DE10014756A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung von Ventiltriebsfedern - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung von VentiltriebsfedernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Einstellung von Ventiltriebfedern eines Gaswechsel-Hubventils oder eines elektromagnetischen Aktors zur Betätigung des Gaswechsel-Hubventils. Die Vorrichtung umfaßt einen Anker, der oszillierend zwischen zwei Elektromagnet-Spulen durch alternierende Bestromung der Elektromagnet-Spulen bewegbar ist. DOLLAR A Zur schnellen, einfachen und genauen Einstellung einer Ventiltriebfeder wird vorgeschlagen, eine Wegmeßvorrichtung zur Erfassung der Bewegung des Ankers oder eines fest damit verbundenen Stößels sowie eine Kraftmeßvorrichtung zur Bestimmung einer Kraft zwischen dem Stößel und einem Ventilschaft zu verwenden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Einstellung von Ventil
triebsfedern gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 7.
Ein bevorzugter Anwendungsfall für einen hochdynamischen elektromagnetischen
Aktor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ist ein elektromagnetisch betätigter Ven
tiltrieb von Brennkraftmaschinen, d. h. die Gaswechsel-Hubventile einer Hubkolben-
Brennkraftmaschine werden von derartigen Aktoren in gewünschter Weise betätigt,
insbesondere oszillierend geöffnet und geschlossen. Bei einem derartigen elektro
mechanischen Ventiltrieb werden die Hubventile einzeln oder auch in Gruppen über
elektromechanische Stellglieder, die sog. Aktoren bewegt, wobei der Zeitpunkt für
das Öffnen und das Schließen jedes Hubventiles im wesentlichen völlig frei gewählt
werden kann. Hierdurch können die Ventilsteuerzeiten der Brennkraftmaschine op
timal an den aktuellen Betriebszustand (dieser ist durch Drehzahl und Last definiert)
sowie an die jeweiligen Anforderungen hinsichtlich Verbrauch, Drehmoment, Emis
sionen, Komfort und Ansprechverhalten eines von der Brennkraftmaschine ange
triebenen Fahrzeuges angepaßt werden.
Die wesentlichen Bestandteile eines bekannten Aktors zur Betätigung der Hubven
tile einer Brennkraftmaschine sind ein Anker sowie zwei Elektromagnete für das
Halten des Ankers in der Position "Hubventil offen", bzw. "Hubventil geschlossen"
mit den zugehörigen Elektromagnet-Spulen, und ferner Rückstellfedern für die Bewegung
des Ankers zwischen den Positionen "Hubventil offen" und "Hubventil ge
schlossen". Hierzu wird auch auf die beigefügte Fig. 1 verwiesen, die einen derar
tigen Aktor mit zugeordnetem Hubventil in den beiden möglichen Endlagen des
Hubventiles und Aktor-Ankers zeigt, und wobei zwischen den beiden gezeigten Zu
ständen bzw. Positionen der Aktor-Hubventil-Einheit der Verlauf des Ankerhubes z
bzw. Ankerweges zwischen den beiden Elektromagnet-Spulen und ferner der Ver
lauf des Stromflusses I in den beiden Elektromagnet-Spulen jeweils über der Zeit t
entsprechend einem (gegenüber der eingangs genannten DE 195 30 121 A1 einfa
cheren) bekannten Stand der Technik dargestellt ist.
Wie ersichtlich ist in Fig. 1 der Schließvorgang eines Brennkraftmaschinen-
Hubventiles dargestellt, welches mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet ist. Wie üblich
greift an diesem Hubventil 1 eine Ventilschließfeder 2a an. Ferner wirkt auf den
Schaft des Hubventiles 1 - hier unter Zwischenschaltung eines (nicht unbedingt er
forderlichen) hydraulischen Ventilspielausgleichselementes 3 - der in seiner Ge
samtheit mit 4 bezeichnete Aktor ein. Dieser besteht neben zwei Elektromagnet-
Spulen 4a, 4b aus einer auf den Schaft des Hubventiles 1 einwirkenden Stößel
stange 4c, die mit einem Anker 4d verbunden ist, der zwischen den Elektromagnet-
Spulen 4a, 4b oszillierend längsverschiebbar geführt ist. Am dem Schaft des Hub
ventiles 1 abgewandten Ende der Stößelstange 4c greift ferner eine Ventilöff
nungsfeder 2b an.
Hierbei handelt es sich insgesamt um ein schwingungsfähiges System, für welches
die Ventilschließfeder 2a und die Ventilöffnungsfeder 2b eine erste sowie eine
zweite Rückstellfeder bilden, für welche folglich im weiteren ebenfalls die Bezugs
ziffern 2a, 2b verwendet werden. Linksseitig ist in Fig. 1 die erste Endposition die
ses schwingungsfähigen Systemes dargestellt, in welcher das Hubventil 1 vollstän
dig geöffnet ist und der Anker 4d an der unteren Elektromagnet-Spule 4b anliegt,
die im folgenden auch als Öffner-Spule 4b bezeichnet wird, nachdem diese Spule
4b das Hubventil 1 in seiner geöffneten Position hält. Rechtsseitig ist in Fig. 1 die
zweite Endposition des schwingungsfähigen Systemes dargestellt, in welcher das
Hubventil 1 vollständig geschlossen ist und der Anker 4d an der oberen Elektroma
gnet-Spule 4a anliegt, die im folgenden auch als Schließer-Spule 4a bezeichnet
wird, nachdem diese Spule 4a das Hubventil 1 in seiner geschlossenen Position
hält.
Im Folgenden wird nun kurz der Schließvorgang des Hubventils 1 beschrieben, d. h.
in Fig. 1 der Übergang vom linksseitigen Zustand in den rechtsseitig dargestellten
Zustand; dazwischen sind die entsprechenden Verläufe der in den Spulen 4a, 4b
fließenden elektrischen Ströme I sowie der Hubverlauf bzw. die Wegkoordinate z
des Ankers 4d jeweils über der Zeit t aufgetragen.
Ausgehend von der linksseitigen Position "Hubventil offen" wird zunächst die Öff
ner-Spule 4b bestromt, um den Anker 4d in dieser Position gegen die gespannte
Ventilschließfeder 2a (= untere erste Rückstellfeder 2a) zu halten, wobei der Strom
I in dieser Spule 4b im I-t-Diagramm gestrichelt dargestellt ist. Wird nun der Strom I
der Öffner-Spule 4b für einen gewünschten Übergang nach "Hubventil geschlos
sen" ausgeschalten, so löst sich der Anker 4d von dieser Spule 4b und das Hub
ventil 1 wird durch die gespannte Ventilschließfeder 2a in etwa bis zu seiner Mittel
lage (nach oben hin) beschleunigt, bewegt sich jedoch aufgrund seiner Massen
trägheit weiter und spannt dabei die Ventilöffnungsfeder 2b, so dass das Hubventil
1 (und der Anker 4d) dadurch abgebremst werden. Daraufhin wird die Schließer-
Spule 4a zu einem geeigneten Zeitpunkt bestromt (der Strom I für die Spule 4a ist
im I-t-Diagramm in durchgezogener Linie dargestellt), wodurch diese Spule 4a den
Anker 4d einfängt - hierbei handelt es sich um den sog. Fangvorgang -, und ihn
schließlich in der rechtsseitig dargestellten Position "Hubventil geschlossen" hält.
Nachdem der Anker 4d sicher von der Spule 4a gefangen ist, wird in dieser im übri
gen auf ein niedrigeres Haltestrom-Niveau umgeschaltet (vgl. I-t-Diagramm).
Der umgekehrte Übergang von "Hubventil geschlossen" zu "Hubventil offen" ge
schieht ausgehend von der in Fig. 1 rechtsseitig dargestellten Position analog
durch Ausschalten des Stromes I in der Schließer-Spule 4a und zeitversetztes Ein
schatten des Stromes für die Öffner-Spule 4b. Generell wird dabei für das Be
stromen der Spulen 4a, 4b an diese eine ausreichende elektrische Spannung ge
legt, während das Abschalten des elektrischen Stromes I durch eine Herabsetzung
der elektrischen Spannung auf den Wert "Null" initiiert wird. Die notwendige elektri
sche Energie für den Betrieb jedes Aktors 4 wird dabei entweder dem Bordnetz des
von der zugehörigen Brennkraftmaschine angetriebenen Fahrzeuges entnommen
oder über eine separate, dem Ventiltrieb der Brennkraftmaschine angepaßte Ener
gieversorgung bereitgestellt. Dabei wird die elektrische Spannung durch die Ener
gieversorgung konstant gehalten, und der Spulenstrom I der den Brennkraftma
schinen-Hubventilen 1 zugeordneten Aktoren 4 durch ein Steuergerät derart ge
steuert, dass sich die notwendigen Kräfte für das Öffnen, Schließen und Halten des
bzw. der Hubventile 1 in der jeweils gewünschten Position ergeben.
Der vorliegend beschriebene Aktor stellt somit einen Feder-Massen-Schwinger dar,
dessen Massen, bestehend aus Ventil und Aktorschaft, zwischen Ventil- und Ak
torfeder hin und her geschwungen werden. Bei max. Amplitude gerät die bewegte
Masse an einen Anschlag. Weil die Masse vom Magnetfeld eingefangen werden
muss und die Magnetkraft mit steigendem Abstand exponentiell abnimmt, ist es
sehr wichtig, dass der Schwingungs-Nulldurchgang exakt mittig zwischen den bei
den Anschlägen liegt. Dies wird über eine äußerst präzise Voreinstellung der Fe
dervorspannkräfte und des Ventilspiels erreicht. Die Federvorspannungen können
dabei, beispielsweise durch Unterlegen verschieden dicker Scheiben zwischen die
Federn und die Federsitze, verändert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Federcharakteristiken bei einem
Gaswechsel-Hubventil, der von einem elektromagnetischen Aktor betätigt wird, ge
nau zu bestimmen, um die Federvorspannungen genau einjustieren zu können.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 bzw. 7 genannten Merkmale
gelöst.
Ein erfindungswesentlicher Gedanke der vorliegenden Erfindung liegt darin, einen
Prüfaktor in Form eines herkömmlichen EVT-Aktors zu verwenden, der einen ge
ringfügig größeren Hub zuläßt, um den Messpartner "auf Block drücken zu können".
Der Prüfaktor beinhaltet eine komplette Messtechnikeinheit aus Kraft- und Wegauf
nahmesensoren. Zur Einstellung der Federvorspannung einer Ventiltriebsfeder wird
der Prüfaktor an Stelle eines herkömmlichen elektromagnetischen Aktors aufge
setzt und bewegt das Ventil nach dem gleichen Schema wie der gewöhnliche Aktor.
Darüber hinaus kann mittels eines Adapters auch die Feder eines normalen Aktors
vermessen werden, indem der Prüfaktor so auf einen normalen Aktor gesetzt wird
(beispielsweise mittels eines Adapters), dass er von unten auf den Ankerschaft
drückt.
Um den Prüfaktor auch in Werkstätten betreiben zu können, kann er so ausgebildet
sein, dass er über fahrzeugeigene Leistungsstufen ansteuerbar ist. Dies minimiert
den Aufwand für zusätzliche Hardware und eröffnet die Möglichkeit zusätzlich die
Fahrzeugelektronik mit zu überprüfen.
Die Kraftmessvorrichtung kann beispielsweise in Form eines Messbolzens, einer
Messdose oder eines Messrings im Stößel integriert sein, der auf den Ventilschaft
drückt. Insbesondere sind als Kraftmessvorrichtungen Piezoelemente oder Dehn
messstreifen geeignet.
Zur Erfassung des Weges, den der Anker des Prüfaktors oder ein damit festver
bundenes Element (Stößel) zurücklegt, können allgemein übliche Wegmessvor
richtungen verwendet werden. Beispielhaft können hierfür kapazitive oder induktive
Abstandssensoren, ein Messtaster mit Glasmessstab, ein Messtaster mit Wider
standspotentiometer, ein Messtaster mit induktiver Erfassung, ein Messtaster mit
LVDT-Erfassung oder eine Messvorrichtung auf Basis der Laserinterferometrie ver
wendet werden.
Bei der Ermittlung der Federcharakteristiken von Ventiltriebsfedern oder Federn in
elektromagnetischen Aktoren werden die Bewegungsabläufe des Prüfaktors sowie
die damit einhergehenden Kräfte nach deren Erfassung ausgewertet. Beispielswei
se kann aus einem Weg-Zeit Diagramm, einem Geschwindigkeits-Zeit Diagramm
und den dazugehörigen Kraftwerten die vorliegende Federvorspannung und die
Federstärke berechnet werden. Beispielsweise verändert sich die Weg-Zeit-
Kennlinie im Schwingungssystem des Prüfaktors entsprechend der Federstärke der
zu vermessenden Feder. Überdies ändert sich das Geschwindigkeits-Zeit Dia
gramm ebenfalls in Abhängigkeit von charakteristischen Federgrößen. Entspre
chendes gilt für die Kraft-Zeit Diagramme.
Da die physikalischen Eigenschaften bei einem Prüfaktor bekannt sind, kann aus
den erfassten Diagrammen unmittelbar erkannt werden, ob eine Veränderung einer
Federvorspannung notwendig ist und in welcher Weise. Diese Veränderung kann
dann beispielsweise durch Hinzufügen oder Herausnehmen von Unterlegscheiben
zwischen einem Federende und einem Federsitz erreicht werden. Mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist somit eine
schnelle und einfache Bestimmung einer Federcharakteristik einer Ventiltriebsfeder
möglich. Dabei können bekannte und artverwandte Antriebssysteme verwendet
werden. Ferner ist der Setzprozess der Feder und deren Verbindungskomponenten
durch betriebsähnliche Bewegungen durchführbar. Im übrigen ist in dem erfin
dungsgemäßen Prüfaktor die gesamte Messtechnik integriert. Es ergibt sich eine
einheitliche Messprozedur sowohl bei der Montage, dem Betrieb als auch beim Ser
vice. Durch die einfache Handhabung sind nur geringe Fehlermöglichkeiten gege
ben. Der montierbare Prüfaktor ist zu Kontrolle auch von Außen anschwingbar.
Überdies können durch Strom und Spannungsmessungen am Prüfaktor auch fahr
zeugeigene Leistungselektroniken überprüft werden. Nicht zuletzt ist das erfin
dungsgemäße Verfahren auch serienmäßig einsetzbar sowie automatisierbar.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend und mit Be
zug auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen
in
Fig. 1 zwei Aktor-Ventilsysteme in deren Endlagen mit dem zwi
schenliegendem Verlauf des Ankerhubers bzw. des zu dem
Ankerhub führenden Stromes,
Fig. 2a und 2b ein Aktor-Ventiltriebssystem aus Fig. 1,
Fig. 3 eine einfache Darstellung eines Ventils mit darauf einwirken
den Federn, deren Federvorspannung durch Einlegscheiben
definiert ist,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer in ihrer Dicke veränder
baren Stufenscheibe,
Fig. 5a bis 5c einfache schematische Darstellungen von verschiedenen
Kraftmessvorrichtungen,
Fig. 6a und 6b einfache schematische Darstellungen von Wegmessvorrich
tungen,
Fig. 7 ein Weg-Zeit Diagramm aus der Betätigung eines Ventil mit
tels eines erfindungsgemäßen Prüfaktors und
Fig. 8 ein Geschwindigkeits-Zeit Diagramm aus der Bewegung eines
Ventils.
Ein System mit einem hochdynamischen elektromagnetischen Aktor und einem
Gaswechsel-Hubventil ist eingangs bereits anhand der Fig. 1 erläutert worden.
In den Fig. 2a und 2b sind die in ihren beiden Endstellungen gezeigten Systeme
nochmals größer dargestellt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden nunmehr im wesentlichen herkömmli
che elektromagnetische Aktoren als Prüfaktor verwendet. In Fig. 2a ist dieser Teil
mit P gekennzeichnet. Der Prüfaktor ist wie ein herkömmlicher elektromechanischer
Aktor aufgebaut, besitzt jedoch einen etwas größeren Hub. Er umfaßt zwei Elek
tromagnet-Spulen 4a und 4b, zwischen denen ein Anker 4d durch entsprechendes
Beaufschlagen der jeweiligen Spulen hin und her bewegbar ist. Der Anker ist mit
einem Stößel 4c verbunden, der sich im oberen Bereich mit einen Sitz gegen eine
Prüfaktorfeder 2b abstützt, welche den Anker 4d in Richtung der Spule 4b beauf
schlagt.
Am unterem Ende des Stößels 4c ist eine Aufnahme 3 vorgesehen, in welche das
einem Ventilteller entgegengesetzte Ende eines Ventilschaftes 1 eingeführt werden
kann. In den Fig. 2a und 2b nicht dargestellt sind die Weg- bzw. Kraftmessvor
richtungen, die beispielhaft in den Fig. 5a bis 6b gezeigt sind.
In den Fig. 5a, 5b und 5c sind mit der Bezugsziffer 50 drei Varianten eines je
weils unteren Endes eines Prüfaktorstößels 4c dargestellt. In diesem Bereich des
Stößels 4c ist eine Kraftmessvorrichtung vorgesehen, wobei in den Fig. 5a bis
5c verschiedene Ausführungsformen dargestellt sind. In Fig. 5a ist ein Messbolzen
56a vorgesehen. In Fig. 5b wird eine Messdose 56b verwendet und gemäß Fig.
5c ist ein Messring 56c vorgesehen.
Die Messsysteme können in herkömmlicher Weise ausgebildet sein und umfassen
vorliegend Piezoelemente. Alternativ können auch Dehnmessstreifen zur Krafter
fassung verwendet werden. Alternativ ist natürlich auch die Verwendung von ande
ren Krafterfassungsvorrichtungen möglich.
In den Fig. 6a und 6b sind beispielhaft zwei alternative Wegmessvorrichtungen
dargestellt. In Fig. 6a ist ein über Berührung arbeitender Messtaster 64 vorgese
hen, der sich gegen einen Anschlag 62, der am Stößel 4c befestigt ist, abstützt. Der
Anschlag 62 kann natürlich auch am Anker oder an einem mit dem Anker festver
bundenen Element befestigt sein.
Alternativ ist in Fig. 6b eine berührungslose Vorrichtung dargestellt, bei der ein
Laser 66 Laserstrahlung aussendet, welche von einen Reflektor 62' zurückreflektiert
wird (Laserstrahlen 68). Beispielsweise durch Laserinterferometrie kann die Bewe
gung des Stößels (hier Bezugsziffer 60) genau erfaßt werden.
Die in den Fig. 5a, 5b oder 5c bzw. 6a oder 6b dargestellten Messvorrichtungen
sind im Prüfaktor integriert, so dass das unmittelbar bei einer Betätigung des
Prüfaktors ein oben erwähntes Diagramm aufgezeichnet werden kann.
Beispiele solcher Diagramme sind in den Fig. 7 und 8 angegeben. In Fig. 7 ist
ein Weg-Zeit Diagramm dargestellt (s-t Diagramm), welches über einen vierten Teil
eines gesamten Zykluses eine Schwingung mit dem Weg-Zeit-Verhalten be
schreibt. Die verschiedenen Graphen 70, 71 und 72 in Fig. 7 sind mit verschiedenen
Federn bzw. Federvorspannungen aufgenommen worden. Hieraus ist bereits er
sichtlich, dass je nach Feder oder Federvorspannung Abweichungen von einer
Ideallinie auftreten, wie sie beispielsweise die Kurve 71 symbolisiert ist.
Auch können andere Zusammenhänge aufgezeigt werden. So ist in Fig. 8 ein Ge
schwindigkeits-Zeit Diagramm (v-t-Diagramm) dargestellt. In einem Anfangsbereich
c, ist die Geschwindigkeit des Stößels bzw. Ankers beschrieben, bis die Feder ihre
volle Gegenwirkung entwickelt, also der Stößel voll an dem Ventilschaft anliegt.
Durch die Größe c bzw. den Knick kann nicht nur auf die Federstärke, sondern
ebenfalls auf die Federvorspannung geschlossen werden. Nicht dargestellt in den
Figuren ist ein Kraft-Zeit Diagramm, mit welchem ebenfalls Rückschlüsse auf die
Federvorspannung getroffen werden können.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es möglich, während oder zwischen dem Betrieb der Vorrichtung die Federvor
spannung über die Federcharakteristiken zu bestimmen. Ist die Federvorspannung
einer Ventiltriebsfeder und eines elektromagnetischen Aktors bestimmt, können sie
auch so verändert werden, dass der Anker bei nicht betriebenem Aktor genau in der
Mitte zwischen den beiden Spulen zu liegen kommt.
Zum Zwecke der Einstellung der Federvorspannungen können zum einem Unter
legscheiben zwischen einem Federende und einem entsprechenden Federsitz ein
gefügt oder entnommen werden. Eine solche Vorgehensweise ist beispielsweise in
Fig. 3 dargestellt, wo ein Ventilstößel 1' einen Ventilsitz 12 aufweist, gegen den
sich die Feder 2a' abstützt. Durch Verwendung eines Ventilsitzes 12 mit verschie
dener Dicke oder durch Unterlegen von Scheiben zwischen dem Ventilsitz 12 und
der Feder 12a' kann die Federvorspannung der Feder 12a' verändert werden.
Eine alternative Ausführungsform zur Veränderung der Federvorspannung ist in
Fig. 4 dargestellt. Dort ist eine Rastscheibe gezeigt, die aus zwei jeweils spiralför
migen mit Zähnen versehenen Teilabschnitten besteht. Durch eine relative Verdre
hung der beiden Elemente kann eine Veränderung der Dicke der Rastscheibe ins
gesamt bewirkt werden. Wird eine solche Rastscheibe nun zwischen einem Ventil
sitz und einer Feder untergelegt, so kann durch Drehen der Rastscheibe die Feder
vorspannung verändert werden. Im Zusammenspiel mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist dann eine Einstellung der Federvorspannung in der Weise ohne weite
res möglich, dass mit einem ebenfalls in erfindungsgemäßer Weise vermessenen
elektromagnetischen Aktor eine Einstellung des Ankers genau mittig zwischen den
beiden elektromagnetischen Spulen - wie eingangs beschrieben - erreicht wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Prüfaktor kann dabei nicht nur die Ventiltriebsfeder
eines Ventil vermessen und deren Vorspannung eingestellt werden. In analoger
Weise kann auch die Feder eines das Ventil betätigten Aktor justiert werden. Zu
diesem Zweck wird der Prüfaktor mit einen nicht dargestellten Adapter an der Un
terseite eines herkömmlichen elektromagnetischen Aktor angekoppelt. Durch einen
entsprechenden Betrieb des Prüfaktors kann dann der nicht angeschlossene elek
tromagnetische Aktor getestet und dessen Feder durch entsprechende Verände
rung der Federvorspannung in geeignete Weise justiert werden.
Das aus einem so justierten elektromagnetischen Aktor und einem entsprechend
justierten Ventil bestehende System ist dann insofern genau eingestellt, als sich der
Anker mit höchster Präzision bezüglich seiner Ruhelage justieren läßt
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Einstellung von Ventiltriebsfedern eines Gaswechsel-
Hubventils oder eines elektromagnetischen Aktors zur Betätigung des Gas
wechsel-Hubventils mit einem Anker (4d), der oszillierend zwischen zwei
Elektromagnet-Spulen (4a, 4b) durch alternierende Bestromung der Elek
tromagnet-Spulen (4a, 4b) bewegbar ist und einem damit fest verbundenen
Stößel (4c),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Wegmeßvorrichtung (64, 66) zur Erfassung der Bewegung des
Ankers (4d) oder des Stößels (4c) sowie eine Kraftmeßvorrichtung (56a,
56b, 56c) zur Bestimmung einer Kraft zwischen dem Stößel (4c) und einem
Ventilschaft (1) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Rückstellfeder (2b) vorgesehen ist, gegen deren Kraft
der Anker (4d) in Richtung einer der beiden Elektromagnet-Spulen (4a) be
wegbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kraftmessvorrichtung in Form eines Messbolzens (56a), einer
Messdose (56b) oder eines Messringes (56c) im Stößel (4c) integriert ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Kraftmessvorrichtung ein Piezoelement verwendet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Kraftmessvorrichtung ein Dehnmessstreifen verwendet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Wegmeßvorrichtung kapazitive oder induktive Abstandssensoren,
ein Messtaster mit Glasmessstab, ein Messtaster mit Widerstandspotentio
meter, ein Messtaster mit induktiver Erfassung, ein Messtaster mit LVDT-
Erfassung oder eine Messvorrichtung auf Basis der Laserinterferometrie
vorgesehen ist.
7. Verfahren zur Einstellung von Ventiltriebsfedern eines Gaswechsel-
Hubventils oder eines Aktors zur Betätigung des Gaswechsel-Hubventils
unter Verwendung einer Vorrichtung umfassend einen Anker (4d), der oszil
lierend zwischen zwei Elektromagnet-Spulen (4a, 4b) durch alternierende
Bestromung der Elektromagnet-Spulen (4a, 4b) bewegbar ist,
gekennzeichnet durch die Schritte,
dass mit einer Wegmeßvorrichtung (64, 66) die Bewegung des Ankers (4d) oder eines fest damit verbundenen Stößels (4c) aufgenommen wird,
dass mit einer Kraftmeßvorrichtung (56a, 56b, 56c) die Kraft zwischen dem Stößel (4c) und einem Ventilschaft (1) bestimmt wird und
dass aus den ermittelten Größen charakteristische Größen der zu vermes senden Feder (2a) bestimmt werden.
dass mit einer Wegmeßvorrichtung (64, 66) die Bewegung des Ankers (4d) oder eines fest damit verbundenen Stößels (4c) aufgenommen wird,
dass mit einer Kraftmeßvorrichtung (56a, 56b, 56c) die Kraft zwischen dem Stößel (4c) und einem Ventilschaft (1) bestimmt wird und
dass aus den ermittelten Größen charakteristische Größen der zu vermes senden Feder (2a) bestimmt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federvorspannung bestimmt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federvorspannung der zu vermessenden Feder in Abhängigkeit
von den ermittelten Größen verändert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Veränderung der Federvorspannung durch Vergrößern oder Ver
kleinen einer Dicke einer Einlagevorrichtung zwischen einem Federende und
einem Federsitz erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10014756A DE10014756A1 (de) | 2000-03-24 | 2000-03-24 | Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung von Ventiltriebsfedern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10014756A DE10014756A1 (de) | 2000-03-24 | 2000-03-24 | Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung von Ventiltriebsfedern |
Publications (1)
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ID=7636262
Family Applications (1)
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DE10014756A Withdrawn DE10014756A1 (de) | 2000-03-24 | 2000-03-24 | Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung von Ventiltriebsfedern |
Country Status (1)
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