Einbruchsicherung gegen Aushebeln von ein- oder zweiflügeligen, nach innen
aufgehenden Fenstern
Die Erfindung betrifft eine Einbruchsicherung gegen Aushebeln von ein- oder zweiflügeligen, nach innen aufgehenden Fenstern, bei denen in der Beschlagsnut des Fensterflügels ein an sich bekannter Stangenverschluss angeordnet ist, der an der Verriegelungsstelle vorstehende Zapfen oder Bolzen aufweist, die in geeignete Schließteile im Blendrahmen eingreifen und dabei die Zapfen oder Bolzen nach links oder rechts bzw. oben oder unten bewegen, um das Fenster zu verschließen.
Zur Sicherung gegen Einbrüche ist es üblich, Alarmanlagen zu verwenden. Diese sprechen an, wenn eine Tür oder ein Fenster geöffnet werden, eine Lichtschranke durchtreten wird oder dergleichen.
Eine Einbruchsicherung dieser Art mit einem Sensor wird in der EP 0 831 442 Bl beschrieben. Beim Einsatz derartiger Einbruchsicherungen kann ein Einbruch und ein Diebstahl nicht verhindert werden, da bis zum Eintreffen der Wache wertvolle Zeit verstreicht.
In der DE 196 20 048 AI wird eine Einbruchsicherung beschrieben, bei der im Bereich der Einbruchsicherung ein an dem Stülp befestigtes Gehäuse in dem Flügel angeordnet ist, in der ein Schieber in das Verriegelungsgestänge eingefugt ist, so dass der in den Betätigungsschlitz eingreifende Betätigungsbolzen auf dem kurzen Schenkel einer Winkelplatte sitzt, die schwenkbar in dem Gehäuse gelagert ist, und auf dem langen Schenkel der Winkelplatte ein Antriebsbolzen sitzt, der in den Verschlussbolzen eingreift. Es wird also eine zusätzliche Sicherung in das Verriegelungssystem eingebaut.
Nachteilig bei diesem Stand der Technik ist, dass die Treibstangen-Kopplungseinrichtung, bestehend aus dem Mitnahmeelement und dem Mitnahmevorsprung in der Falzluft verschiebbar angeordnet ist und ein Zusatzbauteil bildet, was den Treibstangenbeschlag unnötig verteuert. Diese Einbruchsicherung ist deshalb sehr kompliziert.
Bei Einbrüchen wird häufig versucht, an den Schließeinheiten zwischen dem Blendrahmen und dem Fensterahmen eine Brechstange anzusetzen, um den Fensterahmen aus der Schließung zu hebeln.
In der DE 197 30 033 AI wird eine Lösung vorgeschlagen, bei der der zwischen dem Blendrahmen und dem zugehörigen Flügelrahmen liegende Falzluftbereich mit einer schlagzähen und mechanisch widerstandsfähigen Füllung versehen ist, die zumindest auf der Seite des angrenzenden Falzluftraums bis an die Innenwandung des dortigen Verbindungsstegs heranreicht und die sich
quer über den Hohlraum bis zur Innenseite des gegenüberliegenden Verbindungsstegs erstreckt.
DE 10 2004 030 013 AI beschreibt eine Einbruchsicherung für eine Tür, bei der bandseitig am Türflügel und am Türrahmen durchlaufende Sicherungsprofile jeweils vorgesehen sind, die im geschlossenen Zustand der Tür in ganzer Länge ineinander greifen. Der entscheidende Nachteil dieser Sicherungsprofile besteht darin, dass zwischen Blend- und Fensterrahmen ein Spalt verbleibt, an dem ein Hebel angesetzt werden kann, mit dem das Fenster oder die Tür ausgehebelt werden kann.
Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einbruchsicherung vorzuschlagen, die einen Einbruch über ein Aushebeln von Fenstern unmöglich macht oder zumindest deutlich erschwert.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst. Die Erfindung ist für ein- oder zweiflügelige, nach innen aufgehende Fenster, bei denen in der Beschlagsnut des Fensterflügels ein Stangenverschluss angeordnet ist, der an der Verriegelungsstelle vorstehende Zapfen oder Bolzen aufweist, die in geeignete Schließteile im Blendrahmen eingreifen und dabei die Zapfen oder Bolzen nach links oder rechts bzw. oben oder unten bewegend das Fenster verschließen, vorgesehen. Der Hohlraum zwischen dem Blendrahmen und dem Fensterflügel wird im Bereich der Verriegelungen mit einem Sicherheitsblock ausgefüllt, wobei der Sicherheitsblock den äußeren Spalt zwischen dem Fensterrahmen und dem Blendrahmen nahezu vollständig beseitigt, so dass eine Angriffsmöglichkeit von der Außenseite des Fensters zu den beweglichen Teilen des Fensterbeschlags verhindert wird. Der Sicherheitsblock kann aus einem harten Kunststoff oder aus Metall bestehen. Er kann einextrudiert oder nachträglich eingeklebt oder eingeschraubt sein. Es ist auch möglich, dass der Sicherheitsblock ein Hohlkörper aus einem widerstandsfähigen Material darstellt, der nachträglich eingeklebt oder eingeschraubt wird.
Im Rahmen einer besonders einfachen Ausgestaltung kann der Sicherheitsblock derart ausgestaltet und am Schließteil anordenbar sein, dass zum Verschließen des Fensters der Zapfen oder Bolzen in eine Aussparung zwischen dem Sicherheitsblock und dem Schließteil eintritt. Hierbei kann der Zapfen oder Bolzen - in Abhängigkeit von der Ausgestaltung des Schließteils und/oder des Sicherheitsblocks - eine lineare Bewegung oder eine quasi L-förmige Bewegung durchlaufen, um in die Schließposition zu gelangen. Der Sicherheitsblock kann mindestens einen Vorsprung aufweisen.
In einer Ausführungsform kann der Sicherheitsblock zwei Vorsprünge aufweisen, welche das Schließteil umfassen. Hierbei kann der Sicherheitsblock derart im Blendrahmen angeordnet sein, dass ein Vorsprung mit dem Schließteil in Kontakt ist und der andere Vorsprung mit dem Schließteil die Aussparung bildet, welche der Zapfen oder Bolzen mit einer L-förmigen Bewe-
gung durchtritt. In einer anderen Ausgestaltung kann der Sicherheitsblock einen Vorsprung und das Schließteil einen Vorsprung aufweisen, wobei der Vorsprung des Sicherheitsblocks und der Vorsprung des Schließteils derart ausgestaltet sind, dass im eingebauten Zustand der Vorsprung des Sicherheitsblocks und der Vorsprung des Schließteils aneinander angeordnet sind. Ein derartiger Sicherheitsblock ist besonders für zweiflügelige Fenster geeignet, da durch die Ausgestaltung des Sicherheitsblocks in Verbindung mit der Ausgestaltung des Schließteils zwei Aussparungen gebildet werden können, in welche jeweils Bolzen oder Zapfen zum Verschließen des Fensters eingreifen können.
Im Rahmen einer verbesserten Stabilität der Einbruchssicherung könnte zusätzlich ein Winkelstück vorgesehen sein, das mit dem Sicherheitsblock und/oder mit dem Blendrahmen, beispielsweise dadurch verbindbar ist, das es mit dem Sicherheitsblock verschraubbar oder verklebbar und/oder in den Blendrahmen einschraubbar oder einklebbar ist. Jedoch sind auch andere Verbindungsarten möglich. Zusätzlich oder alternativ könnte der Sicherheitsblock mit dem Winkelstück verbindbar ist und/oder ein Schenkel des Winkelstücks im eingebauten Zustand flächig, vorzugsweise vollflächig, an dem Schließteil anliegen. Zur weiteren Stabilisierung könnte das Winkelstück einen längeren und einen kürzeren Schenkel aufweisen, wobei vorzugsweise der längere Schenkel mit dem Blendrahmen verbindbar ist und der kürzere Schenkel flächig, vorzugsweise vollflächig an dem Schließteil anliegt und/oder ebenfalls mit diesem verbindbar ist. Der Sicherheitsblock könnte dann mit dem längeren Schenkel oder durch den längeren Schenkel hindurch mit dem Blendrahmen verbindbar sein. Hierdurch könnte das Ausbrechen des Schließteils zusätzlich erschwert werden.
Einbrecher versuchen zunächst die Verriegelungsstellen zu finden, um an diesen Stellen ein Hebelwerkzeug anzusetzen, das das Fenster oder die Tür aus der Verriegelung löst. Der entscheidende Vorteil der Erfindung besteht darin, dass in den Bereichen der Verriegelung das Eindringen von spitzen Werkzeugen zum Aushebeln des Fensters oder der Tür verhindert wird. Der Sicherheitsblock ist einfach und kostengünstig herzustellen und kann auch zum Nachrüsten bereits vorhandener Fenster und Türen eingesetzt werden. Wichtig ist, dass der Luftspalt zwischen dem Blendrahmen und dem Fensterrahmen mindestens in dem Bereich der Verriegelung vollständig beseitigt wird.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausfuhrungsbeispiel erläutert werden. Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Zeichnungen bezeichnen gleiche oder ähnliche Teile. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausfuhrungsform eines Sicherheitsblocks der Einbruchsicherung entsprechend der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 einen Sicherheitsblock der Einbruchsicherung entsprechend der vorliegenden Erfindung
im verriegelten Zustand;
Fig. 3A und 3B die Lage des Sicherheitsblocks der Einbruchsicherung entsprechend der vorliegenden Erfindung im Schnitt;
Fig. 4A und 4B die Verrieglung entsprechend dem Stand der Technik im Schnitt;
Fig. 5A, 5B und 5C eine weitere Ausfuhrungsform einer Einbruchsicherung entsprechend der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 5D1, 5D2 und 5D3 eine weitere Ausführungsform einer Einbruchsicherung mit einem Winkelstück.
In Fig. 1 ist ein Sicherheitsblock 1 der Einbruchsicherung entsprechend der vorliegenden Erfindung dargestellt. Der Sicherheitsblock 1 ist im Rahmenfalz angeordnet und umschließt das Schließstück 3 , das sich im Fensterahmen 6 befindet. Sind mehrere Schließstücke 3 vorhanden, liegt an jedem Schließstück 3 ein Sicherheitsblock 1. An der dem Schließstück 3 gegenüber liegenden Seite im Rahmenfalz 2 liegt der Sicherheitsblock 1, ohne einen Spalt zwischen Blendrahmen 4 und Fensterrahmen 6 zu bilden, an. Dadurch kann von außen kein Hebelwerkzeug angesetzt werden, um das Fenster auszuhebein. Ferner weist der Sicherheitsblock 1 zwei Vorsprünge auf, welche das Schließteil 3 umgreifen. Der Sicherheitsblock 1 kann bei der Herstellung des Kunststoffprofils einextrudiert oder nachträglich in das Kunststoffprofil eingeklebt oder eingeschraubt werden.
In Fig. 2 ist ein Sicherheitsblock 1 der Einbruchsicherung entsprechend der vorliegenden Erfindung mit Verschluss dargestellt. In dem Rahmenfalz 2 des Blendrahmens 4 liegt der Sicherheitsblock 1 um das Schließstück 3. Das Beschlagsgestänge 5 befindet sich im Fensterrahmen 6 . Der Schließzapfen 7 liegt im Schließstück 3 und verriegelt den Fensterrahmen 6 mit dem Blendrahmen 4 . Die Bewegung des Schließzapfens 7 durch die Betätigung des Beschlagsgestänges 5 zeigen die beiden Pfeile A und B. Es wird verdeutlicht, dass an der Außenseite zwischen dem Blendrahmen 4 und dem Fensterrahmen 6 kein Spalt vorhanden ist, an dem ein Einbruchswerkzeug angesetzt werden kann.
In den Fign. 3A und 3B sind die verschlossenen Fenster mit dem Sicherheitsblock 1 im Schnitt dargestellt. 3A zeigt eine Verriegelung mittels Schließzapfen 7 und 3B eine Verriegelung mittels Schließbolzen 8. In beiden Fällen lässt der Sicherheitsblock 1 keinen Spalt zwischen dem Blendrahmen 4 und dem Fensterrahmen 6 offen, an dem ein Einbruchswerkzeug angesetzt werden kann.
In den Fign. 4A und 4B sind herkömmliche Bauweisen der Verriegelung mittels Schließzapfen bzw. Schließbolzen dargestellt. In Fig. 4A ist ein Schließzapfen 7 und ein Schließstück 3 darge-
stellt. Das Schließstück 3 umschließt den Schließzapfen 7 vollständig, wodurch ein Aushebeln des Fensters verhindern werden soll. Dieses Schließstück 3 ist ein sehr kompliziertes und deshalb teures Teil. In Fig. 4B ist eine herkömmliche Verriegelung mit einem Schließbolzen 8 und ein Schließstück 3 dargestellt, die keine Einbruchsicherung enthält.
In beiden Fällen ist ein sehr großer Spalt zwischen dem Blendrahmen 4 und dem Fensterrahmen 6 vorhanden und mit einfachen Mitteln ist festzustellen, wo sich die Verriegelung befindet und ein Hebelwerkzeug angesetzt werden kann, um das Fenster auszuhebein. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4A ergeben sich zwar Schwierigkeiten, so dass eine vollständige Zerstörung der Ver- rieglung die Folge ist.
Figuren 5A, 5B und 5C zeigen eine weitere Ausfuhrungsform eines Sicherheitsblocks 1, der jedoch nur einen Vorsprung aufweist, welcher in einem zweiflügeligen Fenster eingebaut ist. Das Schließteil 3 weist ebenfalls einen Vorsprung auf, wobei der Vorsprung des Sicherheitsblocks 1 und der Vorsprung des Schließteils 3 an ihren Stirnflächen Zusammenstoßen und so zwei U- förmig Aussparungen bilden, in die jeweils ein Bolzen eingreifen kann. Fig. 5A zeigt hierbei eine Draufsicht auf den Sicherheitsblock 1, Fig. 5B eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Fensterrahmens mit einem eingebauten Sicherheitsblock 1 und Fig. 5C einen Schnitt durch einen Fensterrahmen mit eingebautem Sicherheitsblock 1.
Eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einbruchssicherung ist in Fig. 5D1, 5D2 und 5D3 gezeigt. Zur Verbesserung der Stabilität der Einbruchsicherung ist zusätzlich ein Winkelstück 9 vorgesehen, das in den - in diesen Figuren nicht gezeigten - Blendrahmen 4, einschraubt ist. Das Winkelstück 9 weist hierzu einen längeren Schenkel 9a und einen kürzeren Schenkel 9b auf, wobei der längere Schenkel 9a mit dem Blendrahmen 4 verschraubt ist und der kürzere Schenkel 9b flächig an dem Mittelteil des Schließteils 3 anliegt. Der - ebenfalls in diesen Figuren nicht gezeigte - Sicherheitsblock 1 ist mit dem Winkelstück 9 verbunden. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Sicherheitsblock 1 durch das Winkelstück 9 hindurch mit dem Blendrahmen 4 verbunden, nämlich verschraubt, so dass die Verbindung mit dem Winkelstück 9 durch die gleiche Verbindung wie mit dem Blendrahmen 4, nämlich durch eine Schraube, erfolgt, wobei es möglich ist, dass das Winkelstück 9 hierbei durch die gleiche Verschraubung zwischen Blendrahmen 4 und Sicherheitsblock 1 fixiert wird und derart die Verbindung zwischen Sicherheitsblock 1 und Winkelstück 9 erfolgt.
Bezugszeichenliste:
1 : Sicherheitsblock
2 : Rahmenfalz
: Schließstück
: Blendrahmen
: Beschlagsgestänge
: Fensterrahmen
: Schließzapfen
: Schließbolzen
: Winkelstück
a: Längerer Schenkel des Winkelstücksb: Kürzerer Schenkel des Winkelstücks