EP1816017A1

EP1816017A1 - Fensterheber für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: EP1816017A1
Application number: EP20070000660
Authority: EP
Inventors: Thierry Florentin; Gilles Villela; Bernard Dumortier; Bruno Debus
Original assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Current assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Priority date: 2006-02-04
Filing date: 2007-01-13
Publication date: 2007-08-08
Also published as: DE202006001767U1

Abstract

Bei einem Fensterheber (3) für ein Kraftfahrzeug, mit einer Führungsschiene (4) und mit einem entlang der Führungsschiene (4) verschiebbaren Gleitelement (1), das mit einem eine Scheibe (5) tragenden Befestigungselement (2) verbunden ist, ist das Befestigungselement (2) gelenkig mit dem Gleitelement (1) verbunden, wobei die gelenkige Verbindung eine Schiebebeweglichkeit des Befestigungselementes (2) entlang der in Fahrtrichtung des Fahrzeuges orientierten Fahrzeugachse (x) ermöglicht, und wobei die gelenkige Verbindung das Befestigungselement (2) gegenüber dem Gleitelement (1) drehbeweglich lagert.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fensterheber für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der EP 0 796 753 B1 ist ein Seilfensterheber mit zwei Führungsschienen sowie mit entlang der Führungsschienen beweglich gelagerten, nachfolgend als Gleitelemente bezeichneten Gleitern bekannt. Die über ein Seilsystem bewegten Gleitelemente weisen zur Scheibenanbindung jeweils Mittel zur Klemmbefestigung auf. Anstelle derartiger Klemmplatten können die Gleitelemente an der Glas- oder Fensterscheibe mittels einer Clipsverbindung oder einer Schraubverbindung befestigt sein.
Bei diesen Lösungen ist das gesamte System überbestimmt. Grund hierfür ist, dass zwei feste Scheibenverbindungen die Gesamttoleranzen, insbesondere Parallelitätsfehler zwischen den beiden Führungsschienen (x-Ausgleich) und/oder Zylinderform- und Positionsfehler zwischen der Glasführung und der jeweiligen Führungsschiene (Rotation um die x-Achse), nicht ausgleichen können. Ein Ausgleich um die x-Achse ist jedoch wichtig, wenn die Scheibe in der Fahrzeugtür mittels einer oder zwei Führungsdichtungen geführt ist.
Bei einem rahmenlosen Türsystem ist die Überbestimmung des Fensterhebersystems kritisch, wenn die Befestigung der Glasscheibe zu dessen zuverlässiger Halterung sehr steif ausgelegt sein soll. Die Überbestimmung führt dann zu Spannungen und Schwergängigkeiten im System.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Fensterheber zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen, Ausgestaltung und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche.
Nach der Erfindung ist vorgesehen, dass die Scheibenanbindung oder -befestigung mit dem Gleitelement gelenkig ausgeführt ist. Ein durch eine gelenkige Verbindung zwischen dem zur Anbindung an die Scheibe vorgesehenen Befestigungselement und dem Gleitelement gebildetes Gelenk ermöglicht einerseits eine Beweglichkeit der Scheibenanbindung in Fahrtrichtung des Fahrzeuges (x-Richtung). Andererseits lagert die Gelenkverbindung die Scheibenanbindung drehbeweglich um mindestens eine in oder quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeugs orientierten Achse.
Die Erfindung geht dabei von dem Grundprinzip aus, dass die Bewegungsfreiheiten in das aus dem Gleitelement und dem Befestigungselemet gebildete System (Gleiter-Scheibenanbindungs-System) integriert sind. Dabei lagert die gelenkige Verbindung zweckmäßigerweise die Scheibenanbindung bzw. das Befestigungselement gegenüber dem Gleitelement drehbeweglich um die in Fahrtrichtung des Fahrzeugs orientierte Fahrzeugachse (x-Richtung) und zusätzlich um wenigstens eine der weiteren, hierzu senkrecht verlaufenden Fahrzeugachsen (y-Richtung bzw. z-Richtung).
Die Anbindung zur Glasscheibe kann wiederum mittels einer Klemmverbindung oder einer Schraub- bzw. Clipsverbindung erfolgen. Hierzu wird die Scheibe mittels zwei Klemmplatten geklemmt oder mittels eines Kunststoffclips und einer Schraube an dem Befestigungselement gehalten. An dieses ist geeigneterweise ein C-förmiges Schienenprofil angeformt. Das Befestigungselement kann als Blech ausgeführt sein, dass über ein Loch in der Scheibe mit dieser verschraubt ist. Mit dem Blech ist das C-förmige Profil z. B. durch Verschweißen fest verbunden. In diesem C-Profil kann ein Gleitstein in x-Richtung hin und her gleiten und somit alle x-Abweichungen, insbesondere Parallelitätsfehler zwischen zwei Führungsschienen, kontinuierlich ausgleichen.
Der Gleitstein ist mittels eines zweckmäßigerweise kugelartigen oder ähnlichen Verbindungselements mit dem Gleitelement (Schienengleiter) verbunden. Dies ermöglicht eine Kreisbewegungsfreiheit um die in x-Richtung, y-Richtung und z-Richtung verlaufenden Achsen. Als Verliersicherung für den Gleitstein weist das C-Profil vorzugsweise an beiden Enden jeweils eine Arretierungslasche auf.
Die Bewegungsfreiheit des Befestigungselementes und dessen C-Profil ist zweckmäßigerweise auch in Drehrichtung um die in y-Richtung orientierte Achse durch zwei Anschläge begrenzt. Diese sind z.B. in den Grundkörper des entlang der Führungsschiene des Fensterhebers verschiebbar geführten Gleitelementes (Schienengleiter-Grundkörper) integriert. Dadurch wird die Montage der Glasscheibe an dem Fensterheber vereinfacht. Das C-Profil des Befestigungselementes lagert den Gleitstein und damit das mit diesem verbundene Gleitelement und somit wiederum die Scheibe in z-Richtung weitestgehend spielfrei.
Das gesamte System verhindert Schwergängigkeiten in einem doppelt geführten Fensterhebersystem, da die Glasscheibe nur noch durch den dem Dreieckspiegel- oder der Dreieckscheibendichtung und/oder den der B-Säule zugeordneten Schienengleiter geführt und gehalten wird.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1 und 2: ausschnittsweise in einer Vorder- bzw. Rückansicht einen Fensterheber mit einem Gleiter-Scheibenanbindungs-System mit integrierter Dreh- und Schiebebeweglichkeit,
Fig. 3: das Gleiter-Scheibenanbindungs-System in einer Schnittdarstellung, und
Fig. 4: das Gleiter-Scheibenanbindungs-System in einer Explosionsdarstellung.

Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen in verschiedenen Ansichten und Darstellungen eine Kombination eines nachfolgend als Schienengleiter bezeichneten Gleitelementes 1 und einer nachfolgend als Befestigungselement bezeichneten Scheibenanbindung 2 eines Fensterhebers 3 eines Kraftfahrzeuges.
Der Schienengleiter 1 ist beweglich entlang einer Führungsschiene 4 des Fensterhebers 3 verfahrbar. Eine Fahrzeugscheibe 5 ist an dem Befestigungselement 2 gehalten, welches seinerseits über einen Gleitstein 6 mit dem Schienengleiter 1 verbunden ist. Die Anbindung der Fahrzeugscheibe 5 an den entlang der Führungsschiene 4 des Fensterhebers 3 schiebebeweglich geführten Schienengleiter 1 erfolgt somit über das Befestigungselement 2 und den Gleitstein 6, der einerseits an dem Befestigungselement 2 und andererseits am Schienengleiter 1 nach Art eines kombinierten Dreh-Schub-Gelenkes gehalten ist.
Wie aus Fig. 4 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, erfolgt die Halterung der Fahrzeug- oder Glasscheibe 5 am Befestigungselement 2 mittels einer Schraubverbindung. Hierzu durchsetzt eine Schraube 7 ein Loch 8 in dem Befestigungselement 2 sowie einen zweckmäßigerweise aus Kunststoff bestehenden Dübel 9, der seinerseits ein in der Scheibe 5 vorgesehenes Loch 10 durchsetzt. Der Kunststoffdübel 9 ist im Bereich zwischen der Scheibe 5 und dem als Trägerplatte ausgebildeten Befestigungselement 2 plattenartig mit einer unteren Tragkante 9a und einer oberen Tragkante 9b ausgebildet. Die untere Tragkante 9a hintergreift die Scheibe 5 an deren Scheibenunterkante 11, während die obere Tragkante 9b in einer schwalbenschwanzförmigen oder keilartigen Ausnehmung 12 des Befestigungselements kragenartig einliegt und dort das Befestigungselement 2 hintergreift.
Das plattenartig ausgebildete Befestigungselement 2 weist an dessen über die Scheibenunterkante 11 hinausragenden unteren Funktionsende 13 ein C-förmiges, schienenartiges Profil 14 mit einem oberen und mit einem unteren Schienenkragen 14a bzw. 14b auf. In dieses C-Profil 14 des Befestigungselementes 2 ist der Gleitstein 6, der vorzugsweise aus Kunststoff besteht, in x-Richtung beweglich eingelegt.
In dem in Fig. 4 dargestellten Koordinatensystem ist die x-Richtung in Fahrtrichtung des Fahrzeugs orientiert. Die hierzu quer oder senkrecht verlaufende y-Richtung repräsentiert die nachfolgend als Fahrzeugachse y bezeichnete Fahrzeugquerrichtung, während die z-Richtung die nachfolgend als Fahrzeugachse z bezeichnete Fahrzeughöhenrichtung repräsentiert. Das dargestellte Koordinatensystem x,y,z ist somit an die so genannte Fahrzeug-Hülltonne angelehnt.
Der Gleitstein 6 ist über eine Gleit- oder Führungsplatte 15 sowie einen Federring 16 und einen nietartigen Bolzen 17 am Schienengleiter 1 befestigt. Der Montageendzustand dieser Befestigungselemente 6 und 15 bis 17 ist aus Fig. 3 vergleichsweise deutlich ersichtlich. Der Gleitstein 6 ist innerhalb des an das Befestigungselement 2 angeformten C-Profils 14 in x-Richtung schiebebeweglich gehalten. Zur verliersicheren Halterung des Gleitsteins 6 sind im Bereich des C-Profils 14 an das Befestigungselement 2 zueinander beanstandete, den in x-Richtung möglichen Hub bestimmende Anschlaglaschen 18 angeformt.
Der Schienengleiter 1 weist eine Lagerkulisse 19 auf, in der eine am Gleitstein 6 angeformte Schneide 20 unter Ausbildung eines Wälz-/Wiegegelenkes, dessen Funktion einem Pendelkugellager entspricht, drehbeweglich lagert. Die Lagerkulisse 19 des Schienengleiters 1 begrenzt dabei die Drehbeweglichkeit der über das Befestigungselement 2 und den Gleitstein 6 hergestellten Scheibenanbindung um die in y-Richtung orientierte Fahrzeugachse. Eine Drehbeweglichkeit um die in x-Richtun g orientierte Fahrzeugachse sowie um die in y-Richtung orientierte Fahrzeugachse ist dabei beispielsweise dadurch hergestellt, dass der Außendurchmesser des Bolzenschaftes 21 des nietartigen Bolzens 17 kleiner ist als der Innendurchmesser der von dem Bolzen 17 durchsetzten Durchgangsöffnung 22 des Gleitsteins 6.
Der einerseits in dem Befestigungselement 2 in x-Richtung schiebebeweglich geführte und andererseits am Schienengleiter 1 drehbeweglich gelagerte Gleitstein 6 bewirkt somit eine gelenkige Verbindung der Anbindung der Scheibe 5 an den Schienengleiter 1 mit mehreren Freiheitsgraden.

Claims

Fensterheber (3) für ein Kraftfahrzeug, mit einer Führungsschiene (4) und mit einem entlang der Führungsschiene (4) verschiebbaren Gleitelement (1), das mit einem eine Scheibe (5) tragenden Befestigungselement (2) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungselement (2) gelenkig mit dem Gleitelement (1) verbunden ist, wobei die gelenkige Verbindung eine Schiebebeweglichkeit des Befestigungselementes (2) entlang der in Fahrtrichtung des Fahrzeuges orientierten Fahrzeugachse (x) ermöglicht, und wobei die gelenkige Verbindung das Befestigungselement (2) gegenüber dem Gleitelement (1) drehbeweglich lagert.
Fensterheber (3) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gelenkige Verbindung für die Schiebebeweglichkeit einen in einem Schienenprofil (14) des Befestigungselementes (2) eingelassenen Gleitstein (6) umfasst.
Fensterheber (3) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gelenkige Verbindung für die Beweglichkeit des Befestigungselementes (2) als Drehschubgelenk ausgebildet ist.
Fensterheber (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gelenkige Verbindung für die Drehbeweglichkeit des Befestigungselementes (2) nach Art eines Wälz-/Wiegegelenkes ausgebildet ist.
Fensterheber (3) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wälz-/Wiegegelenk zwischen dem Gleitstein (6) und dem Gleitelement (1) angeordnet ist.
Fensterheber (3) nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gleitstein (6) eine Schneide (20) und das Gleitelement (1) eine Lagerkulisse (19) aufweist.
Fensterheber (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gelenkige Verbindung das Befestigungselement (2) gegenüber dem Gleitelement (1) drehbeweglich um die Fahrzeugachse (x) lagert.
Fensterheber (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gelenkige Verbindung das Befestigungselement (2) gegenüber dem Gleitelement (1) drehbeweglich um wenigstens eine senkrecht zur in Fahrtrichtung des Fahrzeugs orientierten Fahrzeugachse (x) verlaufenden Fahrzeugachse (y,z) lagert.