsignal auszulösen, sobald
bei der Annäherung des Ankers an die Polfläche diese Kraft
erreicht wird und dementsprechend auch die Bestromung des
Elektromagneten zu korrigieren. Während im Sensor zwangsläu
fig wegen seiner Baugröße diskreten Abstand zur Polfläche an
geordnet sein muß, bietet das erfindungsgemäße Verfahren die
Möglichkeit, den "Meßpunkt" in beliebigem Abstand, also auch
in unmittelbarer Nähe der Polfläche vorzusehen.
Anstelle dieser "statischen" Erfassung der Ankerposition in
bezug auf den Elektromagneten bietet das erfindungsgemäße
Verfahren jedoch auch die Möglichkeit einer "dynamischen" Po
sitionserfassung. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen,
daß die Änderung der Rückstellkraft über den gesamten Hub er
faßt wird und bei Abweichungen von dem in der Steuereinrich
tung als Sollwert "abgelegten" Sollverlauf entsprechende
Stell- und/oder Korrektursignale ausgelöst werden können.
Darüber hinaus ist es auch möglich, die Änderung der Rück
stellkraft in der Zeit zu erfassen, um hieraus die Bewegungs
geschwindigkeit des Ankers abzuleiten. Durch die Erfassung
der zeitlichen Änderung der Rückstellkraft können zusätzlich
auf den Anker und/oder das zu betätigende Stellglied einwir
kende stochastische Kräfte mit erfaßt werden, so daß die Än
derung in der Bestromung in der Fangphase entsprechend ange
paßt werden kann.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Erfassung der Änderung der Stellkraft der Rückstellfeder
durch Messung der Druckkraft auf die Abstützung der Rück
stellfeder erfolgt. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß ent
sprechend ortsfest angeordnete Drucksensoren eingesetzt wer
den können, wie beispielsweise piezo-elektrische Sensoren,
mit Dehnmeßstreifen versehene Druckkörper oder dergleichen,
so daß die Verdrahtung für die Weiterleitung der elektrischen
Meßsignale ebenfalls ortsfest verlegt werden kann. Der Vor
teil dieser Form der Erfassung der Rückstellkräfte bietet au
ßerdem den Vorteil, daß sie unabhängig von der Art der ver
wendeten Federn ist, so daß sie nicht nur bei mechanischen
Federn, beispielsweise Schraubendruckfedern, sondern auch bei
anderen Federelementen, wie Luftfedern, Gummifedern oder
dergl. einsetzbar ist.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Erfassung der Änderung der Stellkraft der Rückstell
feder durch Messung der Reaktionskraft zwischen dem Elektro
magneten und der Abstützung erfolgt. Diese Anordnung hat den
Vorteil, daß der oder die Sensoren nicht unmittelbar in Ver
bindung mit der Rückstellfeder gesetzt werden müssen. Übli
cherweise wird der bzw. werden die Elektromagneten in einem
Gehäuse angeordnet, das mit der Abstützung wenigstens einer
Rückstellfeder verbunden wird. Bei Aktuatoren mit zwei im Ab
stand zueinander angeordneten Elektromagneten, wie eingangs
beschrieben, enthält auch das Gehäuse selbst eine Abstützung
für eine derartige Rückstellfeder. Da das Gehäuse aus ferti
gungstechnischen Gründen aus mehreren Teilen zusammengefügt
ist, wobei in der Regel die Fügeflächen senkrecht zur Kraft
wirkung der Rückstellfeder ausgerichtet sind, können ein oder
mehrere Drucksensoren in einer oder mehrere derartiger Füge
flächen angeordnet werden. Durch die auf die Abstützung
und/oder das den Aktuator mit der Abstützung verbindende Ge
häuse bei der Ankerbewegung wirkenden wechselnden Rückstell
kräfte wird die Verbindung zwischen dem Elektromagneten und
der Abstützung mit entsprechend proportional zur Kraftwirkung
der Feder wechselnden Kräften beaufschlagt, die über einen in
der Fügefläche angeordneten Drucksensor entsprechend erfaßt
werden können. Auch hier lassen sich piezo-elektrische Senso
ren oder auch Druckmaßstreifen als Sensoren einsetzen.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Erfassung der Änderung der Rückstellkraft, insbeson
dere bei einer mechanischen Feder, durch Messung der Verfor
mung der Feder selbst erfolgt. Dies kann beispielsweise bei
Schraubendruckfedern durch die Anordnung von Dehnmeßstreifen
in Form einer Wheatstone'schen-Brückenschaltung unmittelbar
auf den Federkörpern selbst erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand schematischer
Zeichnungen von Ausführungsformen elektromagnetischer Aktua
toren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen einfachen Aktuator mit nur einer
Rückstellfeder,
Fig. 2 einen Aktuator zur Betätigung eines Gas
wechselventils mit zwei Elektromagneten.
In Fig. 1 ist ein elektromagnetischer Aktuator 1 dargestellt,
der einen Elektromagneten 2 aufweist, dessen Polfläche 3 ein
Anker 4 zugeordnet ist. Der Anker 4 stützt sich über eine
Führungsstange 5 auf dem freien Ende 6 eines zu betätigenden
Stellgliedes 7 ab, das über eine Rückstellfeder 8 den Anker 4
gegen einen Anschlag 9 in einer ersten Stellposition mit Ab
stand zur Polfläche 3 des Elektromagneten 2 hält.
Der Elektromagnet 2 ist mit einer elektronischen Steuerein
richtung 10 verbunden, über die entsprechend zugeführten
Steuersignalen 11 die Spule 12 des Elektromagneten bestromt
wird.
Beim Einschalten des Stromes wird ein Magnetfeld aufgebaut,
durch das der Anker 4 gegen die Rückstellkraft der Rückstell
feder 8 in Richtung auf die Polfläche 3 des Elektromagneten 2
bewegt wird, an dieser in seiner zweiten Stellposition zur
Anlage kommt und während der Dauer der Bestromung auch in
dieser zweiten Stellposition gehalten wird. Die Rückstellfe
der 8 wird hierbei entsprechend dem Stellhub zusammenge
drückt.
Wird nun über die Steuereinrichtung 10 der Elektromagnet 2
stromlos gesetzt, wird der Anker 4 unter dem Einfluß der
Rückstellkraft der Rückstellfeder 8 wieder in seine erste
Stellposition am Anschlag 9 zurückgeführt.
Bei dem hier dargestellten elektromagnetischen Aktuator 1 ist
die Rückstellfeder 8 auf einem kraftfühlenden Sensor 13 abge
stützt. Damit ist es möglich, die sich bei einer Ankerbewe
gung ändernde Rückstellkraft der Rückstellfeder 8 zu erfas
sen. Der kraftfühlende Sensor 13 kann beispielsweise auf pie
zo-elektrischer Basis aufgebaut sein, so daß ein elektrisches
Signal 14 zur Verfügung steht, das auf die Steuereinrich
tung 10 aufgeschaltet und entsprechend verarbeitet werden
kann. Da die Rückstellkraft in der ersten Schaltposition, die
Rückstellkraft in der zweiten Schaltposition sowie der durch
den Abstand der beiden Schaltpositionen vorgegebene Hub des
Systems und die Federkennlinie bekannt sind, kann über die
Kraftmessung jeweils eine Zuordnung der Ankerposition während
der Ankerbewegung vorgenommen werden. Hieraus können dann je
nach den Anforderungen entsprechende Stellsignale abgeleitet
werden, beispielsweise durch die Vorgabe eines Schwellenwer
tes für die Rückstellkraft, so daß bei Erreichen dieses
Schwellenwertes ein entsprechendes Stellsignal ausgelöst
wird.
Da über das Eingangssignal 11 auch zeitbezogene Signale ein
gegeben werden können und darüber hinaus die Steuereinrich
tung 10 mit einem entsprechenden Zeitzähler ausgerüstet sein
kann, ist es auch möglich, die Änderung der Rückstellkraft
pro Zeiteinheit zu ermitteln, so daß hierüber die Bewegungs
geschwindigkeit des Ankers 4 abgeleitet werden kann, die
nicht nur von der zu bewegenden Masse und der Größe der Rück
stellkraft, sondern auch von anderen äußeren Einflüssen, bei
spielsweise Reibungswiderständen oder dergl. abhängig ist.
Damit können auch derartige Einflüsse auskorrigiert werden.
Bei der Auswahl und der Anordnung des hier nur schematisch
dargestellten Sensors 13 muß berücksichtigt werden, daß die
Wirkungslinie der resultierenden Kraft einer senkrecht bela
steten Schraubendruckfeder im allgemeinen nicht deckungs
gleich ist mit der geometrischen Mittelachse der Feder. Ursa
che dafür ist die durch die Schraubenlinie bedingte Art der
Krafteinleitung, die eine über den Umfang gleichmäßige Bela
stung der Federenden nicht zuläßt. Das hat zur Folge, daß die
Kraft an bevorzugten Stellen der Aufstandsfläche eingeleitet
wird, wobei man in der Regel zwei bis drei ausgeprägte Druck
zentren findet. Aus der Druckverteilung läßt sich der resul
tierende Summenpunkt der Einzelkräfte ermitteln und bei der
Signalerzeugung und Signalauswertung berücksichtigen. Die ex
zentrische Lage dieses Punktes bewirkt in der Aufstandsfläche
der Feder Reaktionskräfte, die durch Querkräfte und Einspann
momente nachgewiesen werden können. Probleme dieser Art sind
überall da zu erwarten, wo bewegliche Teile über Schrauben
druckfedern abgestützt werden und die Funktionssicherheit
durch Reibung und Verschleiß infolge der bereits erwähnten
Reaktionskräfte beeinträchtigt wird. Diese Momente werden
beim vorliegenden Verfahren auf den Anker übertragen und be
wirken eine Rotation des Ankers um seine Hochachse. Folge ist
das unerwünschte Anschlagen des Ankers an die seitlich den
Ankerraum begrenzenden Distanzblöcke und die damit verbundene
Verschleißgefahr sowie die Einleitung stochastisch auftreten
der Reibungseffekte in das schwingungsfähiger Feder-Masse-System.
Diese Form der Ankerbewegung ist unerwünscht und
sollte daher so klein wie möglich gehalten werden.
In Fig. 2 ist die Anwendung des Verfahrens an einem elektro
magnetischen Aktuator beschrieben, bei dem zwei Elektromagne
ten 2.1 und 2.2 mit Abstand zueinander angeordnet sind, zwi
schen denen dann der Anker 4 gegen die Kraft jeweils einer
Rückstellfeder 8.1 und 8.2 hin und her bewegbar ist. Es han
delt sich praktisch um eine spiegelbildliche Anordnung des in
Fig. 1 dargestellten Systems, wobei die erste Stellposition
durch die Anlage des Ankers 4 am Elektromagneten 2.1 und die
zweite Stellposition durch die Anlage des Ankers 4 am Elek
tromagneten 2.2 definiert ist. Die beiden Elektromagneten 2.1
und 2.2 sind in einem mehrteiligen Gehäuse 15 angeordnet,
dessen einzelne Gehäuseteile miteinander und mit einer Basis
17, beispielsweise einem Zylinderkopf verspannt sind. Die Fü
geflächen 16 sind quer zur Kraftrichtung der Rückstellfedern
8 ausgerichtet. Die Rückstellfedern 8.1 und 8.2 sind in ihrer
Kraftrichtung gegeneinander gerichtet, so daß, identische Fe
dern vorausgesetzt, bei stromlos gesetzten Elektromagneten
der Anker 4 in einer Mittelstellung zwischen den beiden Elek
tromagneten 2 zur Ruhe kommt. Die Rückstellfeder 8.1 dient
hierbei als Schließfeder, während die Rückstellfeder 8.2 als
Öffnerfeder dient. Über eine entsprechende Steuereinrichtung
10 werden dann die beiden Elektromagneten 2 entsprechend dem
vorgegebenen Steuerprogramm abwechselnd bestromt, so daß der
Anker 4 und damit das Stellglied 7, beispielsweise ein Gas
wechselventil an einer Kolbenbrennkraftmaschine, hin- und
herbewegt werden können. Entsprechend dem Steuerprogramm kön
nen dann auch Haltezeiten vorgesehen werden, so daß der Anker
4 entsprechend der Vorgabe durch die Steuereinrichtung in der
einen und/oder der anderen Stellposition über vorgebbare Zei
ten gehalten werden kann.
Statt nun, wie bei Fig. 1, die sich bei einer Ankerbewegung
ergebende Änderung der Kraftwirkung der Rückstellfedern un
mittelbar über die Abstützung einer der Rückstellfedern zu
erfassen, ist bei dem Ausführungsbeispiel gem. Fig. 2 in we
nigstens einer der Fügeflächen 16 zwischen den einzelnen Ge
häuseteilen ein entsprechender Drucksensor 13.1 angeordnet.
Der Drucksensor erfaßt die wechselnden Kraftwirkungen auf die
hier nur angedeuteten Verbindungselemente 18, die bei einer
Ankerbewegung durch die sich ändernden Stellkräfte der Rück
stellfedern 8 wirksam werden. Auch hier wird das vom Sensor
13.1 ausgehende Signal 14 auf die Steuereinrichtung 10 aufge
schaltet.
Bei dieser Aktuatorenform mit zwei gegeneinander gerichteten
Rückstellfedern kann das vorstehend beschriebene Problem der
Ankerrotation, auch mit seinen Auswirkungen auf die Sensorer
fassung und die Wirkung der unvermeidlichen außermittigen
Krafteinleitung bereits bei der Auslegung der Schraubenfedern
des elektromagnetischen Aktuators berücksichtigt werden. Die
von der Öffnerfeder 8.2 und Schließfeder 8.1 auf den Anker 4
wirkenden Momente sollen sich in ihrer Wirkung auf den Anker
4 ausgleichen, so daß keine Rotationsbewegungen des Ankers 4
auftritt. Dies kann ermöglicht werden durch unterschiedliche
Wicklungsrichtungen der Öffner- und Schließfeder. Die über
die Endwindungen eingeleiteten Federkräfte führen bei dieser
Wicklungsanordnung zu gegensinnigen Drehungen der beiden Fe
dern im Betrieb. Diese gegenläufigen Federrotationen werden
daher nicht auf den Anker übertragen und bewirken bei gleich
eingeleiteten Federquerkraftkomponenten keine Ankerdrehbewe
gung.
Claims (4)
1. Verfahren zum Betrieb eines elektromagnetischen Aktuators
zur Betätigung eines Stellgliedes, der wenigstens einen auf
einer Abstützung befestigten Elektromagneten aufweist, der
über eine Steuereinrichtung bestromt wird, sowie einen Anker,
der mit dem Stellglied in Wirkverbindung steht und der aus
einer ersten Stellposition gegen die Kraft einer Rückstellfe
der bei Bestromung des Elektromagneten an der Polfläche des
Elektromagneten in einer zweiten Stellposition zur Anlage ge
bracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest während
eines Teils der Ankerbewegung die Änderung der Stellkraft der
Rückstellfeder erfaßt wird und hieraus in der Steuereinrich
tung die jeweilige Position des Ankers und/oder seine Bewe
gungsgeschwindigkeit abgeleitet und der abgeleitete Wert zur
Kontrolle und/oder zur Beeinflussung der Ansteuerung des
Elektromagneten verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erfassung der Änderung der Stellkraft der Rückstellfeder
durch Messung der Druckkraft auf die Abstützung der Rück
stellfeder erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erfassung der Änderung der Stellkraft der Rückstellfeder
durch Messung der Reaktionskraft zwischen dem Elektromagneten
und der Abstützung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erfassung der Änderung der Stellkraft insbesondere bei einer
mechanischen Feder durch Messung der Verformung der Feder
selbst erfolgt.
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