-
Die
Erfindung betrifft einen Falzapparat gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
-
Durch
die WO 97/24284 A2 ist ein solcher Falzapparat bekannt. Ein derartiger
Falzapparat wird z. B. am Ausgang einer Rotationsdruckmaschine angeordnet,
um eine bedruckte, gegebenenfalls längs gefalzte Materialbahn,
die aus einer oder mehreren Lagen bestehen kann, in als Signaturen
bezeichnete Abschnitte zu zerschneiden und diese Signaturen ein oder
mehrere Male zu falzen.
-
Im
Gegensatz zum Druckvorgang erfordert der Falzvorgang, insbesondere
bei der Übergabe
einer Signatur vom Falzmesserzylinder an den Falzklappenzylinder,
Bewegungen der Signatur quer zu ihrer Oberfläche, die durch den Strömungswiderstand
der Luft behindert werden. Aus diesem Grund ist in einem kontinuierlichen
Produktionsprozess, wo die frisch bedruckte Materialbahn unmittelbar
einem Falzapparat zugeführt
wird, die maximale Arbeitsgeschwindigkeit des Falzapparats derjenige
Faktor, der die Verarbeitungsgeschwindigkeit des gesamten Produktionsprozesses
begrenzt. Ein weiterer geschwindigkeitsbegrenzender Faktor rührt daher,
dass die Zylinder des Falzapparats mit ihren Falzmessern und -klappen
eine Vielzahl von Elementen aufweisen, die im Betrieb abrupt beschleunigt
und abgebremst werden müssen
und die deshalb einem Verschleiß unterliegen,
der mit zunehmender Verarbeitungsgeschwindigkeit überproportional
zunimmt.
-
Um
die Flexibilität
eines in einen kontinuierlichen Produktionsprozess eingebundenen
Falzapparats zu vergrößern und
insbesondere die Herstellung von Produkten mit einer unterschiedlichen
Zahl von Falzen zu ermöglichen,
ist es bekannt, die Zylinder eines Falzapparats mit Greifern auszustatten,
die eine Durchführung
der Signaturen durch den Apparat ohne Falzung ermöglichen.
Da aber auch diese Greifer eine diskontinuierliche Bewegung ausführen, begrenzen
auch sie die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Druckprozesses selbst
dann, wenn im Falzapparat keine Falz erzeugt wird. Außerdem vermehren diese
Greifer die Zahl der verschleißgefährdeten
und damit wartungsbedürftigen
Elemente.
-
Die
DE 195 25 169 A1 ,
die
DE 195 09 947
A1 und die
DE
36 26 287 A1 beschreiben jeweils einen Falzapparat, an
den ein Zusatzmodul seitlich ankoppelbar ist. Dieses Zusatzmodul
weist eine Förderstrecke
mit einem Schaufelrad und einer Bandablage zum Transportieren nicht
quergefalzter Signaturen auf.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen weiteren Falzapparat
zu schaffen, der mit hoher Geschwindigkeit betrieben werden kann,
wenn kein Falz benötigt
wird.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
Ein
geschwindigkeitsbegrenzender Einfluss kann sich aus einer begrenzten
Verarbeitungsgeschwindigkeit eines Schaufelrades einer angeschlossenen
Auslageeinrichtung ergeben. Wenn ein fertiges Produkt mit zu hoher
Geschwindigkeit in die Fächer
eines solchen Schaufelrades eingeworfen und dadurch heftig abgebremst
wird, können
Beschädigungen
die Folge sein. Eine Abbremsung der Produkte vor dem Einwerfen in
das Schaufelrad ist jedoch nicht oder nur in beschränktem Umfang
möglich,
wenn die Produkte dem Schaufelrad in einem praktisch lückenlosen
Strom oder mit nur geringem Abstand voneinander zugeführt werden.
Dieses Problem kann überwunden
werden, indem in der Förderstrecke
eine Signaturweiche zum selektiven Zuführen der Signaturen zu wenigstens
zwei Auslageeinrichtungen vorgesehen wird. Wenn jede dieser Auslageeinrichtungen
durch die Signaturweiche nur mit jeder zweiten hergestellten Signatur
versorgt wird, kann jede einzelne Auslageeinrichtung mit einer Geschwindigkeit
arbeiten, die der halben Produktionsrate der Signaturen entspricht.
Eine Aufteilung des Signaturenstroms auf mehr als zwei Auslageeinrichtungen
erlaubt eine Steigerung der Verarbeitungsgeschwindigkeit jeweils
proportional zur Anzahl der Auslageeinrichtungen.
-
Die
Auslageeinrichtungen der Förderstrecke sind
jeweils mit parallel zur Drehachse des Schaufelrades fördernden
Bandfördereinrichtungen
ausgestattet. Diese Konstruktion bewirkt eine Änderung der Bewegungsrichtung
der Signaturen um 90° bei
der Auslage auf die Bandfördereinrichtung,
so dass ein Beschneiden der Signaturen an allen Seiten möglich wird,
ohne dass dafür
kostspielige und die Verarbeitungsgeschwindigkeit begrenzende Eckstationen
erforderlich sind.
-
Eine
zwischen der Signaturweiche und jeder Auslageeinrichtung angeordnete
Verzögerungseinrichtung
kann die Geschwindigkeit der Signaturen im Vergleich zu der Bahngeschwindigkeit
am Eingang des Falzapparats um bis zur Hälfte reduzieren.
-
Eine
erhöhte
Flexibilität
bei der Verarbeitung kann dadurch erreicht werden, dass der Falzapparat zwei
Eingänge
zum einzelnen oder gleichzeitigen Zuführen von Teil-Materialbahnen
und Mittel zum Zusammenführen
dieser Teil-Materialbahnen zu der in dem Falzapparat zu verarbeitenden
Materialbahn aufweist. So kann in dem Falzapparat wahlweise eine über den
ersten Eingang allein zugeführte
Materialbahn, eine über
den zweiten Eingang allein zugeführte
Materialbahn oder eine aus über
beide Eingänge
zugeführten
Teilbahnen zusammengesetzte Materialbahn verarbeitet werden.
-
Vorzugsweise
ist jeder einer der Eingänge mit
einem Falz-Trichter ausgestattet, um an der über diesem Eingang zugeführten Teil-Materialbahn
einen Längsfalz
erzeugen zu können.
-
Eine
weitere Steigerung der Flexibilität wird erreicht durch Mittel
zum Wiederauseinanderführen der
zwei Teil-Materialbahnen, die es ermöglichen, jeweils eine erste
Teil-Materialbahn der Förderstrecke und
die zweite Teil-Materialbahn der Falzeinrichtung zuzuführen. So
können
beide Verarbeitungseinheiten des Falzapparats, die Förderstrecke
und die Falzeinrichtung, gleichzeitig voll genutzt werden.
-
Bemerkenswerterweise
können
Förderstrecke
und Falzeinrichtung des oben definierten Falzapparats jeweils zur
Herstellung gleicher Produkte eingesetzt werden, d. h. Förderstrecke
und Falzeinrichtung können
gleichzeitig betrieben werden und so wiederum die Verarbeitungsgeschwindigkeit
steigern. Hierfür
ist dem Falzapparat zweckmäßigerweise
eine Längsschneideinrichtung
zum Zerschneiden einer Materialbahn in die erste und die zweite Teil-Materialbahn
vorgeschaltet, wobei die erste Teil-Materialbahn die doppelte Breite der
zweiten hat und dem Falzapparat längsgefalzt zugeführt wird.
Indem diese erste Teil-Materialbahn über die Förderstrecke geführt und
dort in Signaturen einer gegebenen Länge zerschnitten wird, während die
zweite Teil-Materialbahn
in der Falzeinrichtung in Signaturen mit der doppelten Länge zerschnitten
und dann quer gefalzt wird, können über die
Förderstrecke
und die Falzeinrichtung jeweils identische Produkte mit großer Geschwindigkeit
erzeugt werden.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben.
-
Es
zeigen:
-
1 einen
schematischen Querschnitt durch einen Falzapparat;
-
2 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 1;
-
3 einen
schematischen Querschnitt durch einen Falzapparat gemäß einer
zweiten Ausgestaltung.
-
Der
in 1 gezeigte Falzapparat umfasst im wesentlichen
drei Funktionsgruppen, eine Schneideinrichtung 01 zum Zerschneiden
einer in den Apparat eingeführten,
eventuell längsgefalzten Materialbahn 04 in
einzelne Signaturen, eine Falzeinrichtung 02 zum Falzen
der zugeschnittenen Signaturen und eine Förderstrecke 03, auf
der Signaturen unter Umgehung der Falzeinrichtung 02 direkt
Auslageeinrichtungen 06; 07 zugeführt werden.
-
Die
Schneideinrichtung 01 umfasst ein rotierendes Messer 08 zur
Längsbesaumung
der Materialbahn 04, eine Zugwalze 09 zum Aufrechterhalten einer
vorgegebenen Spannung der Materialbahn 04 und im Anschluss
daran Messer- und Nutzylinder 11 bzw. 12, die
mit jeder Umdrehung eine Signatur von der einlaufenden Materialbahn 04 abschneiden.
Der Durchmesser der Messerzylinder 11 und Nutzzylinder 12 ist
einstellbar, um die Schneideinrichtung 01 an die Verarbeitung
von Signaturen unterschiedlicher Länge anzupassen.
-
Die
abgeschnittenen Signaturen werden von einer ersten Bandfördereinrichtung 13 an
einen Falzmesserzylinder 14 herangeführt, wobei die Geschwindigkeit
der Bandfördereinrichtung 13 so
an die relative Phasenlage von Messerzylinder 11 und Nutzylinder 12 bzw.
Falzmesserzylinder 14 angepasst ist, dass ein führendes
Ende jeder Signatur auf einen Greifer 16 des Falzmesserzylinders 14 trifft
und von diesem eingeklemmt wird. Mit Hilfe der Greifer 16 wird
die Signatur zu einem Spalt zwischen dem Falzmesserzylinder 14 und
einem Falzklappenzylinder 18 befördert. In diesem Spalt werden
Falzmesser 17 des Falzmesserzylinders 14 ausgeklappt,
um die Signatur in eine Falzklappe 19 des Falzklappenzylinders 18 zu
pressen. Durch Einklemmen in der Falzklappe 19 wird die
Signatur an den Falzklappenzylinder 18 übergeben. Von diesem wird sie
an eine zweite Bandfördereinrichtung 21 weitergegeben,
die den Strom von Signaturen über
eine Signaturweiche 22 auf zwei Auslageeinrichtungen 23 verteilt.
-
Bei
der in 1 gezeigten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Schneideinrichtung 01 z. B. durch Abrücken der Messerzylinder 11 bzw.
Nutzylinder 12 von der Materialbahn 04 inaktivierbar.
In Transportrichtung hinter Messerzylinder 11 und Nutzylinder 12 befindet
sich ein Abzweig 24, an dem die Matenalbahn 04 um
die erste Bandfördereinrichtung 13 herum
einer zweiten Schneideinrichtung 26 zuführbar ist. Der Aufbau dieser
Schneideinrichtung 26 ist analog zu dem der Schneideinrichtung 01 und
wird daher nicht erneut beschrieben.
-
An
die Schneideinrichtung 26 schließt sich die Förderstrecke 03 an.
Diese nimmt von der Schneideinrichtung 26 geschnittene
Signaturen auf und führt
sie zunächst
einer Signaturweiche 27 zu. Die Signaturweiche 27 umfasst
zwei gegenüberliegende
Walzen 28, die jeweils von Bändern 29 der Bandfördereinrichtung 03 umschlungen
sind, und die auf jeweils bis zur Hälfte ihres Umfangs vorspringende
Nocken 31 tragen, die in der vergrößerten Darstellung der 2 genauer
zu erkennen sind.
-
Die
Fördergeschwindigkeit
der Förderstrecke 03 im
Bereich der Walzen 28 bzw. die Bahngeschwindigkeit der
Bänder 29 ist
so gewählt,
dass der Abstand zwischen den führenden
Kanten 32 der Nocken 31 jeweils dem Abstand zwischen
den führenden
Kanten 32 von auf der Förderstrecke 03 im
Bereich der Bänder 29 geförderten
Signaturen entspricht. Die Nocken 31 steuern eine Hin-
und Herbewegung eines im Ausgangszwickel des Spalts zwischen den
zwei Walzen 28 angeordneten Keils 33 zwischen
zwei Positionen, in denen er die den Spalt passierenden Signaturen
in jeweils einen von zwei Förderkanälen 34, 36 lenkt.
-
Die
Förderkanäle 34; 36 sind
in einem ersten Abschnitt durch Bänder 29 definiert,
die um die Walzen 28 geschlungen sind, und deren Bahngeschwindigkeit
folglich der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen 28 entspricht.
Eine Verzögerungseinrichtung 35 ist
jeweils in einem zweiten Abschnitt der Förderkanäle 34 bzw. 36 durch
Bänder 37 gebildet,
die sich mit einer geringeren Geschwindigkeit bewegen und die die
Signaturen abbremsen. Die Verzögerungseinrichtungen 35 können auch
mehrere von Bändern 37 mit
sukzessive abnehmender Geschwindigkeit gebildete Abschnitte zum
stufenweisen Verlangsamen der Signaturen aufweisen.
-
Die
Förderkanäle 34; 36 führen jeweils
zu einem Schaufelrad 38 bzw. 39, in dessen Schaufeln
die geförderten
Signaturen hineinfallen. Das dem Förderkanal 34 zugeordnete,
linke Schaufelrad 38 dreht sich im Uhrzeigersinn und legt
auf ein nach links laufendes Förderband 41 aus;
das rechte Schaufelrad 39 rotiert im Gegenuhrzeigersinn
und legt auf ein nach rechts laufendes Förderband 42 aus. Die
Geschwindigkeiten von Schaufelrad 38 bzw. 39 und
Förderband 41 bzw. 42 sind
jeweils so aufeinander abgestimmt, dass die Umfangsgeschwindigkeit
des Schaufelrades 38; 39 in dem Bereich, wo die
eingeworfenen Signaturen das Förderband 41 oder 42 berühren, im
wesentlichen der Transportgeschwindigkeit des Förderbandes entspricht. Die
Auslage der Signaturen auf das Förderband 41; 42 kommt
daher nicht durch eine Zugwirkung des Förderbandes 41; 42 an
den Signaturen sondern ausschließlich durch den Schub eines
Auslegerarms zustande, der jeweils ortsfest an den Schaufelrädern 38; 39 angeordnet
ist und in einen Spalt der Schaufeln eingreift, so dass beim Vorbeirotieren
der Schaufeln an dem Auslegerarm dieser die Signaturen aus den Schaufeln
herausschiebt. Auf diese Weise wird auch bei einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit
der Schaufelräder 38; 39 eine
absolut zuverlässige
und gleichmäßige geschuppte
Auslage der Signaturen erreicht.
-
Die
Förderstrecke 03 und
die ihr zugeordnete Schneideinrichtung 26 bilden eine modulare
Baugruppe, die unter einen herkömmlichen
Falzapparat mit geringfügigen
Anpassungen des letzteren wie etwa der nachträglichen Anbringung des Abzweigs 24,
untergebaut werden kann, ohne dass hierfür zusätzlicher Stellplatz erforderlich
ist. Dies wird insbesondere möglich
durch den asymmetrischen Aufbau des Moduls: Ein herkömmlicher
Falzapparat wird von den Signaturen in einer Richtung, bezogen auf 1 von
links nach rechts, durchlaufen. Die modulare Baugruppe passt sich
dem an, indem der Eingang 43 für das zu verarbeitende Material,
hier der Eingang der zweiten Schneideinrichtung 26, in
einem ersten Endbereich der Baugruppe (dem linken Endbereich in 1)
angeordnet ist, und dass beide Schaufelräder 38; 39 bezogen
auf diesen Eingang 43 in Richtung des anderen Endbereichs
(in 1 nach rechts) versetzt liegen. Genauso wie beim
Falzapparat wird somit links vom Eingang 43 keine Stellfläche benötigt. Darüber hinaus
erlaubt die gegensinnig rotierende Anordnung der zwei Schaufelräder 38; 39 das
Herausführen
der Produkte in zwei Richtungen über Ausgänge 44; 46 auf
einer Ebene, so dass nur eine geringe Bauhöhe benötigt wird.
-
Grundsätzlich wäre auch
eine platzsparende Anordnung denkbar, bei der die Baugruppe der
Förderstrecke 03 über der
der Falzeinrichtung 02 montiert ist. Die oben beschriebene
und in 1 gezeigte Anordnung ist jedoch bevorzugt, weil
die Falzeinrichtung 02, die mehr Wartungs- und Justageaufwand
erfordert als die Förderstrecke 02,
leichter zugänglich ist.
-
Bei
der hier beschriebenen Ausgestaltung ist der Förderstrecke 03 eine
eigene Schneideinrichtung 26 vorgeschaltet, um eine einfache
Nachrüstbarkeit bestehender Falzapparate
durch die Förderstrecke 03 und
die zwei Auslageeinrichtungen 06; 07 zu erreichen.
-
Selbstverständlich ist
es auch möglich,
die beiden Funktionen des Schneidens und des Falzens des Falzapparats
stärker
miteinander zu integrieren, indem nur eine Schneideinrichtung vorgesehen
wird und am Ausgang dieser Schneideinrichtung eine Signaturweiche
vorgesehen wird, die es erlaubt, die geschnittenen Signaturen wahlweise
der Falzeinrichtung oder der Förderstrecke
zuzuführen.
-
Immer
dann, wenn die Förderstrecke 03 in Betrieb
ist, kann die Falzeinrichtung 02 komplett abgeschaltet
werden. Dies führt
zum einen zu einer verringerten Leistungsaufnahme des Falzapparates, zum
anderen wird dadurch der Verschleiß an den empfindlichen Teilen
des Falzapparates reduziert, und darüber hinaus kann der Falzapparat
mit einer höheren
Geschwindigkeit gefahren werden, als dies beim Betrieb der Falzeinrichtung 02 möglich wäre.
-
3 zeigt
in einem zu 1 analogen Querschnitt einen
Falzapparat gemäß einer
zweiten Ausgestaltung der Erfindung. Elemente, die in Aufbau und
Funktion bereits mit Bezug auf die 1 und 2 beschriebenen
Elementen entsprechen, tragen die gleichen Bezugszeichen.
-
Dieser
Falzapparat besitzt zwei Eingänge
in Form zweier Falztrichter 51; 52. Die zu verarbeitende Materialbahn 04 ist
wahlweise über
einen dieser zwei Falztrichter 51; 52 zuführbar, sie
kann aber auch erst innerhalb des Falzapparates dadurch entstehen, dass über die
zwei Falztrichter 51; 52 gleichzeitig zugeführte Teil-Materialbahnen
mit Hilfe von Walzen 53 umgelenkt und zur Materialbahn 04 übereinander
gelegt werden.
-
Die
Materialbahn 04 passiert anschließend eine Zugwalze 09 und
ein Messer 08 zur Längsbesäumung. Quer-
und Längsperforationseinheiten 54; 56 für die Quer-
und Längsperforation
der Materialbahn 04 sind im Anschluss an das Messer 08,
vor einer zweiten Zugwalze 09 angeordnet.
-
Im
Anschluss an die zweite Zugwalze 09 gibt es zwei Wege,
auf denen die Materialbahn 04 weiter gefördert werden
kann, zur Falzeinrichtung 02 oder zur Förderstrecke 03. Falls
die Materialbahn 04 aus zwei jeweils über die zwei Falztrichter 51; 52 zugeführten Teilbahnen
zusammengesetzt ist, können beide
Teilbahnen jeweils entweder der Falzeinrichtung 02 oder
der Förderstrecke 03 zugeführt werden, oder
es kann die Materialbahn 04 wieder in die Teilbahnen zerlegt
werden, und die über
den Falztrichter 51 zugeführte Teilbahn wird zur Förderstrecke 03 weitergefördert, die über den
Falztrichter 52 zugeführte
hingegen zur Falzeinrichtung 02.
-
Den
Eingang der Falzeinrichtung 02 bildet hier ein Spalt zwischen
einem Messerzylinder 57 und dem Falzmesserzylinder 14.
Die Förderstrecke 03 weist
an ihrem Eingang 43, wie bereits mit Bezug auf 1 beschrieben,
eine zweite Schneideinrichtung 26 zum Zerlegen der zugeführten Materialbahn
in Signaturen auf. Die Länge
dieser Signaturen ist nicht notwendigerweise die gleiche wie die
der vom Messerzylinder 57 geschnittenen, insbesondere können sie
halb so lang oder kleiner wie letztere sein. Der sich an die Schneideinrichtung 26 anschließende Aufbau
der Förderstrecke
entspricht weitgehend dem mit Bezug auf 1 und 2 beschriebenen.
Ein erster Unterschied ist jedoch, dass bei der Ausgestaltung von 3 die
Schaufelräder 38; 39 gleichsinnig rotieren.
Ein zweiter, wichtiger Unterschied ist, dass die Förderbänder 41; 42,
auf die die Schaufelräder 38; 39 auslegen,
in einer zur Drehachse der Schaufelräder 38; 39 parallelen
Richtung orientiert sind, d. h. sie fördern in einer zur Ebene der
Zeichnung in 3 senkrechten Richtung. Die
Förderrichtung
ist für
beide Förderbänder 41; 42 die
gleiche, und sie ist so gewählt,
dass die erzeugten Signaturen, sofern sie einen im Falzzylinder 51 oder 52 erzeugten Längsfalz
aufweisen, mit dem Längsfalz
voran ausgefördert
werden.
-
Durch
den Wechsel der Transportrichtung der Signaturen aus der Ebene der 3 in
eine zu dieser Ebene senkrechte Richtung ist es möglich, mit Hilfe
von in der Fig. nicht dargestellten Messern die auf den Förderbändern 41; 42 ausgeförderten
Signaturen kopf- und
fußseitig
zu beschneiden, ohne das hierfür
Eckstationen erforderlich sind, in denen die Signaturen jeweils
abgebremst und um 90° gedreht werden,
um ihre zu beschneidenden Ränder
in Transportrichtung auszurichten.
-
Wie
man sieht, erlaubt auch der Falzapparat aus 3 die Verarbeitung
einer zugeführten
Materialbahn zu einer Vielzahl unterschiedlicher Produktformate.
Eine Besonderheit dieses Falzapparates ist jedoch die Möglichkeit,
durch gleichzeitigen Betrieb von Falzeinrichtung 02 und
Förderstrecke 03 über jeweils
unterschiedliche Zwischenstufen identische Produkte herzustellen
und so für
diese Produkte eine sehr hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit zu erreichen.
Um diese Besonderheit zu nutzen, wird eine Materialbahn, wie etwa
eine bedruckte Papierbahn in einer dem Falzapparat vorgeschalteten,
an sich bekannten und deshalb hier nicht dargestellten Längs-Schneidapparat in
drei Teilbahnen geschnitten, deren Breiten sich zueinander gleich
verhalten. Zwei Teilbahnen werden übereinander dem Falzapparat über den
Falztrichter 51 unter Ausbildung eines Längsfalzes
zugeführt;
die andere Teilbahn wird über den
Falztrichter 52 ohne Längsfalz
zugeführt.
In Höhe
der zweiten Zugwalze 09 werden die zwei Teilbahnen wieder
getrennt, die breitere ohne Längsfalz Teilbahn
wird der Falzeinrichtung 02 zugeführt, dort in Signaturen einer
gegebenen Länge
zerschnitten, und die Signaturen werden einmal quer und im dritten Bruch
längs gefalzt,
um ein Produkt mit der halben Länge
der Signaturen zu erhalten. Die zwei übereinanderliegenden Teilbahnen
hingegen werden der Förderstrecke 03 zugeführt, an
deren Eingang sie unmittelbar in Signaturen mit der besagten halben
Länge zerschnitten
werden. Die so erhaltenen Signaturen werden mit der Signaturweiche 27 auf
die zwei Förderbändern 41; 42 verteilt.
Der Falzapparat erzeugt somit in jedem Arbeitstakt der Falzeinrichtung 02 drei
Signaturen.
-
- 01
- Schneideinrichtung,
erste
- 02
- Falzeinrichtung
- 03
- Förderstrecke
- 04
- Materialbahn
- 05
-
- 06
- Auslageeinrichtung
- 07
- Auslageeinrichtung
- 08
- Messer
- 09
- Zugwalze
- 10
-
- 11
- Messerzylinder
- 12
- Nutzylinder
- 13
- Bandfördereinrichtung,
erste
- 14
- Falzmesserzylinder
- 15
-
- 16
- Greifer
- 17
- Falzmesser
- 18
- Falzklappenzylinder
- 19
- Falzklappe
- 20
-
- 21
- Bandfördereinrichtung,
zweite
- 22
- Signaturweiche
- 23
- Auslageeinrichtung
- 24
- Abzweig
- 25
-
- 26
- Schneideinrichtung,
zweite
- 27
- Signaturweiche
- 28
- Walze
- 29
- Band
- 30
-
- 31
- Nocke
- 32
- Kante,
führende
- 33
- Keil
- 34
- Förderkanal
- 35
- Verzögerungseinrichtung
- 36
- Förderkanal
- 37
- Band
- 38
- Schaufelrad
- 39
- Schaufelrad
- 40
-
- 41
- Förderband
- 42
- Förderband
- 43
- Eingang
- 44
- Ausgang
- 45
-
- 46
- Ausgang
- 47
-
- 48
-
- 49
-
- 50
-
- 51
- Falztrichter
- 52
- Falztrichter
- 53
- Walze
- 54
- Querperforationseinheit
- 55
- Längsperforationseinheit
- 56
- Messerzylinder