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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherung von Fenstern oder Türen zum Verhindern von Einbrüchen mit einem in eine Bohrung in der Fenster- oder Türlaibung einzusetzenden Rohr und einem in dem Rohr längsbeweglich geführten Riegel, welcher in aus dem Rohr herausragender Position den Fenster- oder Türflügel gegen ein Öffnen blockiert.
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Bei Einbrüchen in Häuser oder Wohnungen machen sich Einbrecher in der Regel die Schwachstellen eines Hauses zunutze, welche in der Regel Türen und vor allem Fenster sind.
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Türen und Fenster sind in geschlossenem Zustand durch einen Schließmechanismus verriegelt, welcher von innen über einen Griff geöffnet oder geschlossen werden kann. Je nach Ausgestaltung des Fensters oder der Tür ist es für Einbrecher oft auf einfache Weise möglich, mit einem Brecheisen oder dgl. von außen ein Fenster aufzuhebeln, ohne dass es dazu der Betätigung des Griffes bedarf. Ist dies nicht möglich, wird häufig die Fensterscheibe im Bereich des Griffes eingeschlagen oder ein Teil herausgeschnitten, um an den Griff zu gelangen und das Fenster dann öffnen zu können. Dagegen ist es eher unüblich, das Einbrecher eine Fensterscheibe vollständig einschlagen und durch den dadurch freien Fensterrahmen direkt einsteigen, ohne das Fenster öffnen zu müssen, denn das vollständige Einschlagen einer Fensterscheibe führt einerseits zu einer wahrnehmbaren Geräuschentwicklung und zum anderen auch zu einer Verletzungsgefahr.
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Um das Öffnen eines Fenster- oder Türflügels durch Aufhebeln oder durch Öffnen des Griffes nach Entfernung eines Teils der Fensterscheibe im Griffbereich zu vermeiden, ist aus
DE 93 02 918 U1 eine Verriegelungsvorrichtung für Tür- oder Fensterflügel bekannt geworden, die einen geradlinig bewegbaren Riegel aufweist. Bei dieser Verriegelungsvorrichtung ist eine Bohrung im Mauerwerk vorgesehen, das eine Laibung für ein Fenster bildet. In diese Bohrung ist ein Rohr eingesetzt, in dem ein Riegel geführt ist, der zwei Betriebsstellungen aufweist. Nachteilig bei dieser Verriegelungsvorrichtung ist jedoch, dass diese einen relativ großen Platzbedarf benötigt, der in den meisten Einbausituationen nicht zur Verfügung steht. Wenn die Verriegelungsvorrichtung auch noch abschließbar ausgestaltet sein soll, damit ein Einbrecher nach dem Einschlagen der Fensterscheibe den Riegel nicht leicht nach innen in das Rohr verschieben und damit entriegeln kann, ist kein Platz mehr für ein Schloss oder dgl. vorhanden. Außerdem bietet diese bekannte Verriegelungsvorrichtung kein optisch ansprechendes Erscheinungsbild, da ihre Gehäuseteile aus der Fensterlaibung herausragen.
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Aus
DE 195 04 720 A1 ist eine Sicherheitsvorrichtung für Fenster oder Türen zum Verhindern von Einbrüchen bekannt geworden, bei der in einer das Fenster oder die Tür einschließenden Wand eine Bohrung vorgesehen ist, in der sich ein in der Bohrung bewegbarer Stab befindet, und die ein Gehäuse aufweist, das mit einer Durchbohrung versehen ist, durch welche der Stab schiebbar ist, wobei neben der Durchbohrung und auf der Frontseite des Gehäuses ein mit einem Schlüssel betätigbares Schloss angeordnet ist, mit dem der Stab in wenigstens einer Position verriegelbar ist. Diese Sicherheitsvorrichtung ist aufgrund der Verriegelungseinrichtung mit Schloss sehr aufwendig aufgebaut und deshalb relativ teuer. Außerdem bedarf sie zur Freigabe eines Schlüssels, der, da er an anderer Stelle aufbewahrt werden muss, häufig nicht zur Verfügung steht bzw. gesucht werden muss, was die Anwendung umständlich macht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verriegelung für Fenster und Türen zu schaffen, die wenig Platz beansprucht, einfach aufgebaut ist und für unterschiedlichste Einbausituationen geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Rohr über seiner gesamten Länge ein Innengewinde aufweist, und dass der Riegel schraubenartig mit einem vergrößerten Kopf ausgebildet ist, wobei das mit dem Innengewinde korrespondierende Außengewinde des Riegels sich ausgehend vom Kopf über der gesamten Länge des Riegels erstreckt.
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Es wird somit eine Sicherungsvorrichtung zur Verfügung gestellt, die einen äußerst einfachen Aufbau aufweist und damit kostengünstig herstellbar ist. Bei der Montage wird das Rohr mit Innengewinde in eine Bohrung in der Laibung eingesteckt und in dieser drehsicher befestigt, z.B. durch Aufbringung von Silikon oder kleinen Keilen vor und/oder während des Einsetzens des Rohres in die Bohrung. Das Rohr wird dabei vollständig in die Bohrung eingesetzt, so dass es von außen nicht sichtbar ist. Die Längsverstellung des schraubenartigen Riegels erfolgt durch Ein- oder Ausschrauben des Riegels, wobei aufgrund der Schraubverbindung der Riegel in Anpassung an die jeweilige Einbausituation zum Verriegeln des Fenster- oder Türflügels unterschiedlich weit herausgeschraubt werden kann, ohne auf eine einzige Endposition begrenzt zu sein. Das Ein- oder Ausschrauben des Riegels kann von außen durch eine von einem Einbrecher geschaffene Öffnung in der Fensterscheibe praktisch nicht oder nur mit großem Aufwand erfolgen, so dass Einbrecher von dieser Sicherungsvorrichtung abgeschreckt werden. Die Vorrichtung ist äußerst platzsparend, da im eingeschraubten Zustand des Riegels nur der Kopfbereich des Riegels sichtbar ist. Dieser kann farblich so gestaltet werden wie die Farbgestaltung der Laibung, so dass die Vorrichtung in vollständig eingeschraubter Lage des Riegels praktisch nicht wahrnehmbar ist.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Länge des Außengewindes mindestens so groß wie die Länge des Innengewindes ist. So kann das Rohr beispielsweise 210 mm lang sein und mit einem M10-Innengewinde versehen sein. Das Außengewinde des Riegels kann z.B. eine Länge von 225 mm aufweisen.
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Um die Handhabung zu erleichtern, ist bevorzugt vorgesehen, dass der Kopf des Riegels an seiner freien Stirnseite eine Innenverzahnung aufweist, die bevorzugt als Innensechskant ausgebildet ist. Der Kopf selbst kann dann scheibenartig ausgebildet sein und bietet kein störendes optisches Erscheinungsbild, das Ein- und Ausschrauben kann zumindest zum Teil mit einem entsprechenden Werkzeug (Sechskant) ausgeführt werden.
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In ganz besonders bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Riegel von einer Gewindestange und einer auf das eine Ende der Gewindestange aufgeschraubten Hülsenmutter gebildet ist, wobei die Hülsenmutter und die Gewindestange drehfest miteinander verbunden sind. Durch diese Gestaltung lässt sich die Vorrichtung auf einfachste Weise mit geringem Herstellungsaufwand herstellen, die Gewindestange ist dann natürlich so lang, dass sie einerseits die Hülsenmutter vollständig aufnehmen kann und andererseits vollständig in das Innengewinde des Rohres einschraubbar ist. Die Hülsenmutter dient dann gleichzeitig als Abdeckung der Bohrung in der Laibung nach außen, so dass die Bohrung und das Rohr nicht sichtbar sind, wenn der Riegel vollständig in das Rohr eingeschraubt ist. Die drehfeste Verbindung kann z.B. durch Verkleben realisiert werden.
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Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass die Hülsenmutter einen flachen Kopf aufweist, so dass in eingeschraubter Position des Riegels die Hülsenmutter gar nicht oder nur geringfügig aus der Laibung hervorragt.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft nähert erläutert. Diese zeigt in
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1 eine Seitenansicht auf die Vorrichtung ohne Rohr,
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2 eine Seitenansicht der vollständigen Vorrichtung,
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3 eine Einbausituation der Vorrichtung in unverriegelter Position,
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4 die Einbausituation nach 3 in verriegelter Position,
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5 ein vergrößertes Detail der 3 und
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6 eine Ansicht von links der 4.
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Eine Vorrichtung zur Sicherung von Fenstern oder Türen zum Verhindern von Einbrüchen ist in 2 allgemein mit 1 bezeichnet. Diese Vorrichtung 1 weist bei den dargestellten Ausführungsbeispielen zunächst ein Rohr 2 auf, welches über seiner gesamten Länge mit einem Innengewinde 3 versehen ist. Ferner weist die Vorrichtung 1 einen schraubenartigen Riegel 4 auf, der längsbeweglich im Rohr 2 geführt ist. Der Riegel 4 ist bei den dargestellten Ausführungsbeispielen zweiteilig ausgebildet. Er weist eine Gewindestange 5 mit einem Außengewinde 6 und eine Hülsenmutter 7 auf. Die Hülsenmutter 7 ist dabei auf das eine Ende der Gewindestange 5 aufgeschraubt und drehfest mit dieser verbunden, z.B. mittels eines geeigneten Klebstoffes. Das Außengewinde 6 der Gewindestange 4 ist komplementär zum Innengewinde 3 des Rohres 2 ausgebildet, so dass die Gewindestange 5 bzw. der Riegel 4 in das Rohr 2 eingeschraubt werden kann. Die beiden Gewinde 3, 6 können z.B. ein M10-Gewinde sein. Die Hülsenmutter 7 weist am äußeren Ende einen flachen Kopf 8 auf, in dessen Stirnseite 9 ein Innensechskant 10 ausgespart ist, wodurch in die Hülsenmutter 7 ein Sechskantschlüssel einsteckbar ist, um die Hülsenmutter 7 und die Gewindestange 5 und damit den Riegel 4 in das Rohr 2 hinein- oder aus diesem herausschrauben zu können.
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Die Länge des Außengewindes 6 ist mindestens so groß wie die Länge des Innengewindes 3, das Rohr 2 ist z.B. 210 mm lang und die Gewindestange 5 225 mm.
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Die Einbausituation der Vorrichtung 1 ist in den 3 bis 6 dargestellt:
In 3 ist ein Fenster bereichsweise dargestellt und allgemein mit 11 bezeichnet. Dieses Fenster 11 weist einen Fensterflügel 12 und einen Fensterrahmen 13 auf, der Fensterrahmen 13 liegt an einer Fensterlaibung 14 an. Der Fensterflügel 12 ist zum Öffnen und Schließen mit einem Fenstergriff 15 ausgerüstet.
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Zur Montage der Vorrichtung 1 wird z.B. im unteren Bereich der Fensterlaibung 14 eine Bohrung 16 eingebracht, die so dimensioniert ist, dass anschließend die Vorrichtung 1 mit ihrem Rohr 2 vollständig in die Bohrung 16 eingesetzt werden kann. Damit das Rohr 2 drehfest in der Bohrung 16 gehalten ist, kann das Rohr 2 vor oder während des Einsetzens mit etwas Silikon beschichtet oder mit kleinen Keilen versehen werden. In nicht verriegelter Position ist der Riegel 4 vollständig in das Rohr 2 eingeschraubt. Diese Situation ist in den 3 und 5 dargestellt. Wie am besten aus 5 hervorgeht, ist im vollständig eingeschraubten Zustand des Riegels 4 die Bohrung 16 nach außen durch den flachen Kopf 8 der Hülsenmutter 7 abgedeckt, so dass innerhalb der Laibung 14 von der Vorrichtung 1 in diesem Zustand nur der flache Kopf 8 erkennbar ist. Dieser kann farblich in gleicher Weise gestaltet sein wie die Fensterlaibung 14, so dass die Vorrichtung 1 in dieser Lage nicht auffällt. Erkennbar ragt in dieser Lage die Vorrichtung auch abgesehen von dem flachen Kopf 8 nicht aus der Fensterlaibung 14 heraus, d.h. auch in Einbausituationen, in denen die Fensterrahmen 13 direkt an die quer gerichtete Fensterlaibung 14 anstößt, behindert die Vorrichtung 1 nicht das Öffnen des Fensterflügels 12. Zur Verriegelung des Fensterflügels 12 wird der Riegel 4 soweit wie nötig aus dem Rohr 2 herausgeschraubt, wobei wenigstens zu Beginn des Schraubvorganges ein Werkzeug, also im dargestellten Fall ein Sechskantschlüssel verwendet wird, der in den Innensechskant 10 eingesteckt wird. Der Riegel 4 wird soweit herausgeschraubt, dass er zumindest den wesentlichen Teil des zugeordneten vertikalen Schenkels des Fensterflügels 12 überdeckt. Je nach Breite des Rahmens des Fensterflügels 12 und je nach Abstand des Fensterflügels 12 von der Laibung 14 kann der Riegel 4 der Vorrichtung 1 mehr oder weniger weit aus dem Rohr 2 herausgeschraubt werden. Es ist eine stufenlose Einstellung bzw. Anpassung an die jeweilige Einbausituation möglich.
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Wird das Fenster nun von außen aufgehebelt oder die Fensterscheibe im Bereich des Griffes 15 eingeschlagen bzw. ausgeschnitten und der Fenstergriff 15 in Öffnungsposition gebracht, kann der Fensterflügel 12 nicht oder nur geringfügig geöffnet werden, da der Fensterflügel 12 dann gegen den Riegel 4 stößt, der eine weitere Öffnungsbewegung verhindert.
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Wenn die Vorrichtung 1, wie dargestellt, im unteren Bereich der Fensterlaibung 14 angeordnet wird, lässt sich der Fensterflügel 12 auch in Verschlussposition der Vorrichtung 1 in Kippstellung öffnen, da, wie dies 6 zeigt, in dieser Stellung der Fensterflügel 12 noch nicht am Riegel 4 anstößt, wenn der Abstand der Bohrung 16 vom Fensterrahmen 13 entsprechend gewählt wird.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann grundsätzlich der Riegel 4 der Vorrichtung 1 auch einstückig ausgebildet sein, d.h. von einer Kopfschraube gebildet sein, die ausgehend vom Kopf über ihrer gesamten Länge ein Außengewinde aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Rohr
- 3
- Innengewinde
- 4
- Riegel
- 5
- Gewindestange
- 6
- Außengewinde
- 7
- Hülsenmutter
- 8
- Kopf
- 9
- Stirnseite
- 10
- Innensechskant
- 11
- Fenster
- 12
- Fensterflügel
- 13
- Fensterrahmen
- 14
- Fensterlaibung
- 15
- Fenstergriff
- 16
- Bohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9302918 U1 [0004]
- DE 19504720 A1 [0005]