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Die
Erfindung betrifft eine Warmhalteeinrichtung für Lebensmittel nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Bekannt
sind die üblichen
elektrischen Kochplatten, die in Gehäusen oder Herdplatten angeordnet
und mit hohen Heizleistungen zum Kochen ausgelegt sind. Bekannt
sind auch Herdplatten aus für Infrarotstrahlung
durchlässigen
mineralischen Werkstoffen, unter denen Wärmestrahlungsquellen mit gleichfalls
hohen Heizleistungen zum Kochen angeordnet sind. Diese dienen aber
nicht als Warmhalteeinrichtungen in Platten aus der Gruppe Eßtischplatten,
Abstellplatten, Speisetheken und Anrichten für das Warmhalten bereits gegarter
Speisen.
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Bekannt
sind ferner Warmhalteeinrichtungen die als "Rechauds" ausgebildet sind und bei denen in einem
auf einer Tischplatte in deren Mitte aufstellbaren Gehäuse Kerzen,
Spiritusbrenner oder elektrische Heizeinrichtungen angeordnet sind.
Der Nachteil besteht darin, daß sich
die Abstellfläche
in einer Höhe
von mehreren Zentimetern über
der Tischplatte befindet. Sie können
also nicht als Warmhalteeinrichtungen für Teller und Schüsseln unmittelbar
vor Sitzpositionen von essenden Personen aufgestellt werden, um
die bereits aus Vorratsbehältern
auf den Rechauds entnommenen Speisen während des Essens warmzuhalten.
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Außerdem haben
die Rechauds meist eine zu kleine Aufstellfläche, so daß bei größeren Vorratsbehältern, z.B.
Platten, für
Speisen die Gefahr besteht, daß diese
Vorratsbehälter
von den Rechauds herabfallen. Außerdem besteht für das Bedienungspersonal
in Speisegaststätten
die Notwendigkeit, die Rechauds zwischen Abstelltischen und den
Eßtischen
herumzutragen und die Tische laufend umzudekorieren.
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Durch
die
DE 200 02 494
U1 ist es bekannt, in der Mitte eines Tisches eine flache,
quaderförmige Wärmekammer
anzuordnen, deren rechteckige Oberfläche mit der übrigen Tischoberfläche höhengleich,
d.h. bündig
ist. Als Wärmemedium
werden beispielhaft Kerzen, sog. Teelichter, angegeben. Die Wärmekammer
soll die bekannten Rechauds ersetzen. Hierdurch können zwar
zentral abgestellte Speisen warm gehalten werden; sobald diese jedoch
auf Teller der speisenden Personen in der Nähe der Tischränder verteilt
sind, können
diese Teller nicht mehr warm gehalten werden. Die Probleme wachsen mit
zunehmender Tischgröße und zunehmendem Abstand
der Tischränder
von der Warmhaltevorrichtung.
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Durch
die
DE 1 825 911 U ist
ein Servierwagen mit einer Tragplatte bekannt, die ganzflächig elektrisch
beheizt und beispielsweise mit Kacheln belegt ist. Dadurch soll
vermieden werden, daß jeder Gast
ein eigenes Wärmegerät benötigt, was
genau entgegengesetzt zur Erfindung ist und von dieser wegführt. Sollen
die Speisen auf einer ausreichenden Temperatur gehalten werden,
so wirkt die Tragplatte als großflächige Heizeinrichtung,
auch außerhalb
der Teller, und führt
besonders an Tagen mit hoher Umgebungstemperatur zu einer Belästigung
der Gäste.
Die Probleme wachsen mit zunehmender Plattengröße wie sie für Eßtische
erforderlich ist.
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Durch
die
DE 649 02 389
T2 sind elektrische Grillplatten mit eisernen Oberflächen bekannt,
die zum Garen von Speisen bei regelbaren Temperaturen über 100 °C bestimmt
sind und nicht zum Warmhalten von Speisen oberhalb einer Tischplatte.
Zahlreiche Grillplatten dieser Art können auch in einem Flächenraster
aufgestellt werden. Ihre Heizflächen liegen
jedoch wegen eines wärmedämmenden
Sockels jeder Grillplatte oberhalb der Aufstellfläche, sind
also deswegen nicht bündig
in die Oberfläche
einer Tischplatte integriert. Die Beheizung kann durch induktive
Ankopplung mittels einer Spule, Strahlung von Halogenlampen und
dgl. erfolgen. Auch dieses System führt besonders an Tagen mit
hoher Umgebungstemperatur zu einer Belästigung der Gäste. Die Probleme
wachsen auch hierbei mit zunehmender Plattengröße wie sie für Eßtische
erforderlich ist.
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Durch
die JP-Abstr. 04 184011 A ist ein Herd zum Garen von Speisen bekannt,
der eine zur Abstellfläche
kongruente Deckenplatte mit Temperatursensoren besitzt und schon
wegen seiner Höhe
nicht in Tischplatten einbaubar ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Warmhalteeinrichtungen anzugeben,
die ortsfest in Eßtischplatten
angeordnet sind, zum selektiven Warmhalten nur in Betrieb genommen,
nicht ständig herumgetragen
werden müssen,
und auf denen Teller und Schüsseln
während
des Essens von diesen Tellern und Schüsseln abgestellt werden können, wobei
der Energiebedarf extrem gering ist und Wärmeverluste an die Umgebung
gering gehalten werden können,
und wobei solche Warmhalteeinrichtungen auch unterhalb einer Tischdecke
oder einem Set angeordnet werden können."
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Die
Lösung
der gestellten Aufgabe erfolgt bei der eingangs angegebenen Warmhalteeinrichtung erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Patentanspruchs 1.
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Durch
die Erfindung wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfange gelöst. Die
Warmhalteeinrichtung ist fest in die jeweilige Platte integriert
und braucht zum Warmhalten nur in Betrieb genommen und nicht ständig herumgetragen
zu werden. Auf solchen Warmhalteeinrichtungen können auch Teller und Schüsseln während des
Essens von diesen Tellern und Schüsseln abgestellt werden, ohne
daß die Speisen
weiter abkühlen.
Eine Höhendifferenz
ist nicht zu überwinden,
und ein Teller kann auch dann nicht umkippen oder herunterfallen,
wenn sich der Gast mit dem Schnei den von Fleisch oder anderen festen
Speisen befaßt
und sich der Teller dabei verschiebt. Ein kongruentes Aufstellen
des Tellers auf der Warmhalteeinrichtung ist nicht erforderlich.
Der Energiebedarf ist extrem gering, weil Wärmeverluste an die Umgebung
gering gehalten werden können. Ferner
können
solche Warmhalteeinrichtungen auch unterhalb einer Tischdecke oder
einem Set angeordnet werden
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Es
hat sich überraschend
gezeigt, daß solche
Warmhalteeinrichtungen auch dann noch wirksam sind, wenn sich auf
ihnen eine Tischdecke oder ein Set befindet, vorausgesetzt, diese
Stoffe sind hinreichend temperaturfest und halten Bügeleisentemperaturen
z.B. für
Baumwolle aus. Vor oder nach dem Betrieb der Warmhalteeinrichtung
können
auf der gleichen Fläche
auch Getränke
und kalte Speisen wie Salate und Desserts abgestellt werden, ohne
daß eine
Umdekoration erforderlich ist.
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Der
Erfindungsgegenstand eignet sich aber nicht nur für Eßtische,
sondern auch für
Abstellplatten zwischen Küche
und Speiseraum. Aus der Küche werden
zu Essenszeiten ständig
neue Speisen nachgeliefert und müssen
häufig
länger
auf den Weitertransport zu den Eßtischen warten. Auch für Speisetheken
und Anrichten für
warme Buffets ist der Erfindungsgegenstand hervorragend geeignet.
Auf solchen Speisetheken und Anrichten befinden sich bei warmen
Mahlzeiten häufig
ganze Batterien von Rechauds, die zum Frühstück und für kalte Buffets abgeräumt werden
müssen.
Beim Erfindungsgegenstand genügt
ein einfaches Abschalten.
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Es
ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen der Erfindung besonders
vorteilhaft, wenn – entweder
einzeln oder in Kombination – :
- – in
einem mittleren Bereich der Eßtischplatte mindestens
eine weitere Warmhalteeinrichtung für das Warmhalten von Speisevorräten angeordnet
ist,
- – die
Wärmequelle
elektrisch beheizbar ist,
- – die
Wärmequelle
eine Lichtquelle, insbesondere eine mit Kleinspannung betreibbare
Halogenlampe ist,
- – die
Wärmequelle
eine Nennleistung von maximal 100 Watt, vorzugsweise von maximal
60 Watt, besitzt,
- – die
Abdeckplatte aus einem für
Licht- und/oder Wärmestrahlung
durchlässigen
Werkstoff besteht,
- – die
Heizleistung durch einen Dimmerschalter regelbar ist,
- – die
Wärmequelle
thermostatisch regelbar ist,
- – die
Wärmequellen
der Warmhalteeinrichtungen individuell regelbar sind und/oder, wenn
- – in
der Esstischplatte Kabelkanäle
für elektrische Zuleitungen
angeordnet sind.
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Bei
Wärmequellen,
deren Emission im Bereich sichtbarer Strahlung liegt, lassen sich
zusätzlich
optische Effekte erzeugen z.B. durch Anstrahlen der Speisenbehälter von
unten mit farbigem Licht, ggf. mittels eines farbigen Flächenmusters
auf den transparenten Abdeckplatten oder mittels gestanzter Lochmuster
in nicht transparenten Abdeckplatten.
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Insgesamt
lassen sich weitere Vorteile erzielen: Freie Wahl der Größe und der
Leistung, Leistungsbegrenzung durch Leistungssteller, ggf. auch durch
Regler, niedrigere Herstellkosten durch Verwendung üblicher
und billiger Strahlungsquellen für die
Warmhalteeinrichtung selbst, leichte Austauschbarkeit, lange Lebens-
und Betriebsdauer, schnelle Aufheizung, Einsparung von Betriebs-
und Personalkosten etc.
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Ein
Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes und seine Wirkungsweise werden nachfolgend
anhand der 1 und 2 näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen Vertikalschnitt
durch eine Warmhalteeinrichtung innerhalb einer Tischplatte und
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2 eine Draufsicht auf ein
Verteilungsmuster mehrerer Warmhalteeinrichtungen nach 1.
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In 1 ist eine Platte 1 aus
einem beliebigen Werkstoff, vorzugsweise aber aus Holz oder einem
Holz-Ersatzstoff wie einer beschichteten Spanplatte, dargestellt,
die eine Oberseite 1a aufweist und in der sich eine Ausnehmung 2 befindet.
Die Ausnehmung 2 ist von einer abgesetzten waagrechten Schulterfläche 3 umgeben,
auf die eine relativ zur Platte 1 dünne Abdeckplatte 4 abnehmbar
aufgelegt ist, die eine Abstellfläche 4a und zum Zwecke
des Abnehmens eine Griffmulde 5 besitzt. Die Oberseite 1a und
die Abstellfläche 4a liegen
in einer gemeinsamen waagrechten Ebene E-E.
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Unterhalb
der Abdeckplatte 4 befindet sich eine elektrische Wärmequelle 6,
die über
Anschlußleitungen 7 und 8 mit
Heizstrom versorgbar ist. Die Abdeckplatte 4 kann aus einem
Metall, beispielsweise aus Aluminium, bestehen, wenn die Wärmequelle 6 durch
eine Widerstandsheizung gebildet wird, oder aus einem für Licht-
und/oder Wärmestrahlung durchlässigen Material
wie Glas oder einem transparenten mineralischen Werkstoff, wenn
die Wärmequelle 6 eine
Strahlungsheizquelle ist.
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Die
Wärmequelle
ist von einem zumindest nach oben hin geschlossenen Gehäuse 9 umgeben, für das ähnliche
Werkstoffe wie für
die Abdeckplatte 4 verwendet werden können. Zur Halterung der Wärmequelle 6 ist
die Ausnehmung 2 nach unten hin durch eine Tragplatte 10 verschlossen,
die wärmedämmende Eigenschaften
aufweist. Die Anordnung ist rotationssymmetrisch zu einer senkrechten
Achse A-A ausgebildet, kann aber auch polygonal, z.B, quadratisch
ausgebildet sein.
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2 zeigt als Platte 1 eine
Tischplatte eines Eßtisches
mit acht Warmhalteeinrichtungen 11, die – entsprechend
der optimalen Bestuhlung der Tischplatte – und der Reichweite essender
Personen angeordnet sind. In der Mittenlängsachse M-M der Platte 1 sind
drei weitere Warmhalteeinrichtungen 12 mit größeren Abmessungen
angeordnet, die zum Abstellen von Speisebehältern, z. B. von Schüsseln oder dekorativen
Töpfen,
dienen.
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Form
und Größe der Platte 1 können auch unterschiedlich
gewählt
sein, wenn es sich um Abstellplatten in Küchen, Speisetheken für warme
Buffets und/oder Anrichten handelt, wie sie in Speisegaststätten häufig anzutreffen
sind.
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Das
Volumen-Leistungsverhältnis
jeder Warmhalteeinrichtung 11, 12 kann dabei zwischen 0,026
und 0,380 Watt/cm3, vorzugsweise zwischen 0,079
und 0,266 Watt/cm3, optimalerweise zwischen 0,106
und 0,213 Watt/cm3 liegen.
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Das
Oberflächen-Leistungsverhältnis jeder Warmhalteeinrichtung 11, 12 kann
dabei zwischen 0,016 und 0,200 Watt/cm2,
vorzugsweise zwischen 0,048 und 0,162 Watt/cm2,
optimalerweise zwischen 0,064 und 0,130 Watt/cm2 liegen.
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Die
Heizleistungen können
dabei durch einen zentralen oder mehrere dezentrale Leistungssteller
(z. B. Dimmer) beeinflußt
werden, die jedoch der Einfachheit halber nicht dargestellt sind
und an die die Anschlußleitungen 7 und 8 (1) angeschlossen sind.
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- 1
- Platte
- 1a
- Oberseite
- 2
- Ausnehmung
- 3
- Schulterfläche
- 4
- Abdeckplatte
- 4a
- Abstellfläche
- 5
- Griffmulde
- 6
- Wärmequelle
- 7
- Anschlußleitung
- 8
- Anschlußleitung
- 9
- Gehäuse
- 10
- Tragplatte
- 11
- Warmhalteeinrichtungen
- 12
- Warmhalteeinrichtungen
- A-A
- Achse
- E-E
- Ebene
- M-M
- Mittenlängsachse