Die Erfindung betrifft einen Ofenkopf bzw. Gichtverschluß gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 bzw. dem Oberbegriff des Anspruches 2.
Zur Beschickung (Begichtung) von Schacht- bzw. Hochöfen mit Beschickungsgut ist
eine Vielzahl verschiedenartiger Beschickungsvorrichtungen bekannt. Um das Beschickungsgut
gleichmäßig über den Schachtquerschnitt zu verteilen, wurden insbesondere
bereits vor Jahrzehnten drehbare Gichtverschlüsse mit einem ebenfalls
drehbaren, exzentrisch zur Ofenachse angeordneten Verteiler vorgeschlagen. Mit einer
derartigen Beschickungsvorrichtung kann, indem die Mündung des Verteilers auf
zwei einander überlagerten Kreisbahnen über den Schachtquerschnitt geführt wird,
eine weitgehend gleichmäßige Beschickung ohne Ausbildung betonter Schüttkegel
erfolgen.
Aus der EP 00 65 084 B1 ist eine Drehschurre bekannt, die um zwei zueinander orthogonale
Achsen geschwenkt werden kann. Eine der Achsen, um die die Schurre
geschwenkt werden kann, ist die Aufhängungsachse der Schurre; die zweite Achse
ist die Längsachse der Schurre. Diese Vorrichtung soll eine gleichmäßige Beschikkung
eines Hochofens ermöglichen, wobei bei einer derartigen Drehschurre keine
Möglichkeit besteht, die Gleichmäßigkeit der Beschickung zu kontrollieren.
Eine etwas andere Anordnung, wie sie aus der DE 295 15 419 U1 bekannt ist, umfaßt
eine Drehschurre mit einem rotierend antreibbaren zylindrischen Gehäuse, mehreren
an den Auslauf des Gehäuses angeschlossenen Beschickungsschurren mit unterschiedlicher
radialer Erstreckung und eine im Gehäuse angeordnete Verteilerschurre,
deren Ende in eine Beschickungsschurre einmündet und mit dem Gehäuse
drehbar ist, wobei die Verteilerschurre innerhalb des Gehäuses verstellbar und die
Zuordnung zu den Beschickungsschurren wählbar ist. Mit dieser Anordnung kann das
Beschickungsprofil gezielt eingestellt werden; sie ist jedoch konstruktiv und vom Materialeinsatz
her relativ aufwendig.
Aus der DE-PS 868 913 sind verschieden geformte Begichtungseinrichtungen für
Hochöfen bekannt, deren Kernstücke ein erster Trichter mit rüsselförmigem Auslauf,
der das an den Rand des Ofens zu bringende Gut leitet, und ein zweiter Trichter mit
senkrechtem Auslauf sind, der das Beschickungsgut der Ofenmitte zuführt. Auch diese
Anordnung ist durch einen hohen Materialaufwand gekennzeichnet; und sie ermöglicht
zudem nur sehr bedingt eine gezielte Einstellung des Beschickungsprofils
aus unterschiedlichen Beschickungsgütern.
Eine weitere, aus der DE-AS 1 169 474 bekannte drehbare Begichtungseinrichtung
umfaßt eine Mehrzahl von auf dem Umfang eines Kreises verteilten Verteilerschurren
sowie zusätzlich eine zentrumsnahe und eine äußere Verteilerschurre, die sämtlich
über eine geeignet geführte Trichterschurre befüllt werden. Bei dieser Anordnung ist
keine frei wählbare Einstellung der Mündung auf einen beliebigen Punkt des
Schachtquerschnitts möglich; und auch diese Einrichtung ist material- und konstruktionsaufwendig.
Schließlich wird noch auf die Beschickungsvorrichtung gemäß der DE 199 29 180 C2,
die auf die Anmelderin zurückgeht, hingewiesen. Diese Beschickungsvorrichtung ist
platz- und materialsparend. Sie ermöglicht eine äußerst gleichmäßige Verteilung des
Materials in der Gicht bzw. dem Ofengefäß des Hochofens.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Ofenkopf mit funktionssicherer Material-Beschickungsvorrichung
zu schaffen, deren Funktion bei Bedarf auch überprüfbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 oder des Anspruches 2 gelöst.
Eine Lösung der Aufgabe ergibt sich, falls nur eine Drehschurre vorhanden ist, dadurch,
daß eine Einrichtung zur Versorgung von im Wirkungsbereich der Drehschurre
angeordneten Meßeinrichtungen, Schmierstellen oder dgl. Versorgungsempfängern
vorgesehen ist, wobei diese Versorgungseinrichtung durch ein der Drehschurre zugeordnetes
Getriebe antreibbar ist. Das vorgenannte Getriebe hat also eine Mehrfachfunktion.
Es dient nämlich zusätzlich zur Abzweigung von Energie für Meßeinrichtungen,
Schmierölpumpen od. dgl. Die Energieabzweigung erfolgt vorzugsweise
innerhalb eines gekapselten Gehäuses, welches bei Bedarf mit Spülgas beaufschlagt
wird.
Alternativ ist bei einer Anordnung von Dreh- und Verteiler- bzw. Beschickungsschurre
die Versorgungseinrichtung durch eines der den beiden Schurren zugeordneten
Getriebe, insbesondere durch das obere, der Drehschurre zugeordnete Getriebe antreibbar.
Die den beiden Schurren zugeordneten Getriebe sowie die Versorgungseinrichtung
befinden sich vorzugsweise innerhalb eines staub- und hitzegeschützten
Dichtraumes, wodurch eine äußerst kompakte und langfristig auch funktionssichere
Versorgung von Meßeinrichtungen, Schmierstellen oder dgl. gewährleistet ist. Bei
den Versorgungseinrichtungen handelt es sich entweder um einen eine Meßeinrichtung
mit Strom versorgenden Dynamo und/oder eine Schmiermittelpumpe, die die
beiden Getriebe, insbesondere das tiefer gelegene, der Beschickungsschurre zugeordnete
Getriebe aus dem dem Gehäuse des höher gelegenen, der Drehschurre zugeordneten
Getriebes mit Schmiermittel versorgt. Vor allem die Schmiermittelversorgung
des dem Beschickungsmaterial näher gelegenen bzw. unteren Getriebes ist
aufgrund der dort herrschenden hohen Temperaturen äußerst kritisch. Ohne aktive
Schmiermittelversorgung bestünde die Gefahr, daß das Getriebe, in der Regel Zahnradgetriebe,
trocken läuft und einem erhöhten Verschleiß unterliegt. Sowohl durch
die erfindungsgemäße Schmiermittelversorgung als auch durch die Anordnung des
Getriebes innerhalb eines Dichtraumes und den dadurch bewirkten Staubschutz läßt
sich der Verschleiß des Getriebes erheblich reduzieren mit der Folge einer entsprechend
längeren Lebensdauer. Es sei hier noch erwähnt, daß der Dichtraum vorzugsweise
mit Spülgas beaufschlagt wird, um eine staubfreie Zone innerhalb desselben
zu gewährleisten.
Die Meßeinrichtung ist zweckmäßigerweise an der der Gicht des Hochofens zugewandten
Unterseite des Dichtraumes angeordnet, insbesondere an einem dort drehbar
gelagerten Arm oder Scheibe. Eine besonders elegante, da konstruktionsmäßig
einfache Lösung besteht darin, die Meßeinrichtung an einem mit der drehangetriebenen
Beschickungsschurre verbundenen Arm anzuordnen. Dadurch ist ein gesonderter
Drehantrieb für die Meßeinrichtung nicht mehr erforderlich, sofern ein solcher
für notwendig erachtet wird, um den gesamten Querschnitt des Schachtofens mit
der Meßeinrichtung "auszuleuchten" bzw. in der gewünschten Weise zu detektieren.
Die Meßeinrichtung kann IR (Infrarot)-Sensoren, Temperatursensoren und/oder Radarsonden
aufweisen. Diese dienen zur Messung des Oberflächenprofils des eingefüllten
Materials (Profilmeter) und/oder zur Messung von Temperatur, Druck, Gaszusammensetzung
oder dgl. im Materialbeschickungsraum bzw. in der Gicht.
Um auch bei Stillstand der Drehschurre die Stromversorgung der Meßeinrichtung sicherzustellen,
erfolgt diese vorzugsweise über eine Pufferbatterie, die durch den erwähnten
Dynamo bei Bedarf aufgeladen wird.
Aufgrund der äußerst heißen, aggressiven und staubigen Umgebung der Meßeinrichtung
kann es zweckmäßig sein, die Übertragung der von der Meßeinrichtung generierten
Meßsignale drahtlos an eine außerhalb des Ofenkopfes angeordneten
Auswerte- und Darstellungseinrichtung, insbesondere Monitor, durchzuführen.
Eine besonders funktionssichere und verschleißfreie Energieversorgung der Meßeinrichtung,
sowie eine zuverlässige Datenübertragung ermöglicht ein Aufbau, der sowohl
die benötigte Energie als auch die Daten induktiv überträgt. Dadurch, daß die
Übertragung berührungsfrei erfolgt, kann eine hohe Störsicherheit erreicht werden.
Bei diesem Aufbau kann auf Batterien und/oder einen Generator bzw. Dynamo verzichtet
werden.
Nachstehend wird eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Ofenkopfes anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, die in
- Fig. 1
- im schematischen Längsschnitt einen Ofenkopf mit einem oberhalb desselben
angeordneten Materialbunker; und
- Fig. 2
- eine bevorzugte Einrichtung für einen Energie- und/oder Datentransfer zwischen
einer Energie-/Datenquelle und einer Meßeinrichtung (Sensoren) innerhalb
einer Konstruktion gemäß Fig. 1 in schematischem Querschnitt und
vergrößertem Maßstab
zeigen.
Der Ofenkopf ist in der anliegenden Zeichnung mit der Bezugsziffer 10 gekennzeichnet.
Dieser befindet sich oberhalb der dem Ofengefäß 11 bzw. der Gicht eines im
weiteren nicht näher dargestellten Hochofens. Oberhalb des Ofenkopfes ist ein sogenannter
Materialbunker 12 plaziert, in den Schüttgut über eine Förderanlage 13
eingefüllt wird. Vom Materialbunker 12 erfolgt dann die Beschickung der Gicht 11
über eine Drehschurre 14 und Verteiler- bzw. Beschickungsschurre 15. Die Drehschurre
14 ist um eine erste vertikale Drehachse 16 drehangetrieben. Am Auslaß,
d.h. am unteren Ende der Drehschurre 14 ist die Verteiler- bzw. Beschickungsschurre
um eine zweite, relativ zur ersten Drehachse 16 seitlich versetzte vertikale Drehachse
17 drehangetrieben gelagert. Die entsprechenden Drehbewegungen der vorgenannten
Schurren sind mit den Pfeilen 18, 19 angedeutet.
Der Drehantrieb der beiden Schurren 14, 15 wird durch zugeordnete Getriebe 20, 21
bewirkt, die aus Gründen des Temperatur- und Staubschutzes innerhalb eines topfartigen
Dichtraumes 22 angeordnet sind. Das obere, der Drehschurre 14 zugeordnete
Getriebe 20 ist noch mit einem hier nicht näher dargestellten elektromotorischen
Antrieb gekoppelt. Des weiteren erfolgt die Übertragung der Drehbewegung auf die
untere Verteiler- und Beschickungsschurre 15 relativ zur schräg gerichteten Drehschurre
14 über eine hier ebenfalls nicht näher dargestellte getriebliche Verbindung
zwischen dem der Drehschurre 14 zugeordneten Getriebe 20 und dem der Beschikkungsschurre
15 zugeordneten Getriebe 21. Diesbezüglich wird auf die in der
DE 199 29 180 C2 beschriebene Konstruktion verwiesen.
Die Unterseite des Dichtraumes 22 ist durch eine besonders hitzebeständige Platte
23 verschlossen. Diese Platte stellt eine Art Hitzeschild dar. Sie umfaßt auch das Gehäuse
des der Beschickungsschurre 15 zugeordneten Getriebes 21.
Es sei an dieser Stelle auch darauf hingewiesen, daß herkömmlich die Messung des
Oberflächenprofils 24 des in die Gicht 11 eingefüllten Materials 25 mittels einer an
der Oberseite der Gicht seitlich einführbaren Meßlanze erfolgt. Dementsprechend
sind am oberen Ende der Gicht Durchgangsöffnungen für das Einführen der Meßlanze
in Richtung des Pfeiles 26 erforderlich. Die Meßlanze ist in der anliegenden
Zeichnung mit der Bezugsziffer 27 gekennzeichnet. Es ist augenscheinlich, daß diese
Art der Messung aufwendig ist. Sie ist insbesondere auch für das Bedienungspersonal
unangenehm aufgrund der Tatsache, daß die Meßlanze manuell am oberen Ende
der Gicht eines Hochofens eingeführt werden muß. Beim Einführen oder Herausnehmen
der Meßlanze strömt Material über die Lanze, was zu Verschleiß führt. Auch
sind Leckagen unvermeidlich, die für das Bedienungspersonal unangenehm sind und
im Extremfall sogar zu Verletzungen führen können. Außerdem erlauben die herkömmlichen
Meßlanzen keine exakte Erfassung der Randbereiche der Gicht. Diese
liegen sehr häufig im Schatten von Materialbergen. Dementsprechend gibt es ein
starkes Bedürfnis, Meßeinrichtungen im Ofenkopf zu plazieren. Des weiteren müssen
derartige Meßeinrichtungen natürlich auch mit Strom versorgt werden.
Auch die Schmiermittelversorgung der den Schurren 14, 15 zugeordneten Getriebe,
insbesondere dem unteren, der Beschickungsschurre 15 zugeordneten Getriebe ist
ein Anliegen der Praxis, um einen dauerhaft funktionssicheren Betrieb zu gewährleisten.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist innerhalb des Dichtraumes 22 eine
Einrichtung 28 zur Versorgung einer integrierten Meßeinrichtung 29 bzw. 30,
Schmierstellen, z.B. das untere Getriebe 21, oder dgl. Versorgungsempfängern angeordnet,
wobei diese Versorgungseinrichtung 28 durch das obere, der Drehschurre
14 zugeordnete Getriebe 20 angetrieben wird. Im vorliegenden Fall umfaßt die Versorgungseinrichtung
28 einen Dynamo 31 sowie eine Schmiermittel pumpe 32. Sowohl
Dynamo als auch Schmiermittelpumpe sind über geeignete Getriebe mit dem
der Drehschurre 14 zugeordneten Getriebe 20 verbunden. Diese getriebliche Verbindung
ist in der anliegenden Zeichnung mit dem Zahnrad bzw. Ritzel 33 angedeutet.
Des weiteren ist die Schmiermittelversorgung des unteren, der Beschickungsschurre
15 zugeordneten Getriebes 21 aus dem Getriebekasten des oberen Getriebes 20
durch die Versorgungsleitung 34 angedeutet. Diese Versorgungsleitung wird über die
Schmiermittel pumpe 32 aus dem Gehäuse 35 des der Drehschurre 14 zugeordneten
Getriebes 20 gespeist.
Die Meßeinrichtung 29 bzw. 30 ist an der der Gicht 11 des Hochofens zugewandten
Unterseite des Dichtraumes 22 angeordnet, und zwar entweder an einer dort drehbar
gelagerten Scheibe 36 oder vorzugsweise an einem mit der drehangetriebenen
Beschickungsschurre verbundenen Arm 37. Die Stromversorgung zwischen Dynamo
31 und Meßeinrichtung 29 bzw. 30 ist durch entsprechende Stromleitungen 38 bzw.
39 angedeutet.
Die an der Unterseite des Hitzeschildes 23 drehbar gelagerte Scheibe 36 ist um eine
vertikale Achse 40 drehbar gelagert (Pfeil 41). Der Drehantrieb erfolgt entweder über
einen an der Innenseite des Hitzeschildes 23 angeordneten Elektromotor, der
ebenfalls durch den Dynamo 31 gespeist wird, oder durch eine zusätzliche getriebliche
Verbindung mit dem der Drehschurre 14 zugeordneten Getriebe 20. Auch ist eine
getriebliche Verbindung zwischen dem der Beschickungsschurre 15 zugeordneten
Getriebe 21 und der Drehscheibe 36 denkbar.
Um diese getrieblichen Verbindungen zu vermeiden, ist es natürlich besonders vorteilhaft,
die Meßeinrichtung 29 mit der Beschickungsschurre 15 zu koppeln, die ohnehin
um die vertikale Achse 17 drehangetrieben ist. In gleicher Weise würde dann
die Meßeinrichtung 29 um die Achse 17 drehen, wobei diese Drehbewegung überlagert
würde durch die Drehbewegung der Drehschurre 14 um die Mittenachse 16.
Damit erhält man eine vollständige Abtastung des Querschnitts der Gicht 11 durch
die Meßeinrichtung 29. Ähnlich verhält es sich natürlich auch bei der Meßeinrichtung
30, da die Scheibe 36 sowohl um die Achse 40 als auch zusammen mit dem Hitzeschild
23 um die Achse 16 dreht. Die Meßeinrichtung 30 vollzieht also auch zwei
überlagerte Drehbewegungen. Dabei sei hier darauf hingewiesen, daß das Hitzeschild
23 mit der Drehschurre 14 um die vertikale Achse 16 drehbar gelagert ist.
Wie bereits eingangs erwähnt, weist die Meßeinrichtung 29 bzw. 30 IR-Sensoren,
Temperatur-Sensoren, Drucksensoren und/oder Radarsonden auf. Mittels dieser Sensoren
bzw. Sonden kann das Oberflächenprofil 24 des eingefüllten Materials 25 vollständig
abgetastet werden. Auch ist es zusätzlich oder alternativ möglich, Temperatur,
Druck, Gaszusammensetzung etc. im Materialbeschickungsraum bzw. in der
Gicht 11 festzustellen. Die Stromversorgung der Meßeinrichtung 29 bzw. 30 erfolgt
vorzugsweise über eine Pufferbatterie aus den eingangs genannten Gründen.
Die Übertragung der von der Meßeinrichtung 29 bzw. 30 generierten Meßsignale
kann drahtlos an eine außerhalb des Ofenkopfes angeordneten Auswerte- und Darstellungseinrichtung
erfolgen. Genauso gut ist natürlich auch eine herkömmliche Übertragung
der Meßsignale möglich, zumal es ohnehin erforderlich ist, über Kabel
die Stromversorgung der Meßeinrichtung vom Dynamo 31 sicherzustellen (Stromleitung
38 bzw. 39).
Es ist erkennbar, daß sowohl die Versorgungseinrichtungen 31, 32 als auch Versorgungsleitungen
34, 38, 39 temperatur- und staubgeschützt angeordnet sind. Dementsprechend
zeichnet sich die beschriebene Konstruktion durch eine hohe Funktionssicherheit
bei langer Lebensdauer aus. Ein Zugang zur Gicht unterhalb der sogenannten
Bühne 42 auf Höhe der Oberseite des Ofenkopfes 10 ist nicht erforderlich.
Sämtliche Inspektionen, Austauscharbeiten, Reparaturarbeiten können von der erwähnten
Bühne 42 aus erfolgen, und zwar von der Oberseite des Dichtraumes 22
her. Zu diesem Zweck ist im oberen Deckel des Ofenkopfes 10 bzw. des in diesen
eingesetzten Dichtraumes 22 eine sogenannte Mannluke vorgesehen, durch die hindurch
der Dichtraum 22 zugänglich ist. Wie bereits erwähnt, ist der Dichtraum vor
Staub und zu hoher Temperatur aus der Gicht 11 geschützt.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß als Erfindung im vorliegenden Fall auch die
Ausbildung des Dichtraumes 22 beansprucht wird, und zwar sowohl unabhängig als
auch abhängig von der Versorgungseinrichtung 28. Zur Vorteilhaftigkeit des Dichtraumes
22 als Staub- und Temperaturschutz ist bereits eingangs hingewiesen. Des
weiteren ist bereits oben darauf hingewiesen, daß das Hitzeschild 23 zusammen mit
der Drehschurre 14 um die vertikale Achse 16 dreht. Zu diesem Zweck ist auch ein
Verbindungsgestänge 43 zwischen dem Hitzeschild 23 und einer ebenfalls mit der
Drehschurre 14 um die Achse 16 mitdrehenden Ringscheibe 44 vorgesehen. Die
Ringscheibe 44 erstreckt sich im Bereich des der Drehschurre 14 zugeordneten Getriebes
20 um die Drehschurre 14 herum. Das Hitzeschild 23 umfaßt auch das der
Beschickungsschurre 15 zugeordnete Getriebe 21. Dementsprechend dreht die Beschickungsschurre
15 zusammen mit dem Hitzeschild 23 um die erste vertikale Achse
16 einerseits als auch zusätzlich um die zweite vertikale Achse 17 andererseits. Das
Hitzeschild 23 ist randseitig am unteren Öffnungsrand des vorzugsweise zylindrischen
Dichtraumes 22 fluiddicht gelagert. Das entsprechende Drehgleitlager ist in
der anliegenden Zeichnung mit der Bezugsziffer 45 angedeutet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Energieversorgung der Meßeinrichtung
und der Datentransfer von und zu dieser induktiv. Der zugehörige Aufbau
ist in Fig. 2 dargestellt. An einer oberen ortsfesten Flanschplatte 46, z.B. der
oberen Abdeckung des Ofenkopfes bzw. der sogenannten Gicht ist eine obere Spule
47 angeordnet, die von entsprechenden elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen
48 (im folgenden kurz als Elektronik 48 bezeichnet) mit Energie und/oder Daten
versorgt wird. An einem rotierenden Teil (verdeutlicht durch den Pfeil 49) des
Ofenkopfes ist eine untere Spule 50 angeordnet, die durch einen Luftspalt von der
oberen Spule 47 getrennt ist. Die obere Spule 47, die wie erwähnt von der Elektronik
48 mit Energie und Daten gespeist wird, überträgt die Energie/Daten induktiv
auf die untere Spule 50. Die so übertragene Energie/Daten werden als Spannungs-
bzw. Energieversorgung für elektrische bzw. elektronische Bauteile 51 (im folgenden
kurz als Elektronik 51 bezeichnet) und Sensoren 52, 53 verwendet, die am rotierenden
Teil des Ofenkopfes angeordnet sind. Dadurch werden Batterien und/oder Generatoren
überflüssig, was den Wartungsaufwand für den Ofenkopf verringert.
Die Meßdaten der Sensoren 52, 53 werden in der Elektronik 51 aufbereitet und induktiv
über die untere Spule 50 auf die obere Spule 47 übertragen. Zur Weiterverarbeitung
werden sie anschließend an die Elektronik 48 weitergeleitet, die die Daten
auswertet und als Standardsignal zur weiteren Verarbeitung nachgeordneten Auswerteeinrichtungen
zur Verfügung stellt. In derselben Art und Weise werden Daten
von der Elektronik 48 zur Elektronik 51 übertragen, die beispielsweise Anweisungen
und Software bzw. Software-Updates für die Sensoren 52, 53 bzw. die Elektronik 51
beinhalten können. Dieser bidirektionale Datenfluß stellt eine hohe Flexibilität der
Anlage sicher.
Die obere und die untere Spule 47, 50 sind innerhalb eines Gehäuses 54 angeordnet,
welches die Spulen vor der aggressiven Atmosphäre innerhalb der Gicht schützt. An
dieser Stelle sei erwähnt, daß das Gehäuse 54 auch den Drehantrieb und/oder die
getriebliche Verbindung zwischen dem Drehantrieb und der unteren Spule 50 einschließt
(in Fig. 2 nur teilweise dargestellt). Somit sind die vorgenannten Bauteile
durch ein Gehäuse geschützt. Auch dieses Gehäuse kann mit Spülgas beaufschlagt
werden, um das Innere staubfrei zu halten.
Alternativ ist auch denkbar, daß die einzelnen Komponenten, d.h. die Spulen, der
Drehantrieb und/oder die getriebliche Verbindung zwischen Drehantrieb und der unteren
Spule 50 jeweils durch gesonderte Gehäuse geschützt sind, falls dies in der
jeweiligen Konstruktion des Ofenkopfes einfacher realisierbar ist.
Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
Bezugszeichen:
- 10
- Ofenkopf
- 11
- Ofengefäß (Gicht)
- 12
- Materialbunker
- 13
- Förderanlage
- 14
- Drehschurre
- 15
- Beschickungsschurre
- 16
- Drehachse
- 17
- Drehachse
- 18
- Pfeil
- 19
- Pfeil
- 20
- Getriebe
- 21
- Getriebe
- 22
- Dichtraum
- 23
- Platte bzw. Hitzeschild
- 24
- Oberflächenprofil
- 25
- Material
- 26
- Pfeil
- 27
- Meßlanze
- 28
- Versorgungseinrichtung
- 29
- Meßeinrichtung
- 30
- Meßeinrichtung
- 31
- Dynamo
- 32
- Schmiermittel pumpe
- 33
- Ritzel
- 34
- Schmiermittel-Versorgungsleitung
- 35
- Gehäuse
- 36
- Scheibe
- 37
- Arm
- 38
- Stromleitung
- 39
- Stromleitung
- 40
- Achse
- 41
- Pfeil
- 42
- Bühne
- 43
- Verbindungsgestänge
- 44
- Ringscheibe
- 45
- Drehgleitlager
- 46
- Flanschplatte
- 47
- obere Spule
- 48
- elektrische und elektronische Bauteile
- 49
- Pfeil
- 50
- untere Spule
- 51
- elektrische und elektronische Bauteile
- 52
- Sensor
- 53
- Sensor
- 54
- Gehäuse