-
Die
Erfindung betrifft eine Kassette zur Kraftübertragung in einem Fensterheber
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Mitnehmer nach Anspruch
19 und einen Fensterheber nach Anspruch 21.
-
Zur
Bewegung einer Fensterscheibe zwischen einer geschlossenen und einer
geöffneten
Position sind verschiedene Arten von Fensterhebern vorgeschlagen
und in der Praxis verwendet worden. Üblicherweise wird die Öffnungs-
und Schließbewegung
der Fensterscheibe entlang einer Führungsbahn oder -schiene geführt. Insbesondere
bei Kraftfahrzeugen finden solche bahngesteuerten Fensterheber Verwendung.
Dabei befinden sich sowohl die Führungsbahnen
als auch zumindest Teile der Fensterscheibe innerhalb einer Kraftfahrzeugtür.
-
Um
die Fensterscheibe bei ihrer Öffnungs- bzw.
Schließbewegung
entlang der Führungsschiene führen zu
können,
ist die Fensterscheibe entweder direkt oder über eine Trägerplatte mit Befestigungsmitteln
in Form eines Stufenbolzens verbunden, der wiederum mit Gleitern
verbunden ist, die sich entlang der Führungsschiene bewegen. Üblicherweise
ist der Gleiter nur entlang der Führungsschiene bewegbar, weswegen
die Be wegung der Fensterscheibe nur entlang der durch die Führungsschienen
bestimmten Bahn erfolgt.
-
Mit
dem Gleiter wird eine Kassette verbunden, die zur Anbringung von
Krafteinleitungsmitteln wie etwa Seilzügen dient. Die Form der Kassette kann
je nach Gleitertyp sehr unterschiedlich und komplex ausgebildet
sein und Rundungen, Flächen und
Ecken aufweisen.
-
Die
Kassette weist zur Anbringung der Krafteinleitungsmittel Anbringungsmittel
auf, die im Stand der Technik für
Seilzüge
als Krafteinleitungsmittel verschieden ausgeführt sind.
-
Aus
der
DE 34 45 00 ist eine
Kassette bekannt, bei der an einem Seilzug ein gegenüber dem Seilzugdurchmesser
verbreiterter Seilzugnippel angebracht, der an dem an der Kassette
anzubringenden Ende des Seilzuges ausgebildet ist. Der Seilzugnippel
ist fest mit dem Seilzug verbunden und wird in eine in der Kassette
eingelassene Nippelkammer eingelegt. Von der Nippelkammer führt ein
Kanal weg, in den der Seilzug gelegt wird und der zu schmal zur
Aufnahme des Seilzugnippels ist. Der Kanal ist zu einer Kassettenseite
hin offen, weswegen der Seilzug bei der Anbringung einfach in den
Kanal gelegt wird. Danach wird die Nippelkammer durch einen Verschlussdeckel
verschlossen. Wirkt eine Zugkraft auf den Seilzug ein, so bleibt
der Seilzugnippel in der Nippelkammer, da er nicht durch den Kanal passt
und durch den Verschlussdeckel am Austreten aus der Nippelkammer
gehindert wird. Die Zugkraft wird also vom Seilzug auf die Kassette übertragen.
-
Eine
weitere bekannte Art von Anbringungsmitteln umfasst ebenfalls eine
Nippelkammer sowie einen geschlossenen Kanal. Durch den Kanal kann nur
ein Seilzug ohne Nippel eingeführt
werden, da der Kanal außer
einem freien, röhrenförmigen Tunnel und
zwei Endöffnungen
für den
Seilzug geschlossen ist. Zum Anbringen des Seilzuges muss dieser
zuerst in den Kanal eingefädelt
und danach hindurchgeführt werden.
Danach wird der Seilzug mit einem Seilzugnippel verpresst.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Möglichkeit
zum Übertragen
von Kräften
eines Fensterhebers über
einen Mitnehmer auf eine Fensterscheibe bereitzustellen.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Kassette zur Kraftübertragung
in einem Fensterheber mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach
weist die Kassette Anbringungsmittel zum Anbringen mindestens eines
Krafteinleitungsmittels an der Kassette auf.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung zeichnet
sich dadurch aus, dass die Anbringungsmittel eine Durchgangsöffnung umfassen,
die die Kassette von einer ersten Kassettenseite zu einer zweiten
Kassettenseite vollständig
durchdringt. Durch die Anbringungsmittel ist das durch die Durchgangsöffnung durchgeführte Krafteinleitungsmittel
an der Kassette anbringbar.
-
Das
Krafteinleitungsmittel wird zur Montage vollständig durch die Durchgangsöffnung von
der ersten Kassettenseite zur zweiten Kassettenseite hindurchgeführt und
in dieser Position befestigt. Dadurch wird das Krafteinleitungsmittel
durch eine über das
Krafteinleitungsmittel auf die Kassette wirkende Kraft in der Vormontageposition
nicht von der Kassette getrennt. Das Hindurchführen des Krafteinleitungsmittels
durch die Durchgangsöffnung
verbessert die Befestigung des Krafteinleitungsmittels an der Kassette
insbesondere deswegen, da in der Vormontageposition die Kassette
noch nicht befestigt ist und daher ihre Position relativ zu den
Krafteinleitungsmitteln nicht fixiert. Von den Krafteinleitungsmitteln
wirkende Kräfte
können
also von mehreren Richtungen aus auf die Kassette wirken, abhängig von der
relativen Position der Kassette. Für ein Lösen der Befestigung ist ein
vollständiges
Herausführen
des Krafteinleitungsmittels aus der Durchgangsöffnung nötig. Ein in die Durchgangsöffnung eingeführtes Krafteinleitungsmittel
ist dadurch besonders gut gegen Zugkräfte aus verschiedenen Richtungen
geschützt.
Ist die Kassette in einer Betriebsposition fertig installiert und
ist eine Verbindung mit der Fensterscheibe hergestellt, so wirken
die Verstellkräfte
aus einer oder mehreren bekannten Richtungen, weswegen die Belastung
der Kassette genau bestimmt ist.
-
Die
spezielle Befestigung mit einer Durchgangsöffnung als Anbringungsmittel
bewirkt also gerade während
der Montage der einzelnen Bauteile des Fensterhebers eine besonders
gute Befestigung des Krafteinleitungsmittels mit der Kassette.
-
Die
Kassette kann eine beliebige Form haben, die dazu dient, Verstellkräfte von
einem Fensterhebermechanismus so weiterzuleiten, dass eine Fensterscheibe
in ihrer Position verstellt wird.
-
Bevorzugt
sind die erste und die zweite Kassettenseite im Wesentlichen senkrecht
zu einer Richtung ausgebildet, in die das an der Kassette angebrachte
Krafteinleitungsmittel von der Kassette wegführt und in die über das
Krafteinleitungsmittels auf die Kassette wirkende Kräfte eines
Fensterhebermechanismus wirken.
-
Dabei
ist der Ausdruck „im
Wesentlichen senkrecht" so
zu verstehen, dass die Winkel zwischen der ersten bzw. der zweiten
Kassettenseite die Kassettenseiten möglichst groß ausgebildet sind. Somit ist
die dritte Kassettenseite rechtwinklig zu beiden Seiten ausgebildet.
Kassetten sind üblicherweise nicht
exakt quaderförmig
ausgebildet, aber lassen eine quaderähnliche Form erkennen, die
möglicherweise
eine sehr komplexe Anordnung mit einer Vielzahl von Rundungen, Flächen, Ecken
und Vorsprüngen
aufweist, weswegen das Zuordnen einer rechtwinkligen Richtung nicht
immer exakt geschehen kann.
-
Besonders
bevorzugt liegt die erste Kassettenseite der zweiten Kassettenseite
gegenüber,
wobei die Durchgangsöffnung
diese beiden Kassettenseiten im Wesentlichen senkrecht durchdringt. Über das
Krafteinleitungsmittel eingeleitete Kräfte eines Fensterhebermechanismus
liegen somit zumindest teilweise an zwei gegenüberliegenden Kassettenseiten
an und sorgen so für
eine möglichst
gleichmäßige Belastung
der Kassette.
-
Eine
Aussparung zum Aufnehmen des Krafteinleitungsmittels ist in einer
Ausführungsform
in der ersten Kassettenseite ausgebildet. Die Aussparung verbindet
die Durchgangsöffnung
mit einer dritten Kassettenseite, von der ein an der Kassette angebrachtes
Krafteinleitungsmittel von der Kassette wegführt.
-
Vorteilhaft
weisen die Anbringungsmittel zwei Durchgangsöffnungen auf und sind zur Aufnahme
von zwei Krafteinleitungsmitteln ausgebildet. Hierbei sind die Anbringungsmittel
bevorzugt so angeordnet, dass zwei an ihnen angebrachte Krafteinleitungsmittel
in zwei gegenüberliegende
Richtungen von der Kassette fortweisen, die Krafteinleitung erfolgt
vorzugsweise durch eine verstellrichtungsabhängige Zugkraft, beispielsweise
je ein Krafteinleitungsmittel für
eine Schließ-
und eine Öffnungsbewegung
eines Fensters.
-
In
einer Ausführungsform
ist die Kassette so ausgebildet, dass ein Kraftausleitungsmittel
an der Kassette anbringbar ist, wobei durch das Kraftausleitungsmittel über die
Krafteinleitungsmittel in die Kassette eingeleitete Kräfte an eine
Trägerplatte
einer Fensterscheibe übertragbar
sind. Dabei ist das Kraftausleitungsmittel vorteilhaft an einer
Einfuhröffnung der
Kassette anbringbar. Unter Trägerplatte
ist jegliches Mittel zum Anbringen einer Fensterscheibe zu verstehen,
beispielsweise kann das Kraftausleitmittel auch direkt mit der Fensterscheibe
verbunden sein, und nicht nur indirekt über eine Trägerplatte.
-
Besonders
bevorzugt umfasst die Kassette die Anbringungsmittel und ist einteilig
ausgebildet. Die Anbringungsmittel sind somit Bestandteil der Kassette,
beispielsweise in Form von Aussparungen und Vorsprüngen, und
müssen
nicht extra montiert werden. Die Kassette besteht nicht aus Einzelteilen sondern
aus einem einzigen Teil, inklusive der Anbringungsmittel. Insbesondere
ist eine Ausführung der
Kassette als Kunststoffformteil oder aus Aluminiumspritzguss bevorzugt.
-
Vorteilhaft
sind die Anbringungsmittel der Kassette so ausgebildet, dass als
Krafteinleitungsmittel entweder ein Seilzug, ein Drahtzug, ein formstabiles
Schubmittel oder ein Bowdenzug verwendbar ist. Auch eine Kombination
mehrerer unterschiedlicher Krafteinleitungsmittel ist realisierbar, bzw.
eine Ausführung
der Anbringungsmittel, die für eine
Mehrzahl unterschiedlicher Krafteinleitungsmittel verwendbar ist.
-
In
einer Ausführungsform
ist durch die Anbringungsmittel eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung
zwischen der Kassette und dem Krafteinleitungsmittel bereitstellbar.
Besonders bevorzugt wird ein Formschluss durch Anlage des Krafteinleitungsmittels
an die Kassette hergestellt.
-
Dafür ist vorteilhaft
vorgesehen, dass die Anbringungsmittel einen Kanal zur Aufnahme
des Krafteinleitungsmittels aufweisen, wobei die Ausdehnungen des
Kanals zu klein zur Aufnahme eines Nippels des Krafteinleitungsmittels
sind, der gegenüber
einem Durchmesser des Krafteinleitungsmittels verbreitert ausgebildet
ist. Bei Zug auf das Krafteinleitungsmittel dient der Nippel dazu,
ein Herausrutschen des Krafteinleitungsmittels aus der Durchgangsöffnung zu
verhindern. Der Nippel stößt an den Kanal
und kann nicht durch den Kanal gezogen werden, übertragt also die Zugkraft
an dem Krafteinleitungsmittel auf den Kanal und somit auf die Kassette.
-
Dabei
weisen die Anbringungsmittel vorteilhaft eine an ein erstes Ende
des Kanals angrenzende Nippelkammer zur Aufnahme des Nippels auf,
wobei Kanal und Nippelkammer an derselben Kassettenseite, insbesondere
der zweiten Kassettenseite, ausgebildet sind. Das Krafteinleitungsmittel
ist von der Durchgangsöffnung
zu einem zweiten Ende des Kanals verlegbar bzw. grenzt direkt an
dieses an. Dadurch wird Platz an der Kassettenoberfläche gespart und
das Krafteinleitungsmittel kann nach dem Durchführen durch die Durchgangsöffnung gleichzeitig
in den Kanal und die benachbarte Nippelkammer gelegt werden, was
eine besonders einfache Anbringungsmöglichkeit darstellt.
-
Bevorzugt
weist die Nippelkammer einen Flansch auf, der ein Heraustreten des
Nippels aus der Nippelkammer behindert. Der Flansch ist dabei so
ausgebildet, dass er zwar das Anbringen des Krafteinleitungsmittels
in der Nippelkammer nicht verhindert aber ein Heraustreten des Nippels
zumindest behindert, wenn nicht gar verhindert. Dies kann beispielsweise
durch eine in Einlegerichtung abgeflachte und in Austrittsrichtung
mit einer Kante versehene Form realisiert werden. Der Flansch stellt
somit eine Zusatzsicherung des Krafteinleitungsmittels an der Kassette
dar.
-
Die
Aufgabe wird ebenfalls durch einen Mitnehmer eines bahngesteuerten
Fensterhebermechanismus gelöst,
der einen Gleiter sowie eine mit dem Gleiter wirkverbundene, erfindungsgemäße Kassette aufweist.
-
Dabei
weist der Mitnehmer bevorzugt ein Kraftausleitungsmittel, insbesondere
einen Stufenbolzen auf, an dem der Gleiter angebracht ist und durch
das auf die Kassette einwirkende Kräfte an eine Trägerplatte
für eine
zu bewegende Fensterscheibe übertragen
werden.
-
Auf
dem Gleiter wird eine Kassette angebracht, der zur Anbringung von
Krafteinleitungsmitteln wie etwa Seilzügen dient. Gleiter mit Kassette zusammen
bilden einen Mitnehmer. Die Krafteinleitungsmittel übertragen
eine Zugkraft eines Fensterhebermechanismus auf die Kassette bzw.
den Mitnehmer und über
den Stufenbolzen auf die Trägerplatte
der Fensterscheibe. Der Stufenbolzen dient also zur Übertragung
der Zugkraft vom Mitnehmer auf die Trägerplatte der Fensterscheibe.
-
Zudem
wird die Aufgabe durch einen Fensterheber gelöst, der einen erfindungsgemäßen Mitnehmer
sowie eine Bahn aufweist. Durch die Bahn wird die Verstellbewegung
des Mitnehmers mittels des auf der Bahn angeordneten Gleiters des
Mitnehmers gesteuert. Der Fensterheber weist auch ein Krafteinleitungsmittel
zum Übertragen
einer Kraft eines Verstellantriebes des Fensterhebers auf die Kassette
des Mitnehmers auf.
-
In
einer Ausführungsform
ist das Krafteinleitungsmittel als ein Seilzug mit einem Seilzugnippel ausgebildet,
wobei der Seilzug mit dem Seilzugnippel voran durch die Durchgangsöffnung der
Kassette des Mitnehmers durchgeführt,
entlang eines Kanals der Kassette verlegt und der Seilzugnippel
in einer Nippelkammer der Kassette angebracht ist.
-
Dabei
weist der Seilzugnippel bevorzugt einen Federmechanismus auf, der
so in der Nippelkammer angebracht wird, dass die Federkraft des Federmechanismus
entgegen einer über
den Seilzug auf den Mitnehmer übertragenen
Zugkraft wirkt. Die Kraftübertragung
wird dadurch abgefedert und schont die Materialien.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der
Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1A eine
Draufsicht auf einen schematisch dargestellten Mitnehmer bestehend
aus Gleiter und aufgesetzter Kassette mit umgebenden Fensterhebermechanismus;
-
1B eine
vergrößerte Draufsicht
auf die auf den Gleiter aufgesetzte Kassette der 1A;
-
2 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Kassette, die an einer Führungsschiene
befestigt ist;
-
3A, 3B einen
Längsschnitt
durch eine Kassette, einen Gleiter sowie ein Befestigungsmittel
und eine Fensterscheibe in loser Formation (3A) und montierter
Position (3B);
-
3C eine
Vergrößerung des
Befestigungsmittelkopfes aus 3C;
-
4A–4D das
Anbringen eines Seilzuges an eine erfindungsgemäße Kassette in schematischer
Darstellung; und
-
5A, 5B eine
schematische Darstellung einer Kassette mit zwei daran angebrachten Seilzügen und
deren Verlauf in der Kassette.
-
Die 1A zeigt
in schematischer Darstellung in einer Kraftfahrzeugtür angebrachte
Vorrichtungen zum Bewegen und Führen
einer Fensterscheibe. Drei Führungsschienen
oder -bahnen 20, 20' und 20'' dienen zur bahngesteuerten Bewegung einer
nicht dargestellten Fensterscheibe. Die Führungsschienen 20, 20' und 20'' sind jeweils zweiteilig ausgebildet
und bestehen aus zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden
Einzelschienen, wodurch Führungsschienenzwischenräume 21, 21' und 21'' gebildet werden.
-
Gleiter 15' und 15'' sind in den Führungsschienenzwischenräumen 21' und 21'' der Führungsschienen 20' und 20'' so angebracht, dass sie nur entlang
dieser Führungsschienen
bewegbar sind. Ein dritter Gleiter im Führungsschienenzwischenraum 21 der
Führungsschiene 20 ist
durch eine Kassette 10 verdeckt, die auf dem in 1A nicht
sichtbaren Gleiter befestigt ist.
-
Alle
drei Gleiter sind an einer nicht dargestellten Trägerplatte
der Fensterscheibe befestigt und sorgen so dafür, dass die Fensterscheibe
nur entlang der durch die drei Führungsschienen 20, 20' und 20'' vorgegebenen Bewegungsrichtung
bewegt werden kann. Befinden sich die Gleiter an den oberen Führungsschienenenden 20b, 20b' und 20b'' ist das Fenster geschlossen, befinden
sie sich an den unteren Führungsschienenenden 20a, 20a' und 20a'' ist das Fenster geöffnet.
-
An
die Kassette 10 sind zwei Seilzüge 30 als Krafteinleitungsmittel
angebracht, die über
Umlenkrollen 40 und 41 mit dem Antrieb 42 verbunden
sind. Die Umlenkrolle 40 ist dabei am oberen Führungsschienenende 20b angebracht,
während
die Umlenkrolle 41 am unteren Führungsschienenende 20a angebracht
ist. Der Antrieb 42 übt
bei Betätigung
eines nicht dargestellten Fensterhebertätigungsmittels eine Zugkraft
auf die Seilzüge 30 aus,
die die Zugkraft auf die Kassette 10 übertragen und sie in Richtung
einer der Umlenkrollen 40 oder 41 und somit in
Richtung eines der Führungsschienenenden 20a oder 20b bewegen.
Die Zugkraft wird über
die Kassette 10 auf den nicht dargestellten, darunter angeordneten
Gleiter und die nicht dargestellte Trägerplatte übertragen und dient zum bahngesteuerten
Bewegen der Fensterscheibe.
-
In 1B ist
die Kassette der 1A vergrößert dargestellt. Die Kassette
weist zwei Nippelkammern 3 auf, die als Vertiefungen in
der dem in 1B verdeckten Gleiter gegenüberliegenden
Seite der Kassette 10 ausgebildet sind und in denen je ein
Seilzugnippel 31 und ein Federmechanismus 32 eingeführt sind.
Die Seilzugnippel 31 und die Federmechanismen 32 sind
fest mit je einem Ende eines Seilzuges 30 verbunden. Die
Federmechanismen sind dabei so in den Nippelkammern 3 gelagert,
dass durch Zug entlang der Seilzüge 30 eine
resultierende Zugkraft federnd auf die Kassette 10 übertragen
wird. Durch die federnde Lagerung wird sowohl das Material der Kassette 10 als
auch der Seilzüge 30 beim Übertragen
von Zugkräften
auf die Kassette 10 geschont.
-
An
die Nippelkammern 3 grenzen Enden der Kanäle 2 an,
die als ländliche
Vertiefungen in der Kassettenseite ausgebildet sind, und durch die
die Seilzüge 30 verlegt
sind. Die Kanäle 2 sind
dabei so schmal, dass die Seilzugnippel 31 und die Federmechanismen 32 nicht
in die Kanäle 2 gelangen
können, da
sie dafür
zu groß ausgebildet
sind.
-
Am
anderen Ende der Kanäle 2 weist
die Kassette 10 Durchgangsöffnungen 1 auf, durch
die die beiden Seilzüge 30 verlaufen
und die die Kassette vollständig
von der unteren, in der Figur nicht sichtbaren Kassettenseite, zu
der oberen sichtbaren Seite durchdringen.
-
Die
Durchgangsöffnung 1 ist
geradlinig ausgebildet und verläuft
senkrecht durch die Kassette 10. Alternativ kann die Durchgangsöffnung in
einer anderen Ausführungsform
auch schräg
oder zackig ausgebildet sein. Ebenso kann die Durchgangsöffnung von
der ersten zur zweiten Kassettenseite verlaufend, hierauf aber zu
einer weiteren Kassettenseite weiterführend ausgebildet sein.
-
Eine
erfindungsgemäße Ausgestaltung
wäre auch
ohne die Nippelkammern und dem Kanal denkbar, wenn das Krafteinleitungsmittel
direkt in der Durchgangsöffnung
befestigt, beispielsweise eingeklemmt wird.
-
Die 2 zeigt
eine Draufsicht auf eine Kassette 10, der in den 3A und 3B in
einer Schnittdarstellung entlang der in 2 durch
die Pfeile B gekennzeichneten Schnittebene dargestellt wird.
-
Vor
der Montage der Kassette 10 liegt, wie in 3A gezeigt,
eine Kassette 10 in Form eines Einzelteiles vor. Die Kassette 10 weist
eine Einführöffnung 11 auf,
die in 2 in die Zeichenebene hineinzeigt und durch die
die Schnittebene der 3A und 3B verläuft.
-
Zur
Montage wird die Kassette 10 auf ein Befestigungsmittel 50 in
Form eines Stufenbolzens gesteckt, wobei der Stufenbolzen 50 in
die Einführöffnung 11 eingeführt wird.
Der Stufenbolzen 50 ist mit einer Trägerplatte 100 verschraubt
bzw. vernietet, welche kraftschlüssig
mit der Fensterscheibe verbunden ist Alternativ kann der Stufenbolzen 50 auch
direkt mit der Fensterscheibe verschraubt bzw. vernietet sein. Der
Stufenbolzen dient zur Kraftübertragung der
Verstellkräfte,
die auf die Kassette wirken, auf die Fensterscheibe. Weiterhin ist
in den 3A und 3B gezeigt,
dass ein Gleiter 15 auf den Stufenbolzen 50 gesteckt
ist, der von dem Stufenbolzen 50 durchdrungen wird. Der
Gleiter 15 liegt von zwei Seiten an einer Führungsschiene 20 an,
die ebenfalls von dem Stufenbolzen 50 durchdrungen wird.
-
Die
Anbringungsmittel sind im Wesentlichen punktsymmetrisch zu einer
entlang des Stufenbolzens 50 verlaufenden Symmetrieachse
der Kassette 10 ausgebildet. Dadurch sind insbesondere
Nippelkammern 3, Kanäle 2 und
Durchgangsöffnungen 1 punksymmetrisch
zueinander und Zugkräfte
an durch sie verlegte Seilzüge 30 greifen
aus gegensätzlichen
Richtungen an der Kassette 10 an. Die Seilzüge 30 weisen
in entgegengesetzter Richtung von der Kassette 10 weg zu
den außerhalb
der 1B positionierten Umlenkrollen 40 und 41.
-
In
der 3B wird gezeigt, dass die Kassette 10 soweit
auf das der Fensterscheibe gegenüberliegende
Ende des Stufenbolzens 50 gesteckt werden kann, bis die
Kassette 10 auf dem Gleiter 15 aufliegt. Gleiter 15 und
Kassette 10 zusammen bilden einen Mitnehmer.
-
Die 2 zeigt
die Kassette 10 am Führungsschienenende 20b.
Senkrecht zu der durch die beiden parallelen Führungsschienen 20 aufgespannten
Ebene verläuft
der Stufenbolzen 50 durch den Zwischenraum 21.
Dessen eines Ende ist mit dem in 2 unten
dargestellten Ausschnitt der Trägerplatte 100 verbunden.
-
Der
Gleiter 15 umfasst die Führungsschiene 20 und
wird selbst zwischen der Kassette 10 und der Trägerplatte 100 auf
dem Stufenbolzen 50 gehalten. Der Gleiter 15 selber
ist mehrteilig in mehreren Raumrichtungen beweglich ausgebildet,
um der komplexen Bahn folgen zu können, die durch die Führungsschienen 20 festgelegt
ist.
-
In
den 3A bis 3C ist
gezeigt, dass die Kassette 10 entlang der Einführöffnung 11 mehrere
konzentrisch zur Einführöffnung angeordnete, federnde
Rastmittel 12 besitzt. Ist die Kassette, wie in 3B gezeigt,
ganz auf den Stufenbolzen 50 aufgesetzt, so rasten die
Rastmittel 12 in eine Rastnut des Stufenbolzens 50 ein
und fixieren die Kassette in einer Sperrposition.
-
In 3C ist
dieser Rastmechanismus vergrößert dargestellt.
Die Rastmittel 12 verlaufen im Wesentlichen entlang der
Einführöffnung 11.
Sie besitzen eine Rastnase, die in eine Rastnut des Stufenbolzens 50 eingreift
und eine Bewegung des Stufenbolzens 50 entgegen der Einsteckrichtung
dadurch verhindert, dass die Rastnase an einer Schulter des Kopfes
des Stufenbolzens 50 anschlägt.
-
Ist
die Kassette 10 ganz auf den Stufenbolzen 50 aufgesteckt,
leiten die Rastmittel 12 bei Zug am Stufenbolzen 50 entgegen
der Einführungsrichtung
entstehende Abzugskräfte
in die Kassette 10 und verhindern somit ein Lösen des
Stufenbolzens 50 von der Kassette 10.
-
Die 2 zeigt,
dass die Kassette 10 insgesamt fünf Rastmittel 12 aufweist,
die konzentrisch zur Einführöffnung 11 angeordnet
sind. Zwischen den Rastnasen 12 sind fünf Lagerrippen 13 angeordnet, an
denen der Stufenbolzen 50 in der Sperrposition anliegt.
Dadurch, dass die Kassette jeweils fünf Rastmittel und Lagerrippen
aufweist, wird eine möglichst stabile
Lagerung bei möglichst
geringer Anzahl von Rast- und Lagermitteln hergestellt. Es ist aber
auch eine andere Anzahl von Rastmitteln und Lagermittel in einem
erfindungsgemäßen Befestigungssystem verwendbar,
insbesondere auch wenn die Anzahl der Lagermittel von der Anzahl
der Rastmittel abweicht.
-
Die
Lagerrippen 13 verlaufen parallel zum Stufenbolzen 50 entlang
der Einführöffnung 11. Durch
die Lagerrippen 13 werden Rotationsbewegungen des Stufenbolzens 50 gegen
die Kassette 10 dadurch verhindert, dass die Lagerrippen 13 an
mehreren Berührungspunkten
des Stufenbolzens 50 anliegen und ihn dadurch fixieren.
Nur eine Rotationsbewegung um die Einführungsöffnung 11 bleibt möglich.
-
Die 4A bis 4D zeigen
in schematischer Darstellung ein Verfahren, wie ein Seilzug 30 mit
einem am Seilzugende angebrachten Seilzugnippel 31 und
daran anschließendem
Federmechanismus 32 an einer Kassette 10 angebracht
wird.
-
In 4A wird
der Seilzug 30 mit dem Seilzugnippel 31 voran
in Pfeilrichtung von der Seite in die Durchgangsöffnung 1 eingeführt, die
bei fertiger Montage auf dem Gleiter 15 anliegt. Die Durchgangsöffnung 1 ist
so weit ausgebildet, dass der Seilzugnippel 31 des Seilzuges 30 vollständig durch
die Durchgangsöffnung 1 durchführbar ist.
-
Die 4B zeigt
die gegenüberliegende Seite
der Kassette 10. Der Seilzugnippel 31 wird vollständig von
einer ersten Kassettenseite zu der gegenüberliegenden Kassettenseite
durch die Kassette 10 gesteckt und in Pfeilrichtung bis über den
Federmechanismus 32 hinaus aus der Kassette 10 gezogen
(4C). Dadurch befindet sich nur der biegsame Draht
des Seilzuges 30 in der Durchgangsöffnung 1.
-
In 4D ist
gezeigt, wie der Seilzugnippel 31 mit dem Federmechanismus 32 in
die Nippelkammer 3 gelegt wird. Dafür wurde der Seilzug 30 so
gebogen, dass er von der Durchgangsöffnung 1 weg durch
den Kanal 2 in die Nippelkammer 3 verläuft. Die
Vertiefungen in der Kassette 10, die den Kanal 2 und
die Nippelkammer 3 bilden, befinden sich dabei auf der
Kassettenseite, zu der der Seilzug 30 hin durch die Durchgangsöffnung 1 bei
der Montage hindurchgesteckt wird.
-
Der
Federmechanismus 32 besteht aus einer Spiralfeder, deren
Feder in Richtung von der Nippelkammer 3 weg zum Kanal 2 ausgerichtet
ist. Die Feder ist zwischen Seilzugnippel 31 und Kanal 2 leicht
vorgespannt. Der Federmechanismus 32, der Seilzugnippel 31 und
der Seilzug 30 werden ganz in den Vertiefungen versenkt.
Ein Flansch 4 in der Nippelkammer 3 sorgt dafür, dass
die Feder sich nicht verbiegt sondern parallel zu der Kassettenseite
verläuft,
die die Vertiefung für
die Nippelkammer 3 aufweist.
-
In 4A sind
zwei Aussparungen 5 zu sehen, die entlang der Kassettenseite
verlaufen, von der der Seilzug 30 bei der Montage in die
Durchgangsöffnung 1 eingeführt wird.
Die Aussparungen 5 dienen zur Aufnahme des Seilzugteiles,
der von der Durchgangsöffnung 1 und
der Kassette 10 wegverlegt wird.
-
Die
Tiefe dieser Aussparungen 5 sowie die Tiefe der Aussparungen,
die die Kanäle 2 und
die Nippelkammern 3 bilden, sind so aufeinander abgestimmt,
dass die Seilzüge 30 ohne
Knicke und speziell ohne Biegung aus einer Ebene parallel zu den Kassettenseiten
heraus verläuft,
die von der Durchgangsöffnung 1 durchdrungen
werden.
-
Bei
der Montage eines kompletten Mitnehmers wird zunächst der Gleiter 15 an
die Führungsschiene 20 angebracht
und hierauf die bereits mit den Seilzügen 30 verbundene
Kassette 10 auf den Stufenbolzen 50 und somit
den Gleiter 15 gesteckt.
-
In
den 5A und 5B ist
eine schematische Darstellung der Kassette 10 mit zwei
daran angebrachten Seilzügen 30 und
deren Verlauf in der Kassette 10 gezeigt. Die beiden Richtungen,
in die die Seilzüge 30 von
der Kassette 10 fortweisen sind genau entgegengesetzt,
was durch eine Formung der in 4A gezeigten
Aussparungen 5 ermöglicht wird.
-
In
den 5A und 5B ist
ein Federmechanismus 32b entspannt, ein anderer Federmechanismus 32a durch
eine am Seilzug 30a anliegende Zugkraft gespannt. Durch
die Zugkraft wird der Seilzugnippel 31a zum Kanal 2a gezogen.
Die Bewegung des Seilzugnippels 31a erfolgt ganz in der
Nippelkammer 3a, da der Flansch 4a ein Verbiegen
der Feder 32a und ein Austreten des Seilzugnippels 31a aus
der Nippelkammer 3a verhindert. Der Kanal 2a verhindert
bei durch seine geringe Ausdehnung, dass der Seilzugnip pel 31 aus
der Nippelkammer 3 in die Vertiefung in der Kassettenseite
des Kanals gezogen wird.
-
Der
Federmechanismus 32a federt die Übertragung der Zugkraft auf
die Kassette 10 ab und verhindert dadurch eine starke Materialabnutzung,
insbesondere ein Reißen
des Seilzuges 30a.
-
Der
Seilzugnippel 31a wird in der Nippelkammer in Richtung
des anschließenden
Kanals 2a entlang eines Federweges bewegt, der kleiner
ist als der Ausgleichsweg, den der Seilzug 30a in dem Kanal 2a zurücklegt.
Dadurch werden Wechselbiegungen im Seil vermieden.
-
Dadurch
, dass der Seilzug 30 von einer ersten zu einer zweiten
Kassettenseite durch die Kassette 10 hindurchgefädelt ist,
setzt eine über
den Seilzug auf die Kassette wirkende Zugkraft an der ersten Kassettenseite
an, der Seilzug selber wird aber entlang der zweiten Kassettenseite
weiterverlegt. Der Seilzug wird also durch Zugkräfte nicht aus dem Kanal oder
der Nippelkammer herausgezogen.
-
Ein
Vorteil dieser Lösung
liegt darin, dass kein zusätzliches
und verschleißanfälliges Anbringungsmittel
wie etwa ein Verschlussdeckel benötigt wird, sondern allein die
Formung der Kassette 10 ausreicht, um ausreichend Anbringungsmittel
bereitzustellen.
-
Ein
weiterer Vorteil liegt darin, dass der Seilzug 30 zugleich
mit dem Seilzugnippel 31 an der Kassette 10 angebracht
werden kann, der Seilzugnippel 31 also nicht erst wie im
eingangs beschriebenen Stand der Technik nach dem Einfädeln und
Durchschieben des Kanals 2 mit dem Seilzug 30 verbunden
werden muss. Dass Einfädeln
durch die Durchgangsöffnung 1 ist
wesentlich einfacher als das Einfädeln des Seilzuges 30 ohne
Seilzugnippel 31 in den Kanal 2, da die Durchgangsöffnung 1 breiter
ist.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
beschränkt.
Beispielsweise muss nicht unbedingt die Kassette die erfindungsgemäßen Anbringungsmittel für Seilzüge aufweisen,
sondern auch der Gleiter kann alternativ die Anbringungsmittel aufweisen.
-
- 1
- Durchgangsöffnung
- 2,
2a
- Kanal
- 3,
3a
- Nippelkammer
- 4
- Flansch
- 5
- Aussparung
- 10
- Kassette
- 11
- Einfuhröffnung
- 12
- Rastmittel
- 13
- Lagermittel
- 15
- Gleiter
- 15'
- Gleiter
- 15''
- Gleiter
- 20
- Führungsschiene
- 20'
- Führungsschiene
- 20''
- Führungsschiene
- 21,
21', 21''
- Führungsschienenzwischenraum
- 20a,
20a', 20a''
- Untere
Führungsschienenenden
- 20b,
20b', 20b''
- Obere
Führungsschienenenden
- 30
- Seilzug
- 31
- Seilzugnippel
- 32,
32a, 32b
- Federmechanismus
- 40
- Umlenkrolle
- 41
- Umlenkrolle
- 42
- Antrieb
- 50
- Befestigungsbolzen
- 100
- Trägerplatte