Bezeichnung der Erfindung
Nockenwellenversteller mit Verriegelungseinrichtung
Beschreibung
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der Brennkraftmaschinen und betrifft einen mit einer Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung von An- und Abtriebsteil in einer Verriegelungsdrehlage ausgerüsteten Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine.
Stand der Technik
In Brennkraftmaschinen erfolgt eine mechanische Betätigung von Gaswechselventilen über eine durch eine Kurbelwelle in Drehung versetzte Nockenwelle, wobei über Anordnung und Form der Nocken Öffnungs- und Schließzeitpunkte der Gaswechselventile gezielt einstellbar sind.
Werden die Öffnungs- und Schließzeitpunkte der Gaswechselventile in Abhängigkeit des momentanen Bethebszustands der Brennkraftmaschine in geeigneter Weise gesteuert, können eine Reihe vorteilhafter Effekte erreicht werden, wie eine Verminderung des Schadstoffausstoßes, eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs und eine Erhöhung von Wirkungsgrad, Maximaldrehmoment und Maximalleistung der Brennkraftmaschine. Die Öffnungs- und Schließzeitpunkte der Gaswechselventile können durch eine Änderung der relativen Drehlage (Phasenlage) zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle verstellt werden, zu wel- ehern Zweck in modernen Kraftfahrzeugen spezielle Vorrichtungen, so genannte Nockenweüenversteüer, eingesetzt werden.
Nockenwellenversteller umfassen ein mit der Kurbelwelle in Antriebsverbindung stehendes Antriebsteil, ein nockenwellenfestes Abtriebsteil und einen zwischen An- und Abtriebsteil geschalteten Stelltrieb, welcher das Drehmoment vom Antriebsteil auf das Abtriebsteil überträgt und eine Fixierung und Verstellung der relativen Drehlage zwischen diesen beiden ermöglicht.
In einem Rotationskolbenversteller ist in einem zentralen Hohlraum eines von der Kurbelwelle angetriebenen Außenrotors ("Stator") ein nockenwellenfester konzentrischer Innenrotor ("Rotor") drehverstellbar gelagert. In einer Ausgestal- tung als Flügelzellenversteller sind im Stator in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Arbeitsräume geformt, in die sich jeweils ein mit dem Rotor verbundener radialer Flügel erstreckt, wodurch jeder Arbeitsraum in zwei im Wesentlichen druckdichte Druckkammern geteilt wird. Bezogen auf die Arbeitsrichtung der Nockenwelle teilt jeder Flügel den Arbeitsraum in eine vorlaufende Druck- kammer und eine nachlaufende Druckkammer. Durch gezielte Druckbeaufschlagung der Druckkammern können die Flügel innerhalb der Arbeitsräume verschwenkt werden, was dazu führt, dass über den mit der Nockenwelle drehfest verbundenen Rotor eine Änderung der relativen Drehlage (Phasenlage) zwischen Nocken- und Kurbelwelle bewirkt wird. Eine Begrenzung des Ver- Stellwinkels zwischen Rotor und Stator erfolgt durch Anschlag der Flügel gegen die radialen Wände der Arbeitsräume oder durch spezfelle Einrichtungen zum Begrenzen des Verstellwinkels.
Eine Steuerung des Flügelzellenverstellers erfolgt durch eine elektronische Steuereinrichtung, welche auf Basis von elektronisch erfassten Kenndaten der Brennkraftmaschine, wie beispielsweise Drehzahl und Last, den Zu- und Ab- fluss von Druckmittel zu bzw. von den einzelnen Druckkammern über ein zum Beispiel als Proportionalventil ausgebildetes Steuerventil regelt.
Während des Betriebs der Brennkraftmaschine treten an der Nockenwelle Wechselmomente auf. Grund hierfür ist, dass die Nocken im Bereich ihrer Anlauframpe das von einer Ventilfeder in Schließstellung gehaltene Gaswechselventil gegen die Federkraft öffnen müssen, wodurch das Antriebsmoment ver-
größert wird, und im Bereich ihrer Ablauframpe von der Federkraft beaufschlagt werden, wodurch das Antriebsmoment verkleinert wird. Die erzeugten Wechselmomente werden auf den mit der Nockenwelle drehfest verbundenen Rotor übertragen.
Bei ungenügender Druckmittelversorgung, wie dies etwa während der Startphase der Brennkraftmaschine oder im Leerlauf der Fall ist, führen die von der Nockenwelle auf den Rotor übertragenen Wechselmomente dazu, dass der Rotor in unkontrollierter Weise bewegt wird, was zur Folge hat, dass die Flügel inner- halb der Arbeitsräume hin und her schlagen, was den Verschleiß fördert und eine unerwünschte Geräuschentwicklung verursacht. Zudem schwankt die Phasenlage zwischen Kurbel- und Nockenwelle stark, so dass die Brennkraftmaschine nicht startet oder unruhig läuft.
Um dieses Problem zu vermeiden, werden hydraulische Nockenwellenversteller mit einer Verriegelungseinrichtung zur drehfesten Verriegelung von Stator und Rotor ausgerüstet. Eine solche Verriegelungseinrichtung umfasst beispielsweise einen im Rotor aufgenommenen axialen Riegel, der durch eine Feder in axialer Richtung aus seiner Aufnahme gedrängt wird und formschlüssig in eine Verriegelungskulisse greifen kann, die in einer axialen Seitenplatte des Stators geformt ist. Für eine Entriegelung wird der Riegel stirnseitig mit Druckmittel beaufschlagt und in seine Aufnahme im Rotor zurückgedrängt.
Eine Verriegelung von Stator und Rotor erfolgt in einer als Basisposition be- zeichneten, für einen Start der Brennkraftmaschine thermodynamisch günstigen Phasenlage der Nockenwelle. Abhängig von der konkreten Auslegung der Brennkraftmaschine wird als Basisposition eine Früh-, Spät- oder Zwischenstellung gewählt. Bezogen auf die Antriebsrichtung von Stator bzw. Nockenwelle entspricht die Spätstellung einer Enddrehlage des Rotors in Nachlaufrichtung (in der die Volumina der vorlaufenden Druckkammern maximal sind), die Früh- steüung einer Enddrehlage des Rotors in Vorlaufrichtung (in der die Volumina der nachlaufenden Druckkammern maximal sind) und die Zwischenstellung einer Phasenlage, die sich zwischen der Früh- und der Spätstellung befindet.
Als Mittenstellung wird eine Zwischenstellung bezeichnet, die sich zumindest annähernd in der Mitte zwischen der Früh- und Spätstellung befindet. Eine Verstellung der Phasenlage des Rotors in einer zur Antriebsrichtung des Stators bzw. Nockenwelle gleichen Drehrichtung wird als Frühverstellung bezeichnet. Eine Verstellung der Phasenlage des Rotors in einer hierzu entgegen gesetzten Drehrichtung wird als Spätverstellung bezeichnet.
Flügelzellenversteller mit einer Verriegelungseinrichtung zur drehfesten Verriegelung von Stator und Rotor in Basisposition sind als solche hinlänglich bekannt und beispielsweise in den Druckschriften DE 20 2005 008 264 U1 , EP 1 596 040 A2, DE 10 2005 013 141 A1 und DE 199 08 934 A1 der Anmelderin eingehend beschrieben.
Wird beim Abstellen der Brennkraftmaschine die Basisposition nicht erreicht (zum Beispiel beim "Abwürgen" des Motors), verstellt sich der Rotor aufgrund von Reibmomenten selbsttätig in die Spätstellung. Soll der Rotor in Früh- oder einer Zwischenstellung verriegelt werden, sind deshalb spezielle Vorkehrungen zu treffen, durch die der Rotor relativ zum Stator verstellt wird. In herkömmlichen Nockenwellenverstellem sind zu diesem Zweck beispielsweise Drehfedern vorgesehen, welche den Rotor in Richtung der gewünschten Basisposition vorspannen.
Bei einem ausgefeilteren Mechanismus, welcher im US-Patent 6,439,181 B1 beschrieben ist, sind neben einer Drehfeder zur Drehung des Rotors in Früh- Stellung radiale Riegelplatten im Stator vorgesehen, welche bei einer Frühverstellung des Rotors in eine im Rotor geformte Kulisse greifen können, um noch vor Erreichen der Basisposition zu verhindern, dass der Rotor wieder in Spätstellung zurückdreht. Die im Stator aufgenommenen Riegelplatten werden zu diesem Zweck jeweils von einer Feder in Richtung Rotor bzw. in die zugehörige Kulisse gedrückt und können durch hydraulische Beaufschlagung in den Stator zurückgedrängt werden.
Nachteilig bei dem aus dem US-Patent 6,439,181 B1 bekannten Nockenwellen- versteller ist insbesondere die Tatsache, dass die im Stator aufgenommenen Riegelplättchen radial gerichtet sind, so dass sie der Fliehkraft beim Drehen des Stators ausgesetzt sind. Zum einen erfordert dies entsprechend starke Feder- kräfte der Federn, durch welche die Riegelplättchen in Richtung Rotor gedrückt werden, um ein unbeabsichtigtes Lösen der Verriegelung zu verhindern. Zum anderen ist der für eine hydraulische Entriegelung der Riegelplättchen aufzubringende Druck abhängig von der einwirkenden Fliehkraft, was eine hydraulische Regelung erschwert.
Nachteilig ist zudem, dass durch die eingesetzten Riegelplättchen der für die Arbeitsräume bzw. Druckkammern verfügbare Platz verringert wird. Um eine genügend hohe Anzahl an Arbeitsräumen realisieren zu können, ist die Zahl der eingesetzten Riegelplättchen deshalb relativ gering zu halten - im gezeigten Beispiel sind dies drei Riegelplättchen.
Ein weiterer Nachteil des dort gezeigten Nockenwellenverstellers ergibt sich daraus, dass durch die in Umfangsrichtung nicht gleichmäßig verteilten Riegelplatten eine Unwucht im drehenden Stator erzeugt wird, wodurch die Lagerung von Stator und Rotor beeinträchtigt und die Phasenlage des Rotors schwanken kann.
Aufgabe der Erfindung
Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine zur Verfügung zu stellen, durch welche obige und weitere Nachteile vermieden werden können.
Lösung der Aufgabe
Diese und weitere Aufgaben werden nach dem Vorschlag der Erfindung durch einen gattungsgemäßen Nockenwellenversteller mit den Merkmalen des unab-
hängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche angegeben.
Erfindungsgemäß ist ein Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine gezeigt. Der Nockenwellenversteller umfasst ein mit einer Kurbelwelle in Antriebsverbindung stehendes, synchron mit der Kurbelwelle drehbares Antriebsteil und ein nockenwellenfestes Abtriebsteil, das konzentrisch und drehverstellbar zum Antriebsteil gelagert ist. Zwischen An- und Abtriebsteil ist ein beispielsweise hydraulischer Stelltrieb geschaltet, welcher das Drehmoment vom Antriebs- auf das Abtriebsteil überträgt und eine Fixierung und Verstellung der relativen Drehlage zwischen diesen beiden ermöglicht.
Die Phasenlage des Abtriebsteils ist innerhalb eines maximalen Drehwinkelbereichs verstellbar. Bezogen auf eine Dreh- bzw. Antriebsrichtung des Antriebs- teils (im Weiteren als "Antriebsrichtung" bezeichnet) ist das Abtriebsteil in einem Drehwinkelbereich zwischen einer in Antriebsrichtung vorauseilenden Enddrehlage (Frühstellung) und einer entsprechend nacheilenden Enddrehlage (Spätstellung) verstellbar.
Der erfindungsgemäße Nockenwellenversteller umfasst eine Verriegelungseinrichtung, durch welche An- und Abtriebsteil in einer von der Spätstellung verschiedenen, wählbaren Verriegelungsdrehlage (Basisposition) drehfest verriegelbar sind. An- und Abtriebsteil können beispielsweise in Früh- oder Mittenstellung drehfest verriegelt werden.
Der erfindungsgemäße Nockenwellenversteller zeichnet sich in wesentlicher Weise dadurch aus, dass die Verriegelungseinrichtung eine Mehrzahl (beispielsweise zumindest vier) Eingriffspaare aufweist, welche jeweils einen im An- oder Abtriebsteil aufgenommenen Riegel (beispielsweise ein kolbenförmiger Verriegelungspin) und eine diesem zugeordnete, im entsprechend anderen Teil geformte, in Umfangsrichtung sich erstreckende Riegelkulisse aufweisen. Die Riegel können jeweils durch einen Bewegungsmechanismus in Eingriff mit den zugeordneten Riegelkulissen gebracht werden, beispielsweise indem sie durch
ein Federelement in axialer Richtung aus ihrer Aufnahme gedrängt werden und durch eine stirnseitige Beaufschlagung mit Druckmittel in ihre Aufnahme zurückgedrängt werden können.
Im erfindungsgemäßen Nockenwellenversteller sind die Eingriffspaare so ausgebildet und angeordnet, dass deren Riegel bei einer relativen Drehlage zwischen der in Antriebsrichtung nachlaufenden Enddrehlage (Spätstellung) und der Verriegelungsdrehlage (Basisposition) in Eingriff mit den jeweils zugeordneten Riegelkulissen bringbar sind. Die Eingriffspaare sind insbesondere so aus- gebildet, dass deren Riegel bei einer Verstellung des Abtriebsteils in Antriebsrichtung des Antriebsteils in sukzessiven Eingriff mit den Riegelkulissen bringbar sind, wobei die Riegelkulissen bei eingreifenden Riegeln jeweils eine Verstellung des Abtriebsteils entgegen der Antriebsrichtung (Spätverstellung) hemmen und eine Verstellung in Antriebsrichtung (Frühverstellung) bis zum Erreichen der Verriegelungsdrehlage zulassen. Durch die Eingriffspaare kann auf diese Weise eine stufenförmige Verrastung des Abtriebsteils entgegen der Antriebsrichtung bis zum Erreichen der Verriegelungsdrehlage realisiert werden.
Durch die axiale Ausrichtung der Riegel eines jedes Eingriffspaars kann in vorteilhafter Weise vermieden werden, dass eine Riegelposition aufgrund erzeugter Fliehkraft beim synchronen Mitdrehen von An- und Abtriebsteil mit der Kurbelwelle verändert wird. Zudem wird der für die Arbeitsräume bzw. Druckkammern verfügbare Bauraum nicht verringert, so dass eine relativ hohe Zahl von Eingriffspaaren und somit eine Vielzahl Raststufen, die einen relativ geringen Winkelabstand voneinander einnehmen, angeordnet werden können.
In besonders vorteilhafter Weise sind die Eingriffspaare so ausgebildet, dass die Riegel bei einer jeweiligen Verstellung des Abtriebsteils in Antriebsrichtung um erste Drehwinkel, die jeweils kleiner sind als ein zweiter Drehwinkel, durch den das Abtriebstei! aufgrund von Wechselmomenten der Nockenwelle im Mittel verstellt wird, sukzessiv in die Riegelkulissen greifen können. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, dass das Abtriebsteil alleinig aufgrund der
von der Nockenwelle auf das Abtriebsteil übertragenen Wechselmomente über eine Mehrzahl Raststufen in Verriegelungsdrehlage gebracht und dort mit dem Antriebsteil drehfest verriegelt werden kann. Die ersten Drehwinkel, um welche das Antriebsteil in Antriebsrichtung jeweils verstellt wird, können zueinander gleich oder voneinander verschieden sein.
Werden die Eingriffspaare in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnet, kann in vorteilhafter Weise vermieden werden, dass Unwucht im synchron mit der Kurbelwelle gedrehten Nockenwellenversteller erzeugt wird. In dem erfindungsgemäßen Nockenwellenversteller kann eine drehfeste Verriegelung von An- und Abtriebsteil in Verriegelungsdrehlage durch ein einzelnes Eingriffspaar erfolgen, dass einen im An- oder Abtriebsteil aufgenommenen Riegel und eine im entsprechend anderen Teil geformte Riegelkulisse umfasst, wobei das Eingriffspaar so ausgebildet ist, dass der Riegel in formschlüssigen Eingriff mit der zugeordneten Riegelkulisse bringbar ist.
In dem erfindungsgemäßen Nockenwellenversteller kann eine drehfeste Verriegelung von An- und Abtriebsteil in Verriegelungsdrehlage gleichermaßen durch zwei Eingriffspaare erfolgen, welche jeweils einen im An- oder Abtriebsteil auf- genommenen Riegel und eine im entsprechend anderen Teil geformte Riegelkulisse umfassen, wobei in einem Eingriffspaar der Riegel so in Eingriff mit seiner zugeordneten Riegelkulisse bringbar ist, dass eine Verstellung des Abtriebsteils entgegen der Antriebsrichtung gehemmt ist, und wobei im anderen Eingriffspaar der Riegel so in Eingriff mit seiner zugeordneten Riegelkulisse bringbar ist, dass eine Verstellung des Abtriebsteils in Antriebsrichtung gehemmt ist.
Der erfindungsgemäße Nockenwellenversteller ist vorzugsweise in Form eines Flügelzellenverstellers ausgebildet, wobei insbesondere bevorzugt bei jedem Eingriffspaar der Riegel im Rotor aufgenommen und die Riegelkulisse im Stator, beispielsweise in einer axialen Seiten- bzw. Deckplatte, geformt ist.
Die Erfindung erstreckt sich weiterhin auf eine Brennkraftmaschine, die mit wenigstens einem wie oben beschriebenen Nockenwellenversteller ausgerüstet ist.
Darüber hinaus erstreckt sich die Erfindung auf ein Kraftfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine, die mit wenigstens einem wie oben beschriebenen Nockenwellenversteller ausgerüstet ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genommen wird. Gleiche bzw. gleich wirkende Elemente sind in den Zeichnungen mit denselben Bezugszahlen bezeichnet. Es zeigen:
Fig. 1 in einem Schnitt senkrecht zur Drehachse einen erfindungsgemäßen Flügelzellenversteller mit einem in Frühstellung verriegelten Rotor;
Fig. 2 in einer weiteren Schnittdarstellung den Flügelzellenversteller von Fig. 1 mit in Spätstellung befindlichem Rotor;
Fig. 3 in einer weiteren Schnittdarstellung den Flügelzellenversteller von Fig. 1 , wobei der Rotor bezüglich der in Fig. 2 gezeigten Phasenlage in Richtung Frühstellung verstellt wurde;
Fig. 4 in einer weiteren Schnittdarstellung den Flügelzellenversteller von Fig. 1 , wobei der Rotor bezüglich der in Fig. 3 gezeigten Phasenlage weiter in Richtung Frühstellung verstellt wurde;
Fig. 5 in einer weiteren Schnittdarstellung den Flügelzellenversteller von Fig. 1 , wobei der Rotor bezüglich der in Fig. 4 gezeigten Phasenlage weiter in
Richtung Frühstellung verstellt wurde;
Fig. 6 verschiedene schematische Darstellungen zur Veranschaulichung der Positionen der Riegel in den in Fig. 1 bis Fig. 5 gezeigten Phasenlagen des Rotors;
Fig. 7 weitere schematische Darstellungen zur Veranschaulichung der Positionen der Riegel bei einem Flügelzellenversteller mit einem in Mittenstellung verriegelten Rotor.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis Fig. 6 wird gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ein auf dem Rotationskolbenprinzip basierender hydraulischer Flügelzellenversteller 1 anhand entsprechender Schnittdarstellungen erläutert.
Demnach umfasst der Flügelzellenversteller 1 als Antriebsteil einen mit einer (nicht dargestellten) Kurbelwelle über ein Kettenrad 4 in Antriebsverbindung stehenden Außenrotor bzw. Stator 2 und als Abtriebsteil einen in einem zentralen Hohlraum des Stators 2 konzentrisch angeordneten Innenrotor bzw. Rotor 3, der beispielsweise mittels einer Schraubenverbindung drehfest mit einer (nicht dargestellten) Nockenwelle an deren Stirnseite angebracht ist. Der Stator 2 wird synchron mit der Kurbelwelle im Gegenuhrzeigersinn gedreht, wie in Fig. 1 durch den Pfeil angegeben ist, wodurch die Arbeits- bzw. Antriebsrichtung der Nockenwelle festgelegt wird.
Eine den Hohlraum des Stators 2 begrenzende Innenmantelfläche 5 ist mit mehreren radialen Ausnehmungen 6 versehen, die jeweils von einer ersten radialen Seitenwand 7 und einer zweiten radialen Seitenwand 8 begrenzt sind. Die Innenmantelfläche 5 des Stators 2 umfasst weiterhin in Umfangshchtung sich erstreckende innere Umfangswände 9 und in Umfangsrichtung sich erstreckende äußere Umfangswände 10, die durch die radialen Seitenwände 7, 8 miteinander verbunden sind.
Der Stator 2 ist über seine inneren Umfangswände 9, welche einer Außenmantelfläche 11 des Rotors 3 anliegen, drehbar auf dem Rotor 3 gelagert. Die radialen Ausnehmungen 6 des Stators 2 formen zusammen mit der Außenmantelfläche 11 des Rotors 3 und zwei axialen Dichtflächen, welche weiter unten näher erläutert werden, in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnete hydraulische Arbeitsräume 12 (hier beispielsweise vier Arbeitsräume 12). Lediglich der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass eine größere oder kleinere Anzahl von Arbeitsräumen möglich ist.
In jeden Arbeitsraum 12 ragt, ausgehend vom Rotor 3, radial auswärts ein Flügel 13, wodurch die Arbeitsräume 12 jeweils in ein Paar gegeneinander wirkender Druckkammern 14, 15 geteilt werden. Bezogen auf die Antriebsrichtung des Stators 2 sind dies eine vorlaufende erste Druckkammer 14 ("Druckkammer A") und eine nachlaufende zweite Druckkammer 15 (Druckkammer "B").
Die Flügel 13 sind in Axialnuten aufgenommen, die in der Außenmantelfläche 11 des Rotors 3 geformt sind. Am Nutgrund der Axialnuten können radial auswärts belastende Federelemente angeordnet sein, wodurch bewirkt wird, dass die Flügel 13 der äußeren Umfangswand 10 des Stators 3 dichtend anliegen. Gleichermaßen wäre es auch möglich, die Flügel 13 einteilig mit dem Rotor 3 auszubilden.
Der Stator 2 formt ein den Rotor 3 druckdicht kapselndes Gehäuse mit zwei axialen Seiten- bzw. Dichtplatten, nämlich eine von der Nockenwelle weiter ent- fernte Dichtplatte 33 mit einer der Nockenwelle zugewandten Dichtfläche 34 und eine zur Nockenwelle näheren Dichtplatte mit einer von der Nockenwelle abgewandten Dichtfläche. Durch die beiden Dichtflächen werden die Arbeitsräume 12 bzw. Druckkammern 14, 15 in axialer Richtung druckdicht verschlossen.
In die beiden Druckkammern 14, 15 eines jeden Arbeitsraums 12 münden jeweils nicht dargestellte Druckmittelleitungen, durch welche Druckmittel (z. B. Hydrauliköl) den Druckkammern zugeführt oder von diesen abgeleitet werden
kann. Durch gezielte Beaufschlagung mit Druckmittel kann zwischen dem Druckkammerpaar 14, 15 eines jeden Arbeitsraums 12 ein Druckgefälle aufgebaut werden, wodurch ein Verschwenken der Flügel 13 und somit eine Änderung der relativen Drehlage (Phasenlage) des Rotors 3 zum Stator 2 bewirkt wird.
Die erste radiale Seitenwand 7 und die zweite radiale Seitenwand 8 eines jeden Arbeitsraums 12 bilden jeweils einen Endanschlag für den in den Arbeitsraum 12 ragenden Flügel 13. Bezogen auf die Arbeitsrichtung der Nockenwelle befin- det sich der Rotor 3 in Spätstellung, falls die Flügel 13 jeweils der ersten radialen Seitenwand 7 anliegen. Andererseits befindet sich der Rotor 3 in Frühstellung, falls die Flügel 13 jeweils der zweiten radialen Seitenwand 8 anliegen. Durch die beiden Endanschläge ist ein maximal möglicher Verstellwinkel des Rotors 3 zum Stator 2 vorgegeben. Obgleich dies nicht dargestellt ist, kann gleichermaßen durch eine spezielle Drehwinkelbegrenzungseinrichtung ein maximal möglicher Verstellwinkel des Rotors 3 vorgegeben sein, beispielsweise um bei einem aus Blech gefertigten Stator 2 ein Anschlagen der Flügel an den radialen Seitenwänden 7, 8 zu vermeiden.
Treten während des Betriebs der Brennkraftmaschine Wechselmomente an der Nockenwelle auf, werden diese bei einer ungenügenden Druckmittelversorgung auf den Rotor 3 übertragen. Um zu vermeiden, dass die Flügel 13 in den Arbeitsräumen 12 in unkontrollierter Weise hin und her schlagen, kann der Rotor 3 durch eine Verriegelungseinrichtung mit dem Stator 2 in Frühstellung drehfest verriegelt werden.
Die Verriegelungseinrichtung umfasst zu diesem Zweck vier in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnete axiale Riegel 16-19, die jeweils in einer Ausnehmung im Rotor 3 aufgenommen sind. Die Riegel 16-19 werden jeweils durch ein Federelement in Richtung zur nockenwellenzugewandten Dichtfläche 34 gedrängt, was in den Figuren nicht näher dargestellt ist.
Die Riegel 16-19 können, je nach Phasenlage des Rotors 3, in eine zugehörige Riegelkulisse 20-23 greifen, welche durch die von der Nockenwelle weiter entfernte erste Dichtplatte 33 geformt sind. Die Riegelkulissen 20-23 sind in den Figuren 1 bis 6 jeweils gestrichelt dargestellt.
Die Riegel 16-19 können stirnseitig hydraulisch beaufschlagt werden, wodurch sie - entgegen der Federkraft jeweiliger Federelemente - in ihre Aufnahmen im Rotor 3 zurückgedrängt werden können. Zu diesem Zweck mündet in die Riegelkulissen 20-23 jeweils eine Druckmittelleitung 24 zur Versorgung der Riegel- kulissen mit Druckmittel. Die Riegelkulissen können über die Druckkammern "A" oder alternativ über die Druckkammern "B" mit Druckmittel gespeist werden. Gleichermaßen ist eine separate Druckmittelversorgung möglich. Über einen Druckmittelgang 35 sind die Riegelkulissen strömungstechnisch miteinander verbunden.
In Fig. 1 ist eine Situation dargestellt, in der sich der Rotor 3 in Basisposition (Frühstellung) befindet, in der alle vier Riegel 16-19 in ihrer jeweiligen Riegelkulisse 20-23 aufgenommen sind, wobei ein erster Riegel 16 in eine erste Riegelkulisse 20, ein zweiter Riegel 17 in eine zweite Riegelkulisse 21 , ein dritter Rie- gel 18 in eine dritte Riegelkulisse 22 und ein vierter Riegel 19 in eine vierte Riegelkulisse 23 greifen.
Nur durch den in die erste Riegelkulisse 20 greifenden ersten Riegel 16 wird eine formschlüssige Verbindung zwischen Stator 2 und Rotor 3 herbeigeführt, wodurch Stator und Rotor drehfest verriegelt werden. Durch die zweiten bis vierten Riegel 17-19 wird lediglich eine Spätverstellung des Rotors 3 gehemmt. Werden die Riegel 16-17, insbesondere der erste Riegel 16, mit Druckmittel beaufschlagt, so kann die drehfeste Verriegelung zwischen Stator und Rotor gelöst werden.
Kann die Basisposition (Frühstellung) des Rotors 3 beim Stoppen der Brennkraftmaschine nicht regeltechnisch (das heißt aufgrund Druckmittelregelung) eingenommen werden, bewirkt die Verriegelungseinrichtung 1 im Zusammenwirken mit den auf die Nockenwelle übertragenen Wechselmomenten, dass die
Frühstellung des Rotors 3 eingenommen und Rotor 3 und Stator 2 in Frühstellung drehfest verriegelt werden, wie im Weiteren näher erläutert wird.
Fig. 2 zeigt eine Situation, in der sich der Rotor 3 in Spätstellung befindet, eine Stellung die vom Rotor 3 bei ungenügender Druckmittelversorgung selbsttätig eingenommen wird. In Spätstellung liegen die Flügel 13 den ersten radialen Seitenwänden 7 an. In dieser Phasenlage kann keiner der vier Riegel 16-19 in seine Riegelkulisse greifen.
Bei ungenügender Druckmittelversorgung werden von der Nockenwelle Wechselmomente auf den Rotor 3 übertragen, die - wie in Fig. 3 gezeigt ist - dazu führen, dass der Rotor 3 um einen mittleren Drehwinkel ß in Richtung Frühstellung gedreht wird. Wie weiterhin aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind der vierte Riegel 19 und die vierte Riegelkulisse 23 so ausgebildet und angeordnet, dass der vierte Riegel 19 bereits bei einer Drehung des Rotors um einen kleineren Drehwinkel α in die vierte Riegelkulisse 23 greifen kann. Die vierte Riegelkulisse 23 erstreckt sich so in Umfangsrichtung, dass sie eine Spätverstellung des Rotors 3 durch Anschlag des vierten Riegels 19 an der Kulissenwand hemmt, jedoch eine weitere Frühverstellung des Rotors 3 bis hin zur Frühstellung zu- lässt. Greift der vierte Riegel 19 in die vierte Riegelkulisse 23 wird der Rotor 3 somit in einer Zwischenstellung, welche im Weiteren der leichteren Bezugnahme wegen als "erste Zwischenstellung" bezeichnet wird, hinsichtlich einer Spätverstellung verrastet, von der aus lediglich eine weitere Frühverstellung möglich ist. Da der Drehwinkel α, bei dessen Erreichen der vierte Riegel 19 in die vierte Riegelkulisse 23 greifen kann, kleiner ist als der mittlere Drehwinkel ß einer durch ein Wechselmoment verursachten Schwingung des Rotors 3, kann gewährleistet werden, dass ein in Spätstellung befindlicher Rotor 3 bei ungenügender Druckmittelversorgung durch die Wechselmomente stets so weit gedreht wird, dass der vierte Riegel 19 in die vierte Riegelkulisse 23 greifen kann.
Wie in Fig. 4 gezeigt ist, führt eine weitere Übertragung von Wechselmomenten auf den Rotor 3 dazu, dass der Rotor, nun ausgehend von der ersten Zwischenstellung, um den mittleren Drehwinkel ß in Richtung Frühverstellung ge-
dreht wird, so dass der dritte Riegel 18 in die dritte Riegelkulisse 22 greifen kann und den Rotor 3 bezüglich einer Spätverstellung verrastet. Der dritte Riegel 18 und die dritte Riegelkulisse 22 sind so angeordnet, dass der dritte Riegel 18 bereits bei einer Drehung des Rotors 3 um den denselben kleineren Dreh- winkel α in die dritte Riegelkulisse 23 greifen kann. Die dritte Riegelkulisse 22 hemmt eine Spätverstellung des Rotors 3 durch Anschlag des dritten Riegels 18 an der Kulissenwand, erstreckt sich jedoch so in Umfangsrichtung, dass sie eine weitere Frühverstellung des Rotors 3 bis hin zur Frühstellung zulässt. Die in Fig. 4 gezeigte Zwischenstellung des Rotors wird als "zweite Zwischenstel- lung" bezeichnet.
Wie in Fig. 5 gezeigt ist, führt eine weitere Übertragung von Wechselmomenten auf den Rotor 3 dazu, dass der Rotor, nun ausgehend von der zweiten Zwischenstellung, wiederum um den mittleren Drehwinkel ß in Richtung Frühver- Stellung gedreht wird, so dass der zweite Riegel 17 in die zweite Riegelkulisse 21 greifen kann und den Rotor 3 bezüglich einer Spätverstellung verrastet. Der zweite Riegel 17 und die zweite Riegelkulisse 21 sind so angeordnet, dass der zweite Riegel 17 bereits bei einer Drehung des Rotors 3 um den denselben kleineren Drehwinkel α in die zweiten Riegelkulisse 21 greifen kann. Die zweite Riegelkulisse 21 hemmt eine Spätverstellung des Rotors 3 durch Anschlag des zweiten Riegels 17 an der Kulissenwand, erstreckt sich jedoch so in Umfangsrichtung, dass sie eine weitere Frühverstellung des Rotors 3 bis hin zur Frühstellung zulässt. Die in Fig. 5 gezeigte Zwischenstellung des Rotors wird als "dritte Zwischenstellung" bezeichnet.
Eine weitere Übertragung von Wechselmomenten auf den Rotor 3 führt dazu, dass der Rotor, nun ausgehend von der dritten Zwischenstellung, bis in die Frühstellung gedreht wird, so dass auch der erste Riegel 16 in die erste Riegelkulisse 20 greifen kann, wodurch eine formschlüssige Verbindung zwischen Rotor 3 und Stator 2 geschaffen wird, durch welche Rotor und Stator drehfest verriegelt werden. Der erste Riege! 16 und die erste Riegeikulisse 20 sind so ausgebildet und angeordnet, dass der erste Riegel 16 bei demselben kleineren Drehwinkel α in die erste Riegelkulisse 20 greifen kann.
In Fig. 6 sind die jeweiligen Stellungen der vier Riegel 16-19 in den in Fig 1 bis 5 dargestellten verschiedenen Phasenlagen des Rotors anhand schematischer Darstellungen I bis V, welche Rotor und Stator im "abgerollten" Axialschnitt zei- gen, veranschaulicht Zudem ist die Position der Flügel 13 in den Arbeitsrau- men 12 veranschaulicht, wobei lediglich zum Zweck einer einfacheren Darstellung der Arbeitsraum 12 im Stator befindlich gezeichnet ist.
Darstellung I entspricht der Phasenlage von Fig. 2, das heißt Rotor 3 befindet sich in Spatstellung, in der kein Riegel in seine Riegelkulisse greifen kann. Darstellung Il entspricht der Phasenlage von Fig 3, bei der sich der Rotor 3 in der ersten Zwischenstellung befindet, in der lediglich der vierte Riegel 19 in die vierte Riegelkulisse 23 greift, welcher die Spatverstellung des Rotors hemmt, jedoch dessen Fruhverstellung zulasst. Darstellung III entspricht der Phasenlage von Fig 4, das heißt, der Rotor 3 befindet sich in der zweiten Zwischenstellung, in der der vierte Riegel 19 in die vierte Riegelkulisse 23 und der dritte Riegel 18 in die dritte Riegelkulisse 22 greifen, wobei nur der dritte Riege! 18 eine Spatverstellung des Rotors hemmt, jedoch dessen Fruhverstellung zulasst. Darstellung IV entspricht der Phasenlage von Fig 5, das heißt, der Rotor 3 befindet sich in der dritten Zwischenstellung, in der der vierte Riegel 19 in die vierte Riegelkulisse 23, der dritte Riegel 18 in die dritte Riegelkulisse 22 und der zweite Riegel 17 in die zweite Riegelkulisse 21 greifen, wobei nur der zweite Riegel 17 eine Spatverstellung des Rotors hemmt, jedoch dessen Fruhverstellung zulasst Darstellung V entspricht der Phasenlage von Fig 1 das heißt, der Rotor 3 be- findet sich in Frühstellung, in der alle vier Riegel 16-19 in ihre jeweilige Riegelkulisse 20-23 greifen, wobei durch die formschlussige Verbindung zwischen dem ersten Riegel 16 und der ersten Riegelkulisse 20 eine drehfeste Verriegelung von Rotor 3 und Stator 2 erreicht wird
Wie insbesondere aus Fig. 6 ersichtlich ist, erstrecken sich die zweite, dritte und vierte Riegeikuhsse jeweils so in Umfangsπchtung, dass sie eine Fruhverstellung des Rotors 3 bis hin zur Fruhstellung ermöglichen Entsprechend dem bei weiterer Fruhverstellung des Rotors 3 innerhalb einer zugehörigen Riegelkulis-
se zurückzulegenden Weg eines Riegels, ist die Abmessung in Umfangsπch- tung der vierten Riegelkulisse 23 großer als die Abmessung in Umfangsrichtung der dritten Riegelkulisse 22 Gleichermaßen ist jene der dritten Riegelkulisse 22 großer als jene der zweiten Riegelkulisse 21 und jene der zweiten Riegelkulisse 21 großer als jene der ersten Riegelkulisse 20, wobei letztere den ersten Riegel 16 formschlussig umgreift. Der Drehwinkel α, um den der Rotor 3 jeweils nach Einrasten eines Riegels in Richtung Fruhstellung weitergedreht werden muss, so dass der nächste Riegel einrasten kann, ist jeweils gleich. Wie für Darstellung V angegeben, sind die in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordne- ten Riegelkulissen 20-23 jeweils in einem gleichen Drehwinkel v voneinander beabstandet
In Fig 7 ist ein weiteres Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung bei einem Flugelzel- lenversteller mit einem in Mittenstellung verriegelten Rotor veranschaulicht.
Der Flugelzellenversteller von Fig. 7 unterscheidet sich von dem in Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 6 beschriebenen Flugelzellenversteller lediglich in der Anordnung der Riegel, sowie in Gestaltung und Anordnung der Riegelkuhs- sen der Vemegelungseinrichtung, welche eine Verriegelung des Rotors in Mit- tenstellung bewirkt. Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen werden lediglich die Unterschiede zur Ausfuhrungsform der Figuren 1 bis 6 beschrieben und ansonsten wird auf die diesbezüglichen Ausfuhrungen Bezug genommen.
Die Verriegelungseinrichtung von Fig 7 umfasst vier in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnete Riegel 25-28, die je nach Phasenlage des
Rotors 3 in eine zugehörige Riegelkulisse 29-32 greifen können Dies sind ein fünfter Riegel 25 mit einer zugehörigen fünften Riegelkulisse 29, ein sechster
Riegel 26 mit einer zugehörigen sechsten Riegelkulisse 30. ein siebter Riegel
27 mit einer zugehörigen siebten Riegelkulisse 31 und ein achter Riegel 28 mit einer zugehörigen achten Riegelkulisse 32.
In Fig 7 sind die jeweiligen Stellungen der vier Riegel 25-28 in verschiedenen Phasenlagen des Rotors 3 anhand schematischer Darstellungen I bis IV, wel-
che - wie Fig. 6 - Rotor und Stator im "abgerollten" Axialschnitt zeigen, veranschaulicht. Zudem sind die Positionen der Flügel 13 in den Arbeitsräumen 12 veranschaulicht, wobei lediglich zum Zweck einer einfacheren Darstellung der Arbeitsraum 12 im Stator befindlich gezeichnet ist.
Darstellung I entspricht hierbei einer Situation, in der sich der Rotor 3 in Spätstellung befindet. Entsprechend liegen die Flügel 13 den ersten radialen Seitenwänden 7 an. In dieser Phasenlage kann nur der fünfte Riegel 25 in die zugehörige fünfte Riegelkulisse 29 greifen. Die fünfte Riegelkulisse 29 erstreckt sich so in Umfangsrichtung, dass sie eine Frühverstellung des Rotors 3 bis hin zur Frühstellung zulässt.
Bei ungenügender Druckmittelversorgung werden von der Nockenwelle Wechselmomente auf den Rotor 3 übertragen, die dazu führen, dass der Rotor 3 um einen mittleren Drehwinkel ß in Richtung Frühverstellung gedreht wird. Wird der Rotor 3 hierbei um den kleineren Drehwinkel α gedreht, so kann der achte Riegel 28 in die achte Riegelkulisse 32 greifen, wodurch eine Spätverstellung des Rotors 3 durch Anschlag des achten Riegels 28 an der Kulissenwand gehemmt wird, jedoch eine weitere Frühverstellung des Rotors 3 bis hin zur Mittenstellung durch eine entsprechende Erstreckung in Umfangsrichtung der achten Riegelkulisse 32 ermöglicht ist. Diese Situation, in der sich der Rotor 3 in einer "ersten Zwischenstellung" befindet, ist in Darstellung Il gezeigt.
Wie in Darstellung III gezeigt, führt eine weitere Übertragung von Wechselmo- menten auf den Rotor 3 dazu, dass der Rotor, nun ausgehend von der ersten Zwischenstellung, um den mittleren Drehwinkel ß in Richtung Frühverstellung weitergedreht wird, so dass der siebte Riegel 27 in die siebte Riegelkulisse 31 greifen kann, wodurch eine Spätverstellung des Rotors 3 durch Anschlag des siebten Riegels 27 an der Kulissenwand gehemmt, jedoch eine weitere Früh- Verstellung des Rotors 3 bis hin zur Mittenstellung ermöglicht ist. Die in Darstellung M! gezeigte Zwischensteilung des Rotors wird als "zweite Zwischenstei- lung" bezeichnet.
Wie in Darstellung IV gezeigt, führt eine weitere Übertragung von Wechselmomenten auf den Rotor 3 dazu, dass der Rotor 3, nun ausgehend von der zweiten Zwischenstellung, in Mittenstellung weitergedreht wird, so dass der sechste Riegel 26 in die sechste Riegelkulisse 30 greifen kann, wodurch eine Spätver- Stellung des Rotors 3 durch Anschlag des sechsten Riegels 26 an der Kulissenwand gehemmt wird. Da in Mittenstellung gleichzeitig der fünfte Riegel 29 eine weitere Änderung der Phasenlage des Rotors 3 in Richtung Mittenstellung hemmt, ist der Rotor 3 in seiner Mittenstellung durch die fünften und achten Riegel formschlüssig fixiert, wodurch eine drehfeste Verriegelung zwischen Sta- tor und Rotor in Mittenstellung erreicht wird.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, erstrecken sich die sechste, siebte und achte Riegelkulisse jeweils so in Umfangsrichtung, dass sie eine Frühverstellung des Rotors 3 bis hin zur Mittenstellung ermöglichen. Entsprechend dem bei weiterer Frühverstellung des Rotors 3 innerhalb einer zugehörigen Riegelkulisse zurückzulegenden Weg eines Riegels, ist die Abmessung in Umfangsrichtung der achten Riegelkulisse 32 größer als die Abmessung in Umfangsrichtung der siebten Riegelkulisse 31. Gleichermaßen ist jene der siebten Riegelkulisse 31 größer als jene der sechsten Riegelkulisse 30. Die fünfte Riegelkulisse 29 ist in Um- fangsrichtung so bemessen, dass sie eine Frühverstellung des Rotors 3 bis hin zur Mittenstellung ermöglicht und in Mittenstellung eine weitere Frühverstellung des Rotors 3 durch Anschlag des fünften Riegels 25 gegen die Kulissenwand hemmt. Wie für Darstellung IV angegeben ist, sind die in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordneten sechsten, siebten und achten Riegelkulissen 30-32 jeweils in einem gleichen Drehwinkel δ voneinander beabstandet.
πüste
1 Flϋgelzellenversteller
2 Stator
3 Rotor
4 Kettenrad
5 Innenmantelfläche
6 radiale Ausnehmung
7 erste radiale Seitenwand
8 zweite radiale Seitenwand
9 innere Umfangswand
10 äußere Umfangswand
1 1 Außenmantelfläche
12 Arbeits räum
13 Flügel
14 erste Druckkammer
15 zweite Druckkammer
16 erster Riegel
17 zweiter Riegel
18 dritter Riegel
19 vierter Riegel
20 erste Riegelkulisse
21 zweite Riegelkulisse
22 dritte Riegelkulisse
23 vierte Riegelkulisse
24 Druckmittelleitung
25 fünfter Riegel
26 sechster Riegel
27 siebter Riegel
28 achter Riegel
29 fünfte Riegelkuiisse
30 sechste Riegelkulisse
31 siebte Riegelkulisse
achte Riegeikulisse
Dichtplatte
Dichtfläche
Druckmittelgang