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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung gegen das Aufbohren von Fenstern und Fenstertüren mit einem Schutzelement, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Fenster oder eine Fenstertür mit einer derartigen Schutzvorrichtung.
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Bei Einbrüchen wird oft bei einem Flügelrahmen eines Fensters oder einer Fenstertür in einem Betätigungsbereich eines Griffs einer Verschließvorrichtung ein Loch gebohrt, durch welches ein Betätigungswerkzeug eingeführt werden kann. Mit diesem Betätigungswerkzeug wird anschließend von außen der Griff der Verschließvorrichtung in eine Öffnungsposition gedrückt. Dies ist mitunter auch bei Griffen möglich, die mit einem Schlüssel abgeschlossen werden oder welche mittels eines Druckknopfes gesichert sind, da diese gemäß EN-Norm 1627 nur einem Drehmoment von 100 Nm standhalten müssen.
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DE 20 2008 010 460 U1 (Mayer & Co.) beschreibt eine Schutzvorrichtung gegen das Anbohren von Betätigungselementen von Beschlägen für Fenster, Türen oder dergleichen. An der Außenseite des Betätigungselements wird eine in eine Einbauausnehmung eines Flügelholms einsteckbare Abdeckplatte eingeführt. Die Abdeckplatte weist zumindest einen zum Abdecken eines zu schützenden Bereichs des Betätigungselements ausgebildeten Schutzeinsatz auf sowie eine davon getrennt ausgebildete Trägerplatte. Durch diese getrennte Ausgestaltung lassen sich spezifische Bereiche gegen ein Anbohren schützen, während durch die im Vergleich zu den Schutzeinsätzen relativ dünn ausgebildeten Trägerplatte ein Einbau in beengten Ausnehmungen möglich ist. Die Abdeckplatte wird vorzugsweise im Getriebegehäuse des Betätigungselements angeordnet.
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Diese Schutzplatte weist den Nachteil auf, dass nur einzelne Bereiche durch den mindestens einen Schutzeinsatz vor dem Anbohren geschützt sind. Zudem schützt diese Platte nur vor einem Aufbohren im Bereich des Getriebegehäuses, bietet jedoch keinen Schutz vor Anbohren in Bereichen, die außerhalb der Einbauausnehmung des Flügelholms liegen.
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EP 0 244 564 A1 (Sigenia-Frank KG) beschreibt eine Schutzvorrichtung gegen das Anbohren der Betätigungselemente von Treibstangenbeschlägen für Fenster, Türen oder dergleichen. Die Schutzvorrichtung umfasst eine an der Außenseite eines Betätigungselements in eine Einbauausnehmung des Flügelholms einsteckbare, flache Platte aus gehärtetem Stahl, Sinterstahl, Hartkeramik oder dergleichen. Die Platte wird schon vor dem Einsetzen des Treibstangenbeschlags in die Einbauausnehmung eingesetzt und erstreckt sich im Wesentlichen im Bereich der Einbauausnehmung.
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Nachteilig an dieser Schutzvorrichtung ist, dass diese einen Flügelrahmen nur im Bereich der Einbauausnehmung vor dem Aufbohren geschützt ist und dass kein nachträglicher Einbau einer derartigen Schutzvorrichtung in bestehende Flügelrahmen möglich ist.
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DE 10 2007 021 861 A1 (Peter Stephan Babian) offenbart einbruchhemmende Beschläge, welche das Aufhebeln von Fenstern oder Türen von außen verhindern. Die Beschläge umfassen ein langgestrecktes Blech aus ca. 1 bis 1.5 mm dickem Stahl auf. Das Blech weist ein Profil auf, welches der Kontur von Außenseiten benachbarter Schenkel eines Blendrahmens und eines Flügelrahmens angepasst ist. Das Blech wird durch mindestens zwei den Blendrahmen durchsetzende Schrauben, welche sich von der Innenseite des Blendrahmens festziehen lassen, gegen die Außenseite des Blendrahmens gedrückt, um einen Spalt zwischen den benachbarten Schenkeln des Blend- und Flügelrahmens mindestens teilweise zu überdecken. Durch das Blech wird verhindert, dass der Spalt für Einbruchwerkzeuge zugänglich wird.
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Ein derartiges Profilblech schützt zwar zuverlässig vor Einbrüchen mittels Aufhebeln eines Fensters oder einer Tür, wird jedoch aufgrund der geringen Dicke des Profilblechs kein nennenswertes Hindernis für Einbrüche mittels einer Bohrlochmethode darstellen. Außerdem ist das Profilblech von außen sichtbar, wodurch ein Einbrecher gezielt die richtigen Bohrsätze für einen Einbruch auswählen kann.
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DE 33 13 466 A1 (Schwab Svedex-Türenwerk GmbH) beschreibt ein Türschloss für einbruchhemmende Türen, bei dem auf der Falzseite des Schlossgehäuses eine gehärtete Stahlplatte aufgebracht ist, die ein Anbohren des Schlossgehäuses unmöglich macht.
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Die
DE 295 13 354 U1 beschreibt eine Bohrschutzplatte für Türen oder Fenster, die zwischen einer in einem Tür- oder Fensterbrett vorgesehenen Schlosstasche und einer Angriffsseite eingesetzt wird. Hierdurch ist nicht erkennbar, ob eine Tür oder ein Fenster einbruchgesichert ist.
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Aus der
DE 78 03 666 U1 ist eine schusssichere Einlage bekannt, welche in Kammern von Blendrahmen und Flügelrahmen von Fenstern oder Türen mit schusssicherem Glas eingesetzt werden. Die schusssichere Einlage besteht aus einem Bandstahlstreifen, einem Bündel hochfester Fasern oder aus Blechen eines hochfesten Materials.
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Die
DE 199 23 922 C1 beschäftigt sich mit Sicherheitsfenstern oder Sicherheitstüren in beschusshemmender und/oder einbruchhemmender Ausführung, wobei die Fenster und Türen in einem Überlappungsbereich zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen massive Randreifen aufweisen, an denen Hohlkammern angrenzen. Die massiven Randreifen schützen somit den Überlappungsbereich.
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Aus der
CH 636 405 A5 ist eine gattungsgemäße Schutzvorrichtung bekannt, wobei, um ein Aufbohren im Bereich des Verschlusses zu verhindern, mindestens in dem dem Kipphebel gegenüberliegenden Bereich eines Flügelrahmens eine Panzerplatte angeordnet wird. Die Panzerplatte wird mittels Schrauben an der Innenseite des Flügelrahmens montiert, wobei die Panzerplatte eine die Hebellagerung umgebende Ausnehmung besitzt. Alternativ kann bei der Herstellung neuer Fenster und Türen eine Panzerplatte in eine Nut im Fensterflügel eingesetzt werden.
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Ausgehend von einer solchen gattungsgemäßen Schutzvorrichtung ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Schutzelement anzugeben, welches schnell und einfach montiert und rückstandsfrei entfernt werden kann, wobei dieses eine zusätzliche Sicherung gegen gewaltsames Wegschlagen aufweist.
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Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Ein Schutzelement, welches die Herstellung eines Bohrlochs oder einer anderen Öffnung in einem Bereich eines Flügelrahmens eines Fensters oder einer Fenstertür von einer ersten Angriffsseite her verhindert, ist innerhalb des Flügelrahmens oder auf einer Oberfläche einer zweiten, der ersten Seite gegenüberliegenden Schutzseite des Flügelrahmens angeordnet. Das Schutzelement ist derart dimensioniert, dass es im Wesentlichen denjenigen Teil des Flügelrahmens abdeckt, welcher in einem Betätigungsbereich eines Griffs einer Verschließvorrichtung auf der Schutzseite des Flügelrahmens liegt. Erfindungsgemäß ist hierbei das Schutzelement als Schutzplatte mit einer Öffnung für einen Vierkantdorn sowie zwei Öffnungen für Montageschrauben des Griffs ausgebildet. Die Schutzplatte wird durch den auf dem Flügelrahmen montierten Griff auf die Oberfläche gedrückt.
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Durch die Schutzvorrichtung wird verhindert, dass ein Einbrecher im Flügelrahmen eines Fensters oder einer Fenstertür ein Bohrloch anbringen kann, um durch Einführen eines entsprechenden Werkzeugs durch Betätigung des Griffs der Verschließvorrichtung das Fenster oder die Fenstertür zu öffnen.
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Da das Schutzelement innerhalb oder auf der Schutzseite des Flügelrahmens eingebracht ist, ist diese für den Einbrecher von der Angriffsseite her vor dem Einbruchversuch nicht sichtbar, wodurch verhindert wird, dass sich der Einbrecher vorgängig mit entsprechenden Bohrsätzen ausrüstet oder sich einen anderen Weg ins Gebäude beziehungsweise in den Raum sucht.
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Eine „Angriffsseite” im Sinne der Anmeldung ist diejenige Seite des Fensters oder der Fenstertür, auf welcher ein Einbrecher zum Bohren ansetzen würde. In der Regel befindet sich diese Seite außerhalb eines Gebäudes. Je nachdem kann es sich jedoch auch um eine Außenseite eines speziell zu sichernden Raumes, wie beispielsweise eines Kassenraumes innerhalb eines Gebäudes handeln. Entsprechend ist eine „Schutzseite” im Sinne der Anmeldung diejenige Seite des Fensters oder der Fenstertür, die sich im Innern des Gebäudes oder des zu sichernden Raumes befindet.
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Die Schutzvorrichtung ist so dimensioniert, dass der gesamte Betätigungsbereich des Griffs einer Verschließvorrichtung, der im Bereich des Flügelrahmens liegt, abgedeckt ist. Der Betätigungsbereich ist derjenige Bereich des Flügelrahmens, in der sich der Griff in einer Position befindet, bei der das Fenster oder die Fenstertür geschlossen ist. Der Griff kann dabei vertikal nach oben oder unten, als auch horizontal gerichtet sein.
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Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung kann sowohl bei einflügeligen als auch bei zweiflügeligen Fenstern oder Fenstertüren eingesetzt werden. Zudem ist deren Einsatz unabhängig vom Material des Flügelrahmens des Fensters oder der Fenstertür. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann bei Holz- und bei Kunststofffenstern eingesetzt werden, als auch bei Fenstern aus irgendeinem anderen geeigneten Material.
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Als „Schutzplatte” im Sinne der Anmeldung wird ein flächiges Element verstanden, welches imstande ist, einem An- und Durchbohren zu widerstehen, das Durchbohren wesentlich zu verlangsamen oder den zur Bohrung eingesetzten Bohreinsatz abzustumpfen. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass die Schutzplatte aus einem harten oder gegenüber einer spanabhebenden Bearbeitung widerstandsfähigen Material besteht.
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Die Erfindung ist besonders bei Flügelrahmen vorteilhaft, bei denen keine entsprechende Ausnehmung vorhanden oder herstellbar ist. Auch lassen sich bereits eingebaute Flügelrahmen sehr schnell und einfach mit einer Schutzvorrichtung nachrüsten, da diese auf der Schutzseite aufgebracht werden kann, ohne dass vorgängig eine Ausnehmung zugänglich gemacht werden muss. Um die Schutzplatte optisch mit der Oberfläche des Flügelrahmens in Übereinstimmung zu bringen, kann eine entsprechende Abdeckung für die Schutzplatte vorgesehen werden. Sowohl die Schutzplatte als auch die Abdeckung können jede beliebige Form, Dimension und Oberfläche aufweisen, solange diese dazu geeignet sind, dass die Schutzplatte den Betätigungsbereich des Griffs abdeckt und ein Durchbohren derselben verhindert bez. verzögert wird.
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Die Schutzplatte verfügt erfindungsgemäß über eine Öffnung, durch die ein Vierkantdorn der Verschließvorrichtung durchgeführt ist. Dies ermöglicht das Anordnen der Schutzplatte zwischen Beschlag und Schutzseite sowie auf der Oberfläche der Schutzseite, ohne dass dabei die Funktion der Verschließvorrichtung gestört wird.
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Vorzugsweise besteht die Schutzplatte aus Stahl oder aus einer Stahllegierung. Um der Schutzplatte die nötige Resistenz gegen Zerspanen zu verleihen, wird bevorzugt Keramik, gehärteter Stahl oder eine gehärtete Stahllegierung verwendet. Besonders bevorzugt besteht die Schutzplatte aus einer Legierung aus Stahl und Mangan, sog. Manganstahl. Alternativ kann die Schutzplatte jedoch auch aus einem anderen geeigneten Material bestehen, das nur schwer mit einem spanabhebenden Verfahren zu bearbeiten ist, wie beispielsweise aus einem Kunststoff oder einem glasfaserverstärkten Kunststoff.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf ein Fenster oder eine Fenstertüre gemäß Anspruch 4 mit mindestens einer Schutzvorrichtung gemäß vorangehender Beschreibung. Ein Fenster oder eine Fenstertüre mit einer derartigen Schutzvorrichtung ist besonders vor Einbrüchen mittels eines Bohrlochs und durchgeführtem Betätigungswerkzeug für den Griff geschützt.
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Insbesondere lassen sich auch bereits montierte Fenster und Fenstertüren mit einer derartigen Schutzvorrichtung auf einfache Weise nachrüsten. In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann ein Fenster oder eine Fenstertüre auch über zwei oder mehr der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtungen verfügen, um einen besonders guten Schutz vor Einbrüchen zu gewährleisten. Dabei kann beispielsweise eine erste Schutzplatte zwischen Angriffsseite und Beschlag sowie eine zweite Schutzplatte zwischen Beschlag und Schutzseite in den Flügelrahmen eines Fensters oder einer Fenstertüre eingebracht sein.
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Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
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Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
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1 Ein Schnittbild eines Flügelrahmens eines einflügeligen Holzfensters mit einer nicht von der Erfindung umfassten Schutzplatte zwischen der Angriffsseite und dem Beschlag;
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2 ein Schnittbild eines Flügelrahmens eines zweiflügeligen Holzfensters mit einer nicht von der Erfindung umfassten Schutzplatte zwischen der Schutzseite und dem Beschlag;
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3 ein Schnittbild eines Flügelrahmens eines einflügeligen Holzfensters mit auf der Oberfläche des Flügelrahmens aufgebrachter erfindungsgemäßen Schutzplatte;
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4 ein Schnittbild eines einflügeligen Kunststofffensters mit einer nicht erfindungsgemäßen Schutzplatte zwischen der Schutzseite und dem Beschlag;
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5 ein Schnittbild eines zweiflügeligen Kunststofffensters mit einer nicht erfindungsgemäßen Schutzplatte zwischen Angriffsseite und Beschlag;
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6 ein Schnittbild eines einflügeligen Kunststofffensters mit einer erfindungsgemäß auf der Oberfläche des Flügelrahmens aufgebrachten Schutzplatte;
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7a–7c perspektivische Ansichten verschiedener Ausführungsbeispiele von auf die Oberfläche eines Flügelrahmens aufbringbaren erfindungsgemäßen Schutzplatten;
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8 eine perspektivische Ansicht eines Flügelrahmens eines Fensters mit erfindungsgemäß auf der Oberfläche des Flügelrahmens aufgebrachter Schutzplatte; und
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9 ein Schnittbild eines zweiflügeligen Kunststofffensters mit einem nicht erfindungsgemäßen als ausgehärtetes flüssiges Material ausgestaltetem Schutzelement.
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Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt ein Schnittbild eines einflügeligen Holzfensters mit einer nicht erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung mit einer Schutzplatte 1. Die Schutzplatte 1 ist über einen Beschlagsfalz 14 oder über einen Glasfalz 16 in einen Flügelrahmen 2 eingeführt. Die zum Einführen der Schutzplatte 1 nötige Aussparung kann durch eine geeignete spanende Bearbeitung, wie z. B. durch Fräsen, in den Flügelrahmen 2 eingebracht werden. Die Schutzplatte 1 ist derart dimensioniert, dass sie den Bewegungsbereich eines Griffs 6 einer Verschließvorrichtung des Fensters abdeckt. Dadurch wird verhindert, dass ein Einbrecher von einer ersten Angriffsseite 10 her im Betätigungsbereich des Griffs 6 ein Loch in den Fensterrahmen 2 einbringen kann, um über ein geeignetes Werkzeug den auf einer zweiten Schutzseite 11 befindlichen Griff 6 in die geöffnete Position zu drücken. Der Griff 6 steht in Eingriff mit einer Verschließvorrichtung (nicht gezeigt). Durch Drehen des Griffs 6 werden über die Verschließvorrichtung in einem den Fensterflügel 2 umlaufenden Beschlag 8 befindliche Verschlusselemente (nicht gezeigt), wie z. B. Pilzkopfzapfen, bewegt. Der Beschlag 8 ist auf einer Beschlagsnut 7 des Flügelrahmens 2 angebracht. Die Verschlusselemente des Beschlags 8 greifen in entsprechende Eingriffsmittel (nicht gezeigt) eines Schließblechs 12 ein, welcher auf einem Blendrahmen 3 des Fensters angebracht ist. Im Flügelrahmen 2 ist eine Fensterverglasung 5 eingesetzt, welche durch eine Glashalteleiste 15 im Glasfalz 16 gehalten wird. Im gezeigten Beispiel ist die Fensterverglasung 5 als Doppelglasfenster dargestellt. Zwischen dem Flügelrahmen 2 und dem Blendrahmen 3 ist eine Dichtung 9 eingebracht, welche als Wärmeisolation dient. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Schutzplatte 1 zwischen der Angriffsseite 10 und dem Beschlag 8 im Flügelrahmen 2 eingebracht. Damit schützt die Schutzplatte 1 zusätzlich die Verschließvorrichtung vor einem Anbohren von der Angriffsseite 10 her.
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Die 2 zeigt ein Schnittbild einer ebenfalls nicht erfindungsgemäßen Ausgestaltung, bei der eine Schutzplatte 1 in einem zweiflügeligen Holzfenster eingesetzt ist. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der 1 ist die Schutzplatte 1 zwischen dem Beschlag 8 und der Schutzseite 11 im Flügelrahmen 2 eingebracht. Die bei diesem Ausführungsbeispiel eingesetzte Schutzplatte 1 weist eine Öffnung auf, durch welche ein Vierkant des Griffs 6 durchgeführt ist, da sonst der Griff 6 nicht mit der Verschließvorrichtung, welche im Bereich des Beschlags 8 im Flügelrahmen 2 angeordnet ist, in Eingriff gebracht werden kann. Die Schutzplatte 1 ist wiederum derart dimensioniert, dass diese den Betätigungsbereich des Griffs 6 abdeckt und ist über den Glasfalz 16 des Flügelrahmens 2 eingeführt. Das zweiflügelige Fenster verfügt nebst dem Flügelrahmen 2 über einen Stulpflügel 4. Die Verschlusselemente (nicht gezeigt) des Beschlags 8 greifen in Eingriffsmittel (nicht gezeigt) des Schließblechs 12 des Stulpflügels 4 ein. Sowohl im Flügelrahmen 2 als auch im Stulpflügel 4 ist jeweils eine Fensterverglasung 5', 5'' eingesetzt, welche je über eine entsprechende Glashalteleiste 15', 15'' im Glasfalz 16', 16'' gehalten wird. Auf der Oberfläche der Angriffsseite 10 des Stulpflügels 4 ist eine Stulpleiste 13 angeordnet, welcher als Anschlag für den Flügelrahmen 2 dient.
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In der 3 ist eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung abgebildet, bei der eine Schutzplatte 1 auf der Oberfläche des Flügelrahmens 2 auf der Schutzseite 11 eines einflügeligen Holzfensters aufgebracht ist. Die Schutzplatte 1 ist derart dimensioniert, dass diese den Betätigungsbereich des Griffs 6 abdeckt. Um einen Eingriff eines Vierkants des Griffs 6 in eine Verschließvorrichtung (nicht gezeigt) zu ermöglichen, verfügt die Schutzplatte 1 über eine entsprechende Öffnung. Auf der Oberfläche des Blendrahmens 3 ist auf der Angriffsseite 10 zusätzlich ein Wetterschutz 17 angebracht, welcher bei geschlossenem Fenster den Bereich zwischen dem Flügelrahmen 2 und dem Blendrahmen 3 vor Nässe und Wind schützt. Dieser Wetterschutz 17 kann aus jedem geeigneten Material bestehen, wie beispielsweise aus einem Metall oder aus Fiberglas. Wie bei den vorangehenden Beispielen verfügt der Flügelrahmen 2 über einen auf einer Beschlagsnut 7 angebrachten Beschlag 8 mit Verschlusselementen, welche in entsprechende Eingriffsmittel im Schließblech 12 des Blendrahmens 3 eingreifen.
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4 zeigt ein Schnittbild einer nicht von der Erfindung umfassten Ausgestaltung einer Schutzvorrichtung, bei der eine Schutzplatte 1 in einem Flügelrahmen 2 eines einflügeligen Kunststofffensters eingebracht ist. Die Schutzplatte 1 ist über den Glasfalz 16 in den Flügelrahmen 2 zwischen dem Beschlag 8 und dem Griff 6 eingebracht sowie derart dimensioniert, dass diese den Betätigungsbereich des Griffs 6 abdeckt. Analog zum Ausführungsbeispiel der 2 weist die eingebrachte Schutzplatte 1 eine Öffnung auf, durch welche ein Vierkantdorn des Griffs durchgeführt ist. Wie auf der Figur ersichtlich, weisen Kunststofffenster eine Vielzahl an Hohlräumen 25 auf, welche sich sowohl im Blendrahmen 3 wie auch im Flügelrahmen 2 befinden. Dies erleichtert das Einbringen der Schutzplatte 1 in den Flügelrahmen 2, da keine großflächige Ausnehmung im Flügelrahmen 2 hergestellt werden muss, sondern lediglich wenigstens ein Zugang zu mindestens einem Hohlraum 25. Je nach Anordnung der Hohlräume 25 im Flügelrahmen 2 müssen Zugänge zu mehreren Hohlräumen 25 geschaffen werden, um die Schutzplatte 1 in den Flügelrahmen 2 einzubringen. Im Blendrahmen 3 ist auf der einer Mauer zugewandten Seite zusätzlich ein Isolationsmaterial 18 eingebracht.
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In der 5 ist ein Schnittbild einer nicht erfindungsgemäßen Ausgestaltung eines zweiflügeligen Kunststofffensters mit einer Schutzplatte 1 abgebildet. Die Schutzplatte 1 ist zwischen der Angriffsseite 10 und dem Beschlag 8 von der Seite des Beschlagsfalzes 14 oder des Glasfalzes 16 in den Flügelrahmen 2 eingebracht.
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Die 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei dem die Schutzplatte 1 auf Schutzseite 11 eines einflügeligen Kunststofffensters auf der Oberfläche des Flügelrahmens 2 im Bereich des Griffs 6 angebracht ist.
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Die 7a bis 7c zeigen verschiedene Ausführungsformen einer auf die Oberfläche einer Schutzseite 11 eines Flügelrahmens 2 aufbringbaren Schutzplatte 1. Die Schutzplatte 1.1 der 7a verfügt über eine Öffnung 19 für einen Vierkantdorn sowie zwei Öffnungen 20 für Montageschrauben eines Griffs 6. Diese Schutzplatte 1.1 kann auf die Oberfläche des Flügelrahmens 2 aufgeklebt oder alternativ durch den auf den Flügelrahmen 2 montierten Griff 6 auf die Oberfläche gedrückt werden. Die Schutzplatte 1.2 der 7b verfügt zusätzlich über Schraubenlöcher 26 für Befestigungsschrauben 22. Eine alternative Befestigungsmöglichkeit ist bei der Schutzplatte 1.3 der 7c gezeigt. Bei dieser Schutzplatte 1.3 sind Nocken 21 angebracht, welche in entsprechende Öffnungen eines Flügelrahmens 2 eingesetzt und darin befestigt werden können, z. B. über Presssitz. Sowohl bei der Ausführungsform der 7b als auch der 7c kann die Anzahl und die Anordnung der Schraubenlöcher 26 und der Nocken 21 beliebig gewählt werden. Es ist lediglich darauf zu achten, dass eine gute Verankerung der Schutzplatte 1.2, 1.3 auf dem Flügelrahmen 2 gewährleistet ist.
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In der 8 ist ein Fensterflügel im geöffneten Zustand mit einer auf der Oberfläche des Flügelrahmens 2 aufgebrachten erfindungsgemäßen Schutzplatte 1 dargestellt. Die Schutzplatte 1 ist im Betätigungsbereich des Griffs 6 auf der Oberfläche 28 des Flügelrahmens 2 auf der Schutzseite 11 aufgebracht. Um die Schutzplatte 1 optisch zu kaschieren, ist eine Abdeckung 27 auf der Schutzplatte 1 aufgebracht. Der Griff 6 ist über eine Rosette 23, die auf der Abdeckung 27 angeordnet ist, mit dem Flügelrahmen 2 verbunden. Im Flügelrahmen 2 ist ferner eine Fensterverglasung 5 eingesetzt. Umlaufend weist der Flügelrahmen 2 zudem einen Beschlag 8 auf.
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Die 9 zeigt eine nicht erfindungsgemäße Ausführungsform, bei der ein ausgehärtetes flüssiges Material 24 in einer Mehrzahl von Hohlräumen 25 eines zweiflügeligen Kunststofffensters eingebracht ist. Das Material 24 kann in flüssiger Form über Öffnungen im Beschlagsfalz 14 in die Hohlräume 25 eingebracht werden. Um das Material 24 nicht in einen gesamten Hohlraum 25 einfüllen zu müssen, können flüssigkeitsdichte Abschottungen (nicht gezeigt) in einen Hohlraum 25 eingebracht werden, um diesen in mehrere Teilhohlräume zu unterteilen. Die Lage der Teilhohlräume kann derart gewählt werden, dass mindestens ein Teilhohlraum im Bereich des Griffs 6 liegt, um mit dem Material 24 ausgefüllt zu werden. Bei einem zweiflügeligen Fenster können wie beim gezeigten Beispiel auch ein oder mehrere Hohlräume 25 des Stulpflügels 4 mit dem ausgehärteten Material 24 ausgefüllt sein, um einen zusätzlichen Schutz vor dem An- oder Durchbohren zu bieten. Bei einem einflügeligen Fenster können analog auch Hohlräume im Blendrahmen mit dem Material 24 ausgefüllt werden.
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Die erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele zeigen eine Schutzvorrichtung bei einem Fenster. Allerdings lassen sich die gezeigten Ausführungsbeispiele der Schutzvorrichtung auch bei Fenstertüren, wie beispielsweise Balkon- oder Gartentüren verwenden. Während einzelne Anordnungen der Schutzplatte 1 zwischen der Angriffsseite 10 und dem Beschlag 8, zwischen dem Beschlag 8 und der Schutzseite 11 sowie auf der Oberfläche 28 des Flügelrahmens 2 im Zusammenhang mit spezifischen Ausgestaltungen der Fenster gezeigt sind, können grundsätzlich sämtliche Auf- oder Einbringungsorte der Schutzplatte 1 mit allen ein- wie auch zweiflügeligen Fenster oder Fenstertüren kombiniert werden. Diese können wahlweise mit oder ohne Wetterschutz 17 vorliegen.