Beschreibung
Druckhalteeinrichtung
Die Erfindung betrifft eine Druckhalteeinrichtung - für eine Kraftstoffversorgungsanlage einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges mit einem mit einer Versorgungsleitung zwischen einer Kraftstoffpumpe und der Brennkraftmaschine zu verbindenden, eine Druckkammer aufweisenden Druckspeicher, welcher eine zur Begrenzung eines in der Druckkammer befindlichen Volumens von Kraftstoff vorgespannte, bewegliche Wand und Mittel zur Erfassung der Stellung der beweglichen Wand hat, wobei die Kraftstoffpumpe in Abhängigkeit von der Stellung der beweglichen Wand mittels einer Regeleinrichtung regelbar ist.
Solche Kraftstoffversorgungsanlagen werden bereits versuchsweise in Kraftfahrzeugen eingesetzt und sind damit bekannt. Der Druckspeicher dient zum Zwischenspeichern von Kraftstoff und ermöglicht einen getakteten Betrieb der Kraftstoffpumpe. Der Druckspeicher hat zwei den Hubweg der beweglichen Wand begrenzende Endschalter. Sobald die Druckkammer gefüllt ist, schaltet die Regeleinrichtung die Kraftstoffpumpe ab. Die Brennkraftmaschine wird
anschließend von dem Druckspeicher mit Kraftstoff versorgt. Nach einer nahezu vollständigen Entleerung der Druckkammer wird die Kraftstoffpumpe erneut eingeschaltet und versorgt die Brennkraftmaschine mit Kraftstoff. Die Druckhalteeinrichtung wird insbesondere anstelle einer zur Rückführung überflüssigen Kraftstoffs von der Brennkraftmaschine in einen Kraftstoffbehälter vorgesehenen Rücklaufleitung eingesetzt. Die Druckhalteeinrichtung hat im Vergleich zu einer Kraftstoffversorgungsanlage mit einer Rücklaufleitung den Vorteil, daß sich die Leistungsaufnahme der Kraftstoffpumpe um bis zu 95% reduzieren läßt. Dies führt insbesondere im Stadtverkehr zu einer Verringerung des Kraftstoffverbrauchs des Kraftfahrzeuges.
Nachteilig bei der bekannten Druckhalteeinrichtung ist, daß in der Kraftstoffversorgungsanlage während des Betriebes der Kraftstoffpumpe ein höherer Druck herrscht, als wenn die Brennkraftmaschine bei abgeschalteter Kraftstoffpumpe aus dem Druckspeicher versorgt wird. Diese Druckunterschiede haben ihre Ursache in über den Hubweg der beweglichen Wand veränderlichen Vorspannkräften und in dem Einfluß von Reibungkräften auf die Bewegung der beweglichen Wand. Hierdurch entstehen in der Kraftstoffversorgungsanlage Druckschwankungen, die von einem Druckregelventil ausgeglichen werden müssen. Dieses Druckregelventil ist jedoch ein störanfälliges und sehr kostenintensives Bauteil.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Druckhalteeinrichtung der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß sie möglichst kostengünstig zu fertigen ist und mit ihr Druckschwankungen in der Kraftstoffversorgungsanlage weitgehend vermieden werden.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Regeleinrichtung zum Erzeugen einer Mittelstellung der beweglichen Wand ausgebildet ist.
Durch diese Gestaltung werden Druckschwankungen in der Kraftstoffversorgungsanlage ohne Verwendung eines Druckregelventils weitgehend vermieden, da die Druckkammer zunächst als Puffer kurzzeitig für zu wenig oder zu viel geförderten Kraftstoff dient. Die bewegliche Wand dient als Sensor für die Regeleinrichtung zur bedarfsgerechten Regelung der Kraftstoffpumpe. Die Druckhalteeinrichtung besteht durch die Einsparung des Druckregelventils aus wenigen Bauteilen, so daß sie besonders kostengünstig zu fertigen ist. Die erfindungsgemäße KraftstoffVersorgungsanlage eignet sich für einen Einsatz in einer Kraftstoffversorgungsanlage mit einer Einspritzanlage oder mit einem Vergaser.
Die Kraftstoffpumpe könnte wie bei der bekannten Druckhalteeinrichtung von Schaltern an- und abgeschaltet werden. Diese Schalter müßten hierfür nahe an der Mittelstellung der beweglichen Wand angeordnet sein. Dies führt jedoch zu einem häufigen Schalten der Kraftstoffpumpe. Die Druckhalteeinrichtung erfordert jedoch gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kein häufiges Schalten der Kraftstoffpumpe, wenn die Stellung der beweglichen Wand von einem mit der Regeleinrichtung verbundenen, elektrischen Wegstreckenzähler ermittelbar und die Förderleistung der Kraftstoffpumpe von der Regeleinrichtung regelbar ist. Hierdurch hat die erfindungsgemäße Kraftstoffversorgungsanlage eine bedarfsabhängige Regelung der Kraftstoffpumpe, während der Druckspeicher zum Ausgleich von beispielsweise durch Lastwechsel der Brennkraftmaschine hervorgerufenen Druckschwankungen dient.
Die Förderleistung der Kraftstoffpumpe läßt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach regeln, wenn die Drehzahl der Kraftstoffpumpe von der Regeleinrichtung veränderbar ist . Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Kraftstoffpumpe eine flache Pumpenkennlinie (Q = f(u) bei p = const . ) hat.
Die Druckkammer des Druckspeichers könnte beispielsweise über eine Stichleitung an einer zwischen der Kraftstoffpumpe und der Brennkraftmaschine angeordneten Versorgungsleitung angeschlossen werden. Hierdurch reagiert die Kraftstoffversorgungsanlage wegen dem in der Stichleitung befindlichen Kraftstoff jedoch sehr träge auf Druckschwankungen in der KraftstoffVersorgungsanlage . Die Druckhalteeinrichtung reagiert besonders schnell auf Druckschwankungen, wenn die Druckkammer einen Einlaß zu ihrer Verbindung mit der Kraftstoffpumpe und einen Auslaß zu ihrer Verbindung mit der Brennkraftmaschine hat. Hierdurch wird die Druckkammer bei einem Betrieb der Kraftstoffpumpe ständig von dem Kraftstoff durchströmt. Dies führt sogar bei einem taktenden Betrieb der Kraftstoffpumpe nur zu unwesentlichen Druckschwankungen in der Kraftstoffversorgungsanlage. Durch den Wegfall der Stichleitung wird zudem die Montage der Druckhalteeinrichtung weiter vereinfacht .
Die bewegliche Wand könnte beispielsweise den oberen Bereich der Druckkammer begrenzen und mit ihrem Gewicht den vorgesehenen Druck in der Druckkammer erzeugen. Alternativ dazu könnte die bewegliche Wand auch als Schwimmer ausgebildet sein. Der in der KraftstoffVersorgungsanlage vorgesehene Druck würde dann von der Kraftstoffsäule erzeugt werden. Dies führt jedoch zu einem hohen Einfluß von Erschütterungen auf die Stelleinrichtung. Man könnte auch daran denken, den vorgesehenen Druck mittels eines in dem Druckspeicher befindlichen Luftkissens zu erzeu-
gen. Ein solches Luftkissen hat jedoch den Nachteil, temperaturabhängig zu sein und große Abmessungen des Druckspeichers zu erfordern. Die Druckhalteeinrichtung gestaltet sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders kompakt, wenn die bewegliche Wand von einem Federelement vorgespannt ist. Da Erschütterungen hierbei nur einen geringen Einfluß auf die bewegliche Wand haben, wird durch das Federelement in der Mittelstellung der beweglichen Wand ein besonders konstanter Druck erzeugt. Für einen möglichst konstanten Druck über den Hubweg der beweglichen Wand in der Druckkammer ist es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft, wenn das Federelement eine besonders flache Federkennlinie hat.
Eine in der Druckkammer befindliche Kraftstoffsäule wirkt der Federkraft gemäß einer anderen vorteilha ten Weiterbildung der Erfindung entgegen, wenn die bewegliche Wand im Bodenbereich der Druckkammer angeordnet ist.
Eine in der Druckkammer befindliche Kraftstoffsäule hat gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung keinen Einfluß auf den in der Kraftstoff ersor- gungsanlage erzeugten Druck, wenn die bewegliche Wand in einem Seitenbereich der Druckkammer angeordne ist.
Die bewegliche Wand ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders kostengünstig herstellbar, wenn die bewegliche Wand einen Kolben hat.
Eine an der beweglichen Wand vorbeiströmende Leckage von Kraftstoff läßt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zuverlässig vermeiden, wenn die bewegliche Wand mittels einer Membran mit der Druckkammer verbunden ist.
Die Membran hat gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine besonders hohe Festigkeit, wenn die Membran eine armierte Gummimembran ist.
Die Membran kann gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung den vorgesehenen Druck in der Druckkammer ohne zusätzlich zu montierendes Federelement erzeugen, wenn die Membran aus balgartig geformtem Blech gefertigt ist.
Für einen kraftstoffsparenden Betrieb der Brennkraftmaschine ist es erforderlich, daß zwischen einem Saugrohr und dem Kraftstoff in einer in das Saugrohr hineinragenden Einspritzdüse ein konstanter Relativdruck herrscht. Dieser Relativdruck wird gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach dadurch erzeugt, daß der Druckspeicher auf seiner der Druckkammer abgewandten Seite der beweglichen Wand eine Druckausgleichsdose hat, welche eine Verbindung mit einem Saugrohr der Brennkraftmaschine aufweist.
Der Wegstreckenzähler gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn er einen Potentiometer hat. Alternativ dazu kann der Wegstreckenzähler eine in Abhängigkeit von der Stellung der beweglichen Wand veränderliche Induktivität oder Kapazität aufweisen. Die Auswahl des geeigneten Wegstreckenzählers ist abhängig von der eingesetzten Regeleinrichtung.
Die Stellung der beweglichen Wand läßt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung berührungslos ermitteln, wenn die Stellung der beweglichen Wand von einem optischen Sensorelement ermittelbar ist. Hierdurch arbeitet der Wegstreckenzähler verschleißfrei.
Die Stellung der Membran läßt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders kostengünstig ermitteln, wenn der Wegstreckenzähler einen auf dem Federelement oder der Membran angeordneten Dehnmeßstreifen hat.
Das Regeln der Kraftstoffpumpe und eine über den Hubweg der beweglichen Wand veränderliche Federkraft des Federelementes könnten Druckschwankungen an der Einspritzleiste der Einspritzanlage hervorrufen. Diese Druckschwankungen führen gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung nicht zu einer Änderung der Einspritzmenge an den Einspritzdüsen, wenn die Einspritzzeiten von den Einspritzdüsen der Brennkraftmaschine von einer Zentralelektronik in Abhängigkeit von den Signalen des Wegstreckenzählers steuerbar sind.
Eine Kraftstoffversorgungsanlage mit einem Kraftstoffil- ter besteht gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung aus besonders wenigen Bauteilen, wenn der Kraftstoffilter in der Druckkammer angeordnet ist.
Bei einem getakteten Betrieb der Kraftstoffpumpe wird ein Zurückfließen des Kraftstoffs von der Druckkammer in den Kraftstoffbehälter einfach dadurch vermieden, daß in dem Einlaß der Druckkammer ein bei einem Abschalten der Pumpe schließendes Rückschlagventil angeordnet ist.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
Fig.l eine schematische Darstellung einer Kraftstoffversorgungsanlage mit einer erfindungsgemäßen Druckhalteeinrichtung,
Fig.2, 3 zwei Ausführungsformen eines Druckspeichers.
Die Figur 1 zeigt eine in einer Kraftstoffversorgungsanlage angeordnete Druckhalteeinrichtung mit einer eine Brennkraftmasσhine 1 mit Kraftstoff aus einem Kraftstoffbehälter 2 versorgenden Kraftstoffpumpe 3. Die Kraftstoffpumpe 3 ist in einem Schwalltopf 4 angeordnet und fördert den Kraftstoff zunächst zu einem Druckspeicher 5. Der Druckspeicher 5 ist in einer zu einer Einspritzleiste 6 der Brennkraftmaschine 1 führenden Versorgungsleitung 7 angeordnet. Von der Einspritzleiste 7 gelangt der Kraftstoff zu einer in einem Saugrohr 8 angeordneten Einspritzdüse 9. Das Saugrohr 8 hat eine Verbindung 10 mit dem Druckspeicher 5. Die Einspritzdüse 9 wird von einer Zentralelektronik 11 gesteuert. Neben dem Druckspeicher 5 ist eine die Kraftstoffpumpe 3 regelnde Regeleinrichtung 12 angeordnet.
Der Druckspeicher 5 hat eine Druckkammer 13, die von einer beweglichen Wand 14 begrenzt ist. Die bewegliche Wand 14 befindet sich hier in einer Mittelstellung. Über einen Einlaß 15 strömt Kraftstoff von der Kraftstoffpumpe 3 in die Druckkammer 13 hinein. Der Kraftstoff verläßt die Druckkammer 13 über einen Auslaß 16 in Richtung Einspritzleiste 6. Die bewegliche Wand 14 hat eine Membran 17, bei der es sich beispielsweise um eine armierte Gummimembran handelt. Die Stellung der Membran 17 und damit das Volumen der Druckkammer 13 wird von einem Wegstrek- kenzähler 18 erfaßt und an die Zentralelektronik 11 und die Regeleinrichtung 12 weitergeleitet. Die Membran 17 ist von einer Druckfeder 19 zur Druckkammer 13 hin vorgespannt. In der Druckkammer 13 ist ein Kraftstoffilter 20 angeordnet. Der der Druckkammer 13 abgewandte Bereich des Druckspeichers 5 ist als Druckausgleichsdose 21 ausgebil-
det, an der die Verbindung 10 zu dem Saugrohr 8 angeschlossen ist.
Während des Betriebes der Brennkraftmaschine 1 fördert die Kraftstoffpumpe 3 Kraftstoff über die Druckkammer 13 zu der Einspritzleiste 6. Die Druckfeder 19 der beweglichen Wand 14 ist für einen in der Versorgungsleitung 7 vorgesehenen Druck bemessen. Die bewegliche Wand 14 bewegt sich beispielsweise bei einem Druckanstieg in der Versorgungsleitung 7 nach links und vergrößert so das Volumen der Druckkammer 13. Hierbei erzeugt der Wegstrek- kenzähler 18 in Abhängigkeit von der Stellung der beweglichen Wand 14 ein elektrisches Signal und leitet es an die Regeleinrichtung 12 und die Zentralelektronik 11 weiter. Die Regeleinrichtung 12 verringert anschließend die Drehzahl der Kraftstoffpumpe 3 bis sich die bewegliche Wand 14 wieder in die Mittelstellung zurückbewegt. Mögliche Druckschwankungen innerhalb der Kraftstoffversor- gungsanlage werden von der Zentralelektronik 11 an der Einspritzdüse 9 beispielsweise über die Einspritzdauer ausgeglichen.
Die Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Druckspeichers 22, bei dem eine bewegliche Wand 23 einen von einer Druckfeder 24 vorgespannten Kolben 25 hat. Der Kolben 25 ist verschiebbar in dem Druckspeicher 22 angeordnet und vermag dadurch das Volumen einer Druckkammer 26 zu verändern. Der von der Druckkammer 26 durch den Kolben 25 abgegrenzte Bereich des Druckspeichers 22 hat eine Entlüftungsbohrung 27. Die Stellung des Kolbens 25 wird von einem Wegstreckenzähler 28 mit einem Potentiometer 29 erfaßt.
Die Figur 3 zeigt einen Druckspeicher 30, bei dem eine bewegliche Wand 31 eine Membran 32 aus einem balgartig geformten Blech hat. Diese Membran 32 ist damit selbst
federnd gestaltet und benötigt kein Federelement, um einen vorgesehenen Druck in einer Druckkammer 33 des Druckspeichers 30 zu erzeugen. Ein Wegstreckenzähler 34 hat auf der Membran 32 einen Dehnmeßstreifen 35, der in Abhängigkeit von der Form der Membran 32 und damit von dem Volumen der Druckkammer 33 elektrische Signale an eine Regeleinrichtung 36 leitet. In dem Einlaß 15 der Druckkammer 33 ist ein Rückschlagventil 37 angeordnet, welches bei ausgeschalteter Kraftstoffpumpe ein Zurückfließen des Kraftstoffs in den in Figur 1 dargestellten Kraftstoffbehälter 2 verhindert.