EP0404719B1

EP0404719B1 - Verfahren zum Füllen von Beuteln mit Schüttgut und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: EP0404719B1
Application number: EP90810422A
Authority: EP
Inventors: Bruno Gründler; Werner Müller
Original assignee: Schweizerische Industrie Gesellschaft
Current assignee: Schweizerische Industrie Gesellschaft
Priority date: 1989-06-20
Filing date: 1990-06-11
Publication date: 1993-08-11
Anticipated expiration: 2010-06-11
Also published as: US5095960A; EP0404719A1; DE59002277D1; CA2019340A1; JPH03226401A

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Füllen von Beuteln mit Schüttgut.
Gemäß dem beispielsweise aus der FR-A-1.258.889 bekannten. Verfahren werden in einem ersten Verfahrensschritt vier voneinander trennbare Ausformelemente einer Füllvorrichtung in eingezogenem Zustand in die Öffnung eines flachgefalteten Beutels gemeinsam eingesteckt, wobei diese Ausformelemente, die stabförmig ausgebildet sind, in einem zweiten Verfahrensschritt paarweise mittels einer parallelen Translationsbewegung voneinander getrennt werden, um in einem dritten Verfahrensschritt den Beutel zwischen den voneinander getrennten Ausformelementen hindurch mit dem Schüttgut füllen zu können, und wobei in einem vierten Verfahrensschritt die Ausformelemente vom Beutel herausgezogen werden.
Ein solches Verfahren erweist sich als nachteilig im Hinblick darauf, dass durch die parallele Translationsbewegung der Ausformelemente grosse Reibungskräfte entstehen, die zu einem relativ langsam durchführbaren Verfahren führen.
Aus der US-A-4,617,785 ist ferner eine Einrichtung bekannt, die nur ein Öffnen der Beutel mittels Klemmen gestattet, die ausschliesslich im oberen Bereich der Beutel wirken. Dieses Verfahren kann zwar relativ schnell durchgeführt werden, bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass die Beutel nicht quaderförmig ausgebildet werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Füllen von Beuteln zu schaffen, das nebst einer guten Beutelformung auch eine schnelle und sichere Abfüllung von sperrigen Produkten gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Dadurch, dass die Ausformelemente schwenkbar ausgestaltet sind, ist es möglich nebst einer guten Beutelformung auch eine schnelle Abfüllung zu erreichen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielsweise anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1: eine schematische Darstellung einer Anlage mit einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, und
Fig. 2: eine schematische Darstellung einer Ausführung der Arbeitsweise einer solchen Vorrichtung.

In der in Fig. 1 schematisch dargestellten Einrichtung werden links Beutel und rechts Schachteln hergestellt. Die Beutel können aus einer kontinuierlichen Bahn 1 hergestellt werden, die aus einem warmverschweissbaren Material besteht, das mit einer Schweissnaht längs aneinanderstossender Längsränder versehen ist. Die benachbarten Enden von aufeinanderfolgend hergestellten Beuteln 2, 3, 4, 5, 6 werden warmverschweisst und abgeschnitten oder voneinander getrennt. Die in Fig. 1 dargestellten Beutel 5 und 6 sind bereits abgetrennt.
Die Schachteln bilden steife Verpackungen, beispielsweise aus vorgeformten Kartons 11, die zuerst am Boden geschlossen werden, während die oberen Schliesslappen offen, vorzugsweise horizontal nach aussen gestreckt bleiben. Die Schachteln 12, 13, 14, ..., werden in an sich bekannter Weise geformt und in die Nähe der Beutel gebracht. Die Beutel 2, 3, 4, 5, 6 befinden sich nach dem Verschweissen und Trennen in einem flachgefalteten Zustand. Um die Beutel auszuspreizen sind Spreizvorrichtungen 21, 22, 23, ..., vorgesehen, die im geschlossenen Zustand in die gefalteten Beutel bis zum Beutelgrund eingeführt werden, um sie nachher zu öffnen und dadurch jeweils die Vorderwand von der Rückwand eines Beutels auseinanderzustrecken. In Fig. 1 ist die geschlossene Spreizvorrichtung 21 vorbereitet, um in einen Beutel eingeführt zu werden; die geschlossene Spreizvorrichtung 22 ist teilweise und die geschlossene Spreizvorrichtung 23 gänzlich in den Beutel 5 bzw. 6 eingeführt.
In einem weiteren Verfahrensschritt werden die Beutel mit den eingesteckten, vorzugsweise noch geschlossenen Spreizvorrichtungen mindestens teilweise in die Schachteln eingeführt, um in dieser Lage die Beutel durch Oeffnen der Spreizvorrichtungen zu spreizen und sie mit dem Schüttgut zu füllen. Zu diesem Zweck weist die Einrichtung nach Fig. 1 einen Verteiler 31 auf, mit dessen Hilfe die Beutel gefüllt werden. Falls die Beutel am Anfang nur teilweise in die Schachteln eingeführt wurden, wird diese Operation jetzt vollständig nachgeholt, bis die Beutel zumindest angenähert den Boden der Schachteln berühren. In einem weiteren Verfahrensschritt werden die offenen Spreizvorrichtungen herausgezogen und die Schachteln verschlossen.
In Fig. 2 sind zwei taschenförmig oder flach gefaltete Beutel 41 und 42 und eine geschlossene Spreizvorrichtung 43 dargestellt, die im Begriff ist, in den Beutel 42 eingesteckt zu werden. Eine weitere geschlossene Spreizvorrichtung 44 ist in einen Beutel 45 eingeführt.
Die Vorrichtung 43 weist vier steife Ausformelemente oder Finger 46, 47, 48 und 49 auf, die paarweise ausspreizbar sind. In der Vorrichtung 43 oder 44 befinden sich die Finger in einer geschlossenen Position, bei der sich die Spitzen der Finger 46 und 47 bzw. 48 und 49 nahezu berühren, wobei sie sich vorzugsweise auch an eingeebneten Flächen flach berühren könnten.
In einen weiteren Beutel 50 ist eine dritte Spreizvorrichtung 51 eingeführt, deren Ausformelemente oder Finger paarweise bereits ausgespreizt wurden, so dass der Beutel nicht mehr taschenförmig ist, sondern zumindest angenähert einen Quader oder ein Parallelepiped bildet. Der Beutel 50 mit der eingesteckten offenen Vorrichtung 51 befindet sich oberhalb einer Schachtel 52, in die er in einem späteren Verfahrensschritt hineingesteckt wird.
Fig. 2 zeigt auch einen Verteiler in Form eines Löffelpaares 53, das beispielsweise Corn-Flakes oder Maisflocken 54 in einen Beutel 55 fallen lässt. Nachdem ein Beutel 56 mit dem Schüttgut ausgefüllt ist, wird die in ihm noch eingesteckte offene Spreizvorrichtung 57 herausgezogen, und zwar vorzugsweise indem vor dem Herausbewegen der Spreizvorrichtung die Finger um einen geringen Betrag zusammengezogen wurden.

Claims

Verfahren zum Füllen von Beuteln mit Schüttgut, insbesondere mit Zerealienprodukten, mit der Kombination folgender Verfahrensschritte:
a) gemeinsames Einstecken von vier spreizbaren Ausformelementen einer Spreizvorrichtung (43) in geschlossenem Zustand in die Öffnung eines flachgefalteten Beutels (42), wobei die Ausformelemente als steife stabförmige Finger (46, 47, 48, 49) ausgebildet sind und die Spreizvorrichtung (43; 57) zwei Wandungen umfasst, derart, dass zwei dieser Finger (46, 48) an der einen Wandung und die zwei anderen Finger (47, 49) an der anderen Wandung ortsfest angeordnet sind,

b) Spreizen der Ausformelemente mit Hilfe der Spreizvorrichtung (43; 57), um den Beutel zu erweitern, wobei das Spreizen derart durchgeführt wird, dass die Spreizvorrichtung von einer geschlossenen Spreizposition in eine offene Spreizposition übergeht, indem in der geschlossenen Spreizposition einerseits die Spitze des ersten Fingers (46) der ersten Wandung die Spitze des ersten Fingers (47) der zweiten Wandung und andererseits die Spitze des zweiten Fingers (48) der ersten Wandung die Spitze des zweiten Fingers (49) der zweiten Wandung mindestens nahezu berührt und indem in der offenen Spreizposition diese vier Finger (46, 47, 48, 49) mindestens angenähert einen Quader oder ein Parallelepiped bilden,

c) Füllen der Beutel (55) zwischen den gespreizten Ausformelementen hindurch mit dem Schüttgut (54), und

d) Herausziehen der Ausformelemente vom Beutel (56).
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel (50) mit eingesteckten Ausformelementen in eine steife Verpackung (52) eingeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel noch im flachgefalteten Zustand mindestens teilweise in die Verpackung (52) eingeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel mit Schüttgut (54) gefüllt wird, bevor er vollständig in die Verpackung (52) eingeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel mit Schüttgut (54) gefüllt wird, nachdem er vollständig in die Verpackung (52) eingeführt wurde.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausformelemente vor dem Herausbewegen um einen geringen Betrag zusammengezogen werden.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der eine Spreizvorrichtung (43; 57) vorhanden ist, die als steife stabförmige Finger (46, 47, 48, 49) ausgebildete Ausformelemente aufweist, wobei die Spreizvorrichtung zwei Wandungen umfasst, derart, dass zwei dieser Finger (46, 48) an der einen Wandung und die zwei anderen Finger (47, 49) an der anderen Wandung ortsfest angeordnet sind, und die Wandungen derart von einer geschlossenen Spreizposition in eine offene Spreizposition spreizbar sind, dass in der geschlossenen Spreizposition einerseits die Spitze des ersten Fingers (46) der ersten Wandung die Spitze des ersten Fingers (47) der zweiten Wandung und andererseits die Spitze des zweiten Fingers (48) der ersten Wandung die Spitze des zweiten Fingers (49) der zweiten Wandung mindestens nahezu berührt, und dass in der offenen Spreizposition diese vier Finger (46, 47, 48, 49) mindestens angenähert einen Quader oder ein Parallelepiped bilden.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitzen der Finger (46, 47, 48, 49) eingeebnete Flächen aufweisen, an denen sie sich mindestens nahezu flach berühren können.
Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Finger (46, 47, 48, 49) derart dimensioniert sind, dass sie im eingesteckten Zustand bis in den Beutelgrund reichen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass, um die Beutel mit Schüttgut (54) zu füllen, ein Verteiler (31; 53) vorhanden ist.