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Die Erfindung betrifft einen Mitnehmer für eine Verstellvorrichtung zum Verstellen eines Fahrzeugteils.
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Ein derartiger Mitnehmer weist einen Grundkörper zur gleitenden Führung des Mitnehmers entlang einer Führungsschiene und ein Anbindungselement zur Verbindung des Mitnehmers mit einem zu verstellenden Fahrzeugteil auf. Ein derartiger Mitnehmer kann beispielsweise Bestandteil eines Fensterhebers zum Verstellen einer Fensterscheibe einer Fahrzeugtür sein, wobei der Mitnehmer gleitend entlang einer Führungsschiene geführt ist und zur Führung der Fensterscheibe entlang der Führungsschiene dient.
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Bei einem aus der
DE 42 45 040 B4 bekannten, aus einem Grundkörper und einem Anbindungselement bestehenden Mitnehmer kann der Grundkörper in zwei unterschiedlichen Ausrichtungen mit dem Anbindungselement verbunden werden. In der ersten Ausrichtung ist hierbei das Anbindungselement fest mit dem Grundkörper verbunden und damit spielfrei entlang einer Führungsschiene geführt. Wird der Grundkörper um 180° verdreht und in der zweiten Ausrichtung mit dem Anbindungselement verbunden, ist das Anbindungselement elastisch an dem Grundkörper gelagert und damit um zumindest eine kleine Wegstrecke relativ zu dem Grundkörper beweglich. Auf diese Weise wird ein Spiel zur Anbindung der Fensterscheibe an den Mitnehmer und hierüber an die Führungsschiene bereitgestellt, mit dem ein Toleranzausgleich zur Verbindung einer Fensterscheibe mit einem Fensterheber und für eine einfache Montage und leichte Einstellung der Abzugsrichtung der Fensterscheibe bereitgestellt werden kann.
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Der in unterschiedlichen Ausrichtungen mit dem Anbindungselement zu verbindende Grundkörper ermöglicht es hierbei, bei einem doppelsträngigen Seilfensterheber zwei Mitnehmer mit jeweils baugleichem Grundkörper und baugleichem Anbindungselement zu verwenden, wobei bei einem Mitnehmer die Bauteile in der ersten Ausrichtung angeordnet sind und ein Toleranzausgleich bereitstellen, bei dem zweiten Mitnehmer hingegen die Bauteile in der zweiten Ausrichtung angeordnet sind und keinen Toleranzausgleich, sondern eine spielfreie Verbindung schaffen.
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Die elastische Lagerung des Anbindungselements am Grundkörper in der einen Ausrichtung bedingt, dass zur Montage und für einen Toleranzausgleich gegen die Elastizität der Lagerung gearbeitet werden muss. Die elastische Lagerung kann zudem zu Verspannungen führen und ermöglicht einen Toleranzausgleich nur in vergleichesweise engen Grenzen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Mitnehmer für eine Verstellvorrichtung und eine Verstellvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die ohne jeglichen Einstellaufwand eine einfache, leichte und möglichst genaue Positionierung eines Verstellteils an einer Verstellvorrichtung ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dabei ist vorgesehen, dass das Anbindungselement und der Grundkörper über einen in ein Langloch des Anbindungselementes oder des Grundkörpers eingreifenden Verbindungsbolzen miteinander verbunden sind, wobei in der ersten Ausrichtung des Grundkörpers relativ zu dem Anbindungselement das Anbindungselement mit zumindest einem Abschnitt des Grundkörpers in Anlage kommt und nicht in die Toleranzausgleichsrichtung relativ zu dem Grundkörper beweglich ist, in der zweiten Ausrichtung des Grundkörpers relativ zu dem Anbindungselement das Anbindungselement hingegen nicht mit dem zumindest einem Abschnitt des Grundkörpers in Anlage kommt und entlang der Toleranzausgleichsrichtung relativ zu dem. Grundkörper beweglich ist.
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Die Verbindung des Anbindungselementes mit dem Grundkörper wird damit über den Eingriff eines Verbindungsbolzens in ein Langloch bereitgestellt. Das Langloch kann hierbei wahlweise am Anbindungselement und/oder am Grundkörper ausgebildet sein und erstreckt sich mit seiner Längsrichtung im Wesentlichen in die Toleranzausgleichsrichtung. Der Verbindungsbolzen ist am anderen der Bauteile angeordnet und durchgreift das Langloch, so dass eine Verschiebung der Bauteile zueinander um die Erstreckungslänge des Langlochs ermöglicht wird. Diese Langlochverbindung ermöglicht auf diese Weise eine Bewegung des Anbindungselementes relativ zum Grundkörper in die Toleranzausgleichsrichtung und damit einen Toleranzausgleich zum Einstellen und Justieren des Verstellteils.
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Der erfindungsgemäße Mitnehmer kann durch wahlweise Ausrichtung des Grundkörpers relativ zu dem Anbindungselement derart konfiguriert werden, dass in einer ersten Ausrichtung von Grundkörper und. Anbindungselement relativ zueinander ein Toleranzausgleich möglich ist, bei einer zweiten Ausrichtung von Grundkörper und Anbindungselement relativ zueinander hingegen nicht. Dieses wird dadurch erreicht, dass in der ersten Ausrichtung das Anbindungselement mit zumindest einem Abschnitt des Grundkörpers in Anlage kommt und damit relativ zum Grundkörper festgelegt ist. In der zweiten Ausrichtung hingegen kommt das Anbindungselement nicht mit dem zumindest einen Abschnitt des Grundkörpers in Anlage, so dass das Anbindungselement nicht in die Toleranzausgleichsrichtung festgelegt und um zumindest eine kleine Wegstrecke relativ zu dem Grundkörper beweglich ist.
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Durch wahlweise Ausrichtung des Grundkörpers relativ zu dem Anbindungselement kann damit – unter Verwendung der gleichen Bauteile – einerseits ein Mitnehmer bereitgestellt werden, der eine in die Toleranzausgleichsrichtung bewegliche Verbindung eines zu verstellenden Verstellteils mit einer Führungsschiene schafft, und andererseits ein Mitnehmer, mit dem das Verstellteil an einer Führungsschiene im Wesentlichen spielfrei festgelegt ist. Dies ermöglicht beispielsweise bei einem doppelsträngigen Fensterheber an einer ersten Führungsschiene einen spielfreien und an einer zweiten Führungsschiene einen spielbehafteten Mitnehmer zum Zwecke eines Toleranzausgleichs zu verwenden, wobei für beide Mitnehmer jeweils baugleiche Grundkörper und baugleiche Anbindungselemente verwendet werden können. Mit den gleichen Bauteilen kann damit einerseits ein Spiel und andererseits kein Spiel bereitgestellt werden, so dass sich die Fertigung solcher Mitnehmer vereinfacht und keine separaten Werkzeuge für unterschiedliche Mitnehmer erforderlich sind.
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Der zumindest eine Abschnitt zur Unterbindung des Spiels kann beispielsweise durch Anschläge verwirklicht sein, die in der ersten Ausrichtung mit Anlageabschnitten des Anbindungselementes in Anlage kommen und das Anbindungselement dadurch in der Toleranzausgleichsrichtung festlegen. Die Anschläge sind so an dem Grundkörper angeordnet, dass in der zweiten Ausrichtung des Grundkörpers relativ zum Anbindungselement das Anbindungselement nicht mit seinen Anlageabschnitten in Anlage mit den Anschlägen des Grundkörpers kommt, so dass in dieser zweiten Ausrichtung eine Beweglichkeit zum Zwecke des Toleranzausgleichs zwischen Grundkörper und Anbindungselement zur Verfügung gestellt wird.
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Die Anlageabschnitte können beispielsweise eine Keilform bilden, d. h. sie können unter einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sein, wobei abhängig von der Ausrichtung des Grundkörpers relativ zu dem Anbindungselement die Anlageabschnitte mit Spiel zu den Anschlägen des Grundkörpers oder ohne Spiel angeordnet sind.
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Alternativ ist auch möglich, den zumindest einen Abschnitt des Grundkörpers zur Festlegung des Anbindungselements durch die Wandung einer Aussparung zu verwirklichen, in die in der ersten Ausrichtung ein Vorsprung des Anbindungselementes eingreift und das Anbindungselement damit in die Toleranzausgleichsrichtung festlegt. In der zweiten Ausrichtung gelangt der Vorsprung des Anbindungselementes nicht in Eingriff mit der Aussparung des Grundkörpers, so dass das Anbindungselement nicht relativ zum Grundkörper in die Toleranzausgleichsrichtung festgelegt ist und im Rahmen der Langlochverbindung zum Grundkörper beweglich ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung können der Grundkörper und das Anbindungselement in der zweiten Ausrichtung um 180° relativ zueinander verdreht sein im Vergleich zur ersten Ausrichtung. In der ersten Ausrichtung wird der Grundkörper damit in einer bestimmten Lage mit dem Anbindungselement verbunden, während in der zweiten Ausrichtung der Grundkörper um 180° verdreht und in dieser verdrehten Lage mit dem Anbindungselement verbunden wird. Dies ermöglicht, den Grundkörper in zwei unterschiedlichen Lagen an einer Führungsschiene anzuordnen und in diesen unterschiedlichen Lagen jeweils mit einem Anbindungselement zu verbinden, wobei in der ersten Lage (erste Ausrichtung) eine spielbehaftete Verbindung zum Zwecke eines Toleranzausgleichs und in der zweiten Lage (zweite Ausrichtung) eine spielfreie, festgelegte Verbindung des Grundkörpers mit dem Anbindungselement geschaffen wird.
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Abhängig von der Ausrichtung des Grundkörpers und des Anbindungselementes relativ zueinander sind das Anbindungselement und der Grundkörper in der Toleranzausgleichsrichtung zueinander beweglich oder nicht. Damit die Gewichtskräfte des Verstellteils, beispielsweise einer Fensterscheibe, abgestützt und die Verstellkräfte in zuverlässiger Weise in das Verstellteil eingeleitet werden können, sind das Anbindungselement und der Grundkörper vorteilhafterweise unabhängig von der Ausrichtung über Stützabschnitte miteinander in Kontakt und damit quer zur Toleranzausgleichsrichtung aneinander abgestützt. Abhängig von der Ausrichtung von Anbindungselement und Grundkörper wird auf diese Weise eine Beweglichkeit in der Toleranzausgleichsrichtung zur Verfügung gestellt oder auch nicht, wobei quer zur Toleranzausgleichsrichtung das Anbindungselement und der Grundkörper immer in geeigneter, zur Übertragung der auftretenden Kräfte ausgefegter Weise aneinander abgestützt sind.
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Bei Ausbildung der Verstellvorrichtung als Seilfensterheber ist der Mitnehmer vorteilhafterweise mit einem Zugmittel einer Verstellvorrichtung beispielsweise über in Aussparungen des Grundkörpers eingreifende Seilnippel verbindbar.
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Bei Ausbildung der Verstellvorrichtung als doppelsträngiger (Seil-)Fensterheber weist die Verstellvorrichtung einen ersten und einen zweiten Mitnehmer auf, die jeweils baugleiche Grundkörper und baugleiche Anbindungselemente aufweisen können. Der erste Mitnehmer ist hierbei mit einer ersten Führungsschiene und der zweite Mitnehmer mit einer zweiten Führungsschiene der Verstellvorrichtung verbunden, und der Grundkörper und das Anbindungselement des ersten Mitnehmers sind in der ersten Ausrichtung und. der Grundkörper und das Anbindungselement des zweiten Mitnehmers in der zweiten Ausrichtung miteinander verbunden. Auf diese Weise stellt der erste Mitnehmer eine spielbehaftete Anbindung zum Zwecke eines Toleranzausgleichs und der zweite Mitnehmer eine feste Anbindung zur Verfügung, so dass durch. Verwendung dieser zwei Mitnehmer eine zu verstellende Fensterscheibe in ihrer Lage zum Zwecke eines Toleranzausgleichs angepasst und zur Einstellung der Abzugsrichtung justiert werden kann. Die Einstellung erfolgt dabei weitestgehend selbsttätig dadurch, dass die Fensterscheibe sich in verspannungsfreier Weise selbsttätig relativ zu den Führungsschienen positioniert und. Toleranzen auf dem Verstellweg der Fensterscheibe ausgeglichen werden können.
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Für einen weiteren Toleranzausgleich kann zumindest eine der Führungsschienen an zumindest einer Befestigungsstelle in die Toleranzausgleichsrichtung beweglich mit einem Aggregateträger einer Fahrzeugtür verbunden sein, so dass auch über die Verbindung zumindest einer der Führungsschienen mit einem Aggregateträger (oder alternativ dem Türinnenblech einer Fahrzeugtür) ein Toleranzausgleich zur Verfügung gestellt wird. Auch die Verbindung der Führungsschiene mit dem Aggregateträger kann hierbei über ein Langloch erfolgen, in das ein Verbindungsbolzen eingreift, so dass die Führungsschiene relativ zum Aggregateträger zumindest um eine kleine Wegstrecke in die Toleranzausgleichsrichtung beweglich ist.
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Bei Ausbildung der Verstellvorrichtung als (Seil-)Fensterheber entspricht die Toleranzausgleichsrichtung bei bestimmungsgemäßer Anordnung der Verstellvorrichtung an einer Fahrzeugtür insbesondere der Fahrzeuglängsrichtung. In der Fahrzeuglängsrichtung ist eine zu verstellende Fensterscheibe mit einer Abzugskante exakt zu positionieren, damit die Fensterscheibe in verspannungsfreier Weise in eine Fensterdichtung eines Fensterrahmens eingeschoben und entlang der Führungsschienen bewegt werden kann.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine Ansicht einer Fahrzeugtür mit daran angeordnetem Fensterheber zur Verstellung einer Fensterscheibe;
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2 eine Ansicht des Türkörpers der Fahrzeugtür mit daran angeordnetem Fensterheber;
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3A, 3B Ansichten der oberen Enden zweier Führungsschienen des Fensterhebers in den Ausschnitten A, B gemäß 2;
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4 eine gesonderte Ansicht des Fensterhebers mit daran angeordneter Fensterscheibe;
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5A, 5B Ansichten zweier Mitnehmer an den Führungsschienen in den Ausschnitten A, B gemäß 4;
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6A, 6B Ansichten zweier Mitnehmer an den Führungsschienen in den Ausschnitten A, B gemäß 4 mit daran angeordneter Fensterscheibe;
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7 eine perspektivische Detailansicht eines Mitnehmers bestehend aus einem Anbindungselement und einem Grundkörper;
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8A, 8B perspektivische Ansichten der Verbindung des Anbindungselements mit dem Grundkörper in gelöstem (8A) und verbundenem (8B) Zustand;
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9 eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines Fensterhebers mit daran angeordneter Fensterscheibe;
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10 eine Ansicht der Fensterscheibe mit daran angeordneten Anbindungselementen;
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11A, 11B Ansichten zweier Mitnehmer an den Führungsschienen in den Ausschnitten C, D gemäß 9;
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12A, 12B perspektivische Ansichten des Mitnehmers bestehend aus einem Anbindungselement und einem Grundkörper, in nicht verbundenem (12A) und verbundenem (12B) Zustand und
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13A, 13B Ansichten zweier Mitnehmer mit daran angeordneter Fensterscheibe in den Ausschnitten C, D gemäß 9.
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Eine erste Ausführungsform einer an einer Fahrzeugtür 1 angeordneten Verstellvorrichtung 4 in Form eines doppelsträngigen Seilfensterhebers ist in 1 bis 9 dargestellt. Die Verstellvorrichtung 4 weist zwei sich im Wesentlichen vertikal an einem Aggregateträger 21 erstreckende Führungsschienen 41, 42 auf, entlang derer eine Fensterscheibe 3 über Mitnehmer 45, 46 längsverschieblich geführt ist. Der Aggregateträger 21 ist mit einem Türkörper 2 der Fahrzeugtür 1 verbunden und kann in an sich bekannter Weise beispielsweise als Kunststoffträgerplatte ausgebildet sein.
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Die Verstellvorrichtung 4 weist eine Antriebseinheit 44 auf, die beispielsweise durch einen Elektromotor und eine über diesen Elektromotor angetriebene Seiltrommel ausgebildet ist. Von der Antriebseinheit 44 erstreckt sich ein Zugmittel 43 hin zu einer oberen Umlenkung 410 der Führungsschiene 41 (siehe 2), von der Umlenkung 410 entlang der Führungsschiene 41 hin zu einer unteren Umlenkung 411, von der unteren Umlenkung 411 diagonal hin zu einer oberen Umlenkung 420 der Führungsschiene 42, entlang der Führungsschiene 42 hin zu einer unteren Umlenkung 421 und von der unteren Umlenkung 421 zurück zur Antriebseinheit 44. Auf diese Weise bildet das Zugmittel 43 eine geschlossene Seilschlaufe aus, die durch Drehbewegung der Seiltrommel zur Verschiebung der Mitnehmer 45, 46 entlang der Führungsschienen 41, 42 bewegt werden kann.
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Wie in den vergrößerten Ausschnittsansichten in 3A und 3B dargestellt ist, sind die Führungsschienen 41, 42 an ihren oberen Enden über Befestigungsstellen 47, 48 mit dem Aggregateträger 21 verbunden. Die Befestigungsstellen 47, 48 verwirklichen hierbei ein sogenanntes RPS-System (RPS: Referenz-Punkte-System), bei dem die Befestigungsstelle 47 der Führungsschiene 41 einerseits durch eine im Wesentlichen spielfreie Verbindung mittels eines eine Befestigungsöffnung 471 am Aggregateträger 21 durchgreifenden Bolzen 470 verwirklicht ist, die Befestigungsstelle 48 andererseits hingegen eine Beweglichkeit in eine der Fahrzeuglängsrichtung entsprechenden Toleranzausgleichsrichtung X zur Verfügung stellt, indem ein Bolzen 480 der Führungsschiene 42 ein Langloch 481 am Aggregateträger 21 durchgreift. Auf diese Weise sind die Führungsschienen 41, 42 zumindest um eine kleine Wegstrecke relativ zueinander in die Toleranzausgleichsrichtung X beweglich, um auf diese Weise einen Toleranzausgleich für die Fensterscheibe 3 auf ihrem Verstellweg zu schaffen.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird ein weiterer Toleranzausgleich für die Fensterscheibe 3 durch die Ausgestaltung der Mitnehmer 45, 46 bereitgestellt. Die Mitnehmer 45, 46 sind, wie 5 bis 9 zeigen, zweiteilig mit jeweils einem Grundkörper 450, 460 und einem Anbindungselement 451, 461 ausgebildet. Der Grundkörper 450, 460 ist jeweils gleitend an der zugeordneten Führungsschiene 41, 42 gelagert, während das Anbindungselement 451, 461 über jeweils eine Scheibenaufnahme 457, 467 (6A, 6B) zur Verbindung der Fensterscheibe 3 mit den Mitnehmern 45, 46 und über die Mitnehmer 45, 46 mit den Führungsschienen 41, 42 dient.
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Wie aus 5A und 5B ersichtlich, können die Grundkörper 450, 460 der Mitnehmer 45, 46 in unterschiedlichen Ausrichtungen A1, A2 an der jeweils zugeordneten Führungsschiene 41, 42 angeordnet sein. Die Grundkörper 450, 460 sind dabei baugleich, wobei der Grundkörper 450 an einer in der Ansicht nach 5A linken seitlichen Kante der Führungsschiene 41 und der Grundkörper 460 in der Ansicht nach 5B an einer rechten seitlichen Kante der Führungsschiene 42 angeordnet ist. Im Vergleich zum Grundkörper 450 ist der Grundkörper 460 um ca. 180° verdreht.
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Wie aus 6 bis 8 ersichtlich, wird das Anbindungselement 451, 461 jeweils von oben an den zugeordneten Grundkörper 450, 460 angesetzt und dabei mit eine Keilform ausbildenden Anlageabschnitten 459, 469 zwischen Stützabschnitte 452, 462 am Grundkörper 450, 460 geschoben. Im an dem Grundkörper 450, 460 angesetzten Zustand liegt das Anbindungselement 451, 461 mit Stützabschnitten 453, 463 senkrecht zur Toleranzausgleichsrichtung X (in Richtung der Führungsschienen 41, 42) von oben an den Stützabschnitten 452, 462 des jeweils zugeordneten Grundkörpers 450, 460 an, so dass das Anbindungselement 451, 461 in Längsrichtung der Führungsschienen 41, 42 an dem Grundkörper 450, 460 abgestützt ist (siehe 8A, 8B sowie 6A, 6B).
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Zur Fixierung der Verbindung zwischen dem Anbindungselement 451, 461 und dem Grundkörper 450, 460 dient eine Langlochverbindung, die bei angesetztem Anbindungselement 451, 461 hergestellt wird, indem ein Verbindungsbolzen 455, 465 durch ein Langloch 456, 466 des Grundkörpers 450, 460 und eine Durchgriffsöffnung 454, 464 des Anbindungselements 451, 461 geschoben wird. Über die Langlochverbindung ist damit das Anbindungselement 451, 461 in Längsrichtung der Führungsschienen 41, 42 relativ zu dem Grundkörper 450, 460 fixiert und festgelegt, so dass in Kombination mit der stützenden Anlage der Stützabschnitte 452, 453 bzw. 462, 463 aneinander die Gewichtskräfte der Fensterscheibe 3 aufgenommen und Verstellkräfte in die Fensterscheibe 3 eingeleitet werden können.
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An den einander zugewandten Innenseiten der Stützabschnitte 452 sind Anschläge 458, 468 ausgebildet (siehe 8A sowie 6A, 6B). Die Anschläge 458 sind bei der Ausrichtung A1 des Grundkörpers 450 (6A und 8A) an den oberen Enden der Stützabschnitte 452 angeordnet, d. h. an den dem Anbindungselement 451 zugewandten Enden der Stützabschnitte 452 (siehe 6A und 8A). Bei der Ausrichtung A2 des Grundkörpers 460 (6B) hingegen, bei der der Grundkörper um 180° im Vergleich zur Ausrichtung A1 verdreht ist, kommen die Anschläge 468 an den unteren Enden der Stützabschnitte 462 zu liegen, d. h. an den dem Anbindungselement 461 abgewandten Enden der Stützabschnitte 462.
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Die Anschläge 458 dienen zur Festlegung des Anbindungselements 451 in der Toleranzausgleichsrichtung X. Befindet sich der Grundkörper 450 in der Ausrichtung A1 gemäß 6A, so gelangen die Anlageabschnitte 459 bei Ansetzen des Stützabschnitts 451 an den Grundkörper 450 in Anlage mit den Anschlägen 458, so dass das Anbindungselement 451 in die Toleranzausgleichsrichtung X spielfrei zwischen den Stützabschnitten 452 gehalten wird. Zusammen mit der Anlage der Stützabschnitte 452, 453 und der Langlochverbindung 454, 455, 456 ist damit das Anbindungselement 451 orts- und drehfest mit dem Grundkörper 450 verbunden, so dass eine in der Scheibenaufnahme 457 gehaltene Fensterscheibe 3 spielfrei mit der Führungsschiene 41 gekoppelt ist.
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Wie aus 6B ersichtlich ist, kommt bei der Ausrichtung A2 hingegen das Anbindungselement 461 nicht mit seinen Anlageabschnitten 469 mit den Anschlägen 468 in Anlage, da die Anlageabschnitte 469 eine nach unten hin spitz zulaufende Keilform beschreiben und damit einen Abstand zu den an den unteren Enden der Stützabschnitte 462 angeordneten Abschnitten 468 aufweisen. Auf diese Weise ist das Anbindungselement 461 entlang der Längsrichtung der Führungsschiene 42 über die Stützabschnitte 462, 463 und die Langlochverbindung 464, 465 zwar festgelegt, nicht aber in die Toleranzausgleichsrichtung X, so dass das Anbindungselement 461 in die Toleranzausgleichsrichtung X relativ zum Grundkörper 460 beweglich ist und damit einen Toleranzausgleich für die Fensterscheibe 3 bereitstellt.
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Durch das Bereitstellen eines Spiels bei der Scheibenanbindung wird ein selbsttätiger Toleranzausgleich für die Fensterscheibe 3 auf ihrem Verstellweg bereitgestellt, der keinen Einstellaufwand erfordert und sich in verspannungsfreier Weise auf dem Verstellweg selbsttätig einstellt.
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Die Bauteile der Mitnehmer 45, 46, nämlich die Anbindungselemente 451, 461 einerseits und die Grundkörper 450, 460 andererseits sind jeweils baugleich, so dass für die unterschiedlichen Bauteile 450, 460 bzw. 451, 461 jeweils ein einheitliches Werkzeug verwandt werden kann, dennoch aber einerseits eine spielfreie und andererseits eine spielbehaftete Anbindung zum Zwecke eines Toleranzausgleichs zur Verfügung gestellt werden kann.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Verstellvorrichtung 4 in Form eines doppelsträngigen Seilfensterhebers ist in 9 bis 13 dargestellt, wobei Bauteile gleicher Funktion, soweit zweckdienlich, mit dem gleichen Bezugszeichen wie vorangehend. versehen worden sind.
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Die in 9 bis 13 dargestellte Verstellvorrichtung 4 unterscheidet sich von der vorangehend geschilderten Verstellvorrichtung durch die Ausbildung des Anbindungselements 451, 461 und des Grundkörpers 450, 460 der Mitnehmer 45, 46, ist in ihrer Funktionsweise ansonsten aber identisch.
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Wie aus 11A und 11B ersichtlich, weist der Grundkörper 450, 460 der Mitnehmer 45, 46 wiederum Stützabschnitte 452, 462 auf, die zur Abstützung von Stützabschnitten 453, 463 der Anbindungselemente 451, 461 dienen. Über jeweils eine Langlochverbindung 454, 455, 456 bzw. 464, 465, 466 sind die Anbindungselemente 451, 461 in Längsrichtung der Führungsschienen 41, 42 an den Grundkörpern 450, 460 festgelegt.
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Wie aus 11A und 11B ersichtlich, sind an den Grundkörpern 450, 460 jeweils zwei Aussparungen 458', 468' angeordnet, die zur wahlweisen Festlegung der Anbindungselemente 451, 461 auch in die Toleranzausgleichsrichtung X dienen. An den Anbindungselementen 451, 461 sind dazu Vorsprünge 459', 469' angeordnet, die abhängig von der Ausrichtung der Anbindungselemente 451, 461 von den Anbindungselementen 451, 461 hin zu den Grundkörpern 450, 460 vorstehen (Ausrichtung gemäß 13A) oder von den Grundkörpern 450, 460 weg gerichtet sind (Ausrichtung gemäß 13B). Durch Ausrichtung der Anbindungselemente 451, 461 kann damit wahlweise der Mitnehmer 45, 46 ausgelegt werden, um ein Spiel in die Toleranzausgleichsrichtung X zur Verfügung zu stellen (13A) oder nicht (13B).
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Bei der Ausrichtung gemäß 13B ist der Grundkörper 460 zusätzlich um 180° verdreht (in der Erstreckungsebene der Führungsschienen 41, 42) gegenüber dem Grundkörper 450 in der Ausrichtung gemäß 13A. Denkbar ist hier aber auch, den Grundkörper 450, 460 nicht zu verdrehen und einen Toleranzausgleich bzw. eine Spielfreimachung nur durch geeignete Ausrichtung der Anbindungselemente 451, 461 zu erreichen.
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Bei der Anordnung der Anbindungselemente 451, 461 wie in 10 weist der Vorsprung 459' des (links dargestellten) Anbindungselements 451 hin zum Grundkörper 450 des Mitnehmers 45 und gerät, wie in 12A, 12B und 13A dargestellt, bei Ansetzen des Anbindungselements 451 an den Grundkörper 450 mit der Aussparung 458' in Eingriff, so dass das Anbindungselement 451 am Grundkörper 450 festgelegt ist. Der Mitnehmer 45 stellt damit eine im Wesentlichen spielfreie Verbindung der Fensterscheibe 3 mit der Führungsschiene 41 her.
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Der Vorsprung 469' des (in 10 rechts dargestellten) Anbindungselements 461 hingegen weist vom Grundkörper 460 weg und gerät damit bei Ansetzen des Anbindungselements 461 an den Grundkörper 460 nicht in Eingriff mit der Aussparung 468' am Grundkörper 460, so dass das Anbindungselement 461 nicht in die Toleranzausgleichsrichtung X relativ zum Grundkörper 460 festgelegt ist und der Mitnehmer 46 eine spielbehaftete Verbindung der Fensterscheibe 3 mit der Führungsschiene 42 zur Verfügung stellt, die einen Toleranzausgleich ermöglicht (siehe 13B). Der mögliche Toleranzausgleich bemisst sich dabei durch den Abstand S zwischen den Anlageabschnitten 469 und den Stützabschnitten 462, wie in 13B veranschaulicht.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann grundlegend auch bei anderen Ausführungsformen verwirklicht sein. So kann die Formgebung von Anschlägen am Grundkörper und Anlageabschnitten am Anbindungselement zur wahlweisen Bereitstellung eines Spiels in Abhängigkeit von der Ausrichtung des Grundkörpers und/oder des Anbindungselements variieren. Wesentlich ist, dass bei einer Ausrichtung von Grundkörper zu Anbindungselement ein Spiel und damit ein Toleranzausgleich bereitgestellt wird, bei einer anderen Ausrichtung hingegen nicht.
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Die Erfindung ist vorangehend anhand eines Fensterhebers geschildert worden, kann grundsätzlich aber auch bei anderen Verstellvorrichtungen Verwendung finden, die einen Mitnehmer der geschilderten Art einsetzen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugtür
- 2
- Türkörper
- 21
- Aggregateträger
- 3
- Fensterscheibe
- 4
- Verstellvorrichtung
- 41, 42
- Führungsschiene
- 410, 411, 420, 421
- Umlenkung
- 43
- Zugmittel
- 44
- Antriebseinheit
- 45, 46
- Mitnehmer
- 450, 460
- Grundkörper
- 451, 461
- Anbindungselement
- 452, 462
- Stützabschnitte
- 453, 463
- Stützabschnitte
- 454, 464
- Durchgriffsöffnung
- 455, 465
- Verbindungsbolzen
- 456, 466
- Langloch
- 457, 467
- Scheibenaufnahme
- 458, 468
- Anschläge
- 458', 468'
- Aussparung
- 459, 469
- Anlageabschnitt
- 459', 469'
- Vorsprung
- 47, 48
- Befestigungsstelle
- 470, 480
- Bolzen
- 471
- Befestigungsöffnung
- 481
- Langloch
- A1, A2
- Ausrichtung
- S
- Abstand
- X
- Fahrzeuglängsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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