EP1125646B1

EP1125646B1 - Vorrichtung zur Entfernung von Partikeln von Materialbahnen

Info

Publication number: EP1125646B1
Application number: EP20010100122
Authority: EP
Inventors: Daniel Flament
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2000-02-01
Filing date: 2001-01-12
Publication date: 2003-08-06
Anticipated expiration: 2021-01-12
Also published as: US6912942B2; US20010017144A1; ATE246555T1; JP2001247238A; EP1125646A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Entfernung von Partikeln von ein - oder mehrlagigen Materialbahnen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 2 sowie die Verwendung dieser Vorrichtung.

Eine Vorrichtung dieser Art ist z.B. aus der DE-A-3 841 108 bekannt.

Aus JP-10 029 746 A ist eine Breitsstreckwalze bekannt, die mittels eines Antriebes in Umfangsrichtung angetrieben ist und welche neben der Breitstreckfunktion dem Entfernen von Papierstaubpartikeln von der Materialbahn dient. Die Oberfläche der Breitstreckwalze, die gleichzeitig dem Entfernen von Papierstaubpartikeln dient, ist mit spiralförmig umlaufenden Nuten versehen, die von der Mitte der Breitstreckwalze gegenläufig zu dieser verlaufend ausgehen. Die die Spiralnuten begrenzenden Stege können entweder aus flexiblem Kunststoffmaterial bestehen oder auch aus Bürstenzeilen, die sich in Umfangsrichtung der Walze erstrecken gebildet sein.

EP 0 245 526 A1 bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Entstaubung sich bewegender Oberflächen, insbesondere sich bewegender Oberflächen aus Papier. In der Vorrichtung zur Entstaubung ist eine Düse vorgesehen, die der Materialbahn gegenüberliegend angeordnet ist, aus der ein Gas, vorzugsweise Luft ausströmt. Die Vorrichtung verfügt ferner über einen Kanal, über den die abgesaugten Partikel enthaltende Luft abgesaugt werden kann; ferner eine Hochspannungselektrode, die entweder punkt- oder linienförmig ausgebildet sein kann. Die Hochspannungselektrode erstreckt sich in einer ersten, nicht parallelen Ebene zur passierenden Materialbahn. Die Düse kann entweder in punktueller oder länglicher Konfiguration ausgeführt sein, angeordnet in Serienschaltung, wobei die Blasrichtung sich in einer zweiten Ebene hinter der Hochspannungselektrode in Bezug auf die Ablaufrichtung der Materialbahn erstreckt. Die beiden besagten Ebenen schneiden sich in einer in der Bahnlaufebene liegenden Geraden, senkrecht zur Bahnlaufrichtung. In Bahnlaufrichtung gesehen, erstrecken sich die punkt- oder linienförmigen Öffnungen vor der Hochspannungselektrode.

EP 0 858 889 A2 bezieht sich auf ein Entstaubungssystem mit Bogenführungseinrichtung. Diese ist in Förderrichtung des Bedruckstoffes vor einer Druckzone angeordnet, wobei das Entstaubungssystem in Form eines Saugkastens mit wenigstens in oberen und unteren Bereich angeordneten Bürsten ausgebildet und mit einer Saugluftquelle gekoppelt ist. Dem Entstaubungssystem ist in Förderrichtung wenigstens ein parallel zur Achse eines Druckzylinders und über dessen Mantelfläche sich erstreckend ein gekoppeltes Blasrohr mit annähernd entgegen der Förderrichtung gerichteten Öffnungen vorgeordnet. Es ist eine Blasluftströmung erzeugbar, die in Blasrichtung auf die Mantelfläche des Druckformzylinders und dem vorgeordneten Übergabebereich am gleichen Druckzylinder gerichtet ist.

DE 38 41 108 A1 bezieht sich auf eine Rollenschneidmaschine zum Längsschneiden offener Warenbahnen. Diese umfasst quer zur Bahnlaufrichtung auf einer Führung verfahrbare Schlitten, die je ein Messer bzw. ein Gegenmesser und je eine an einer Absaugleitung sitzende Absaugdüse mindestens für jedes Messer tragen. Das technische Problem ist eine solche Ausbildung der Absaugeinrichtung, dass die Absaugdüsen auch beim Verfahren der Schlitten ständig mit der Absaugeinrichtung verbunden bleiben, so dass keine zusätzlichen Rüstarbeiten und Rüstzeiten an den Absaugdüsen oder an der Absaugvorrichtung erforderlich werden. Ein Saugschlitz eines Saugkastens ist parallel zu der Führung ausgerichtet. Jede Absaugleitung ist als Rohr mit einem Anschlussstutzen ausgebildet Ein Anschlusskopf des jeweiligen Anschlussstutzens weist einen schiffchenförmigen Querschnitt auf, dessen Längsachse parallel zu dem Saugschlitz ausgerichtet ist. Der Saugschlitz ist durch einander gegenüberstehende, gegeneinander vorgespannte, nachgiebige Lippen abgeschlossen, die sich um die Seitenwände des Anschlusskopfes legen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Bearbeitungsvorgängen an ein- oder mehrlagigen Materialbahnen sich anlegende oder mitgerissene Partikel von dieser zu entfernen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Vorrichtung nach Anspruch 1 bzw. 2 sowie durch die Verwendung nach Anspruch 12 and 13 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Die mit den erfindungsgemäßen Lösungen einhergehenden Vorteile sind darin zu erblikken, daß bei einer Verstellung der Position der Längsschneideinrichtung sich die Absaugzone automatisch auf die Lage des neuen Schneidpunktes einstellt, ohne daß seitens der Drucker besondere Aktivitäten notwendig wären. Die Absaugzone, die der Lage des aktuellen Schneidpunktes angepaßt ist, erstreckt sich bis in den Auslaufszwickel der beiden miteinander zusammenarbeitenden Schneidwerkzeuge, so daß Partikel wie Papierstaub oder dergleichen unmittelbar an der Stelle ihrer Entstehung von der Ober- oder der Unterseite der Materialbahn, die auch mehrlagig sein kann, entfernt werden können; die Absaugung führt die Partikel somit direkt am Ort ihres Entstehens ab und verhindert, daß diese bei Passage von Umlenkwalzen in die Ober- und Unterseite der jeweils äußersten Papierbahnen von mehrlagigen Papierbahnen eingeprägt werden.

Gemäß des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens erfolgt die Definition einer Absaugzone durch Auslenkung flexibler Elemente, die eine Absaugung begrenzen. Bei einer Kopplung der die Auslenkungen erzeugenden Elemente mit den Längsschneideinrichtungen wird die die Partikel absaugende Zone entsprechend der Verfahrposition der Längsschneidwerkzeuge durch angepaßtes Auslenken flexibler Elemente zwangsläufig erzeugt. Dies bedeutet, daß Nachjustierungen durch den Drucker entfallen können, die Position der Absaugzone stellt sich automatisch auf die jeweilige Position der Längsschneidwerkzeuge ein; wenn im folgenden von einer Längsschneideinrichtung die Rede ist, sollen davon auch eine Mehrzahl von Längsschneideinrichtungen umfaßt sein, die unabhängig voneinander quer zur Materialbahnlaufrichtung verstellbar sind.

Gemäß der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Vorrichtung zum Entfernen von Partikeln von Materialbahnen sind die einer Längsschneideinrichtung jeweils zugeordneten, die Ansaugzone bildenden Elemente als flexible Bürsten oder Borstenbüschel ausgebildet. Diese werden vorteilhafterweise so angeordnet, daß sie eine Öffnung, die sich über die Breite der Materialbahn erstreckt, im Unterdruckkasten der Absaugung abschließen, wobei nur die die Absaugzone bildenden flexiblen Bürstenelemente ausgelenkt sind und die Öffnung im Unterdruckkasten durch die in Reihe angeordneten, nicht ausgelenkten Bürstenelemente verschlossen gehalten wird.

Zur Einstellung individueller Arbeitspositionen der Längsschneideinrichtungen können deren Lagerungsschilde quer zur Bahnlaufrichtung verfahrbar, angetrieben werden. Die ortsfest installierte Absaugung, vorzugsweise unterhalb der Materialbahn angeordnet, wird durch einen Unterdruckkasten gebildet, dessen in Bahnlaufrichtung positionierte Öffnung durch die flexiblen, bei Nicht-Auslenkung in vertikaler Orientierung befindlichen Bürstenelemente verschlossen ist. Bei Auslenkung der Bürstenelemente mit einem am verfahrbaren Lagerschild der Längsschneidwerkzeuge aufgenommenen Auslenkelement, welches vorzugsweise eine gleichmäßig gerundete Außenkontur aufweist, wird ein in der Bahnlaufebene liegender Absaugbereich erzeugt, der unterhalb der ablaufenden Materialbahn bis in den Auslaufzwickel der miteinander zusammenarbeitenden Schneidwerkzeuge reicht.

Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich auch in bahnverarbeitenden Akzidenz rollen rotations druckmaschinen oder Zeitungs rotations druckmaschinen einsetzen, bei denen ein- oder auch mehrlagige Materialbahn entsprechend der zu produzierenden Produktkonfiguration in Bahnstränge längsgeschnitten und anschließend übereinander geführt werden.

Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1: Die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Entfernung von Partikeln, teilweise in Schnittdarstellung wiedergegeben,
Fig. 2: eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Längsschneidwerkzeugen zugewandter Absaugzone,
Fig. 3: eine Ausführungsvariante mit die Auslenkelemente umfangender, halbrunder Stütze,
Fig. 4: die halbrunde Stütze gemäß Fig. 3 in Seitenansicht und
Fig. 5: die Draufsicht auf die halbrunde Stütze gemäß der Darstellung aus Fig. 4.

In Fig. 1 ist die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Entfernung von Partikeln, wiedergegeben, die teilweise eine Schnittdarstellung enthält.

Ein um eine Rotationsachse 2 rotierendes, angetriebenes Längsschneidmesser 1 in Scheibenform arbeitet mit einem Gegenmesser 3 zusammen. In sich in der Förderebene der Materialbahn 5 erstreckenden Schneidpunkt 4 erfolgt ein Längsschnitt der passierenden einoder auch mehrlagigen Materialbahn 5. Je nach Dicke der in Bahnlaufrichtung 6 längs zu trennenden ein- oder mehrlagigen Materialbahn 5 sind die Längsschneidwerkzeuge 1, 3 durch hier nicht näher dargestellte Schneidtiefeneinstellvorrichtungen voneinander anstellbar oder auseinander bewegbar.

Der Bahnlaufrichtung 6 entsprechend, die sich auch in vertikale Richtung erstrecken könnte oder eine 180° Richtungsumkehr beschreiben kann, läuft diese im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 durch eine in der Bahnlaufebene liegende Öffnung 9. Die Öffnung 9 erlaubt die Passage der ein- oder mehrlagigen Materialbahn 5 durch einen Spindelträger 10; in diesem im Spindelträger ist ein sich senkrecht zur Bahnlaufrichtung 6 erstreckende Unterdruckkasten 11 enthalten, in welchem ein durch die dargestellten Pfeile angeordneter Unterdruck herrscht. Der Unterdruckkasten 11 ist mit einer Öffnung 11.2 versehen, die durch aufrecht stehend angeordnete, sich im nicht ausgelenkten Zustand in vertikale Richtung erstreckende flexible Elemente 17 verschlossen ist. Die flexiblen Elemente 17 können beispielsweise als aufrechtstehende Bürsten ausgeführt sein, von denen im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Anzahl mittels eines an den Auslenkfinger 13 ausgebildeten Auslenkwinkels 19 in Richtung auf die miteinander zusammenarbeitenden Schneidwerkzeuge 1, 3 ausgelenkt ist.

Der Auslenkfinger 13, einen um 90° abgewinkelten Auslenkwinkel 19 umfassend, ist an einem Lagerschild 18 befestigt. Neben einem in einem 90°-Winkel abgewinkelt dargestellten Auslenkwinkel 19 könnte dieser aus in einem-anderen Winkel als 90° im Auslenkfinger 13 angeordnet sein. Mittels eines Befestigungselementes 14 kann der Auslenkfinger 13 am Lagerschild 18 leicht auswechselbar angeordnet werden; ein Auswechseln des Auslenkfingers 13 mit einer in bestimmter Rundung 25 ausgeführten Auslenkwinkel 19 am Lagerschild 18 ist leicht möglich, etwa um eine Ansaugzone 26 (vergleiche Fig. 2) einer anderen Geometrie zu erzeugen.

Mittels eines in Fig. 1 nur schematisch angedeuteten Antriebs 15 läßt sich das Lagerschild 18 etwa durch einen Spindeltrieb 16 senkrecht zur Zeichenebene gemäß Fig. 1 verfahren; aus der Aufnahme des Anlenkfingers 13 am Lagerschild 18 ergibt sich, daß auch dieser parallel zur Rotationsachse 2 des Schneidmessers 1, senkrecht zur Zeichenebene verfahren wird. Dadurch erfolgt die Erzeugung einer Absaugzone 26, dem Schneidpunkt 4 in der Bahnlaufebene gegenüberliegend, wobei die Absaugzone 26 symmetrisch zum Schneidpunkt 4 ausgebildet sein kann.

Die Formgebung des Unterdruckkastens 11 der Absaugung 23 ist so gewählt, daß die Begrenzungswand 11.1 sowie die Öffnung 11.2 Bauraum für die Anordnung eines Auslenkfingers 13 am Lagerschild 18 zuläßt, wobei einerseits eine optimale Bauraumausnutzung unterhalb der Materialbahn 5 angestrebt und andererseits der Einbau eines eine ausreichend bemessene Absaugzone 26 erzeugenden Auslenkfingers 13 möglich ist. Je weiter der die flexiblen Bürsten 17 beispielsweise auslenkende Auslenkwinkel 19 in Richtung auf die Bürstenwurzel hin orientiert ist, desto weiter lassen sich die flexiblen Elemente 17 in Richtung des Auslaufzwickels der miteinander zusammenarbeitenden Schneidwerkzeuge 1, 3 auslenken und desto weiter erstreckt sich eine entsprechend der Lage des Schneidpunktes 4 einstellende Absaugzone 26.

Aus der Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entfernung von Partikeln gemäß Fig. 2 geht ferner hervor, daß die Absaugzone 26, an der der im Unterdruckkasten 11 gemäß Fig. 1 erzeugte Unterdruck ansteht, innerhalb der Auslaufzone der Materialbahn 5 aus der Längsschneidzone 27 liegt. Das um die Rotationsachse 2 rotierende Längsschneidmesser 1 arbeitet zur Erzeugung einer Trennung von ein- oder mehrlagigen Materialbahnen 5 mit dem hier nur schematisch dargestellten Gegenmesser 3 zusammen. Beide Längsschneidwerkzeuge 1, 3 sind am Lagerschild 18 gemäß Fig. 1 aufgenommen.

Sobald das Lagerschild 18 gemäß Fig. 1 durch den Antrieb 15 in die durch den Doppelpfeil 20 bezeichnete Verfahrrichtung quer zur Bahnlaufrichtung 6 seine Position ändert, wird es relativ zum stationär aufgenommenen Unterdruckkasten 11 verschoben. Da dessen Öffnung 11.2 durch flexible, auslenkbare Bürstenelemente 17 verschlossen ist, erfolgt die Erzeugung eines ausgelenkten Bürstenbereiches 21 durch den Auslenkfinger 13 durch dessen Kopplung mit dem Lagerschild 18, an dem auch die angetriebenen Längsschneidelemente 1, 3 aufgenommen sind, immer gegenüber der Längsschneidzone 27 positioniert. Dadurch läßt sich der beim Längsschneiden von ein- oder mehrlagigen Materialbahnen 5 entstehende Papierstaub unmittelbar an seine Entstehungsstelle absaugen, ohne daß dieser von den sich einstellenden an der Ober- und Unterseite der Materialbahn vorliegenden Grenzschichten mitgerissen und auf diese Weise unerwünscht abtransportiert werden könnte. Ist die Absaugung 23 mit einer regelbaren Unterdruckquelle verbunden, so kann der Unterdruck im Unterdruckkasten 11 entsprechend der Anzahl der Materialbahnlagen der Materialbahn 5, die in der Längsschneidzone 27 längsgeschnitten werden, eingestellt werden, so daß eine Anpassung des die Partikel abtransportierenden Saugluftstromes an die zu erwartende, in Abhängigkeit von der Anzahl der zu trennenden Materialbahnen entstehende, Partikelmenge realisierbar ist.

Aus der Draufsicht aus den Unterdruckkasten 11 gemäß Fig. 2 geht hervor, daß der Abtransport der Partikel durch die seitlich vorgesehenen Anschlußstücke 12 erfolgt. An diesen können Saugstutzen angeschlossen werden, wobei beide Anschlußstücke 12 entweder über eine gemeinsame Unterdruckquelle oder über jeweils eine separate Unterdruckquelle beaufschlagt werden können. Die Öffnung 11.2 an der Vorderseite des Saugkastens 11 wird durch zwei Kanten 11.3 begrenzt, vor denen sich senkrecht zur Bahnlaufrichtung 6 orientiert parallel zur Rotationsachse 2 der nicht ausgelenkte Bereiche 22 der Bürstenelemente 17 erstreckt. Ferner geht aus der Draufsicht gemäß Fig. 2 die Rundung 25 am Auslenkwinkel 19 des Auslenkfingers 13 hervor. Neben der dargestellten Rundung 25 kann der Auslenkwinkel 19 auch mit ovaler Kontur ausgebildet sein oder eine andere geeignete Auslenkbereichkonfiguration ermöglichende Kontur aufweisen. Abhängig von der gewählten Kontur am Auslenkwinkel 19 des Auslenkfingers 13 stellt sich eine Absaugzone 26 ein, die in den Auslaufbereich der miteinander zusammenarbeitenden Schneidwerkzeuge 1 und 3 hineinragt. Die Absaugzone 26 stellt sich automatisch beim ferngesteuert ausgelösten Verfahren der Längsschneidwerkzeuge 1, 3 in Verfahrrichtung 20 quer zur Materialbahnlaufrichtung 6 ein, ohne weiteres Zutun des Druckers. Der Unterdruckkasten 11 kann leicht seitlich aus der Öffnung im Spindelträger 10 herausgezogen werden, um Reinigungsarbeiten durchzuführen, ferner kann der Auslenkfinger 13 am Lagerschild 18 entnommen und durch ein Auslenkfinger 13 anderer Geometrie ersetzt werden.

Obwohl in der Darstellung gemäß Fig. 2 nur eine Längsschneideinrichtung gezeigt ist, können über die Breite einer ein- oder mehrlagigen Materialbahn 5 mehrere solche Einheiten vorgesehen sein, um einzelne Bahnstränge für die zu produzierenden Exemplare je nach Typ und Format zusammenzuführen. Ein Anfahren jeweils voreingestellter formatabhängig fester Positionen durch die Längsschneideinrichtungen 1, 3 ist mittels der zentralen Steuereinheit im Rahmen der Voreinstellung der Rotation ebenfalls möglich.

Mit der erfmdungsgemäß vorgeschlagenen Lösung kann die Absaugung der Partikel, die beim Längsschneiden entstehen können, unmittelbar an deren Entstehungsstelle erfolgen, ohne daß die Partikel durch die sich an der Oberseite 7 und der Unterseite 8 der Materialbahn 5 ausbildende Grenzschicht mitgerissen und auf diese Weise abtransportiert werden. In der Grenzschicht beidseits der Materialbahn 5 enthaltene Partikel können bei einer Bahngeschwindigkeiten von etwa 15 m/s nur mit einem Saugluftstrom abtransportiert werden, dessen Geschwindigkeit in der Größenordnung von etwa 25 m/s liegt. Eine derart hohe Saugluftgeschwindigkeit bedingt jedoch entsprechende Gebläse und benötigt entsprechende Antriebsleistung, welche mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung auf vorteilhafte Weise einfach eingespart werden kann.

Figur 3 zeigt eine Ausführungsvariante mit die Auslenkelemente umfangender, halbrunder Stütze.

Analog zur bereits in Figur 1 diskutierten Darstellung läuft die Materialbahn 5 in Bahnlaufrichtung 6 und wird am Schneidpunkt 4 durch die miteinander zusammenarbeitenden Schneidmesser 1 und 3 in Längsrichtung getrennt. Nach Verlassen der Schneidzone zwischen den miteinander zusammenarbeitenden Messern 1 und 3, gelangt die in Bahnlaufrichtung 6 geförderte Materialbahn 5 in eine Absaugzone 26, die beispielsweise durch lokal ausgelenkte Bürsten 17 gebildet sein kann. In der Darstellung gemäß Figur 3 sind die Bürsten 17 in ihrem ausgelenkten Zustand von einer Stütze 28 umfangen, die mit einer Rundung 30 versehen ist. Die geneigt ausgeführte Rundung 30 innerhalb der Stütze 28 bestimmt die maximale Auslenkung im ausgelenkten Bürstenbereiches 21 relativ zum nicht ausgelenkten Bürstenbereich 22.

Anstelle der in den Darstellungen gemäß Figur 1 bzw. Figur 3 gezeigten Bürsten, können auch lamellenartig ineinander verschiebbare Elemente vorgesehen werden, die dem über den Auslenkwinkel 19 bewirkten Auslenkbereich 21 eingrenzen. Die lamellenartig ineinander verschiebbaren Elemente können aus Kunststoff oder auch aus anderen Materialien gefertigt sein und sind so ausgebildet, daß sich eine in Figur 2 dargestellte etwas dachpfannenförmig konfigurierte Absaugzone 26 ergibt.

Die den ausgelenkten Bürstenbereich 21 umfangende Stütze 28 ist an ihren Seiten von Seitenflächen 29 begrenzt, die zwischen sich die Rundung 30 einschließen. Mit einer Befestigung 14 ist die mit einer geneigt verlaufenden Stützfläche versehene Stütze 28 am Unterdruckkasten 11 befestigt.

Aus der Darstellung gemäß Figur 4 geht die halbrunde Stütze in ihrer Seitenansicht hervor.

Die Stütze 28 enthält einen gerundeten Bereich 30 (vergl. Darstellung gemäß Figur 5), der mit einer Neigung 32 in Bezug auf die Horizontale verlaufend ausgebildet ist. Der Boden der Rundung 30 in der Darstellung gemäß Figur 4 in gestrichelter Darstellung wiedergegeben, kann beispielsweise als ein dünnes Blech ausgestaltet sein, welches die maximale Auslenkung von Bürsten 17 oder den maximalen Verschiebeweg von lamellenförmigen Begrenzungselementen definiert.

Die Stütze 28 ist in gekröpfter Ausbildung ausgebildet und enthält eine Ausnehmung 33, in welcher eine Begrenzungswand 11.1 des Unterdruckkastens 11 mündet, an welchem die Stütze 28 über eine Befestigung 14 aufgenommen ist. Die Stütze 28 kann sowohl als Metallbauteil, als auch aus Kunststoff gefertigt sein.

Aus der Darstellung gemäß Figur 5 geht die Draufsicht auf die halbrund ausgeführte Stütze gemäß Figur 4 hervor.

Die Stütze 28, sei es ein Kunststoff oder ein Metallbauteil, kann am Unterdruckkasten 11 (vergl. Darstellung gemäß Figur 3) mittels einer Befestigung 14 aufgenommen werden, die die Stütze im Bereich der Langlöcher 31 durchsetzt. Im oberen Teil der Stütze 28 ist die mit einer Neigung 32 verlaufende Rundung 30 ausgebildet, welche mit ihrer Bodenfläche und den daran aufgenommenen Seitenflächen 29 die maximale Auslenkung der bürstenoder lamellenförmigen Verschiebeelementen begrenzt. Mit der Ausnehmung 33 liegt die Stütze 28 gemäß der Darstellung aus Figur 4 und 5 an der Begrenzungswand 11.1 des Unterdruckkastens 11 im Wendestangenüberbau einer Längsschneideinrichtung nachgeordnet an.

Bezugszeichenliste

1: Schneidmesser
2: Rotationsachse
3: Gegenmesser
4: Schneidpunkt
5: Materialbahn
6: Bahnlaufrichtung
7: Oberseite
8: Unterseite
9: Öffnung
10: Spindelträger
11: Unterdruckkasten
11.1: Begrenzungswand
11.2: Öffnung
11.3: Kanten
12: Anschlußstück
13: Auslenkfinger
14: Befestigung
15: Antrieb
16: Spindel
17: Bürsten
18: Lagerschild
19: Auslenkwinkel
20: Verfahrrichtung
21: ausgelenkter Bürstenbereich
22: nicht ausgelenkter Bürstenbereich
23: Absaugung
24: Profilierung
25: Rundung
26: Absaugzone
27: Längsschneidzone
28: Stütze
29: Seitenfläche
30: Rundung
31: Langloch
32: Neigung
33: Ausnehmung

Claims

Vorrichtung zur Entfernung von Partikeln von ein- oder mehrlagigen Materialbahnen (5), die mittels Längsschneideinrichtungen (1, 3) längsgeschnitten werden die entlang des Bahnlaufpfades (6) in einer Längsschneidzone (27) aufgenommen sind, die sich im Wendestangenüberbau einer bahnverarbeitenden Rotationsdruckmaschine befindet, wobei eine Absaugzone (26) bildende Elemente (17) durch parallel zur Rotationsachse (2) der Längsschneideinrichtungen (1, 3) bewegbare, mit diesen gekoppelten Auslenkelementen (13) ausgelenkt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die die Absaugzone (26) bildenden Elemente (17) als flexible Bürsten ausgebildet sind.
Vorrichtung zur Entfernung von Partikeln von ein- oder mehrlagigen Materialbahnen (5), die mittels Längsschneideinrichtungen (1, 3) längsgeschnitten werden, die entlang des Bahnlaufpfades (6) in einer Längsschneidzone (27) aufgenommen sind, die sich im Wendestangenüberbau einer bahnverarbeitenden Rotationsdruckmaschine befindet, wobei eine Absaugezone (26) bildende Elemente (17) durch parallel zur Rotationsachse (2) der Längsschneideinrichtungen (1, 3) bewegbare, mit diesen gekoppelte Auslenkelementen (13) ausgelenkt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die die Absaugzone (26) bildenden Elemente (17) als flexible, lamellenförmige Verschiebeelemente ausgebildet sind.
Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (17) eine Öffnung (11.2) einer Absaugung (23) begrenzen.
Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkelemente (13, 19) an einem Lagerschild (18) eines der Längsschneideinrichtungen (1, 3) aufgenommen sind.
Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerschild (18) mittels eines Antriebes (15, 16) in Verfahrrichtung (20) verschiebbar ist.
Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrrichtung (20) sich senkrecht zur Materialbahn in Laufrichtung (6) erstreckt.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugung (23) ein Unterdruckkasten (11) mit seitlichen Unterdruckanschlüssen (12) umfaßt
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugung (23) eine Öffnung (11.2) umfaßt, welche durch auslenkbare Elemente (17) abgedeckt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die auslenkbaren Elemente (17) in Reihe angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkelemente (13, 19) eine gerundete Kontur (25) umfassen.
Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslenkelemente (13, 19) eine in der Bahnlaufebene liegende Absaugzone (26) erzeugen, die sich in den Auslaufzwickel der miteinander zusammenarbeitenden Schneideinrichtungen (1, 3) erstreckt.
Verwendung einer Vorrichtung zur Entfernung von Partikeln von ein- oder mehrlagigen Materialbahnen (5) gemäß Anspruch 1 oder 2 in einer Akzidenzrollenrotationsdruckmaschine.
Verwendung einer Vorrichtung zur Entfernung von Partikeln von ein- oder mehrlagigen Materialbahnen (5) gemäß Anspruch 1 oder 2 in einer Zeitungsrotationsdruckmaschine.