00001 Abstandsgewebe 00002
00003 Die Erfindung betrifft ein Abstandsgewebe, insbesondere
00004 ein Veloursgewebe, mit einer ersten und einer zweiten
00005 Lage und verbindenden Polfäden. Weiter betrifft die
00006 Erfindung auch ein Bauteil auf Basis des Abstandsgewe-
00007 bes, insbesondere auf Veloursgewebebasis. 00008
00009 Derartige Abstandsgewebe und hieraus durch Verharzen
00010 hergestellte Bauteile sind bereits in verschiedenen
00011 Ausführungsformen und für verschiedene Anwendungszwecke
00012 bekanntgeworden. 00013
00014 Zunächst ist zum Stand der Technik auf die EP-Bl 299 308
00015 zu verweisen. Weiter auch auf die DE-Al 41 00 738. Der
00016 Inhalt dieser beiden Druckschriften wird vollinhaltlich
00017 in den Of enbarungsinhalt vorliegender Anmeldung mit
00018 einbezogen, derart, daß Merkmale dieser Druckschriften
00019 auch kombinativ als Merkmale in hier aufgestellte Ansprü-
00020 ehe mit einbezogen werden können. Eine Anwendung eines
00021 solchen Gewebes bzw. eines danach hergestellten verharz-
00022 ten Bauteiles bei einem Bodenbelag ist weiter aus der
00023 EP-A2 475 000 bekannt. Die WO93/03235 beschreibt die
00024 Anwendung eines auf Basis eines solchen Gewebes herge-
00025 stellten Bauteils im Hausbau. Weiter ist zum Stand der
00026 Technik etwa auf die DE-Al 39 02 940 und die eingetrage-
00027 nen Unterlagen der DE-GM 90 06 957, 90 07 289, 91 03
00028 282, 89 02 259 und 89 03 440 zu verweisen. 00029
00030 Insbesondere bei einem Veloursgewebe, wie es aus der
00031 eingangs genannten EP-Bl 299 308 bekannt ist, hat sich
00032 in verharzten Zustand die Ausgestaltung der auf die
00033 Polfäden, welche die Lagen des Mehrlagengewebes miteinan-
00034 der frei flottierend verbinden, zurückgehenden Zwischen-
00035 elemente als sehr vorteilhaft herausgestellt. Die Zwi-
00036 schenelemente besitzen einerseits aufgrund der Verharz-
00037 ung einen sockelartigen Übergang in die obere bzw. unte-
00038 re Lage und sind darüber hinaus, bei 8-förmiger Verdril-
00039 lung mittig, noch in der Regel durch die Verharzung 00040 miteinander verbunden, so daß sie vergleichsweise starr
00041 ausgebildet sind. Es besteht jedoch noch ein Bedürfnis,
00042 die Festigkeit solcher Bauteile zu erhöhen und ein hier- 00043 für geeignetes Abstandsgewebe anzugeben. Zwar läßt sich 00044 die Festigkeit durch den Harzanteil, der beim Verharzen 00045 im Gewebe verbleibt, steuern, jedoch nimmt hiermit auch
00046 zugleich das Gewicht eines solchermaßen hergestellten
00047 Bauteils jeweils entsprechend zu. 00048
00049 Hinsichtlich eines solchen Bauteils, insbesondere der
00050 Herstellung eines solchen Bauteils, ist die Verharzung
00051 von besonderer Bedeutung. Hierbei wird üblicherweise
00052 derart vorgegangen, daß Harz auf das Gewebe aufgebracht
00053 wird bzw. das Gewebe mit Harz getränkt wird und ein
00054 Überschußanteil des Harzes sodann ausgepreßt wird, um
00055 die Rückstellkräfte der Polfäden freizugeben, wodurch
00056 sich die gewünschte beabstandete Form der Lagen ergibt
00057 und nach Aushärtung des Harzes das erstrebte Bauteil. Im
00058 einzelnen ist es hierzu auch bekannt, ein Gewebe mit
00059 Harz zu besprühen. Sobald die kritische Menge von Harz
00060 durch Tränkung bezüglich des Gewebes erreicht ist,
00061 stellt sich eben die angesprochene gewünschte Beabstan-
00062 düng der Lage ein. Darüber hinaus wird aber auch noch
00063 nach alternativen Möglichkeiten der Verharzung gesucht. 00064
00065 Im Hinblick auf den vorstehend angeführten Stand der
00066 Technik stellt sich der Erfindung daher das technische
00067 Problem, ein Abstandsgewebe insbesondere als Basis zur
00068 Herstellung eines durch Verharzen daraus gebildeten
00069 Bauteiles anzugeben, das trotz Steigerung der Festigkeit
00070 eine möglichst geringe Steigerung an Gesamtgewicht auf-
00071 weist und/oder möglichst einfach und wirksam im Hinblick
00072 auf das Verharzen zu verarbeiten ist. 00073
00074 Diese Aufgabe ist zunächst beim Gegenstand des Anspru-
00075 ches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, daß zwischen 00076 den Lagen und angebunden an oder ausgehend von den frei
00077 lottierenden Polfäden in Schuß- und/oder Kettrichtung
00078 verlaufende Verzweigungen ausgebildet sind, welche,
00079 soweit sie gewebt sind, in einem Überkreuzungsbereich
00080 zwischen zwei Polfäden, die jeweils von Lage zu Lage
00081 wechseln, aufgenommen sind (Zusatzschußfäden) oder wech-
00082 selnd um benachbarte Zusatzschußfäden verlaufen (Zusatz-
00083 kettfäden). Dieser Lehre liegt die Erkenntnis zugrunde,
00084 daß durch eine Zunahme der Verstrebungen zwischen den
00085 Lagen eine erhöhte Festigkeit erreicht werden kann, wenn
00086 diese Verstrebung - im Bauteil letztlich gebildet durch
00087 Harzstränge oder Harzummantelung - auf Strukturen zurück-
00088 gehen, die bereits gewebemäßig beim Herstellungsprozeß
00089 des Gewebes vorgesehen sind. Hierzu kann herstellungsmä-
00090 ßig jedenfalls bezüglich der Polfäden bereits bspw.
00091 vorgesehen sein, daß diese Noppen aufweisen oder Schlin-
00092 gen oder etwa texturiert sind, aus einem Effektgarn
00093 bestehen oder dergleichen. Hierdurch ergeben sich insbe-
00094 sondere in dem frei flottierenden Bereich zwischen den
00095 Lagen von den Zwischenelementen abstehende Verzweigun-
00096 gen, die bspw. astartig sein können, die - ohne webtech-
00097 nisch miteinander verbunden zu sein - zu Überkreuzungen
00098 und Überlappungen mit entsprechenden Verzweigungen be-
00099 nachbarter Polfäden führen, so daß sich im (ausgehärte-
00100 ten) Verharzungszustand zusätzlich zu den Zwischenele en-
00101 ten gleichsam ein Gitterwerk - zwischen den Lagen - von
00102 verharzten Fäden oder Fadenteilen ausbilden kann. Hier-
00103 bei ist es insbesondere auch von Bedeutung, wie aus der
00104 eingangs in bezug genommenen Literatur auch hervorgeht,
00105 daß ein solches Abstandsgewebe aus hochfesten Garnen wie
00106 Aramidfaser, Kohlefaser, Keramikfaser oder insbesondere
00107 Glasfaser besteht. In weiterer Ausgestaltung ist vorgese-
00108 hen, daß auch von der Grundkette und/oder dem Schußmate-
00109 rial Verzweigungen ausgehen oder hieran angebunden sind.
00110 Dies erweist sich insbesondere vorteilhaft im Hinblick
00111 auf die Innenflächen der Lagen des Abstandsgewebes, da
00112 es hierdurch im Bereich der Zwischenelemente zu verstärk-
00113 ten sockelartigen Übergangsbereichen kommt. Eine weite-
00114 re, kombinativ oder alternativ mögliche Maßnahme, um die
00115 gewünschte Verstärkung zu erreichen, besteht darin,
00116 zwischen den Lagen des Abstandsgewebes Zusatzschußfäden
00117 einzuweben. Hierbei sind diese Zusatzschußfäden bevor-
00118 zugt in den Überkreuzungsbereichen der Polfäden, die
00119 zwischen den Lagen flottieren, eingewebt. Ungeachtet
00120 dieser Zusatzschußfäden bleibt es aber bei dem Grundmu-
00121 ster eines bspw. Veloursgewebes. Es entstehen keine
00122 gewebte Brücken zwischen den Lagen des Abstandsgewebes.
00123 Die Zusatzschußfäden können im einzelnen durch die vor
00124 und nach dem Schuß von oben nach unten und umgekehrt
00125 wechselnden Polfäden fixiert sein. Auch können darüber
00126 hinaus zwischen den Lagen des Abstandsgewebes Zusatz-
00127 kettfäden eingewebt sein. Insgesamt ist damit gleichsam
00128 die Struktur eines aus den sich überkreuzenden Schuß-
00129 und Kettfäden gebildeten Gitters zwischen die obere und
00130 untere Lage des Abstandsgewebes eingelegt und webtech-
00131 nisch fixiert. 00132
00133 Im Hinblick auf die einfachere Verarbeitung führt diese
00134 Ausgestaltung auch zu dem weiteren Gegenstand der Erfin-
00135 düng, die ein Verfahren zur Ausbildung eines Bauteils
00136 auf Basis eines Abstandsgewebes, insbesondere eines
00137 Veloursgewebes, vorzugsweise eines Gewebes in einer der
00138 Ausgestaltungen, wie es vorstehend und nachstehend ange-
00139 sprochen ist, wobei durch Verharzung eine beabstandete,
00140 im wesentlichen starre Ausbildung erreicht wird. Die
00141 Erfindung sieht vor, daß die Verharzung durch Schmelzen
00142 von in das Grundgerüst des Abstandsgewebes eingebrach-
00143 ten, insbesondere eingewebten zusätzlichen thermoplast-
00144 ischen Fasern durchgeführt wird. Bezüglich dieses Gegen-
00145 Standes sind die vorgenannten Fasern bzw. Zusatzkettfä-
00146 den oder Zusatzschußfäden aus einer thermoplastischen
00147 Faser gebildet, welche einen niedrigeren Schmelzpunkt
00148 aufweist als das Material des Grundgewebes, d.h. der
00149 Grundkette und der Grundschußfäden sowie der Polfäden.
00150 Insbesondere durch die Einbringung solcher zusätzlichen
00151 Garnanteile in den Zwischenraum zwischen den beiden
00152 Lagen ist ein geeigneter Vorratsraum geschaffen, um
00153 durch entsprechende Erwärmung dieses Zusatzmaterial zum
00154 Schmelzen zu bringen und hierdurch die Verharzung des
00155 Abstands/Grundgewebes zu erreichen. Wesentlich ist, daß
00156 praktisch keine Anteile des Grundgewebes selbst aus
00157 derartigen thermoplastischen Fasern gewebt sind. Durch
00158 die Wärmeaufbringung entstehen also in den Lagen - und
00159 auch bezüglich der Polfäden - kein Fehlstellen, die zu
00160 Löchern oder Schwächungen führen könnten. Hinsichtlich
00161 solcher thermoplastischen Fasern sind im Stand der Tech-
00162 nik eine Vielzahl bekannt, bspw. solche aus Polystyrol,
00163 Polyethylen oder Polypropylen . In diesem Zusammenhang
00164 ist Gegenstand der Erfindung auch ein zugehöriges Ab-
00165 standsgewebe, insbesondere Veloursgewebe, mit einer
00166 ersten und einer zweiten Lage, die aus einer Grundkette
00167 und aus einem Grundschuß gebildet sind, und die Lagen
00168 verbindenden Polfäden, wobei zwischen den Lagen und
00169 angebunden an oder ausgehend von den frei flottierenden
00170 Polfäden in Schuß- und/oder Kettrichtung verlaufende
00171 Verzweigungen ausgebildet sind und diese Verzweigungen
00172 aus einem thermoplastischen Fasermaterial bestehen, das 00173 einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweist als die Grundket- 00174 te, der Grundschuß oder die Polfäden. Durch den Anteil
00175 dieser thermoplastischen Faser kann gleichzeitig der
00176 Grad der Verharzung sehr fein gesteuert werden. 00177
00178 Auch bezüglich des weiteren Gegenstandes der Erfindung,
00179 des Bauteils auf Basis eines Abstandsgewebes wie insbe-
00180 sondere eines Veloursgewebes, wie es insbesondere auch
00181 zunächst beschrieben worden ist, besteht dieses aus
00182 mindestens einer ersten und einer zweiten Lage und diese
00183 Lagen verbindenden Zwischenelementen in Form von Zwi-
00184 schenstegen, wie dies im einzelnen in der bereits mehr-
00185 fach genannten EP-Bl 299 308 beschrieben ist. Ausgehend
00186 von den Zwischenelementen sind bei einem solchermaßen
00187 hergestellten Bauteil Zweigelemente ausgebildet, welche
00188 im wesentlichen seitlich orientiert sind und eine Brücke
00189 zu einem benachbarten Zwischenelement bilden. Wie be-
00190 reits hinsichtlich des zugrundeliegenden Gewebes be-
00191 schrieben, kommen diese Brücken insbesondere auch da-
00192 durch zustande, daß sich gleichsam von dem benachbarten
00193 Zwischenelement ein Faserteil entgegenstreckt. Entspre-
00194 chend sind diese Zweigelemente durch das verwendete Garn
00195 bestimmt, wobei als Basis Fäden mit Noppen, Schlaufen,
00196 texturierte oder im Effektzwirnverfahren hergestellte
00197 Fäden dienen. Des weiteren sind auch beim Bauteil die
00198 bereits gewebemäßig beschriebenen Zusatzkett- und Zusatz-
00199 Schußfäden kombinativ oder alternativ hierzu die Grundla-
00200 ge. Eine besondere Ausgestaltung ist im übrigen weiter
00201 kombinativ oder alternativ dadurch gegeben, daß die
00202 Zwischenstege nicht nur, wie in der EP-Bl 299 308 be-
00203 schrieben und dargestellt, aus wendeiförmig verdrillten
00204 oder insbesondere zueinander 8-förmig angeordneten
00205 verharzten Fäden bestehen, sondern daß Doppelfäden und
00206 entsprechend Doppelstege bezüglich eines Faden-Steges
00207 eines Zwischenelementeε ausgebildet sind. Anstelle
00208 einer 8-Konfiguration zeigt sich dann eine Doppel-8-Kon-
00209 figuration. Auch bei den kreuzweise verlaufenden Faden-
00210 Stegen ergibt sich hieraus eine Verdoppelung der Faden-
00211 Stege von zwei auf vier, die zudem noch bevorzugt derart
00212 gekrümmt verlaufen, daß sie zwischen sich eine durch
00213 zwei gekrümmte Linien begrenzte, bspw. gestreckt sichel-
00214 förmig gestaltete Öffnung belassen. 00215
00216 Nachstehend ist die Erfindung des weiteren anhand der
00217 beigefügten Zeichnung, die jedoch lediglich Ausführungs-
00218 beispiele wiedergibt, erläutert. Hierbei zeigt: 00219
00220 Fig. 1-5 Webschema eines Veloursabstandsgewebes mit
00221 jeweils einem zusätzlichen Schußfaden im Über-
00222 kreuzungsbereich von vier Polfäden; 00223
00224 Fig. 6-10 Gewebeschema gemäß den Fig. 1 bis 5, mit zu¬ sätzlich zwei Kettfäden;
ein Webschema gemäß Fig. 1, jedoch mit zwei zusätzlichen Schußfäden, die jeweils zwischen den Überkreuzungsbereichen von drei Polfäden eingebunden sind;
Abwandlungen des Webschemas gemäß Fig. 11
ein Webschema gemäß Fig. 2, mit einem Zusatz¬ kettfaden, jedoch vier Zusatzschußfäden;
ein Webschema entsprechend dem Webschema von Fig. 1, jedoch abgewandelt im Hinblick auf ein biegefähiges Gewebe;
eine schematisierte Darstellung eines ausgehär¬ teten Bauteils mit Zwischenbrücken zwischen
den Zwischenelementen;
00245 Fig. 17 eine Querschnitts-Darstellung eines Bauteils
00246 auf Basis eines Gewebes mit Zusatzkett- und
00247 Zusatzschußfäden; 00248
00249 Fig. 18 eine Querschnitts-Darstellung gemäß Fig. 17,
00250 wobei kreuz- und 8-förmige Zwischenelemente
00251 einander abwechseln; 00252
00253 Fig. 19 eine perspektivische, teilweise aufgeschnitte-
00254 ne Ansicht eines Bauteils gemäß Fig. 16; 00255
00256 Fig. 20 eine Darstellung gemäß Fig. 19 eines Bauteils
00257 gemäß Fig. 18. 00258
00259 Fig. 21 ein Webschema, wie es insbesondere im Hinblick
00260 auf thermoplastische Zusatzschuß- und/oder
00261 Zusatzkettf den zur Anwendung kommen kann; 00262
00263 Fig.22-24 Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der Grund-
00264 ketten bezüglich aller dargestellten Webschema-
00265 ta; 00266
00267 Fig. 25 ein Webschema, das insbesondere hinsichtlich
00268 einer Tränkbarkeit des Gewebes mit Harz Vortei-
00269 le erbracht hat; 00270
00271 Fig. 26 ein weiteres Webschema, das hinsichtlich einer
00272 Tränkung mit Harz vorteilhaft ist; 00273
00274 Fig. 27 ein nochmals weiteres Webschema, das hinsicht-
00275 lieh einer Tränkung mit Harz vorteilhaft ist; 00276
00277 Fig. 28 ein Gewebeschema mit oberseitigen Schußfäden,
00278 die eine strukturierte Oberfläche aufweisen; 00279
00280 Fig. 29 eine Darstellung gemäß Fig. 28, bei einem
00281 abweichenden Gewebeschema; 00282
00283 Fig. 30 ein auf Basis eines Gewebes gemäß Fig. 28
00284 hergestelltes verharztes Bauteil, in teilweise
00285 geschnittener perpektivischer Ansicht; 00286
00287 Fig. 31 ein Bauteil gemäß Fig. 30, im Querschnitt,
00288 versehen mit einer oberen Putzschicht. 00289
00290 Dargestellt und beschrieben ist - zunächst mit Bezug zu
00291 Fig. 1 - ein Webschema eines Veloursgewebes, bei welchem
00292 zwischen den Lagen 1 und 2 zusätzliche Schußfäden 3
00293 eingewebt sind. Bei dem Ausführungsbeispiel sind die
00294 zusätzlichen Schußfäden 3 im Überkreuzungsbereich, der-
00295 art, daß sie gleichzeitig gehaltert sind, der Polfäden
00296 4, 5, 6 und 7 jeweils eingewebt. Die Polfäden 4 bis 7
00297 wechseln jeweils von oben nach unten, umschlingen hier-
00298 bei die zusätzlichen Schußfäden 3 jedoch nicht. Hier-
00299 durch werden die zusätzlichen Schußfäden 3 in der Ab-
00300 standsmitte fixiert. Die freie Länge der Polfäden 4 bis
00301 7 zwischen den Lagen 1 und 2 wird hiermit jeweils prak-
00302 tisch halbiert, ohne daß die Polfäden jedoch zwischen
00303 Lagen 1 und 2 eine volle Umschlingung etwa eines Zusatz-
00304 fadens durchführen. 00305
00306 Die Polfäden 4 bis 7 laufen im übrigen jeweils in den
00307 Lagen 1 bzw. 2 in Fächer 16 ein, in denen zwei Schußfä-
00308 den 17, 18 aufgenommen sind. Zwischen den Fächern 16
00309 sind jeweils drei weitere Fächer 19 ausgebildet, in
00310 welchen jeweils ein einzelner Schußfaden 20 aufgenommen
00311 ist. Die Fächer 19 werden von den Polfäden 4 bis 7 also
00312 jeweils übersprungen, während in den Fächern 16 immer
00313 zwei Polfäden um einen Schußfaden 17 bzw. 18 gelegt sind
00314 und sodann wieder zu der anderen Lage 1 bzw. 2 hin ver-
00315 laufen. 00316
00317 Bei den Fig. 2 bis 10 sind die Lagen 1, 2 jeweils nur
00318 hinsichtlich der Schußfäden angedeutet. Die Kettfäden
00319 sind nicht dargestellt. 00320
00321 Während bei dem Webschema gemäß Fig. 1 nur die Polfäden
00322 4 und 5 oberhalb bzw. unterhalb des Schußfadens 3 in ein
00323 Fach 16 einlaufen, laufen bei dem Webschema gemäß Fig. 2
00324 alle vier Polfäden jeweils in ein darüber bzw. darunter
00325 befindliches Fach 16 ein. Im übrigen sind bei dem Schema
00326 gemäß Fig. 2 jeweils ein Fach 16 und ein Fach 19 abwech-
00327 selnd nebeneinander in den Lagen 1 und 2 vorgesehen. 00328
00329 Das Webschema der Fig. 3 entspricht dem Webschema der
00330 Fig. 2 mit dem Unterschied, daß zwischen zwei Fächern 16
00331 sieben Zwischenfächer 19 vorgesehen sind. 00332
00333 Das Webschema der Fig. 4 ist eine Weiterentwicklung des
00334 Webschemas der Fig. 2, wobei jedoch die Polfäden, nach-
00335 dem sie in einem Fach 16 um einen Schußfaden 18 geführt
00336 sind, wieder auf die jeweils andere Lage hin verlaufen
00337 und in ihrem Überkreuzungspunkt der Schußfaden 3 einge-
00338 webt ist. Bei der Überkreuzung der Polfäden, wo diese
00339 unmittelbar zwischen zwei Fächern 16 wechseln, ist kein 00340 Schußfaden 3 eingewebt. Im übrigen sind zwischen zwei 00341 Fächern 16 jeweils zwei Fächer 19 vorgesehen.
00342
00343 Es sind auch andere Grundbindungen auf Basis von insbe-
00344 sondere Leinwand- und Körperbindung sowie Ableitungen
00345 daraus ohne weiteres möglich. Um hier Varianten aufzuzei-
00346 gen, ist insbesondere auf die Figuren 22 bis 24 zu ver-
00347 weisen. Während Fig. 22 Einzelfächer 19 mit jeweils mit
00348 einem einzelnen Schußfaden 20 zeigt, zeigt Fig. 23 eine
00349 Bindung, bei welcher in einem Fach 16 jeweils zwei Schuß-
00350 fäden 17, 18 einliegen und Fig. 24 eine solche, wo Zwi-
00351 schenfächer 16 mit zwei Schußfäden 18, 19 und Fächer 20
00352 mit einem Schußfaden 19 angeordnet sind, abwechselnd
00353 eines und zwei dieser Fächer 16 bzw. 19- 00354
00355 Das Webschema der Fig. 5 entspricht dem der Fig. 4, mit
00356 dem Unterschied, daß jetzt auch, entsprechend Fig. 2 an
00357 der Uberkreuzung der Polfäden 4 bis 7, wo diese unmittel-
00358 bar zwischen zwei Fächern 16 wechseln, ein Schußfaden 3
00359 eingewebt ist. 00360
00361 Bei dem Webschema gemäß der Fig. 6 sind zusätzlich zu
00362 den Zuεatzschußfäden 3 Zusatzkettfäden 8, 9 vorgesehen.
00363 Im übrigen sind hier gleiche Verhältnisse hinsichtlich
00364 der Schußfächer 16 und 19 gegeben wie beim Webschema der
00365 Fig. 1. 00366
00367 Bei den Fig. 2 bis 10 ist wiederum eine abstrahiertere
00368 Form der Darstellung gewählt. 00369
00370 Das Webschema der Fig. 7 entspricht dem der Fig. 2,
00371 wobei jedoch auch hier die zwei zusätzlichen Zusatz-
00372 kettfäden 8, 9 vorgesehen sind. 00373
00374 Das Webschema der Fig. 8 entspricht dem der Fig. 3,
00375 wobei eben auch hier die zwei Zusatzkettfäden 8, 9 vorge-
00376 sehen sind. 00377
00378 In gleicher Weise entspricht das Webschema der Fig. 9
00379 dem der Fig. 4 und das Webschema der Fig. 10 dem der
00380 Fig. 5- 00381
00382 Das Webschema der Fig. 11 geht aus von einem Webschema
00383 gemäß der Fig. 1, wobei jedoch hier in einem Überkreu-
00384 zungsbereich der Polfäden 4 bis 7 jeweils zwei Zusatz-
00385 Schußfäden 3, 3' eingebracht sind- 00386
00387 Das Webschema der Fig. 12 entspricht dem der Fig. 2,
00388 wobei jedoch hier ein Zusatzkettfaden 21 eingebracht
00389 ist, der zwischen zwei übereinanderliegenden Zusatzschuß-
00390 fäden 3, 3' S-förmig wechselt. Er umschlingt also je zur
00391 Hälfte den Zusatzschußfaden 3 und den Zusatzschußfaden
00392 3', um dann ohne in die Lage 1 oder 2 einzulaufen, zu
00393 dem nächsten Zusatzschußfaden 3 zu laufen. 00394
00395 Auch die Polfäden 4 bis 7 wechseln bei diesem Webschema
00396 jeweils S-förmig bezüglich der Zusatzschußfäden 3, 3' . 00397
00398 Das Webschema der Fig. 13 entspricht dem der Fig. 4,
00399 wobei jedoch auch hier zwei Zusatzschußfäden 3, 3' je-
00400 weils vorgesehen sind, unter S-förmigem Wechsel der
00401 Polfäden 4 bis 7 um diese Zusatzschußfäden 3, 3', wie
00402 vorstehend im Hinblick auf das Webschema der Fig. 12
00403 erläutert, und mit einem Zusatzkettfaden 21, der in
00404 gleicher Weise wie vorstehend zu dem Webschema der Fig.
00405 12 erläutert, S-förmig bezüglich der Zusatzschußfäden 3,
00406 3' wechselt. 00407
00408 Bei dem Webschema der Fig. 14 sind vier Zusatzschußfäden
00409 3, 3' , 3' ' und 3' ' ' ' vorgesehen sowie darüber hinaus
00410 noch ein zwischen den Zusatzschußfäden 3 und 3' ' ' bzw.
00411 3' ' und 3' ' ' ' verlaufender Zusatzkettfaden 8'. Im übri-
00412 gen entspricht das Webschema der Fig. 14 dem der
00413 Fig. 11- 00414
00415 Bezüglich des aufgrund eines Gewebes, insbesondere in
00416 einer der vorstehend aufgeführten Arten hergestellten
00417 Bauteiles ist in Fig. 16, in etwas stilisierter Form,
00418 ein Querschnitt durch ein Bauteil dargestellt, bei wel-
00419 chem im wesentlich 8-förmig gestaltete Zwischenelemente
00420 10 mit Faden-Stegen 10' und kreuzförmig gestaltete Zwi-
00421 schenelemente 11 mit Faden-Stegen 11' vorgesehen sind.
00422 Bei der Darstellung gemäß Fig. 16 ist sowohl bei den
00423 8-förmigen Zwischenstegen 10 wie auch bei den kreuzför-
00424 ig gestalteten Zwischenelementen 11 jeweils bereits
00425 eine Doppelstegausführung dargestellt. Es kann sich hier
00426 auch um eine Einfachstegausführung handeln, wie sie
00427 grundsätzlich in der bereits mehrfach zitierten EP-Bl
00428 299 308 dargestellt und beschrieben ist. Zwischen zuvor
00429 zugeordneten Fadenstegen der Doppelstegausführung erge-
00430 ben sich sichelförmige Öffnungen, die je nach Verharzung 00431 auch durch eine Harzhaut geschlossen sein können.
00432
00433 Wesentlich bei der Darstellung gemäß Fig. 16 sind die
00434 Zwischenbrücken 12, die sich zwischen den Zwischenelemen-
00435 ten 10 und 11 ausbilden. Diese Zwischenbrücken 12 sind
00436 durch die Verwendung eines besonderen Effektgarnes erhal-
00437 ten. Dieses Effektgarn kann bspw. Noppen oder Schlaufen
00438 aufweisen, oder texturiert sein oder im Effektzwirnver-
00439 fahren hergestellt sein. Dies alles bei technischen
00440 Garnen, die eingangs im einzelnen aufgezählt sind. Hin-
00441 sichtlich der Noppen kann auch vorgesehen sein, wie dies
00442 bspw. aus dem Gebrauchsmuster 90 07 289 für sich bekannt 00443 ist, daß diese durch eingelegte Fäden erhalten sind. Im
00444 verharzten Zustand ergeben sich dann zwischen den Zwi-
00445 schenelementen 10 und 11 eben die Zwischenbrücken 12. 00446
00447 In Fig. 17 ist ein verharztes Bauteil auf Basis eines
00448 Gewebes mit Zusatzschußfäden und Zusatzkettfäden darge-
00449 stellt. Auch hier ist die Doppelausführung der kreuzför-
00450 migen Zwischenelemente 10 und der im wesentlichen 8-för-
00451 migen Zwischenelemente 11 zu erkennen. Weiterhin ist
00452 dargestellt, daß sich um die Zusatzschußfäden 3 und die
00453 Zusatzkettfäden 8 jeweils eine Umhüllung 13 bzw. 13' aus
00454 ausgehärtetem Harz ausbildet, die zu den Überkreuzungsbe-
00455 reichen der Polfäden hin dicker ist und in der Mitte des
00456 freistehenden Zwischenbrückenteils 12 in der Regel am
00457 dünnsten ist. Insgesamt ist hierdurch ein Zwischen-Steg-
00458 teil geschaffen, das in Kett- und/oder Schußrichtung
00459 zwischen den Lagen 14, 15 benachbarte Zwischenelemente
00460 10, 11 miteinander verbindet. 00461
00462 Bei der Darstellung gemäß Fig. 18 ist das zugrunde geleg-
00463 te Gewebe so beschaffen, daß in dem Bauteil sich kreuz-
00464 förmige und 8-förmige Zwischenelemente 10 bzw. 11 hinter-
00465 einander, senkrecht zu einer Erstreckungsebene dieser
00466 Zwischenelemente, abwechseln. 00467
00468 Aus der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 19 wird
00469 besonders deutlich, daß die Zusatzkettfäden 8 und die
00470 Zusatzschußfäden 3 - für sich genommen - ein Zwischengit-
00471 ter zwischen den oberen und unteren Lagen 14, 15 des
00472 verharzten Bauteiles bilden, mit Überkreuzungspunkten
00473 21, die jeweils zwischen hintereinander befindlichen
' 00474 8-förmigen oder kreuzförmigen Strukturen der Zwischenele-
00475 ente 10, 11 angeordnet sind. Darüber hinaus ist das
00476 Zwischengitter natürlich auch in den Zwischenelementen
00477 jeweils durch Verharzung verankert. 00478
00479 Gleiches ist aus der perspektivischen Darstellung gemäß
00480 Fig.' 20 zu entnehmen. 00481
00482 Bei den Darstellungen der Fig. 19 und 20 ist der Über-
00483 sichtlichkeit halber nur teilweise die Verharzung und
00484 damit Verbindung der Polfäden bzw. Zusatzschuß- oder
00485 Zusatzkettfäden angedeutet. Bei einem realen Bauteil ist
00486 die Verharzung insbesondere in den Überkreuzungspunkten
00487 stärker und sind im wesentlichen die Fäden, insbesondere
00488 die Zusatzkettfäden und die Zusatzschußfäden, auf ihrer
00489 ganzen Länge verharzt im Sinne der beschriebenen Umhül-
00490 lungen 13 bzw. 13'. 00491
00492 Soweit die Zwischenbrücken 12 durch die angesprochenen
00493 Spezialgarne, wie bspw. abstehende Fasern, Noppen,
00494 Schlingen oder dgl. erzeugt werden, kann der Abstand
00495 sowie die Länge der von den Stegfäden (auch als Seelenfä-
00496 den zu bezeichnen) im einzelnen abstehenden Schlingen,
00497 Noppen oder dgl. beliebig variiert werden. Die Länge
00498 sollte ausreichen, um den Abstand zum nächstliegenden
00499 Stegfaden zu überbrücken. 00500
00501 Bezüglich des Webschemas gemäß Fig- 21 ist insbesondere
00502 darauf hinzuweisen, daß hier ein Zuεatzkettfaden 8 vorge-
00503 sehen ist und in die dadurch geschaffenen Fächer Fl bzw.
00504 F2 - in Zusammenwirkung mit den flottierenden Polfäden
00505 4, 5 - Zuεatzschußfäden 3 eingelegt sind. Diese Schußfä-
00506 den 3 sind bei dem Webschema gemäß Fig. 21 nicht ver-
00507 webt, sondern nur eingelegt. Von besonderer Bedeutung
00508 ist, daß es sich hierbei um Fäden aus einem thermoplast-
00509 ischen Material handelt. Grundsätzlich können Zusatz-
00510 Schußfäden 3 aber auch bei dieser Ausführung webmäßig in
00511 das Gewebe eingebunden sein. Das ledigliche Einlegen hat
00512 jedoch Vorteile bspw. hinsichtlich der Verarbeitung
00513 unterschiedlicher Materialien. Insbesondere sind hier
00514 thermoplastische Fäden angesprochen. Durch dieses Einle-
00515 gen zwischen den beiden äußeren Lagen des Abstandsgewe-
00516 bes kann bei Erhitzung dieses Abstandsgewebes eine
00517 Verharzung - durch Verflüssigung der thermoplastischen
00518 Fäden - von innen heraus des Gewebes erfolgen. Durch die
00519 Einlage in die Kammerungen läßt sich dies auch εehr
00520 günεtig εteuern. Die zwei Schußfäden 3 in einem Fach Fl
00521 sind lediglich eine mögliche Anzahl. Eε können auch noch
00522 mehr Schußfäden 3 in einem solchen Fach Fl bzw. F2 aufge-
00523 nommen sein. Darüber hinaus sind auch noch Zusatzschußfä-
00524 den 3 in einem Fach F3 aufgenommen, daε allein durch die
00525 εich kreuzenden Polfäden 4, 5 gebildet ist. Auch kann
00526 der Zusatzkettfaden 8 auε einer εolchen thermoplast-
00527 ischen Faser bestehen. Dies ist jedoch abhängig von der
00528 gewünschten Steifigkeit des entstehenden Bauteiles. Es
00529 kann sich auch empfehlen, auch in diesem Fall den Zusatz-
00530 kettfaden aus einem Material wie das Grundgewebe herzu-
00531 stellen, also insbeεondere aus Glasfaser. 00532
00533 Weiter ist ersichtlich, daß ein Polfaden 4, 5 in der
00534 oberen oder unteren Lage immer zunächst um einen Schußfa-
00535 den Sl unten herum geführt ist (bzw. oben herum) dann um
00536 den Nächsten S2 oben herum, um den Übernächsten S3 wie-
00537 derum unten herum und erst dann wieder zu der anderen
00538 Lage hin wechselt, unter Überspringung eines Schußfadens
00539 S4. 00540
00541 Die Fig. 22 bis 24 zeigen verschiedene Webbindungen der
00542 Grundketten, die mit allen dargestellten Webschemata
00543 kombiniert werden können. 00544
00545 Von besonderer Bedeutung ist, insbesondere hinsichtlich
00546 der Webschemata der Fig. 23 und 24, daß die Grundkettfä- 00547 den der ersten und zweiten Reihe, d. h. die Grundkettfä- 00548 den einer Lage bspw. gemäß den Ausführungen der Fig. 23
00549 und 24 jeweils hintereinander liegend angeordnet sein
00550 können. Daraus ergibt sich eine beschränkt offene Gewebe-
00551 Oberfläche, welche gute Eigenschaften hinsichtlich einer
00552 Tränkbarkeit des Gewebes mit Harz zeigt. Die Unterware
00553 zeigt die gleiche Grundbindung. 00554
00555 Dies ist verdeutlicht anhand der Webschemata der Figuren
00556 25 bis 27. Die jeweils (in Tiefenrichtung, also senk-
00557 recht zur Zeichenebene) daneben liegende Grundkette ist
00558 gestrichelt dargestellt. Eine solche Bindung ist jeden-
00559 falls dann von Bedeutung, wenn in herkömmlicher Weise
00560 eine Verharzung von Außen vorgenommen wird. Die Fächer
00561 mit einem einzelnen Schußfaden in der oberen bzw. unte-
00562 ren Lage sind jeweils mit der Anzahl 3 vorgesehen, wobei
00563 aber nur bezüglich 2 Schußfäden in diesen Fächern je-
00564 weils eine Anbindung der Polfäden, die zwischen den
00565 Lagen wechseln, vorgenommen ist. 00566
00567 Im übrigen zeigen die Fig. 26 und 27 nochmals weitere
00568 mögliche Varianten hinsichtlich der Zusatzschußfäden 3,
00569 bzw. hinsichtlich der Anordnung der Polfäden 4, 5. 00570
00571 Während ein Polfaden 4 jeweils 3 bzw. 4 Schußfäden in
00572 der unteren bzw. oberen Lage überspringend wechselt und
00573 hierbei hinsichtlich der Zusatzschußfäden 3, 3' nur
00574 S-förmig zwischen diesen wechselt, sind weitere Polfäden
00575 5, 5' und 6, 6' vorgesehen, die zum einen zwischen den 00576 Lagen unter Überspringung von fünf Schußfäden in der
00577 oberen bzw. unteren Lage wechseln und sodann von einem
00578 zum anderen Schußfaden in der oberen und unteren Lage
00579 wechseln und sowohl bei dem ersten Wechseln mit Zusatz-
00580 Schußfäden 3' ', 3, , ! eine Wechselwirkung aufnehmen, in
00581 dem sie diese in einem aufgespannten Fach zwischen den
00582 Polfäden 6, 6' und 5, 5' haltern, zum anderen mit den 00583 Zusatzεchußfäden 3, 3' in Wechεelwirkung treten.
00584
00585 Auf die vorbeschriebenen Weisen ist gleichsam ein 3-
00586 lagigesAbεtandsgewebe (in bezug auf die Zusatzschußfäden
00587 bzw. Zusatzkettfäden) hergestellt, wobei jedoch die
00588 Fadendichte der "Mittellage" unter der der oberen und
00589 unteren Lagen liegt. Vorzugsweiεe wird der "Mittellage"
00590 in Schußrichtung ein bis sechε Zusatzkettfäden oder
00591 Zuεatzschußfäden pro cm eingewebt. 00592
00593 Im Vergleich zu dem aus der Natur bekannten Aufbau eines
00594 Vogelknochens, ist eine Sandwichkonstruktion erreicht,
00595 welche bei relativ geringem Gewicht sehr hohe Festig-
00596 keiten erbringt. 00597
00598 Der Harzanteil liegt bevorzugt etwa bei 45 biε 65 % des
00599 Gesamtgewichteε eines solchermaßen hergestellten Bautei-
00600 les, bspw. einer Platte. 00601
00602 Insgesamt ist die Druckfestigkeit, die Biegesteifigkeit
00603 und die Schubsteifigkeit verbessert. Hiermit lassen sich
00604 Anwendungsfelder erschließen, die bislang Sandwichmate-
00605 rialien vorbehalten waren, die εolche Feεtigkeitswerte
00606 erreichten. 00607
00608 Gegenstand der Erfindung ist auch ein Abstandsgewebe,
00609 insbesondere Veloursgewebe, mit einer ersten und einer
00610 zweiten Lage und die Lage verbindenden Polfäden, bei
00611 welchen hinsichtlich einer Anhaftung auf einer Außensei-
00612 te des Abstandsgewebes eine wirkungsvolle Verbesserung
00613 erzielt ist. Erfindungsgemäß ist in diesem Zusammenhang
00614 vorgesehen, daß in einer oder beiden Lagen, einer Außen-
00615 fläche des Abstandsgewebeε zugeordnet, Schußfäden mit
00616 strukturierter Oberfläche eingewebt sind, bspw. Loop-
00617 garne, Schlingengarne, texturierte Garne usw. 00618
00619 Darüber hinaus betrifft die Erfindung auch ein auf Basis
00620 eines solchen Gewebeε hergestelltes Bauteil, nämlich
00621 durch Verharzen hergestellt. Wesentlich ist, daß diese
00622 Loopgarne, Schlingengarne usw. freikragende Abschnitte
00623 bilden, die im verharzten Zustand über eine obere Fläche
00624 des Bauteils (oder eine untere Fläche oder beide Flä-
00625 chen) vorstehen. Wenn eine aus dem Gewebe hergestellte
00626 Abstandsplatte bspw. oberflächig mit einer Putzschicht
00627 oder dergleichen versehen wird, bilden die freikragenden
00628 Abschnitte der strukturierten Garne gleichsam Anker, die
00629 frei in den Putz oder eine sonstige Schicht eindringen.
00630 Darüber hinaus ist dies natürlich auch vorteilhaft, wenn
00631 man mehrere Platten von Abstandsgeweben übereinander
00632 anordnet und bspw. mittels einer aushärtenden Harz-
00633 schicht verbindet. 00634
00635 In diesem Zusammenhang ist auf die Fig. 28, 29, 30 und
00636 31 zu verweisen. 00637
00638 In Fig. 28 ist das grundsätzliche Webschema eines Ve-
00639 lours-Abstandsgewebes dargestellt. Beim Ausführungsbei-
00640 spiel der Fig. 28 ist in die obere Gewebelage ein Zusatz-
00641 kettfaden 25 eingewebt, welcher webtechniεch mit einem
00642 Zusatzschußfaden 26 verbunden ist- Der Zusatzschußfaden
00643 26 ist als Schußfaden mit strukturierter Oberfläche
00644 ausgebildet, bspw. in Form eines Spezialzwirns wie eines
00645 Loopgarns, eineε Schlingengarnε, eines texturierten
00646 Garns usw. Gegebenenfalls können auch die Zusatzkettfä-
00647 den 25 mit einer solchen Oberfläche ausgebildet sein.
00648 Darüber hinaus ist es auch grundsätzlich möglich, daß
00649 keine Zusatzkettfäden 25 oder Zusatzschußfäden 26 vorge-
00650 sehen sind, sondern daß sogleich die entsprechenden
00651 Fäden des Grundgewebes so ausgestaltet sind. Die Zusatz-
00652 εchußfäden und Zusatzkettfäden haben jedoch den Vorteil,
00653 daß auch von dem Grundgewebe abweichende Materialien
00654 verwendet werden können. Bspw. können die Fäden nicht
00655 nur aus Glasfasern, Carbonfasern und Aramidfasern, son-
00656 dern auch aus Polyestermaterial, Polyamidmaterial und
00657 Polypropylenmaterial bestehen. Darüber hinaus können sie
00658 auch als Endlos- oder Stapelfasern ausgebildet sein. Es
00659 ist auch noch möglich, zu diesem Zweck natürliche Spinn-
00660 εtoffe einzusetzen. 00661
00662 In Fig. 29 ist ein solcheε Webschema dargestellt mit
00663 verschiedenen Webbindungen der oberen und der unteren
00664 Lage, die wiederum wie grundsätzlich vorstehend zu den
00665 Fig. 25 bis 27 erläutert, hintereinander (über die Tie-
00666 fe) angeordnet sein können. Das Webschema der Fig. 29
00667 entspricht im übrigen dem eines üblichen Verloursgewebes. 00668
00669 In Fig. 30 ist in perεpektiviεcher Ansicht ein hieraus
00670 nach Verharzen hergestelltes Bauteil dargestellt. Dar-
00671 über hinaus ist in Fig. 31 in schematischer Weise ein
00672 Querschnitt durch ein solches Bauteil mit einer oben
00673 aufgebrachten Putzschicht 27 dargestellt. Es ist zu
00674 erkennen, daß freikragende Abschnitte 28, 29 der Zusatz-
00675 Schußfäden in die Putzschicht 27 hineinragen und somit
00676 eine feste Verankerung zwiεchen dem verharzten Bauteil
00677 und der Putzschicht herbeiführen. 00678
00679 Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und
00680 den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können
00681 sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
00682 die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein.
00683 Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In
00684 die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der
00685 Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori-
00686 tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt-
00687 lieh mit einbezogen.