Die Erfindung bezieht sich auf einen Rucksack mit über Kreuz
verlaufenden Schultertragegurten nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Ein solcher Rucksack ist insbesondere für Sport- und Freizeitaktivitäten
bestimmt, bei denen mehr oder weniger ausgeprägte
Bewegungen der Arme schräg zur Fortbewegungsrichtung auftreten,
insbesondere in Form einer Pendelbewegung, beispielsweise
beim Inline-Skating oder Skifahren.
Ein derartiger Rucksack ist bereits bekannt (DE 296 15 828
U). Dabei ist ein schräg verlaufender Hauptschultertragegurt
mit einem längs verschiebbaren Schieber vorgesehen, der mit
zwei Schließen versehen ist, an denen der obere und der untere
Abschnitt des anderen Schultertragegurts wahlweise befestigbar
ist.
Mit dem bekannten Rucksack ist ein ein- und beidseitiges Tragen
ohne Fehlhaltung möglich. Bei maximaler Bewegungsfreiheit
wird eine gleichmäßige Gewichtsverteilung ohne Verkrampfung
der Halswirbel- und Rückenmuskulatur unter Entlastung der
Wirbelsäule erreicht.
Der bekannte Rucksack wird allerdings nicht in der gewohnten
Weise angelegt, indem man mit den Armen durch die beiden
Schultertragegurte greift, vielmehr wird zunächst der Hauptschultertragegurt
über den Kopf gezogen, worauf der eine oder
andere Abschnitt des anderen Schultertragegurts wahlweise am
Schieber befestigt werden kann. Die Benutzung des bekannten
Rucksackes erfordert daher eine Einweisung durch Fachpersonal.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Anlegen eines Rucksacks
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ohne dessen Vorteile zu
schmälern, wesentlich zu vereinfachen.
Es wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 gekennzeichneten
Rucksack erreicht. In den Unteranspruchen sind vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
Bei einem erfindungsgemäßen Rucksack ist im Brustbereich eine
Steckschließe aus einem Steckteil und einem Aufnahmeteil vorgesehen,
wobei an dem Steckteil der Steckschließe der obere
Abschnitt des ersten Schultertragegurts und der untere Abschnitt
des zweiten Schultertragegurts und an dem Aufnahmeteil
der obere Abschnitt des zweiten Schultertragegurts und
der untere Abschnitt des ersten Schultertragegurts befestigt
ist.
Wenn die Steckschließe geöffnet ist, wird damit auf jeder
Seite ein Gurt gebildet, der aus einem oberen und einem unteren
durch das Steckteil bzw. das Aufnahmeteil verbundenen
Gurtabschnitt besteht. Zum Anlegen des Rucksacks kann man daher
in gewohnter Weise bei geöffneter Schließe mit dem einen
Arm durch den Gurt auf der einen und mit dem anderen Arm
durch den Gurt auf der anderen Seite schlüpfen. Anschließend
braucht die Steckschließe nur noch in das Steckteil gesteckt
zu werden. Das Anlegen des bekannten Rucksacks ist damit
denkbar einfach.
Während das Steckteil vorzugsweise rahmenförmig ausgebildet
ist, wird das Aufnahmeteil vorzugsweise durch eine Platte gebildet.
Beide Teile weisen vorzugsweise zwei im Winkel angeordnete
schlitzförmige Öffnungen auf, wobei durch die beiden
schlitzförmigen Öffnungen in dem Steckteil der obere Abschnitt
des ersten Schultertragegurts bzw. der untere Abschnitt
des zweiten Schultertragegurts hindurchgeführt ist,
und durch die beiden schlitzförmigen Öffnungen in dem Aufnahmeteil
der obere Abschnitt des zweiten Schultertragegurts
bzw. der untere Abschnitt des ersten Schultertragegurts.
Durch die schlitzförmigen Öffnungen in dem Steckteil bzw.
Aufnahmeteil wird die Kraft von den Gurten gleichmäßig in die
beiden Teile geleitet, die bei eingestecktem Steckteil eine
massive Anordnung bilden. Daher können auch schwere Rucksäcke
erfindungsgemäß ausgebildet werden.
Da die Kraft in den ineinander gesteckten Teile, also dem
Steckteil und dem Aufnahmeteil entsprechend dem Gurtverlauf
kreuzförmig verläuft, können zur Materialeinsparung in den
Bereichen außerhalb des kreuzförmigen Kraftverlaufs in den
beiden Teilen Ausnehmungen vorgesehen werden. So kann sowohl
das Steckteil zwischen seinen beiden schlitzförmigen Öffnungen
wie das Aufnahmeteil zwischen seinen beiden schlitzförmigen
Öffnungen jeweils eine Ausnehmung aufweisen.
Zur Befestigung und zum Verkürzen bzw. Verlängern der vier
Gurtabschnitte, also des oberen und des unteren Abschnitts
des ersten und des oberen und unteren Abschnitts des zweiten
Schultertragegurts weisen die schlitzförmigen Öffnungen vorzugsweise
jeweils einen mittleren Längssteg auf, welcher von
dem jeweiligen Gurtabschnitt umschlungen wird. D.h., die
freien Enden der Gurtabschnitte sind jeweils mit ihrem freien
Ende auf der dem Steckteil bzw. Aufnahmeteil zugewandten Seite
durch den betreffenden Schlitz hindurch um den Längssteg
herum und dann in der Gegenrichtung durch den Schlitz auf der
vom Aufnahmeteil bzw. Steckteil abgewandten Seite hindurchgesteckt.
Damit ist jeder Schlitz als Schnalle zur Befestigung
und zum Verändern der Länge des Gurtabschnitts zwischen
Schließe und Rucksack ausgebildet.
Damit das freie Ende des jeweiligen Gurtabschnitts nach dem
Hindurchstecken durch den Schlitz zusätzlich fixiert wird,
ist vorzugsweise eine Schlaufe um den betreffenden Gurtabschnitt
zwischen Steck- bzw. Aufnahmeteil und Befestigung des
jeweiligen Gurtabschnitts am Rucksack vorgesehen. Diese
Schlaufe besteht vorteilhaft aus einem gummielastischen Band.
Nachstehend ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rucksacks anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- die Vorderansicht eines Rucksacks; und
- Fig. 2 und 3
- die Draufsicht auf das Steckteil bzw. das Aufnahmeteil
der Steckschließe, wobei an dem Aufnahmeteil
ein Traggurtabschnitt befestigt ist.
Gemäß Fig. 1 weist ein Rucksack 1 zwei Schultertragegurte 2
und 3 auf, die sich von der einen bzw. anderen Seite des oberen
Endbereichs 4 des Rucksacks über Kreuz schräg nach unten
zum unteren Endbereich 5 des Rucksacks erstrecken. Jeder
Schultertragegurt 2, 3 besteht aus einem oberen Abschnitt 6
bzw. 7 und einem unteren Abschnitt 8 bzw. 9.
Im Brustbereich ist eine Steckschließe 11 aus einem Steckteil
12 und einem Aufnahmeteil 13 vorgesehen.
An dem Steckteil 12 ist der obere Abschnitt 6 des ersten
Schultertragegurts 2 und der untere Abschnitt 9 des zweiten
Schultertragegurts 3 und an dem Aufnahmeteil 13 der obere Abschnitt
7 des zweiten Schultertragegurts 3 und der untere Abschnitt
8 des ersten Schultertragegurts 2 befestigt.
Das Steckteil 12 wird durch einen Rahmen mit einer Öffnung
12a gebildet, an dessen einer Seite eine Führungszunge 14 mit
Längsrippen 14a, 14b und beiderseits der Führungszunge jeweils
eine nach außen belastete Federzunge 15, 16 einstückig
befestigt ist (Fig. 2). Zur Befestigung des oberen Schultertragegurtabschnitts
6 und des unteren Schultertragegurtabschnitts
9 sind in dem Steckteil 12 zwei im Winkel angeordnete
schlitzförmige Öffnungen 17, 18 vorgesehen, durch die der
eine bzw. andere Gurtabschnitt 6 bzw. 9 hindurchgeführt ist.
Das Aufnahmeteil 13 wird durch eine Platte gebildet, die innen
hohl ausgebildet ist. Von der Einstecköffnung 19 erstreckt
sich eine in Fig. 1 gestrichelt dargestellte Führung
21 für die Führungszunge 14 in den Hohlraum in der Platte des
Aufnahmeteils 13. An der Führung 21 werden die Längsrippen
14a, 14b geführt.
An den beiden Schmalseitenwänden der Platte sind Öffnungen
22, 23 vorgesehen, durch die bei eingestecktem Einsteckteil
die Außenseiten der Federzungen 15, 16 nach außen treten. An
ihrer den Öffnungen 22, 23 zugewandten Seite sind die Federzungen
15, 16 mit hinterschnittenen Rastflächen 24, 25 versehen,
die bei geschlossener Steckschließe die Anschläge 26, 27
an dem Aufnahmeteil 13 übergreifen. In der Platte des Aufnahmeteils
13 sind in gleicher Weise wie in dem Steckteil 12
zwei im Winkel (β) angeordnete schlitzförmige Öffnungen 30,
31 vorgesehen, durch die der obere Abschnitt 7 des zweiten
Schultertragegurts 3 bzw. der untere Abschnitt 8 des ersten
Schultertragegurts 2 hindurchgeführt ist.
Das Steckteil 12 weist zwischen den beiden schlitzförmigen
Öffnungen 17, 18 an der von der Führungszunge 14 und den beiden
Federzungen 15, 16 abgewandten Seite eine Ausnehmung 32
auf. In gleicher Weise ist die Platte des Aufnahmeteils 13
zwischen den beiden schlitzförmigen Öffnungen 30, 31 an der
von der Einstecköffnung 19 abgewandten Schmalseite mit einer
Ausnehmung 33 versehen.
Die beiden Ausnehmungen 32, 33 sind winkelförmig ausgebildet,
wobei die Schenkel des Winkels α, also die Kanten der Ausnehmungen
32, 33 senkrecht zur benachbarten Längsschlitzöffnung
17, 18 bzw. 30, 31 verlaufen. Der Winkel α kann beispielsweise
90° bis 120° betragen. Die beiden Längsschlitzöffnungen
17, 18 in der Platte des Steckteils 12 und die beiden Längsschlitzöffnungen
30, 31 in der Platte des Aufnahmeteils 13
können einen Winkel β von beispielsweise 90° bis 120° einschließen.
Die schlitzförmigen Öffnungen 17, 18, 30, 31 weisen jeweils
einen Längssteg 35 auf, so daß jede schlitzförmige Öffnung
17, 18, 30, 31 in einen dem jeweiligen Teil 12, 13 zugewandten
Abschnitt 30a und einen vom jeweiligen Teil abgewandten
Abschnitt 30b geteilt wird, wie bei der Öffnung 30 des Aufnahmeteils
13 in Figur 3 veranschaulicht. Die schlitzförmigen
Öffnungen 17, 18, 30, 31 bilden damit eine Schnalle zur Befestigung
des jeweiligen Traggurtabschnitts 6 bis 9 und zur
Einstellung seiner Länge zwischen Schließe 11 und oberem bzw.
unterem Endbereich 4 bzw. 5 des Rucksacks.
Dazu wird der jeweilige Abschnitt 6 bis 9 mit seinem freien
Ende durch den Teilschlitz 30a hindurch, um den Steg 35 herum
und dann in der Gegenrichtung durch den anderen Teilschlitz
30b hindurchgesteckt, so daß der Traggurtabschnitt 8 mit seinem
freien Ende 8a eine Schlaufe um den Steg 35 bildet. Um
das freie Ende 8a zu fixieren, ist um den Traggurtabschnitt 8
eine Schlaufe oder Ring 36 aus einem gummielastischen Band
geschlungen, durch die das freie Ende 8a gestreckt wird (Figur
3). Die Befestigung der übrigen Gurtbandabschnitte 6, 7
und 9 erfolgt in gleicher Weise. Damit kann jeder Gurtbandabschnitt
6 bis 9 an dem betreffenden Teil 12 bzw. 13 fixiert
und zugleich individuell verkürzt bzw. verlängert werden.