DE19735375C2 - Magnetventil, insbesondere für Ein- und Auslaßventile von Brennkraftmaschinen - Google Patents
Magnetventil, insbesondere für Ein- und Auslaßventile von BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Magnetventil, insbesondere für
Ein- und Auslaßventile von Brennkraftmaschinen gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Elektromagnetische Antriebe für Ein- und Auslaßventile
von Brennkraftmaschinen sind bekannt. Im Gegensatz zu
nockenwellenbetätigten Ventilen werden die Magnetventile
zum Öffnen und Schließen von einem Motorsteuergerät in
Abhängigkeit von der Drehlage der Kurbelwelle angesteu
ert. Dabei muß der Magnetantrieb in der Lage sein, hohe
Kräfte aufzubringen, insbesondere beim Öffnen eines Aus
laßventils. Dabei muß stets die jeweilige Endstellung des
Ventils beim Öffnen und Schließen mit Sicherheit erreicht
werden.
Ein elektromagnetischer Antrieb (GB 23 02 762 A) für
Ein- und Auslaßventile von Brennkraftmaschinen weist eine
Ankerplatte auf, die senkrecht zu dem Ventilschaft des Gas
wechselventils angeordnet ist und die in einem Bereich der
in der Achsrichtung des Ventilschafts mit dem Kern eines
Elektromagneten fluchtet, dicker ausgebildet ist als in den
restlichen Bereichen.
Bei solchen Magnetventilen ist es bekannt
(EP 0 400 389 A2), die Bestromung der Magnetwicklung
abhängig vom Ventilhub zu verändern. So erhält die Ma
gnetwicklung während einer ersten Phase einen maximalen
Stromwert, der mit einer bestimmten Frequenz zwischen ei
nem oberen und unteren Amplitudenwert verändert wird.
Sobald sich der Anker verschiebt und damit der Luftspalt
zwischen Anker und ferromagnetischem Wickelkörper ver
ringert wird, steigt die Induktivität der Wicklung, die ge
messen wird, und als Maß für den Hubverlauf Verwendung
findet, so daß sich in einer zweiten Phase die Frequenz des
Erregerstroms für die Wicklung verringert, bis die Endstel
lung des Ventils erreicht ist, worauf der Spulenstrom auf ei
nen geringeren Haltestrom umgeschaltet wird. Es handelt
sich also bei der bekannten Ansteuerung des Magnetventils
um eine Fangstromschaltung, die abhängig vom Ventilhub
des Ventils die Wicklung so ansteuert, daß das Ventil zuver
lässig ohne Prallen in die Endstellung gelangt und in dieser
gehalten wird. Aus der genannten Patentschrift ist es auch
bekannt, vor Erreichen der Endstellung den Strom auf einen
mittleren Wert abzusenken.
Die Ankerstellung des Ventils läßt sich auch mit anderen
Mitteln erkennen. So ist es bekannt (EP-0 493 634 A1), ei
nen optischen Lagegeber zu verwenden, um die Stellung ei
nes ein Gaswechselventil betätigenden Ankers in Form ei
ner Ankerscheibe zu erkennen oder mit mehreren optischen
Lagegebern zu erfassen. Der Einsatz von optischen Hubsen
soren ist jedoch wegen der Verschmutzungsgefahr proble
matisch, während magnetische Hubsensoren, wie Hall-Sen
soren, ungenaue Meßsignale liefern, da große elektroma
gnetische Störungen in der Nähe des Magnetantriebs auftre
ten.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die Stel
lung des Ankers am Magnetventil mit einfachen Mitteln zu
verlässig und weitgehend störungsfrei zu erfassen.
Erfindungsgemäß ist die genannte Aufgabe mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß wird so die Federkraft mit Hilfe eines
Piezoelementes gemessen und kann mit den Meßwerten die
Geschwindigkeit des Ankers ermittelt und über die Bestro
mung der Wicklung so geregelt werden, daß sich das ge
wünschte Verhalten des Ventils ergibt. Hat die Feder eine li
neare Kennlinie, so ändert sich die Federkraft linear propor
tional zur Stellung des Ankers. Aber auch bei einem pro
gressiven Federkraftverlauf ist es möglich, die Regelung auf
dem vom Piezoelement abgegebenen Signal aufzubauen.
Es ist zweckmäßig, das vom Piezoelement gelieferte Aus
gangssignal in den beiden Hubendstellungen des Ventils zu
messen und aus den beiden Meßwerten die Stellung des An
kers zu bestimmen, wobei insbesondere eine lineare Abhän
gigkeit des Piezosignals und damit der Stellung des Ankers
zwischen den beiden Endwerten vorausgesetzt wird. Ferner
ist es möglich, die Ankerstellung dadurch zu bestimmen,
daß das Ausgangssignal des Piezoelementes in zeitlichen
Abständen gemessen wird und hieraus die Ankergeschwin
digkeit ermittelt wird, um mit diesem Signal die Schaltung
zum Ansteuern des Magnetantriebes so zu regeln, daß eine
minimale Auftreffgeschwindigkeit des Ankers in der jewei
ligen Endstellung erzielt wird.
Ferner läßt sich mit einem Piezoelement das Ventilspiel
bestimmen, indem der Kraftsprung der Feder bei Überwin
den des Ventilspiels ausgewertet wird. Hierzu sind zwei Pie
zoelemente erforderlich, deren Signale miteinander vergli
chen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Magnetventil mit eingebau
ten Piezoelementen;
Fig. 2 eine Darstellung des Stromverlaufs bei einer
Fangstromschaltung für ein Magnetventil gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen elektromagnetischen Antrieb 1 für ein
Tellerventil, das aus einem Ventilteller 2 mit Ventilsitz 3 und
einem Ventilschaft 4 besteht, der in einer gehäuseseitigen
Führung 5 gelagert ist und am oberen Ende mit einem Ke
gelstück 6 versehen ist. Der Ventilteller ist zwischen zwei
Endstellungen bewegbar: in einer oberen Endstellung ist das
Ventil geschlossen und in einer unteren Endstellung geöff
net. Eine zwischen der gehäuseseitigen Führung 5 und dem
Ventilkegel 6 angeordnete Feder 8 beaufschlagt den Ventil
teller in die Schließstellung.
Der Magnetantrieb 1 besteht aus einem oberen ferroma
gnetischen Spulenkörper 10 und einem unteren ferromagne
tischen Spulenkörper 12, die jeweils eine Wicklung 14 und
16 tragen.
Innerhalb des oberen Spulenkörpers 10 ist ein Anker
schaft 17 verschiebbar gelagert, der eine Ankerscheibe 18
aufweist, die zwischen den beiden Wicklungen 14 und 16
angeordnet ist. Die der Ankerscheibe 18 zugekehrten Stirn
seiten 19 und 20 der beiden Spulenkörper 10 und 12 bilden
Anschläge für die Ankerscheibe 18 und definieren damit die
obere und untere Endstellung des Ventils, in der es geöffnet
bzw. geschlossen ist.
Eine weitere Feder 22 ist zwischen dem Anker 17 und ei
nem gehäuseseitigen Anschlag 24 angeordnet und beauf
schlagt den Anker in Richtung Öffnungsstellung des Ventil
tellers 2. Die Ankerscheibe 18 liegt auf dem Ventilschaft 4
auf. Solange die Wicklungen 14 und 16 stromlos sind, wird
die Ankerscheibe 18 von den beiden Federn 8 und 22 in der
Mittelstellung zwischen den beiden Anschlägen 18 und 20
gehalten, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist.
Die beiden Wicklungen 14 und 16 werden jeweils von ei
ner Treiberschaltung 26, 27 bestromt, die von einer Regel
schaltung 28 angesteuert werden.
Zwischen der gehäuseseitigen Abstützung 24 und der Fe
der 22 ist ein erstes Piezoelement 30 eingesetzt, das die
Kraft der Feder 22 mißt, wenn die untere Wicklung 16 be
stromt wird, um das Ventil zu öffnen bzw. die obere Wick
lung 14 bestromt wird, um das Ventil zu schließen. Das Aus
gangssignal des Piezoelementes 30 wird der Regelschaltung
28 zugeführt und dient dazu, die Auftreffgeschwindigkeit
der Ankerscheibe 18 auf den Spulenkörper 10 bzw. 12 an
den Anschlägen 18 bzw. 20 so zu regeln, daß das Ventil ohne
Prallen rasch und zuverlässig in die jeweilige Endstellung
gezogen und in dieser gehalten wird. Mit dem Piezoelement
30 läßt sich so die jeweilige Position des Ankers und damit
des Ventils und so der Hubverlauf und damit die Geschwin
digkeit des Ankers bestimmen.
Ein zweites Piezoelement 32 ist zwischen der ventilseiti
gen Feder 8 und der gehäuseseitigen Ventilführung 5 einge
setzt und mißt somit die Kraft der ventilseitigen Feder 8.
Soll das Ventil in die Öffnungsstellung umgeschaltet wer
den, so tritt nach Überwindung des Ventilspiels ein Kraft
sprung an der ventilseitigen Feder 8 auf, sobald das Ventil
spiel überwunden ist und die Feder 8 beim Herausbewegen
aus dem Ventilsitz zusammengedrückt wird. Der Kraft
sprung tritt auch auf beim Schließen, wenn der Ventilteller
in den Ventilsitz fällt und dann die Kraftwirkung der Feder 8
wegfällt. Dieser Kraftsprung wird von dem Piezoelement 32
erfaßt und dessen Ausgangssignal wird mit dem Signal des
antriebsseitigen Piezoelementes 30 verglichen, wenn dieses
anzeigt, daß die Ankerscheibe 18 in eine der beiden Endstel
lungen ist. Aus dem Vergleich der beiden Signale läßt sich
somit das Ventilspiel bestimmen. Dies ist für die Vornahme
notwendiger Einstellarbeiten vorteilhaft.
Ist dagegen ein hydraulischer Ventilspielausgleich vor
handen, so kann die Bestimmung des Ventilspiels und damit
das ventilseitige Piezoelement 32 entfallen.
In Fig. 2 ist der Stromverlauf in einer Wicklung 14 oder
16 dargestellt, der von der Regelschaltung 28 eingestellt
wird, um mit Hilfe einer Fangstromschaltung das Ventil
ohne Prallen zuverlässig in die jeweils andere Endstellung
umzuschalten. Hierzu wird der den Anker in der jeweiligen
Endstellung haltende Haltestrom abgeschaltet, so daß der
Anker von der betreffenden, sich entspannenden Feder in
Richtung auf die andere Endstellung in Bewegung gesetzt
wird. Gelangt der Anker dabei in die Nähe des anderen An
schlages 18 oder 20, was über die Kraftänderung der Feder
22 mit dem Piezoelement 30 meßbar ist, so wird die zugehö
rige Wicklung 14 oder 16 mit dem Fangstrom i1 bestromt.
Dabei wird der Strom i1 durch Takten auf dem Fangsstrom
niveau gehalten, wie dies aus Fig. 2 erkennbar ist. Setzt die
Ankerscheibe 18 auf dem Anschlag 18 bzw. 20 auf, so kann
die zugehörige Wicklung auf den niedrigeren Haltestrom i2
umgeschaltet werden, der ausreicht, die Ankerscheibe 18
und damit das Ventil in der jeweiligen Endstellung dauernd
zu halten. Bei Abschalten des Haltestroms gelangt dann die
Ankerscheibe 18 und das Ventil in die dargestellte Mittel
lage zurück.
Claims (4)
1. Magnetventil, insbesondere für Ein- und Auslaßventile von
Brennkraftmaschinen, das aufweist:
einen ferromagnetischen Spulenkörper (10, 12) mit Wicklung (14, 16);
einen Anker, der in dem Spulenkörper zwischen zwei Endstel lungen verschiebbar ist und der ein Ventil antreibt;
eine zwischen dem Anker und einem Gehäuse abgestützte Feder (22) und
eine Meßeinrichtung zum Erfassen der Stellung des Ankers,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtung ein Piezoelement (30) ist, das zwi schen der Feder (22) und einer gehäuseseitigen Abstützung (24) angeordnet ist und dessen Ausgangssignal abhängt von der Federkraft, der die Stellung des Ankers zugeordnet ist, und eine Regelschaltung (28) vorgesehen ist, der das Ausgangs signal zugeführt wird und die aus der Stellung des Ankers die tatsächliche Geschwindigkeit des Ankers ableitet und zur Re gelung der Geschwindigkeit des Ankers verwendet, sowie den nach Überwindung des Ventilspiels auftretenden Kraftsprung der Feder (22) mißt und hieraus das Ventilspiel bestimmt.
einen ferromagnetischen Spulenkörper (10, 12) mit Wicklung (14, 16);
einen Anker, der in dem Spulenkörper zwischen zwei Endstel lungen verschiebbar ist und der ein Ventil antreibt;
eine zwischen dem Anker und einem Gehäuse abgestützte Feder (22) und
eine Meßeinrichtung zum Erfassen der Stellung des Ankers,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtung ein Piezoelement (30) ist, das zwi schen der Feder (22) und einer gehäuseseitigen Abstützung (24) angeordnet ist und dessen Ausgangssignal abhängt von der Federkraft, der die Stellung des Ankers zugeordnet ist, und eine Regelschaltung (28) vorgesehen ist, der das Ausgangs signal zugeführt wird und die aus der Stellung des Ankers die tatsächliche Geschwindigkeit des Ankers ableitet und zur Re gelung der Geschwindigkeit des Ankers verwendet, sowie den nach Überwindung des Ventilspiels auftretenden Kraftsprung der Feder (22) mißt und hieraus das Ventilspiel bestimmt.
2. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelschaltung (28) die Stellung des Ankers in vorbe
stimmten zeitlichen Abständen mißt und hieraus die Geschwin
digkeit des Ankers berechnet.
3. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spulenkörper (10, 12) zwei beabstan
dete Wicklungen (14, 16) trägt, zwischen denen eine Anker
scheibe (18) verschiebbar ist, die von der zwischen dem Anker
und dem Gehäuse angeordneten ersten Feder (22) in die erste
Endstellung und von einer zweiten ventilseitigen Feder (8) in
die zweite Endstellung beaufschlagt ist, wobei die Anker
scheibe (18) von den Federn (8, 22) in einer Mittelstellung
gehalten wird, solange die Wicklungen stromlos sind, und daß
beim Erregen der ankerseitigen Wicklungen (14) das Ventil
schließt und beim Erregen der ventilseitigen Feder (8) das
Ventil öffnet.
4. Magnetventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Erfassen des Ventilspiels ein zweites Piezoelement (32)
zwischen der ventilseitigen Feder (8) und ihrer gehäuseseiti
gen Abstützung (5) vorgesehen ist.
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