Pd/Au-Schalenkatalysator enthaltend HfO2, Verfahren zu dessen Herstellung sowie dessen Verwendung
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalenkatalysator für die Herstellung von Vinylacetat-Monomer (VAM) , umfassend einen oxidischen porösen Katalysatorträger der Hafniumoxidein- heiten enthält mit einer äußeren Schale, die metallisches Pd und Au enthält, sowie dessen Herstellung.
VAM ist ein wichtiger Monomerbaustein bei der Herstellung von Kunststoffpolymeren. Die Hauptanwendungsgebiete von VAM sind u.a. die Herstellung von Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol und Polyvinylacetal sowie die Co- und Terpolymerisation mit anderen Monomeren wie zum Beispiel Ethylen, Vinylchlorid, Acrylat, Maleinat, Fumarat und Vinyllaurat.
VAM wird überwiegend in der Gasphase aus Essigsäure und Ethylen durch Umsetzung mit Sauerstoff hergestellt, wobei die für diese Synthese eingesetzten Katalysatoren vorzugsweise Pd und Au als katalytisch aktive Metalle enthalten sowie eine Alkalimetallkomponente als Promotor, vorzugsweise Kalium in Form seines Acetats. Die katalytisch aktiven Metalle Pd und Au liegen vermutlich nicht in Form von Metallpartikeln des jeweiligen reinen Metalls vor, sondern vielmehr in Form von Pd/Au- Legierungspartikeln möglicherweise unterschiedlicher Zusammensetzung, wenngleich nicht-legierte Partikel nicht ausgeschlos- sen werden können.
Gegenwärtig wird VAM überwiegend mittels so genannter Schalenkatalysatoren hergestellt, bei welchen die katalytisch aktiven
Metalle des Katalysators den als Formkorper ausgebildeten Ka- talysatortrager nicht vollständig im gesamten Formkorper vorhanden sind, sondern vielmehr nur in einem mehr oder weniger breiten äußeren Bereich, der so genannten Schale des Katalysa- tortrager-Formkorpers enthalten sind (vgl. hierzu EP 565 952 Al, EP 634 214 Al, EP 634 209 Al und EP 634 208 Al) . Die weiter innen liegenden Bereiche des Tragers sind nahezu frei von den katalytisch aktiven Metallen. Mit Hilfe von Schalenkatalysatoren ist in vielen Fallen eine selektivere Reaktionsfuhrung möglich als mit Katalysatoren, bei denen die Trager bis in den Tragerkern mit den katalytisch aktiven Komponenten imprägniert ( „durchimpragniert" ) sind.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Schalenkatalysatoren zur Herstellung von VAM weisen beispielsweise Katalysatortra- ger auf der Basis von Siliziumoxid, Aluminiumoxid, Alumosili- katen, Titanoxid oder Zirkoniumoxid auf (vgl. hierzu EP 839 793 Al, WO 98/018553 Al, WO 2000/058008 Al und WO 2005/061107 Al). Katalysatortrager auf der Basis von Titanoxid oder Zirkoniumoxid werden derzeit jedoch kaum verwendet, da diese Kata- lysatortrager gegenüber Essigsaure nicht langzeitstabil bzw. verhältnismäßig teuer sind.
Der überwiegende Anteil der gegenwartig eingesetzten Katalysatoren zur Herstellung von VAM sind Schalenkatalysatoren mit einer Pd/Au-Schale auf einem als Formkorper ausgebildeten, oxidischen porösen Katalysatortrager, beispielsweise einem porösen, amorphen Alumosilikattrager in Form einer Kugel auf der Basis von naturlichen, saurebehandelten calcinierten Bentoni- ten. Der Katalysatortrager ist üblicherweise mit Kaliumacetat als so genanntem Promotor durchimprägniert.
Derartige VAM-Schalenkatalysatoren werden üblicherweise auf nasschemischem Wege hergestellt, bei welchem der Katalysator-
träger mit entsprechenden Lösungen von Metall- Vorläuferverbindungen, beispielsweise durch Eintauchen des Trägers in die Lösungen oder mittels des Incipient-wetness- Verfahrens (Porenfüllverfahren) , bei welchem der Träger mit einem seinem Porenvolumen entsprechenden Lösungsvolumen durch Tränken beladen wird.
Die Pd/Au-Schale des Katalysators kann beispielsweise erzeugt werden, indem zunächst der Katalysatorträger in einem ersten Schritt mit einer Lösung eines Pd-Salzes, z. B. einer Na2PdCl4- Lösung, getränkt und anschließend in einem zweiten Schritt die Pd-Komponente durch Aufbringen einer NaOH-Lösung auf den Katalysatorträger in Form ihrer Pd-Hydroxidverbindung fixiert wird. In einem darauf folgenden, separaten dritten Schritt kann der Katalysatorträger mit einer Lösung eines Gold-Salzes, z. B. einer NaAuCl4-Lösung, getränkt werden und danach die Au- Komponente ebenfalls mittels NaOH fixiert werden. Nach der Fixierung der Edelmetallkomponenten in einer äußeren Schale des Katalysatorträgers wird der beladene Katalysatorträger dann weitestgehend frei von Chlorid- und Na-Ionen gewaschen, an- schließend getrocknet und abschließend bei 150 0C mit Ethylen reduziert. Die erzeugte Pd/Au-Schale weist üblicherweise eine Dicke von etwa 100 bis 500 μm auf.
Nach dem Fixierungs- und/oder Reduzierungsschritt wird der mit den Edelmetallen beladene Katalysatorträger üblicherweise mit
Kaliumacetat (dem Promoter) beladen, wobei die Beladung mit
Kaliumacetat nicht nur in der äußeren, mit Edelmetallen bela- denen Schale erfolgt, sondern der Katalysatorträger vielmehr mit dem Promotor vollständig durchimprägniert wird. Als Kata- lysatorträger kann beispielsweise ein kugelförmiger Träger mit der Bezeichnung „KA-160" der Firma Süd-Chemie AG auf der Basis von natürlich vorkommenden säurebehandelten calcinierten Ben-
toniten eingesetzt werden, der eine BET-Oberflache von ca. 160 m2/g aufweist.
Die Selektivitäten bei der Herstellung von VAM unter Verwendung der aus dem Stand der Technik bekannten Pd/Au Schalenka- talysatoren betragen ca. 90 Mol.-% bezogen auf das eingesetzte Ethylen, wobei die restlichen 10 Mol.-% der Reaktionsprodukte im Wesentlichen aus CO2 bestehen, das durch Totaloxidation der organischen Edukte/Produkte gebildet wird.
Zur Steigerung der Aktivität derartiger Schalenkatalysatoren wurden verschiedene Möglichkeiten, insbesondere die Dotierung des Katalysatorträgers oder aber der Schale mit weiteren Promotormetallen vorgeschlagen.
So beschreibt das US 6,849,243 Bl neben der Verwendung von TiO2 als Bestandteil des Katalysatorträgers die Verwendung von Barium und Cadmium als zusätzliche Promotormetallkomponenten. In der US 2006/0135809 Al werden insbesondere Neodym, Titan, Magnesium, Zirkon, Yttrium, Praseodym, Lanthanoiden und Rubidium sowie deren binäre Kombinationen als zusätzliche Promotoren in der Schale des Schalenkatalysators offenbart.
Weiter ist aus dem US 6,605,739 bekannt, MoVNbX Katalysatoren zur Herstellung von VAM einzusetzen, wobei X ausgewählt ist aus Phosphor, Bor, Hafnium, Tellur, Arsen oder deren Mischungen.
Ebenso lehrt das EP 1 102 635 Bl die Verwendung von einer oder mehreren Hafniumverbindungen, die auf dem Träger, insbesondere in der Schale des Schalenkatalysators angeordnet sind, so dass die katalytisch aktive Komponente der Formel Pd/Au/HfO2 gehorcht .
Insbesondere die Konzepte der drei vorerwähnten Schriften, Hafnium zusätzlich zu Palladium und Gold in die Schale des Schalenkatalysators einzubringen, erwiesen sich insbesondere aufgrund der unzureichenden Löslichkeit von Hafniumverbindungen als wenig erfolgreich.
Weiterhin wurde festgestellt, dass diese Katalysatoren gegenüber den bisher bekannten Katalysatoren mit einer reinen Pd/Au Schale zwar eine gesteigerte Aktivität bezüglich der VAM Umsetzung aufweisen, ihre Aktivität jedoch nur über einen ver- hältnismäßig kurzen Zeitraum erhöht ist und nach einem Maximum wieder schnell abnimmt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, einen neuen Schalenkatalysator, insbesondere für die Herstellung von VAM bereitzustellen, der sich durch eine hohe Aktivität und VAM Selektivität auszeichnet und weiter über einen langen Zeitraum hinweg die erhöhte Aktivität und Selektivität beibehält.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Bereitstellung eines Scha- lenkatalysators insbesondere für die Herstellung von Vinylace- tatmonomer (VAM) , umfassend einen oxidischen porösen Katalysatorträger mit einer äußeren Schale, wobei die äußere Schale metallisches Pd und Au enthält und wobei die Gerüststruktur des porösen Katalysatorträgers Hafniumoxideinheiten (HfO2) enthält.
Unter dem Ausdruck „Hafniumoxideinheiten (HfO2)" wird vorliegend entweder diskretes Hafniumoxid in Partikelform verstanden das beispielsweise durch Sintern fest an der Gerüststruktur des Katalysatorträgers haftet und somit einen integralen Bestandteil der Gerüststruktur des Trägers bildet. Eine weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte Möglichkeit ist der Austausch von beispielsweise Siliziumdioxid, Aluminiumoxid oder
ZrO2-Einheiten der entsprechenden Trägermaterialien durch HfO2- Einheiten, die im Gerüst beispielsweise in Form von HfO4 Tetraedern an die Stelle der SiO4-, AlO4- bzw. ZrO4-Tetraeder treten können und somit eine chemische Bindung zur Gerüststruktur aufweisen und damit ebenfalls integraler Teil der Gerüststruk- tur sind. Kurz gesagt, ist es erfindungsgemäß wichtig, dass HfO2 in der einen oder anderen Form integraler Bestandteil der Gerüststruktur ist.
Der Austausch der Gerüstbestandteile kann dabei über dem Fach- mann durch an sich bekannte Methoden erzielt werden, beispielsweise auch schon bei der Direktsynthese derartiger Trägermaterialien oder durch Festkörperionenaustausch bzw. Flüs- sigionenaustausch beispielsweise bei Alumosilikaten.
Durch die Integration der Hafniumoxideinheiten in die Gerüststruktur des Trägers bzw. in den Träger, statt wie bisher aus dem Stand der Technik auf den Träger, werden die Nachteile der bisher bekannten Hafniumoxidzugaben vermieden. Dadurch zeichnet sich der erfindungsgemäße Katalysator durch eine höhere Aktivität und höhere VAM Selektivität als die aus dem Stand der Technik bekannten Hafniumoxidhaitigen VAM Katalysatoren aus. Diese Aktivität und Selektivität behält er über lange Standzeiten hinweg.
Die Aktivität und Selektivität wurden auf die Bedingungen bei der üblichen VAM Herstellung bezogen: Üblicherweise wird die Reaktion zur Herstellung von VAM in Anlagen bei 45 % Sauerstoffumsatz durchgeführt und dann die Raum-Zeit-Ausbeute an VAM (kg VAM pro Liter Katalysator pro Stunde) bestimmt.
Eine erfindungsgemäße Hafnium-Dotierung führt zu einer Steigerung der RZA um > 5 %, bevorzugt sogar > 10 %. Durch eine gezielte Anpassung der Oberfläche und Porosität des Trägers
(niedrigere Oberfläche und größere Poren) kann der Aktivitätsvorteil weiter in eine Selektivitätsverbesserung des erfindungsgemäßen Katalysators von > 1 % transformiert werden. Als Regel gilt: Je höher die Hf02-Dotierung desto geringer muss die Trägeroberfläche sein. Typische Werte betragen 20-40 m2/g (BET) für reines HfO2, und ca. 60-120 m2/g (BET) für kalzinierte säurebehandelte Schichtsilikate mit einem HfO2-Gehalt (Gerüstdotierung) von 0,01 bis 50 Gew.%, bevorzugt 0,01 bis 25 Gew.%.
Erfindungsgemäß ist der oxidische poröse Katalysatorträger entweder per se schon als homogener Formkörper ausgebildet, oder ist auf einen porösen oder nicht porösen Formkörper aus z. B. Steatit, Bentonit, Aluminiumdioxid etc. oder einem anderen geeigneten Material wie ZrO2 oder Mischungen aus diesen Ma- terialien aufgebracht.
Nachstehend werden die Begriffe „Katalysator" und „Schalenkatalysator" synonym verwendet.
Die Hafniumoxideinheiten sind in der Gerüststruktur des Katalysatorträgers bevorzugt gleichmäßig verteilt, aber auch eine ungleichmäßige Verteilung in der Gerüststruktur ist erfindungsgemäß vorgesehen.
Unter dem vorstehend verwendeten Begriff „gleichmäßig verteilt" soll verstanden werden, dass die Hafniumoxideinheiten in entsprechender Form entweder wie schon gesagt homogen als einzelne oder Gruppen von Hafniumoxid-Einheiten im Gerüst des porösen Katalysatorträgers verteilt sind oder dass das Hafniu- moxid in dem Gerüst des Katalysatorträgers in Form von Hafniumoxidpartikeln vorliegt, die in der Gerüststruktur des Katalysatorträgers gleichmäßig verteilt sind. Letzteres bedeutet anders ausgedrückt, dass die Gerüststruktur des Katalysatorträ-
gers von einem festen Gefüge von miteinander zusammengesinter- ten Partikeln von porösem oxidischem Katalysatorträger und Hafniumoxideinheiten gebildet ist. Im Falle von HfO2- gerüstdotiertem ZrO2 entstehen oft HfO2-ZrO2 Mischoxide, die erfindungsgemäß bevorzugt sind.
Demzufolge werden durch den erfindungsgemäß verwendeten Ausdruck „gleichmäßig verteilt" solche Katalysatorträger ausgeschlossen, von denen lediglich die innere oder die innere und äußere Oberfläche des porösen Katalysatorträgers mit dem Do- tierungsoxid belegt bzw. beschichtet ist oder das HfO2 nur in einer äußeren Schale angereichert ist, wie es aus dem vorstehend zitierten Stand der Technik bekannt ist. Derartige Katalysatorträger werden beispielsweise erhalten, indem die Oberfläche eines porösen oxidischen Katalysatorträger-Formkörpers mit einer Lösung einer entsprechenden Verbindung imprägniert und danach die Verbindung in das entsprechende Oxid überführt wird.
Der Hafniumoxideinheiten enthaltende Katalysatorträger (anders ausgedrückt: der mit Hafniumoxid dotierte Katalysatorträger) kann beispielsweise mittels des nachstehenden Verfahrens erhalten werden, umfassend die Schritte des
a) Vermischens eines pulverförmigen oxidischen porösen Trä- germaterials mit einer pulverförmigen Hafniumverbindung und/oder einer Lösung oder Aufschlämmung eines Hafniumsalzes;
b) Formens eines Formkörpers aus dem gemäß Schritt a) erhal- tenen Gemisch;
c) Kalzinierens des gemäß Schritt b) erhaltenen Formkörpers.
Vorzugsweise wird dabei während der Kalzination die Hafniumverbindung, sofern diese nicht schon Hafniumoxid ist, in das Oxid überführt. Geeignete Hafniumverbindungen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf (NH4J2[HfF6], HfCl4, HfO2, HfI3, HfCl3, HfCl2, HfOCl2, HfO(NOa)2, HfO(OAc)2, HfB5, K5[Hf(CN)5], [Hf(bipy)3], Hf(SO4J2, Na2HfO3, Na4HfO4.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schalenkatalysators ist es vorgesehen, dass der poröse oxidische Katalysatorträger ein Siliziumoxid, Aluminium- oxid, Alumosilikat (z. B. Zeolithe) , Zirkoniumoxid, Titanoxid, einen kalzinierten säurebehandelten Bentonit, ganz allgemein Schichtsilikate oder eine Mischung zweier oder mehr der vorgenannten Oxide umfasst oder daraus aufgebaut ist. Besonders bevorzugt sind reines Zirkoniumdioxid und kalzinierte Bentoni- te/Schichtsilikate, die bis zu 20 Gew.% ZrO2 enthalten.
Es ist ganz besonders bevorzugt, wenn die Hafniumoxideinheiten in der Gerüststruktur des Katalysatorträgers in einem Anteil von 0,03 bis 20 Gew.-% enthalten sind, bezogen auf das Gewicht des reinen Katalysatorträgers. Sind die Hafniumoxideinheiten in einem Anteil von weniger als 0,03 Gew.-% in der Gerüststruktur des Katalysatorträgers vorhanden, so wirken sich die die Aktivität des erfindungsgemäßen Schalenkatalysators steigernden Eigenschaften des Hafniumoxids nur geringfügig aus, während oberhalb eines Anteils von 25 Gew.-% die Steigerung der Aktivität des Katalysators mit einer deutlichen Abnahme der VAM-Selektivität einhergeht.
Es wurde festgestellt, dass die VAM-Selektivität des erfin- dungsgemäßen Schalenkatalysators um so höher ist, je kleiner die Oberfläche des Katalysatorträgers ist. Darüber hinaus kann die Dicke der Pd/Au-Schale um so größer gewählt werden, je
kleiner die Oberfläche des Katalysatorträgers ist, ohne nennenswerte Verluste an VAM-Selektivität .
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators weist die spezifische Oberfläche des Katalysator- trägers einen Wert von kleiner/gleich 160 m2/g auf, vorzugsweise eine von kleiner als 140 m2/g, bevorzugt eine von kleiner als 135 TVi2Zq, weiter bevorzugt eine von kleiner als 120 m2/g, mehr bevorzugt eine von kleiner als 100 m2/g, noch mehr bevorzugt eine von kleiner als 80 m2/g und ganz besonders bevorzugt eine von kleiner als 65 m2/g.
Unter dem Begriff „spezifische Oberfläche" des Katalysatorträgers wird dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung die BET- Oberfläche des Trägers verstanden, die mittels Adsorption von Stickstoff nach DIN 66132 bestimmt wird.
Entsprechend einer ganz besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schalenkatalysators kann es vorgesehen sein, dass der Katalysatorträger eine spezifische Oberfläche im Bereich von 160 bis 40 m2/g aufweist, vorzugsweise eine von zwischen 140 und 50 m2/g, bevorzugt eine von zwischen 135 und 50 m2/g, weiter bevorzugt eine von zwischen 120 und 50 m2/g, ganz besonders bevorzugt eine von zwischen 100 und 50 m2/g.
Der Begriff "Katalysatorträger" bezeichnet erfindungsgemäß entweder einen Formkörper aus den vorstehend genannten Materialien bzw. deren Mischungen, oder eine Schicht, die z. B. in Form eines Washcoats, d.h. einer wässrigen Aufschlämmung der vorstehend genannten Materialien bzw. deren Mischungen, auf einen porösen oder nicht porösen Formkörper aufgebracht wurde und somit ebenfalls eine "Schale" bildet. Erfindungsgemäß- funktionell bedeutet "Katalysatorträger" also den Teil des erfindungsgemäßen Schalenkatalysators, der die metallische Scha-
Ie trägt, die den Pd/Au Katalysator enthält. Aus dem Zusammenhang ergibt es sich vorliegend zwanglos, falls Formkörper bestehend aus dem porösen Katalysatorträgermaterial gemeint sind. Ansonsten bezieht sich der Begriff "Katalysatorträger" sowohl auf eine Schale enthaltend oder bestehend aus dem Kata- lysatorträgermaterial als auch auf einem Formkörper aus den Materialien.
Der poröse Katalysatorträger-Formkörper des erfindungsgemäßen Katalysators kann beispielsweise auf der Basis eines mit Ei- senoxid dotierten, kalzinierten säurebehandelten Bentonits hergestellt werden, indem ein pulverförmiger (unkalzinierter) säurebehandelter Bentonit mit einer pulverförmigen Eisenverbindung und/oder einer Eisenlösung sowie Wasser vermählen und dann innig bis zur Homogenität vermischt wird. Ebenso gibt es natürlich vorkommende Bentonite, die bereits Eisen als Verunreinigung enthalten, aus denen man mehr oder weniger Eisen mit Säure auswaschen kann, um einen Eisen-dotierten Träger herzustellen, ohne zusätzliches Eisen zugeben zu müssen. Die resultierende Mischung wird unter Verdichtung zu einem Formkörper mittels dem Fachmann an sich geläufiger Vorrichtungen, wie beispielsweise Extrudern oder Tablettenpressen geformt und anschließend wird der nicht ausgehärtete Formkörper zu einem stabilen Formkörper kalziniert. Die Kalzinierung wird dabei vorzugsweise bei Temperaturen durchgeführt, bei welchen sich ein festes Gefüge ergibt sowie ggf. die Eisenverbindung in Eisen (III) -oxid überführt wird. Dabei hängt die Größe der spezifischen Oberfläche des dotierten Katalysatorträgers insbesondere von der Qualität des eingesetzten (Roh-) Bentonits ab, dem Säurebehandlungsverfahren des eingesetzten Bentonits, d.h. beispielsweise der Natur und der zum Bentonit relativen Menge und der Konzentration der eingesetzten anorganischen Säure, der Säurebehandlungsdauer sowie der -temperatur, vom Verpres-
sungsdruck sowie von der Kalzinierdauer und -temperatur sowie der Kalzinieratmosphäre.
Säurebehandelte Bentonite können durch Behandlung von Bentoni- ten mit starken (Br0nstedt) Säuren erhalten werden, wie bei- spielsweise Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Salzsäure. Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendete Definition des Begriffes „Bentonit" ist in: Römpp, Lexikon Chemie, 10. Aufl., Georg Thieme Verlag, angegeben. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugte Bentonite sind natürliche alumi- niumhaltige Schichtsilikate, die Montmorillonit (in Form von Smektit) als Hauptmineral enthalten. Nach der Säurebehandlung wird der Bentonit in der Regel mit Wasser gewaschen, getrocknet und zu einem Pulver vermählen.
Der erfindungsgemäße Schalenkatalysator wird üblicherweise hergestellt, indem eine Vielzahl von Formkörpern einem Batch- Verfahren unterworfen werden, bei dessen einzelnen Verfahrensschritten die Formkörper beispielsweise durch Rühr- und Mischwerkzeugen vermittelten, verhältnismäßig hohen mechanischen Belastungen unterliegen. Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Katalysator bei der Befüllung eines Reaktors mechanisch stark beansprucht werden, wodurch es zu einer unerwünschten Staubentwicklung sowie einer Beschädigung des Katalysatorträgers, insbesondere seiner in einem äußeren Bereich gelegenen, katalytisch aktiven Schale kommen kann.
Insbesondere um den Abrieb des erfindungsgemäßen Katalysators in vertretbaren Grenzen zu halten, weist der Katalysatorträger daher vorzugsweise eine Härte von größer/gleich 20 N auf, vor- zugsweise eine von größer/gleich 25 N, ganz besonders bevorzugt eine von größer/gleich 35 N und am meisten bevorzugt eine von größer/gleich 40 N. Die Ermittlung der Härte wird vorliegend mittels eines Tablettenhärtetesters 8M der Fa. Dr.
Schleuniger Pharmatron AG an 99 Stück Schalenkatalysatoren nach Trocknung des Katalysators bei 130 0C for 2 h als Durchschnitt bestimmt, wobei die Geräteeinstellungen wie folgt sind:
Härte: N
Distanz zum Formkörper: 5,00 mm
Zeitverzögerung: 0,80 s
Vorschub-Typ: 6 D
Geschwindigkeit: 0,60 mm/s
Die Härte des Katalysatorträgers kann beispielsweise auch durch die Variation der Verfahrensparameter bei seiner Herstellung beeinflusst werden, beispielsweise durch die Auswahl des Trägermaterials und der Art des Hafniumausgangsmaterials sowie seiner Menge, die Kalzinierdauer und/oder die Kalziniertemperatur eines aus einer entsprechenden Trägermischung geformten, unausgehärteten Formkörpers, oder durch bestimmte optionale Zuschlagsstoffe, wie beispielsweise Methylcellulose oder Magnesiumstearat .
Der erfindungsgemäße Katalysator umfasst demzufolge einen Formkörper als eigentlichen Katalysatorträger, vorzugsweise auf der Basis eines entsprechend dotierten, kalzinierten säurebehandelten Bentonits oder eines Mischoxids auf Basis von Zirkondioxid oder deren Mischungen.
Der Ausdruck „auf der Basis" bedeutet dabei, dass der erfindungsgemäße Katalysator in diesem Fall einen dotierten kalzinierten säurebehandelten Bentonit umfasst. Es ist bevorzugt, dass der Anteil des an kalziniertem säurebehandeltem Bentonits
größer/gleich 50 Gew.-% ist, vorzugsweise größer/gleich 60 Gew.-%, bevorzugt größer/gleich 70 Gew.-%, weiter bevorzugt größer/gleich 80 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Hafniumdioxideinheiten enthaltenden Katalysatorträgers.
Es konnte festgestellt werden, dass die VAM-Selektivität des erfindungsgemäßen Katalysators erhöht wurde, wenn das integrale Porenvolumen des Katalysatorträgers zunimmt. Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators weist daher der Katalysatorträger ein integrales Po- renvolumen nach BJH von größer als 0,25 ml/g auf, bevorzugt eines von größer als 0,30 ml/g, und am meisten bevorzugt eines von größer als 0,35 ml/g. Im Falle von reinem ZrO2 liegt zum Vergleich das Porenvolumen im Bereich von 0,2 - 0,4 ml/g.
Dabei wird das integrale Porenvolumen des Katalysatorträgers nach der Methode von BJH mittels Stickstoffadsorption bestimmt. Die Oberfläche des Katalysatorträgers sowie sein integrales Porenvolumen werden nach der BET- bzw. nach der BJH- Methode bestimmt. Die Bestimmung der BET-Oberflache erfolgt nach der BET-Methode gemäß DIN 66131; eine Veröffentlichung der BET-Methode findet sich auch in J. Am. Chem. Soc. 60, 309 (1938) . Zur Bestimmung der Oberfläche und des integralen Porenvolumens des Katalysatorträgers oder des Katalysators kann die Probe beispielsweise mit einem vollautomatischen Stick- stoffporosimeter der Firma Mikromeritics, Typ ASAP 2010 vermessen werden, mittels dessen eine Adsorptions- sowie eine De- sorptionsisotherme aufgenommen wird.
Zur Ermittlung der Oberfläche und der Porosität des Katalysa- torträgers oder des Katalysators nach dem BET-Verfahren werden die Daten gemäß DIN 66131 ausgewertet. Das Porenvolumen wird aus den Messdaten unter Anwendung der BJH-Methode ermittelt (E. P. Barret, L. G. Joiner, P.P. Haienda, J. Am. Chem. Soc. 73
(1951, 373) ) . Bei diesem Verfahren werden auch Effekte der Kapillarkondensation berücksichtigt. Porenvolumina bestimmter Porengrößenbereiche werden durch Aufsummieren inkrementeller Porenvolumina bestimmt, die aus der Auswertung der Adsorptionsisotherme nach BJH erhalten werden. Das integrale Porenvo- lumen nach der BJH-Methode bezieht sich auf Poren mit einem Durchmesser von 1,7 bis 300 nm.
Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schalenkatalysators ist es weiter vorteilhaft, wenn die Wassersaugfähigkeit des Katalysatorträgers 40 bis 75 % beträgt, bevorzugt 50 bis 70 % berechnet als Gewichtszunahme durch Wasseraufnahme. Die Saugfähigkeit wird bestimmt, indem 10 g der Trägerprobe mit entionisiertem Wasser 30 min lang getränkt werden, bis aus der Trägerprobe keine Gasblasen mehr entweichen. Dann wird das überschüssige Wasser dekantiert und die getränkte Probe mit einem Baumwolltuch zur Befreiung der Probe von anhaftender Feuchtigkeit abgetupft. Anschließend wird der wasserbeladene Träger ausgewogen und die Saugfähigkeit berechnet gemäß:
(Auswaage (g) - Einwaage (g) ) x 10 = Wassersaugfähigkeit (%)
Es ist vorteilhaft, wenn der Katalysatorträger ein integrales Porenvolumen nach BJH im Bereich von 0,25 und 0,7 ml/g auf- weist, vorzugsweise in einem Bereich von 0,3 und 0,55 ml/g und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 0,35 bis 0,5 ml/g.
Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators ist es bevorzugt, dass zumindest 80 % des integralen Porenvolumens des Katalysatorträgers nach BJH von Mesoporen und Makroporen gebildet sind, vorzugsweise zumindest 85 % und bevorzugt zumindest 90 %. Dadurch wird einer durch Diffusionslimitierung bewirkten verminderten Aktivität
des erfindungsgemäßen Katalysators entgegengewirkt, insbesondere bei Pd/Au-Schalen mit verhältnismäßig großen Dicken. Dabei sollen diesbezüglich unter den Begriffen Mikroporen, Meso- poren und Makroporen Poren verstanden werden, die einen Durchmesser von kleiner als 1 nm, einen Durchmesser von 1 bis 50 nm bzw. einen Durchmesser von größer als 50 nm aufweisen.
Ebenfalls im Hinblick auf eine geringe Porendiffusionslimitie- rung ist es gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators bevorzugt, dass der Katalysatorträ- ger einen mittleren Porendurchmesser von 8 bis 50 nm aufweist, vorzugsweise einen von 9 bis 20 nm und bevorzugt einen von 10 bis 15 nm.
Der erfindungsgemäße Katalysator sollte bevorzugt eine Schütt- dichte von mehr als 0,4 g/ml aufweisen, vorzugsweise eine von mehr als 0,45 g/ml und besonders bevorzugt eine Schüttdichte von zwischen 0,45 und 0,75 g/ml.
Um eine ausreichende chemische Beständigkeit des erfindungsge- mäßen Katalysators zu gewährleisten, weist im Falle, dass der
Träger kalzinierten säurebehandelten Bentonit enthält, einen
Siθ2~Gehalt von zumindest 65 Mass.-% auf, vorzugsweise einen von zumindest 80 Mass.-% und bevorzugt einen von 95 bis 99,5
Mass.-% bezogen auf die Masse des undotierten kalzinierten säurebehandelten Bentonits.
Bei der Gasphasensynthese von VAM aus Essigsäure und Ethen wirkt sich ein verhältnismäßig niedriger Al2θ3-Gehalt in dem kalzinierten säurebehandelten Bentonit kaum nachteilig aus, während bei hohen Al2O3-Gehalten mit einer merklichen Abnahme der Druckhärte gerechnet werden muss. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators enthält der säurebehandelte Bentonit daher weniger als 10 Mass.-% Al2O3,
vorzugsweise 0,1 bis 3 Mass.-% und bevorzugt 0,3 bis 1,0 Mass.-% bezogen auf die Masse des kalzinierten säurebehandelten Bentonits.
Die Acidität des Katalysatorträgers beeinflusst die Aktivität des erfindungsgemäßen Katalysators bei der Gasphasensynthese von VAM aus Essigsäure und Ethen vorteilhaft. Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators besitzt der Katalysatorträger eine Bayer-Acidität von zwischen 1 und 150 μval/g, vorzugsweise eine von zwischen 5 und 130 μval/g und besonders bevorzugt eine von zwischen 10 und 100 μval/g.
Der Katalysatorträger des erfindungsgemäßen Katalysators liegt wie schon erwähnt bevorzugt als so genannter „Formkörper" vor. Dabei kann der Katalysatorträger grundsätzlich die Form eines beliebigen geometrischen Körpers annehmen, auf dem sich eine nachstehend im Detail erläuterte Schale, die katalytisch aktive Metalle enthält, aufbringen lässt. Bevorzugt ist es jedoch, wenn der Katalysatorträger als Kugel, Zylinder (auch mit abge- rundeten Stirnflächen) , Lochzylinder (auch mit abgerundeten Stirnflächen) , Trilobus, „capped tablet", Tetralobus, Ring, Donut, Stern, Wagenrad, „inverses" Wagenrad, oder als Strang, vorzugsweise als Rippstrang oder Sternstrang, ausgebildet ist. Ganz besonders bevorzugt ist die Kugelform, da sie auch ein- fach mit einer „Schale" versehen werden kann.
Der Durchmesser bzw. die Länge und Dicke des Katalysatorträgers des erfindungsgemäßen Katalysators beträgt vorzugsweise 2 bis 9 mm, je nach Reaktorrohrgeometrie, in dem der Katalysator Einsatz finden soll. Ist der Katalysatorträger als Kugel ausgebildet, so weist der Katalysatorträger bevorzugt einen Durchmesser von größer als 2 mm auf, bevorzugt einen Durchmes-
ser von größer als 3 mm und bevorzugt einen Durchmesser von 4 mm bis 9 mm.
Die VAM-Selektivität des erfindungsgemäßen Katalysators ist im Allgemeinen um so höher, je kleiner die Dicke der Pd/Au-Schale des Katalysators ist. Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators weist daher die Schale des Katalysators eine Dicke von weniger als 300 μm auf, vorzugsweise eine von weniger als 200 μm, bevorzugt eine von weniger als 150 μm, weiter bevorzugt eine von weniger als 100 μm und noch mehr bevorzugt eine von weniger als 80 μm.
Die Dicke der Schale kann mittels eines Mikroskops optisch ausgemessen werden. Und zwar erscheint der Bereich, in dem die Edelmetalle Pd/Au abgeschieden sind, schwarz, während die edelmetallfreien Bereiche weiß erscheinen. Die Grenzlinie zwischen edelmetallhaltigen und -freien Bereichen ist in der Regel sehr scharf und optisch deutlich zu erkennen. Sollte die vorgenannte Grenzlinie nicht scharf ausgebildet und entsprechend optisch nicht deutlich zu erkennen sein, so entspricht die Dicke der Schale der Dicke einer Schale, gemessen ausgehend von der äußeren Oberfläche des Katalysatorträgers, in welcher 95 % des auf den Träger abgeschiedenen Edelmetalls enthalten sind.
Es konnte jedoch ebenfalls festgestellt werden, dass bei dem erfindungsgemäßen Katalysator, insbesondere den Oberflächenarmen, die Pd/Au-Schale mit einer eine hohe Aktivität des Katalysators bewirkenden, verhältnismäßig großen Dicke ausgebildet werden kann, ohne eine nennenswerte Verminderung der VAM- Selektivität des erfindungsgemäßen Katalysators zu bewirken. Entsprechend einer anderen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators weist die Schale des Katalysators daher eine Dicke im Bereich von 200 und 2000 μm
auf, vorzugsweise im Bereich von 250 und 1800 μm, ganz besonders bevorzugt im Bereich von 300 und 1500 μm und weiter bevorzugt im Bereich von zwischen 400 und 1200 μm.
Um eine ausreichende Aktivität des erfindungsgemäßen Katalysa- tors zu gewährleisten, beträgt der Anteil des Katalysators an Pd 0,5 bis 2,5 Gew.-%, vorzugsweise 0,6 bis 2,3 Gew.-% und bevorzugt 0,7 bis 2 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des mit Edelmetall beladenen Katalysatorträgers.
Ferner kann es bevorzugt sein, wenn der erfindungsgemäße Katalysator einen Pd-Gehalt von 1 bis 20 g/l aufweist, vorzugsweise einen von 2 bis 15 g/l und bevorzugt einen von 3 bis 10 g/l.
Ebenfalls um eine ausreichende Aktivität und Selektivität des erfindungsgemäßen Katalysators zu gewährleisten, liegt das Au/Pd-Atomverhältnis des Katalysators vorzugsweise zwischen 0 und 1,2, vorzugsweise zwischen 0,1 und 1, bevorzugt zwischen 0,3 und 0,9 und besonders bevorzugt zwischen 0,4 und 0,8.
Darüber hinaus kann es bevorzugt sein, wenn der Au-Gehalt des erfindungsgemäßen Katalysators von 1 bis 20 g/l beträgt, vorzugsweise 1.5 bis 15 g/l und bevorzugt 2 bis 10 g/l.
Um eine weitgehend einheitliche Aktivität des erfindungsgemäßen Katalysators über die Dicke der Pd/Au-Schale hinweg zu gewährleisten, sollte die Edelmetallkonzentration über die Schalendicke hinweg nur verhältnismäßig wenig variieren. D.h., dass das Profil der Edelmetallkonzentration des Katalysators über einen Bereich von 90 % der Schalendicke hinweg, wobei der Bereich zur äußeren und inneren Schalengrenze jeweils um 5 % der Schalendicke beabstandet ist, von der mittleren Edelmetallkonzentration dieses Bereichs um maximal +/- 20 % ab, vor-
zugsweise um maximal +/- 15 % und bevorzugt um maximal +/- 10
In weiter bevorzugten Ausführungsformen sind Hafniumoxideinheiten zusätzlich ebenfalls in der Schale des erfindungsgemä- ßen Katalysators vorhanden, bevorzugt in einer Menge von 0,1 - 20 Gew.% bezogen auf das Gewicht des gesamten Katalysators.
Weiter kann die Schale auch Zirkondioxid enthalten, wobei der Gehalt an Zirkonoxid im Bereich von 10 bis 20 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des gesamten Katalysators beträgt.
Chlorid vergiftet den erfindungsgemäßen Katalysator und führt zu einer Deaktivierung desselben. Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators ist daher sein Gehalt an Chlorid kleiner als 250 ppm, vorzugsweise kleiner als 150 ppm.
Der erfindungsgemäße Katalysator enthält neben dem Hafniumoxid vorzugsweise zumindest eine Alkalimetallverbindung als weite- ren Promotor, vorzugsweise eine Kalium-, eine Natrium-, eine Cäsium- oder eine Rubidiumverbindung, bevorzugt eine Kaliumverbindung. Zu den geeigneten und besonders bevorzugten Kaliumverbindungen gehören Kaliumacetat KOAc, Kaliumcarbonat K2CO3, Kaliumhydrogencarbonat KHCO3 und Kaliumhydroxid KOH so- wie sämtliche Kaliumverbindungen, die sich unter den jeweiligen Reaktionsbedingungen der VAM-Synthese in Kaliumacetat (KOAc) umwandeln. Die Kaliumverbindung kann sowohl vor als auch nach der Reduktion der Metall-Komponenten zu den Metallen Pd und Au auf den Katalysatorträger aufgetragen werden. Ent- sprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators umfasst der Katalysator ein Alkali- metallacetat , vorzugsweise Kaliumacetat.
Zur Gewährleistung einer ausreichenden Promotoraktivität ist es besonders bevorzugt, wenn der Gehalt des Katalysators an Alkalimetallacetat 0,1 bis 0,7 mol/1 beträgt, vorzugsweise 0,3 bis 0,5 mol/1.
Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Katalysators beträgt das Alkalimetall/Pd- Atomverhältnis zwischen 1 und 12, vorzugsweise zwischen 2 und 10 und besonders bevorzugt zwischen 4 und 9. Dabei ist vorzugsweise das Alkalimetall/Pd-Atomverhältnis umso geringer, je kleiner die Oberfläche des Katalysatorträgers ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner noch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Schalenkatalysators, umfassend die Schritte des
a) Bereitsteilens eines oxidischen porösen Katalysatorträgers, dessen Gerüststruktur Hafniumoxid (HfO2) einheiten enthält .
b) Auftragens einer Lösung einer Pd-Vorläuferverbindung auf den Katalysatorträger;
c) Auftragens einer Lösung einer Au-Vorläuferverbindung auf den Katalysatorträger dessen Gerüststruktur Hafniu- moxideinheiten (HfO2) enthält;
d) Überführens der Pd-Komponente der Pd-Vorläuferverbindung in die metallische Form;
e) Überführens der Au-Komponente der Au-Vorläuferverbindung in die metallische Form.
Grundsätzlich kann als Pd- und Au-Vorläuferverbindung jede Pd- bzw. Au-Verbindung eingesetzt werden, mittels derer ein hoher
Dispersionsgrad der Metalle erzielt werden kann. Dabei wird unter dem Begriff „Dispersionsgrad" das Verhältnis der Anzahl aller Oberflächenmetallatome aller Metall-/Legierungspartikel eines geträgerten Metallkatalysators zu der Gesamtzahl aller Metallatome der Metall-/Legierungspartikel verstanden. Im AIl- gemeinen ist es bevorzugt, wenn der Dispersionsgrad einem verhältnismäßig hohen Zahlenwert entspricht, da in diesem Fall möglichst viele Metallatome für eine katalytische Reaktion frei zugänglich sind.
Das heißt, dass bei einem verhältnismäßig hohen Dispersionsgrad eines geträgerten Metallkatalysators eine bestimmte katalytische Aktivität desselben mit einer verhältnismäßig geringen Menge an eingesetztem Metall erreicht werden kann. Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfin- dungsgemäßen Katalysators beträgt der Dispersionsgrad der Metallpartikel 1 bis 20 %. Dabei sind die Werte des Dispersionsgrads mittels CO Adsorption bestimmt.
Es ist bevorzugt, dass die Pd- und Au-Vorläuferverbindungen ausgewählt sind aus den Halogeniden, insbesondere Chloriden, Oxiden, Nitraten, Nitriten, Formiaten, Propionaten, Oxalaten, Acetaten, Hydroxiden, Hydrogencarbonaten, Aminkomplexen oder organischen Komplexen, beispielsweise Triphenylphosphankomple- xen oder Acetylacetonatkomplexen, dieser Metalle.
Beispiele für besonders bevorzugte Pd-Vorläuferverbindungen sind wasserlösliche Pd-Salze. Gemäß besonders bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Pd- Vorläuferverbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Pd(NH3J4(OH)2, Pd(NO3)2, K2Pd(OAc)2(OH)2, Pd(NH3MNOz)2, Pd (NH3) 4 (NO3) 2, K2Pd(NO2)4, Na2Pd(NO2J4, Pd(OAc)2, PdCl2 und Na2PdCl4 und H2PdCl4 und K2PdCl4 und (NH4) 2PdCl4 und Pd (NH3) 4C12 und Pd (NH3) 4 (HPO4) und Ammonium-Pd-Oxalat und Pd-Oxalat und
K2Pd (C2O4) 2 und Pd ( II ) trifluoracetat . Neben Pd(OAc)2 können auch andere Carboxylate des Palladiums eingesetzt werden, vorzugsweise die Salze der aliphatischen Monocarbonsäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, beispielsweise das Propionat- oder das Bu- tyratsalz.
Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können auch Pd-Nitrit- Vorläuferverbindungen bevorzugt sein. Bevorzugte Pd-Nitrit- Vorläuferverbindungen sind beispielsweise solche, die mittels Lösen von Pd(OAc)2 in einer NaNO2-Lösung erhalten werden.
Beispiele für bevorzugte Au-Vorläuferverbindungen sind wasserlösliche Au-Salze. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Au- Vorläuferverbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
KAuO2, HAuCl4, NaAuO2, KAu (NO2) 4, AuCl3, NaAuCl4, KAuCl4,
(Nh4) AuCl4, KAu(OAc)3(OH), NaAu(OAc)3(OH), HAu(NO3J4 und
Au(OAc)3. Dabei ist es gegebenenfalls empfehlenswert, das
Au(OAc)3 oder das KAuO2 mittels Fällung des Oxids/Hydroxids aus einer Goldsäure-Lösung, Waschung und Isolierung des Niederschlags sowie Aufnahme desselben in Essigsäure bzw. KOH jeweils frisch anzusetzen.
Als Lösungsmittel für die Vorläuferverbindungen sind alle Lö- sungsmittel geeignet, in denen die ausgewählten Vorläuferverbindungen löslich sind und die nach dem Auftrag auf den Katalysatorträger von demselben leicht mittels Trocknung wieder entfernt werden können. Bevorzugte Lösungsmittel-Beispiele für die Metallacetate als Vorläuferverbindungen sind vor allem un- substituierte Carbonsäuren, insbesondere Essigsäure, und für die Metallchloride vor allem Wasser oder verdünnte Salzsäure.
Falls die Vorläuferverbindungen in Essigsäure, Wasser bzw. verdünnter Salzsäure oder Mischungen davon nicht ausreichend löslich sind, können alternativ oder zusätzlich zu den genannten Lösungsmitteln auch andere Lösungsmittel Anwendung finden. Als andere Lösungsmittel kommen hierbei vorzugsweise diejeni- gen Lösungsmittel in Betracht, die inert sind und mit Essigsäure oder Wasser mischbar sind. Als bevorzugte Lösungsmittel, die sich als Zusatz zur Essigsäure eignen, seien Ketone, beispielsweise Aceton oder Acetylaceton, ferner Ether, beispielsweise Tetrahydrofuran oder Dioxan, Acetonitril, Dimethylforma- mid und Lösungsmittel auf der Basis von Kohlenwasserstoffen wie beispielsweise Benzol genannt, die aber auch in anderen Ausführungsformen als alleiniges Lösungsmittel verwendet werden können.
Als bevorzugte Lösungsmittel, die sich als Zusatz zu Wasser eignen, seien Ketone, beispielsweise Aceton, oder Alkohole, beispielsweise Ethanol oder Isopropanol oder Methoxyethanol, Laugen, wie wässrige KOH oder NaOH, oder organische Säuren, wie Essigsäure, Ameisensäure, Zitronensäure, Weinsäure, Äpfel- säure, Glyoxylsäure, Glycolsäure, Oxalsäure, Benztraubensäure oder Milchsäure, genannt, die aber auch in anderen Ausführungsformen als alleiniges Lösungsmittel verwendet werden können.
Werden als Vorläuferverbindungen Chloridverbindungen eingesetzt, so muss sichergestellt werden, dass die Chloridionen vor dem Einsatz des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Katalysators auf eine tolerable Restmenge reduziert werden, da Chlorid ein Katalysatorgift ist. Dazu wird der Ka- talysatorträger im Regelfall nach der Fixierung der Pd- und Au-Komponente der Pd- bzw. Au-Vorläuferverbindung auf den Katalysatorträger ausgiebig mit Wasser gewaschen. Dies geschieht im Allgemeinen entweder unmittelbar nach der Fixierung durch
Hydroxid-Fällung der Pd- und Au-Komponente mittels Lauge oder nach der Reduktion der Edelmetall-Komponenten zu dem/der jeweiligen Metall/Legierung.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden jedoch chloridfreie Pd- und Au- Vorläuferverbindungen verwendet sowie chloridfreie Lösungsmittel, um den Gehalt des Katalysators an Chlorid möglichst gering zu halten und ein aufwendiges Chloridfrei-Waschen zu vermeiden. Dabei werden vorzugsweise als Vorläuferverbindungen die entsprechenden Acetatverbindungen eingesetzt, da diese den Katalysatorträger nur in einem sehr geringen Umfang mit Chlorid kontaminieren.
Die Abscheidung der Pd- und Au-Vorläuferverbindungen auf den Katalysatorträger im Bereich einer äußeren Schale des Katalysatorträgers lässt sich nach an sich bekannten Verfahren erzielen. So kann der Auftrag der Vorläufer-Lösungen durch Tränkung erfolgen, indem der Träger in die Vorläufer-Lösungen eingetaucht wird oder gemäß dem Incipient-wetness-Verfahren ge- tränkt wird. Anschließend wird auf den Katalysatorträger eine Base, beispielsweise Natronlauge oder Kalilauge, aufgetragen, wodurch die Edelmetall-Komponenten in Form von Hydroxiden auf den Träger ausgefällt werden. Es ist beispielsweise auch möglich, den Träger zunächst mit Lauge zu tränken und dann die Vorläuferverbindungen auf den so vorbehandelten Träger aufzubringen. Analoges gilt, wenn zusätzlich Hafniumoxid in der Schale vorhanden ist, wobei ebenfalls bevorzugt wasserlösliche Hafniumverbindungen zum Einsatz kommen.
Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es daher vorgesehen, dass die Pd- und die Au-Vorläuferverbindung auf den Katalysatorträger aufgetragen wird, indem der Katalysatorträger mit der Lösung der Pd-
Vorläuferverbindung und mit der Lösung der Au- Vorläuferverbindung oder mit einer Lösung, die sowohl die Pd- als auch die Au-Vorläuferverbindung enthält, getränkt wird.
Nach dem Stand der Technik werden die Aktivmetalle Pd und Au sowie ggf. Hf ausgehend von Chloridverbindungen im Bereich einer Schale des Trägers auf demselben mittels Tränken aufgebracht. Diese Technik ist jedoch an die Grenzen angelangt, was minimale Schalendicken und maximale Au-Beladung und maximale Hf-Beladung angeht. Die Schalendicke der entsprechenden be- kannten VAM-Katalysatoren liegt bei ca. 100 μm und es ist nicht absehbar, dass mittels Tränkung noch dünnere Schalen erhalten werden können. Darüber hinaus lassen sich höhere Au- Beladungen innerhalb der gewünschten Schale mittels Tränkung nur schwerlich realisieren, da die Au-Vorläuferverbindungen dazu neigen, von der Schale in innere Zonen des Katalysatorträger-Formkörpers zu diffundieren, was zu breiten Au-Schalen führt, die bereichsweise kaum mit Pd durchmischt sind.
Die Aktivmetalle, oder besser gesagt deren Vorläuferverbindun- gen, können beispielsweise auch mittels so genannter physikalischer Verfahren auf den Träger aufgetragen werden. Dazu kann der Träger erfindungsgemäß bevorzugt beispielsweise mit einer Lösung der Vorläuferverbindungen besprüht werden, wobei der Katalysatorträger in einer Dragiertrommel bewegt wird, in wel- eher warme Luft eingeblasen wird, so dass das Lösungsmittel rasch verdampft.
Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass die Lösung der Pd-Vorläuferverbindung und die Lösung der Au- Vorläuferverbindung auf den Katalysatorträger aufgetragen wird, indem die Lösungen auf eine Wirbelschicht oder ein Fließbett des Katalysatorträgers aufgesprüht werden, Vorzugs-
weise mittels eines Aerosols der Lösungen. Dadurch kann die Schalendicke stufenlos eingestellt und optimiert werden, beispielsweise bis zu einer Dicke von 2 mm. Aber auch sehr dünne Schalen mit einer Dicke von kleiner als 100 μm sind so möglich.
Die vorstehend genannte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann mittels einer Wirbelschichtanlage bzw. Fließbettanlage durchgeführt werden. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn in der Anlage eine so genannte kontrollierte Luft- gleitschicht besteht. Zum Einen werden die Katalysatorträger- Formkörper durch die kontrollierte Luftgleitschicht gut durchmischt, wobei sie gleichzeitig um ihre eigene Achse rotieren, wodurch sie gleichmäßig von der Prozessluft getrocknet werden. Zum Anderen passieren die Katalysatorträger-Formkörper auf- grund der durch die kontrollierte Luftgleitschicht bewirkten konsequenten Orbitalbewegung der Formkörper den Sprühvorgang (Applikation der Vorläuferverbindungen) in nahezu konstanter Häufigkeit .
Dadurch wird eine weitgehend einheitliche Schalendicke einer behandelten Charge von Formkörpern erreicht . Ferner wird dadurch erreicht, dass die Edelmetallkonzentration über einen verhältnismäßig großen Bereich der Schalendicke hinweg nur verhältnismäßig gering variiert, d.h., dass die Edelmetallkon- zentration über einen großen Bereich der Schalendicke hinweg in etwa eine Rechteckfunktion beschreibt, wodurch eine weitgehend einheitliche Aktivität des resultierenden Katalysators über die Dicke der Pd/Au-Schale hinweg gewährleistet ist. Geeignete Dragiertrommeln, Wirbelschichtanlagen bzw. Fließbett- anlagen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechend bevorzugter Ausführungsformen sind im Stand der Technik bekannt und werden z. B. von den Unternehmen Heinrich Brucks GmbH (Alfeld, Deutschland) ERWEK GmbH (Heusenstamm,
Deutschland), Stechel (Deutschland), DRIAM Anlagenbau GmbH (Eriskirch, Deutschland) glatt GmbH (Binzen, Deutschland) , G. S. Divisione Verniciatura (Osteria, Italien), HOFER-Pharma Maschinen GmbH (Weil am Rhein, Deutschland), L.B. Bohle Maschinen + Verfahren GmbH (Enningerloh, Deutschland) , Lödige Maschinenbau GmbH (Paderborn, Deutschland), Manesty (Merseysi- de, Großbritannien) , Vector Corporation (Marion, IA, USA) , Ae- romatic-Fielder AG (Bubendorf, Schweiz) , GEA Process Engineering (Hampshire, Großbritannien), Fluid Air Inc. (Aurora, Illinois, USA), Heinen Systems GmbH (Varel, Deutschland), Hütt- lin GmbH (Steinen, Deutschland) , Umang Pharmatech Pct Ltd. (Marharashtra, Indien) und Innojet Technologies (Lörrach, Deutschland) vertrieben.
Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindung- sgemäßen Verfahrens wird der Katalysatorträger während des Auftragens der Lösungen erwärmt, beispielsweise mittels erwärmter Prozessluft. Über den Grad der Erwärmung der Katalysatorträger kann die Abtrocknungsgeschwindigkeit der aufgetragenen Lösungen der Edelmetall-Vorläuferverbindungen bestimmt werden. Bei relativ niedrigen Temperaturen beispielsweise ist die Abtrocknungsgeschwindigkeit verhältnismäßig klein, so dass es bei entsprechendem quantitativem Auftrag aufgrund der durch das Vorhandensein von Lösungsmittel bedingten hohen Diffusion der Vorläuferverbindungen zur Ausbildung größerer Schalendi- cken kommen kann. Bei relativ hohen Temperaturen beispielsweise ist die Abtrocknungsgeschwindigkeit verhältnismäßig hoch, so dass mit dem Formkörper in Kontakt kommende Lösung der Vorläuferverbindungen nahezu unverzüglich abtrocknet, weshalb auf den Katalysatorträger aufgetragene Lösung nicht tief in den- selben eindringen kann. Bei verhältnismäßig hohen Temperaturen können so relativ kleine Schalendicken mit hoher Edelmetallbeladung erhalten werden.
Bei den aus dem Stand der Technik beschriebenen Verfahren zur Herstellung von VAM-Schalenkatalysatoren auf der Basis von Pd und Au werden üblicherweise kommerziell erhältliche Lösungen der Vorläuferverbindungen wie Na2PdCl4-, NaAuCl4- oder HAuCl4- Lösungen eingesetzt. In der jüngeren Literatur werden, wie be- reits vorstehend ausgeführt, auch chloridfreie Pd- oder Au- Vorläuferverbindungen wie beispielsweise Pd (NH3) 4 (OH) 2, Pd(NHa)2(NO2J2 und KAuO2 eingesetzt. Diese Vorläuferverbindungen reagieren in Lösung basisch, während die klassischen Chlorid-, Nitrat- und Acetat-Vorläuferverbindungen in Lösung allesamt sauer reagieren.
Für den Auftrag der Vorläuferverbindungen auf den Katalysatorträger werden üblicherweise bevorzugt wässrige Na2PdCl4- und NaAuCl3-Lösungen verwendet. Diese Metallsalzlösungen werden normalerweise bei Raumtemperatur auf den Träger aufgebracht und anschließend die Metall-Komponenten mit NaOH als unlösliche Pd- bzw. Au-Hydroxide fixiert. Danach wird der beladene Träger üblicherweise mit Wasser chloridfrei gewaschen. Insbesondere die Au-Fixierung ist dabei mit Nachteilen behaftet, wie lange Einwirkzeiten der Base, um die Fällung des stabilen Au-Tetrachlorokomplexes zu induzieren, unvollständige Fällung und damit verbundener mangelhafter Au-Retention .
Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform des er- findungsgemäßen Verfahrens umfasst das Verfahren die Schritte, dass
a) eine erste Lösung einer Pd- und/oder einer Au-Vorläufer- verbindung bereitgestellt wird;
b) eine zweite Lösung einer Pd- und/oder einer Au-Vorläufer- verbindung bereitgestellt wird, wobei die erste Lösung eine Ausfällung der Edelmetall-Komponente/n der Vorläu-
ferverbindung/en der zweiten Lösung bewirkt und umgekehrt;
c) die erste Lösung und die zweite Lösung auf den Katalysatorträger aufgetragen wird.
Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens nutzt zwei voneinander verschiedene Vorläuferlösungen, von denen beispielsweise die eine eine Pd- und die andere eine Au- Vorläuferverbindung enthält.
Dabei weist vorzugsweise in der Regel die eine der Lösungen einen basischen und die andere einen sauren pH-Wert auf. Der Auftrag der Lösungen auf den Katalysatorträger erfolgt in der Regel, indem zunächst der Träger mit der ersten und anschlie- ßend in einem darauf folgenden Schritt mit der zweiten Lösung wie vorstehend beschrieben durch Tränken imprägniert wird. Beim Auftrag der zweiten Lösung werden dann die beiden Lösungen auf dem Träger vereinigt, wodurch sich der pH-Wert der Lösungen ändert und die Pd- bzw. Au-Komponente der jeweiligen Vorläuferverbindung auf den Träger ausgefällt wird, ohne dass dazu eine wie im Stand der Technik übliche Hilfsbase wie NaOH oder KOH auf den Träger aufgebracht werden muss.
Die genannte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens basiert also auf einer Imprägnierung des Katalysatorträgers mit der ersten Lösung einer Pd- und/oder Au- Vorläuferverbindung und der zweiten Lösung einer Pd- und/oder Au-Vorläuferverbindung, wobei die beiden Lösungen zueinander inkompatibel sind, d.h., dass die erste Lösung eine Ausfällung der Edelmetall-Komponente/n der Vorläuferverbindung/en der zweiten Lösung bewirkt und umgekehrt, so dass in der Kontaktzone beider Lösungen sowohl die vorimprägnierte/n Pd-/Au- Komponente/n als auch die nachimprägnierte/n Pd-/Au-
Komponente/n nahezu gleichzeitig ausfallen und somit zu einer innigen Pd/Au-Durchmischung führen. Zwischen den beiden Imprägnierschritten kann optional getrocknet werden.
Geeignete wässrige Lösungen von Pd-Vorläuferverbindungen für die Imprägnierung mit inkompatiblen Lösungen sind beispielhaft in der Tabelle 1 aufgeführt.
Tabelle 1:
Falls NH3 hinsichtlich einer vorzeitigen Au-Reduktion zu stark reduzierend wirken sollte, können anstelle der Palladiumamin- komplexe auch die entsprechenden Diaminkomplexe mit Ethylen- diamin als Ligand oder die Komplexe mit Ehanolamin als Ligand verwendet werden.
Geeignete wässrige Lösungen von Au-Vorläuferverbindungen für die Imprägnierung mit inkompatiblen Lösungen sind beispielhaft in der Tabelle 2 aufgeführt.
Tabelle 2 :
Geeignete Kombinationen von inkompatiblen Lösungen zur basenfreien Fällung der Edelmetallkomponenten sind beispielsweise eine PdCl2- und eine KAuO2-Lösung; eine Pd(NOs)2- und eine KAuO2-Lösung; eine Pd (NH3) 4 (OH) 2- und eine AuCl3- oder HAuCl4- Lösung.
Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfin- dungsgemäßen Verfahrens kann auch Pd mit inkompatiblen Pd- Lösungen gefällt werden und analog Au mit inkompatiblen Au- Lösungen, z.B. durch Inkontaktbringen einer PdCl2-Lösung mit einer Pd (NH3) 4 (OH) 2-Lösung bzw. einer HAuCl4- mit einer KAuO2- Lösung. Auf diese Weise lassen sich hohe Pd- und/oder Au- Gehalte in der Schale abscheiden, ohne hochkonzentrierte Lösungen einsetzen zu müssen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können auch miteinander kompatible Mischlösungen eingesetzt werden, die zur Edelmetall-Fällung mit einer zu der Mischlösung inkompatiblen Lösung in Kontakt gebracht werden. Ein Beispiel für eine Mischlösung ist eine PdCl2 und AuCl3 enthaltende Lösung, deren Edelmetall-Komponenten mit einer
KAuO2-Lösung gefällt werden können, oder eine Pd (NH3) 4 (OH) 2 und KAuO2 enthaltende Lösung, deren Edelmetall-Komponenten mit einer PdCl2 und HAuCl4 enthaltenden Lösung gefällt werden können. Ein weiteres Beispiel für eine Mischlösung ist das Paar HAuCl4 und KAuO2.
Die Imprägnierung mit den inkompatiblen Lösungen wird vorzugsweise mittels Tränken oder mittels Sprühimprägnierungen erfolgen, wobei die inkompatiblen Lösungen beispielsweise simultan durch eine oder mehrere Doppeldüse (n) oder simultan mittels zweier Düsen oder Düsengruppen oder sequentiell mittels einer oder mehreren Düse(n) versprüht werden.
Die Imprägnierung mit den inkompatiblen Lösungen kann aufgrund der schnellen Immobilisierung (Fixierung) der Metall- Komponenten der Vorläuferverbindungen in der Schale und der damit einhergehenden verkürzten Pd- und Au-Diffusion zu dünneren Schalen führen als die herkömmliche Verwendung von miteinander kompatiblen Lösungen. Mittels der inkompatiblen Lösungen können hohe Edelmetall-Gehalte in dünnen Schalen, verbes- serte Metallretention, schnellere und vollständigere Fällung der Edelmetalle, die Verminderung des störenden Na-Restgehalts des Trägers, die gleichzeitige Fixierung von Pd und Au in nur einem Fixierschritt sowie der Wegfall der NaOH-Kosten und des NaOH-Handlings und eine Vermeidung einer mechanischen Schwä- chung des Trägers durch den Kontakt mit überschüssiger NaOH erreicht werden.
Mittels der Imprägnierung mit inkompatiblen Lösungen können durch einen einzigen Fixierschritt, der lediglich den Auftrag zweier inkompatibler Lösungen beinhaltet, größere Edelmetall- Gehalte auf dem Katalysatorträger abgeschieden werden als dies mit der klassischen Basen (NaOH) -Fixierung möglich ist. Durch Säurefixierung chloridfreier Edelmetallprecursoren sind Scha-
lenkatalysatoren mit besonders niedrigen Cl und Na Restgehalten erhältlich.
Insbesondere lassen sich mittels des Prinzips der inkompatiblen Lösungen hohe Au-Gehalte mit einem Au/Pd-Atomverhältnis von 0, 6 und mehr leicht erreichen, was hinsichtlich der Erhöhung der VAM-Selektivität sehr erwünscht ist.
Entsprechend einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass der Katalysa- torträger, nachdem die Pd- und/oder die Au-Vorläuferverbindung auf den Katalysatorträger aufgetragen worden sind/ist, einem Fixierungsschritt unterworfen wird zur Fixierung der Edelmetall-Komponente/n der Vorlauferverbindung/en auf dem Katalysatorträger. Der Fixierungsschritt kann dabei, wie bereits vor- stehend ausgeführt, die Behandlung des Trägers mit Lauge beinhalten oder eine Kalzinierung des Trägers zur Überführung der Edelmetall-Komponente/n in eine Hydroxid-Verbindung/en bzw. in ein Oxid. Der Fixierschritt kann auch ausgelassen werden und direkt reduziert werden, z.B. in der Gasphase.
Ebenso ist es möglich, den dotierten Katalysatorträger als Pulver vorzulegen und diesen mit den Vorläuferverbindungen der Aktivmetalle durchzuimprägnieren. Das vorbehandelte Pulver kann dann in Form eines Washcoates auf einen geeigneten Form- körper, beispielsweise einer Kugel aus Steatit oder einem KA- 160-Träger, aufgezogen und dann durch Kalzinierung und Reduktion zum Katalysator weiterverarbeitet werden.
Entsprechend betrifft die Erfindung ein zweites Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Schalenkatalysators, umfassend die Schritte des
a) Bereitsteilens eines pulverförmigen oxidischen porösen Katalysatorträgers, der in seiner Gerüststruktur Hafniumoxid (HfO2) einheiten enthält und wobei der Katalysatorträger mit einer Pd- und einer Au- Vorläuferverbindung oder mit Pd- und Au-Partikeln bela- den ist;
b) Auftragens des beladenen Katalysatorträgers auf einen Formkörper in Form einer Schale;
c) Kalzinierens des beladenen Formkörpers gemäß Schritt b) ;
d) gegebenenfalls, Überführens der Pd- und der Au- Komponente der Pd- bzw. Au- Vorläuferverbindung in die metallische Form.
Alternativ kann das genannte Verfahren auch durchgeführt werden, indem zunächst der nicht mit Edelmetall beladene pulver- förmige Katalysatorträger auf einen Formkörper aufgetragen und erst danach die Edelmetalle aufgebracht werden.
Nach dem Beladen mit den Vorläuferverbindungen bzw. nach der Fixierung der Edelmetall-Komponenten kann der Träger kalziniert werden zur Überführung der Edelmetall-Komponenten in die entsprechenden Oxide. Die Kalzinierung erfolgt bevorzugt bei Temperaturen von weniger als 700 0C. Besonders bevorzugt zwischen 300-450 0C unter Luftzutritt. Die Kalzinierdauer ist abhängig von der Kalziniertemperatur und wird bevorzugt im Bereich von 0,5-6 Stunden gewählt. Bei einer Kalziniertemperatur von etwa 400 0C beträgt die Kalzinierdauer bevorzugt 1-2 Stunden. Bei einer Kalziniertemperatur von 300 0C beträgt die Kalzinierdauer bevorzugt bis zu 6 Stunden.
Die Edelmetall-Komponenten werden typischerweise vor dem Einsatz des Katalysators noch reduziert, wobei die Reduktion in situ, d.h. im Prozessreaktor, oder auch ex situ, d.h. in einem speziellen Reduktionsreaktor, durchgeführt werden kann. Die Reduktion in situ wird vorzugsweise mit Ethylen (5 Vol.-%) in Stickstoff bei einer Temperatur von etwa 150 0C über einen Zeitraum von beispielsweise 5 Stunden durchgeführt. Die Reduktion ex situ kann beispielsweise mit 5 Vol.-% Wasserstoff in Stickstoff, beispielsweise mittels Formiergas, bei Temperaturen im Bereich von vorzugsweise 150-500 0C über einen Zeitraum von 5 Stunden durchgeführt werden.
Gasförmige oder verdampfbare Reduktionsmittel wie beispielsweise CO, NH3, Formaldehyd, Methanol und Kohlenwasserstoffe können ebenfalls eingesetzt werden, wobei die gasförmigen Re- duktionsmittel auch mit Inertgas, wie beispielsweise Kohlendioxid, Stickstoff oder Argon, verdünnt sein können. Vorzugsweise wird ein Inertgas verdünntes Reduktionsmittel eingesetzt. Bevorzugt sind Mischungen von Wasserstoff mit Stickstoff oder Argon, vorzugsweise mit einem Wasserstoffgehalt zwischen 1 Vol.-% und 15 Vol.-%.
Die Reduktion der Edelmetalle kann auch in flüssiger Phase vorgenommen werden, vorzugsweise mittels der Reduktionsmittel Hydrazin, K-Formiat, H2O2 oder Na-hypophosphit , K-hypophosphit , hypophosphorige Säure.
Die Menge an Reduktionsmittel wird vorzugsweise so gewählt, dass während der Behandlungsdauer zumindest das zur vollständigen Reduktion der Edelmetall-Komponenten nötige Äguivalent über den Katalysator geleitet wird. Bevorzugt wird jedoch ein Überschuss an Reduktionsmittel über den Katalysator geleitet, um eine schnelle und vollständige Reduktion zu gewährleisten.
Vorzugsweise wird drucklos, d.h. bei einem Absolutdruck von ca. 1 bar, reduziert. Für die Herstellung technischer Mengen an erfindungsgemäßem Katalysator wird bevorzugt ein Drehrohrofen oder Wirbelschichtreaktor verwendet, um eine gleichmäßige Reduktion des Katalysators zu gewährleisten.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des erfindungsgemäßen Katalysators als Oxidationskatalysator, als Hydrierungs- /Dehydrierungskatalysator, als Katalysator in der hydrierenden Entschwefelung, als Hydrodenitrifizierungs-katalysator, als Hydrodesoxigenierungskatalysator oder als Katalysator in der Synthese von Alkenylalkanoaten, insbesondere in der Synthese von Vinylacetat-Monomer, insbesondere in der Gasphasenoxidati- on von Ethylen und Essigsäure zu Vinylacetat-Monomer.
Bevorzugt wird der erfindungsgemäße Katalysator zur Herstellung von VAM verwendet. Diese erfolgt im Allgemeinen durch Überleiten von Essigsäure, Ethylen und Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen bei Temperaturen von 100-200 0C, vorzugsweise 120-200 °C, und bei Drücken von 1-25 bar, vorzugs- weise 1-20 bar, über den erfindungsgemäßen Katalysator, wobei nicht umgesetzte Edukte im Kreis geführt werden können. Zweckmäßig hält man die Sauerstoffkonzentration unter 10 Vol.-%. Unter Umständen ist jedoch auch eine Verdünnung mit inerten Gasen wie Stickstoff oder Kohlendioxid vorteilhaft. Besonders Kohlendioxid eignet sich zur Verdünnung, da es im Zuge der VAM-Synthese in geringen Mengen gebildet wird. Das entstandene Vinylacetat wird mit Hilfe geeigneter Methoden isoliert, die beispielsweise in der US 5,066,365 A beschrieben sind.
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, ohne dass sie als einschränkend verstanden werden sollen:
Beispiel 1:
500 g verschiedener säurebehandelter getrockneter pulverförmi- ger Bentonitgemische als Schichtsilikatkomponente basierend auf natürlichen Bentoniten mit Hautbestandteil Montmorillonit wurden mit bis zu 100 g handelsüblichen ZrO2 und 10g HfO2, sowie 13 g Methylcellulose mittels einer Kugelmühle zu einem innigen Gemisch vermählen.
Das resultierende Gemisch wurde mit Wasser aufgenommen und mittels eines Mischer zu einem Teig verarbeitet, aus dem mittels einer Tablettenpresse unter Druck kugelförmige Formkörper hergestellt wurden. Zur Aushärtung wurden die Kugeln bei einer Temperatur von 640 0C über einen Zeitraum von 4 h kalziniert. Die so erhaltenen Formkörper weisen die in der Tabelle 3 auf- geführten Charakteristika auf:
Tabelle 3: Eigenschaften erfindungsgemäßer Formkörper
225 g der wie vorstehend hergestellten Kugeln mit einer Oberfläche von 122m2/g wurden in eine handelsübliche Fließbettvorrichtung gefüllt und mittels auf 80 0C temperierter Druckluft (6 bar) in einen Fließbettzustand versetzt.
Nachdem die Formkörper auf eine Temperatur von ca. 75 0C temperiert waren, wurden auf das Fließbett der Formkörper 300 ml einer wässrigen Edelmetallmischlösung enthaltend 7,5 g handelsübliches Na2PdCl4 (Natriumtetrachloropalladat) und 4,6 g handelsübliches NaAuCl4 (Natriumtetrachloroaurat ) über einen Zeitraum von 40 min aufgesprüht.
Nach der Imprägnierung der Katalysatorträger mit der Edelmetallmischlösung wurden die Trägerkugel im Fließbettzustand unter den obigen Bedingungen über einen Zeitraum von 30 min mit einer 0,05 molaren NaOH-Lösung besprüht. Das NaOH ließ man 16 h auf die Formkörper einwirken.
Nach der NaOH-Einwirkung wurden die Träger ausgiebig in der Fließbettvorrichtung mit Wasser gewaschen, um den Träger wei- testgehend von über die Edelmetallverbindungen und NaOH in den Träger eingebrachten Alkalimetall und Chlorid zu befreien.
Nach dem Waschen wurden die Formkörper in der Fließbettvorrichtung bei einer Temperatur von 200 bis 250 0C getrocknet.
Nach der Trocknung der Formkörper wurden diese mit einem Gasgemisch von Ethylen (5 Vol.-%) in Stickstoff bei einer Temperatur von etwa 150 °C in der Fließbettvorrichtung zu einem Pd/Au-Schalenkatalysator reduziert .
Der resultierende Schalenkatalysator enthielt ca. 1,2 Mass.-% Pd und wies ein Au/Pd-Atomverhältnis von ca. 0,5, eine Schalendicke von ca. 170 μm sowie eine Härte von 37 N auf.
Die Edelmetallkonzentration des so hergestellten Pd/Au- Schalenkatalysators wich über einen Bereich von 90 % der Schalendicke hinweg, wobei der Bereich zur äußeren und inneren Schalengrenze jeweils um 5 % der Schalendicke beabstandet ist, von der mittleren Edelmetallkonzentration dieses Bereichs um maximal +/- 10 % ab.
Beispiel 2:
50 g Zrθ2~Pulver mit einer spezifischen Oberfläche von 39m2/g wurden mit 8g pulverförmigem HfO2 gemischt und mittels einer Kugelmühle zu einem innigen Gemisch vermählen. Die resultierende Durchschnittspartikelgröße betrug ca. 2μm.
Das so erhaltene Hfθ2/Zrθ2~Pulver weist die in der Tabelle 4 aufgeführten Charakteristika auf:
Tabelle 4: Eigenschaften des HfO2/ZrO2-Pulvers
Geometrische Form Kugel
D50 2μm
Feuchtegehalt <2,0 Gew.-%
Schuttgewicht 620 g l'1
Wassersaugvermögen spezif. Oberfläche (BET) 39 m2/g
HfO2-Gehalt 11,1%
ZrO2-Gehalt 88 ,8 Gew .-%
Glühverlust 1000 0C < 1 Gew .-%
BJH Porenvolumen N2 0 f28 cm3 g"1
Das HfO2-/ZrO2-Pulver wurde mit 30 g einer 20 %igen Zirkonace- tat ZrO (OAc) 2-Lösung als Binder versetzt, für Ih gerührt und anschließend auf 75g KA-O (Süd-Chemie) aufgesprüht. Die so er-
haltenen Kugeln wurden für 5h bei 6000C kalziniert. Es ergab sich eine Hfθ2/Zrθ2-Schale von 261μm.
225 g der wie vorstehend hergestellten Kugeln mit einer Oberfläche von 97m2/g wurden in eine handelsübliche Fließbettvor- richtung gefüllt und mittels auf 80 0C temperierter Druckluft (6 bar) in einen Fließbettzustand versetzt.
Nachdem die Formkörper auf eine Temperatur von ca. 75 0C temperiert waren, wurden auf das Fließbett der Formkörper 300 ml einer wässrigen Edelmetallmischlösung enthaltend 7,5 g handelsübliches Na2PdCl4 (Natriumtetrachloropalladat ) und 4,6 g handelsübliches NaAuCl4 (Natriumtetrachloroaurat ) über einen Zeitraum von 40 min aufgesprüht.
Nach der Imprägnierung der Katalysatorträger mit der Edelmetallmischlösung wurden die Trägerkugel im Fließbettzustand unter den obigen Bedingungen über einen Zeitraum von 30 min mit einer 0,05 molaren NaOH-Lösung besprüht. Das NaOH ließ man 16 h auf die Formkörper einwirken.
Nach der NaOH-Einwirkung wurden die Träger ausgiebig in der Fließbettvorrichtung mit Wasser gewaschen, um den Träger wei- testgehend von über die Edelmetallverbindungen und NaOH in den Träger eingebrachten Alkalimetall und Chlorid zu befreien.
Nach dem Waschen wurden die Formkörper in der Fließbettvorrichtung bei einer Temperatur von 200 bis 250 0C getrocknet.
Nach der Trocknung der Formkörper wurden diese mit einem Gas- gemisch von Ethylen (5 Vol.-%) in Stickstoff bei einer Temperatur von etwa 150 0C in der Fließbettvorrichtung zu einem Pd/Au-Schalenkatalysator reduziert .
Der resultierende Schalenkatalysator enthielt ca. 1,2 Mass.-% Pd und wies ein Au/Pd-Atomverhältnis von ca. 0,5, eine Schalendicke von ca. 210 μm sowie eine Härte von 43 N auf.
Die Edelmetallkonzentration des so hergestellten Pd/Au- Schalenkatalysators wich über einen Bereich von 90 % der Schalendicke hinweg, wobei der Bereich zur äußeren und inneren Schalengrenze jeweils um 5 % der Schalendicke beabstandet ist, von der mittleren Edelmetallkonzentration dieses Bereichs um maximal +/- 10 % ab.