DE102006061468A1 - Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der Brennkraftmaschinen und betrifft einen Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
- Stand der Technik
- In Brennkraftmaschinen werden Gaswechselventile durch die Nocken einer durch die Kurbelwelle in Drehung versetzten Nockenwelle betätigt. Gewöhnlich wälzen die Nocken zu diesem Zweck an Nockenfolgern, wie Schlepphebel, Schwinghebel oder Tassenstößel ab, die der Federkraft einer das Gaswechselventil in einer geschlossenen Stellung haltenden Ventilfeder entgegen wirken. Über Anordnung und Form der Nocken sind die Steuerzeiten der Gaswechselventile gezielt festlegbar.
- Vor dem Hintergrund thermodynamischer Prozesse hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn während des Betriebs der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit des aktuellen Betriebszustands, wie Drehzahl oder Last, auf die Steuerzeiten der Gaswechselventile Einfluss genommen wird. Insbesondere kann hierdurch das Abgasverhalten positiv beeinflusst und der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden. Zudem können der Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine, das Maximaldrehmoment und die Maximalleistung erhöht werden. Die Öffnungs- und Schließzeitpunkte der Gaswechselventile innerhalb eines Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine werden durch die relative Drehlage (Phasenlage) zwischen Nocken- und Kurbelwelle vorgegeben. Eine Verstellung der Steuerzeiten der Gaswechselventile innerhalb des Arbeitsspiels kann demnach durch eine relative Änderung der Drehlage zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle erreicht werden.
- Hinlänglich bekannt ist die Anwendung von Vorrichtungen zur Änderung und Fixierung der relativen Drehlage zwischen Nocken- und Kurbelwelle, im Weiteren "Nockenwellenversteller" genannt. Über Nockenwellenversteller kann ein Drehmoment von der Kurbelwelle auf die Nockenwelle übertragen werden. Zudem kann durch Nockenwellenversteller während des Betriebs der Brennkraftmaschine die relative Drehlage zwischen Nocken- und Kurbelwelle gehalten und innerhalb eines bestimmten Winkelbereichs verstellt werden, um so die Steuerzeiten der Gaswechselventile zu ändern.
- Ein Nockenwellenversteller umfasst gewöhnlich ein über ein Antriebsrad mit der Kurbelwelle drehfest verbundenes Antriebsteil und ein nockenwellenfestes Abtriebsteil, sowie einen zwischen An- und Abtriebsteil geschalteten Stellantrieb, welcher das Drehmoment von dem Antriebsteil auf das Abtriebsteil überträgt und eine Fixierung sowie Verstellung der relativen Drehlage zwischen An- und Abtriebsteil ermöglicht. Der Stellentrieb kann elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch betrieben werden.
- Hydraulisch betriebene Nockenweckenwellenversteller sind typischer Weise als Axialkolbenversteller oder Rotationskolbenversteller ausgebildet, welche im Weiteren näher erläutert werden.
- Bei einem Axialkolbenversteller ist das Antriebsteil über eine Schrägverzahnung mit einem Kolben verzahnt, welcher seinerseits über eine Schrägverzahnung mit dem Abtriebsteil verzahnt ist. Zwischen An- und Abtriebsteil ist ein Druckraum ausgebildet, der durch den Kolben in zwei Druckkammern geteilt wird. Wird eine der beiden Druckkammern mit Druckmittel beaufschlagt, während die andere mit einem Druckmittelauslass verbunden wird, wird der Kolben in axiale Richtung verschoben, so dass durch die Schrägverzahnungen eine Änderung der relativen Drehlage zwischen An- und Abtriebsteil bewirkt wird.
- Bei einem Rotationskolbenversteller sind das beispielsweise in Form eines Außenrotors ausgebildete Antriebsteil und das beispielsweise in Form eines Innenrotors ausgebildete Abtriebsteil konzentrisch, zueinander drehverstellbar angeordnet. Der Außenrotor kann aus mehreren drehfest miteinander verbundenen Bauteilen, wie Gehäuse mit Antriebsrad und einem auf dem Innenrotor (im Weiteren als Rotor bezeichneten) drehbar gelagerten Stator, zusammengesetzt sein.
- In einem Rotationskolbenversteller sind im radialen Zwischenraum zwischen Stator und Rotor Druckräume geformt, beispielsweise indem im Stator mehrere in Umfangsrichtung beabstandete Hohlräume ausgebildet sind, die sich ausgehend vom Rotor radial nach außen erstrecken und in axialer Richtung durch Seitenwände druckdicht begrenzt sind. In jeden dieser Druckräume erstreckt sich radial auswärts ein mit dem Rotor verbundenes Dichtelement, im Weiteren als "Flügel" bezeichnet, wodurch jeder Druckraum in zwei im Wesentlichen druckdichte Druckkammern geteilt wird. Durch den Flügel wird ein Druckmittelfluss von der einen Druckkammer in die andere Druckkammer zumindest weitgehend verhindert.
- In die Druckkammern münden jeweils Druckmittelleitungen zum Zu- und/oder Abführen von Druckmittel zu und von den Druckkammern. Durch gezielte Druckbeaufschlagung der Druckkammern, das heißt durch Erzeugen einer Druckdifferenz über dem Druckkammerpaar eines jeweiligen Druckraums, können die Flügel innerhalb der Druckräume verschwenkt werden, so dass über den mit der Nockenwelle drehfest verbundenen Rotor eine Drehung der Nockenwelle und demzufolge eine Änderung der relativen Drehlage zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle bewirkt wird. Andererseits kann die Drehlage durch eine entsprechend gleiche Druckbeaufschlagung der beiden Druckkammern eines jeweiligen Druckraums beibehalten werden.
- Eine Steuerung des hydraulischen Nockenwellenverstellers erfolgt durch eine Steuereinheit, welche auf Basis von erfassten Kenndaten der Brennkraftmaschine, wie beispielsweise Drehzahl und Last, den Zu- und Abfluss von Druckmittel zu bzw. von den einzelnen Druckkammern steuert. Die Druckmittelströme werden beispielsweise durch ein Steuerventil geregelt.
- Um zu verhindern, dass an der Nockenwelle auftretende Wechsel- oder Schleppmomente bei einer ungenügenden Druckmittelversorgung auf den Stator übertragen werden, ist eine Verriegelungseinrichtung zur drehfesten Verriegelung von Stator und Rotor in einer so genannten Basisposition vorgesehen, in welcher Stator und Rotor eine gewünschte Drehlage, insbesondere eine optimale Drehlage für den Start oder Leerlauf einer Brennkraftmaschine einnehmen.
- Eine herkömmliche Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung von Rotor und Stator in Basislage umfasst beispielsweise einen in einer Ausnehmung des Rotors aufgenommenen Kolben, der durch eine Feder in axia ler Richtung aus dem Innenrotor gedrängt wird und zur Verriegelung in Basisposition in eine vom Stator geformte Verriegelungskulisse greifen kann, wodurch eine formschlüssige mechanische Verbindung zwischen Rotor und Stator geschaffen wird. Je nach Anwendung des Nockenwellenverstellers auf eine Einlass- oder Auslass-Nockenwelle handelt es sich bei der Basisposition gewöhnlich um eine der maximalen relativen Drehlagen (Enddrehlagen) von Rotor zu Stator, die als "Früh-" oder "Spätstellung" des Rotors bezeichnet werden.
- Der maximal mögliche Drehwinkelbereich wird durch den Früh- oder Spätanschlag der Flügel innerhalb der Druckräume oder durch eine separate Drehwinkelbegrenzungseinrichtung vorgegeben, wie dies bei aus Blechteilen gefertigten Nockenwellenverstellern der Fall ist.
- Um den Kolben der Verriegelungseinrichtung hydraulisch zu entriegeln, sind beispielsweise in einer Seitenfläche des Rotors als Druckmittelnuten ausgebildete Druckmittelleitungen vorgesehen, welche wenigstens eine der Druckkammern der Druckräume mit der Kulisse zur Verriegelung des Kolbens fluidleitend verbinden. Durch Zuführen von Druckmittel in die Verriegelungskulisse wird der Kolben stirnseitig mit Druck beaufschlagt und kann bei einer ausreichenden Druckmittelversorgung entgegen der auf ihn einwirkenden Federkraft in seine Aufnahme im Rotor zurückgedrängt werden, so dass die Verriegelungseinrichtung entriegelt und die fixierte Drehlage zwischen Innen- und Außenrotor aufgehoben wird.
- Gattungsgemäße Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine zum Zwecke einer Verstellung der Steuerzeiten der Gaswechselventile sind beispielsweise in den Druckschriften
DE 20 2005 008 264 U1 ,EP 1 596 040 A2 ,DE 10 2005 013 141 A1 undDE 199 08 934 A1 der Anmeldung beschrieben. - Bei gattungsgemäßen Nockenwellenverstellern muss für eine hydraulische Entriegelung ein ausreichend hoher Druck des Druckmittels in der Verriegelungskulisse aufgebaut werden, welcher ausreicht, die Federkraft der Kolbenfeder zu überdrucken.
- Da die Verriegelungskulisse während einer Startphase der Brennkraftmaschine über eine zunehmend mit Druckmittel befüllte Druckkammer mit Druckmittel gespeist wird, bedeutet dies, dass bis zur erfolgreichen Entriegelung ein relativ hoher hydraulischer Druck am Flügel anliegt, was dazu führt, dass der Rotor relativ zum Stator (bei immer noch verriegelter Verriegelungseinrichtung) in Drehrichtung mechanisch belastet wird. Aufgrund des dabei insbesondere in axialer Richtung auftretenden Reibmoments zwischen dem Kolben und einer im Wesentlichen radialen Begrenzungswand der Verriegelungskulisse erhöht sich in unerwünschter Weise der zum Überdrücken der Federkraft erforderliche hydraulische Druck des Druckmittels. Zudem tritt verstärkter Verschleiß an den Begrenzungswänden auf, wodurch das Verriegelungsspiel des Kolbens innerhalb der Verriegelungskulisse in unerwünschter Weise vergrößert wird, mit der Folge, dass von einer definierten Drehlage zwischen Nocken- und Kurbelwelle in Verriegelungsposition abgewichen werden kann.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Aufgabe der Erfindung
- Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen gattungsgemäßen Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine zur Verfügung zu stellen, durch welchen zur Vermeidung der oben genannten Nachteile der zum Entriegeln der Verriegelungseinrichtung erforderliche hydraulische Druck des Druckmittels verringert werden kann.
- Lösung der Aufgabe
- Diese Aufgabe wird nach dem Vorschlag der Erfindung durch einen Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche angegeben.
- Erfindungsgemäß ist ein Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine gezeigt, welcher mit einem Antriebsteil, das mit einer Kurbelwelle in Antriebsverbindung steht bzw. bringbar ist und einem Abtriebsteil, das mit mindestens einer Nockenwelle in Abtriebsverbindung steht bzw. bringbar ist, versehen ist.
- Wie üblich dient der Nockenwellenversteller als eine Vorrichtung zur Übertragung eines Drehmoments zwischen An- und Abtriebsteil sowie zur Verstellung und Fixierung der relativen Drehlage (Phasenlage) zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle. An- und Abtriebsteil können beispielsweise in Form eines Außenrotors mit einem daran angeformten Antriebsrad, das in Antriebsverbindung mit der Kurbelwelle steht, und eines zum Außenrotor konzentrisch angeordneten Innenrotors ausgebildet sein. Der Außenrotor kann aus mehreren drehfest miteinander verbundenen Bauteilen, wie Gehäuse mit Antriebsrad und einem auf dem Innenrotor (im Weiteren als Rotor bezeichneten) drehbar gelagerten Stator, zusammengesetzt sein.
- Das Abtriebsteil wird vom Antriebsteil über einen hydraulischen Stellantrieb angetrieben, wobei der Stellantrieb so ausgebildet ist, dass er mindestens einen Druckraum umfasst, die durch ein erstes Dichtelement ("Flügel") in ein Paar gegeneinander arbeitender, hydraulischer Druckkammern geteilt ist. Die Druckkammern werden zu diesem Zweck über einen Druckmittelverteiler und Druckmittelleitungen mit Druckmittel versorgt, so dass Druckmittel in die Druckkammern zu- bzw. von den Druckkammern abgeführt werden kann.
- Weiterhin umfasst der gattungsgemäße Nockenwellenversteller eine hydraulisch entriegelbare Verriegelungseinrichtung, durch welche Antriebs- und Ab triebsteil (bzw. Innen- und Außenrotor bzw. Rotor und Stator) in einer wählbaren relativen Drehlage verriegelbar sind. Beispielsweise ist die Verriegelungseinrichtung so ausgebildet, dass sie ein im Antriebs- oder Abtriebsteil aufgenommenes Verriegelungselement und eine in dem entsprechend anderen Teil geformte Verriegelungskulisse zur formschlüssigen Aufnahme des Verriegelungselements in Verriegelungsposition umfasst. Hierbei wird das beispielsweise als Verriegelungspin ausgebildete Verriegelungselement beispielsweise durch ein Federelement in Richtung zur Verriegelungskulisse gedrückt, so dass das Verriegelungselement in Verriegelungsposition in die Verriegelungskulisse eingreift. Andererseits steht die Verriegelungskulisse mit wenigstens einer der Druckkammern in Strömungsverbindung, so dass das Verriegelungselement bzw. dessen Stirnseite hydraulisch beaufschlagbar ist und aus der Verriegelungskulisse gedrückt werden kann, um die Verriegelungseinrichtung zu entriegeln.
- Der erfindungsgemäße Nockenwellenversteller zeichnet sich in wesentlicher Weise dadurch aus, dass in wenigstens einer der Druckkammern ein zweites Dichtelement vorgesehen ist, dass derart angeordnet ist, dass die Druckkammer bei verriegelter Verriegelungseinrichtung in zwei Druckteilkammern geteilt wird.
- Vorteilhaft wird das zweite Dichtelement beispielsweise durch ein Federmittel in Richtung zum ersten Dichtelement gedrückt, so dass es bei verriegelter Verriegelungseinrichtung dem ersten Dichtelement beispielsweise an einer Dichtkante dichtend anliegt und einen Fluss von Druckmittel von der einen Seitenfläche des zweiten Dichtelements zu dessen anderen Seitenfläche zumindest weitgehend verhindert.
- Um in Verriegelungsposition eine Druckdichtigkeit der Druckteilkammern zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass das zweite Dichtelement in Richtung zum ersten Dichtelement (beispielsweise in Umfangsrichtung) um einen Betrag verschiebbar ist, der geringfügig größer als ein Verriegelungsspiel des Verriegelungselements in der Verriegelungsaufnehmung ist.
- Erfindungsgemäß kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, dass bei verriegelter Verriegelungseinrichtung der hydraulische Druck nur an einer verringerten Fläche des ersten Dichtelements (Flügel) anliegt und der Nockenwellenversteller somit noch nicht das volle Drehmoment aufbringen kann, so dass die zum Entriegeln des Verriegelungselements erforderliche Kraft vermindert ist.
- Hierbei kann es von Vorteil sein, wenn das zweite Dichtelement in einer mit der Verriegelungskulisse in Strömungsverbindung stehenden Druckkammer angeordnet ist.
- Zudem kann es von Vorteil sein, wenn das zweite Dichtelement in einigen bzw. allen in Drehrichtung des Abtriebsteils vorlaufenden Druckkammern eines Druckkammerpaars vorgesehen ist. Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn das zweite Dichtelement in einigen bzw. allen in Drehrichtung des Abtriebsteils nachlaufenden Druckkammern eines Druckkammerpaars vorgesehen ist.
- Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Nockenwellenverstellers ist das erste Dichtelement mit dem Antriebs- oder Abtriebsteil verbunden und das zweite Dichtelement ist mit dem entsprechend anderen Teil verbunden. Hierbei kann das zweite Dichtelement insbesondere an einer sich in radialer Richtung erstreckenden Begrenzungswand einer Druckkammer angebracht bzw. aufgenommen sein, wobei sich das zweite Dichtelement vorteilhaft im Wesentlichen in Umfangsrichtung bzw. tangential zur Umfangsrichtung erstreckt.
- Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Nockenwellenverstellers ist das zweite Dichtelement mit Spiel in Umfangsrichtung (bzw. tangential zur Umfangsrichtung) in einer hinterschneidenden Nut, im Weiteren als "Dichtelementnut" bezeichnet, aufgenommen, die in einem Schnitt senkrecht zur Drehachse beispielsweise eine T-förmige oder kreissegmentför mige Gestalt aufweisen kann. Die hinterschneidende Dichtelementnut verbreitert sich beispielsweise in radialer Richtung zu ihrem Nutgrund hin.
- Damit das zweite Dichtelement in Verriegelungsposition zur dichtenden Anlage gegen das erste Dichtelement gelangt, ist vorteilhaft zwischen dem Nutgrund und dem zweiten Dichtelement ein Federelement angeordnet, das das zweite Dichtelement aus der Dichtelementnut heraus drückt. Vorteilhaft erstreckt sich das Federelement hierbei über die gesamte Abmessung des Nutgrunds. Alternativ hierzu kann es von Vorteil sein, wenn die Dichtelementnut über eine Druckmittelleitung mit Druckmittel gespeist wird, so dass das zweite Dichtelement durch hydraulische Beaufschlagung aus der Dichtelementnut heraus gedrückt werden kann. Die Dichtelementnut kann hierbei mit mindestens einer der Druckkammern in Strömungsverbindung stehen.
- Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Nockenwellenverstellers ist das zweite Dichtelement schwenkbar in einem Schwenklager gelagert, zu welchem Zweck das zweite Dichtelement in einer hinterschneidenden Dichtelementnut aufgenommen sein kann, die in einem Schnitt senkrecht zur Drehachse beispielsweise eine kreissegmentförmige Gestalt aufweisen kann.
- In der erfindungsgemäßen Nockenwellenverstellung kann es weiterhin vorteilhaft sein, wenn das zweite Dichtelement aus einem starren Material, beispielsweise ein metallisches Material wie Stahlblech, oder Kunststoff, gefertigt ist.
- Alternativ kann es von Vorteil sein, wenn das zweite Dichtelement in der Art einer Dichtlippe aus einem elastischen Material, beispielsweise Gummi, gefertigt ist.
- Beispielsweise ist das zweite Dichtelement in Form einer flächigen Dichtplatte ausgebildet.
- Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Nockenwellenverstellers ist das zweite Dichtelement an einer dem ersten Dichtelement in Verriegelungsposition anliegenden Dichtkante mit einer Anschrägung versehen, welche auf der einer Mündung der Druckmittelleitung in die Druckkammer abgewandten Seite des zweiten Dichtelements angeordnet ist.
- Die Erfindung erstreckt sich ferner auf eine Brennkraftmaschine für ein Kraftfahrzeug, die mit wenigstens einem wie oben beschriebenen Nockenwellenversteller ausgerüstet ist.
- Darüber hinaus erstreckt sich die Erfindung auf ein Kraftfahrzeug, das mit einer Brennkraftmaschine mit wenigstens einem wie oben beschriebenen Nockenwellenversteller ausgerüstet ist.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genommen wird. Gleiche Elemente sind in den Zeichnungen mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet. Es zeigen:
-
1 in einem Schnitt senkrecht zur Drehachse einen Ausschnitt eines gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel ausgebildeten Nockenwellenverstellers; -
2 in einem Schnitt senkrecht zur Drehachse einen Ausschnitt eines gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel ausgebildeten Nockenwellenverstellers. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
- Zunächst wird Bezug auf
1 genommen, worin in einer Schnittdarstellung senkrecht zur Axialenrichtung (Frontansicht) ein Ausschnitt eines gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgebildeter Nockenwellenversteller gezeigt ist. - Der dargestellte Ausschnitt stellt einen Teil eines gattungsgemäßen Nockenwellenverstellers dar, wie er vorstehend bereits erläutert wurde. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, werden lediglich die im Ausschnitt dargestellten Elemente erläutert und ansonsten wird auf die vorstehend zum einem gattungsgemäßen Nockwellenversteller gemachten Ausführungen Bezug genommen.
- Demnach umfasst der Nockenwellenversteller einen Außenrotor mit einem drehfest verbundenen Stator
1 , der mit einer Kurbelwelle beispielsweise über einen Kettentrieb in Antriebsverbindung steht. Innerhalb des hohlzylindrischen Stators1 ist ein konzentrischer Innenrotor ("Rotor")2 angeordnet, der drehfest mit einer Nockenwelle verbunden ist. Der Stator1 ist auf dem Rotor2 drehbar gelagert, wobei der Innendurchmesser des Stators1 dem Außendurchmesser des Rotors2 angepasst ist. Der Stator1 und der Rotor2 sind um eine gemeinsame Drehachse5 drehbar. - Die Innenmantelfläche
10 des Stators1 ist mit radialen Ausnehmungen17 versehen, die von radialen Seitenflächen13 ,14 begrenzt sind. Die radialen Ausnehmungen17 formen zusammen mit einer Außenmantelfläche12 des Rotors2 und hier nicht dargestellten axialen Seitendeckeln, welche drehfest mit dem Stator1 verbunden sind, Druckräume6 . In1 ist lediglich ein solcher Druckraum6 dargestellt. Beispielsweise sind fünf Druckräume6 in Umfangsrichtung verteilt angeordnet. - In jeden Druckraum
6 ragt ausgehend vom Rotor2 radial auswärts ein Flügel7 , wodurch der Druckraum6 in eine erste Druckkammer3 ("Druckkammer A") und eine zweite Druckkammern4 ("Druckkammer B") geteilt wird. Somit wird die erste Druckkammer3 , gemeinsam mit den beiden hier nicht dargestellten axialen Seitendeckeln, durch die Seiten wand14 des Stators1 , die Innenmantelfläche10 des Stators1 , die Seitenwand16 des Flügels7 und die Außenmantelfläche12 des Rotors1 geformt. Die zweite Druckkammer4 wird, gemeinsam mit den beiden hier nicht dargestellten axialen Seitendeckeln, durch die Seitenwand13 des Stators1 , die Innenmantelfläche10 des Stators1 , die Seitenwand15 des Flügels7 und die Außenmantelfläche12 des Rotors1 geformt. - In der Außenmantelfläche
12 des Rotors2 sind mehrere Axialnuten8 ausgebildet, in denen jeweils die Flügel7 aufgenommen sind. Am Nutgrund einer jeden Axialnut8 ist ein Federelement9 angeordnet, welches den Flügel7 radial auswärts belastet, das heißt aus der Axialnut8 heraus drückt, wodurch erreicht werden kann, dass die Stirnfläche11 des Flügels7 der Innenmantelfläche10 des Stators1 dichtend anliegt. Hierdurch wird ein Austausch von Druckmittel über die beiden Druckkammern3 ,4 zumindest weitgehend verhindert. - In jede der ersten Druckkammern
3 mündet eine erste Druckmittelleitung18 (in1 gestrichelt dargestellt), durch welche Druckmittel in die erste Druckkammer3 zugeführt bzw. von der ersten Druckkammer3 abgeführt werden kann. Gleichermaßen mündet in jede der zweiten Druckkammern4 eine zweite Druckmittelleitung19 (in1 gestrichelt dargestellt), durch welche Druckmittel in die zweite Druckkammer4 zugeführt bzw. von der zweiten Druckkammer4 abgeführt werden kann. Die ersten und zweiten Druckmittelleitungen18 ,19 sind zu diesem Zweck mit einer hier nicht dargestellten Druckmittelpumpe und einem hier nicht dargestellten Druckmitteltank strömungstechnisch verbunden bzw. verbindbar. - Um die relative Drehlage (Phasenlage) von Stator
1 zu Rotor2 zu verstellen, werden entweder die ersten Druckkammern3 oder die zweiten Druckkammern4 über die ersten bzw. zweiten Druckmittelleitungen18 ,19 mit Druckmittel beaufschlagt. Gleichzeitig werden die entsprechend anderen Druckkammern3 ,4 über ihre jeweiligen Druckmittelleitungen18 ,19 mit einem Druckmitteltank verbunden. Hierdurch vergrößert sich das Volumen der mit dem Druckmittel beaufschlagten Druckmittelkammern, während das Druckmittel aus den entsprechend anderen mit dem Druckmitteltank verbundenen Druckkammern ausströmt, so dass deren Volumen verringert wird. Hieraus resultiert jeweils eine Bewegung des Flügels7 innerhalb der Druckraums6 , wodurch eine Verstellung der relativen Drehlage zwischen Stator1 und Rotor2 bewirkt wird. - Weiterhin umfasst der Nockenwellenversteller eine hydraulisch entriegelbare Verriegelungseinrichtung, welche ein hier beispielsweise als Kolben
20 ausgebildetes Verriegelungselement umfasst, der in einer Axialbohrung21 des Rotors2 aufgenommen ist. Der Kolben20 ist durch die Federkraft eines hier nicht dargestellten Federelements beaufschlagt und kann in einer bestimmten relativen Drehlage des Stators1 zum Rotor2 , namentlich in einer als Verriegelungsposition gewünschten Basisposition, in eine Verriegelungskulisse eingreifen, die beispielsweise in einem von der Nockenwelle abgewandten, mit dem Stator1 starr verbundenen Seitendeckel (beispielsweise in Form einer Dichtplatte oder eines Gehäuseelements) ausgebildet ist. Hierdurch wird eine formschlüssige Verbindung zwischen Stator1 und Rotor2 hergestellt und eine Änderung der relativen Drehlage von Stator1 zu Rotor2 verhindert. Lediglich der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ein mit dem Stator1 und dem Rotor2 verbundenes Federelement vorgesehen sein kann, durch welches der Rotor bei ungenügender Befüllung der ersten und zweiten Druckkammern3 ,4 in eine Stellung gedrückt werden kann, in der der Kolben20 in die Verriegelungskulisse eingreifen kann. Bei der Basisposition handelt es sich vorzugsweise um eine optimale Position für die Startphase oder den Leerlauf der Brennkraftmaschine. In1 ist eine Situation dargestellt, in der der Stator1 und der Rotor2 durch die Verriegelungseinrichtung in Basisposition verriegelt sind. - In die Verriegelungskulisse mündet eine Druckmittelleitung
22 , durch welche Druckmittel zu- bzw. abgeführt werden kann, um den Kolben20 an seiner axialen Stirnfläche mit Druckmittel zu beaufschlagen und zur Entriegelung entgegen der Federkraft aus der Verriegelungskulisse zu drücken. Im gezeigten Bei spiel kommuniziert die Druckmittelleitung22 mit wenigstens einer der ersten Druckkammern3 der Druckräume6 . - In der Seitenfläche
14 des Stators1 der ersten Druckkammer3 ist eine sich in axialer Richtung erstreckende, in Umfangsrichtung hinterschneidende Axialnut38 (Dichtelementnut) geformt. Die Axialnut38 weist in ihrem Nutgrund gegenüber einem an der Nutmündung angeordneten Nutabschnitt28 einen in radialer Richtung verbreiterten Nutabschnitt39 auf. Im Schnitt senkrecht zur Drehachse5 hat die Axialnut38 eine T-förmige Gestalt. - Über die gesamte Breite der T-förmigen Axialnut
38 ist ein sich im Wesentlichen in Umfangsrichtung erstreckendes, in Form einer Dichtplatte23 ausgebildetes Dichtelement aufgenommen, das aus einem im Wesentlichen starren Material, wie Stahlblech oder Kunststoff, gefertigt ist. In1 ist die Dichtplatte23 vergrößert dargestellt. - Die Dichtplatte
23 ist mit einem in dem radial verbreiterten Nutabschnitt39 der Axialnut38 aufgenommenen Plattenabschnitt27 versehen, der eine komplementäre Form zum radial verbreiterten Nutabschnitt39 hat. Der Plattenabschnitt27 geht in einen radial schmäleren Plattenabschnitt30 über, der durch den Nutabschnitt28 hindurch geführt ist und in die erste Druckkammer3 des Druckraums6 ragt. - Zwischen dem Nutgrund der Axialnut
38 und der Dichtplatte23 ist ein Federelement24 angeordnet, welches die Dichtplatte23 aus der Axialnut38 drückt. Die Dichtplatte23 ist hierzu im radial verbreiterten Nutabschnitt28 mit Spiel in Umfangsrichtung aufgenommen. - In der in
1 dargestellten Verriegelungsposition von Stator1 und Rotor2 liegt die Dichtplatte23 an der Seitenfläche16 des Flügels7 mit einer Dichtkante25 druckdicht an. Durch die Dichtplatte23 wird somit die erste Druckkammer3 in eine radial oberhalb der Dichtplatte23 befindliche erste Druckteilkammer29 und in eine radial unterhalb der Dichtplatte23 befindliche zweite Druckteil kammer31 geteilt. Durch die Dichtplatte23 wird ein Austausch von Druckmittel zwischen der ersten Druckteilkammer29 und der zweiten Druckteilkammer31 zumindest weitgehend vermieden. - Wird die erste Druckkammer
3 während einer Startphase der Brennkraftmaschine mit Druckmittel befüllt, wird gleichzeitig Druckmittel über die Druckmittelleitung22 der Verriegelungskulisse zugeführt. Da die erste Druckkammer3 durch die Dichtplatte23 in eine erste Druckteilkammer29 und eine zweite Druckteilkammer31 geteilt ist, wird hierbei lediglich diejenige Druckteilkammer, in welche die erste Druckmittelleitung18 der ersten Druckkammer3 mündet, hier die zweite Druckteilkammer31 , mit Druckmittel befüllt, wohingegen die erste Druckteilkammer29 nicht mit Druckmittel befüllt wird. - Dies hat zur Folge, dass der Flügel
7 bis zur Entriegelung des Kolbens20 im Vergleich zu einer Anordnung ohne Dichtplatte23 weniger stark hydraulisch beaufschlagt wird, so dass ein vergleichsweise geringerer hydraulischer Druck erforderlich ist, um den Kolben20 entgegen der Federkraft der Kolbenfeder aus der Verriegelungskulisse zu drücken. Wesentlich hierbei ist, dass die Dichtplatte23 in verriegeltem Zustand in Umfangsrichtung um einen Betrag verschiebbar ist, der geringfügig größer ist als das Verriegelungsspiel des Kolbens20 in der Verriegelungskulisse, wodurch gewährleistet ist, dass die Dichtplatte23 während der Entriegelung dem Flügel7 dichtend anliegt. - Die Verriegelungsplatte
23 ist nahe ihrer stirnseitigen Dichtkante25 auf ihrer der ersten Druckteilkammer29 zugewandten Seite bzw. auf ihrer von der Mündung der ersten Druckmittelleitung18 in die erste Druckkammer3 abgewandten Seite mit einer Anschrägung26 versehen. - Durch die Anschrägung
26 entsteht beim Verstellen des Rotors2 in Verriegelungsposition bei Druckmitteldruck im Totraum radial oberhalb der Dichtplatte23 eine im Umfangsrichtung wirkende Kraft auf die Dichtplatte23 , durch welche die Dichtplatte23 bis zum Anschlag am Nutgrund in die Axialnut38 ge schoben wird, so dass das Druckmittel aus dem Totvolumen abfließen kann. In Verriegelungsposition wird die Dichtplatte23 gegen den Flügel7 gedrückt. - Wird die erste Druckkammer
3 , genauer die zweite Druckteilkammer31 , mit Druckmittel befüllt, um den Rotor1 aus der Verriegelungsposition zu verstellen, strömt das Druckmittel an den Flügel7 und an die Dichtplatte23 . Da die Dichtplatte23 auf der von Druckmittel angeströmten Seite keine Anschrägung aufweist, kann der Druck des anströmenden Druckmittels die Dichtplatte23 nicht in die Axialnut38 hinein drücken. - Beim Entriegeln der Verriegelungseinrichtung kommt es durch die auf den Rotor
2 übertragenen Wechselmomente der Nockenwelle zu einem Abheben des Flügels7 von der Dichtplatte23 , so dass die erste Druckkammer3 vollständig mit Druckmittel befüllt wird und die Seitenfläche16 des Flügels7 vollständig hydraulisch beaufschlagt werden kann. - In dem in
1 gezeigten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Nockenwellenverstellers wird die Dichtplatte23 durch ein Federelement24 aus der Axialnut38 gedrängt. Gleichermaßen wäre es alternativ möglich, dass die Dichtplatte23 durch hydraulische Beaufschlagung aus der Axialnut38 gedrückt wird, zu welchem Zweck zur Versorgung mit Druckmittel in den radial verbreiterten Nutabschnitt39 eine Druckmittelleitung münden kann. - Es werden nun weitere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Nockenwellenverstellers erläutert, wobei zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen lediglich die wesentlichen Unterschiede zu dem in Zusammenhang mit
1 dargelegten Ausführungsbeispiel erklärt werden, und ansonsten auf die dort gemachten Ausführungen Bezug genommen wird. - Sei zunächst
2 betrachtet, worin in einer Schnittdarstellung senkrecht zur Axialenrichtung (Frontansicht) ein Ausschnitt eines gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung ausgebildeter Nockenwellenversteller gezeigt ist. - In dem zweiten Ausführungsbeispiel ist das Dichtelement in Form einer aus einem elastischen Material, wie Gummi, gefertigten Dichtlippe
32 ausgebildet. Die Dichtlippe32 ist hierbei in einer in der Seitenwand14 des Stators1 geformten Axialnut33 aufgenommen, welche im Schnitt senkrecht zur Drehachse5 eine kreissegmentförmige Gestalt hat. Die Dichtlippe32 ist hierbei mit einem radial verbreiterten Lippenabschnitt34 in der Axialnut33 drehfest aufgenommen, welcher eine komplementäre Gestalt zu einer kreissegmentförmigen Gestalt der Axialnut33 hat. Mit einem flächigen Lippenabschnitt35 ragt die Dichtlippe32 aus der Axialnut33 in den ersten Druckraum3 und liegt in Basisposition mit einer Dichtkante36 der Seitenfläche16 des Flügels7 dichtend an. - In
2 ist die Dichtlippe32 etwas nach radial innen angestellt. Wird der Flügel7 zur Dichtlippe32 hin bewegt, etwa bei einer Verstellung des Rotors2 in Basisposition, wird der Lippenabschnitt35 in einem Krümmungsabschnitt37 der Dichtlippe32 gegenüber dem in der Axialnut33 drehfest aufgenommenen Lippenabschnitt34 stärker angestellt, wodurch eine elastische Rückstellkraft erzeugt wird. Die Dichtlippe32 ist in2 vergrößert als Dichtlippe32' in einem entspannten Zustand und als Dichtlippe32'' in einem gespannten Zustand dargestellt. - Um eine Dichtigkeit der beiden Druckteilkammern
29 ,31 zu gewährleisten, ist die Dichtlippe32 so ausgebildet, dass sie dem Flügel7 wenigstens im Rahmen des Verriegelungsspiels des Kolbens20 in seiner Verriegelungskulisse dichtend anliegt. - Obgleich in
2 nicht dargestellt, kann die Dichtlippe32 an ihrer Dichtkante36 mit einer Anschrägung versehen sein, welche auf der Seite der Dichtlippe angeordnet ist, welche der Mündung der ersten Druckmittelleitung18 in die erste Druckkammer3 gegenüber liegt. - In einem hier nicht dargestellten dritten Ausführungsbeispiel ist anstelle einer Dichtlippe ein in Form einer Dichtplatte ausgebildetes Dichtelement aus einem starren Material, wie Stahlblech oder Kunststoff, gefertigt. Die Dichtplatte ist hierbei in einer in der Seitenwand des Stators geformten Axialnut aufgenommen, welche im Schnitt senkrecht zur Drehachse beispielsweise eine kreissegmentförmige Gestalt hat. Die Dichtplatte ist im Unterschied zur Dichtlippe innerhalb der Axialnut um eine axiale Drehachse drehbar gelagert und kann innerhalb eines gewissen Winkelbereichs verschwenkt werden. Mit einem flächigen Dichtplattenabschnitt ragt die Dichtplatte aus der Axialnut heraus und liegt in Basisposition mit einer Dichtkante der Seitenfläche eines Flügels dichtend an. Die Dichtplatte ist zu diesem Zweck beispielsweise etwas nach radial innen angestellt. Wird der Rotor in Basisposition verstellt, so dreht das aus dem Totvolumen abströmende Druckmittel die Dichtplatte nach radial innen. Wird die erste Druckkammer mit Druckmittel befüllt, so dreht das Druckmittel die Dichtplatte nach radial außen, bis die Dichtplatte dem Flügel anliegt, wodurch die erste Druckkammer in eine erste Druckteilkammer und eine zweite Druckteilkammer geteilt wird, so dass eine Befüllung der ersten Druckteilkammer mit Druckmittel verhindert wird.
- In dem erfindungsgemäßen Nockenwellenversteller ist es von Vorteil, wenn einige oder vorzugsweise alle ersten Druckkammern, welche in Drehrichtung des Rotors beispielsweise nachlaufen, jeweils mit einem Dichtelement versehen sind, wodurch die ersten Druckkammern jeweils in zwei Druckteilkammern geteilt werden. Vorzugsweise kommuniziert in diesem Fall die hydraulisch entriegelbare Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung des Rotors in Basisposition mit wenigstens einer der ersten Druckkammern. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass einige oder vorzugsweise alle zweiten Druckräume, welche in Drehrichtung des Rotors beispielsweise vorlaufen, jeweils mit einem Dichtelement versehen sind, wodurch die zweiten Druckkammern jeweils in zwei Druckteilkammern geteilt werden.
- In dem erfindungsgemäßen Nockenwellenversteller kann durch die Dichtelemente eine verringerte Druckbeaufschlagung der Flügel erreicht werden, indem verhindert wird, dass in Verriegelungsposition eine Seitenfläche der Flügel vollständig mit Druckmittel beaufschlagt wird. Vielmehr wird der hydraulische Druck des Druckmittels lediglich auf einen Teil der Flügelfläche ausgeübt, der von der Größe und der Lage des Dichtelements abhängt. Vorteilhaft kann hierdurch eine Verminderung des hydraulischen Öffnungsdrucks der hydraulisch entriegelbaren Verriegelungseinrichtung erreicht werden. Zudem wird ein Verschleiß der Verriegelungseinrichtung vermindert.
- Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Nockenwellenverstellers ist darin zu sehen, dass durch das Dichtelement eine Anschlagsdämpfung bei der Verstellung des Rotors
2 in Basisposition geschaffen wird. Eine solche Anschlagsdämpfung kann durch die elastische Federkraft eines das Dichtelement belastenden Federelements, durch das Druckmittel eines hydraulisch beaufschlagten Dichtelements oder durch eine elastische Verformbarkeit des Dichtelements selbst realisiert sein. Zusätzlich kann eine Anschlagsdämpfung dadurch erreicht werden, dass das Druckmittel aus der oberen, zweiten Druckteilkammer abfließen muss, was durch das Dichtelement behindert wird. -
- 1
- Stator
- 2
- Rotor
- 3
- erste Druckkammer
- 4
- zweite Druckkammer
- 5
- Drehachse
- 6
- Druckraum
- 7
- Flügel
- 8
- Axialnut
- 9
- Federelement
- 10
- Innenmantelfläche
- 11
- Stirnfläche
- 12
- Außenmantelfläche
- 13
- radiale Seitenfläche
- 14
- radiale Seitenfläche
- 15
- radiale Seitenfläche
- 16
- radiale Seitenfläche
- 17
- radiale Ausnehmung
- 18
- erste Druckmittelleitung
- 19
- zweite Druckmittelleitung
- 20
- Kolben
- 21
- Axialbohrung
- 22
- Druckmittelleitung
- 23
- Dichtplatte
- 24
- Federelement
- 25
- Dichtkante
- 26
- Anschrägung
- 27
- Plattenabschnitt
- 28
- Nutabschnitt
- 29
- erste Druckteilkammer
- 30
- Plattenabschnitt
- 31
- zweite Druckteilkammer
- 32
- Dichtlippe
- 33
- Axialnut
- 34
- Lippenabschnitt
- 35
- Lippenabschnitt
- 36
- Dichtfläche
- 37
- Krümmungsabschnitt
- 38
- Axialnut
- 39
- Nutabschnitt
Claims (23)
- Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine mit einem Antriebsteil (
1 ), welches mit einer Kurbelwelle in Antriebsverbindung bringbar ist, einem Abtriebsteil (2 ), welches mit mindestens einer Nockenwelle in Abtriebsverbindung bringbar ist und von dem Antriebsteil über einen hydraulischen Stellantrieb angetrieben wird, wobei der Stellantrieb mindestens einen Druckraum (6 ) umfasst, der durch ein erstes Dichtelement (7 ) in ein Paar gegeneinander arbeitender hydraulischer Druckkammern (3 ,4 ) geteilt wird, und mit einer hydraulisch entriegelbaren Verriegelungseinrichtung, durch welche An- und Abtriebsteil in einer Verriegelungsposition verriegelbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einer der Druckkammern (3 ) ein zweites Dichtelement (23 ,32 ) angeordnet ist, derart, dass die Druckkammer (3 ) in Verriegelungsposition der Verriegelungseinrichtung in zwei Druckteilkammern (29 ,31 ) geteilt wird. - Nockenwellenversteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Antriebs- oder Abtriebsteil als ein Außenrotor und das entsprechend andere Teil als ein konzentrisch und drehbar verstellbar zum Außenrotor angeordneter Innenrotor ausgebildet ist.
- Nockenwellenversteller nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Dichtelement (
7 ) am Antriebs- oder Abtriebsteil angebracht bzw. aufgenommen und das zweite Dichtelement (23 ,32 ) an dem entsprechend anderen Teil angebracht bzw. aufgenommen ist. - Nockenwellenversteller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement (
23 ,32 ) an einer sich in radialer Richtung erstreckenden Begrenzungswand (14 ) der Druckkammer (3 ) angebracht bzw. aufgenommen ist. - Nockenwellenversteller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zweite Dichtelement (
23 ,32 ) im Wesentlichen in Rotorumfangsrichtung erstreckt. - Nockenwellenversteller nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement (
23 ,32 ) im Wesentlichen in Rotorumfangsrichtung verschiebbar in einer hinterschneidenden Dichtelementnut (38 ) aufgenommen ist. - Nockenwellenversteller nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtelementnut (
38 ) in einem Schnitt senkrecht zur Drehachse (5 ) eine T-förmige Gestalt aufweist. - Nockenwellenversteller nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtelementnut (
38 ) in einem Schnitt senkrecht zur Drehachse (5 ) eine kreissegmentförmige Gestalt aufweist. - Nockenwellenversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement (
23 ,32 ) in Richtung zum ersten Dichtelement (7 ) hin gedrückt wird, so dass es in Verriegelungsposition dem ersten Dichtelement (7 ) dichtend anliegt. - Nockenwellenversteller nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Nutgrund der Dichtelementnut (
38 ) und dem zweiten Dicht element (23 ) ein Federelement (24 ) angeordnet ist, das das zweite Dichtelement (23 ) aus der Nut heraus drückt. - Nockenwellenversteller nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Federelement (
24 ) über die gesamte Abmessung des Nutgrunds der Dichtelementnut (38 ) erstreckt. - Nockenwellenversteller nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtelementnut (
38 ) über eine Druckmittelleitung mit Druckmittel gespeist wird, so dass das zweite Dichtelement (23 ) durch hydraulische Beaufschlagung aus der Nut heraus gedrückt werden kann. - Nockenwellenversteller nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtelementnut (
38 ) mit mindestens einer der Druckkammern (3 ,4 ) in Strömungsverbindung steht. - Nockenwellenversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement schwenkbar in einem Schwenklager gelagert ist.
- Nockenwellenversteller nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement in einer hinterschnittenen Nut aufgenommen ist, welche in einem Schnittsenkrecht zur Drehachse eine kreissegmentförmige Gestalt aufweist.
- Nockenwellenversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement, in Form einer Dichtplatte (
23 ) aus einem starren Material, beispielsweise ein metallisches Material, wie Stahlblech, oder Kunststoff, gefertigt ist. - Nockenwellenversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement als Dichtlippe (
32 ) aus einem elastischen Material, beispielsweise Gummi, gefertigt ist. - Nockenwellenversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement (
23 ,32 ) an einer dem ersten Dichtelement (7 ) in Verriegelungsposition anliegenden Dichtkante (25 ,36 ) mit einer Anschrägung (26 ) versehen ist, welche auf der einer Mündung der Druckmittelleitung (18 ) abgewandten Seite des zweiten Dichtelements (23 ,32 ) angeordnet ist. - Nockenwellenversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtung ein in dem Antriebs- oder Abtriebsteil aufgenommenes Verriegelungselement (
20 ) und eine in dem entsprechend anderen Teil geformte Verriegelungskulisse zur formschlüssigen Aufnahme des Verriegelungselements in Umfangsrichtung umfasst, wobei das Verriegelungselement in Richtung zur Verriegelungskulisse gedrückt wird und die Verriegelungskulisse mit wenigstens einer Druckkammer in Strömungsverbindung steht, um das Verriegelungselement hydraulisch aus der Verriegelungskulisse zu drücken. - Nockenwellenversteller nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement in der mit der Verriegelungskulisse in Strömungsverbindung stehenden Druckkammer angeordnet ist.
- Nockenwellenversteller nach einem der Ansprüche 2 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement in allen in Drehrichtung des Abtriebsteils vorlaufenden Druckkammern jeweils angeordnet ist.
- Nockenwellenversteller nach einem der Ansprüche 2 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dichtelement in allen in Drehrichtung des Abtriebsteils nachlaufenden Druckkammern jeweils angeordnet ist.
- Brennkraftmaschine mit einem Nockenwellenversteller nach einem der Ansprüche 1 bis 22.
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DE200610061468 DE102006061468A1 (de) | 2006-12-23 | 2006-12-23 | Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200610061468 DE102006061468A1 (de) | 2006-12-23 | 2006-12-23 | Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102006061468A1 true DE102006061468A1 (de) | 2008-06-26 |
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ID=39431771
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200610061468 Ceased DE102006061468A1 (de) | 2006-12-23 | 2006-12-23 | Nockenwellenversteller für eine Brennkraftmaschine |
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Country | Link |
---|---|
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Citations (3)
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---|---|---|---|---|
JP2000130117A (ja) * | 1998-10-27 | 2000-05-09 | Aisin Seiki Co Ltd | 弁開閉時期制御装置 |
DE10258724A1 (de) * | 2002-12-05 | 2004-06-17 | Hydraulik-Ring Gmbh | Nockenwellenversteller für Brennkraftmaschinen von Kraftfahrzeugen |
DE10356907A1 (de) * | 2003-12-02 | 2005-07-07 | Hydraulik-Ring Gmbh | Nockenwellenverstelleinrichtung für Verbrennungskraftmaschinen von Kraftfahrzeugen |
-
2006
- 2006-12-23 DE DE200610061468 patent/DE102006061468A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
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