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Die Erfindung richtet sich auf eine Verriegelungseinheit umfassend einen an einem zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung verschwenkbaren Fenster- oder Türflügel anordenbaren Schließriegel und ein an einem Fenster- oder Türrahmen oder einem dazu benachbarten Wand- oder Fensterbankabschnitt befestigbares Schließlager, welches in der Gebrauchsposition von Schließriegel und Schließlager am Fenster- oder Türflügel den Schließriegel in der Schließstellung der Verriegelungseinheit aufnimmt.
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Haus- und Wohnungseinbrüche, die durch Aufhebeln von Fenstern oder Türen eingeleitet werden, führen zu einer erhöhten Nachfrage nach sicherungstechnischen und einbruchshemmenden Ausgestaltungen von Fenstern und Türen.
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Bei neueren Türen und Fenstern werden daher Dreh-Kipp-Beschläge mit einer sogenannten Pilzkopfverriegelung eingebaut, welche das Aushebeln von Fenstern und Türen, insbesondere sogenannten Fenstertüren, erheblich erschweren. Ältere Fenster oder Fenstertüren mit althergebrachten Beschlägen ohne eine solche Pilzkopfverriegelung sind demgegenüber relativ einfach mit gängigen Hebelwerkzeugen zu öffnen. Es ist relativ einfach, bei derartigen Fenstern die Beschläge aus den Schließblechen zu hebeln. Es existieren daher im Stand der Technik bereits nachrüstbare Zusatzverriegelungen, die gebäudeinnenseitig auf einem Fensterflügel oder Türflügel und dem zugeordneten Blendrahmen befestigt werden. Diese Verriegelungseinheiten umfassen einen Schließriegel und ein Schließlager, wobei der Schließriegel in der Verschlussposition in das Schließlager eingreift. Derartige Verriegelungseinheiten weisen aber den Nachteil auf, dass sie ausschließlich bei geschlossenem Fenster in die Verriegelungs- bzw. Schließstellung bringbar sind. Auch ist es bei diesen Verriegelungseinheiten nicht möglich, das damit ausgestattete Fenster in eine geöffnete Kippstellung zu bringen, solange die Verriegelungseinheit sich in ihrer Verschluss- oder Verriegelungsposition befindet.
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Des Weiteren ist eine Verriegelungseinheit aus der
DE 91 00 582 U1 bekannt, die jedoch am Fensterrahmen befestigt ist und daher nur einen Verriegelungsschutz bei geschlossenem Fenster bietet.
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In der
DE 560 300 A ist eine Feststellvorrichtung für Verschlusshaken bekannt, die auch für Fensterverschlüsse einsetzbar ist, aber keine ausreichende Sicherheit gegen von außen einwirkende Aushebelkräfte bietet.
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Aus der
DE 319493 A ist ein Türsperrer mit einem Vorlegegestänge bekannt, der jedoch für den Einsatz bei einem Fenster aufgrund der sichtbaren Stangen nicht einsetzbar ist und zudem nur bei geschlossenem Fenster wirksam ist.
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Weiterhin ist bei den bekannten einbruchshemmenden Verriegelungseinheiten von Nachteil, dass diese – zumindest was den Schließriegel betrifft – aus Metall gefertigt sein müssen, um die bei einem Einbruchsversuch einwirkenden Kräfte sicher abfangen zu können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die eine Verriegelungseinheit zur Verfügung stellt, die auch in einer Ausführung aus Kunststoff eine ausreichend einbruchshemmende Wirkung entfaltet.
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Bei einer Verriegelungseinheit der eingangs näher bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Schließriegel ein gestuftes Drehlager aufweist, an welchem er um 360 Grad drehbar angeordnet ist, und dass außenseitig auf der in der Gebrauchsposition des Schließriegels vom jeweils zugeordneten Fenster- oder Türflügel abgewandten Oberfläche des Schließriegels ein eine Reibkraft auf den Schließriegel ausübendes Bremselement angreift.
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Mit Hilfe des gestuften Drehlagers (Stufen-Drehlager) mit an dem gestuften Drehlager angeordnetem und befestigtem Schließriegel wird eine Befestigungsmöglichkeit für den Schließriegel an einem Fensterflügel oder Fenstertürflügel geschaffen, die einer von außen einwirkenden Aushebelwirkung und Hebelkraft ausreichenden Widerstand entgegensetzt. Dies ermöglicht es, die Verriegelungseinheit und hier zunächst insbesondere das gestufte Drehlager und den Schließriegel in Kunststoff auszuführen. Hierbei ist der Schließriegel in der Stufung des gestuften Drehlagers gehalten und greift dieser in der Verschluss- oder Verriegelungsposition oder -stellung der Verriegelungseinheit in das Schließlager ein.
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Dadurch dass der Schließriegel zudem um 360 Grad drehbar an dem gestuften Drehlager befestigt ist, lässt sich die Verriegelungseinheit auf einfache Weise durch Verschwenken des Schließriegels in eine Entriegelungs- oder Öffnungsposition bringen. Hierdurch ist es darüber hinaus möglich, die Verriegelungseinheit in einer solch geringen Dimensionierung und Größe auszubilden, dass das Schließlager den auch bei beengten Platzverhältnissen üblicherweise unterhalb oder neben einem Fensterflügel, insbesondere auf dem Fenster- oder Türrahmen oder Blendrahmen verbleibenden Platz ausnutzen kann, ohne dabei ein Öffnen und Verschwenken des Fenster- oder Türflügels zu behindern.
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Aufgrund der 360-Grad-Drehbefestigung des Schließriegels lässt sich dieser auf einfache Art und Weise in das entsprechend positionierte Schließlager ein- und wieder ausschwenken. Damit der Schließriegel aber auch in einer Öffnungsposition gehalten wird und nicht durch Einwirken der Schwerkraft immer wieder in eine entsprechend der Schwerkraftwirkung bestimmte Position zurückpendelt, zeichnet sich die Erfindung weiterhin dadurch aus, dass außenseitig, auf der in der Gebrauchsposition des Schließriegels vom jeweils zugeordneten Fenster- oder Türflügel abgewandten Oberfläche des Schließriegels ein eine Reibkraft auf den Schließriegel ausübendes Bremselement angreift. Mittels dieses als Drehbremse wirkenden Bremselementes lässt sich der Schließriegel in jeder gewünschten Position seines 360-Grad-Schwenkbereiches positionieren und halten.
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Die erfindungsgemäße, nachrüstbare, einbruchshemmende Verriegelungseinheit ist zudem derart ausgebildet, dass beispielsweise durch Festlegung mittels einer Klebeverbindung, beispielsweise mittels eines Klebebandes, und/oder einer Verschraubung des Schließlagers auf der Fensterbank oder der FensterLaibung eine scherfeste Befestigungsmöglichkeit geschaffen ist.
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Auch wenn es vorgesehen ist, die Verriegelungseinheit aus Kunststoff herzustellen, liegt es natürlich auch im Rahmen der Erfindung, diese aus Metall herzustellen.
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Um das gestufte Drehlager und damit den Schließriegel einbruchshemmend ausbilden zu können, zeichnet sich die Erfindung in Ausgestaltung dadurch aus, dass eine innere Stufe des gestuften Drehlagers außenseitig auf dem Fenster- oder Türflügel drehfest festlegbar ausgebildet ist. Dies ermöglicht es zudem, das gestufte Drehlager mit relativ gegeneinander verdrehbarer innerer und äußerer Stufe auszubilden und die innere Stufe am zugeordneten Fenster- oder Türflügel drehfest zu befestigen.
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Um eine einfache, aber auch stabile Befestigungsverbindung der Verriegelungseinheit mit dem zugeordneten Fensterflügel oder Türflügel herstellen und ausbilden zu können, ist ein die innere Stufe und/oder eine äußere Stufe des gestuften Drehlagers in der Gebrauchsposition am Fenster- oder Türflügel festlegendes, als Drehachse wirkendes Befestigungselement, insbesondere Schraube, ausgebildet. Hierbei ist die Befestigung mittels dieses Befestigungselementes, insbesondere diese Schraubbefestigung, so ausgelegt, dass eine üblicherweise bei einem Aushebelversuch von außen auf das Befestigungselement einwirkende Zugkraft nicht ausreicht, um das Befestigungselement insbesondere Schraubbefestigungselement, aus dem zugeordneten Fenster- oder Türflügel auszuhebeln oder auszureißen.
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Um das gestufte Drehlager besonders widerstandsfähig gegen von außen auf ein damit ausgestattetes Fenster oder eine damit ausgestattete Fenstertüre einwirkende Hebelkräfte auszubilden, sieht die Erfindung in Ausgestaltung vor, dass die innere Stufe des gestuften Drehlagers durchmesserkleiner als die äußere Stufe des Drehlagers ausgebildet ist.
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Da die Verriegelungseinheit insbesondere als Nachrüstsatz für ältere Fenster und Türen zur Verfügung gestellt werden soll, besteht eine besonders zweckmäßige und vorteilhafte Art der Befestigung der Verriegelungseinheit an dem zugeordneten Flügel und dem zugeordneten Rahmen oder der zugeordneten Laibung oder der zugeordneten Fensterbank darin, dass das gestufte Drehlager, insbesondere die innere und die äußere Stufe und das Schließlager mittels einer Schraubverbindung und/oder einer Klebeverbindung in ihrer jeweiligen Gebrauchsposition im Bereich des zu sichernden Fenster- oder Türflügels befestigt oder befestigbar ausgebildet sind.
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Um eine problemlose Rotation des Schließriegels zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, eine entsprechend abstandhaltend wirkende Aufdickung auf der dem zugeordneten Fenster- oder Türflügel zugewandten Seite des Schließriegels vorzusehen. Die Erfindung zeichnet sich in Ausgestaltung daher weiterhin dadurch aus, dass der Schließriegel auf seiner in seiner Gebrauchsposition dem jeweiligen zugeordneten Fenster- oder Türflügel zugewandten Seite einen aus der Schließriegeloberfläche herausstehenden, vorzugsweise symmetrisch um die Drehachse herum angeordneten Aufdickungs- und/oder Anlagebereich aufweist.
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Hierbei ist es dann weiterhin von Vorteil, wenn das Bremselement am Drehlager, vorzugsweise mittels des als Drehachse wirkenden Befestigungselementes, insbesondere verdrehfest, angeordnet ist.
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Die Reibkraft ist dabei derart ausgelegt, dass sie den Schließriegel in jeder Position seines 360-Grad-Schwenkbereiches hält.
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Um die Reibkraftwirkung zu erhöhen, können auf den in Wirkverbindung miteinander stehenden Oberflächen entsprechende Profilierungen ausgebildet sein. Die Erfindung zeichnet sich daher weiterhin dadurch aus, dass das Bremselement und die damit in Wirkverbindung stehende Oberfläche des Schließriegels korrespondierend zueinander ausgeformte und durch ihre Ineinandergreifen Arretierpositionen ausbildende Erhebungen und Mulden aufweisen. Beispielsweise ist es möglich, auf der einen Oberfläche Nocken und auf der anderen Oberfläche korrespondierend dazu Mulden auszubilden.
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Das Schließlager zeichnet sich in Ausgestaltung der Erfindung dadurch aus, dass es einen den Schließriegel aufnehmenden Aufnahmeschlitz mit seitlichen, in oder gegen die Aufschwenkrichtung des Fenster- oder Türflügels wirkende und eine Schwenksperre für einen in dem Aufnahmeschlitz angeordneten Schließriegel ausbildenden Begrenzungswänden aufweist. Der Schließriegel greift also in der Verschluss- oder Verriegelungsposition oder Schließstellung der Verriegelungseinheit vorzugsweise unten in ein unten auf einer Fensterbank mittels Verklebung und/oder Verschraubung befestigtes Schließlager ein. Dieses kann natürlich auch auf der seitlichen Laibung oder gewünschtenfalls dem Fenster- oder Türrahmen oder Blendrahmen befestigt sein.
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Insbesondere ist das Schließlager so ausgebildet, dass das damit ausgestattete Fenster oder die damit ausgestattete Türe auch bei in der Verriegelungsposition oder Schließstellung der Verriegelungseinheit in das Schließlager eingreifendem Schließriegel das Verschwenken des Fenster- oder Türflügels in seine geöffnete Kippstellung möglich ist. Die Erfindung sieht daher weiterhin vor, dass in dem Aufnahmeschlitz, insbesondere in einer Begrenzungswand, eine Ausnehmung oder Hinterschneidung ausgebildet ist, die derart dimensioniert ist, dass in der Verriegelungsposition von Schließriegel und Schließlager in ihrer Gebrauchsposition am Fenster- oder Türflügel, ein Verschwenken des im Aufnahmeschlitz befindlichen Schließriegels zusammen mit dem zugeordneten Fenster- oder Türflügel in dessen geöffnete Kippstellung möglich ist. Hier lässt sich auf einfache Art und Weise herausfinden, wie die Hinterschneidung in Abhängigkeit vom Hebelweg des Schließriegels und dem Verschwenkweg des Fensterflügels oder Türflügels ausgebildet sein muss.
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In vorteilhafter Weise ist der Schließriegel stabförmig oder ellipsenförmig ausgebildet.
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Schließlich zeichnet sich die Erfindung auch noch dadurch aus, dass der Schließriegel und/oder das Schließlager aus Kunststoff und/oder das gestufte Drehlager aus Kunststoff bestehen, wobei der Schließriegel und das Schließlager vorzugsweise aus Polyamid, insbesondere der Qualität PA 6.6 GF30 gemäß DIN EN ISO 1043-1 und DIN EN ISO 2076 und die innere und äußere Stufe des Drehlagers vorzugsweise aus Polyoximethylen (Polyacetal) hergestellt ist.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt in
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1 in schematischer Darstellung die Verriegelungseinrichtung in ihrer Gebrauchsposition in der Verriegelungsstellung von Schließriegel und Schließlager,
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2 die Verriegelungseinrichtung in der Position gemäß 1 in schematischer Schnittdarstellung und in
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3 eine Aufsicht auf das Schließlager.
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Die insgesamt mit 1 bezeichnete Verriegelungseinheit umfasst einen Schließriegel 2 und ein Schließlager 3. In den 1 und 2 ist die Verriegelungseinheit 1 montiert in ihrer Gebrauchsposition an einem Fensterflügel 4 dargestellt. In dieser Gebrauchsposition ist der Schließriegel 2 am Fensterflügel 4 angeordnet und befestigt und ist das Schließlager 3 an einer Fensterbank 5 angeordnet und befestigt. Im Ausführungsbeispiel ist der Schließriegel 2 in einem unteren Bereich des Fensterflügels 4 positioniert und liegt mit einem aus der Seitenfläche hervorstehenden Aufdickungs- und/oder Anlagebereich 2a an dem zugeordneten Fensterflügel 4 an. Es ist aber auch möglich, diesen seitlich am Fensterrahmen 6 oder auch einem Türrahmen, beispielsweise einer Terrassentür oder Balkontür, anzuordnen. Während das Schließlager 3 im Ausführungsbeispiel an der Fensterbank 5 befestigt ist, kann es alternativ aber auch vorgesehen sein, das Schließlager 3 an dem Fensterrahmen 6 oder der das Fenster umgebenden Fensterlaibung 7 zu befestigen. Der im Ausführungsbeispiel in einem linken unteren Eckbereich eines mit einer Glasscheibe 8 versehenen Fensterflügels 4 angeordnete Schließriegel 2 greift in dieser Gebrauchspositionsanordnung dann in der in den 2 und 3 dargestellten Schließposition oder Verriegelungsposition oder Schließstellung der Verriegelungseinheit 1 in einen Aufnahmeschlitz 9 des Schließlagers 3 ein. Der Schließriegel 2 ist mittels einer Schraube 10 an dem Fensterflügel 4 befestigt und um die Schraube 10 herum mit der Schraube als Drehachse um 360 Grad verschwenkbar. Insofern ist der Schließriegel 2 einerseits in die in den 2 und 3 dargestellte Schließstellung oder Verriegelungsposition einschwenkbar, aber auch in eine beliebige Zahl von Öffnungsstellungen verschwenkbar, in welchen der Schließriegel 2 nicht in den Aufnahmeschlitz 9 eingreift.
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Der Schließriegel 2 ist an einem gestuften Drehlager 11 rotierbar gelagert, wobei das gestufte Drehlager 11 mittels der Schraube 10 an dem Fensterflügel 4 befestigt ist. Das gestufte Drehlager 11 umfasst in einteiliger Ausbildung eine innere Stufe 12 und eine äußere Stufe 13, wobei die innere Stufe 12 durchmesserkleiner ausgebildet ist, als die äußere Stufe 13. Die innere Stufe 12 und damit das einteilige gestufte Drehlager 11 insgesamt ist mittels eines Befestigungsklebebandes 14, insbesondere eines doppelseitig klebenden Klebebandes, auf der Außenfläche des Fensterflügels 4 drehfest und ortsfest befestigt. Die äußere Stufe 13 ist mit der inneren Stufe 12 fest verbunden. Sie werden achszentral von der Schraube 10 durchdrungen und an dem Fensterflügel 4 festgelegt. Der sowohl die innere Stufe 12 als auch die äußere Stufe 13 umgreifende Schließriegel 2 ist relativ um die innere Stufe 12 und die äußere Stufe 13 rotierbar angeordnet ist. Dadurch, dass die äußere Stufe 13 durchmessergrößer als die innere Stufe 12 ausgebildet ist, bildet sich im Übergang von der inneren Stufe 12 zur äußeren Stufe 13 eine Übergangsstufe aus. Diese Übergangsstufe, d. h. die äußere Stufe 13, verhindert, dass der Schließriegel 2 in Richtung vom Fensterflügel fort bewegt werden kann, was insbesondere die einbruchshemmende Wirkung unterstützt, wenn beispielsweise auf den Fensterflügel 4 eine Hebelkraft von außen einwirkt. Außenseitig, d. h. auf der in der Gebrauchsposition von Fensterflügel 4 abgewandten Seite des Schließriegels 2, greift an diesem ein vorzugsweise aus Kunststoff bestehendes Bremselement 15 an, das eine Reibkraft auf den Schließriegel 2 ausübt. Das Bremselement 15 wird ebenfalls von der Befestigungsschraube 10 achszentral gehalten und überspannt die äußere Stufe 13 des gestuften Drehlagers 11. Mittels dieses eine Reibkraftwirkung auf den Schließriegel 2 ausübenden Bremselements 15 ist es möglich, den Schließriegel 2 in jeder beliebigen Position seines 360-Grad-Schwenkbereiches zu positionieren. Die aufgebrachte Reibkraft reicht aus, um die jeweilige Schwerkrafteinwirkung zu überwinden und den Schließriegel 2 in der gewünschten Position zu halten. Andererseits lässt sich diese Reibwirkung durch den Benutzer mit geringer Kraft überwinden, so dass dieser den Schließriegel 2 in die gewünschte Position und insbesondere auch in die Schließstellung mit Eingriff in den Aufnahmeschlitz 9 des Schließlagers 3 verschwenken kann. Vorzugsweise ist das Bremselement 15 verdrehfest an dem Fensterflügel 4 angeordnet. In nicht dargestellter Weise kann die innenseitige Reibfläche des Bremselementes 15 und/oder die mit der Reibfläche des Bremselementes 15 in Wirkverbindung stehende äußere Oberfläche des Schließriegels 2 mit einer Profilierung versehen sein, die die Reibkraftwirkung mechanisch unterstützt. Beispielsweise können miteinander korrespondierende Nocken oder Erhebungen und Mulden in den beiden Oberflächenbereichen ausgebildet sein.
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Das Schließlager 3 ist im Ausführungsbeispiel mittels eines Befestigungsklebebandes 16, welches ebenfalls eine doppelseitiges Klebeband sein kann, und einer zusätzlichen Schraubverbindung mittels Schrauben 17 scherfest auf der Fensterbank 5 befestigt. Der in der Schließstellung der Verriegelungseinheit 1 den Schließriegel 2 aufnehmende Aufnahmeschlitz 9 ist mit seitlichen, in und gegen die Aufschwenkrichtung des Fensterflügels 4 wirkenden, eine Schwenksperre für den in dem Aufnahmeschlitz 9 angeordneten Schließriegel 2 ausbildenden Begrenzungswänden 18, 19 begrenzt. In der in den 1 und 2 dargestellten Gebrauchs- und Montageposition ist die hintere, dem Fensterrahmen 6 zugeordnete und zugewandte Begrenzungswand 19 im Wesentlichen mit ihrer inneren, den Aufnahmeschlitz 9 begrenzenden Innenfläche fluchtend zur darüber angeordneten Außenfläche des Fensterflügels 4 unterhalb der Unterseite des Fensterflügels 4 angeordnet. In der Schließstellung des Schließriegels 2 greift dieser daher lotrecht ausgerichtet in den Aufnahmeschlitz 9 ein. Um in dieser Schließstellung oder Verriegelungsposition von Schließriegel 2 und Schließlager 3 dennoch ein Öffnen des Fensterflügels 4 in eine Kippstellung des Fensters zu ermöglichen, ist die hintere Begrenzungswand 19 innenseitig zum Aufnahmeschlitz 9 hin mit einer Ausnehmung oder Hinterschneidung 20 ausgestattet, die derart dimensioniert ist, dass in dieser Verriegelungsposition von Schließriegel 2 und Schließlager 3 ein Verschwenken des Schließriegels 2 zusammen mit dem zugeordneten Fensterflügel 4 in dessen geöffnete Kippstellung möglich ist.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Schließriegel mit Ausnahme des kreisförmig ausgebildeten Befestigungsbereiches im Wesentlichen stabförmig ausgebildet. Es ist aber auch möglich, dass der Schließriegel 2 insgesamt ellipsenförmig ausgebildet ist.
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Auch wenn es möglich ist, die die Verriegelungseinheit 1 ausbildenden Bauteile aus Metall herzustellen, ist es im Rahmen der Erfindung aber insbesondere vorgesehen, dass der Schließriegel 2 und/oder das Schließlager 3 und/oder das gestufte Drehlager 11 aus Kunststoff bestehen. Hierbei können der Schließriegel 2 und das Schließlager 3 insbesondere aus einem Polyamid hergestellt sein, vorzugsweise einem Polyamid 6.6 GF30 gemäß DIN EN ISO 1043-1 und DIN EN ISO 2076. Das gestufte Drehlager 11 und hier insbesondere die innere Stufe 12 und die äußere Stufe 13 können vorzugsweise aus Polyacetal hergestellt sein.
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Die erfindungsgemäße Verriegelungseinheit 1 weist die notwenige einbruchshemmende Wirkung auf und stellt insofern eine nachrüstbare Sicherheitsverriegelung dar, mit welcher bereits eingebaute Fenster oder Türen, insbesondere Terrassen- oder Balkontüren, nachgerüstet und nachträglich gegen Auf- und Aushebelung von außen einbruchshemmend gesichert werden können. Hierbei ist die den Schließriegel 2 an dem Fensterflügel 4 festlegende Verbindung mittels der Schraube 10 derart stabil und ausreichend fest in dem Fensterflügel 4 verankert und entsprechend ausgelegt, dass die bei einem Einbruchsversuch durch Aufhebeln von außen auf den Fensterflügel 4 einwirkende Kraft nicht ausreicht, um die Schraubbefestigung zu zerstören und den Schließriegel 2 vom Fensterflügel 4 zu lösen.
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Sowohl das gestufte Drehlager 11, hier insbesondere die innere Stufe 12, als auch das Schließlager 3 können im Anlieferungszustand alternativ zu der Ausstattung mit einen Befestigungsklebeband mit einer entsprechenden Klebeschicht oder aber auch mit dem jeweiligen Klebeband 14, 16 bereits ausgestattet sein, deren äußere Klebefläche mit einer Schutzfolie abgedeckt ist. Zur Anbringung und Positionierung von Schließriegel 2 und Schließlager 3 wird dann lediglich die Schutzfolie abgezogen und der Schließriegel 2 bzw. das Schließlager 3 an der gewünschten Position befestigt. Dies vereinfacht den Montageaufwand. Es können aber auch Klebeverbindungen mittels eines auf mindestens eine Verbindungsfläche aufzutragenden Klebstoffs hergestellt werden.
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Damit der Schließriegel 2 nicht unmittelbar auf der Oberfläche des Fensterflügels 4 aufliegt, kann es gegebenenfalls vorgesehen sein, dass die innere Stufe 12, vorzugsweise mittels des Bereiches des Befestigungsklebebandes 14, um ca. einen Millimeter aus der dem Fensterflügel 4 zugewandten Oberfläche des Schließriegels 2 hervorsteht. Dann ist gegebenenfalls der Aufdickungs- und/oder Anlagebereich 2a gegebenenfalls nicht ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel weist der Schließriegel 2 allerdings einen ringkreisförmig symmetrisch um die Drehachse herum ausgebildeten Aufdickungs- und/oder Anlagebericht 2a auf. Damit liegt der Schließriegel 2 bei einer Dreh- oder Schwenkbewegung nur mit dieser kreisringförmigen Oberfläche auf dem jeweils zugeordneten Fenster- oder Türflügel 4 auf.
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Das Bremselement 15 besteht ebenfalls aus Kunststoff und ist vorzugsweise aus Polyamid, insbesondere PA 6.6 GF30 gemäß DIN EN ISO 1043-1 und DIN EN ISO 2076 hergestellt. Die von dem Bremselement 15 auf den Schließriegel 2 ausgeübte Reibkraft wird insbesondere dadurch erzeugt, dass das Bremselement 15 bogenartig vorgespannt oder aufgespannt ist, mittels der Schraube 10 weiterhin gespannt und mit seinem äußeren inneren Randbereich auf den Schließriegel 2 aufgedrückt wird. Hierbei wird der Schließriegel 2 auch leicht in Richtung auf den Fensterflügel 4 gedrückt.
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In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann das gestufte Drehlager 11 aber auch aus einer inneren Stufe 12 und einer äußeren Stufe 13 bestehen, die relativ zueinander verdrehbar miteinander verbunden sind, in längsaxialer Richtung aber nicht voneinander lösbar sind. Auch in diesem Fall ist dann die innere Stufe 12 beispielsweise mittels einer Klebeverbindung drehfest auf der Außenfläche des zugeordneten Fenster- oder Türflügels 4 befestigt. Sie kann aber alternativ oder zusätzlich auch (noch) mit Schrauben an dem Fensterflügel 4 befestigt sein. Die äußere Stufe 13 und die innere Stufe 12 werden achszentral von der Schraube 10 durchdrungen, mittels dieser zusätzlich zusammengehalten und an dem Fensterflügel 4 festgelegt. Während die innere Stufe 12 orts- und drehfest an dem Fensterflügel 4 befestigt ist, ist die äußere Stufe 3 rotierbar, so dass der sowohl die innere Stufe 12 als auch die äußere Stufe 13 umgreifende Schließriegel 2 zusammen mit der äußeren Stufe 13 relativ um die innere Stufe 12 rotierbar angeordnet ist.