Die Erfindung betrifft eine Wärmeplatte etwa der Art, wie man sie zuweilen als Sonderausstattung
neben Kochstellen in der Kochmulde von Küchenherden antrifft.
Oft besteht Bedarf, während des Hantierens am Arbeitsplatz etwas warm zu halten. Dabei ist
nicht nur etwa an ein stärkendes Getränk gedacht, das ohne Gefahr des Einkochens auch über
längere Zeiträume hinweg trinkgenehm temperiert bleiben soll; sondern insbesondere auch an
Arbeitsabläufe wie das Zubereiten einer Speise oder das Reparieren eines Gegenstandes, die
es erfordern, etwa eine zur Verzierung vorgesehenen Couverture oder den Klebstoff für einen
Reparaturvorgang oberhalb Raumtemperatur zu halten.
Aus der DE 196 37 896 C1 ist eine in eine Öffnung in einer Küchen-Arbeitsplatte einzusetzende
Halterung für eine einzige elektrisch zu beheizende Kochfläche bekannt; und bei DE
100 01 451 C1 ist eine Kochmulde mit mehreren Kochstellen in einem kompakten, integrierten
Junggesellen-Funktionsküchenblock enthalten, der außerdem ein Spülbecken und zwischen
beiden eine Bedienfeld-Aufnahme sowie dahinter eine hochgezogene Spritzwand mit
Utensilienhalter, aber keine in obigem Sinne nutzbare Arbeitsfläche aufweist. Nach DE 299
10 789 U1 schließlich werden in eine Küchen-Arbeitsplatte aus Steingut o.dgl. nebeneinander
gelegene Bohrungen zur Aufnahme von daraus dann noch weit hervorstehenden Hohlzylindem
eingebracht, auf die Töpfe zum wahlweisen Beheizen mit elektrischem Strom oder mit
offener Gasflamme abzustellen sind.
Bei lokalem Wärmebedarf könnte man sich zwar grundsätzlich zum nächsten, etwa mit seiner
Kochmulde in die Arbeitsplatte eingesenkten Herd begeben. Aber der ist im gewerblichen
Bereich kaum einmal anzutreffen, und im Küchenbereich gewöhnlich für längere Garvorgänge
anderweitig belegt; ganz abgesehen davon, daß unter den Herdplatten regelmäßig kein
Schubfach für Arbeitsgerätschaften und kein Freiraum für einen Stuhl zum Hinsetzen anzutreffen
ist. Vor allem aber würde eine ganz erhebliche Verletzungsgefahr bestehen, wenn
Kochplatten in unmittelbarer Nähe des Hantierens auf einer Arbeitsplatte betrieben würden,
weil sie sehr viel heißer werden können, als eine Wärmeplatte.
Aus diesen Überlegungen heraus liegt der Erfindung die technische Problemstellung zugrunde,
eine Wärmeplatte gattungsgemäßer Art vielseitiger anwendbar einzurichten.
Diese Aufgabe ist durch die Kombination der wesentlichen im Hauptanspruch angegebenen
Merkmale gelöst. Danach ist unmittelbar bei dem Arbeitsplatz oder leicht ihm gegenüber seitlich
versetzt eine flache netzgespeist beheizbare Wärmeplatte etwa bündig, vorzugsweise
etwas erhaben hochragend, in eine dem Umriß der Wärmeplatte geometrisch angepaßte Einsenkung
in die Oberfläche der Arbeitsplatte eingefügt.
Ein mit der erfindungsgemäßen Wärmeplatte universell ausgestatteter Arbeitsplatz zeichnet
sich also dadurch aus, daß die von unten elektrisch gespeiste Wärmeplatte mit integriertem
Schaltsystem in seine Oberfläche fast bündig eingesenkt ist. Wenn das herstellerseitig vorbereitet
ist, wird dadurch die Arbeitsplatte nicht ganz durchstoßen. Die Wärmeplatte liegt
zweckmäßigerweise mit einer wannenförmigen Wärmeisolierung in der Ausnehmung in der
Arbeitsplatten-Oberfläche. Bei nachträglichem Einbringen der Ausnehmung in die Arbeitsplatte
mittels etwa einer Stichsäge kann die dabei entstehende Durchbrechung durch den Einsatz
der auch als Montagerahmen fungierenden Wanne zur Aufnahme der Wärmeplatte wieder
nach unten abgedichtet werden.
Bezüglich weiterer Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung wird auf die
weiteren Ansprüche verwiesen, und auf nachstehende Beschreibung eines in der Zeichnung
nicht ganz maßstabsgerecht, und zur Veranschaulichung mit übertrieben starker Heizfolie
samt Verklebungsabstand, skizzierten bevorzugten Ausführungsbeispieles zur erfindungsgemäßen
Lösung. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt in abgebrochener Querschnittsskizze
eine am Arbeitsplatz in seine Arbeitsplatte eingesenkte, erfindungsgemäß ausgestaltete Wärmeplatte.
Die Skizze zeigt einen Arbeitsplatz 11 mit einer Schublade 12 unter einer Arbeitsplatte 13 aus
z.B. laminiertem Preßholz oder Schichtholz. In die Arbeits- oder Oberfläche 19 dieser Arbeitsplatte
13 ist eine Ausnehmung 14 zur Aufnahme einer Wärmeplatte 15 eingesenkt, etwa
eingefräst. Die weist eine kaum wärmeisolierende Deckplatte 16 etwa aus Glaskeramik auf,
die unten mit einem elektrischen Heizelement 17 in Form einer Folie bestückt ist; z.B. mit
einer solchen, wie sie etwa zum Enteisen von Kraftfahrzeug-Außenspiegeln mit moderaten
Temperaturen handelsüblich ist. Diese Heizfolie 17 ist unter Freisparung eines umlaufenden
Randauflagebereiches vollflächig unter die Deckplatte 16 geklebt. Weil also die Wärmeplatte
15 nicht aus Distanz strahlungsbeheizt wird, sondern unmittelbar wärmeleitend von der hinterklebten
Heizfolie 17 aus erwärmt wird, sind ein insgesamt sehr flacher Aufbau der Wärmeplatte
15 und bedarfsweise eine schnell ansprechende Temperaturbegrenzung bzw. -regelung
realisierbar.
In ihrem Mittenbereich ist die Heizfolie 17 zweckmäßigerweise - insbesondere dann, wenn
sie leistungsfähiger ist und deshalb zu einem unerwünschten Aufheizen der Oberfläche der
Wärmeplatte 15 führen kann, oder wenn eine der bei Kochplatten üblichen Regelungsmöglichkeiten
auf vorgebbare niedrigere Temperaturen vorgesehen ist - auf ihrer von der Deckplatte
16 abgewandten, rückwärtigen Unterfläche mit einem Thermostat-Temperaturkoppler
in Form einer aufgeklebten oder aufgelöteten Metallplatte ausgestattet, die ihrerseits mit Aufnahmen
in Form von Gewindelöchern oder Gewindebolzen zum Bestücken etwa mit einem
Thermostatschalter versehen sein kann (in der Zeichnung nicht berücksichtigt).
Die rückwärtig so bestückte Deckplatte 16 wird in eine flache, aus Blech tiefgezogene oder
aus wärmebeständigem, zugleich der Wärmeisolierung dienenden Kunststoff gespritzte,
Wanne eingesetzt (in der Zeichnung nicht dargestellt), die möglichst genau in die, in die Arbeitsplatte
13 eingesenkte oder sie durchstoßende, Ausnehmung 14 hinein passt. Solch eine
Wanne kann zugleich als Montagerahmen dienen, etwa indem sie mit einer umlaufenden Abkröpfung
längs der Berandung der Ausnehmung 14 auf der Arbeitsplatte 13 aufliegt oder mittels
radialer Spreizelemente direkt in die Ausnehmung 14 montiert wird. In der Wanne kann,
wenn sie nicht schon selbst als Isolierbauteil ausgelegt ist, ein gesonderter, ebener oder ebenfalls
flach wannenförmiger, Isolierkörper 18 etwa aus mineralischem Material ruhen. Der
Heizfolie 17 gegenüber ist der Boden der Wanne zweckmäßigerweise noch mit einem Wärmereflektor
etwa in Form eines Stanniolbogens oder dergleichen belegt.
Es kann auch, wie schon erwähnt und wie in der Zeichnung berücksichtigt, vorgesehen sein,
die Halterungsfunktion der Wanne und ihre nach unten mechanisch abdichtende Funktion
einem wannenförmigen Isolierkörper 18 bzw. dessen Funktion der Wanne mit zu übertragen,
wodurch jeweils die wirksame Einbauhöhe der Wärmeplatte 15 insgesamt in wünschenswerter
Weise noch einmal reduziert wird.
Bei im Querschnitt flach wannenförmiger Ausgestaltung des Isolierkörpers 18 liegt die Deckplatte
16 vorzugsweise auf dem umlaufenden Rand der Wanne auf. Das direkt unter die
Deckplatte 16 geklebte Folien-Heizelement 17 dagegen erstreckt sich zu seiner mechanischen
Schonung und zur thermischen Entlastung des Randes der Ausnehmung 14 in der Arbeitsplatte
13 nur über den Innenbereich der Isolierwanne, also wie aus der Zeichnung ersichtlich nicht
auch noch über den Wannenrand; was wegen des unbestückten rückwärtigen Randes unter der
Deckplatte 16 entsprechend gilt, wenn die mit der Heizfolie 17 hinterklebte Deckplatte 16
ohne Zwischenlage eines solchen Isolierkörpers 18, etwa nur mit einer darunter gelegenen
Luftschicht als thermischer Isolierung, z.B. auf einigen kurzen Säulen längs des Wannenrandes
ruht. Stets ist dadurch der Holzverbund im benachbarten Randbereich der Ausnehmung
14 gegen Beschädigung durch Wärmebeanspruchung geschützt, weil sich ja das Heizelement
17 auf der Unterseite der Deckplatte 16 nicht bis zu dessen Umfangsrand und damit nicht bis
in die unmittelbare Nachbarschaft des umlaufenden Randes der Ausnehmung 14 in der Arbeitsplatte
13 erstreckt.
Die Wärmeplatte 15 mit ihrer rückwärtig direkt mit der Heizfolie 17 bestückten, gegebenenfalls
in eine als Montagerahmen dienende Wanne eingesetzten, Deckplatte 16 kann mit der
Oberfläche ihrer Deckplatte 16 bündig in die die Ausnehmung 14 in der Oberfläche 19 der
Arbeitsplatte 13 eingesenkt sein. Vorzugsweise ragt die Deckplatte 16 jedoch wie skizziert
geringfügig über die ebene der Arbeitsplatte 13 hinaus, um dadurch die Nutz-Oberfläche der
Deckplatte 16 leichter reinigen zu können und um dadurch für den praktischen Gebrauch den
Wärmebereich zu markieren, ohne dabei schon störend über der Oberfläche 19 der Arbeitsplatte
13 in Erscheinung zu treten.
Wegen des direkten Kontaktes des Folienheizelementes 17 auf der Unterseite der Deckplatte
16 ist die Stärke der kompletten Wärmeplatte 15 im Verhältnis zur Stärke einer üblichen Arbeitsplatte
13 so flach, daß die Ausnehmung 14, in der die Wärmeplatte 15 ruht, nach unten
geschlossen bleiben kann, wodurch z.B. eine Verschmutzung des Innenraumes einer darunter
gelegenen Schublade 12 durch seitliche Spalte um die Wärmeplatte 15 herum nicht eintreten
kann. Wenn aber montagebedingt eine die Arbeitsplatte 13 nach unten durchbrechende Ausnehmung
14 vorliegt, wird diese durch den Einsatz eines wannenförmigen Montagerahmens,
der wie vorstehend erwähnt zugleich für thermische Isolierfunktionen ausgelegt sein kann,
nach unten wieder abgedichtet.
Eine elektrische Speiseleitung 20 für die Kontaktheizung unter der Deckplatte 16 verläuft
vom zentral gelegenen (zeichnerisch nicht dargestellten) Thermostatschalter unter dem Folien-Heizelement
17 durch eine Bohrung 21 in der Arbeitsplatte 13 bzw. durch die nach unten
offene Ausnehmung 14 hindurch zu deren Unterseite 22 hin und dann längs der oder in einer
dort eingefrästen Nut 23 verlegt zur Rückseite der Arbeitsplatte 13 hin, wo sie hinter Unterschränken
24 an einen Wandauslaß des Hausnetzes (in der Skizze nicht berücksichtigt) angeschlossen
sein kann. Zum Schalten und gegebenenfalls Steuern der Heizleistung ist vorzugsweise
ein auf Berührung oder Annäherung ansprechendes Sensor-Schaltsystem 25 in die
Deckplatte 16 eingelassen oder unter ihr montiert, so daß für dessen Einbau der Wärmeplatte
15 in die Arbeitsplatte 13 über die Ausnehmung 14 hinaus keine weiteren Ausnehmungen
eingebracht werden müssen und auch keinerlei Bestückungsmaßnahmen an der Arbeitsplatte
13 selbst erforderlich sind. Die Heizfolie 17 zur Kontakterwärmung der Deckplatte 16 wird
im Dauerbetrieb bestromt, aber abgeschaltet, wenn der Thermostatschalter eine Erwärmung
auf z.B. etwa 80°C feststellt. Je nach dessen Schalthysterese schaltet der Thermostatschalter
den Heizstromkreis wieder ein, wenn die Deckplatte 16 im Zentrum der Unterseite um typisch
ca. 5°C von der Abschalttemperatur her abgekühlt ist. Zur zusätzlichen Sicherheit gegen ein
kritisches Überhitzen kann unter der Deckplatte 16 noch eine Zeitschalteinrichtung montiert
sein, die den Heizstromkreis ganz abschaltet, wenn länger als z.B. vier Stunden (also einen
halben Arbeitstag) lang keine manuelle Betätigung des Schaltsystems 25 zur Beeinflussung
der Heizleistung erfolgte.
Aber auch schon ohne solche Schaltungsmaßnahmen stellt die Arbeitsplatte mit erfindungsgemäß
integrierter Wärmeplatte für die Möbelindustrie in der Stagnationsphase die heiß gesuchte
Neuheit in einer an sich durchentwickelten und deshalb schon lange vergeblich auf
Neuerungen wartenden Branche dar.