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Die Erfindung betrifft einen Fensterheber, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einem Mitnehmer, an dem eine Fensterscheibe festlegbar ist, und mit einer Führungseinrichtung, die ein geführtes Verschieben des Mitnehmers entlang eines Verschiebeweges zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung ermöglicht. Ferner betrifft die Erfindung eine Tür, insbesondere eine Kraftfahrzeugtür, ganz insbesondere eine rahmenlose Kraftfahrzeugtür, und ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Fensterheber.
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Fensterheber der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt, wobei in der Kraftfahrzeugtechnik im Allgemeinen zwischen ein- und zweisträngigen Fensterheber differenziert wird, die sich im Wesentlichen darin unterscheiden, dass die einsträngigen Fensterheber eine einzige Führungseinrichtung besitzen, die zweisträngigen Fensterheber hingegen mit zwei Führungseinrichtungen ausgestattet sind.
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In der
EP 01491708 B1 ist ein als einsträngiger Fensterheber ausgebildeter Seilzug-Fensterheber beschrieben, der einen Antrieb zum wechselseitigen Auf- und Abwickeln eines in wenigstens einer Schleife verlaufenden Seilzuges aufweist. Dabei ist der Seilzug mit einem an einer Führung auf und ab bewegbaren Mitnehmer für die Fensterscheibe verbunden.
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Aufgrund ihrer im Vergleich zu zweisträngigen Fensterhebern kleineren Baugröße zeichnen sich solche einsträngigen Fensterheber besonders vorteilhaft durch einen geringen Raumbedarf beim Einbau in Fahrzeugtüren aus. Allerdings zeigen einsträngige Fensterhebern insbesondere beim Einsatz in rahmenlosen Kraftfahrzeugtüren mitunter Defizite in Bezug auf die Stabilität und Dichtheit der Fensterscheibe kurz vor oder in Schließstellung. Zudem wirkt sich die mangelnde Stabilität der Fensterscheibe nachteilig auf die die sogenannte Scheibenanfassqualität aus.
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Dahingegen ist der Vorteil von zweisträngigen Fensterhebersystemen gerade darin zu sehen, dass die Scheibenführung und die Scheibenstabilität gegenüber einem einsträngigen Fensterheber deutlich verbessert sind.
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Aus der
DE 197 04 593 A1 ist ein Seilzug-Fensterheber zum Anheben und Absenken einer Scheibe eines Kraftfahrzeuges mit einer vorderen Schiene und einer hinteren Schiene bekannt, wobei die Schienen in der Tür oder Seitenwand eines Kraftfahrzeuges befestigt sind. Desweiteren sind zwei jeweils an einer der Schienen geführte Mitnehmer vorgesehen, die mit der Scheibe verbunden sind und somit mittels eines daran angreifenden Seilzuges zum Anheben und Absenken der Scheibe dienen. Derartige zweisträngige Fensterheber haben jedoch aufgrund ihrer häufig großen Abmessungen Gewichtsnachteile und beanspruchen beim Einbau im Bereich der Tür oder Seitenwand eines Kraftfahrzeuges viel Raum.
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Aus der
DE 199 43 338 A1 ist ein, mitunter auch als Kompaktheber bezeichneter Fensterheber bekannt, der die Vorteile eines einsträngigen Fensterhebers bezüglich des geringen Bauraumbedarfs mit den Führungseigenschaften und der Scheibenstabilität eines zweisträngigen Fensterhebers zu verbinden versucht. Der dort beschriebene Kompaktheber weist einen Montageteil, einen Antrieb, ein Seilsystem aus zwei im Wesentlichen parallel verlaufenden Seilabschnitten und mehreren Umlenkrollen sowie zwei Mitnehmern für die Fensterscheibe auf. Dabei ist wenigstens ein Mitnehmer in einer Führung am Montageteil verschiebbar geführt und beide Mitnehmer sind über eine starre Verbindung miteinander gekoppelt. Für manche Anwendungen, insbesondere beim Einsatz in rahmenlosen Kraftfahrzeugtüren, reichen die Vorzüge solcher Kompaktheber in Bezug auf Gewicht und Raumbedarf allerdings häufig nicht aus.
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Würdigung des Standes der Technik
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Aus
DE 20 2007 006 397 U1 ist eine Vorrichtung zum Verstellen mindestens eines Bauteiles in einem Kraftfahrzeug bekannt. Konkret offenbart diese Druckschrift einen Fensterheber mit einer Führungsschiene, auf der ein Mitnehmer in Längsrichtung der Führungsschiene beweglich angeordnet und zum Anheben und Absenken einer mit dem Mitnehmer verbundenen Fensterscheibe über ein Fensterheberseil mit einer Antriebseinrichtung verbunden ist. Am Ende der Führungsschiene ist eine Umlenkeinrichtung angeordnet, die eine Verriegelungsöffnung aufweist. Die Verriegelungsöffnung dient zum Verriegeln der Fensterscheibe in ihrer oberen Position.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Fensterheber der eingangs genannten Art, sowie eine Tür mit einem solchen Fensterheber und auch ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Fensterheber, dahingehend zu verbessern, dass er die kompakte Bauform eines einsträngigen Fensterhebers aufweist, aber trotzdem die nötige Stabilität und Anfassqualität der Scheibe in Schließstellung, wie sie bei einem zweisträngigen Fensterheber gegeben sind, bietet.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fensterheber gemäß Anspruch 1, sowie hinsichtlich einer Tür bzw. eines Kraftfahrzeuges durch die Ansprüche 19 und 20, gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass für ein geführtes Heben und Senken der Fensterscheibe zwischen zwei Entstellungen lediglich eine Führungseinrichtung für den Großteil des Verschiebeweges ausreicht, dass allerdings zusätzlich für einen kleinen Teil des Verschiebeweges eine zusätzliche Führungseinrichtung notwendig ist, um die nötige Stabilität und Dichtheit der Scheibe zu gewährleisten, insbesondere für den Teil des Verschiebeweges, der die geschlossenen Fensterstellung beinhaltet.
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Dazu weist der erfindungsgemäße Fensterheber einerseits einen Mitnehmer auf, an dem eine Fensterscheibe festlegbar ist, und andererseits eine Führungseinrichtung, die ein geführtes Verschieben des Mitnehmers entlang eines Verschiebeweges zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung ermöglicht. Darüber hinaus ist erfindungsgemäß eine zusätzliche Führungseinrichtung für den Mitnehmer vorgesehen, die den Mitnehmer ausschließlich entlang eines Teils des Verschiebeweges führt, der wie oben ausgeführt aus technischen Gründen einer zusätzlichen Führung bedarf, um beispielsweise die Stabilität der Fensterscheibe in bestimmten Stellungen zu verbessern. Außerhalb dieses Teils des Verschiebeweges führt die zusätzliche Führungseinrichtung den Mitnehmer allerdings nicht.
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Durch dieses besondere Merkmal, nämlich dass die zusätzliche Führungseinrichtung nur einen Teil des Verschiebeweges betrifft, ergibt sich ein besonders kompaktes Fensterhebersystemen, das in Bezug auf Gewicht, Platzbedarf und Kostenaufwand gegenüber bisher bekannten Fensterheber optimiert ist und somit vorteilhaft insbesondere in Fahrzeugen mit rahmenlosen Türen eingesetzt werden kann.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Teil des Verschiebeweges, in dem der Mitnehmer durch die zusätzliche Führungseinrichtung geführt ist, eine der Endstellungen beinhaltet und/oder dass der Teil des Verschiebeweges, in dem der Mitnehmer durch die zusätzliche Führungseinrichtung geführt ist, die erste Endstellung beinhaltet und die zweite Endstellung nicht beinhaltet. Insbesondere können die beiden Endstellungen so gewählt sein, dass die erste Endstellung einer geschlossenen Fensterstellung zugeordnet ist und/oder dass die zweite Endstellung einer geöffneten Fensterstellung entspricht. Dadurch wird erreicht, insbesondere wenn eine der Entstellungen der Schließstellung des Fensters entspricht, dass eine ausreichende Stabilität und Dichtheit bei geschlossener Tür gewährleistet ist. Darüber hinaus wird somit aber auch eine ausreichende Anfassqualität der Scheibe bei geöffneter Tür erzielt.
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Ein besonderer Gewichts- und Kostenvorteil ist dann gegeben, wenn nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fensterhebers die Länge des Teils des Verschiebeweges, in dem der Mitnehmer durch die zusätzliche Führungseinrichtung geführt ist, kürzer als die Hälfte, insbesondere kürzer als ein Viertel, insbesondere kürzer als ein Zehntel, der Länge des gesamten Verschiebeweges ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungseinrichtung eine Führungsschiene und ein an der Führungsschiene – insbesondere formschlüssig – angreifendes, entlang der Führungsschiene verschiebbares Führungselement aufweist, das entweder an dem Mitnehmer angeordnet ist oder das als Teil des Mitnehmers ausgebildet ist.
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Diesbezüglich ist es besonders vorteilhaft, wenn die Führungsschiene als Profilschiene ausgebildet ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Führungsschiene ein Viertelkreisprofil oder ein Rohrsegment aufweist, da derartige Profile und Segmente einerseits einfach zu fertigen sind und andererseits helfen, Gewicht einzusparen.
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Eine besonders formschlüssige und stabile Führung der Fensterscheibe zwischen den beiden Endstellungen ist dann gewährleistet, wenn das Führungselement die Führungsschienen zumindest teilweise umgreift und/oder wenn das Führungselement in die Führungsschienen eingreift.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Fensterhebers weist die zusätzliche Führungseinrichtung eine zusätzliche Führungsschiene und ein verschiebbares zusätzliches Führungselement auf, das entlang des Teils des Verschiebeweges an der zusätzlichen Führungsschiene – insbesondere formflüssig – angreift. Dabei ist das zusätzliche Führungselement an dem Mitnehmer angeordnet oder als Teil des Mitnehmers ausgebildet.
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Ähnlich wie bei der Führungsschiene kann auch die zusätzliche Führungsschiene als Profilschiene ausgebildet sein. Insbesondere kann die zusätzliche Führungsschiene als ebene Leiste ausgebildet sein oder ein Viertelkreisprofil oder ein Rohrsegment aufweisen. Derartige Ausgestaltungsformen der zusätzlichen Führungsschiene erlauben einen zusätzlichen Kosten- und Gewichtsvorteil.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zusätzliche Führungselement entlang des Teils des Verschiebeweges die zusätzliche Führungsschiene zumindest teilweise umgreift oder in die zusätzliche Führungsschiene eingreift. Alternativ kann aber auch vorgesehen sein, dass das zusätzliche Führungselement entlang des Teils des Verschiebeweges die zusätzliche Führungsschiene zumindest teilweise umgreift und außerhalb des Teils des Verschiebungsweges nicht umgreift oder entlang des Teils des Verschiebeweges in die zusätzliche Führungsschiene eingreift und außerhalb des Teils des Verschiebeweges in die zusätzliche Führungsschiene nicht eingreift.
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Für die vorliegende Erfindung ergeben sich zusätzlich besondere Gewichts-, Kosten- und Bauraumvorteile, wenn das Führungselement in Bezug auf die Verschieberichtung länger ist als das zusätzliche Führungselement. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Führungselement daher wenigstens viermal so lang, insbesondere wenigstens zehnmal so lang, wie das zusätzliche Führungselement.
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Nach einer weiteren Ausgestaltungsform des Fensterhebers ist vorgesehen, dass das zusätzliche Führungselement und die zusätzliche Führungsschiene entlang des Teils des Verschiebeweges miteinander gekoppelt und somit im Wesentlichen die zusätzliche Führungseinrichtung bilden. Außerhalb des Teils des Verschiebeweges sind das zusätzliche Führungselement und die zusätzliche Führungsschiene voneinander entkoppelt. Damit wird erreicht, dass die maximal verfügbare Länge des zusätzlichen Führungselements zur Abstützung der Scheibe entlang des Teils des Verschiebeweges genutzt wird.
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Um ein Überführen von der außerhalb des Teils des Verschiebeweges vorliegenden entkoppelten Stellung zu der entlang des Teils des Verschiebeweges vorliegenden gekoppelten Stellung zu erleichtern, kann nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung das zusätzliche Führungselement und/oder die zusätzliche Führungsschiene eine Einfädelhilfe, insbesondere eine Anlaufschräge und/oder einen Trichter aufweisen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsformen des Fensterhebers können die Führungsschiene und die zusätzliche Führungsschiene fest miteinander verbunden sein, und/oder gemeinsam einstückig, insbesondere als Stanz- und/oder Biegeteil, hergestellt sein und/oder Teile eines gemeinsamen Grundbauteils sein. Umgekehrt kann auch der Mitnehmer zwei räumlich getrennte Mitnehmerteile aufweisen, wobei ein Teil des Mitnehmers das Führungselement und der andere Teil des Mitnehmers das zusätzliche Führungselement aufweisen.
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Nach einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fensterhebers sind jeweils die Führungsschiene und die zusätzliche Führungsschiene und/oder das Führungselement und das zusätzliche Führungselement parallel zueinander angeordnet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsformen des Fensterhebers ist ein Betätigungszug zum Übertragen von Verschiebekräften auf den mitnehme vorgesehen. Betätigungszüge eignen sich in besonders flexibler und platzsparender Weise zur Übertragung von Verschiebekräften mit hohem Wirkungsgrad.
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Der erfindungsgemäße Fensterheber ist besonders bevorzugt für den Einbau in rahmenlose Türen eines Kraftfahrzeugs geeignet. Dazu kann es nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Führungseinrichtung näher an der A-Säule des Kraftfahrzeugs angeordnet ist als die zusätzliche Führungseinrichtung. Umgekehrt kann aber auch die zusätzliche Führungseinrichtung näher an der B-Säule des Kraftfahrzeugs angeordnet sein als die Führungseinrichtung, da bei rahmenlosen Fahrzeugtüren die Scheibe im geschlossenen Zustand im den der B-Säule zugewandten Bereichen am instabilsten ist. Gleiches gilt analog, wenn das Fenster bzw. die Tür zwischen einer B- und einer C-Säule eingebaut ist.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigt:
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1 eine mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fensterhebers in perspektivischer Ansicht.
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1 zeigt einen Fensterheber 1 wie er beispielsweise in einer rahmenlosen Tür eines Kraftfahrzeuges zum Heben und Senken der Fensterscheibe dient. Dazu ist die Fensterscheibe an einem Mitnehmer 2 festlegbar. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist der Mitnehmer 2 zum Befestigen der Fensterscheibe eine zylinderförmige Scheibenbefestigungseinrichtung 7 auf, die in ein korrespondierendes Loch in der Fensterscheibe formschlüssig eingreift. Zum Heben und Senken der Fensterscheibe werden auf den Mitnehmer 2 ausgehend von einem Antrieb Verschiebekräfte mittels eines Betätigungszuges 5 übertragen. Wie in 1 gezeigt, kann der Betätigungszug 5 einen Drahtseilzug als Innenzug und eine flexible Kunststoffröhre als Außenzug aufweisen, wobei der Drahtseilzug teilweise offen über Seilumlenkvorrichtungen 6 – hier Umlenkrollen – zur Kraftübertragung auf den Mitnehmer 2 geführt sein kann.
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Beim Heben und Senken der Fensterscheibe ermöglicht eine Führungseinrichtung 3 ein geführtes Verschieben des Mitnehmers 2 entlang eines Verschiebeweges A zwischen einer ersten Endstellung C und eine zweiten Endstellung D. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel entspricht die erste Endstellung C der geschlossenen Fensterstellung und die zweite Endstellung D der geöffneten Fensterstellung. Wie in 1 gezeigt, besteht die Führungseinrichtung 3 aus einer Führungsschiene 3a und einem darin formschlüssig eingreifenden Führungselement 3b, das Bestandteil des einstückigen Mitnehmers 2 ist und somit mittels der oben beschriebenen Betätigungsvorrichtung entlang der Führungsschiene 3a verschoben werden kann. Insbesondere ist die Führungsschiene 3a als Viertelkreisprofil ausgebildet, in das das korrespondierend geformte Führungselement 3b formschlüssig eingreift.
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Um eine hohe Stabilität sowie eine ausreichende Anfassqualität der Fensterscheibe kurz vor und in geschlossener Fensterstellung – insbesondere bei rahmenlosen Kraftfahrzeugtüren – zu gewährleisten, ist eine zusätzliche Führungseinrichtung 4 für den Mitnehmer 2 vorgesehen, die den Mitnehmer 2 ausschließlich entlang eines Teils des Verschiebeweges B führt und außerhalb des Teils des Verschiebeweges nicht führt. Dieser zusätzlich geführte Teil des Verschiebeweges B misst im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Zehntel der Länge des gesamten Verschiebeweges A. Insbesondere beinhaltet er die erste Endstellung C, d. h. die geschlossene Fensterstellung, aber nicht die zweite Endstellung D, d. h. nicht die geöffnete Fensterstellung. Somit ist einerseits erreicht, dass die Fensterscheibe kurz vor und in Schließstellung sehr stabil geführt und gelagert ist, andererseits aber durch die stark reduzierte Länge des zusätzlich geführten Teils des Verschiebeweges B Bauraum, Gewicht und Materialkosten eingespart werden können.
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Insbesondere im Hinblick auf den Einbau eines derartigen Fensterhebers in rahmenlose Kraftfahrzeugtüren ist die zusätzliche Führungseinrichtung 4 näher an der B-Säule des Kraftfahrzeuges G angeordnet als die Führungseinrichtung 3. Diesbezüglich gilt es zu beachten, dass bei rahmenlosen Kraftfahrzeugtüren der Fensterrahmen auf der der B-Säule zugewanderten Seite fehlt und daher die Fensterscheibe in diesem Bereich ohne zusätzliche Führung am instabilsten ist.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht diese zusätzliche Führungseinrichtung 4 aus einer zusätzlichen Führungsschiene 4a und einem zusätzlichen Führungselement 4b. Das zusätzliche Führungselement 4b ist ebenso wie das Führungselement 3b Bestandteil des einstückigen Mitnehmers 2 und greift entlang des Teils des Verschiebeweges B in die zusätzliche Führungsschiene 4a formschlüssig ein. Außerhalb des Teils des Verschiebeweges greift das zusätzliche Führungselement 4b allerdings nicht in die zusätzliche Führungsschiene 4a ein. Hierzu ist die zusätzliche Führungsschiene 4a als gefaste, ebene Leiste und das zusätzliche Führungselement 4b als U-förmiges Profil ausgebildet. Dieses U-Profil umgreift die zusätzliche Führungsschiene 4a, so dass das zusätzliche Führungselement 4b und die zusätzliche Führungsschiene 4a entlang des Teils des Verschiebeweges B miteinander gekoppelt, aber außerhalb davon entkoppelt sind.
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Um ein Überführen der entkoppelt Stellung zu der entlang des Teils des Verschiebeweges B vorliegenden gekoppelten Stellung zu erleichtern, weisen das zusätzliche Führungselement 4b und die zusätzliche Führungsschiene 4a jeweils eine Einfädelhilfe auf. Die ebene Leiste der Führungsschiene 4a ist hierzu an der der zweiten Endstellung D zugewandten Seite abgeschrägt und zusätzlich an den Kanten abgerundet. Zudem weist das zusätzliche Führungselements 4b dort, wo die zusätzliche Führungsschiene 4a beim Verschieben des Mitnehmers 2 in das U-Profil des zusätzlichen Führungselements 4b eintritt, an beiden Schenkeln und der Basis des U-Profils trichterförmige Anlaufschrägen auf.
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Das zusätzliche Führungselement 4b und die zusätzliche Führungsschiene 4a sind im Wesentlichen gleich lang, so dass die maximal verfügbare Länge der beiden Komponenten der zusätzlichen Führungseinrichtung 4 zur Stabilisierung und Abstützung der Scheibe ausgenutzt wird. Allerdings ist das zusätzliche Führungselement 4b im Bezug auf die Verschieberichtung kürzer als das Führungselement 3b. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fensterhebers ist das Führungselement 3b im Bezug auf die Verschieberichtung zwei bis dreimal so lang wie das zusätzliche Führungselement 4b.
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Die Führungsschiene 3a und die zusätzliche Führungsschiene 4a sind hier gemeinsam einstückig als Stanz- bzw. Biegeteil hergestellt und bilden insgesamt ein gemeinsames Grundbauteil, an dem unter anderem auch die Seilumlenkvorrichtungen 6 drehbar gelagert sind.
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Die Führungsschiene 3a und die zusätzliche Führungsschiene 4a sowie das Führungselement 3b und das zusätzliche Führungselement 4b sind im hier gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils parallel zueinander angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fensterheber
- 2
- Mitnehmer
- 3
- Führungseinrichtung
- 3a
- Führungsschiene
- 3b
- Führungselement
- 4
- zusätzliche Führungseinrichtung
- 4a
- zusätzliche Führungsschiene
- 4b
- zusätzliches Führungselement
- 5
- Betätigungszug
- 6
- Seilumlenkvorrichtung
- 7
- Scheibenbefestigungseinrichtung
- A
- Verschiebeweg
- B
- Teil des Verschiebeweges
- C
- erste Einstellung
- D
- zweite Endstellung
- F
- näher an der A-Säule des Kraftfahrzeuges
- G
- näher an der B Säule des Kraftfahrzeuges