DD289938B5 - Anlagentechnische schaltung zur regelung einer vertikalen ruehrwerkskugelmuehle - Google Patents

Description

Hierzu 2 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet α ir Erfindung

Die Erfindung betrifft eino anlagentechnische Schaltung zur Regelung einer vertikalen Rührwerkskugelmühle, dio im Durchlauf betrieben und zum Mahlen fließfähiger, weicher bis mittelharter Materialien eingesetzt wird.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Für die trockene Mahlung von weichen bis mittelharten, fließfähigen Mahlgütern ist bereits aus der DE-AS 1 288890 eine

Rührwerkskugelmühle bekannt. Bei dieser wird das Mahlgut von unten in den Mahlrauni eingetragen und durch schnelle

Rotation des Rührers gemeinsam mit dem Mahlkörper auf unterschiedliche Bewegungsbahnen umgewälzt, wobei das eine

zunehmende Feinheit annehmende Mahlgut, unterstützt durch einen ebenfalls von unten aufgegebenen Gasstrom, langsam

zum Austrag wandert und dort durch den Gasstrom ausgetragen wird.

Der Gasstrom transportiert das Mahlgut zu einem nachgeschalteten Grobgutabscheidor, in welchem das Grobgut vom Feingut getrennt und danach gemeinsam mit dem Frischgut der Mühle erneut aufgegeben wird.

Bei dieser Rührwerkskugelmühle besteht lediglich die Möglichkeit, durch Einsatz eines gesteuerten Gasstromes die Mühle

sowohl im Über- als auch im Unterdruckbereich zu fahren. Dieses ist abhängig von der Art des zu verarbeitenden Rohstoffes und des dabei benötigten Gasstromes. Eine optimale Fahrweiso dieser Rührwerkskugelmühle durch Ausregelung der einzelnen

Parameter, wie sie analog bei naß arbeitenden Rührwerkskugclmühlen erfolgt, ist nicht möglich.

Derartige Regelverfahren für naß arbeitende Rührwerkskugelmühlen sind in den DE-OS 2932783,3038794,3136323 und

3623833 beschrieben. In allen diesen Fällen sind mehrere miteinander verknüpfte Regelstrecken vorgesehen.

Ihnen ist gemeinsam, daß zur Beeinflussung der Mahlleistung die Produktfeinheit ermittelt wird, in deren Abhängigkeit dann das Volumen der Mahlkörper (DE-OS 2932783), der Kugelfüllungsgrad (DE-OS 3136323), der im System herrschende Druck

(DE-OS 3038794) oder der Lückengrad der Mahlkörper (DE-OS 3623833) verändert bzw. der Antrieb des Rührwerkes und/oder der produktzuführenden Pumpe eingestellt werden.

Da sich eine naß arbeitende von einer trocken arbeitenden Rührwerkskugelmühle grundsätzlich durch die Art der Gutbewegung im Mahlraum unterscheidet, ist die Übertragung der bei naß arbeitenden Rührwerkskugelmühlen bekannten Regelverfahren auf trocken arbeitende Rührwerkskugelmühlen ohne weiteres nicht möglich.

Ziol der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, die bekannten betriebstechnischen und energieökonomischen Vorteile einer im Durchlauf betriebenen, trocken arbeitenden Rührwerkskugelmühle durch eine zweckmäßige technologische Schaltung im System einer Anlage optimal zu nutzen.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, auch für eine trocken arbeitende und im Durchlauf betriebene Rührwerkskugelmühle zum kontinuierlichen Mahlen fließfähiger, weicher bis mittelharter Materialien, analog zu naß arbeitenden Rührwerkskugelmühlen, eine entsprechende Anlagenschaltung dafür zu entwickeln.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Rührwerkskugelmühle über geeignete Zuteil- und Dosiereinrichtungen, wie z. B. materialabhängige Dosierbandwaagen, oder auch Durchlaufmeßgeräte in Verbindung mit

geeigneten Zuteileinrichtungen, wio Einfach- oder Doppelzolleniadschlousen, TrogkeUon- oder Schneckenförderer, mit einom Silo in Verbindung steht. Zur Realisierung des Regelkreises für die Konstanthaltung «.tor Fertiggutqualität wird hierbei der Meßwert aus der kontinuierlichen Messung dos der Mühle zugoführton ι langenstromos benutzt. Bei besonders hohon Produktanforderungen kann die Fertiggutqualität zusätzlich durch ein im Fertiggutstrom eingebautes On-line-Korngrößenmeßgorät kontrolliert werden.

Die Ruhrworkskugolmühlo kann beispielsweise durch eine auf dem radiometrischen Meßprinzip arbeitende Füllstandsanzeige vor Überbeaufschlagungen und Verstopfungen geschützt werden. Während diese Anzeige lodiglich einon Impuls zum Abschalten der der Mühle vorgeschalteten Aufgabe- bzw. Zuteileinrichtung gibt, kann der Meßwert eines geeigneten Mühlenfüllstandsgebers zur Regelung der Zuteileinrichtung "doi nrahzahl des Rührers genutzt werden.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung wird am Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen

Fig. 1: technologische Schaltung einer im Durchlauf betriebenen vertikalen Rührwerkskugelmühle mit vorgeschalteter Doppelzellenradschleuso und Durchlaufmeßgerät und nachgeschaltetem On-Iinc-Korngrößenmeßgerät

Fig. 2: technologische Schaltung einer im Durchlauf betriebenen vertikalen Rührwerkskugelmühle in Kombination mit z. B. einer Verbrennungseinrichtung für Brennstäube.

In Fig. 1 sind der im Durchlauf betriebenen vertikalen Rührworkskugelmühle 1 eine Doppelzellenradschleuse 2 und ein Durchlaufmeßgerät 3 als Zuteil- und Dosiereinrichtung vorgeschaltet und ein On-IJno-Korngrößenmeßgerät 4 nachgoschaltet. Bei Veränderung der Fertiggutqualität, die durch ständige Kontrolle mit dem Ori-Iine-Korngrößenmeßgerät 4 festgestellt wird, erfolgt über den Regler 5 eine Veränderung der Drehzahl des Rührers 6 über dessen Antrieb 7. Die damit verbundene und erforderliche Durchsatzänderung wird direkt vom Steuergerät 5 durch die Drehzahlveränderung dor Doppelzellenradschleuse 2 über dessen Antrieb 8 bewirkt.

Um den Mahlraum 9 vor einer Überschüttung zu schützen, wird mit Hilfe der Füllstandsmeßeinrichtung 10 über den Regler 5 die Drehzahl der Doppelzellenradschleuse 2 über den Antrieb 8 verändert. Als zusätzliche Sicherheit ist zusätzlich ein Vollmelder 11 angeordnet, dessen Signal zum Abschalten des Antriebes 8 der Doppelzellenradschleuse 2 führt.

Dieses Schaltungsbeispiel hat den Vorteil, daß nicht nur Durchsatzschwankungen im Förderprozeß oder beim Austritt des Materials aus dem Silo 12 mit Hilfe des Durchlaufmeßgerätes 3 über den Regler 5 und den Antrieb 8 der Doppelzellenradschleuse 2 beeinflußt bzw. ausgeglichen worden, sondern daß auch bei schwankenden Eigenschaften des Aufgabematerials, wie beispielsweise Aufgabekorngröße, Mahlbarkeit und Feuchte, eine gleichbleibende Fertiggutqualität realisiert wird.

In Fig.2 ist eine 'τι Durchlauf betriebene vertikale Rührwerkskugelmühle 1 dargestellt, die grundsätzlich aus einem Silo 12 gespeist wird u'.J zugleich die dosierte Beaufschlagung einer unmittelbar nachgoschalteten Verbrennungseinrichtung 13, beispielsweise eine Drehofenfeuerung, übernimmt. Zu diesem Zweck wird mit dem Signal 14, welches der Anlagenfahrer auslöst, über den Regler 5 die Drehzahl des Rührerantriebes 7 so geregelt, daß eine Veränderung des Durchsatzes in die gewünschte Größe bei konstanter Fertiggutqualität erreicht wird. Die weitere Einstellung des Durchsatzes erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie im Beispiel nach Fig. 1 in Abhängigkeit der aus dem On-Iine-Korngrößenmeßgerät 4 kommenden Signale zurProc.jktqualität.

Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß auch trocken arbeitende und im Durchsatz betriebene vertikale Rührwerkskugelmühlen mittels Steuer- und regelungstechnischer Einrichtungen optimal betrieben werden können. Hierdurch wird nicht nur ein kontinuierlicher Betrieb bei optimalem Durchsatz und konstanter Fertiggutqualität erreicht, sondern die Rührwerkskugelmühle kann auch im Verbund mit einer anderen Prozeßanlage betrieben werden. In diesem Fall ist sie regeliingstechnisch mit dieser Anlage verbunden und fungiert somit als Zuteil- und Dosiervorrichtung.

Claims (3)

1. Anlagentechnische Schaltung zum Regeln einer trocken arbeitenden und im Durchlauf betriebenen vertikalen Rührwerkskugelmühle, mit Materialaustrag nach unten über den Boden und
Materialaufgabe von oben über geeignete Dosiereinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührwerkskugelmühle (1) über geeignete Zuteil- und Dosiereinrichtungen, wie z. B.
Doppelzellenradschleuse (2) und Durchlaufmeßgerät (3), mit einem Silo (12) in Verbindung steht
und am Mahlbehältor ein Vollmelder (11) und/oder eine Füllstandsmeßeinrichtung angeordnet
sind, die alle über einen Regler (5) regelungstechnisch miteinander verbunden sind.

2. Anlagentechnische Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rührwerkskugelmühle (1) ein mit dem Regler (5) verbundenes Korngrößenmeßgerät (4)
nachgeschaltet ist.

3. Anlagentechnische Schaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rührwerkskugelmühle (1) einer prozeßtechnischen Anlage, z.B. einer
Verbrennungseinrichtung (13), vorgeschaltet und mit ihr regelungstechnisch verbunden ist.